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Ultraleicht Trekking

Mars

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Alle erstellten Inhalte von Mars

  1. OT: Was hat dies genau mit "Swiss Army" zu tun? Sorry, aber das kommt mir vor wie ein amerikanischer RV-Produzent, der seine Kreationen "Bentley" nennt. Auch das wir hier eine Dyneema Produktion haben, ist mir neu - wohl kann mensch es hier kaufen, z.b. bei der Firma Suter im idyllischen Fraubrunnen zwischen Solothurn und Bern, hergestellt wird es trotzdem von DSM. Dyneema ist eine markenrechtlich geschützte Bezeichnung. Die Herstellenden dieser Jacke gehen offenbar ein wenig freizügig mit dem Gesetz um. Schon etwas "Swiss Army" zu nennen kann ziemlich kostspielige Briefe zur Folge haben. Polnisches Recht hin oder her.
  2. Mars

    NordSüdTrail

    Hier sucht jetzt wirklich jemand das Haar in der Suppe, dummerweise findet sich keines. Schon nach 30 Sekunden des (letzten) Videos wird klar, dass hier jemand hunderte von Stunden in die Produktion der Videos verbraten hat. Für mich persönlich reichen (viel) weniger Effekte und Pathos, dafür wäre ich um eine bessere Stabilisierung des Bildes bei Laufpassagen dankbar. Dies sind aber wirklich Peanuts im Hinblick auf das ganze Projekt. Diskussionen um Reihenfolge der Etappen sind eigentlich immer lächerlich. Wem dies nicht passt, der soll es doch bitte schön selber besser machen. Ich denke, dies wird sich sogar @Soulboy so wünschen. Damit ein Trail wirklich populär wird, müssen ihn tausende im Jahr begehen und in der heutigen Zeit auch irgendwie darüber berichten. Die nächste Evolutionsstufe wird wahrscheinlich eine Routenführung auch durch den Osten und eine amtliche Unterstützung sein. Dann wird sich das ganze sehr schnell auch auf Guthooks wiederfinden. In der heutigen Zeit werden Trailprojekte häufig nach touristischen Aspekten geplant (d.h. wie ziehen wir den wandernden Touristen möglichst viel Geld aus der Tasche). Hier in der Schweiz gibt es sieben durchgehende, nationale Trails. Ausgeschildert, mit App, aber leider manchmal das Gegenteil von dem, was sich wahre (Fern)Wandernde wünschen würden. Die Planenden gehen von Menschen aus, die höchstens 2 Stunden am Stück wandern wollen. Danach sollen möglichst viele Tavernen, Hotels und allgemein Entertainment vorhanden sein. Der Trans Swiss Trail von Schweiz Mobil ist an Hässlichkeit kaum zu überbieten. Man kann diesen Trail leicht nachstellen, in dem man einfach an einer vielbefahrenen Strasse entlang wandert. Es gab sogar organisierten Gepäcktransport, damit konnte man ganze Trails Slackpacken. Soulboy wird bei der Routenplanung aber kaum die gewerbliche Gastronomie und Hotels im Blick gehabt haben. In Europa ist Resupply oder ein kühles Bier nun wirklich kein Problem: Meist ist das Gewünschte weniger als 20 Minuten vom Trail entfernt, ein Blick auf die Karte genügt. Der Trail muss nicht absichtlich an den Hotels in den Dörfern entlang geführt werden.
  3. Mars

    PCT 2021

    Stimmt schon, aber wenn Du damit 8 Wochen später an einem realistischen Ort anfängst zu wandern, wird niemand deine GPS Files sehen wollen oder dich über die bisherige Wanderung ausfragen - der Permit besagt auch nicht, dass Du alles wandern musst. Du darfst sogar immer definitiv aufhören und nach Hause fahren (z.B. nach 2 Wochen schon). Du würdest mit einem Section Hike Sinn und Geist dieser Permits übertreffen, diese dienen dazu, Übernutzung des Trails zu verhindern, wenn Du nicht da warst, wurde der Trail von dir auch nicht genutzt... Persönlich würde ich den NOBO Permit ab April aber wieder abgeben, weil er halt sicher in den nächsten 6 Wochen nutzlos sein wird und man offenbar sozial sein sollte. Je nach dem wo Du deinen Section-Hike machen willst, ist ein Permit der PCTA gar nicht nötig, Du musst halt dann bei jedem Nationalpark einzeln, die Regeln sind unterschiedlich, im 2018 gab es sogar einen Nationalpark der die PCTA Permits gar nicht akzeptiert hat, habe ich erst abends um 21:00 Uhr gesehen und ohne Permit da übernachtet, natürlich schwer illegal, aber was sollte ich sonst machen????
  4. Mars

    UL-Rucksack

    Mangel an Aussentaschen? Wohl kannst Du sicher irgendwie einen Wasserbeutel hinein kriegen, aber schon der zugehörige Schlauch ist für Wanderungen eher mühsam. Jedesmal wenn der Beutel leer ist, must Du anhalten, den Beutel hervorkramen etc. Flasche in der Aussentasche ist wesentlich einfacher. Dann siehst Du auch, wie viel Wasser Du noch in Reserve hast. Arc'teryx selbst empfiehlt den nicht für Trekking. Allerdings haben die jetzt einen neuen: Den Aerios, 45 L und kleiner, sieht schon mal wesentlich schlauer aus als die leidigen Ospreys. Im Text steht sogar was von Thru-hikes, ist aber immer noch eine schwere Wahl (über 1 kg)... Der Bora hingegen (der mit dem Fake Carbon im Rücken) ist von der Webseite verschwunden.
  5. Mars

    PCT 2021

    Wahrscheinlich hatte diese Person eben bereits ein B2 oder ESTA Visum aus früheren Zeiten. Ich würde die Botschaft anrufen und denen sagen was Du genau in den USA machen willst. Eine Garantie für die Einreise gibt es erst ab Stufe Greencard, dies ist auch in "normalen" Zeiten so. ESTA Visa sind 3 Jahre lang gültig, B2 noch länger. Es gibt in "normalen" Zeiten die Möglichkeit ein "Blitz"-ESTA Visa auch erst am Flughafen zu bekommen, wenn Du dich sehr beeilst, schaffst Du den PCT auch in unter 90 Tagen (falls Du ohnehin täglich mindestens 30 Meilen fressen wolltest). Persönlich rechne ich damit so in der zweiten Jahreshälfte frühestens in die USA zu kommen und dann irgendwas SOBO zu machen. Auf gar keinen Fall würde ich versuchen, mich illegal in den USA aufzuhalten. Nebst allerlei Unbill bei der Ausreise verhängen die dann auch saftige Einreisesperren.
  6. Ich denke, er will ohnehin kochen. Hoffentlich bist Du grundsätzlich flink genug, so dass Du im Herbst die verbummelte Zeit nicht bereust. Natürlich hat Kochen einen grossen sozialen und psychologischen Einfluss, jedoch ist es zwecks Kalorienschaufeln leider ziemlich nutzlos, es sei denn Du bist Schweizer, nimmst sowas mit und hast deine Raclette-Logistik im Griff. Tatsächlich ernährt sich ein älterer Herr, der nun 50k Meilen erwandert hat, vor allem von Käse. (Ausrüstungs- Ernährungstips grundsätzlich ohne Gewähr).
  7. Mars

    SwissTopo-Karten

    https://api3.geo.admin.ch/services/sdiservices.html#mapbox-vector-tiles
  8. Respekt, würde ich mich nicht trauen, da zu viele Leute und mit dem Tarp zu viel Wind.
  9. OT: 38 km am Tag für den FKT, während 26 Tagen, supported. Dürfte anstrengend sein, denn spätestens nach 5 Tagen in Deutschland müsste man auch mal die Bierqualität überprüfen, zwecks Bestätigung ebendieser. Dies könnte sich am darauf folgenden Tag auf die gewanderten km auswirken, denn selbstverständlich würde man die Geschmacksnerven mit Korn quasi reseten, so zwischen den einzelnen Bieren, alles andere würde der hohen Qualität nicht gerecht.
