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Ultraleicht Trekking

1-Personen-Zelt für Anfänger


Carsten K.

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen!

Ich suche ein 1-Personen-Zelt (3 Jahreszeiten) für mehrtägige Touren. Ich selbst bin 48 Jahre und 180 cm groß. Halbwegs guter Schlaf ist mir wichtig und ganz so flexibel bin ich auch nicht mehr, damit meine ich, ein klein wenig Komfort ist nötig. Ich möchte zunächst den Forststeig in Sachsen in Angriff nehmen. 

Ich bin momentan bei dem Stand, dass ich mit einer Bauform wie dem MSR Elixir oder dem Ferrino Tent Solo liebäugle. Das Zelt soll einfach aufzubauen sein, aber auch stabil. Daher gefällt mir das durchgehende Gestänge ganz gut. Das MSR-Zelt gefällt mir schon ziemlich gut, denn der Rucksack soll auch mit rein, zumindest unter das Vordach.

Worin besteht denn der Unterschied zwischen den ganzen, optisch oft ähnlichen (MSR) Zelten? Auf welche Materialien sollte ich achten? Was sollte man unbedingt vermeiden?

Meine Ausrüstung wird bestimmt nicht "Ultra-Leicht", zumindest nicht am Anfang. Man muss erst einmal sehen, auf was man eher verzichten kann und worauf dann doch eher nicht.

Ich nenne hier bewusst keine Preisvorstellung, da ich eben gar noch nicht weiss, was wichtig werden könnte.

Wenn das Zelt dann noch mit wenig Abspannleinen auskommt, wäre das super.

Ich lese hier von Zelten, von deren Herstellern ich noch nie gehört habe. Ich suche halt einen Preis-/Leistungssieger! 

Danke!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Hallo Carsten,

da ich erst letztes Jahr ebenfalls erst eingestiegen bin ins Trekking kann ich dir vielleicht ein paar Tipps geben, was meine Überlegungen waren. Grundsätzlich ist zu beachten: wenn es darum geht, erstmal herauszufinden, ob das überhaupt was für dich ist: nutze vorhandenes Material oder suche was günstiges, oder bei jemandem ausleihen? Sonst kaufst du definiv zweimal. Wenn du eines der von dir genannten Zelte bereits hättest, wären die geeignet das auszuprobieren. Von einem Kauf der genannten für Trekking würde ich aber definitiv abraten, das sind auf dem Rücken schon ziemlich schwere Klopper (2kg das Ferrino, 2,7kg das Elixir) und eher zum Autocamping geeignet. Also folgende Möglichkeiten:

1. Du holst dir ein günstiges Zelt zum Ausprobieren, das kann dann auch nicht UL sein finde ich. Ich z.B. wollte für mich erstmal schauen: ist das was für mich, alleine im Wald und Wandern? Dafür hab ich was unter 100 Euro gesucht, was ich später auch zum Camping einsetzen kann. Ziel sollte sein zumindest nicht über ~1,5 kg zu kommen, alles andere könnte dafür sorgen, dass du doch keine Lust am Trekking entwickelst :rolleyes: Und selbst das ist schon ziemlich einschränkend, glaub mir. Ich hatte das Robens Arrow Head, ein absolut super Zelt für ~90 Euro, mit Minimal-Variante (ohne Packsäcke, 2 Leinen, 6 Heringe) ist es bei 1,5kg was gerade so akzeptabel für mich war, auf Dauer aber nicht wirklich toll (Gewicht, riesen Packvolumen!). Ähnlich schwer, aber dafür ähnlich von der Form zu den von dir genannten: Decathlon Trek 900. (Falls du Kontakte in die USA hast, dieses hier ist die von dir bevorzugte Bauform, mit 1,4kg ganz gut: The North Face Stormbreak und mit 130 $ noch verschmerzbar zum Ausprobieren, aber keine dezente Farbe...). Beides sicherlich gute Anfängerzelte um erste Erfahrungen zu sammeln und später mit mehr Wissen auf was leichtes umzusteigen.

