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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 10.11.2022 in allen Bereichen

  1. Da ja das Thema immer wieder auf kommt zuletzt im Thread zum STS Flame 3, ich aber nicht will, dass dieser grundsaetzliche Beitrag dazu laengerfristig unauffindbar verloren geht, diesmal als extra TO... Zu meiner Daunenerfahrung, ich bin vor ca 25 Jahre von KF auf Daune umgestiegen und habe seitdem etliche Daunen-Schlafsaecke verschiedener Firmen (u.A. die div Globi-Eigenmarken, spaeter ME, Yeti, WM, Pajak) besessen (davon auch Mehrere mit wasserabweisender Daune) und intensiv benutzt (zur Einschaetzung, ich bin jedes Jahr 3-4 Monate draussen, macht also mit Sicherheit > 2500 Naechte mit Daunen-Schlafsaecken (davor halt 20 Jahre mehr Monate / Jahr (manchmal auch > 3/4 des Jahres auf Tour) mit KF-Schlafsaecken)...ich kenne also den Kram nicht nur aus dem Katalog oder ein paar Overnitern... Ich bin, wie wohl fast jeder, auf Daune wegen des kleineren Packmasses / Gewicht umgestiegen, habe dann aber im Gebrauch festgestellt, dass fuer mich Daune noch einen wesentlicheren Vorteil hat, das bessere Schlafklima, Daune leitet hevorragend die Koerperfeuchtigkeit / Schweiss vom Koerper weg auf die Oberseite des Schlafsacks. Bei z.B. mit Silikon behandelter Daune, womit der Hersteller ja der Daune etwas wasserabweisende Eigenschaften geben will, damit ein nasser Daunenschlafsack eine etwas hoehere Isolier-Faehigkeit behaelt, wird aber nach meinen Erfahrungen eben genau diese positive Eigenschaft der Daune fuer ein trockenes Schlafklima "zu sorgen" deutlich eingeschraenkt im Vergleich zu guter unbehandelter Daune, ich habe ueber die Jahre 3 Schlafsaecke verschiedener Firmen (u.A. Yeti) mit behandelter Daune gehabt, die alle diesen Nachteil hatten, dass ich sie rel schnell wieder abgegeben habe und fuer mich nur noch gute, unbehandelte Daune in Frage kommt (z.Z. 2 WM-Schlafsaecke & das universelle Pajak Quest Switch Teil ) . Was das Thema betrifft, dass die behandelte Daune beim Waschen stark einfaellt, habe ich da haeufig Erfahrungsberichte gelesen, kann aber keine eigenen Erfahrungen beisteuern, dOT: a bei mir dadurch, dass ich immer ein Inlett verwende (etwas Dickere div STS Reactor & Bergstop Microstretch Liner - inzwischen mein absolutes Lueblingsteil) und darauf achte, den Schlafsack nachts nicht zu frueh zu weit zu schliessen, faellt bei mir Schlafsack Waschen trotz intensiver Nutzung extrem selten an z.B. geht naechstes Jahr mein Megalite nach 7 Jahren rweichlicher Nutzung zu OST fuer´s Waschen und ein bisschen Overfill. Hier dann noch einne laengere Email von Gary (Peterson, dem Cheffe / Managing Director von Western Mounteneering) zu dem Thema : (ja habe seine Erlaubnis, sie im Forum zu veroeffentlichen) "We do not use a "treated" or "hydrophobic" down. Although we have been testing it since 2013 (and we continue to conduct long term field testing to help us determine performance traits over many years and multiple washings with over 100 days per year of use) honestly the results have not convinced us that it is necessary or better than the down we have been using. One important factor is that the fill power rating is always enhanced (increased) by the process of treating it with hydrophobic chemical solutions. This means that if you see a product labeled as 750 fill power hydrophobic down it was most likely a 675fp that tested higher after the treatment process. If you see an 800fp hydrophobic down then it probably started out as a 725fp before it was treated. When you look at any of the treated down and put a handful of it on the table (from any company, it doesn't matter which brand "dry down", "repel down", etc.) next to a handful of our down you will see a night and day difference in quality. Imagine picking up a handful of the brown slushy snow in the parking lot of a ski resort vs scooping up a handful of fresh powder when you ski off the main groomer trails in between some trees. O.k. maybe that is a bit of a stretch but lets just say that our down looks and feels much nicer and lofts much higher. Even though there is some loft depreciation as it becomes saturated or when it starts to get wet (for example if you have the foot of a bag pressed against a wet tent wall), the impact is slow and gradual on bags with our down inside. The bags filled with treated down may seem to hold out a bit longer but eventually the loft tapers off more dramatically than untreated down, possibly because there is not as much density of fill as a result of the misleading spike in fill power. The increase in fill power happens, according to my sources at IDFL, because the down clusters are not nested as closely together after it has been treated. That boosts the fill power result which allows manufacturers to put less down into the chambers. Unfortunately the treatments eventually diminish with use and washings so in the end you are just left with lower grade of down (and less of it) to relay on for insulation. We can discuss