  10. Es ist Dienstag, mein befristeter Vertrag ist ausgelaufen, neuer Job glücklicherweise nicht in Sicht. Also los. Ich fahre mit der Bahn in das lauschige Dorf Langnau im Emmental, um dort den Alpenpanorama Weg wieder aufzunehmen. Dort angekommen geht es zunächst in den örtlichen Coop Supermarkt, Wasser kaufen. Natürlich hatte ich meine Wasserflaschen zu Hause schon gefüllt, jedoch einen schwarzen Punkt in der einen Flasche übersehen. Gar nicht gut. Ich verwende Flaschen von CNOC Outdoors, sie sind halb flexibel, im Gegensatz zu Hydrapak Beuteln stehen sie wenigstens stabil in gefülltem Zustand. Diese Flaschen sind zum ständigen Wiederverwenden gedacht, an sich keine schlechte Idee. In der Schweiz gibt es aber einen PET-Recycling-Verein, die Rücklaufquote von PET ist gut, die Nachfrage nach Recycling-PET übersteigt das Angebot. Persönlich verwende ich eine PET-Flasche ca. eine Woche lang. Von der Handhabung her sind harte Flaschen einfach angenehmer, es sei denn, diese sollen in einer Laufweste untergebracht werden. CNOC verwendet poröses TPU Material, deshalb nimmt das Material Gerüche und Farben an. Kurz: Ich kann mich mit diesem Konzept nicht anfreunden. Eine Gatorade-Flasche mit breitem Deckel ist einfach angenehmer, z.B. um eine Elektrolyt-Tablette einzuwerfen. Eine CNOC Flasche muss man vorsichtig am oberen Ende anfassen, ansonsten das Wasser in hohem Bogen hinaus spritzt. Natürlich war es bereits 16:00 Uhr als ich endlich im Zug sass. Zunächst musste ich noch einmal beim Outdoor-Händler vorbei. Lange Hosen sollen es sein, für den Sommer. Ich entscheide mich für ein Modell von Arc’teryx, der Händler schreibt auf seiner Webseite dazu: “Dieses Produkt befindet sich momentan noch in unserem knallharten Test-Labor. Wir beeilen uns die letzten Prüfungen abzuschliessen, damit wir dir den bestmöglichen Produktetext liefern können. Danke für die Geduld!”. Verfügbar im Laden ist es trotzdem. Die Hosen sind sehr bequem, leider aber mit unnützen Taschen versehen. Ich steige erstmal auf, bis auf die Blasenflue. Nun stellt sich die Frage nach einem Schlafplatz. Länger irre ich im Hang umher, schliesslich ist es mir egal: Ich schlage mein Lager keine fünf Meter vom Weg entfernt in Sichtweite des höchsten Punktes auf. Falls es jemandem nicht passt, hat er halt Pech gehabt. Es gibt noch einen anderen Grund: Die Tiere des Waldes haben nun Nachwuchs, da lasse ich sie besser in Ruhe und übernachte eben möglichst abseits von Dickichten etc. Es kommt zu keinerlei Störungen. In der Nacht blässt der Wind, ich liege jedoch sehr bequem in meinem Notch mit Teilsolidem-Innern. Es ist sehr warm, die Uberlite hätte auch gereicht. Zwischendurch höre ich etwas grosses, vielleicht ein Elefant oder ein Moschusochse, was weiss ich. Natürlich teste ich auch die Griff-Halterungen von Tarptent aus, nachdem sich der leitende Gear Experte hier kritisch über die Montageweise von Trekking-Stöcken bei Tarptent verlauten liess. Ein Gefummel, Spitzen gegen oben funktioniert wunderbar, meine Stöcke sind überdies oben am Griff flach, d.h. sie versinken nicht im Dreck wenn man sie eben mit den Griffen nach unten hinstellt - gemäss Hersteller soll man damit sogar die Trails rocken können, was kann schon schiefgehen. Mein Notch kriege ich mittlerweile problemlos aufgestellt. Das Innenzelt ist eben lang und breit genug. Wenn jemand etwas besseres und leichteres in dieser Kategorie weiss, immer her damit. Kein Zpacks, kein MLD und keine Mits, grundsätzlich. Das Notch verbindet halt viele Dinge, die mensch als 6 Stunden plus Wanderer am Tag gerne mag: Wenig Gewicht, wenig Stellfläche aber trotzdem zwei Eingänge und grosse Apsiden. Die Qualität stimmt auch, in ca. 5 Jahren (frühestens) hat dann Tarptent auch genug Erfahrung mit DCF. Auch probiere ich die zweite Ausgabe des Foodbags von CNOC aus. Die erste war rund, wahrscheinlich war es damit schwierig, das Esssen auf den Löffel zu kriegen, sobald nur noch ca. ¼ davon vorhanden war. Leider ist der auch aus porösem TPU (verfärbt sich schnell) und schwierig zu öffnen, der Slider klemmt irgendwie. Wenn schon cold soaking, dann doch lieber mittels hartem Gefäss. Der Weg ist brutal. Es geht ständig unmöglich steil hinauf und gleich wieder herunter. Ich passiere die sehr pittoresken Ortschaften Grosshöchstetten, Konolfingen, Münsingen und Toffen. Es ist die ideale Vorbereitung auf einen Schweizer Einbürgerungstest. Wer diesen Weg gegangen ist, kennt alle Traktormarken am Geräusch. John Deere, Fendt, New Holland, Bucher, Claas, Valtra, JCB, Case, Massey Ferguson oder Steyr und natürlich die Trattori Lamborghini. Wenn man länger in dieser Gegend herum wandert, wird man auch zum Güllen-Sommelier. Mit der Zeit kann man wahrscheinlich die Kuh- und Saurassen am Geruch der Gülle unterscheiden. Schön ist auch der Asphalt. Immer wieder eine halbstündige Roadwalk-Session. Hunde gibt es auch, jedoch sind sie entweder gut erzogen oder hinter einem Zaun. Irgendwo kurz vor Toffen steht ein Schild, mit einem Hund drauf. Aiko bittet die Wanderer, stehen zu bleiben und seinen Namen zu rufen, wenn er bellend auf sie zu rennt. Er verteidige ja nur sein Revier. Ohne mich bezüglich Landbesitz und Wegrechte auf die Äste hinaus begeben zu wollen: Das ist eine Zumutung. Aiko zeigt sich nicht, wahrscheinlich ist er bereits genügend oft von meinen Vorgängern vermöbelt worden. Wir sind immer noch auf einer nationalen Wanderroute von SchweizMobil - dem Alpenpanorama Weg. Auch wenn es nicht danach aussieht. Es ist einfach Landwirtschaftsland. Andere Hunde tun mir leid: Ihre Kette ist dermassen massiv, dass sie sich kaum bewegen können. Der letzte Anlauf, Kettenhaltung in der Schweiz grundsätzlich zu verbieten, ist leider im Parlament gescheitert (2018). Ich befinde mich nun zwischen dem Emmental und dem Berner Oberland. Offenbar erwische ich zu viel Sonne, es ist das erste Mal schön warm in diesem Jahr. Möglicherweise fordern auch die steilen Aufstiege ihren Tribut. Es gibt nun wenig Wald und ich ziehe mich nach 37 km zuoberst auf einen Hügel zurück. Wahrscheinlich sehen mich Mountainbiker. Keine halbe Stunde später werde ich offenbar gesucht. Laut sprechende Menschen laufen den Weg vor meinem Zelt auf und ab. Ist mir egal, solange nicht ein Bauer mit der Heugabel daherkommt. Es kommt niemand, aber ein Reh oder ein Fuchs schleicht stundenlang um mein Zelt. Und die Hunde bellen alle zehn Minuten. Es fängt jeweils einer an, dann antworten seine Kollegen. Mitten in der Nacht höre ich auch ein Heulen, ich weiss aber nicht ob dies der lokale Wolf oder ein Hund ist, der seine Stimmbänder trainiert, damit er auch am nächsten Tag kraftvoll die ganze Zeit drauf los bellen kann. Am nächsten Morgen kann ich weiter wandern. Zunächst ein weiteres Schild: Herdenschutzhunde. Schon die ganze Zeit habe ich mir Beleidigungen für Hunde ausgedacht (“Sohn einer Katze!”, “alter Stinkdachs!”, “Whiskas fressende Promenandenmischung!”) leider kann ich sie den Herdenschutzhunden nicht an den Kopf werfen, da sie sich nicht über den Zaun trauen. In Schönentannen hat jemand ein Schild aufgehängt: “Schon die Indianer konnten sich nicht gegen die Einwanderer wehren, heute leben sie in Reservaten”. Keine fünf Meter von diesem Spruch entfernt gräbt eine Frau einen Garten um. Sie trägt alle äusseren Merkmale einer Latina, wie AOC, sie ist einfach ein wenig älter. Ein netter Spruch verbessert bestimmt die offenbar sehr gute Nachbarschaft. Ich trage extra ein billiges *kleines* Messer mit, um alle idiotischen Sprüche zu entfernen, vor allem die Kleber an den Wanderweg-Tafeln. Bei meinem letzten Hike habe ich damit Plastikschnüre um einen Baum entfernt, aber nun traue ich mich gerade nicht, es sind einfach zu viele Leute unterwegs. Bald erreiche ich den Weiler Schwarzenburg, viele Leute sind auf den Beinen, morgen ist Karfreitag, zahllose Rentner füllen ihre Biervorräte auf. Rein äusserlich gehören hier einige nicht gerade zu den oberen zehntausend oder zur sonstigen dörflichen Elite. Einige duschen wohl auch seltener als ich auf einem Trail. Immerhin gibt es einen Messerschmied, seit 1881 schon. Leider haben sie gerade kein Katana eines einigermassen kundigen Meisters wie Herrn Masamune im Angebot, sonst hätte ich es erstanden und als kleine Aufmerksamkeit dem Herrn @schwyzi zugestellt, damit er sich nicht mehr mit derartigen Rambo-Messern zeigen muss. Also wenn schon, damit könnte man mit einer leichten Drehung des Handgelenks frei nach Haidong Gumdo einen ausgewachsenen Schäferhund-Rüden filetieren, ohne aus dem Wander-Rhythmus zu fallen. Das einzige Problem mit Berglöwen wäre, wie man die zahlreichen Felle über den Zoll kriegt, ohne Zwangsurlaub im Knast... Nach einer weiteren zünftigen Roadwalk-Session geht es auf das Guggishorn, 1200 Meter, mit hübscher Treppe, auf einen Felsen hinauf. Der Weg ist nicht mal so übel, ich bin mittlerweile mit sehr wenig zufrieden. Nach dem Guggishorn erreiche ich Guggisberg, berühmt wegen dem Lied über Vreneli aus dem 17ten Jahrhundert. Der Friedhof ist mit einem elektrischen Zaun gesichert, es gibt einen Dachs. Nach Guggisberg muss ich wieder steil und sehr tief nach unten. Wiederum vorbei an (angeleinten) Hunden, Südstaaten-Fahnen und John Wayne Portraits. Ein Bauer sprüht Jauche 20 Meter weit durch die Luft, da er sonst die steileren Ecken seines Feldes nicht erreichen kann. Danach gehts wieder einmal hinauf. Kühe versperren den Weg, ich muss über einen Zaun. Dabei trifft mich ein Stromschlag vom Zaun her. Ausgerechnet in diesem Augenblick nähert sich eine jüngere Dame von hinten. Sie trägt einen echten Schweizer Armee Rucksack (nur 3 kg schwer…) und entweder ist sie von Angehörige unserer Elitetruppe namens AAD 10 oder eine Einheimische hier. Sie hoppelt wie ein Hase durch die Landschaft. Sowas kann ich nicht bieten. Dafür geht es nun wieder zurück nach Zürich.