2. Du kaufst gleich "was richtiges", auf die Gefahr hin, dass du später erst deine Präferenzen besser kennst und dann doch gerne was anderes (vermutlich leichteres :grin:) hättest. Ähnlich den dir genannten aber ausreichend (!) leicht wären z.B. das Marmot Tungsten UL (~1,2 kg) oder das Big Agnes Copper Spur mit ~1,1kg (<-beides Shoplinks). Ich könnte mir Vorstellen dass sowas sogar langfristig zu dir passt, so wie du deine Suche schilderst. Das sind dann aber echte Investitionen (aber für Trekking immerhin bessere als das Elixir!) und es könnte sein, dass du später trotzdem was leichteres willst.

Wenn es noch leichter werden soll, muss man sich entweder von sehr viel Geld und/oder den Vorstellungen eines klassichen Zeltes verabschieden :roll: Hier wäre das von Donau gennante MLD Solomid oder das MLD Lunar Solo mit etwas über 700g ziemlich weit vorn, was den von dir geforderten Preis-Leistungssieger angeht... Achtung, das ist aber nicht doppelwandig und auch sonst vom Aufbau einfach was ganz anderes als du dir bislang so vorstellst. Bist du überhaupt mit Trekkingstöcken unterwegs? 

Insbesondere wenns doch direkt zu Variante 2 gehen soll würde ich dir zudem Raten, nach Gebrauchtem ausschau zu halten. Und der Schritt unter ein Kilo lohnt sich definitiv, erfordert aber etwas genauere Überlegungen, was man möchte und wirklich braucht.

Bearbeitet von grmbl
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Servus @Carsten K., den Forststeig zu laufen bedeutet schon viel rauf und runter. Da empfiehht es sich wirklich auf's Gewicht zu achten. Warum muss es denn unbedingst ein freistehendes Zelt sein? 

Schau Dir mal das Deschtes Plus von SMD an. Superleicht und sehr schnell aufzubauen. Es gibt sicherlich noch andere Modelle, auch von anderen Herstellern, doch es geht halt um die Art des Zeltes. 

Wenn die Tour nicht zur Qual werden soll, und Du während des Wanderns auch etwas von der Natur und der klasse Aussicht mitbekommen willst, dann rate ich Dir dringend, in Richtung UL zu gehen. So manch günstiges und gebreauchtes wirst Du hier im Forum finden. Falls Du Zeit hast, wäre jetzt am Wochenende beim Wintertreffen ebenfalls eine gute Gelegenheit, den ein oder anderen Ausrüstungsgegenstand zu erwerben. Außerdem trifft man total nette Leute und vor Allem, man lernt viel.

Gruß

Rentoo

 

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Hallo!

Erst mal vielen Dank für die bisherigen Tipps. Grundsätzlich möchte ich eine solide Konstruktion, die auch bei Wind stabil ist.  Und irgenwie hänge ich am Zelt mit Boden.

Ich stelle bei den Links fest, dass viele Zelte doch sehr modular aufgebaut sind und man auch nur das Außenzelt aufbauen kann. Das erscheint mir durchaus sinnvoll. Ebenso natürlich das Innenzelt als Mückenschutz. 

Wenn es aber leicht sein soll, dann eher ein Tarp, ohne Boden und eigenes Gestänge. Sowas muss ich aber erst mal testen und wenn es einfach nur eine abgespannte Plane ist. Im Moment erscheint mir das noch ein bisschen sehr offen. Mir wird langsam klar, dass es nicht DAS Zelt gibt, sondern man eigentlich je nach Wetter und Region besser mehrere zur Auswahl hätte.

Ich denke ich muss versuchen, überall Gewicht zu sparen. Im Moment versuche ich auch bei der Verpflegung Gewicht zu sparen. Die Trinkwassersituation in der Sächsischen Schweiz ist nicht ganz geklärt, was mich dazu gebracht hat, mir eine 4-Liter-Blase von Ortlieb zu kaufen. Der Katadyn Pocket ist auch kein Leichtgewicht, aber das Budget zwingt mich, doch das eine oder andere Gramm zunächst mitzuschleppen. Letzten Endes sind es ja nur ein paar Tage und die Etappen nicht allzu lang. 

