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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 02.08.2020 in allen Bereichen

  1. Hallo! Ich möchte noch eine kleine Rückmeldung geben. Ich habe mich nun für das Six Moon Design Lunar Solo entschieden, auch wenn es nicht freistehend ist. Bisher konnte ich das immer ganz gut lösen. Das Platzangebot ist ziemlich komfortabel. Man kann bei Regen seinen Krempel bequem im Zelt zusammenpacken und sich umziehen. Geköchelt habe ich ich in der Apside auch. Geht gut. Es ist ziemlich luftig. Bei starkem Wind würde ich es zum Boden abspannen. Allerdings ist der Zeltboden dann nicht mehr wirklich hochgezogen. Bisher finde ich das Zelt ganz gut. Ein Tarp kommt bisher wegen den Krabbelviechern (Zecken und Mücken) nicht in Betracht.
    4 Punkte
  2. khyal

    Rucksack

    Von irgendwelchen dogmatischen Aussagen halte ich ja gar nichts, jede(r) ist ein anderer Mensch und ist anders unterwegs. < 500 g mag fuer viele gut gehen, wenn man einen kleinen Overnighter macht, auf geschuetzten Strecken unterwegs ist, wo man jede 1-2 Tage einen Re-Supply hat, nicht zuviel Ausruestung fuer richtig mieses oder kaltes Wetter mitnehmen muss. Und natuerlich entsprechend kleine & leichte Ausruestung hat. Ich kenne auch ein paar, die mit so etwas mal weite Strecken gelaufen sind. Ich kenne / berate ja recht viele Leute, die auf den Weitwanderwegen in US, EU und anderswo unterwegs sind (bin ja selber seit > 40 Jahren im Schnitt 3-4 Monate "draussen"). Auch wenn die dann meist ein leichtes Zelt wie z.B. das Duplex, Schlafsack von WM, entsprechendes Titankochzeug usw bei haben, waehlen sie praktisch alle einen Rucksack mit Rahmen, zum groessten Teil entweder HMG oder Zpacks, womit wir bei 0,6-1,2 kg sind. Und gerade, wenn man nicht doppelt kaufen will, sollte man da erstmal gut austesten, wieviel die Ausruestung wiegt, wieviel Platz sie einnimmt und was man so an Touren vor hat, sonst kauft man evtl schnell doppelt, weil eben der tolle < 500 g Rucksack fuer die naechste Tour bzw das Gewicht der Ausruestung dann doch nicht geeignet ist. Wobei ich es, wenn man wirklich viel unterwegs ist, fuer schwer halte, mit einem Rucksack hinzukommen (es sei denn, man geht auch bei einem kleinen Overnighter mit einem halb gefuellten, grossen Rucksack los). Bei mir ist es z.B. je nach Tour ein GG Kumo (yes der Alte, der dann wirklich < 500 g ist), der GG Mariposa (auch der Alte mit ca 800 g) und ein HMG 5400 Porter (mit gut 1,3 kg, ok der kam erst ins Rennen, nachdem ich bei Hybrid-Touren mit sehr grossem Re-Supply Abstand viel Ausruestung aussen auf dem 4400 Porter haengen hatte und mich die Anschnallerei genervt hat). Und das Wichtigste, der Rucksack muss zum Ruecken passen, alles wiegen, was man mitnehmen will, Lebensmittel, Wasser, Brennstoff drauf rechnen, wenn man das nicht schon x mal gemacht hat 1 kg fuer die Sachen drauf rechnen, die man nicht in der Liste hat , in einen guten Outdoorladen gehen, sich das Gewicht in die Ruecksaecke packen und perfekt zum eigenen Ruecken passend einstellen lassen , die man in der Auswahl hat und den Rest entscheidet der eigene Ruecken. Aber dabei schoen fair bleiben, dann auch da kaufen...
    4 Punkte
  3. Antonia2020

    MOYG Campschuhe

    Liebe Leute, ich weiß, dass Campschuhe hier sehr kontrovers diskutiert werden. Ich wollte aber trotzdem welche haben, weil ich beim nächtlichen Gang hinter die Büsche oder im Campingplatz keine nakten Füße haben will. Daher hab ich ein bisschen recherchiert und dann diese hier gefunden: https://www.theultralighthiker.com/2016/09/22/fifteen-gram-blue-foam-flip-flop/ Mit einer Decatholon 5-Euro Matte hab ich sie etwas verändert nachgebaut. Bin ganz zufrieden mitr den 35 Gramm. Unten auf die Sohle hab ich Panzertape geklebt, weil mir der Mattenschaum etwas sehr anfällig erschien. Mal schauen, wie rutschig das dann ist... Auf jeden Fall glitzern sie schön :).
    3 Punkte
  4. noch ein paar spektakuläre Fotos . Diesmal von der Insel Gavdos. dem südlichsten Punkt Europas zu einem Strand. zu dem man nur per Boot hinkommt. triathlon. erst mit der enduro. die holperpiste so weit wie möglich runter, dann 1 Stunde zum Kap Tripiti gewandert. dann mit dem packraft zu diesem Geheimstrand gepaddelt und das ganze retour
    3 Punkte
  5. LukasD