  11. Es ist zwar etwas teurer, dafür ist man unter sich - und ich weiss genau, jeder zweite hier ist genau so blöd wie ich. (Westerland, Die Ärzte, 1988) Von der wunderbaren Unternehmung CNOC, aus dem schönen Oregon kommen diese tollen Tent-Stakes per Deutsche Heeres Logistik. Bestellt hatte ich 7, gekommen sind soviel wie auf dem Bild. Wiegt 11 Gramm (gerundet, meine Waage kann keine Zehntel), ist aber ca. 5 cm länger als ein MSR Carbon Core. Die neckischen Bändel bleiben dran, im tiefen Waldboden sind sie so einfacher aufzufinden. Wohl bin ich knapp in der Lage, einmal gepflanzte Stakes wiederzufinden, nur im Laub, wenn mal einer zu Boden fällt... CNOC ist eine sehr junge Unternehmung, geleitet wird sie von einem Paar, er stammt ursprünglich aus Israel und sagt, dort sei Hiking auf dem Stand der 50er Jahre. Ihre Trekking-Poles sollen sehr robust sein, die Rohre stammen von derselben Unternehmung, die auch Halterungen für den aktuellen Marshelikopter gezimmert hat. Der Anspruch ihrer Poles ist, dass es die letzten Poles sein sollen, die man kauft (wegen Nachhaltigkeitsschutz bla bla). Leider sind sie ziemlich schwer. Lustige 135 Gramm schwerer als z.B. meine derzeitigen Stöcke (pro Stock) und die Mindestlänge, in die sie sich zusammenschieben lassen, ist 71 cm. Die Schlaufen lassen sich dummerweise nicht mit einem Finger an- und abkoppeln.
  12. Es gibt in der weiten Welt des Internets schon "Promis" die mit Steripen gearbeitet und dann Giardia gekriegt haben. Beispiel: Carrot Quinn. In ihrem IG meldete sich schon mal der Hersteller und sagt, sie solle das Wasser zweimal desinfizieren... Steripen sollte wirklich nur in sauberem Wasser angewendet werden, da dass UV-Licht den Dreck im Wasser nicht durchdringen kann (egal ob Sediment oder was auch immer). Das mit dem Film etc. wird schon stimmen, aber wahrscheinlich nur direkt unter der Lampe. Den Dreck unten in der Flasche erwischt das Licht offensichtlich nicht. Sawyer und BeFree funktionieren da einfach besser. Schreibt übrigens auch Katadyn (zu deren Portfolio Steripen gehört). "Nur in klarem Wasser verwenden, da trübes, sedimenthaltiges Wasser die Wirksamkeit beeinträchtigt."
  13. Waldbrandgefahr kann ich auf diesen Bildern keine ausmachen, wie ein Lagerfeuer den Schlafsack ersetzen soll, entzieht sich meiner Kenntnis. Wahr ist jedoch, dass neue und spontane Feuerstellen nicht LNT kompatibel sind. Jedoch gibt es leider in Europa schon auch Wälder, in denen mensch nicht mehr viel kaputt machen kann. Das ist so, wie wenn die Landwirtschaft die Kühe im Frühling auf die Weide lässt, infolge Feuchtigkeit und Kuhdung die Wiese anschliessend aussieht wie frisch umgepflügt, aber dann gibts ein Schild, "Landschaden vermeiden, bitte bleiben sie auf den Wegen" Nur ist der Weg ebenfalls mit Kuhdung zugekleistert und nur noch teilweise vorhanden. Zumindest hier in der Schweiz gibt es genug Wälder, die man ca. 100 Jahre nur im Hinblick auf die Holzernte unterhalten hat - dummerweise lohnt sich dies momentan überhaupt nicht, da Holzpreise im Keller, die Leute greifen zu selten zum Füllfederhalter und lesen keine gedruckten Zeitungen mehr. Da gibts dann wirklich nur Fichten und Monokulturen. Und offenbar zu viele Wildschweine. Abseits der Forststrassen ist alles von diesen Biestern umgegraben und Morast. Junge Bäume steckt man dann in Plastikrohre, zum Schutz gegen Rehe. Kommen die Sauen und graben einfach den ganzen Baum aus. Da verträgt es meiner Meinung nach schon mal ein kräftigeres Feuer und mehr als 4 lange Nägel im Boden... Persönlich mache ich aber keine Feuer. Wenn ich dazu Zeit hätte, würden mir ein paar Meilen fehlen. Und Messer sind wie SUV's. Je grösser das Messer, desto kleiner etwas anderes.
  14. Ich hab 2 x 10k Nitecore, die haben USB-C worüber sie sich auch laden lassen oder eben die gespeicherte Energie an mein Iphone abgeben können. Gefühlsmässig geht alles wesentlich schneller als mit meiner alten Anker, die konnte Power Delivery und soll im 2018 das höchste der Gefühle gewesen sein. Ein langes Kabel ist immer von Vorteil, ev. will man ja das SP weiter nutzen, während es lädt (dies gilt auch fürs laden während dem Laufen). Falls ich es in absehbarer Zeit wieder in die USA schaffe, bestelle ich mir 2 x das hier, es sei denn jemand hat eine bessere Idee (gut möglich).
  15. Alu-DCF Geldbörse. Mit dem Gewicht bin ich weitgehend zufrieden, nächstes Mal nähe ich ein kleineres Logo dran. Als Schnittvorlage hat mir eine Geldbörse der Unternehmung "Freitag" gedient, diese war leider aus Lastwagentarp gemacht und damit viel zu schwer.
  16. Ein Strato, allerdings in der Li Version, hat auch Dixie von Homemade Wanderlust, was kann da schon schiefgehen? Irgendwo habe ich gelesen, dass es schwierig aufzustellen sei, da der Schlafraum schräg darin liege (in Bezug auf die PitchLoc Öffnungen), je nach Untergrund sind höhere geometrische Fähigkeiten gefordert (auf der TT Webseite beim Strato Li gut sichtbar). Mein Notch brauchte etwa 3 Wochen, ich hab aber die günstigste Versandart gewählt und die Eidgenössische Zollabfertigung brauchte 8 Tage, um festzustellen, dass es sich tatsächlich um ein Zelt handelt (sie haben auch bei TT nachgefragt) und doch nicht um eine der unerwünschten Novichok-Lieferungen. Zoll kostete 49 Franken. Ich würde wenn immer möglich den (staatlichen) USPS wählen, in der Schweiz wurden meine Schlafsäcke dann trotzdem per FedEx zugestellt. Dauerte keine 6 Tage, DHL und FedEx wollten aber über 400 $ für die ganze Strecke von Michigan nach Zürich. Andere mögen dies anders sehen, aber ich kaufe immer direkt in den USA. Wenn ich über einen europäischen Shop einkaufe, zahle ich irgendwem ca. 200 Euro für das Umpacken der Kiste und der Hersteller verdient weniger an seinem Produkt (Marge im Outdoor-Handel +/- 40 %). Natürlich habe ich unter Umständen ein Rückgaberecht und Gewährleistung, Garantie etc. Nur nützt mir das wenig bis nichts, es ist nicht so, dass mir ein europäischer Shop irgendwas innert 24 Stunden tauschen (können) wird - schon gar nicht, wenn ich nicht in Europa herum irre (Sack und Pack schreibt beim Strato: "dieser Artikel ist in dieser Eigenschaft nicht auf Lager. Unser Service: wir versuchen den Artikel für Sie beim Hersteller oder bei unseren Partnern zu besorgen. Danach informieren wir Sie über die Verfügbarkeit und die voraussichtliche Lieferdauer"). Bei den Kosten, die eine Wanderung leider schon ab ca. 6 Wochen generiert, machen ein paar hundert Euronen (bei total Verlust und Neukauf z.B. eines Zeltes) den Braten leider auch nicht mehr fett. Bis ich aber gewisse Europäische Shops nur schon ans Telefon kriege (genau, im 2018 z.B. einen gewissen Herrn mit Anwalt) laufen die Kosten auf dem Trail unter Umständen ins Uferlose. OT: Es gibt durchaus Rucksackhersteller wie Osprey, die einem einen neuen Rucksack auf den Trail schicken, die buchen dies aber über Werbung ab und dies hat natürlich den grundsätzlichen Nachteil, dass man zunächst auch mit einem Osprey loslaufen muss. Für einen längeren Hike halte ich dies für eine sehr schlechte Idee, es sei denn, der Anblick von kunstvoll angefertigten Plastikteilen und grossen Metallbügeln wiege für einem den Aufwand, diese auch herum zu tragen, wieder auf.