Vielleicht lässt das Wetter es zu, den Poncho mal wie ein Tarp abzuspannen und darunter zu schlafen. Testweise.

Den Poncho möchte ich verwenden, weil er mir die Regenhülle beim Rucksack erspart und mich ebenfalls trocken hält. Trotzdem ist es relativ luftig. Außerdem möchte ich keinen "Footprint" mittragen, sondern stattdessen einfach den Poncho unterlegen. Da will noch vieles ausprobiert werden. 

Ich denke es wird zunächst ein vielseitig verwendbares Zelt. Vermutlich nicht ganz leicht, aber auch bei schlechterem Wetter noch komfortabel (Sitzhöhe). 

Ich bin schon gespannt auf den Forststeig. Ich denke das ist eine gute Möglichkeit mal reinzuschnuppern. 

 

Gruß

Carsten 

 

 

 

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Als Empfehlung als Einsteiger (bin ich ebenfalls) kann ich mich den Worten von @grmbl nur zustimmen und folgendes hinzufügen: viel hier im Forum schauen und lesen. Viele Themen sind hier schon oft behandelt worden und bieten zum Nachlesen eine unglaubliche Informationsfülle. Dann die Infos immer notieren und selbst recherchieren. Dann kommt man eh immer wieder auf neue Gedanken.

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Den Link zum Wintertreffen habe ich gefunden und auch was dazu geschrieben.

In Sachen Ausrüstung wird wohl noch manches Gramm zuviel spazieren getragen werden. Ich hab gerade mal den Rucksack gecheckt .... 

Aber ich glaube, jeder hat das eine oder andere Teil, dass ihm "lieb und schwer" geworden ist. 

Vielen Dank für die teils sehr umfangreichen (grmbl) Antworten. 

Kommt zu den Zelten dann der "Footprint" noch dazu oder ist der im Gewicht berücksichtigt? Benutzt man so etwas regelmäßig, z. B. auch auf einer Wiese? Oder kauft man doch ein Zelt, bei dem der Boden etwas stabiler ist. Der Nachteil dabei wäre, den Footprint kann man zu Hause lassen, den Zeltboden eher nicht, da am Innenzelt angenäht. 

 

 

 

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Hallo @Carsten K.

ich beschäftige mich seit etwa 3 Jahren zunehmend intensiv mit ultraleicht Trekking und kann @grmbl nur zustimmen: Probiere mit möglichst günstigem und verhältnismäßig leichtem Material aus, was Dir wichtig ist. Das findest Du anders nicht heraus. Gerade bei einem Zelt kann man sich am Anfang totlesen über verschiedene Konstruktionen, Materialien, etc. ohne am Schluss wirklich schlauer zu sein. Um aber mal ein paar Punkte anzusprechen, die einen Unterschied machen können:

  • Gewicht
  • wie viel Platz hat man im Zelt und Apside?
  • freistehend +/- (freistehend wird m.E. aber überschätzt, denn man muss ja auch ein freistehendes Zelt sichern und abspannen)
  • Material (Dyneema, SilPoly, SilNylon)
  • Materialstärke
  • einwandig/doppelwandig (oder Tarp oder Modulsystem)
  • wie weit ist beim Innenzelt der Boden hochgezogen?
  • Aufbau nur mit Innenzelt/nur mit Außenzelt möglich?
  • Aufbau mit Zeltstangen oder mit Trekkingstöcken?
  • Eingang an der Seite oder am Kopf-/Fußende?
  • wie wind- bzw. wetterfest ist das Zelt?
  • Aufbau - Innenzelt oder Außenzelt zuerst? (macht bei Regen einen Unterschied)
  • wie viele Heringe braucht man min/max?
  • wie groß ist der Platzbedarf (Footprint)?
  • manchen ist wichtig, ob es im Zelt Befestigungspunkte gibt, um was aufzuhängen

Ich habe z.B. festgestellt, dass mich morgens das Zusammenpacken von Zeltstangen + Innenzelt + Außenzelt total nervt. Ob ich die Möglichkeit habe, nur Innen- oder nur Außenzelt aufzustellen, ist mir dagegen herzlich egal. Anderen ist vermutlich anderes wichtig.