further or just ask me if you have other questions but this is basically why we have never used it in our products and why we won't be using it any time soon. Also, if you take a handful of our down and put it in a water bottle half full of water the down will just float for three or four months even if you shake it now and then. My point is that natural high quality down is already very water resistant, especially compared to any synthetic insulation which will absorb water and sink if you take a piece of it and place it on a pool of standing water (i.e. it won't float for three months). Geese are waterfowl and I have never seen one wearing an Arcteryx jacket, because their plumage has a natural surface oil that naturally repels water as it insulates. "
    4 Punkte
  2. Nachdem mein erster Alpha Hoody ja etwas schwer war, konnte ich jetzt eine kleine Menge 65g/m² Alpha Material von einem netten Dänen ergattern und so entstand mit optimiertem Schnitt folgender Hoody mit 94.2g. Ist damit immer noch ~10g schwerer als mein geliebter FarPointe Alpha UL, aber zumindest habe ich so mal einen zum Wechseln. Und er hat im Gegensatz zum FarPointe zwei dezente Thumb-Loops. Im übrigen gefällt mir persönlich Polartec Alpha bei all den aktuellen Möglichkeiten für aktive Isolation immer noch am besten. Primaloft Next lädt sich elektrostatisch auf und hat subjektiv ein schlechteres Hautgefühl. Teijin Okta ist weniger "fusselig" aber dafür auch leicht kratzig wie Wolle.
    2 Punkte
  3. Interessante Aussage! Damit werden einige Phänomene die die letzten Paar Jahre aufgeploppt sind IMHO gut erklärt. Z. B. die Tatsache dass es vor 20 Jahren keine (!) "900er" Daunen gab und die nun aber von so gut wie jeder kleinen Klitsche verarbeitet werden die etwas auf sich hält. Und die dann dabei aber preislich immer noch unter WM Schlafsäcken liegen. Oder die zahlreichen Berichte von Leuten die mit ihren mit 200 gr. "Premiumdaune" unterfüllten Quilts nachts schlotternd aufwachen. Die Forumslehrmeinung ging bisher davon aus dass dann die Atem- bzw. Luftfeuchtigkeit schuld ist. Dies steht meinen Erfahrungen mit Daune übrigens komplett diametral entgegen. Bei mir (alte, herkömmliche Daune, eher mit etwas overfill) trocknet die evtl. feuchte Daune im Verlauf der Nacht und loftet am morgen höher! Gute Daune bekommt man übrigens auch bei Fa. Gärtner in Wien. Ich habe da immer die zweit teuerste Qualität gekauft und war immer top zufrieden. LG, Christian
    2 Punkte
  4. Du hast ja nun einmal schon mal nen "falschen" Rucksack gekauft hast, ich rate Dir den naechsten Rucksack nicht online zu kaufen, sondern im Laden mit ausfuehrlichem Probetragen und in der Gegend um Koeln ist ja nun die Hochburg fuer UL-Ausruestung... Da gibt es 2 gute Laeden, die entsprechende UL-Rucksaecke haben, erstmal das Urgestein der Sack & Pack in Krefeld, gibt es seit fast 30 Jahren, haben unglaublich viel importierte UL-Ausruestung und der Walk On The Wild Side in Bonn, auch sehr kompetente, nette Mitarbeiter und haben inzwischen auch recht viel UL-Ausruestung, dazu, falls er gerade fertige Rucksaecke da hat, natuerlich noch @HUCKEPACKS in Koeln, da die beiden Ladengeschaefte < 100 km auseinander sind, mit Koeln dazwischen, kannst Du das gut in einem Besuch kombinieren. Uebliche Mainstream-Shops gibt es da auch noch jede Menge z.B. Globi in Bonn & Koeln, Unterwegs in Duesseldorf usw Da Du ja von weiter weg kommst... ich wohne 20 km oestlich Koeln, sozusagen in der Mitte, falls ich da bin, koenntest Du, wenn Du willst, bei mir uebernachten, entweder mit Zelt im Garten, gibt aber auch im Haus genuegend Platz.
    2 Punkte
  5. Schluchtensteig 07.2022:
    2 Punkte
  6. ZweiTälerSteig Schwarzwald Ostern 2022:
    2 Punkte
  7. Ein Wiedersehen mit alten Bekannten.. Lahnwanderweg und Rothaarsteig im Oktober 2021:
    2 Punkte
  8. In letzter Zeit war ich hier im Ultraleichtforum nicht sehr aktiv..allerdings bin ich 2021 und 2022 natürlich auch ultraleicht getrekkt. Daher hier jetzt ein paar Impressionen aus 2021 und 2022: 08.2021: Murgleiter im Nordschwarzwald
    2 Punkte
  9. Mal wieder etwas mit Alpha gebastelt Seit dem es bei Extex Alpha 80 in verschiedenen Farben gibt hat es mich in den Fingern gejuckt, noch mehr daraus zu machen. Als erstes ist heute ein Rollkragen-Pulli für meinen Wanderkollegen entstanden, in Größe XXL und wiegt 135g. Verarbeitet wurde ca. 60cm rotes und 60cm schwarzes Alpha. Ganz klassisch gehalten ohne Bündchen und Extras, Zeitaufwand war, inklusive Schnittmuster machen, ca. 4 Stunden! Während ich an meinem ersten noch mehrere Tage gesessen habe! ... Das hat mich motiviert direkt danach einen weiteren Pulli für mich zu nähen, Schnittmuster war ja vom ersten noch da - aber auch mit Rollkragen, den man bis über die Ohren ziehen kann. In der Praxis habe ich gemerkt, dass ich die Kapuze nicht wirklich genutzt habe, und der Aufwand diese zu nähen doch um einiges höher ist. Zeitaufwand ca. 2,5 Stunden, Material war ca. 1m schwarzes Alpha, Größe XS, wiegt 97g
    2 Punkte
  10. Doom