    Vorstellungsthread

    Servus zusammen, ich komme auf das Forum über meine langjährigen Radreisen. Angefangen hat alles 2012 mit dem klassischen Setup mit den schweren Ortlieb Taschen. Im Laufe des letzten Jahres bin ich auf Bikepacking Taschen umgestiegen und feilsche noch intensiver an meiner Ausrüstung. Das Forum hat mir dabei sehr geholfen, wobei ich bis jetzt nur still und leise mitgelesen habe. An MYOG habe ich mich in Form eines ersten eigenen Tarps und einem Regenrock auch schon ran gewagt. Neben dem Radeln habe ich zusätzlichh am (UL) Wandern in letzter Zeit Blut geleckt. Schauen wir mal was die Zukunft so bringt Viele Grüße aus dem schönen Regensburg
    2 Punkte
  6. fatrat

    Vorstellungsthread

    Die Vorstellung hab ich bislang irgendwie versäumt, wird jetzt aber nachgeholt: komme aus dem wunderschönen Ludwigsburg im Schwabenländle, bin viel im schwäbisch-fränkischen Wald, in den Bergen und wenn möglich im hohen Norden unterwegs, verschlinge seit rund 2017 alles ums Thema UL und habe seitdem meine Ausrüstung auch mehrere Male komplett umgekrempelt. Generell bin ich großer Gear-Nerd und als letztes Jahr noch das Thema Gravelbike und Bikepacking dazukam, wurde es nicht unbedingt besser Ansonsten bin ich leidenschaftlicher Fuji-Fotograf, kommend von Canon Vollformat (damals noch als zweites Standbein) und verbinde selbiges natürlich auch stets mit meinen Touren und generell dem Draußen-Sein. Aktuell habe ich mein erstes DCF Zelt bekommen und bin ganz heiß es draußen das erste Mal Gassi zu führen. Wenn erlaubt hier der Link zu meinem Komoot Profil, wo ich meine Touren auch immer mit Fotos schmücke: https://www.komoot.com/user/399009306120 und hier mein Instagram Profil, wo ich ebenfalls Fotos der Wanderungen oder von sonstigen Roadtrips und Reisen poste: https://www.instagram.com/hackerblubb/ Soweit aus LB, beste Grüße und man liest sich hier im Forum!
    2 Punkte
  7. Aus meiner Sicht kommt die Wärme nicht von unten, sondern nur von oben (Quilt/Schlafsack)*. Die Isomatte verhindert (isoliert) ja nur, dass der kalte Boden nicht die Wärme aus dem Körper raus holt. Das eine Isomatte bei sommerlichen Temperaturen zu gut isoliert hat, und mir deswegen zu warm war, hab ich jedenfalls noch nicht erlebt. *(Ja, ich weiß, auch ein Schlafsack wärmt nicht, sondern isoliert nur. Trotzdem: Schlafsack zu dick, mir ist zu warm, kennt sicher jeder; Isomatte zu dick, mir ist zu warm, kenn ich zumindest nicht)
    1 Punkt
  8. Kann man eigentlich bei hochsommerlichen Temperaturen mit Isolationswerten > 5.0 noch gut schlafen mit leichtem Quilt oder Schlafsack oder heizt es dann zu sehr von unten. Wie sind da die Erfahrungen?
    1 Punkt
  9. Weil ich diese Schuhe gerade im Haus habe, ein Vergleich meines aktuellen Schuhs Altra Timp 1.5 mit den Topo MT-3 und Topo MTN-Racer. Weil ich mir genau diese Infos hier bei meiner Schuh-Recherche gewünscht habe. Vielleicht hilft es ja jemanden weiter. Größe: Meine Fußlänge ist 28 cm. Mit etwas Glück und den Größentabellen auf der Topo-Seite habe ich tatsächlich auf Anhieb die richtige Größe erwischt. Auch wenn es oben schon in der Tabelle steht: die Topo sind Herren-Modelle (weil es keine passende Damengröße zu bestellen gab), der Timp ist das Damen-Modell. Meine vorherigen Herren-Timp 1.5 und Lone Peak 3.5 haben die Größe Men 10 / 44. Wer also die Größe für den Timp oder Lone Peak kennt, kann meiner Meinung nach die gleiche Größe zumindest bei diese beiden Topos bestellen. Wer von Damen- zu Herrenmodellen wechselt sollte die Größentabelle studieren. Denn z.B. Damen 43 = Herren 44 (bei beiden Marken). Die Topo MT-3 sind eine halbe Nummer größer, da auf der Herstellerseite stand, man soll bei diesem Modell die nächstgrößere Größe nehmen. Dem kann ich zustimmen. Breite: In rot: Altra Timp 1.5 Damen. Darunter in türkis: Topo Herren (die Innensohle ist für beide identisch) In rot: Altra Timp 1.5 Herren. Darunter in türkis: Topo Herren (die Innensohle ist für beide identisch) Hier sieht man auch, warum ich bei den Timps vom Herrenmodell zu dem Damenmodell gewechselt bin. Mir saß der Schuh am Mittelfuß zu locker. Und das ist leider auch weiterhin nicht optimal bei dem Damen-Timps. Daher der Topo-Versuch. Die Breite im Vorfuß entspricht