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Ultraleicht Trekking

Der lange Weg zu meinem ersten MYOG Rucksack...


Nero_161

Empfohlene Beiträge

Es ist 2 Uhr nachts und ich bin dann doch ein bisschen stolz auf mich:

Nach langer Planung, einigen Nächten an der Nähmaschine und ein paar beinahe Nervenzusammenbrüchen ist er fertig:

Der Prototyp meines ersten selbstgenähten Rucksacks! Mir graut es ein wenig vor der Arbeit, die die "richtige" Version mich kosten wird...:roll:

Das war die Idee:

Ein robuster UL-Rucksack mit variablem Volumen zw. 30L und ~50L, gepolstertem Hüftgurt, Load Liftern, Rolltop mit seitlichem Verschluss, einem Innenfach für eine gefaltete Matte 30x55cm, Top Strap, flachen Stretch-Aussentaschen und einem Schnitt mit möglichst wenig Nähten am Hauptmaterial bzw möglichst zusammenhängendem Schnittmuster.

Als Materialien für den Prototyp habe ich ein altes Zelt ausgeschlachtet:

Hauptmaterial für den Körper ist dunkler Zeltboden, die Aussenseite der Schulter- und Hüftgurte ist lilanes beschichtetes Polyester vom Aussenzelt. Für die Innenseiten der Gurte habe ich einen leicht dehnbaren schwarzen Stoff benutzt, der mir robust genug erschien und die Aussentaschen sind aus einem Stretchmaterial das ich ebenfalls noch zuhause hatte. Die Gewichte oder Namen der Materialien habe ich dadurch leider nicht. Zusätzlich verbaut ist 5mm EVA, 8, 10 + 15mm Gurtband und diverse Schnallen dafür von extremtextil und adventurexpert.

Das gute Stück wiegt 377g (Gurte noch ungekürzt)  

Weitere Details, Muster, Fragen, Verbesserungen etc. dann morgen... :)

 

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Die Gurtbefestigung mit Loadliftern

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Rückseite

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Vorderseite mit durchgehenden Aussentaschen + 8mm Gurtband als Befestigung

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Fest vernähter Hüftgurt

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Maximal- und Minimalvolumen

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Bearbeitet von Nero_161
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Erstmal eine Riesen Dank an alle hier im Forum, die ihre Rucksackprojekte hier vorgestellt haben, ohne die Beiträge von zB @Andreas K.@Wanderfalter@ChristianS @icefreaknund vielen weiteren, sowie eigentlich allen Youtube Videos wenn man "MYOG Backpack" sucht, hätte ich mich da niemals rangewagt! :)

So, während des ganzen Prozesses haben sich mir ein paar Fragen gestellt:

- Die meisten käuflichen UL-Rucksäcke (und viele hier im MYOG) nutzen das wasserdichte (also nicht atmungsaktive) Hauptmaterial für die Schulter- und Hüftgurte aussen - da ich damit keine Erfahrung habe; warum macht man das? Schwitzt man da nicht deutlich mehr, als wenn man zb unbeschichteten Stoff nimmt oder gleich Netz/Meshsstoff? Die Träger meines liebgewonnenen Vaude Rucksacks haben zB unten 3D Mesh, Innen Schaumstoff mit Löchern und oben einen Netztstoff, mein Tagesrucksack nur das Mesh.

- warum werden die meisten Rucksäcke aus gefühlt hunderten Einzelteilen zusammgenäht? Mir scheinen solche Nähte die Schwachpunkte zu sein, daher hab ich zb den Rucksackkörper nur aus zwei Teilen (Rücken  und Vorderteil+Seite+Boden) gefertigt, damit habe ich nur 3 Nähte an denen das Material verbunden ist und Belastung ausgesetzt ist. Alles andere ist jeweils aussen drauf genäht, damit kann sich da zwar auch eine Naht lösen aber zumindest fällt dann nicht der ganze Rucksack auseinander.