    Vorstellungsthread

    Mahlzeit, von meinen 47 Jahren ist seit über 20 Jahren der Bereich "Outdoor allgemein" wohl mein grösstes Hobby. Ich durfte ferne Länder sehen, Wüstenwandern, Wintercampen, Bogenschiessen, Packraften, Feuerbohren, Klettersteige gehen, etc. Was ist nicht kann, ist Jagen & Sammeln, Nähen & Schnitzen, Singen & Tanzen...... aber dafür bin ich gut im Quatsch erzählen Ich werde alt, meine Bandscheiben bröseln mir weg - daher liegt mein Rucksack-Komfortgewicht mittlerweile bei 14kg...... damit kann ich ein paar Tage rumlaufen. Weil meine Schränke gefüllt sind mit Ausrüstung und anderen tollen Spielzeugen, würde ich gerne mehr tragen können. Aber wie heisst es doch so schön: "Keine Arme, keine Kekse!" Leichte Rucksäcke sind vorhanden, Die Küche besteht komplett aus Titan, und mein leichtestes Zelt wiegt ein Kilo. Aber man lernt ja ein Leben lang - und vermutlich werdet ihr mich hier noch auf ein paar neue Ideen bringen. Beste Grüsse, Doom (Matt)
    1 Punkt
  11. Die Air Serie halte ich auch bei Zpacks fuer Schwachsinn, das weggelassene Netz (im Vergleich zum Arc Blast, Arc Haul Ultra, Arc Zip - die 3 habe ich halt schon Probe getragen...) spart ja nur ein paar g, mindert aber eben den Tragekomfort... Lass Dich nicht verrueckt machen, das sind einfach unterschiedliche Philosophien, die beide "zu recht" im Forum vertreten werden und da soll jeder seinen Weg waehlen... die Einen sparen halt jedes gr ein, wollen auch mehr km am Tag machen, um dann auch noch bei den Lebensmitteln sparen zu koennen, da wenige Tage zum Re-Supply... und die Anderen lassen es was ruhiger angehen, benutzen auch UL-Ausruestung, planen vielleicht was mehr Sicherheit ein, was z.B. Windstabilitaet des Zeltes betrifft, nehme evl sogar zusaetzliche Sachen fuer den Komfort mit (er hat Jehova gesagt ) und finden es nicht so schlimm, wenn sie mal fuer 2 Tage mehr Lebensmittel im Rucksack bei haben, da fuer sie der Weg das Ziel ist und sie nicht jede min nur Laufen wollen... Kann ich jetzt nicht bestaetigen, alle meine Rucksaecke sitzen bequem und druecken nirgendwo, ich habe mir aber auch bei der jeweiligen Auswahl im Laden viel Zeit gelassen bzw lange Probe getragen... Momentan in Benutzung : GG Kumo GG Mariposa AK 57 HMG 5400 Porter (der den 4400 Porter ersetzt hat, der wiederum den Nigor Gravity 70 ersetzt hat ) OT: Dazu dann etliche Andere, die aber eher nur fuer kurze Trage-Strecken beim Paddeln eingesetzt werden u.A. Eureka Canoe Pack 120 l, Hiko 40 l) Ich kann nur dazu raten, wirklich im Laden Probe zu tragen (ruhig mit 2 kg mehr als es hinterher auf dem Trail wird) und bevor Du kaufst, den End-Kandidaten fuer min 20 min...
    1 Punkt
  12. noch ein paar 50-60l Rucksäcke mit Rahmen und Loadliftern die 800-1000g wiegen: https://bonfus.com/product/framus-58l/#1658861130093-4f037e66-d90548e1-bb33 https://seekoutside.com/flight-two/ https://www.swdbackpacks.com/product-page/2021-long-haul-50-ultra400-internal-frame https://blindbananabags.com/shop/p/bigmike-epx
    1 Punkt
  13. OT: Ad hoc scheinen mir 900g für -22 Grad Komfort reichlich wenig. Verwundert bin ich, dass Cumulus mal realistischere Angaben macht. 900g 90:10 bei 750er Ente käme ich auf maximal -15 bei mir. Eher -12. Abhängig vom Schnitt und der Kammerkonstruktion.
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  14. Löst ja trotzdem nicht das Problem des schlecht sitzenden Rucksacks. Auch 8-9kg tragen sich unbequem, wenn es drückt.
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  15. mal etwas provokant gefragt: wäs nicht sinnvoller, dein BW auf 3kg oder so zu drücken und ggf. etwas an der Fitness zu arbeiten? Dann wären vllt. nur noch 5 Tage Lebensmittel notwendig und du könntest bei 8-9kg bleiben.
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  16. Frag doch bei beiden Herstellern nach dem Loft und Du bekommst einen Anhaltspunkt zum Vergleich. btw. Neu war für mich, dass man bei den Lofthöhen mit imprägnierter Daune vorsichtig sein muss. Oder von vornherein einen overfill mit einrechnet. VG. -wilbo-
    1 Punkt
  17. OT: Die ehemaligen "Polen Yetis" heißen jetzt "Aura", Yeti Aura (aurapoland.com);während die "deutschen Yetis (Exner Design)" von Nordisk übernommen wurden. Ist "Yeti" als Marke jetzt wieder "frei"?
    1 Punkt
  18. J_P

    Impressionen von Touren

    Neckarsteig 03.2022:
    1 Punkt
  19. Laut Aussage von Yeti vor zwei Jahren, verwendet Yeti keine Hydrodaune und füllt deswegen auch keine Hydrodaune nach, dafür aber anderen Marken, welche nicht mit Hydrodaune gefüllt sind. Gruss Konrad
    1 Punkt
  20. kai

    Liod Funktionswäsche

    @Carsten K.es gibt dazu schon einen Thread hier im Forum, in dem einige User von ihren Erfahrungen mit Liod berichten. Dort hatte ich auch eine ausführliche Antwort geschrieben: https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/49170-erfahrungen-mit-liod/?do=findComment&comment=303780
    1 Punkt
  21. Capere

    Impressionen von Touren

    Ein paar Eindrücke vom GR221 letzte Woche:
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  22. Da kann ich gleich mal einsteigen. Bisher lautete die Antwort auf die Frage des TE: man nimmt das Bike, was man hat und fährt damit los. Habe ja sowieso alles im Rucksack. In meinem Falle mein AM/Enduro-Hardtail. Also: ich will MTB fahren, mit Übernachten. Das das welche Bikepacking nennen, macht ja nichts. Bisher, wohlgemerkt. Unverhofft bin ich zu einem 2017er CAADX gekommen. Reiner Zufall. Gleich mal drei Tage auf Tour: Großartig! Bin ja in den 90ern und 2000ern ein C'dale T600 gefahren. Mit der legendären HS77 Das CAADX macht alles besser: leichter, steifer, mehr Reifenfreiheit, schneller, supertolle ergonomische STI Griffe, … kurzum, der legitime Nachfolger für meinen ehemaligen Fast Tourer, bevor ich zum Mountainbiker wurde. Wenn man beim Bikepacking das Equivalent zum Trailrunningschuh sucht - schnelle, leichte XC-Touren - dann sieht das für mich genau so aus. Optimierungen: obwohl ich grundsätzlich irgend eine Art Rucksack weiterhin nutzen werde, kommt erstmal das Wasser in Trinkflaschen und an den Rahmen. Evtl. noch eine getunte Ortlieb Satteltasche, also eine aus der klassischen Linie. Mein einer MYOG Feedbag passt dran, aber könnte beim Wiegetritt an steilen Rampen stören. Habe nach der Tour mein SP Connect umgebaut und noch die Lampenhalterung unten dran gefummelt. Schutzbleche hinten werden durch das S-Blade ergänzt. Habe meinen Lebtag schon genug Dreck im A… gehabt. Meine Mountainbikefahrtechnik kommt mir hier sehr zugute. Echte Trails scheiden aus, aber das riesige Netz der Forstwege ist wie gemacht dafür. Auch verlaufen in CZ die dreistelligen Radrouten/Cyclotrasa gerne über aufgelassene, verschlissene Straßen. Tourenimpressionen: Tschechische Grundnahrungsmittel Jetzt habe ich am Wochenende noch eine Option mehr …
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  23. Tsunami