  17. Natürlich, es gibt nur sehr wenige Rucksäcke, die wasserdicht sein sollen. Ich bezweifle, ob ein Kompressionssack besser wasserdicht sein kann, als ein Liner, d.h. ein sehr robuster Müllsack (Trashcompactor Bags in den USA sind robuster als gewöhnliche europäische Müllsäcke) oder ein grosser Drybag mit getapten Nähten. Gibts als edel Variante auch aus DCF bei den einschlägigen Adressen.
  18. Vergiss den Kompressionssack, braucht kein Mensch, der Schlasa wird im Rucksack ohnehin komprimiert, füllt aber dann den ganzen zur Verfügung stehenden Raum aus, statt wie eine Kugel weiteren leeren Raum zu schaffen. Kompressionssäcke sind ausserdem schwer, da mit irgendwelchen Schnallen etc. versehen. Benutzen nur Leute in Verbindung mit gewissen Prestige-Schlafsäcken (mit grossen Logos drauf), denen ist aber meist eh nicht mehr zu helfen, resp. es ist ihnen egal, im Range Rover Long Wheelbase ist genügend Platz...
  19. Zudem: Es gibt einfach ein schmales Zeitfenster, um überhaupt hoch hinaus wandern zu können. Es geht Ende Juli auf, Mitte September ist auch schon wieder Schluss. Natürlich kann man Ende Juni schon hoch hinauf, nur blickt man dann irgendwo auf eine 3 Meter hohe Schneewand und alles Richtung Nordosten erfordert mindestens Crampons (erlebe ich immer wieder selber). Für den Rest des Jahres braucht man Skier und Skitourenausrüstung. In der Nacht wird es schön kalt (viel Vergnügen mit einem 5 C Schlaf-Behältnis) und mit einem Tarp kann man allenfalls den Rucksack einpacken. Weil: Es zieht. All die schönen und hipen Leichtgewichtszelte haben über 2500 Meter so ihre Probleme. Da entstehen dann auch die abenteuertriefenden Videos z.B. mit einem Duplex am Mount Whitney. So sah die "Rückseite" des Säntis Mitte Juni 2017 aus. Der Berg ist sagenhafte 2500 m hoch. Kein Wunder nehmen die meisten, die da hinauf wollen, die Luftseilbahn auf der anderen Seite. Der Weg von hier aus weiter war immer noch unter 2 m Schnee vergraben.
  20. Als Kind wäre ich allerdings vor Stolz fast geplatzt, wenn mir mein Papa einen Huckepacks gekauft hätte.
  21. Nachdem hier schon vermutet wurde, gewisse Foristen wanderten nur noch vom PC zum Kühlschrank, will ich euch mit meinen echten Abenteuern in echter Freiland-Qualität nicht verschonen. Bis zu meinem nächsten Arbeitseinsatz dauerte es geschlagene fünf Tage, rein theoretisch hatte ich also Zeit. Mal sehen, was der Alpenpanorama-Weg so hergibt. Dieser Weg ist einer von sieben ausgeschilderten Routen durch die ganze Schweiz (von SchweizMobil). “Entlang des Panoramaweg kommt man an urchigen Einzelhöfen und Bergbeizen vorbei, wo der Bauer noch persönlich auftischt.” Was kann schon schiefgehen, abgesehen davon, dass aufgrund der Situation auch die Bergbeizen alle wegen zu geschlossen sind? Also los, meine sieben Sachen gepackt (meine gesamte PCT-Ausrüstung) und in den Zug gestiegen, Richtung Luzern. Der Weg beginnt theoretisch in Rorschach am Bodensee und führt bis nach Genf, aber im Appenzell und im Winter ist es ungemütlich - es dürfte einfach zu viel Schnee dort herumliegen. Es hat weiter unten sehr viel geregnet in letzter Zeit, deshalb steht das Wasser überall. Vom Zug aus sah ich, dass der Zugersee über die Ufer getreten war, sehr zur Freude von Ornithologen, die um die entstandenen Wasserlachen standen und ihre grosskalibrigen Fernrohre in Stellung brachten. Es gibt einen eigentlichen Wettbewerb, ähnlich wie bei den Flugzeugspottern, wer zuerst einen seltenen Vogel erblicken und dann abfotografieren kann. Von manchen Vogelarten ist genau ein Exemplar ca. alle fünf Jahre in der Schweiz aktenkundig. Leider schämte ich mich zu sehr, vor der Kappelbrücke in Luzern mein Smartphone aus der Tasche zu ziehen, es standen ganze Gruppen von Touristen herum. Trotz Corona, who cares. Ich war der einzige mit einer Maske ausserhalb des Bahnhofes. Von Luzern aus ging es zunächst auf den Sonnenberg in Kriens. Wobei Kriens, Horw und Luzern längst zusammengewachsen sind. Luzern ist nicht unbedingt die schönste Stadt auf dem Planeten, es gibt ein wenig Altstadt, aber die meisten Touristen erscheinen tatsächlich wegen der Kappelbrücke (und SchweizerInnen wegen dem Verkehrshaus, einem Technikmuseum). Es ist die älteste und zweitlängste Holzbrücke Europas, 1993 fast vollständig abgebrannt. Und danach schleunigst wieder aufgebaut. Bis auf den Sonnenberg hinauf war jeder Spielplatz und jede Feuerstelle von Familien und im Zweifelsfall von grösseren Gruppen besetzt. Es war einigermassen mild und was soll man sonst auch tun, wo doch alles geschlossen hat? Im Sonnenberg selbst gibts es kilometerlange Stollen, während dem Krieg wurde Kohle abgebaut, heute herrscht Einsturzgefahr. Dann ging es auch schon hinunter, an die kleine Emme. Unrat hing im Gebüsch am Ufer, weiter oben am Strom hatte das letzte Hochwasser ein Klärbecken überflutet. Jogger, Hündeler und - Foristen! Jemand fiel mir auf, weil er eine Wasserflasche in typischer UL-Manier an seinem Schulterträger befestigt hatte. Ich kenne ihn von einem Treffen hier in der sonnigen Schweiz. Wird von der Regierung als Saharastaub verkauft, dabei weiss man ja, dass Bill G. nur seine Chemtrails falsch dossiert hat Auch er möchte gerne wieder länger wandern, so ein paar Monate, schwärmt von seiner letzten grösseren Tour in Italien. Die Landschaft hier und jetzt ist nicht wirklich sehr schön, ebenso wenig gibt das Wetter her, er sagt aber, dass er es noch spannend fände, weil er auf der Strasse auf der anderen Flussseite schon häufig mit dem Auto und dem Velo durchgefahren sei. Die Schweiz ist wirklich klein, nun mit Covid hatte sich unser Radius noch weiter eingeschränkt, der Schnee war langen Touren auch nicht zuträglich. Der Jura Höhenweg war nur mit Schneeschuhen oder gar mit Skis begehbar (und in diesem Winter ist bereits eine Person in einer Lawine am Chasseral verstorben). Dies ist eine haarige Sache, mensch kommt nicht vorwärts und manchmal ist es so steil, dass man trotzt den Bremszacken an den Schneeschuhen ständig rutscht. Ich habe es versucht, Danke, aber nein Danke. Es gibt durchaus Leute, die haben grossen Spass an solchen Dingen. Ich erzähle dem anderen Foristen, dass ich auch schon andere Persönlichkeiten getroffen hätte, der Name des YT Kanals fällt mir nur gerade nicht ein. Es war Grandeur Nature, ein Bruder im Geiste aus der französischsprachigen Schweiz, komplett mit Zpacks Zelt, GG Rucksack etc. Wie ich sehe, wird er nun sogar von einer Unternehmung namens MontBell unterstützt. Dies gönne ich ihm sehr, aber er soll aufpassen, dass er nicht zu sehr ins Bushcrafting-Lager abdriftet. Im Übrigen, so sagt mir der andere Forist, habe er noch keinen Schnee gesehen. Sehr beruhigend. In Werthenstein komme ich an der Wallfahrtsquelle vorbei. Als Jakobsweg-Wanderer kann mensch im Kloster übernachten. Ich wandere weiter, durch das sehr idyllische Wolhusen. Anfangs Dorf gibt es eine Camper Ausstellung. Ein paar Niesman+Bischoffs, wenig aufregend, der Show-Stopper ist ein fetter Concorde Centurion auf Mercedes Actros Basis, der von wenigen Minuten an mir vorbei gerauscht war. So stelle ich mir das ideale Begleitfahrzeug für Supported-Hiking vor. Da könnte man im Zweifelsfall auch mal 15 Minuten lang zusätzlich zu den normalen 20 Minuten duschen, während die Bediensteten einem eine bescheidene, sieben gängige Mahlzeit zubereiten, so mit Crème Brûlée, für den gepflegten Nachtisch. Bald bin ich gezwungen, meine Ersatz-Stirnlampe in Betrieb zu nehmen, da sich meine geliebte Lupine Penta wegen der Software in der Reparatur befindet. Bei dem Foristen, den ich vor zwei Stunden getroffen hatte, hat dies über einen Monat gedauert. In der Zwischenzeit erhielt ich jedoch einen