bei den Topos in etwa den Timps (sowohl Herren als auch Damen-Modell). Das aber die Innensohlenbreite so gar nichts aussagt, weiß ich seit ich den Timp 2.0 gekauft habe. Die haben nämlich die identische Einlegesohle wie die Timp 1.5. Der Schuh fühlt sich dennoch im Bereich der Zehengrundgelenke eingesperrt an (beim Timp 2.0). Ich würde sagen, die Herren-Topos sitzen etwas enger am Fuß als der Herren-Timp 1.5, jedoch ziemlich vergleichbar mit den Damen-Timp 1.5. Wem der Herren-Timp 1.5 (!) also zu eng ist, dem ist möglicherweise auch Topo etwas zu eng. Stabilität (Fußgefühl): Vom Fußgefühl entsprechen beide Topos eindeutig dem des luftigen Vorfußraum der Timp 1.5. Trotzdem sitzen beide Topos besser am Fuß als der Timp 1.5. Besser bedeutet hier v. a. mehr Halt und Stabilität beim Gehen entlang einer schiefen Ebene. Etwas was am Berg durchaus häufiger vorkommt. Damit mein Fuß hier nicht im Schuh verdreht, muss ich die Timp 1.5 maximal fest schnüren. Was mich dann wieder an den nicht-schiefen Wegstellen stört. Insgesamt traue ich den Topos am Berg mehr Stabilität zu als meinen Timp 1.5. Dämpfungsgefühl: Ich habe auch beide Timps (1.5 und 2.0) mit weniger als 50 km Laufleistung zuhause. Von daher basiert mein Fußgefühl bei allen Modellen auf die Dämpfung ab Fabrik. Den MT-3 empfinde ich im Vorfußbereich etwas näher am Lone Peak als am Timp. Den Lone Peak finde ich jedoch im gesamten Fuß als härter. Beim MT-3 merke ich die Härte nur beim Belasten des Vorfuß. Die Dämpfung des MTN-Racer ist für mich vergleichbar mit dem Timp 1.5 oder 2.0. Vergleich MT-3 zu MTN-Racer: Die höhere Sprengung bemerke ich deutlich, ebenso das oben genannte härtere Gefühl im Vorfußbereich des MT-3. Bei der Passform konnte ich keine nennenswerten Unterschiede bemerken. Der MT-3 kommt für mich wegen der Dämpfung nicht in Frage. Daher bleibt die Frage offen: Kann der MTN-Racer den Timp 1.5 ersetzen? Pro: Freiraum wie bei den Timp 1.5 Besserer Halt im Schuh als bei den Timp 1.5 Vibram-Sohle: zumindest hatte ich mit Zustiegsschuhen besseren Grip bei Nässe/Feuchtigkeit als jetzt mit den Timp 1.5. Von daher aktuell ein Pluspunkt für den Topo MTN-Racer. Con: Die 5 mm Sprengung fühlen sich nach einem Halbjahr Corona Barfuß wie Highheels an. Schrecklich! Diffuse Bedenken: Die 1 cm höhere Stapelhöhe (30 mm zu 21 mm) finde ich in der Theorie auf nicht ebenen Wegen bedenklich (also auf meinen Bergtouren). Ich bin lieber so nah am Boden wie möglich, da bleibt das Sprunggelenk länger frisch, wenn es weniger zu tun hat. Wie gut funktioniert der Wasserablauf durch die drainage ports? Fazit (tldr): Wessen Vorfußbereich nicht so sensibel ist wie meiner und wer etwas Halt vermisst beim Timp 1.5 (und dem der 2.0 auch viel zu eng ist), der kommt möglicherweise mit dem MTN-3 gut klar. Die 3 mm Sprengung bemerke ich nicht als störend. Man spart sich in meiner Größe dann auch 30g für das Paar Schuhe! Und es gibt den Schuh auch in anderen Farben als Müllwerker-Orange, wer es weniger bunt mag. Möglicherweise gibt es auch bald ein Nachfolgemodell, denn der MT-3 wird aktuell im Herstellershop abverkauft. D.h. es gibt den Schuh auch in Europa zu reduzierten Preisen. Wer sein Fuß gerne weich bettet und etwas Halt vermisst beim Timp 1.5 (und dem der 2.0 auch viel zu eng ist) der ist eher beim MTN-Racer aufgehoben. Voraussetzung: man ist kein Zero Drop Anhänger. Ich werden den MT-3 zurückschicken. Beim MTN-Racer ist mir die Stabilität und die Vibram-Sohle ein Versuch dieser Trailrunner-Highheels wert. Ich sehe hier einen möglichen Ersatz bei alpineren, wilden Steigen, sowie bei schlechten Wetter.
    1 Punkt
  10. Hab die Waage gefunden. Ist aber ne Chinawaage Seat Bag 480g GoLite 920g (krass - deutlich über den Herstellerangaben damals)
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  11. @fettewalzeSo, jetzt hab ich gemessen und gerechnet. Der Umfang des Packsacks sind ca. 78 cm, Höhe 34 cm - macht ein ungefähres Volumen von sage und schreibe 16 L. Der Packsack ist aber nicht besonders fest. Mit einem guten Quetsch würde ich ihn wahrscheinlich auf 10 L bekommen. Hm, ich glaub schon. Is sicher nicht megagut für das Apex. Aber zuhause hab ich ihn in einem viel größeren Sack, so kann er sich erholen.
    1 Punkt
  12. paddelpaul