- Ich hab keine Kapp- oder französische Naht hinbekommen. Die Verbindungsnähte habe ich einfach genäht und dann ein Teil mit 1cm Nahtzugabe, das andere mit 2cm, aufgerollt so das das lange Stück das kurze einschließt und noch einmal darüber genäht knapp auf/an der ersten Naht. Ist das sinnvoll?

- Ich habe wo es ging 10mm Gurtband genutzt. Das müsste, sofern es flächig vernäht ist doch eigentlich reichen? Lediglich beim Hüftgurt habe ich der einfachen Bedienbarkeit halber 15mm Band genutzt und beim Top Strap, da es keine verstellbaren 10mm G-Haken gab...

------

Genäht habe ich mit einer PFAFF Tipmatic 1035, Gütermann Tera 60 Garn und einer 90er Topstitchnadel bzw 70er Microtex bei den dünneren Stoffen.

Als Grundmaße hatte ich 85cm Höhe, 30cm Breite und 25cm Tiefe angedacht, aus den 25 sind dann aber eher 20-22cm geworden, da das ganze doch deutlich zu voluminös geworden wäre. Die Schultergurte sind auf ca 45cm Höhe angebracht.

Es ist alles ziemlich schief und krumm, einige Nähte hab ich wieder auftrennen und neu machen müssen, irgendwann hab ich aufgegeben dass es ordentlich aussehen muss und wollte es einfach nur fertig haben! Einige wichtige Erkenntnisse für den richtigen Rucksack sind dabei immerhin auch rausgekommen :)

Bearbeitet von Nero_161
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vor 2 Stunden schrieb Nero_161:

- Ich hab keine Kapp- oder französische Naht hinbekommen. Die Verbindungsnähte habe ich einfach genäht und dann ein Teil mit 1cm Nahtzugabe, das andere mit 2cm, aufgerollt so das das lange Stück das kurze einschließt und noch einmal darüber genäht knapp auf/an der ersten Naht. Ist das sinnvoll?

mach ich auch so... (runterscrollen):mrgreen: wobei ich 1 cm zu knapp finde. Ich mache wenigstens 1,5, eher 2 cm

 

vor 2 Stunden schrieb Nero_161:

- Die meisten käuflichen UL-Rucksäcke (und viele hier im MYOG) nutzen das wasserdichte (also nicht atmungsaktive) Hauptmaterial für die Schulter- und Hüftgurte aussen - da ich damit keine Erfahrung habe; warum macht man das? Schwitzt man da nicht deutlich mehr, als wenn man zb unbeschichteten Stoff nimmt oder gleich Netz/Meshsstoff? Die Träger meines liebgewonnenen Vaude Rucksacks haben zB unten 3D Mesh, Innen Schaumstoff mit Löchern und oben einen Netztstoff, mein Tagesrucksack nur das Mesh.

Ich benutze unbeschichteten Stoff für die Tagegurte. Da man ja aber geschlossenzelligen Schaum innen hat ist der Unterschied nichgt soooo riesig. Vielleicht bringt ja 3D mesh was, das werde ich beim nöchsten Rucki als Innenmaterial fpr die Gurte benutzen. Falls es ganz UL sein soll, dann kann man den Schaum auch weglassen und dafür Ersatzsocken benutzen. Der Träger braucht dann halt eine kleine Klettöffnung um die Socken rein und rauszubekommen. Das ist atmungsaktiv und vom Tragekomfort bei ultraleichten Ricksackgewichten auch sehr gut. Die Idee hatte ich mir von Glen van Peski abgeguckt.

 

vor 3 Stunden schrieb Nero_161:

Ich habe wo es ging 10mm Gurtband genutzt. Das müsste, sofern es flächig vernäht ist doch eigentlich reichen? Lediglich beim Hüftgurt habe ich der einfachen Bedienbarkeit halber 15mm Band genutzt und beim Top Strap, da es keine verstellbaren 10mm G-Haken gab...