Anruf aus dem grossen Kanton. Ein offenbar echter Lupine-Angestellter war sich nicht zu schade, meine Nummer zu wählen. Er lade nun die neue Software und sende die Lampe gleich zurück. Ich sehe ja ein, dass 155 Euro nicht gerade ein Schnäppchen sind und ich gebe zu, dass ich solche Dinge ebenfalls am liebsten geschenkt erhalte (und vieles andere auch, danke). Nur: Ich habe über die Jahre bestimmt schon 500 Euro in Stirnlampen versenkt. Im Nachhinein ist dies aus dem Fenster geschmissenes Geld. Penta schlägt jede andere auf dem Markt erhältliche und zum Wandern geeignete Lampe um Lichtjahre. Gemessen an ihren Fähigkeiten ist ihr Preis sogar unglaublich tief und jedes Gramm lohnt sich allemal. Wenn sie nicht von einem Berglöwen verbissen wird (er müsste aber anschliessend auch zum Zahnartzt) hält sie wohl jahrzehntelang (natürlich kann man den Akku tauschen). Ich denke, bei dem anderen Foristen musste Lupine leider zuerst die neue Software schreiben. Danach erhalte ich auch ein SMS, von UPS, die Lampe trifft schon morgen wieder ein! Ich hatte Lupine gebeten, mir ein paar Grundplatten zu senden. Haben sie gemacht, nun kann ich da ein paar Löcher bohren und die Lampe dann mit Shock-Cord tragen. Und nein, Lupine zahlt mir keinen Cent für diese Lobhudelei. Lupine will in Zukunft auch Software Updates durch ihre Nutzer zulassen, die Penta kann dies aber nicht. Natürlich komme ich in der Dunkelheit an einem Bauernhof vorbei. Natürlich lassen sie ihren Hund frei herumlaufen, natürlich versucht der Hund mich zu beissen. Natürlich muss ich ihn anschreien, natürlich muss ich ihn mit den Stöcken auf Abstand halten. Natürlich erscheint des Hundes Besitzerin innert nützlicher Frist und der Hund folgt ihr äusserst brav auf Zuruf (würde ich an seiner Stelle auch, besonders wenn ich als Hund homophil wäre - es gäbe dann wohl schlimmeres, als von ihr gestreichelt zu werden, nur so damit ich den sauglattismus auch abgedeckt habe). In einem Tannenwald mache ich es mir bequem, keine Störungen, die Xtherm und mein ebenfalls heiss geliebter Gryphon Gear Quilt sorgen für problemlose Nachtruhe (unterstützt von meinem berühmt-berüchtigten BA Carbon Zelt). Am nächsten Morgen geht es auf den Napf. Ich höre die ganze Zeit den Backcountry Bitches Podcast. Gut gemacht, sehr angenehme Seichtheit, mensch erfährt etwas über die Menschen hinter den IG Profilen, Frauen machen sich über Macho-Männer lustig. Sehr erheiternd. Bald kommt der Schnee, Zeit für meine Crampons. Der Napf ist eine sehr häufig begangene Erhöhung von 1407 Metern Höhe, die höchste in der unmittelbaren Umgebung, es gibt das eigentliche Napfgebiet. Ich komme an einem “spontanen” Festchen vorbei, der Kirsch fliesst, eine Gruppe von mehr als 15 Menschen. Keine Masken, dafür herumtanzen, na Bravo. Es gibt durchaus Menschen, die sollten sich nicht nur gegen Covid impfen lassen können, sondern auch gegen ihre schnell fortschreitende geistige Umnachtung. Entgegenkommende Wandernde warnen mich vor dem Schnee. Sie tragen keine Crampons und fallen deshalb ständig fast vom Berg. Solange ich nicht einsinke, erhöhen die Crampons logischerweise die Trittsicherheit ungemein. Nach dem Napf beginnen leider die Probleme. Die Pfade sind jetzt nicht mehr so toll begangen, dementsprechend gibt es Tiefschnee und zwar allenthalben. Das Wetter hat auch gedreht, Schneeregen, Schnee und Regen wechseln sich ab. Ich sinke ein und zwar bis mitte Oberschenkel. Auf- und Abstiege werden zum Problem, es besteht nicht direkt Lawinenrisiko, aber auch ein Schneebrett könnte jetzt verheerend sein. Die Höhe über Meer ist ungefähr 1300 Meter, stellenweise hat es mehr als einen Meter Schnee. Ich gehe bis zur oberen Lushütte, es hat hier offene Kühlschränke mit allerlei Getränken, aber ich habe kein Bargeld dabei und sehe jetzt keinerlei Nutzen darin, ein Quöllfrisch zu kippen. Es hat immer noch Schnee, aber noch weniger Spuren. Wenn ich mir hier das Bein breche und keinen Netzempfang habe, kann dies sehr problematisch werden. Also muss ich runter von den Höhen und zwar zügig und zünftig. Bis kurz vor Riedbad sinke ich weiter munter ein. Der Weg ist stellenweise von zerfetzten Tannen versperrt. Entweder hatte ein ganzes Rudel Grizzlies hier einen Wutanfall oder es war eben eine Lawine. Von Riedbad aus nehme ich die Strasse nach Wasen. Ein hübscher Roadwalk, dem Hornbach entlang. Das Tal sieht nicht mal übel aus, solange mensch hier nicht Landwirtschaft betreiben muss. Es gibt stolze Bauernhäuser, allerdings ist das Land von unglaublicher Steilheit. Der Fachausdruck in der Schweiz und in mehreren Dialekten hierfür heisst Chrachen. Langsam beginne ich zu frieren. Kein Problem. Unter einem Dach ziehe ich mich um. Fleece, synthetische Puffy und zum Abschluss eine sehr leichte, wasserdichte Jacke. Was sich in der Stadt Zürich halt so käuflich erwerben lässt (eine ganze Menge). Meine Beinchen erhalten als Zusatzschutz Regen-Hosen einer Unternehmung namens Arc’teryx, 245 Gramm, angeblich mit überragendem Schnitt etc (sind tatsächlich sehr bequem und vermitteln eben kein Kehrichtsack-Gefühl, die ersten Regen-Hosen in denen ich bequem stundenlang wandern kann). Eigentlich habe ich auch wasserdichte DCF Fäustlinge dabei, sogar von High Tail Designs aus dem schönen Philadelphia, dies kommt mir allerdings erst in den Sinn, als meine Handschuhe schon durchnässt sind. Tatsächlich wärmen sie aber auch in nassem Zustand. Sie verfügen wiederum über integrierte Fäustlinge aus Nylon, dies ist wirklich nützlich, leider nur aus thermischen Gründen, der eigentliche Handschuh saugt sich trotzdem mit Wasser voll. Langsam kämpft sich der Zug in die Zivilisation zurück, ich höre immer noch Backcountry Bitches, nun mit einer Rangerin im North Cascades National Park. An ihrem ersten Arbeitstag musste sie gleich eine verunfallte und verstorbene Person bergen und es ging ihr ziemlich nahe. Ich bin einigermassen frustriert. Macht aber nichts. Nach zwei sehr anstrengenden Arbeitstagen (ich erhielt einen neuen Computer, meine Chefin wollte, dass ich da dabei bin - ich lasse mich sehr gerne fürs rumstehen bezahlen) konnte ich weiterwandern. Die Temperaturen fielen auf - 7 Grad C. Machte auch nichts: Mein 0 F Schlasa war rechtzeitig eingetroffen. Zusammen mit einem neuen Groundsheet, aus Aluminium-Dyneema. Auf Mass geschneidert in den USA war es immer noch günstiger als das BA-Teil aus schlichtem, angeblich beschichtetem Nylon. Ja, das Dyneema-Teil ist 20 Gramm leichter und natürlich bilde ich mir ein, dass es die Wärme reflektiert. Der Schlasa ist ein Traum. Ich musste alles Wasser, Kosmetika, Akkus, Filter und Smartphone in den Schlasa nehmen, sonst wär alles gefroren. Nur die Haube ist für diese “milden” Temperaturen einfach zu warm (da Hardcore Version, auch mit Alu-Dyneema). Ich legte das Groundsheet direkt in den Schnee. Die Xtherm brauchte ein paar Minuten, bis sie richtig durchgewärmt war, danach ist aber Kälte kein Thema mehr. In diesem Forum wurde schon viel wenig schmeichelhaftes über BA Carbon Zelte geschrieben, von wegen mässig angepasstem Design und gewagter Materialwahl. Nur: Es bläst die ganze Nacht aus dem Osten, sehr kalter Ostwind, die Bise, die Zeitungen schreiben fasziniert von Windchill. Aufgrund seiner Form ist es in diesem Zelt (Fly Creek 2) absolut windstill. Angeblich sei das Zpacks Duplex etwas vom Besseren, aber BA bietet Doppelwand und wesentlich besseren Windschutz. Ob da das Design optimiert wurde oder nicht, ist mir grad egal. Ich halte den Vergleich dieses Zeltes mit einem Porsche für treffend: Nicht wirklich funktional, mit einem 911er direkt vom Händler wird niemand in Le Mans etwas reissen. Spass macht es trotzdem. Ebenso wie ein