    Rucksack

    1+ Die Diskussionen Rucksäcke betreffend hier im Forum zeigen ja schon die Vielfalt der möglichen Lösungen auf, Beispiele Trailrunning Rucksäcke, STS Silpack, Arc Haul etc.etc. Bin grad dabei für den Sohn meiner Frau, junger Mann mit schmalem Einkommen, den "Einer-für-Alles" Pack zu suchen; und schiess mich mehr und mehr auf den Flex Capacitor 40-60 ein. Für Overnighter u.ä. tuts ja dann bitte schön auch irgend ne Alternative von Aldi etc., die weder Geldbeutel noch Rücken zu sehr belastet.....oder irgendwas was der "Stiefvater" noch so rumliegen hat.
    1 Punkt
  13. Baummaedchen

    Rucksack

    Hier noch eine Stimme für den Osprey Exos als Übergang von schwer zu leicht. Wir sind im Übergang zu UL und für vor paar Jahren reichten für 2 Wochen mit Essen für ca. 10 Tage mir am Anfang der Exos 46, mein Mann hatte einen Rucksack um die 50l. Da war aber schon ein leichteres Tarptent... dabei. Gewicht war zu Beginn mit Essen und Wasser bestimmt 14-15kg, da ging er noch ganz gut zu tragen.
    1 Punkt
  14. zweirad

    Impressionen von Touren

    Nach einem arbeitsintensiven Wochenende wollte ich am Montag eigentlich nur runliegen und entspannen und die Wanderpläne auf den Dienstag verschieben. Wegen des schönen Wetters konnte ich es aber nicht lassen und so packte ich meine sieben Sachen und machte mich am Nachmittag auf den Weg. Nachdem die Nord/ Südachse recht gut besucht war, rechnete ich mit dem schlimmsten. Zu meiner grossen Überrschung traf ich unterwegs aber sehr wenig Leute und hatte die raue Natur in der Innerschweiz 1.5 Tage lang praktisch für mich alleine. Lediglich um die SAC Hütten herum herrschte jeweils einiges an Betrieb. Verglichen mit den Temperaturen im Flachland hatte ich tagsüber angenehme Temperaturen (am zweiten Tag mit kurzen aber heftigen Hagel- und Regenschauern). Selbst in der Nacht war es mit rund 10 Grad C auf ca. 2300 müM äusserst angenehm. Aber seht selbst... Die verflixte Brücke war der einzige Moment auf der Tour bei welchem der Herzschlag merklich beschleunigte. 120 Meter Luft unter dem Hinterteil sind schon recht luftig Dieser kleine Übergang war mein persönliches Highlight. Ich liebe solche Kraxelstellen. Eine von zahlreichen Alpenanemonen am Wegesrand. Viel mehr Pflanzen kenne ich aber auch nicht. Sicht auf den Gletscher oder was davon übrig ist. Eine Kuhweide mit Aussicht.
    1 Punkt
  15. J_P

    - Westerwaldsteig 07.2020 -

    Ich hoffe die Bilder konnten etwas die Vielfältigkeit dieses Weges wiedergeben... und doch gab es noch so viel mehr auf dieser Wanderung zu sehen. Es war kaum möglich alles zu fotografieren. Dieser Weg hat mir mal wieder absolut bewiesen, dass man nicht ins Ausland reisen muss, um in schöner und ursprünglicher Natur fernwandern zu gehen.
    1 Punkt
  16. Ganz ehrlich, ich würde mir an deiner Stelle überlegen ob es denn wirklich so ein fetter Quilt sein muss. Ansonsten kann ich Atompacks auch nur empfehlen. Habe einen Atom+ und der ist 1a.
    1 Punkt
  17. Die "Touri Info" kümmert sich in den meisten Fällen auch um die touristischen Angelegenheiten der Region, sprich jene die auch Kohle in die Kassen spülen. Ob die zu solchen Themen eine fundierte Auskunft geben können/wollen sei dahingestellt. Da würde ich eher die Gemeinde direkt kontaktieren... wobei auch da zu bezweifeln ist, dass man da sofort die gesetzlich gültige und korrekte Antwort bekommt. Ich behaupte einfach mal, dass in den Köpfen der meisten Menschen das campieren als illegal "verankert" ist ohne dass die tatsächlichen gesetzlichen Hintergründe bekannt sind und so wird dann auch schnell mal beauskunftet wenn man nachfragt. Ich habe selbst öfters bei der Exekutive das Gefühl, dass die teilweise die gültigen Gesetze nicht wirklich kennen und nach eigenem Ermessen agieren... (Wobei das für mich auch wieder schwer zu beurteilen oder nachzuweisen ist, da ich selber ja kein Rechtsexperte bin). Das in Österreich bzw. unter seiner derzeitigen Regierung dzt. Gesetze (inkl. Verfassungsrechte usw.) keinen besonders hohen Stellenwert haben ist ja kein Geheimnis....
    1 Punkt
  18. grmbl

    Rucksack

    Hi @jimaras08, ja ich denke du machst damit einen Fehler also wie oben beschrieben erstmal UL bei den anderen Ausrüstungsteilen, dann reicht ein 40L Rucksack; wenn das doch nicht dein Ding ist outdoorseiten. Wenn doch UL das Ziel ist, du aber direkt loslegen willst und mit dem vorhandenen Equipment schonmal paar Touren machen willst, dann erspar dir wenigstens den obigen Rucksack und versuchs mit einem Kompromiss (bedeutet aber: später was anderes kaufen). Dann z.B. der Flex Capacitor oder, wenns echt noch über 20kg sind der Exped Lightning 60 - die könnten für dich das richtige sein. Nicht UL, aber auf dem Weg dahin definitiv besser und länger dein Begleiter als das Monster OT: Den Aether 70 vorschlagen liest sich hier übrigens fast wie getrolle: such dir einen der schwersten Rucksäcke und schlage ihn im UL-Forum vor und gucke wie die ULis abgehen
    1 Punkt
  19. Heino