Kannst Du sicherlich machen. Je nach verwendetem Hauptmaterial musst du dann halt die Befestigungspunkte verstärken. (Ich nehme ja gerne Silnylon für Rucksäcke). 

vor 3 Stunden schrieb Nero_161:

warum werden die meisten Rucksäcke aus gefühlt hunderten Einzelteilen zusammgenäht? Mir scheinen solche Nähte die Schwachpunkte zu sein, daher hab ich zb den Rucksackkörper nur aus zwei Teilen (Rücken  und Vorderteil+Seite+Boden) gefertigt, damit habe ich nur 3 Nähte an denen das Material verbunden ist und Belastung ausgesetzt ist. Alles andere ist jeweils aussen drauf genäht, damit kann sich da zwar auch eine Naht lösen aber zumindest fällt dann nicht der ganze Rucksack auseinander.

Nähte tragen nicht zur Wasserdichtheit bei. Dass sie per se Schwachstellen darstellen kann ich so aber nicht unterschreiben. Nähte bilden natürliche, stabile Befestigungslinien für Netztaschen, Kompressionsschlaufen etc. Wenn du eine Gurtbandschlaufe einfach so auf die Fläche nähst, dann musst du, wie oben geschrieben ordentlich verstärken dass da nix ausreist. Integrierst du die Schlaufe in die Naht dann ist das gleich Mal viel stabiler, zumindest kann dir der Stoff an sich nicht ausreissen.

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vor 10 Stunden schrieb Nero_161:

Die meisten käuflichen UL-Rucksäcke (und viele hier im MYOG) nutzen das wasserdichte (also nicht atmungsaktive) Hauptmaterial für die Schulter- und Hüftgurte aussen - da ich damit keine Erfahrung habe; warum macht man das? Schwitzt man da nicht deutlich mehr, als wenn man zb unbeschichteten Stoff nimmt oder gleich Netz/Meshsstoff? Die Träger meines liebgewonnenen Vaude Rucksacks haben zB unten 3D Mesh, Innen Schaumstoff mit Löchern und oben einen Netztstoff, mein Tagesrucksack nur das Mesh.

Diese Gedanken hatte ich auch und entsprechend mache ich meine Schultergurte nur noch aus zwei Lagen 3D Mesh und den innenliegenden Abschnitt Schaumstoff versehe ich mit vielen Löchern. Andere Konstruktionen waren mir zu schwitzig, zumal ich gerne sehr breite Schultergurte mag.

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vor 5 Stunden schrieb ChristianS:

Diese Gedanken hatte ich auch und entsprechend mache ich meine Schultergurte nur noch aus zwei Lagen 3D Mesh und den innenliegenden Abschnitt Schaumstoff versehe ich mit vielen Löchern. Andere Konstruktionen waren mir zu schwitzig, zumal ich gerne sehr breite Schultergurte mag.

hast du davon vielleicht ein Bild @ChristianS? Nähst du sie auf Links und wendest sie "nur" oder nutzt du noch ein Einfassband um den Rand dann zu verstärken?

 

@Nero_161 kennst du die Anleitungen/Ideen vom Plünnenkreuzer? Er verwendet dabei auch gerne Varianten mit weniger Nähten wie hier: PilgerSack 5 01 (pluennenkreuzer.de), vielleicht noch ein paar Inspirationen für dich

Bearbeitet von Flip
Typo
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Danke für die vielen Beiträge und Tips!

Hier mal ein Foto von den Trägern meines Vaude:

So in der Art würde ich es gerne versuchen nur stellt sich mir die Frage wie genau und welches Material da am geeignetsten ist. Muss es mit Einfassband sein und wenn ja welches ist dafür geeignet (angenehm auf der Haut, gut um Kurven)?