Porsche für Le Mans müsste dieses Zelt für einen Thru-Hike optimiert werden. Dazu gehörte der Ersatz des kompletten Bodens z. B. durch Alu-Dyneema für den Winter, da der Boden ab Werk ein Witz ist, jedoch sehr aufwendig genäht und geschweisst. Ich denke, Tarptent ist ab Werk wesentlich besser optimiert, BA könnte dies mit dem Einbau eines sinnvolleren Bodens erreichen. Wollen sie jedoch nicht, ich habe vor zwei Wochen explizit danach gefragt. Und die Preise bewegen sich hier in der Schweiz mittlerweile auf Porsche Turbo S Niveau. Dies geht einfach nicht mehr auf, da es funktionellere Zelte gibt, die bloss die Hälfte kosten. BA macht hier zu sehr auf Maserati (teuer im Preis, schlecht in Funktionalität). Nein, die Carbon Stängel sind immer noch nicht zerborsten und durch reine Windlast wird dies auch nicht geschehen und wenn doch, kriegt man zusätzlich ein paar Bäume auf den Kopf, die geborstenen Stangen sind dann das kleinere Problem. Nach einer sehr komfortablen Nacht wandere ich am nächsten Tag von Solothurn nach Biel. Es zieht ungemein, zum Glück gehe ich in Richtung Westen. Keine grosse Sache, meistens ist es flach und langweilig, wobei der Bucheggberg noch als schönere Gegend gilt, angeblich beliebt auch bei Haltern von Schlittenhunden, da dort längere Trainings-Schlaufen im Wald möglich sind. Das Wasser friert ein, was wirklich dümmer ist, nach meinem kleinen Spaziergang im Nationalpark habe ich mich mit isolierten Flaschen befasst, ich fand nichts ansprechendes. Dann gehe ich meine Eltern besuchen, mit meiner Mutter diskutiere ich über wärmere Kleidung. Sie hat eine ganze Kollektion an Teilen, die für mich zu klein waren. Natürlich will sie mir gleich eine Thermos andrehen, ein Monster, es wiegt leer schon 2 kg. Sie verhehlt überhaupt nicht, dass sie dieses Ding vor allem loshaben will. Thunersee im Winter. Das Dreieck gan links ist die Eigernordwand Nach zwei wunderbaren Nächten, wiederum auf der XTherm, entschliesse ich mich dem Thunersee entlang zu wandern. Es reicht von Thun nach Interlaken, irgendwo 31 km, aber ich beginne erst Nachmittags zu wandern. In Interlaken fühle ich mich nicht wirklich müde. Es gibt nur eine Schrecksekunde, als der Weg plötzlich gesperrt ist, Lawinengefahr. Dies kann aber gar nicht sein, wenn schon müsste die Strasse, keine 10 Meter neben dem Weg auch gesperrt sein. Zusätzlich zu meiner Verunsicherung trägt bei, dass ich durchaus während den letzten 20 Minuten Lawinen fotografiert habe. Es gibt dort eine Felswand, hin und wieder gingen Staublawinen nieder. Zurück in der Zivilisation muss ich wieder zwei Arbeitstage abbummeln. Am Freitag geht es dann wieder los: Von Höhen und Schnee bin ich nun geheilt, ich will nun ein wenig an den Seen entlang. Über die Bodenbeschaffenheit mache ich mir keine Illusionen: Asphalt, Beton, Platten als Abwechslung, ev. Holzstege. Naturwege werde ich nur im absoluten Ausnahmefall antreffen. Und wenn, werden diese wunderbar verschlammt sein. Ich trage Topo Mountain Racers, die halten auch im Schlamm mehr oder weniger, die Sohlen sind aber hinreichend gedämpft. Wie immer lege ich erst gegen den Mittag los. Die Landschaft am Bielersee ist nicht mal hässlich, viele Weinberge, das gewisse Flair. Nachtruhe ist im Wald bei Gampelen, sehr gut getarnt, mein Quilt hält mich wunderbar warm, die Temperaturen bleiben deutlich im Plus. Da ich nun quasi im Sommer unterwegs bin, konnten alle meine Winterdinge zu Hause bleiben. Die XTherm wurde durch die Uberlite ersetzt. Es ist schon die zweite, Garantie. Natürlich wieder mit all dem Trash, den Therm-a-Rest ungefragt mitliefert. Sie ist aber nun wenigstens dicht. Mit viel Fantasie wird alles schöner Am nächsten Tag kann ich endlich mal nach Herzenslust loswandern: Weder Schnee noch Kälte werden mich bremsen. Bald bin ich am Neuenburgersee. Auch nicht schlecht, abgesehen von Untergrund. Stundenlang nur Asphalt, nichts für schwache Nerven. Natürlich geht es ebenso lang stark befahrenen Strassen entlang oder der Eisenbahn. Glücklicherweise hat eine Unternehmung aus Cupertino in der Zwischenzeit Ohrstöpsel mit Geräuschunterdrückung auf den Markt gebracht. Leider halten die nur ca. 3 Stunden durch, dann müssen sie zurück in ihre Box, zwecks Wiederaufladung. Dauert jedoch keine 15 Minuten. Mein absolutes Hikertrash-Vorbild, Frau Westenburg, derzeit wohnhaft im Yosemite National Park, findet die gemäss IG auch toll, so falsch kann dies also gar nicht sein (obwohl ich sie im Schnee am Napf vorsichtig weg packte)... Zwischendurch muss ich sogar die Maske anziehen, da sehr viele Spaziergänger, besonders um Neuenburg herum. Ein Hund will mit mir spielen, sein Besitzer ist nicht in Sicht. Meine Stöcke sind am Rucksack, der Hund weiss gar nicht, wie viel Glück er gehabt hat. Der Besitzer erscheint, ein easy-peasy Typ, er stinkt nach Gras. Er will mit mir diskutieren. Es hat überall Schilder, man solle sein Vieh an der Leine führen. Ich strecke gewisse Finger. Ich muss mich konzentrieren, von irgendwelchen Hundebesitzern lasse ich mir nicht den Tag verderben. Das Wasser in den Seen war unglaublich klar. Offenbar waren Covid-bedingt weniger Schiffe unterwegs. Die Unternehmung in der Bildmitte ist übrigens erfolgreicher im Umbringen von Menschen als der zweite Weltkrieg. Es gibt schon einen Grund, weshalb sich hier keine Langdistanz-Wandernde blicken lassen. Es ist flach, schnell und leider teilweise sehr monoton. Dafür ist eben die Landschaft schön. Die Alpen stets im Blick, all die netten Dörfchen und Weinberge. Ich sehe mehrere Leute, die im See baden, auch in der Nacht. Um 9 Uhr Abends bin ich in Yverdon, einer grösseren Stadt. Ich wandere noch bis in den nächsten Wald, 40 Meilen oder 64 km mehr oder weniger direkt ab dem Bürostuhl sind nicht mal so schlecht. Die Nacht verbringe ich wiederum sehr gut getarnt. Mountainbiker haben einen Pfad durch den Wald gelegt, mit Verlaub, meine Übernachtungen sind doch für die Umwelt erträglicher. Am nächsten Tag wird die Landschaft leider ziemlich hässlich. Es gibt eine Schlucht, die Gorge de l’Orbe, die ich auf dem Weg an den Genfersee passieren muss. Hunderte von Wandernden, manche mit dem Bier in der Hand, sehr wohl bekommts. Zurück im Zug sehe ich auf Instagram, dass der Jura Höhenweg wieder begehbar ist. Es kann nur besser werden. Nach getaner Arbeit (ich hatte ein schlechtes Gewissen wegen der Produktivität, musste dann aber bei Kaffee und Schokolade auf neue Akten warten) wage ich mich wieder auf den Jura Höhenweg. Am Freitag bringt mich der Zug nach Grenchen, dort übernachte ich im Wald und in der Höhe, da es um Biwaks hier eine Kontroverse gab, nehme ich das Zelt, sicher ist sicher (es könnte sogar sei, dass ich in einem Naturschutzgebiet übernachtet habe, sicher weiss ich das nicht, es hatte keine Schilder). Wiederum habe ich die XTherm und den 0 F Schlasa dabei, damit kann ich komfortabel in der Höhe übernachten, der Jura Höhenweg ist nun mal so um 1000 m über Meer. In der Nacht höre ich Kampfflugzeuge, aber die dürfen aus legalen Gründen meine Position nicht der Polizei weitergeben (die Armee hat das schon gemacht, nachdem sie mit ihren Drohnen zwei Kiffer gesehen hatten - momentan haben sie aber gar keine Drohnen, logistische und technische Probleme, die neuen Drohnen aus Israel verzögern sich, die alten wurden bereits verschrottet). Gegen IEDs weitgehend nutzlos Wie immer bläst der Wind die ganze Nacht, zu Beginn noch aus dem Westen. Dann wieder aus dem Osten, der Wind wird am Samstag den ganzen Tag zunehmen. Am Samstag morgen stehe ich um 7 Uhr auf, rasch meine sieben Sachen verpackt und los gehts. Ich bin keine 10 Minuten zu früh: Ein Bauer hat sein Jauchefass gesattelt, es ist natürlich