    Rucksack

    Also wenn du wirklich vor hast in Richtung UL zu gehen, wirst du den Kauf des Osprey Aether auf jeden Fall früher oder später bereuen. Ich habe mir auch voreilig einen Osprey Atmos 65 gekauft. Und obwohl es ein klasse Rucksack ist, ist er auch einfach viel zu schwer für eine UL-Ausrüstung! Was dir aber auch schon andere Forenmitglieder auf deine Nachfrage geantwortet haben: Kauf dir deinen Rucksack als letztes! Zumindest deine anderen großen Drei (Zelt, Schlafsack und Matte) solltest du m.E. bereits haben. Auf dieser Basis kannst du dann deine Bedürfnisse an den Rucksack (Größe, Tragesystem) bestenfalls einschätzen und dann einkaufen gehen. Wenn du jetzt wirklich auf eine Empfehlung und eine Art 'Übergangsrucksack von Normal zu UL' bestehst, ist der Osprey Exos ein bekannter und gut bewerteter Vertreter denke ich. Natürlich ist dieser noch deutlich schwerer (2-3x so schwer wie so einige UL-Packs hier), aber dafür hast du mit dem Exos auch einen Rucksack, der ein vollwertiges Tragesystem, sehr widerstandsfähige Materialien und die üblichen Komfortextras aufweist. Hoffe das hilft dir erstmal weiter und viel Erfolg und Spaß auf deinem Weg in den UL-Bereich
    1 Punkt
  20. sknie