 

Hier übrigens, nachdem Du konkret danach gefragt hast, ein Vergleich MSR Elixir vs Hubba
https://www.msrgear.com/blog/de/ist-ein-elixir-oder-ein-hubba-zelt-das-richtige-fuer-dich/

Bearbeitet von berghutze
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vor 2 Stunden schrieb Carsten K.:

Kommt zu den Zelten dann der "Footprint" noch dazu oder ist der im Gewicht berücksichtigt? Benutzt man so etwas regelmäßig, z. B. auch auf einer Wiese? Oder kauft man doch ein Zelt, bei dem der Boden etwas stabiler ist.

Meine persönliche Meinung: Wenn ein Zelt noch einen extra Footprint benötigt hat es seinen Zweck verfehlt. Dann kann man auch gleich zu einem Zelt mit einem stärkeren Boden greifen. Das bisschen Kondens dass über ggf. nicht abgedeckte Apsiden entsteht ist m.E. im Verhältnis zum Gewicht eines Groundsheets zu vernachlässigen. Einfach das richtige Zelt für das angepeilte Tourgebiet wählen und gut ist es. Vermisse seit Jahren nichts ohne Groundsheet. :-D

Bearbeitet von Gast
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vor 4 Stunden schrieb Ultralight82:

Werfe mal das Lanshan1 von 3f ul gear ein...ein Feines Zelt für Menschen bis 182cm

Das Lanshan2 wiegt ca. 100g mehr und funktioniert bei 1,88m sogar zu zweit (wenn es sein muss). 
Lanshan2 und Paria Bryce1P bringe ich zum Wintertreffen mit ... das Duplex nutze ich selbst, die beiden anderen bau ich bei Interesse auf und können angeschaut bzw. ausprobiert werden. 

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Ich kann das Tarptent Bowfin 1 empfehlen :), mein erstes und einziges UL-Zelt. Ich bin 'nur' 170, denke es passt auch für Dich.
Ich habe gar nicht rumexperimentiert, gleich dieses Zelt war das richtige für mich. Ok, ich habe viel Zelt-Erfahrung (halt nicht UL) und wußte was mir beim Zelt wichtig ist...

https://www.tarptent.com/product/bowfin-1s/

 

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  • 5 Monate später...

Hallo!

 

Ich möchte noch eine kleine Rückmeldung geben.

Ich habe mich nun für das Six Moon Design Lunar Solo entschieden, auch wenn es nicht freistehend ist. Bisher konnte ich das immer ganz gut lösen. Das Platzangebot ist ziemlich komfortabel. Man kann bei Regen seinen Krempel bequem im Zelt zusammenpacken und sich umziehen. Geköchelt habe ich ich in der Apside auch. Geht gut. Es ist ziemlich luftig. Bei starkem Wind würde ich es zum Boden abspannen. Allerdings ist der Zeltboden dann nicht mehr wirklich hochgezogen. Bisher finde ich das Zelt ganz gut. Ein Tarp kommt bisher wegen den Krabbelviechern (Zecken und Mücken) nicht in Betracht. 

 

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  • 4 Monate später...
vor 20 Minuten schrieb klr_Feli:

Das Six Moon Design Lunar Solo ist ganz gut, ich glaube aber dass der mapuera Trek Santiago eine bessere Wahl gewesen wäre. Hoffe du bist trotzdem zufrieden mit deinem Zelt. 

Warum wäre es besser? Der Platz im Solo ist wesentlich größer und dabei wiegt es fast die Hälfte vom mapuera Zelt? Ganz zu schweigen von den Qualitätsunterschieden...

Bearbeitet von wernator
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