 

IMG_20220119_142238.jpg

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vor 20 Stunden schrieb Nero_161:

So in der Art würde ich es gerne versuchen nur stellt sich mir die Frage wie genau und welches Material da am geeignetsten ist. Muss es mit Einfassband sein und wenn ja welches ist dafür geeignet (angenehm auf der Haut, gut um Kurven)?

Kann da dieses hier von Adventurexpert sehr empfehlen: Klick mich.

Zur Konstruktion kann ich aber nur bedingt beitragen, da ich persönlich für meine FastPacks ja immer "nur" einfach genommenes SpacerMesh, Hex Mesh oder ähnliches verwende.

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Am 18.1.2022 um 20:01 schrieb Nero_161:

- warum werden die meisten Rucksäcke aus gefühlt hunderten Einzelteilen zusammgenäht? Mir scheinen solche Nähte die Schwachpunkte zu sein, daher hab ich zb den Rucksackkörper nur aus zwei Teilen (Rücken  und Vorderteil+Seite+Boden) gefertigt, damit habe ich nur 3 Nähte an denen das Material verbunden ist und Belastung ausgesetzt ist. Alles andere ist jeweils aussen drauf genäht, damit kann sich da zwar auch eine Naht lösen aber zumindest fällt dann nicht der ganze Rucksack auseinander.

Bei kommerziellen Rucksäcker wohl Featuritis, und auch damit diese optisch was hermachen (unterschiedliche Farben und Materialien sehen "technoider" oder "wertiger" aus).

Andererseits gibt es sicherlich funktionelle Gründe. So kann z.B. der Rolltop leichter ausfallen, da da nicht das ganze Gewicht "drin hängt". Ein Boden muss vielleicht scheuerfester sein, und vielleicht ist ein bestimmtes Ruckenmaterial angenehmer.

Und da Taschen, Schultergurte und Befestigungsschlaufen ja in Nähte eingenäht werden, bietet es sich ja an, den Rucksackkörper gleich aus mehreren Teilen anzufertigen. Auch entsteht so je nachdem weniger Verschnitt.

Und wie @ChristianS ja schon geschrieben hat, sind Nähte nicht unbedingt der Schwachpunkt... aber je nach Anzahl Lagen und Ort mühsam herzustellen ;-)

 

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Am 19.1.2022 um 11:31 schrieb Flip:

hast du davon vielleicht ein Bild @ChristianS? Nähst du sie auf Links und wendest sie "nur" oder nutzt du noch ein Einfassband um den Rand dann zu verstärken?

Ja genau, Schaumstoff zuerst auf einer Lage fixieren, dann links auf links nähen und wenden. Dann nochmal kantennah absteppen:

1070696-01.jpg.1447f63eee829311689c5c9eaa1ef6fa.jpg

Funktioniert auch gut ohne Einfassband, aber bisher ohne wirklich harte Langzeiterprobung.

Hier noch ein Bild vom gelöcherten Schaumstoff, inzwischen mache ich aber lieber statt weniger großer Löcher viele kleine.

P1060866.thumb.jpg.8f8f24decef59f26cda41feb432f905d.jpg

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Am 18.1.2022 um 20:01 schrieb Nero_161:

Erstmal eine Riesen Dank an alle hier im Forum, die ihre Rucksackprojekte hier vorgestellt haben, ohne die Beiträge von zB @Andreas K.@Wanderfalter@ChristianS @icefreaknund vielen weiteren, sowie eigentlich allen Youtube Videos wenn man "MYOG Backpack" sucht, hätte ich mich da niemals rangewagt! :)

Danke für die Blumen!!

Am 18.1.2022 um 20:01 schrieb Nero_161:

So, während des ganzen Prozesses haben sich mir ein paar Fragen gestellt:

- Die meisten käuflichen UL-Rucksäcke (und viele hier im MYOG) nutzen das wasserdichte (also nicht atmungsaktive) Hauptmaterial für die Schulter- und Hüftgurte aussen - da ich damit keine Erfahrung habe; warum macht man das? Schwitzt man da nicht deutlich mehr, als wenn man zb unbeschichteten Stoff nimmt oder gleich Netz/Meshsstoff? Die Träger meines liebgewonnenen Vaude Rucksacks haben zB unten 3D Mesh, Innen Schaumstoff mit Löchern und oben einen Netztstoff, mein Tagesrucksack nur das Mesh.