    Rucksack

    @jimaras08 sei gegrüßt Bei deiner Frage zu einem 70 Liter Rucksack bin ich leider vollkommen verwirrt. Beim Thema UL ist der Rucksack der letzte Ausrüstungsgegenstand über den man sich Gedanken macht. Ich empfehle dir erst einmal den Roten Faden unter dem Reiter Magazin durchzulesen. Dann überleg dir mal was du mit dem Rucksack machen möchtest, also welche Touren, in welchem Gebiet etc. Wenn du dann mit der Optimierung deiner Ausrüstung soweit durch bist, dann stell die Frage noch mal aber erst dann. Ist nicht böse gemeint aber du fängst am falschen Ende an. Viele Grüße Steffen
    1 Punkt
  21. Tag 1 Was macht man in Corona-Zeiten, wenn erst kurzfristig feststeht dass endlich Zeit und Wetter für ein Wochenende in den Bergen passen, die Hütten aber rappelvoll gebucht sind, ohne Reservierung gar nichts geht und das Biwakieren auf dem Berg in Bayern jetzt im Zweifelsfall nicht mehr geduldet wird? Möglichkeit A: man sucht sich eine versteckte Ecke raus, packt schon mal präventiv alles was man fürs Cowboy-Camping auf 2000m braucht und nimmt sich fest vor, eine Ordnungswidrigkeit zu begehen. Oder Möglichkeit B: man hat verdammtes Glück, es wird ein Bett auf der Hütte frei und man schnappt in letzter Minute zu. Möglichkeit A klappt auch im Nachgang zu B, bedeutet aber umpacken. So hat mich meine "Saisoneröffnungstour" (wieder einmal) hoch zum Kärlingerhaus am Funtensee geführt. Samstag um 04:30 Uhr klingelt der Wecker, was gefühlt viel zu früh ist. Vielleicht hätte ich doch schon vor 01:30 Uhr ins Bett gehen sollen, aber irgendwie hatte ich die Zeit aus den Augen verloren. Also schleppe ich mich nach einer Tasse Kaffee in die Dusche, was mich zumindest ein weniger wacher macht, stelle dann fest, dass ich die Semmeln fürs Frühstück gestern offen liegen gelassen habe und sie jetzt steinhart sind, gehe die Packliste noch mal durch und räume in einem kurzen Anflug von Panik noch mal alles aus dem Rucksack - sinnloser Weise, denn die gesuchten Dinge sind alle drin - und erschrecke dann, weil es schon viertel vor sechs ist. Also rasch die Schuhe gepackt, den Arc Blast geschultert und runter ins Auto, vorbei am griffbereiten Häufchen mit Müsliriegeln und Studentenfutter. Die Straßen sind fast leer und ich rolle glückselig den Bergen entgegen, verpasse wohl zehn Bäckereien entlang des Weges aber bin viel zu euphorisch, um mich darüber zu ärgern. Fünf vor acht parke ich am Königssee und sage der Parkster App Bescheid, dass ich zwei Tage hier stehenbleiben möchte. Am Fahrkartenschalter an der Seelände ist schon eine kleine Schlange, aber ich bekomme noch rechtzeitig mein Ticket nach St. Bartholomä - einfach. Einfach? Ja, einfach. Sicher? Ja, ganz sicher. Ich bezahle die 8,40€ ganz coronatisch unkorrekt in Bar, damit ich die einssechzig Rückgeld dann dem Königssee-Echo in die Mütze werfen kann. Nun, nicht dem Echo selbst, aber dem, der wie auf jeder Fahrt auf der Hälfte der Strecke eine Melodie in sein Flügelhorn bläst, damit man das Echo hören kann. Ich komme auf das zweite Boot für diesen Tag. Die Fahrt ist ungewohnt. Es sind keine Japaner da, die mir beim Einsteigen mit den Selfiesticks auf den Kopf klopfen, und alle müssen die Maske auflassen. Auf meiner steht "Servus". Die könnte ich beim Wandern auflassen, dann könnten die Entgegenkommenden laut ablesen und müssten nicht so verbissen auf den Weg starren. Wir halten für eine Minute vor der Echowand um das Flügelhorn zu hören, und bin froh für die Saiblinge und Karpfen im Königssee, dass man Geräusche von draußen im Wasser kaum hört. Sonst wäre das wie Dynamitfischen, nur schlimmer. Die einssechzig geb ich ihm aber trotzdem. Immerhin herrscht eine romantische Stimmung über dem See, denn die Sonne kämpft sich gerade durch den aufsteigenden Morgennebel. Dann bin ich endlich in St. Bartholomä und die Wanderung geht los. Etwas neidisch gehe ich an Enten vorbei, die den Kopf unter den Flügeln haben und sich auch von den paar Touris nicht wecken lassen. Schnell lasse ich den Anlegesteg hinter mir. Dieses mal bekomme ich keine nassen Füße als ich über das Geschiebe laufe. Der Auslauf des Eisbaches ist komplett trocken. Letztes Jahr im Juni ist hier noch gut Schmelzwasser geflossen und ging mir fast zu den Knien. Es geht noch ein Stück parallel zum Ufer, dann führt der Weg in Serpentinen hinein ins Schrainbachtal. Am Schrainbach-Wasserfall muss ich stehenbleiben und den Eindruck genießen, auch wenn ich hier schon zig Male vorbei gekommen bin. Das Wasser rauscht, um mich ist alles grün und die Zivilisation entschwindet (zusammen mit dem Mobilfunk-Empfang). Der Weg ist relativ trocken, und es liegt kaum Laub. Im Herbst kann das trockene Buchenlaub wie eine Seifenschicht sein und jeder Tritt muss extra vorsichtig gesetzt werden, aber dieses Mal geht es wie geschmiert hinauf. Ich überhole ein paar Tagestouristen und genieße die saubere Waldluft. Es ist meine erste Tour dieses Jahr abseits der heimatlichen flurbereinigten Tristesse. Es ist nicht der PCT, aber einfach mal draußen zu sein ist ein Traum. Rundum ragen hohe Berge auf, meine Füße fühlen die Kanten der Felsen, und mein Kopf fühlt sich daheim und sorgenfrei. Ich beige um einen Findling und stehe fast Auge in Auge mit einer Gämse, die mich vorwurfsvoll anstarrt bevor sie den Hang hoch galoppiert und zwischen junge Tannen verschwindet. Dann erreiche ich auch schon die Holzstube, eine abgeschlossene Ranger-Hütte mit einer Bank davor. Hier will ich jetzt erst mal ausgiebig frühstücken - und zwar die Müsliriegel, die daheim auf dem Sideboard liegen. Bevor allerdings die Verzweiflung zuschlagen kann, springen mir zwei mickrige Fruchtriegel in die Hände, die ich zum Glück schon am Tag zuvor eingepackt hatte, und zusammen mit dem halben Liter Apfelschorle werden mir die Kalorien schon für die 1200 Höhenmeter reichen. Müssen. Immerhin bin ich nach einem 24g Fruity schnell wieder auf den Beinen und überquere den Schrainbach. Kurz