    Bikepacking - eure Räder

    Moin zusammen, mal hier mein erster Post im Forum, meine zwei Räder beim Bikepacken. Einmal UL, einmal Light mit bissel mehr Mein Renner im UL Bikepackingmodus für 9 Tage Nord- und Ostdeutschland mit 2000km Mein Gravelbike für 2 Wochen Jordan Bike Trail Extendend, hier mit "Vollausstattung". Also mit Zelt und Schlafsetup, Kocher, Essen & Trinken plus eben alles was man sonst so braucht :)
    1 Punkt
  24. kai

    Erfahrungen mit Liod?

    Nachdem ich die ersten Klamotten von Liod ausprobiert hatte, habe ich nach und nach immer mehr Teile damit ersetzt. Aktuell habe ich: Liod Kearsage als Pullover Liod Argo als Unterhose Liod Brezza als langes Schlaf-Shirt Liod Sukoi als lange Schlaf-Unterhose Liod Akjuk als dünne Handschuhe für Frühling / Herbst Liod Tuman als dicke Handschuhe für den Winter Liod Legnone 30 als Schlaf-Socken Alle Teile haben sich schon mehr als bewährt. Gerade die Unterhose (Argo) finde ich richtig gut, weil ich sie einfach abends waschen und am nächsten Tag trocken anziehen kann. Solange ich mich mit der langen Unterhose am Zelt aufhalte oder im Schlafsack liege, brauche ich die ja nicht. Die Schlaf-Socken ziehe ich in kälteren Nächten im Schlafsack an, könnte sie aber niemals als Ersatzsocken zum Wandern anziehen. Dafür sind sie nicht geeignet. Übrigens fühlen sich die Socken ganz anders an, als die Pullover und Hosen, obwohl sie ebenfalls aus 100% Polypropylen bestehen. Grundsätzlich würde ich das Material als perfekt beschreiben. Es wärmt unglaublich, obwohl es nur halb so viel wiegt, wie meine Merino-Sachen. Und es ist, wie hier schon mehrfach erwähnt wurde, nach dem Waschen sofort wieder trocken. Zuhause hab ich immer das Gefühl, es kommt schon trocken aus der Waschmaschine. Die beschriebene statische Aufladung finde ich nicht störend. Wenn ich nur den Pulli, das lange Schlaf-Oberteil und die Schlaf-Unterhose mit meinen vorherigen Klamotten vergleiche, spare ich damit satte 313g. Und das, obwohl sie wärmer sind, wie schon von @Jonesgeschrieben. Ich kann Liod bzw. deren Klamotten aus Polypropylen nur wärmstens empfehlen.
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  25. Sie wiegt jetzt dank hartnäckigem Dreck, der nicht raus will, 94.8g. Unverschämtheit. Jetzt muss ich einen Waschzettel in der Hose rausschnibbeln, sonst stimmt das mit dem Gesamtgewicht nicht mehr und ich habe zu viel Ballast laut Excel.
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  26. M.M.n. definitiv ja! Einen klassischen Fleece Pullover und selbst Gridfleece oder derlei könnte ich nie und nimmer bei Aktivität iSv Klettern und Wandern mit Höhenmetern in den Bergen so anlassen, wie es beim Alpha der Fall ist. Das Feuchtigkeitsmanagement und daraus entstehende Klima ist einfach von einer ganz anderen Welt! Für mich ist das Material aus meinem persönlichen Ausrüstungskonzept nicht mehr wegzudenken und ich trage es sogar regelmäßig lieber pur auf der Haut, als z.B. ein klassisches Baselayer (egal ob dünnes Merino, PolyPropylen, Polyester - ich habe viele getestet...), weil das Klima bedeutend besser ist und es sich auch nicht so mit Schweiß "vollsaugt" bei Aktivität.
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  27. Hier noch die angekündigte Hose aus dem selben Alpha 80: Eng anliegend (sollte eigentlich lockerer werden, irgendwas mit dem Schnittmuster hat da nicht hingehauen... ) Wiegt 75g Wird meine Schlafhose und als Isoschicht unter der Wanderhose wenns kalt wird. Ist eher quick&dirty geworden, speziell die Naht am Bund.
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  28. Ich hoffe es ist in Ordnung, wenn ich diesen Thread hier nutze um mein eigenes Projekt aus Polartec Alpha vorzustellen: Ein Hoodie aus dem 80g/m Alpha von Extremtextil (einfach zu verarbeiten) mit hochgezogener Kapuze und Elementen aus 10D Ripstop an den Schultern (das war schon komplizierter) und elastischen Einfassungen an Bündchen und Kapuze (die haben mich in den Wahnsinn getrieben) 115g, ca. Gr. XS Materialkosten waren ca. 25€ - habe 4lfm für 60€ gekauft, ~1,3m für den Hoodie, aus dem Rest mache ich eine Hose (~1m) und ein Inlett für den Schlafsack (~1,70m) + Kleinteile wie Einfassband etc.
    1 Punkt
  29. waldradler