Jaaa, also MEINE Erfahrung ist: den beschichteten Stoff hat man sowieso herumliegen, die Füllung besteht bei mir aus geschlossenzelligem Schaumstoff und man schwitzt IMMER. Egal was man für Klimmzüge macht, mit Löchern im Schaumstoff hantiert usw. 

Der Aufwand lohnt sich nicht. Ich habe schon einfaches, 40 mm Gurtband genommen (für ein SUL-Projekt), ändert nichts am Schwitzen. 

Der körpernahe Stoff ist bei mir mittlerweise aus irgendwelchen Hosenstoffen, also irgendwas unbeschichtetes. Das gibt etwas Puffer für die Schweißaufnahme. Dafür sind die Träger bei Pausen auch ganz schnell wieder trocken, weil ja kaum Nässe IM Träger drin ist.

Wie gesagt, MEINE Meinung und MEINE Erfahrung.

Am 18.1.2022 um 20:01 schrieb Nero_161:

- warum werden die meisten Rucksäcke aus gefühlt hunderten Einzelteilen zusammgenäht? Mir scheinen solche Nähte die Schwachpunkte zu sein, daher hab ich zb den Rucksackkörper nur aus zwei Teilen (Rücken  und Vorderteil+Seite+Boden) gefertigt, damit habe ich nur 3 Nähte an denen das Material verbunden ist und Belastung ausgesetzt ist. Alles andere ist jeweils aussen drauf genäht, damit kann sich da zwar auch eine Naht lösen aber zumindest fällt dann nicht der ganze Rucksack auseinander.

1. optisches Design, Featuritis

2. an Teilungsnähten lassen sich  nun mal in Punkto Krafteinleitung sehr sauber Bänder, Schlaufen, Taschen usw. fassen. So eine Naht ist technisch gesehen eine richtige Kraftlinie. Optimal ist es beim Design, wenn alle Kraftlinien ("Vektoren") immer an den Endpunkten miteinander verbunden sind, also ein geschlossenen System bilden.

Wenn man direkt auf den Stoff Dinge annäht, hat man entweder einen übel fetten Stoff, muss hinterfüttern oder andere Maßnahmen der Kraftweiterleitung vorsehen (was auf Flächenvergößerung hinausläuft).

 

Am 18.1.2022 um 20:01 schrieb Nero_161:

- Ich hab keine Kapp- oder französische Naht hinbekommen. Die Verbindungsnähte habe ich einfach genäht und dann ein Teil mit 1cm Nahtzugabe, das andere mit 2cm, aufgerollt so das das lange Stück das kurze einschließt und noch einmal darüber genäht knapp auf/an der ersten Naht. Ist das sinnvoll?

Ja, absolut.

Am 18.1.2022 um 20:01 schrieb Nero_161:

- Ich habe wo es ging 10mm Gurtband genutzt. Das müsste, sofern es flächig vernäht ist doch eigentlich reichen? Lediglich beim Hüftgurt habe ich der einfachen Bedienbarkeit halber 15mm Band genutzt und beim Top Strap, da es keine verstellbaren 10mm G-Haken gab...

Kann man pauschal nicht sagen, musst Du ausprobieren. Neben der reinen Zugfestigkeit ist auch der Verschleiß zu beachten, etwa durch das Durchlaufen durch Schnallen, Abrieb, Zugbelastung, ...

 

Am 18.1.2022 um 20:01 schrieb Nero_161:

------

Genäht habe ich mit einer PFAFF Tipmatic 1035, Gütermann Tera 60 Garn und einer 90er Topstitchnadel bzw 70er Microtex bei den dünneren Stoffen.