bevor der Weg nach links zum Steilhang abbiegt komme ich an einem abgestorbenen und mit Baumpilzen bewachsenen Baum vorbei, und dieses Mal passen Licht und Wolken für ein Foto. Dann geht es nach link und zwischen zwei Steilhängen laaaange die Saugasse hoch. 32 Serpentinen, 40° Steigung, 300hm auf nur 600m Entfernung. Hier rechnet man nicht mehr in m/s oder km/h. Nach einer Trinkpause und dem zweiten Fruity geht es weniger Steil weiter durch die früheren Weidegründe der Oberlahneralm, von der mittlerweile nichts mehr zu finden ist. Die Weiden hat sich die Natur mittlerweile komplett zurück erobert: Aber Weiden hin, Weiden her, es ist einfach verdammt schön hier oben. Der viel begangene und gut präparierte Pfad windet sich immer weiter hoch, noch einmal in (flacheren) Serpentinen vom Ofenloch hinauf, und nach einer letzten Kuppe geht es auch schon die paar Meter hinab zum Kärlingerhaus. Das Team dort freundlich wie eh und je, auch wenn es im Vergleich zu früheren Jahren schon fast unheimlich still ist. Theke und Check-In-Tisch sind mit Plexiglas ummantelt, die Anmeldung dauert ziemlich lange bis alle Corona-Regeln erklärt und geprüft sind. Die Waschräume sind nur nach Abholen des Schlüssels zugänglich (nur 1 Haushalt auf einmal) und müssen wieder verschlossen werden, damit sie vor der nächsten Nutzung desinfiziert werden können. Duschen gibt es (ich stoße einen kleinen innerlichen Jubelschrei aus) gar nicht. Waschen am Brunnen draußen ist aber jederzeit erlaubt, und das Wasser ist das gleiche wie das aus dem Hahn, also was solls. Ich hoffe, dass das schon mal einige der Dauernörgler von einem Hüttenbesuch abschreckt. Lange beschäftige ich mich aber nicht mit solchen Gedanken, denn der Kaffee ist heiß und lecker, die Mohnschnitte ein Traum und die Aussicht von der Terrasse auf den vom Schottmalhorn überragten Funtensee wie immer ein absoluter Genuß. Im Zimmer muss das eigene Leintuch verwendet werden (das aus Kunstseide hat sich beim Verwiegen daheim mit 440g als das leichteste gezeigt, ist allerdings 140cm breit, das ginge deutlich leichter) und endlich kommt mein seinerzeit relativ günstig erstandener Nordisk Oscar +10 mal zum Einsatz. Das Aeros Ultright Pillow in Large wird auch ausgepackt, und schon ist es richtig heimelig im Zimmer. Ich überlege noch, ob ich noch auf den Feldkogel oder Viehkogel rauf soll, entscheide mich aber stattdessen für noch einen Kaffee, ein Radler und meinen Kindle. Ob es angebracht ist, in den bayerischen Bergen Geschichten vom Continental Divide Trail zu lesen ist diskutabel, aber mein Kopf sagt ja. Irgendwie vergeht die Zeit eh wie im Flug, und nachdem ich mich beim Abendessen mit drei Gängen (Nudelsuppe, Tiroler Gröstl mit Spiegelei und Bergen an Fleisch und Wurst sowie Quarkstrudel mit Vanillesauße) so richtig vollgestopft habe - das Frühstück ist damit definitiv nachgeholt - falle ich pünktlich zur Hiker Midnight in einen seligen Schlaf. Irgendwann, es ist noch ein wenig hell, kommen meine beiden Zimmergenossen an, aber das registriere ich dank Ohrstöpsel nur ganz peripher. Um 2:00 Uhr wache ich kurz in Panik auf, aber die österreichische Bergwacht steht nicht im Zimmer und will mich in Corona-Quarantäne bringen, und meine Corona-App klingelt auch nicht wirklich wie der Big Ben, also war das nur ein dummer Traum. Ich drehe mich auf die andere Seite und bin Sekunden später wieder eingedöst. Frühstück gibt es ab 6:30, einer der großen Sympathiepunkte der Hütte. Der Wecker ist auf 5:45 gestellt, zur Sicherheit, aber es wäre ziemlich das erste Mal, dass ich auf einer Berghütte den Wecker brauche. Hier oben ist der Kopf frei und die innere Uhr funktioniert.
    1 Punkt
  22. Tag 2 Tatsächlich wache ich in super ausgeschlafen vor dem Wecker auf und kann die Morgenwäsche in der Dämmerung ganz entspannt draußen am Holtrog zelebrieren. Über dem See wirbeln kleine Nebelschwaden herum und lösen sich genauso schnell auf wie sie sich bilden. Ein Murmeltier läuft mutig den Weg hinunter Richtung See. Ich nehme mir vor, spätestens um 7:30 los zu laufen, weiß aber aus Erfahrung, dass das eh nicht klappen wird. Das Frühstück gibt es ungewohnt fertig auf dem Tablett. 2 Sorten Brot, eine Scheibe Hefezopf, Wurst, Käse, Marmelade und Müsli mit Joghurt. Kaffee auch natürlich. Daheim bin ich erklärter nicht-Frühstücker, aber auf Tour brauche ich die morgendliche Kalorienzufuhr. Ich habe ein nettes Gespräch mit dem Paar aus München am Nachbartisch, die ich denke ich ein wenig mit meiner Begeisterung für Weitwanderungen anstecke. Ich hole mir einen zweiten Kaffee. Auf einem Bein kann man nicht stehen, oder so. Bis ich dann meinen Kram geräuscharm aus dem Zimmer bugsiert und mich umgezogen habe, alles verstaut ist und die Wasserflaschen aufgefüllt sind ist es doch wieder nach 8:30 geworden. Ich werfe noch ein paar Grüße in die Runde und mache mich in der Morgenluft auf den Weg. Schon jetzt braucht man auf 1600m keine langen Klamotten mehr, was einen mehr als nur warmen Tag verspricht. Ein paar einsame Schafwölkchen grasen am Himmel. Kaiserwetter. Ich laufe ein Stück des Weges wieder zurück in Richtung Saugasse. Dabei begegnet mir keine Menschenseele, nur Murmeltiere, Salamander, Vögel und Massen an emsigen Insekten. Hummeln und dicke Käfer brummen vorbei, und kein Flugzeuglärm stört die Idylle. Nach einer guten halben Stunde zweigt mein Weg nach links ab, und ich folge dem teils überwachsenen Oberlahnersteig in Richtung Trischübel-Pass. Schon nach kurzem ändert sich die Umgebung komplett. Teils ein wenig ausgesetzt geht es auf und ab, wobei es erst einmal mehr ab als auf ist. Sporadisch helfen eiserne Tritte und Stahlseile, wobei ich letztere bei dem trockenem Boden nicht brauche. Der Weg wird immer ursprünglicher, und ich wandere zwischen Farnen und tellergroßen Blättern hindurch. Die Temperatur geht steil nach oben, aber es gibt immer wieder Schatten und eine leichte Brise, so dass es erträglich ist. Manchmal ist