    Sarek-Runde 2021

    Tag 9: Der nächste Morgen ist noch schöner als der Vortag. Eine traumhafte Morgenstimmung am See. Der Álggajávrre liegt spiegelglatt vor mir, sodass die Landschaft gleich doppelt erscheint: Auch der Ausblick in die andere Richtung, aus der ich zwei Tage zuvor gekommen war, ist fantastisch: Diese malerische Szenerie habe ich natürlich ganz für mich allein. Da kann man sich schon mal einen zweiten Kaffee kochen... Der weitere Weg durch das Álggavágge macht bei dem schönen Wetter Spaß, auch wenn er wegen des Geländes ziemlich beschwerlich ist. Teilweise kann ich aber ziemlich gut im Flussbett gehen, wo sich Schotterflächen und Wiesen abwechseln. Ansonsten geht es eben wie gehabt über Stock und Stein und durch Weidengestrüpp... Nach dem Härrábákte geht es dann, wie im Reiseführer versprochen, etwas leichter voran, und ich erreiche nach einigen Stunden die zentrale Fläche im Sarek. Das ist auch ein schöner Ort, weil man gleichzeitig in viele Täler hineinschauen kann. Hier eine 360-Grad-Aufnahme: Hier treffe ich sogar vier andere Wanderer, ein absoluter Rekord! Außerdem gibt es nun zum ersten Mal einen Trampelpfad, dem man tatsächlich eine Weile folgen kann. Es wird schon fast zu einfach Ein wenig oberhalb des Pfades finde ich dann auch einen geeigneten Zeltplatz mit super Aussicht durch das ganze Tal bis hin zum Ähpár-Massiv. Das war ein Genusswandertag...
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  30. waldradler

    Sarek-Runde 2021

    Tag 8: Am nächsten Morgen sieht die Welt schon etwas freundlicher aus. Endlich ist der fiese Regen vorbei! Jetzt sieht man auch die Berge - direkt neben meinem Lager steht der Bulkas: Da bekomme ich doch gleich Lust, hinauf zu steigen. Zunächst aber muss der dritte UL-Gear-Fail repariert werden: Die Seitennaht am Schuh hat sich gelöst (neben dem Fußballen). Ich nähe sie mit Zahnseide (natürlich nach Benutzung ) wieder fest, so wie @German Tourist es in ihren Büchern empfiehlt. Das hält gut. Anschließend mache ich mich auf den Weg, gehe ein paar hundert Meter zurück ins Tal und steige dann den durchaus steilen Hang hinter dem Bulkas hinauf ins Jiegŋavágge: Ich gehe rechts des Baches hinauf, weil es dort irgendwie einfacher aussieht, aber da habe ich mich wohl schon wieder falsch entschieden. Aus mir wird kein Alpinist mehr Links des Baches sah es dann nämlich von oben aus betrachtet viel einfacher aus. Na ja, was soll's. Der Rucksack ist inzwischen auch schon deutlich leichter geworden - schätzungsweise 8 kg - und so überstehe ich diesen Aufstieg insgesamt ganz gut. Mit viel Gepäck hinunter gehen würde ich hier aber nicht. Von oben hat man dann einen wunderbaren Blick auf den Alep Njoatsosjávrre: Auf der Passhöhe lasse ich den Rucksack dann liegen und versuche, rechts weiter zum Gipfel des Bulkas aufzusteigen. Aber das Gelände wird immer steiler und steiniger, da kommen mir ungute Assoziationen an das Nijákvágge. Ich beschließe, vernünftig zu bleiben und auf die Besteigung zu verzichten. Außerdem zieht der Gipfel des Berges jetzt wieder mit Wolken zu. Schade, irgendwie komme ich bei dieser Tour auf keinen einzigen Berg hinauf. Aber das Wetter wird wieder wärmer und so kann man die Zeit hier oben auch anders nutzen: Der weitere Weg durch das Jiegŋavágge ist dann nicht allzu schwer und man hat einen schönen Weg hinunter ins Sarvesvágge mit tollen Aussichten auf die umliegenden Berge und Pässe. Tipp: Hier gibt es oben auf 1.020 m sogar geeignete Zeltplätze! Dabei kommt die Sonne heraus, jippie, zum ersten Mal seit vielen Tagen! Es wird sofort so warm, dass ich sogar meine ganzen feuchten Sachen trocknen kann: Mh, ich habe zum ersten Mal seit ein paar Tagen keine feuchten Füße mehr (allerdings auch nur bis ins Tal, wo die nächste Furt lockt...). Das Sarvesvágge präsentiert sich nun in schönstem Sonnenschein: Aber ich will ja allmählich zurück Richtung Suorva, und so gehe ich nicht durch dieses Tal, sondern weiter um den Sarvesnunnje herum und zurück zum Álggajávrre. Was für eine Veränderung hat dieser See in den letzten 24 Stunden erlebt! Eine wunderbare, einladende Wasserfläche empfängt mich, sanft in liebliche Hügel eingebettet. Das Gelände ist hier durchaus schwierig zu durchqueren: Weidengestrüpp, Felsen, Matsch, alles wahlweise auch in Kombination. Aber ich finde tatsächlich inmitten dieses Chaos mal wieder zwei Quadratmeter, auf denen ich direkt oberhalb des Sees mein Tarp aufbauen kann. Dahinter der einladende Blick ins Álggavágge, der schon Vorfreude auf den nächsten Tag macht:
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  31. waldradler