Ich bin absoluter Fan von Aman Serafil bzw. Seraton. Das fette Gütermann vom Karstadt hatte gefühlt die Laufeigenschaften von Paketschnur und da ging nur eine 120er Nadel, die ja richtige Löcher in den Stoff stanzt :-o

Am 18.1.2022 um 20:01 schrieb Nero_161:

Als Grundmaße hatte ich 85cm Höhe, 30cm Breite und 25cm Tiefe angedacht, aus den 25 sind dann aber eher 20-22cm geworden, da das ganze doch deutlich zu voluminös geworden wäre. Die Schultergurte sind auf ca 45cm Höhe angebracht.

Mein gedachter Quader für den Sommerrucksack hat 30cm Breite, 20cm Tiefe, Höhe Schultergurte zwischen 48 und 50 cm und etwa 30 cm Rolltophöhe. Das ergibt rund 30 l Volumen zzg. Reservevolumen durch den Rollverschluß.

 

Am 18.1.2022 um 20:01 schrieb Nero_161:

Es ist alles ziemlich schief und krumm, einige Nähte hab ich wieder auftrennen und neu machen müssen, irgendwann hab ich aufgegeben dass es ordentlich aussehen muss und wollte es einfach nur fertig haben! Einige wichtige Erkenntnisse für den richtigen Rucksack sind dabei immerhin auch rausgekommen :)

Haha, so ging es uns allen! Nach dem fertigen Rucksack ist vor dem nächsten Rucksack!

Die optimale Rucksackanzahl ist stets N+1 :-D

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Am 19.1.2022 um 14:27 schrieb Nero_161:

So in der Art würde ich es gerne versuchen nur stellt sich mir die Frage wie genau und welches Material da am geeignetsten ist. Muss es mit Einfassband sein und wenn ja welches ist dafür geeignet (angenehm auf der Haut, gut um Kurven)?

Einfassband ist gut, weil es bei den Trägern eine schöne feste Kraftlinie ergibt. 

Das elastische Einfassband mag zunächst einfacher um die Kurven gehen, habe ich auch schon vernäht, aber die mechanische Festigkeit ist geringer.

Meine Täger haben mittlerweile ein sehr simples, gerades Design mit allenfalls großen Radien. Da verwende ich einfaches Ripsband von et, kostet wenig, wiegt nichts, ausreichend fest.

Nicht vergessen, die Industrie hat da spezielle Einfaßband-Nähfüsse, da geht das sicherlich etwas einfacher als mit dem Universal-Nähfuss und einem Dutzend Miniklammern zuhause.

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Am 22.1.2022 um 21:22 schrieb icefreak:

Das ist der Webbandfresser!! Viel zu scharfkantig IMHO.

Also bei mir und einigen Anderen nicht, wir verwenden die, um den Rucksack vorne auf das Packraft zu schnallen und dabei werden die ja gerade bei WW sehr stramm angezogen... bis jetzt hat noch Keiner ein Band gekillt oder beschaedigt, ich verwende die mit beiden Schnallenvarianten seit Jahren sehr viel, weil ich die sehr hohe Bruchkraft klasse finde.
Natuerlich rauhen die meisten Metallschnallen das Gurtband etwas mehr auf als KF-Schnallen (hilft auch gegen Durchrutschen :grin:), aber dafuer hat man ein deutlich vermindertes Risiko, dass eine Schnalle bricht, ueber die Jahrzente hatte ich schon manche gebrochene KF-Schnalle und z.B. vor vielen Jahren eine gebrochene Hueftgurtschnalle im Hochgebirge mit XL-Rucksack...
 