der Weg nur zu erahnen, aber genau das ist ja was Natur ausmacht. An der Einmündung des Wegs von Bartholomä zur Sigeretplatte begegnen mir zum ersten Mal andere Wanderer, zwei Holländer die allem Anschein nach die Watzmannüberschreitung gemacht haben. Ein kurzes Hallo, und sie traben Talwärts an mir vorbei. Ich kletter Holzleitern hoch und balanciere auf Karstfelsen. Ich genieße die Aussicht auf tief eingeschnittene Rinnen und bekannte Berge in der Entfernung. An einer Kuppe treffe ich auf eine Gruppe aus Franken (man begegnet irgendwie auf jeder Tour einer Gruppe aus Franken) und wir stehen eine Minute lang an einer schattigen Stelle bevor sich die 4 wieder in Bewegung setzen und eiligen Fußes Richtung Tal weiterziehen. Ich gehe die nächsten paar hundert Meter gemütlich weiter, als mir auf einem Felsen eine Gopro Hero an einem Selfie-Stick entgegen winkt. Ich hole tief Luft, schnappe mir den Stab und laufe (ja, laufe, und das bei der Hitze) den Franken hinterher. Die haben schon deutlich mehr Strecke gemacht als ich gedacht hätte, und so kommen einige ungeplante Höhenmeter dazu bis ich endlich in Rufweite bin. Es stellt sich heraus dass die Kamera nicht ihnen gehört und schon vorher da lag. Ich stehe also eine Minute herum um wieder zu Atem zu kommen, als es herauf ruft, dass der Eigentümer der Kamera gefunden wäre. Eine Minute später trabt auch schon einer der Holländer zu mir herauf, ohne Ausrüstung und triefend vor Schweiß. Meine Rechnung sagt, dass er jetzt zusätzlich zu seiner Tour noch mehr als 300hm gejoggt ist. Zum Glück fällt er mir nicht um den Hals, aber er bedankt sich überschwänglich, dass ich ihm das Teil entgegen getragen habe. Sofort berichtet er der Kamera über seinen Faux Pas, und ich vermute, ich bin bald irgendwo auf Youtube zu sehen. Das letzte Stück zum Trischübel hinauf wird wieder flacher, und über den Kamm streift ein angenehmer Wind. Beschwingt bezwinge ich die letzten Anstiegsmeter der Tour und Raste dann im Schatten einer Latschenkiefer, trinke noch einmal ausgiebig - sowohl physisch als auch die Bergromantik - bevor es dann wieder steiler durch lichten Wald in Richtung Wimbachgries hinab geht. Das Wimbachgries ist ein riesiges, mit feinem Geschiebe gefülltes Tal, eine Wüste mitten im Grün der Berchtesgadener Alpen. Zur Schneeschmelze schießt das Wasser nur so hinab, aber jetzt gluckst alles tief unter den Füßen versteckt durch den Sand und kaum ein Tropfen Feuchtigkeit sieht die Oberfläche. Ich treffe auf eine Einheimische, die die Überschreitung des Trischübelpasses als Tagestour macht, und wir plaudern nett bis wir an die Wimbachgrieshütte kommen. Hier ist es auch vorbei mit der Einsamkeit der Berge, denn die ist ein beliebtes Tagesziel für Tagestouristen aus den Pensionen und Hotels in der Umgebung. Sie geht weiter, aber ich gönne mir einen Spezi und eine Gulaschsuppe. Auf Kalorien muss man in den Bergen zum Glück nicht achten. Die Sonne flimmert schon über den Steinen als ich mich wieder auf den Weg mache. Die Aussicht auf die umliegenden Berge ist spektakulär. Rechts thront der Watzmann mit seiner Familie, links drohen die steilen Flanken des Blaueis-Massivs. Ich gehe wegen der Aussicht in der Mitte des Grieses, nicht am schattigen Weg an der bewaldeten Bergflanke, um meine Aussicht zu maximieren, und folge den Fahrspuren des Hüttenwirts und der Nationalparkfahrzeuge. Ein paar Bergläufer schließen zu mir auf, die wohl die Watzmannüberschreitung laufenden Schrittes gemacht haben. Ihre Beine sind schon etwas müde, während meine noch keine Ruhe geben wollen, und so trabe ich - es ist mehr schnelles Wandern als Laufen - neben ihnen her Richtung Tal. In diesem Gelände liebe ich meine nagelneuen Gamaschen (Montane Via). Kein noch so kleines Steinchen findet seinen Weg in meine Schuhe. Super leicht, ähnlich wie Dirty Girls, aber mit einem gut befestigten Kunststoffclip vorne anstelle des etwas bei den Dirty Girls etwas fragwürdigen Metallhakens. Der Klett an der Ferse haftet wie eine Eins am Gegenstück meiner Brooks Cascadia, die immer noch nicht auseinander fallen wollen. 20 Minuten später und kurz nach dem Wimbachschloß - offizielle Gehzeit 1:45 von der Wimbachgrieshütte - treffe ich die neue Bekanntschaft von vorhin wieder und wir ratschen gemütlich den Rest des Weges an der Wimbachklamm vorbei hinunter, jetzt wieder mit mehr Schatten, über unsere Faszination mit den Bergen, über Ängste und Träume und verrückte Erfahrungen in den Bergen, über dies und das. Wir sehen unterwegs ein paar grüne Eidechsen am Wegesrand, die hier mittlerweile extrem selten geworden sind. An der Wimbachbrücke muss ich mich hastig verabschieden, denn der stündliche Bus nach Berchtesgaden geht in 2 Minuten, und ich komme genau passend um mir am Brunnen neben der Haltestelle den Schweiß vom Kopf zu waschen bevor der Bus einfährt. Um 15:55 bin ich dann schon zurück am Jennerbahn-Parkplatz bei meinem Auto, etwa 2 Stunde früher als geplant. Der heutige Tag hatte etwas über 18km, 600hm im Aufstieg und 1600hm im Abstieg. Temperatur im Tal 30°C. Trotzdem habe ich noch einen guten Liter Wasser übrig. Mein Zpacks Arc Blast durfte zum ersten Mal in die Alpen, auch wenn er nur zu einem Drittel gefüllt war (BW 4,1kg). Der Frame und damit die Belüftung des Rückens machen einen Unterschied wie Tag und Nacht - gefühlt 4 bis 5 Grad gegenüber einem frameless Pack - und das Gewicht sitzt perfekt auf der Hüfte, so dass auch Laufen kein Problem ist. Ich liebe diesen Rucksack! Mein Columbia Silver Ridge Hemd hat sich als doch zu warm für heiße Tage herausgestellt. Die Sun Sleeves von OR funktionieren da besser. Beim Heimfahren grinse ich vor mich hin. Ich hatte alpine Momente, bin durch Urwald gewandert und durch eine kleine Wüste. Mein Kopf war nur im hier und jetzt, gefüllt mit wunderbaren Eindrücken. Nach dem ganzen Corona-Wahnsinn war dieses Wochenende eine Infusion an Lebensfreude.
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