    Sarek-Runde 2021

    Tag 7: Am nächsten Morgen regnet es (immer noch), sodass ich etwas im Zelt liegen bleibe und die Route plane. Ins Njoatsosvágge möchte ich schon noch. Die Überlegungen zahlen sich aus: Ich finde nämlich heraus, dass ich einfach hier direkt neben meinem Schlafplatz über die alte rostige Brücke und dann auf der anderen Seite des Miellädno weiter gehen kann. Dadurch erspare ich mir den langen Weg um das Ostufer des Alggajávvre. Auf der anderen Seite des Flusses geht es weiter durch schwieriges Gelände mit vielen Weidenbüschen und Blockfeldern. Am Anfang hat das ja schon Spaß gemacht, dieses Querfeldeingehen ohne Weg und Steg, aber nach ein paar Tagen kennt man es und wünscht sich eher einen Pfad. Ich sehe wieder viele Rentiere, die sind ja schon süß. Es fehlt nur der Weihnachtsmann mit dem Schlitten: Der Weg entlang der Westseite des Alggajávvre ist eher ernüchternd: Der berühmte See ist nur durch einen Wolkenschleier hindurch sichtbar. Das Gelände steigt dann langsam an; ich folge dem Fluss und furte ihn schließlich gegenüber dem Eingang zum Njoatsosvágge. Das sieht von hier aus zunächst nicht besonders interessant aus: Wenn man dann die Höhe erklimmt und denkt, man sei oben, geht es weiter mit einem neuen Band, und immer so fort. Das ist dramaturgisch nicht schlecht gemacht, da die Erwartungshaltung natürlich immer weiter steigt. Oben angelangt sieht man dann zunächst zwei kleinere "Vorseen", an denen ich links vorbei gehe. Dahinter kommt noch eine Höhenstufe: Erst nach dieser letzten Hürde gibt das Tal dann den Blick ins Innere des Njoatsosvágge frei. Und der lohnt sich definitiv. Ich bin glücklich, an diesem Ziel angekommen zu sein. Die Berge sind hier zwar nur halb sichtbar, aber ganz am Horizont tut sich sogar ein Lichtblick auf: Die weitere Wanderung durch das Tal ist wirklich wunderschön. Hier im oberen Bereich ist es extrem wild und alpin. Drei Seen folgen hintereinander, flankiert von steilen Felswänden mit Wasserfällen. Eine klasse Gegend, das macht echt noch einmal richtig Spaß. Am dritten See schlage ich dann direkt am Ufer mein Zelt auf. Es ist recht windig, aber zum Glück nicht stürmisch. Ich schlafe sehr gut, nur der Wasserfall ist etwas laut. Ich werde mich beim Tourismusministerium beschweren
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  32. waldradler

    Sarek-Runde 2021

    Tag 6: Am nächsten Morgen regnet es immer noch. Ich wandere mit wenig Enthusiasmus ein Stück durch das Guohpervágge, da erlebe ich echtes Trail Magic. "Echt" in dem Sinne, dass es tatsächlich völlig unerwartet kommt. Aber der Reihe nach: Zunächst hatte ich aus der Ferne nur ein paar Stangen im Tal gesehen, die offenbar menschlichen Ursprungs waren, und mich gefragt, was das wohl sein könnte. Ich wollte schon weitergehen, bin dann aber aus Neugier darauf zugegangen. Und was war es am Ende? Eine mobile Stromversorgung! Ich hatte mir ja im Vorfeld einige Gedanken über die Stromversorgung gemacht (siehe dieser Thread), aber mit so etwas habe ich im ganzen Leben nicht gerechnet! Die große Kiste ist unverschlossen, sodass ich mich nicht scheue, hinein zu gucken. Im Inneren gibt es eine Solarbatterie und Elektronik, die 5V 1A, 5V 2,1A und 12V liefert. Da sage ich nicht nein und lade erst einmal meine Geräte auf, anschließend auch meine Powerbank. Das macht die Wanderung doch gleich etwas entspannter, denn in den letzten Tagen hatte ich schon immer etwas besorgt auf meinen Akkustand geschaut. Das Handy verbraucht bei wenig Nutzung (paar Fotos und Nachrichten, bisschen Navigation) 15 Prozentpunkte am Tag. Bei 16 Tagen macht das 240 Prozentpunkte - genau so viel, wie meine 20.000er Powerbank bringt. Plus die initiale Handyladung sollte es also genau reichen, aber knapp bemessen war es trotzdem, sodass diese unerwartete Stromversorgung eine große Erleichterung ist. In den folgenden Tagen benutze ich das Handy dann ohne Sorgen und verbrauche so viel Strom, wie ich möchte! Während ich so im Regen auf die Ladung meiner Powerbank warte, sehe ich, dass neben der Ladestation auch ein Birkenast liegt. Damit kann ich möglicherweise meinen Plan, den kaputten Treckingstock zu reparieren, noch realisieren. Bis jetzt habe ich nämlich kein Holz gefunden, das ich dafür hätte verwenden können. Also, gesagt, getan. Zunächst hämmere ich die abgebrochenen Enden des Treckingstocks mit zwei Steinen so zurecht, dass sie möglichst gerade sind. Die Enden feile ich auf dem größeren Stein möglichst rechtwinklig, damit sie sauber aufeinander aufliegen: Dann schnitze ich den Ast so zurecht, dass er genau in den Treckingstock hinein passt. Im unteren Teil sitzt er anschließend sehr fest (der läuft ja auch konisch zu), im oberen Teil so la-la. Dort schiebe ich aber noch Holzspäne als Keile hinein: Vor dem Zusammenbau wässere ich das Holz, damit es dann im Treckingstock aufquillt. Schließlich kommen noch zwei Lagen Klebeband außen drum herum: Fertig! Ich stehe wieder auf vier Beinen und bin mächtig stolz auf mein Werk! Besser gelaunt geht es nun weiter durch das Guohpervágge: Es ist schon eine schöne, besondere Landschaft hier, die man bei uns so nicht sehen kann. Die Trogform der Täler kommt wohl von den Gletschern her, die sich in der Eiszeit hier durchgeschoben haben. Die Einsamkeit und die karge Vegetation haben etwas Spezielles und sogar der Regen trägt zur ungewöhnlichen Atmosphäre ganz gut bei. Ich bereue es jedenfalls nicht, hierher gekommen zu sein. Nach einiger Zeit furte ich den Guohperjåhkå, um auf der anderen Talseite hinauf ins Násasvágge zu gehen: Die Furt ist nicht ganz einfach. Der Fluss ist auch an der von Grundsten empfohlenen Furtstelle relativ tief und hat ein Flussbett aus viel Sediment. Auf der anderen Seite angelangt muss ich erst einmal meine Schuhe mit klarem Wasser ausspülen, um den ganzen Mist wieder heraus zu bekommen. Danach geht es auf einfachem Weg hinauf ins Násasvagge. Auch der Weg durch das Tal hindurch ist nicht schwer, aber wunderschön: Ein sichelförmiger See legt sich um den Berg herum: Trotz des ungemütlichen Wetters ist das ein wunderbarer Ort hier. Auf dem Weg durch das Tal treibe ich zwei Rentiere vor mir her: Was soll man machen, sie laufen immer 100 m von mir weg, aber ich komme logischerweise immer wieder nach. Der Abstieg ins nächste Tal ist sehr mühsam. Zunächst irre ich wieder durch eine Waschküche über den Lánjekbuollda und kann mich nur mühsam mit Hilfe des GPS orientieren. Ganz selten lüften sich die Wolken und geben einen kleinen Ausblick nach Padjelanta frei: Anschließend kämpfe ich mich durch jede Menge Weidengestrüpp. Dabei bricht der mühsam reparierte Treckingstock wieder durch! Schade, das war ein kurzes Vergnügen... Mit viel Suchen finde ich dann kurz vor dem Miellädno eine ganz kleine ebene Fläche, auf der ich schlafen kann: Das ist immerhin ein Vorteil beim Tarp: Man braucht keinen Zeltplatz definierter Größe, sondern baut es einfach in irgendeiner Form über den zwei Quadratmetern auf, die man zum Schlafen gefunden hat.
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  33. waldradler