Am 22.1.2022 um 23:06 schrieb Capere:

Habe auch gute Erfahrung mit diesen hier von AX gemacht: https://www.adventurexpert.com/product/adjustable-webbing-hook-10mm/

Fuer Rucksackbefestigung auf dem WW-Packraft waere mir das Bruchrisiko zu hoch, aber fuer den TO-Zweck ja wahrscheinlich stabil genug und mit anderen AX-Schnallen habe ich auch gute Erfahrungen gemacht.

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Habe heute den ersten Schulterträger fertig bekommen.

Unten 3mm Spacermesh, dann eine Einlage aus 6mm Schaumstoff mit Löchern und oben unbeschichtetes 70D Ripstop. Hoffe mit dieser Methode eine ähnlich gute Belüftung wie bei meinem Vaude zu haben  Das Design und die Form der Träger ist dann aber eher vom Mountain Equipment Orcus abgeguckt. War ein wenig kompliziert und meine Nähmaschine hat ein paar Mal gestreikt bzw der Fuß ließ sich nicht höher stellen bei der Kombination 3mm Mesh+6mm Schaumstoff+Nylon+Gurtband ...

Jetzt hab ich auch eine Vorstellung davon warum Rucksäcke so teuer sind... :-o

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  • 3 Wochen später...

Ich bin nun schon etwas weiter und stehe vor einem kleineren Problem:

Das robustere 330D Ripstop Cordura, dass ich für den Boden des Rucksacks geplant habe (schon da und zugeschnitten), ist wie ich feststellen musste nur wasserabweisend und keinesfalls dicht, was aber beim Boden mir doch ziemlich wichtig wäre wenn man ihn im nassen hinstellt...

Was tu ich? Macht es Sinn einfach ein Stück 20D Silnylon innen dran zu nähen? Oder das Material mit Nahtdichter zu bestreichen?

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vor 48 Minuten schrieb Nero_161:

Ich bin nun schon etwas weiter und stehe vor einem kleineren Problem:

Das robustere 330D Ripstop Cordura, dass ich für den Boden des Rucksacks geplant habe (schon da und zugeschnitten), ist wie ich feststellen musste nur wasserabweisend und keinesfalls dicht, was aber beim Boden mir doch ziemlich wichtig wäre wenn man ihn im nassen hinstellt...

Was tu ich? Macht es Sinn einfach ein Stück 20D Silnylon innen dran zu nähen? Oder das Material mit Nahtdichter zu bestreichen?

Ich würde mir da nicht allzuviele Sorgen machen. Entweder man versucht, den ganzen Rucksack wasserdicht hinzukriegen (was aber gar nicht so einfach ist). Oder man verlässt sich auf einen wasserdichten Liner oder Packsäcke. Nur den Boden dicht herzustellen macht ausser für das Szenario, dass du den Rucksack gezielt in eine Pfütze stellst, nicht so viel Sinn. Wenn der Rest nicht dicht ist, wird Wasser innen drin runterlaufen (bei Dauerregen), und da wäre es vielleicht sogar gut, wenn es unten wieder langsam ablaufen könnte. Silnylon inner hineinnähen würde ich eher nicht.

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Bei deinem Cordura handelt es sich um diesen hier, vermute ich (vielleicht eine andere Farbe?).

Der Stoff hat vor allem die Eigenschaft "schnell trocknend" nach den Angaben von extex.
Für mich wäre das der primäre Punkt: Eingelaufenes Wasser sollte schnell wieder raus und der Stoff dann schnell wieder trocken sein.
Wie @ULgeher bereits geschrieben hat, wirst Du generell ein Problem haben, den Rucki komplett wasserdicht zu bekommen.

Ich plane mit Wasserabweisend aber nicht dicht und regele das Thema Nässe zusätzlich mit einem Liner. (Stoff liegt seit gestern erst mal hier ... Projektstart noch verzögert ... mal sehen wann ich das Ding nähe) :grin:

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Ich habe schon vor zu versuchen den Rucksack möglichst wasserdicht zu bekommen, soweit es halt geht, und die Nähte mit SeamGrip abzudichten.