angenehmer, grundsätzlich vor der Jauche unterwegs zu sein. Die Wiesen auf dem Jura mögen natürlich aussehen, sind sie aber nicht. Es gibt im ganzen Jura in der Schweiz nur eine Handvoll sogenannter Magerwiesen, d.h. Wiesen die niemals gedüngt werden. Sie fallen im Sommer durch ihre Blumenpracht auf (nicht nur ein paar Osterglocken im Frühling) wo hingegen auf den fetten Wiesen eben nur grünes Gras wächst, zusätzlich wird dieses dann mit Alpenpizzas angereichert. Nun ist es aber erstmal neblig und grau. Ich sehe mich gezwungen, meine Regenjacke anzuziehen, gegen den Wind. Leider bringt dies nicht eben viel. Längst bin ich im Schnee, ich wandere auf einer Langlaufloipe. Natürlich sollte man niemals auf einer aktiven Loipe wandern, der Schnee lässt jedoch kein Langlauf mehr zu, immer wieder passiere ich grasige Stellen. Ich wandere im Schatten der Krete, bei dem Wind alles andere als angenehm. Wenn ich nach dem Chasseral nicht weiterkomme, werde ich wieder nach Hause fahren. Ich wandere stundenlang im Schnee. Manchmal trägt er und manchmal nicht. Meine Socken sind längst mit Wasser vollgesogen. Ich halte an, ziehe meinen synthetischen Puffy an. Die Sonne drückt durch die Wolken, aufgrund der Spurenlage entfalte ich meine Trekkingstöcke. Ein Hund kommt zu mir, er ist aber sehr gut erzogen und hat einen Tannenzapfen in der Schnauze. Ungefähr ein Labrador oder so. Ich wandere erstmal im Schnee weiter. Oben auf dem Chasseral ist es zwar sonnig, aber eisig kalt. Ich sehe genau einen Spaziergänger. Der Weg direkt vom Hotel aus nach unten ist voller Schnee, da muss man schon im Sommer wegen der Steilheit aufpassen. Es gibt keine Spuren, also heute eher nicht. Ich wandere der Strasse entlang nach unten, eigentlich ist es sogar ein Pass, aber die Nordseite ist gesperrt, da Schnee. Eine Frau hat sich ausgezogen und posiert im Schnee für einen Mann. Wohl bekommts, bei dem Wind und den Temperaturen für die Lunge fast so Schlau wie Covid. Ich frage mich, was der Typ mit dem Foto anstellen will. Als Hintergrund auf seinem Arbeitscomputer? Ich versuche mehrere Alternativen, jedoch sind alle Wege voller Schnee. Also auf der Südseite nach unten, nach La Neuveville. Bis dorthin passiere ich noch einige Bauernhöfe. Einige Hunde sind gut erzogen, sie heben kaum den Kopf. Ein anderer nicht, ich schaffe es jedoch vor seinem Hof durchzugehen, bevor er meine Verfolgung aufnimmt. Hund am Spiess, schon lange nicht mehr genossen, denke ich. Er kommt immer näher. Ich drehe mich um, und hebe meine Stöcke in seine Richtung. Es bremst ihn, dann rennt er wieder los. OK, wir sind auf einer Kieselstrasse. Ich werfe eine Handvoll Kiesel in seine Richtung. Er kommt immer noch näher. Dann eben mit Schwung und wohl gezielt. Es treffen ihn einige. Er humpelt nun in die andere Richtung. Was mache ich, wenn der Bauer kommt? Natürlich kommt er nicht. Sein Hund wird ihm wohl egal sein. Hoffentlich beisst ihn der eigene Hund noch heute direkt und kraftvoll in die Schellen. Ein Hund ist ein Lebewesen, man sollte ihn nicht in eine Situation kommen lassen, wo er mit Steinen vertrieben werden muss. Abgesehen davon, sollte man an Wanderwegen seinen Hund nicht frei spazieren lassen, wenn das Vieh einen merkwürdigen Drang hat. In einem Laden kann ich gerade noch Wasser kaufen, ich bin der letzte Kunde am Tag, seit dem Chasseral hatte ich kein Wasser mehr. Ein Blick auf Gaia sagt, 45 km. Das reicht erstmal. Am nächsten Tag kommt mein Notch Li an. Rasch zu 2ndPeak gegangen, einem Laden für gebrauchte Gear und Reparaturen mitten in Zürich, um das Ground-Sheet anpassen zu lassen. Zwar bin ich stolzer Besitzer einer sehr billigen Nähmaschine, aber meine Nähte würden eben nicht gerade. Wer solche Wege übersteht, ohne Wahnsinnig zu werden, kann über den PCT nur lachen Wieder Freitag, wieder fahre ich nach Biel. Ergehe ich halt die Seen an ihrem südlichen Ufer. Der Bieler-See ist auf der Süd-Seite alles andere als spektakulär, das Nord-Ufer ist landschaftlich interessanter. Der Weg verläuft leider auch nicht immer mit See-Sicht, der Wanderweg entfernt sich ein ganzes Stück und verläuft durch banalen Wald. Bereits zu Hause hatte ich mir einen Wald zum Schlafen ausgesucht. Es gibt nur ein Problem: Er ist erhöht, jemand hat den Schein meiner Lampe ausgemacht. Ich marschiere verschiedene Strassen ab und versuche in der Nähe eines Waldhauses etwas zu finden (Zwecks Konzentration der menschlichen Aktivitäten auf ein möglichst begrenzten Gebiet). Alles ist viel zu Übersichtlich, ich entscheide mich dazu, ein paar Kilometer anzuhängen. Keine zwei Minuten zu früh. Als ich ca. 50 Meter vom Waldhaus entfernt bin, sehe ich wie ein grosser Scheinwerfer das Gebäude beleuchtet, offensichtlich ist das Spezialkommando der Forstpolizei angerückt. Zum Glück dürfte auch ein Suchhund so seine Probleme haben, denn ich bin mehrmals um das Gebäude gelaufen. Falls er eine Fährte aufnehmen kann, müsste er zuerst die richtige finden. Ich drehe meine Lampe ganz ab und wandere ein paar hundert Meter im Dunkeln, einfach der hellen Fläche der Strasse entlang. Dann finde ich eine Schneise, durch ein Dickicht. Wunderbar. Nur, weiter oben, von der Strasse aus wohl verborgen, steht eine Wildschwein-Falle. Ein Fass hängt an einem Dreibein, daraus fällt Mais auf den Boden. Ich habe keine Ahnung, ob derartiges Abknallen von Tieren in der Schweiz grundsätzlich erlaubt ist, oder ob jemand zu viele Videos aus Amiland gesehen hat. Falls eine mit dem bernischen Jagdgesetz kundige Person schlüssig nachweisen kann, dass dies verboten ist, werde ich den dafür Zuständigen einen wasserdichten Tipp geben. Also hier auch nicht, aber wenigstens habe ich eine neue falsche Fährte gelegt. Der Mais unter dem Fass sieht frisch aus, gerade ins Kreuzfeuer will ich nicht geraten. Beim Waldhaus hatte es ein herzerwärmendes Plakat der Jagdgesellschaft, man möge auf die armen Rehlein Rücksicht nehmen, gerade sei Setzzeit. Geht ja sicher klar, aber warum eigentlich? Was genau wollen wohl die Jäger mit Bambi anstellen, wenn es gross geworden ist? Wahrscheinlich auf einem Aquarell-Bild verewigen? Bushcrafter halten sich nur selten an Parkvorschriften Langsam gehen mir die Optionen aus. Es gibt ein weiteres Waldhaus am Waldrand, aber da brennt ein Feuer. Schliesslich finde ich eine mässig gut getarnte Stelle. Das erste Aufstellen meines neuen Zeltes klappt so einigermassen. Das Innenzelt ist jedenfalls noch nicht da, wo ich es haben will, der Boden ist viel zu weich, da feucht oder meine Heringe ersaufen fast im Laub. Für feuchte Böden braucht dieses Zelt definitiv massivere Heringe. Das BA Carbon stand auf solchen Böden besser, da fast freistehend. Immerhin, ich schlafe gut, keine Störungen. Am nächsten Tag steht die traditionelle Königsetappe an. Das ganze Südufer des Neuenburgersees ist Naturschutzgebiet. Im 1971 wurde im Iran ein Abkommen unterzeichnet, um derartige Gebiete zu schützen. Aufgrund der Transitrouten von Zugvögeln hat das Gebiet eine internationale Bedeutung. Die Armee hat einen Flugzeugschiessplatz gleich ausserhalb im See. Und einen Übungsplatz für Notwasserungen. Zu Beginn der tapferen Schweizer Luftwaffe endeten Flüge des öfteren im Bodensee, ein Pilot konnte glücklicherweise von zwei Schülern mittels Paddelboot gerettet werden. Derlei Schmach möchte man sich, falls immer möglich, heute ersparen. Trainiert wird trotzdem nur im Sommerhalbjahr, im Winter ist das Wasser offenbar zu kalt. Der Weg ist wenig abwechslungsreich, aber hin und wieder erhält man Einblick in die grossen Naturschutzgebiete. Betreten ist erstmal verboten, was auch richtig so ist. Zum Zelten oder Biwakieren wären diese Gebiete ohnehin nicht sehr geeignet, es