    Sarek-Runde 2021

    Tag 5: Am nächsten Morgen bin ich halbwegs erholt und starte gut gelaunt in den Tag. Zunächst überlege ich, heute auf den Niják zu steigen, doch angesichts der niedrig hängenden Wolken macht das wenig Sinn. Auch ist nach wie vor alles nass, sodass die Steine ziemlich rutschig sind. Es ist einfach kein Bergsteigerwetter. Ich furte den Nijákjågåsj, was ganz gut geht, und gehe auf der anderen Seite des Tals hoch ins Sierggavágge. Der Aufstieg ist nicht schwer und eröffnet mir einen schönen Blick zurück auf das Nijákvágge, durch das ich Vorgestern mit so viel Schwierigkeiten gekommen bin: Der Weg durch das Sierggavágge macht dann wieder Spaß. Man hat natürlich mit den üblichen Geländeschwierigkeiten zu kämpfen (Morast, Steine), kommt aber insgesamt recht gut durch. Meine Füße werden übrigens ab jetzt tagsüber nicht mehr trocken - die UL-Theorie zu Trailrunnern funktioniert eben nur dann, wenn man nach einer Furt ein paar Stunden Sonne hat, um alles wieder zu trocknen. Aber hier im Sarek folgt auf eine Furt sofort die nächste, und anschließend ein Morastfeld, durch das man auch irgendwie hindurch muss. Ich hätte auf den Rat von @Harakiri hören und wasserdichte Socken mitnehmen sollen! Nach ein paar Stunden ist das Sierggavágge dann zu Ende und es sollte sich hier eigentlich eine Aussicht auf Padjelanta öffnen, doch ich gehe nur durch eine Wolkensuppe: Die Atmosphäre ist trotzdem schön, etwas eigenartig, aber besonders. Die Orientierung ist dagegen schwierig, weil alles nur weiß ist und man keine Berge sieht. Hier ist das Handy mit GPS dann eine große Hilfe. Ansonsten habe ich eigentlich immer nur mit der Landkarte navigiert, weil ich es netter finde, mir die Landschaft zu betrachten und die Berge dann auf der Karte zu suchen, als auf das Display zu starren und einem Track zu folgen. Nach langem Herumirren durch das Liggebuollda öffnet sich der Blick schließlich ein kleines Bisschen und ich kann ins Guohpervágge hinunterschauen: Im Tal finde ich nach einigem Suchen auch einen Platz für mein Tarp. Das muss ich wieder im Regen aufbauen, aber das bin ich ja jetzt schon gewohnt. Puh, ich hätte nicht gedacht, dass mich das Regenwetter so herunterzieht. Der innere Schweinehund fragt mich, warum ich nicht einfach zu Hause auf dem Sofa geblieben bin, aber der wird rasch vertrieben
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  34. waldradler

    Sarek-Runde 2021

    Tag 4: Am nächsten Morgen beschließe ich, mir heute einen freien Tag zu nehmen. Das widerspricht zwar eigentlich dem Wander-Ethos, aber ich bin noch ziemlich gerädert von der Strapaze gestern und habe ohnehin keine große Lust, jetzt im Regen weiter zu laufen: Gleichzeitig nehme ich innerlich schon Abstand vom ursprünglichen Plan einer 16 Tages-Wanderung und überlege, wie ich die Runde am besten verkürzen kann... Der Tag verläuft dann insgesamt sehr nett: Morgens wird lange gefrühstückt und Kaffee getrunken, dann mache ich einen Morgenspaziergang und treffe zwei sehr nette Schweden, die gestern auf dem Niják waren. Sie hatten Glück, denn sie waren vormittags dort oben, bevor am Nachmittag das schlechte Wetter losging. Sie sind etwas unwillig, weiterzugehen, sodass wir uns noch eine Weile unterhalten. Nachmittags lese ich dann mein Buch. Ich weiß, es ist eine UL-Sünde, hier 332 g mitzuschleppen, aber ich habe es spontan am Flughafen gekauft, und im Nachhinein war das eine sehr weise Entscheidung. So hatte ich als Solowanderer immerhin etwas Unterhaltung und habe mich an den fiesen Regentagen wirklich darauf gefreut, abends im Zelt noch etwas lesen zu können. Das hat meine Motivation insgesamt doch positiv beeinflusst. Danach mache ich mich auf die Suche nach Fotomotiven: Abends geht's früh zu Bett und am nächsten Morgen dann um 5 Uhr weiter!
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  35. waldradler