Trotz Prototyp dauert alles unfassbar lange, vllt bin ich zu sehr Perfektionist oder meine Nähmaschine will oft nicht so wie ich, naja...

Wie Leute es schaffen in ein paar Std so ein Ding herzustellen ist mir ein Rätsel :D

 

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Und die Vorderseite mit Meshtasche und Gurtbandbefestigung. Es fehlen noch die seitlichen Kompressionsgurte für den Rolltop und am Rückenteil die Innentasche, dann können Vorder- und Rückseite sowie Boden miteinander verbunden werden

Dank @Wanderfalter habe ich jetzt auch ein wasserdichtes Bodenstück aus X-Pac :)

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vor 6 Stunden schrieb Nero_161:

Und die Vorderseite mit Meshtasche und Gurtbandbefestigung. Es fehlen noch die seitlichen Kompressionsgurte für den Rolltop und am Rückenteil die Innentasche, dann können Vorder- und Rückseite sowie Boden miteinander verbunden werden

Dank @Wanderfalter habe ich jetzt auch ein wasserdichtes Bodenstück aus X-Pac :)

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Sieht gut aus :-) bin gespannt auf den Rucksack. Vom Schnitt her, ziehst du den Boden quasi vorne nach oben? Hat das einen bestimmten Grund? - Evtl. eine blöde Frage aber ich stell sie trotzdem. Mich hat das an einigen Rucksäcken immer gestört wenn se nicht von allein stehen weil der Boden entweder komplett "schräg" war oder zu wenig Standflächte hatte..

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Wuhuuu!

Es ist fertig!

Erstmal die Facts:

Minimalgewicht: 290g

Maximalgewicht mit allen abnehmbaren Teilen: Rückenpolster (55g) Hüftgurt (65g), Top Strap (10g), 2xBottom Straps (19g) = 439g

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Das Hauptmaterial ist 210D Diamond Ripstop Polyester 130g/m von adventurexpert, ebenso die meksten Schnallen.

Maximal befüllt hat er eine Höhe von ~70cm, durch die Gurte oben und unten können voluminöse Dinge wie Isomatten aussen befestigt werden, falls man das nicht braucht können die Gurte abgenommen werden.

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Minimalhöhe sind etwa 55cm, Grundmaße sind hinten 30cm, Seite 18cm, vorne 28cm, Rolltophöhe 85cm

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Die vordere Meshtasche besteht aus dem 106g/m Netzstoff von extremtextil und ist mit einem Gummizug + Tanka einstellbar, und mit 10mm Gurtband befestigt, an dem zahlreiche Schlaufen sind für zB Kompressionsgurte oder ähnliches.

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Der Boden ist etwas nach oben gezogen und aus X-Pac 204g/m, die 10mm Gurte sind mit den empfohlenen Seatosummit Hooks am Gurtband oben einhängbar und sind mit einem T-Bar hinten an der Rückennaht abnehmbar

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Das war der schwierigste Teil: Die Verstärkung für die Schultergurtbefestigung ist aus 330D Ripstop Cordura, die Träger wie im Beitrag oben beschrieben, auch der Hüftgurt ist nach dem selben Prinzip gefertigt und in eine Tasche aus Coolmax Mesh 120g/m einschiebbar. Vorne habe ich ein Y-Strap Gurt versucht, und an einer Seite ist aus dem Mesh eine flache Einschubtasche für Kleinigkeiten.

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Die Loadlifter sind an einem 25mm Gurtband befestigt inkl. abnehmbarem Topstrap und darunter eine dreieckige Durchführung für einen Trinkschlauch.

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Auf der Innenseite sind Taschen aus 20D Silnylon für ein Rückenpolster und eine Trinkblase, inkl. Klettverschluss Befestigung für die Trinkblase. Oben sind noch Ripsbänder um eine kleine Innenstasche zu befestigen.

Bearbeitet von Nero_161
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