    Sarek-Runde 2021

    Tag 3: Heute geht es quer durch das Guhkesvágge. Der Weg schlaucht ganz schön, da es eigentlich immer matschig oder steinig oder beides zusammen ist. Ich gehe geradewegs auf den Niják zu und beschließe, ihn morgen früh zu besteigen, weil ich ihn nun schon seit zwei Tagen vor mir sehe. Allerdings zieht sich der Himmel im Tagesverlauf immer weiter zu... Die Furt durch den Suottasjjågåsj geht noch ganz gut, aber der anschließende Aufstieg ins Nijákvágge ist doch recht anstrengend, zumal jetzt ein ungemütlicher Regen und ein starker Wind aus Ost aufkommen. Oben beim See soll es aber laut Reiseführer gute Zeltplätze geben. Als ich dann am See angekommen bin, muss ich feststellen, dass hier wirklich ein wunderschöner Ort für einen Zeltplatz ist, nur leider nicht bei dieser Windstärke... Ich mache mir wirklich Sorgen, hier komplett weggeblasen zu werden. Ein anderes Zelt steht hier aber schon und wackelt mächtig - ich halte an, sage vorsichtig "good evening", da kommt ein älterer Schwede heraus und erkundigt sich nach meinem Weg. Seine Frau bleibt lieber im Zelt. Er meint, ich müsse rüber ins Ruohtesvágge, da gebe es bessere Zeltplätze. Damit hat er wohl recht. Ich schaue mir den Passübergang an. Es geht nur noch 100 m weiter hinauf. Der Schwede meinte dann, die Schneefelder seien etwas rutschig, da brauche man eigentlich spezielles Schuhwerk. Er schaut sich meine Schuhe an und strahlt über beide Backen: Oh, Altras, die hätte er auch. Na ja, kontrollieren kann ich es nicht, da er barfuß vor mir steht. Anschließend inspiziert er sorgenvoll seine Heringe und verzieht sich dann wieder ins Zelt. Der Passübergang sieht tatsächlich von hier aus nicht so schwierig aus: Allerdings ist das Altschneefeld rechts geschlossen, sodass ich beschließe, links herum zu gehen. Das geht zwar ein paar Meter weiter in die Höhe, aber dafür ist dort kein Schnee. Gesagt, getan. Der Aufstieg hier ist fürchterlich. Er besteht nur aus großen Steinblöcken, die vielleicht den Geologen wegen ihrer unterschiedlichen Farben brennend interessiert hätten, für einen Wanderer aber mehr als unangenehm sind. Es ist schon nach fünf und ich wollte eigentlich längst meine müden Glieder ausstrecken, da muss ich nun in steilem Gelände über Felsbrocken klettern. Ganz langsam Schritt für Schritt geht es vorwärts. Dabei schaue ich die Steine jeweils nervös an, damit ich mir weder die Beine breche noch eine Steinlawine lostrete. Bei der ganzen Aktion regnet es auch noch und es weht ein extrem böiger Wind aus Osten, der zusätzliche Balancefähigkeiten verlangt. Meine Regenjacke benenne ich von "Shakedry" in "Blowdry" um, da der Wind die Regentropfen, die sich darauf sammeln, einfach wieder wegbläst. Immerhin ist dann die Aussicht von oben auf den See phänomenal: Auf den Felsen hier passiert dann der erste UL-Gear-Fail: Mein linker Trekkingstock bricht durch. Ein Fizan Compact ist vielleicht doch nicht die richtige Ausrüstung für so ein Gelände... Na ja, denke ich mir, immerhin ist es der bergseitige Stock, der hat jetzt genau die richtige Länge Mit einem Treckingstock klettere ich also weiter. Es ist bei den großen Felsen ohnehin manchmal einfacher, sich mit der Hand festzuhalten, als einen Platz für den Stock zu suchen. Als ich dann endlich die Passhöhe erreicht habe, denke ich, puh, jetzt geht es nur noch gemütlich ins Tal hinunter, da beginnt der Stress aber erst richtig. Zunächst einmal gibt es hier einen weiteren, kleineren See. Der hat eine superschöne türkise Farbe: Leider gibt es hinter dem See aber ein weiteres Altschneefeld, das ich diesmal rechts umgehe. Wieder über Felsbrocken! Zum Abschluss wartet eine nicht enden wollende Schlucht auf mich: Hier geht es über Felsbrocken durch ein Tal mit einem reißenden Fluss. Manchmal kann man ein paar Meter im Flussbett gehen, dann muss man wieder über die Hänge klettern. Erst ganz am Schluss geht es dann über sanfte Wiesen ins Ruohtesvágge hinab. Völlig fertig suche ich einen Platz für mein Tarp und baue es dann an einer Stelle auf, die mir nicht ganz so windig vorkommt wie der Rest des Tals, natürlich bei Regen. Dabei passiert der zweite UL-Gear-Fail, denn ein Unglück kommt ja bekanntlich selten allein. Es ist aber eigentlich meine eigene Dummheit gewesen: Da der vordere Treckingstock schief steht, hebe ich ihn kräftig an, um ihn zu verstellen, aber ohne die Heringe vorher zu lösen. Die Spannung ist dann offenbar zu groß für den First und er reißt auf ca. 10 cm Länge ein. Zum Glück hatte ich mir DCF-Reparaturstreifen vorbereitet. Ich klebe also einen DCF-Streifen längs über den Riss, einen großen Flicken quer darüber, und zum Schluss noch zwei Streifen Klebeband entlang der Firstnaht. Das sieht nicht schön aus, hat aber bis zum Schluss der Tour gehalten: Im Nachhinein betrachtet hätte ich die Verstärkungen an den Tie-outs robuster machen müssen. Das Problem liegt hier wohl nicht im leichten Material an sich (18g/m2), sondern darin, dass ich die Verstärkungen auch nur einlagig aus diesem Material gemacht habe. Zwar lagen hier am Riss drei Schichten übereinander (Saum und Verstärkung), aber trotzdem ist dies entlang der Aufhängepunkte wohl zu wenig. Zuhause werde ich das ganze mit 34g/m2 als Verstärkung reparieren. Vorerst bin ich aber froh, spät Abends endlich im Zelt zu liegen und mich ausruhen zu können! Da schmeckt sogar der olle Kartoffelpüree wie ein Gedicht!
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