ist ein Feuchtgebiet und damit sehr sumpfig. Die Forststrassen bestehen aber schon mal aus fiesen Betonplatten. Mein Fussgelenke haben schon angenehmeres erlebt, immerhin ist es eine sehr gute Schreitschule. Je stossfreier man aufsetzen und abrollen kann, desto angenehmer und schmerzfreier hält man es stundenlang auf derartigen Strassen aus. Natürlich bin ich mittlerweile ziemlich stolz darauf, trotz diesem garstigen Untergrund effizient voranzukommen. Auch hier habe ich mir tagsüber einen Wald für die Nachtruhe ausgesucht. Was auf der Karte flach aussah, entpuppt sich als Dornenwüste. Auch hat offensichtlich ein Bushcrafter sein Spielzeug ausprobiert. Es gibt 40 cm tiefe Profilrillen, über hunderte von Metern. Für die Natur soll dies sehr angenehm sein, dadurch wird die Inzucht zwischen Pflanzen verhindert und der Boden sanft massiert. Diese Spurrillen ermöglichen auch den Rehen eine schnellere Fortbewegung und damit bessere interforestielle Verständigung. Als frevelhafter Wildübernachter fühlt man sich direkt schuldig, schliesslich treibt man 10 cm lange Nägel in den Waldboden, dadurch könnten sensibelste Würzelchen abgemurkst werden, man wird innert Minuten zum verabscheuungswürdigen Baum-Massenmörder. Ich schlage mein Lager ungefähr 100 Meter von einem Waldhaus entfernt auf. Glücklicherweise unterhält die dortige Festgesellschaft den ganzen Wald durch kunstvolles Gröhlen. Damit kann ich leider nicht dienen, meine Stimme ist nicht so wohlklingend wie jene von Frau White-Glutz. Kaum halten die Festbrüder ihre Schnäbel, ist es Zeit für den Fuchsrundgang. Meister Reineke testet sein Bellvermögen. Andere Wälder, andere Sitten, Meister versteht kein Französisch, vielleicht ein Spanischer Fuchs im Urlaub. Es regnet am Morgen, mein Zelt wird nass. Ich packe es in einen massiven High Tail Designs Packsack und trage es aussen am Rucksack. Da es immer noch regnet, gehe ich zu einem anderen Waldhaus und geniesse meinen original cold brewed Nescafe. Dazu gibt es Wurst, Brot und Powerbar Riegel - Brickdiet vom Feinsten. Und Käse, viel Käse. Kaum habe ich meinen reichhaltigen Brotzeitbeutel wieder eingepackt, fahren schon drei Autos vor. Es gibt einen anderen Weg von diesem Waldhaus weg, vom Parkplatz aus sind es ca. 30 Meter bis zum Waldhaus. Ich verlasse diese Gaststätte ziemlich schnell. Ev. sind es nur Spaziergänger oder Menschen, die es sich in diesem Waldhaus ebenfalls gut gehen lassen wollen. Ich mag aber morgens vor 8 Uhr keine Fragen beantworten, ihren Zwetschgenlutz oder was sie sonst so dabei haben könnten, können die von mir aus gerne alleine saufen. Ich geh erstmals nach Yverdon, dort gibt es einen Bahnhof und damit warmen Kaffee. Ich nehm eine andere Route aus Yverdon hinaus als vor zwei Wochen. Der Tag verläuft einigermassen ereignislos. Nach zweieinhalb Tagen wandern sagt Gaia, ich hätte 110 km zurück gelegt. Ich bin einigermassen zufrieden. Nichts schmerzt, meine Erschöpfung hält sich in Grenzen. Ernährung ist einfach sehr wichtig. Man geniesse zweihundert Gramm Gummizeugs (Nimm 2 von der Deutschen Qualitätsunternehmung Storck), der Flash davon trägt einem locker über 15 km weit. Auf lange Sicht ist dies aber alles andere als ideal. Das Ausprobieren von gescheiter Ernährung auf dem Trail steht nun weit oben auf meiner Prioritätenliste. Das Problem: Der Hiker-Hunger fängt erst nach ungefähr 3 Tagen an, bis dann muss ich schon wieder zurück und im Büro sitzen. Am nächsten Wochenende ist Sturm angesagt. Da ich die schneefreien Wälder alle kenne, will ich nichts riskieren. Auf dem Jura Höhenweg wüsste ich jetzt genau, wo ich mich hinstellen müsste, damit mir kein Baum auf das Zelt fällt, nicht aber am Rhein oder im Emmental. Es sind massive Schneefälle vorausgesagt. Will ich nicht. Dann halt das nächste Wochenende wieder: Aufgrund der Wettervorhersage nehme ich wieder den 0 F Schlasa, die XTherm, eine 4 mm EVA sowie mein frisch angepasstes Alu-Dyneema Groundsheet. Das Tarptent nimmt weniger Fläche in Anspruch als das BA, dafür war das BA auch schön kurz, mein Schlasa wurde immer nass, da er das Innenzelt berührte. Ich bin 180 gross. Das Tarptent ist wesentlich länger und steht mit nur 4 Heringen, diese müssen allerdings fester halten als die 10 des BA. Über die Brücke darf ich gehen, diese führt zu einer Insel mit einem Kloster. Das rechte Ufer steht mir nur um Einkaufen offen, nicht jedoch aus touristischen Gründen. Da ich nun stolzer Unternehmer bin, könnte ich behaupten, aus beruflichen Gründen wandern zu müssen... Ich fahre nach Frauenfeld und gehe von dort aus an den Rhein. Lockere 4 Stunden. Unterwegs treffe ich ein älteres Ehepaar. Der Mann fragt mich, ob ich im Freien übernachten wolle. Normalerweise bin ich spontan nicht so schlagfertig, aber ich entgegne, dass es mir zu kalt sei, ich würde noch heute wieder nach Hause fahren. Er fragt nach, ob ich ein Zelt dabei hätte, da bin ich aber schon fast weg. Später finde ich einen Platz zum Schlafen, fast zu gut, um wahr zu sein. Eine Lichtung im Wald, am Ende einer Forststrasse. Diese ist wiederum durch umgestürzte Bäume gegen Traktoren oder SUVs gesichert. Uneinsehbar von sämtlichen Seiten, aber weit genug von anderen Strassen entfernt, so dass Waldi mich ebenfalls nicht findet. Topfeben. Beim heutigen dritten Anlauf steht auch mein TT schön genug (insbesondere das Innenzelt). Ich beschwere die Heringe mit grossen Holzscheiten. Und als Hommage an @khyal verberge ich die reflektierenden Zeltschnüre unter Laub, obwohl dies hier eben überflüssig sein dürfte. Für die Nacht ist Schnee und minus 3 Grad C angesagt. Wird es aber nicht. In meinem 0 F Schlasa habe ich fast zu warm, ich nehme eine Wasserflasche in den Schlasa, aber jene die ich draussen lasse, friert auch nicht ein. Gemäss Voraussage sollte es aber während Stunden unter dem Gefrierpunkt sein. Das einzige Problem: Die XTherm ist weicher als meine kuschlige 4 mm Matte zu Hause. Mein Rücken spürt dies, ich kann aber kein Brett auf die Xtherm legen. Typisches Ultra-Hardcore Hiker Problem... Am Morgen wecken mich die Vögel. Ich könnte jetzt meine Ohrstöpsel hervor nehmen, dazu bin ich aber auch zu faul. Um sieben Uhr morgens befinde ich mich bereits im nächsten Dorf. Der Bodensee ist wie viele andere Seen in der Schweiz absolut nervtötend. Ich höre den Hikerpodcast, naja, nicht so cool wie Backcountry Bitches. Claire hat mehr Übung im Stellen von Fragen - ihr Podcast tönt einfach viel flüssiger. Ausserdem gibt es im Hikerpodcast nervigste Werbung für Kaffee. Alles fauler Zauber, der Hersteller schreibt nicht mal, woher der Kaffee kommt. Ob nun Legend da Ambassador ist oder nicht: Da kann ich auch direkt Nescafe saufen, da weiss ich wenigstens sicher, dass die Kaffeebauern anständig ausgebeutet werden. Natürlich mag ich dem Typen die Kohle gönnen, in den USA ist es schwieriger als hier, alles klar, ich hätte trotzdem Hemmungen Werbung für sowas zu machen. Ich trage fast ungedämpfte Schuhe (Arc’teryx Norvan SL, aktuell gibts ein neueres Modell, aus China). Sie sind sehr leicht (angeblich die leichtesten Trailrunning-Schuhe überhaupt) und haben eine Rockplate, was natürlich auf asphaltierten Strassen äusserst nützlich ist. Meine Füsse mögen aber diese Schuhe auf hartem Untergrund besser als die gedämpften Topos, vielleicht sind die Topos auch einfach bereits durch. Leider sind neue Topos momentan nur schwer erhältlich. Natürlich würde ich es dem Herrn Post von Herzen gönnen, wenn er etwas zu verkaufen hätte. Wieder zu Hause muss ich wieder alles feste unter die Dusche halten. In der Schweiz ist es einfach immer feucht, mein Groundsheet ist ziemlich verdreckt. Es soll ja Leute geben, die ein Groundsheet aus hygienischen Gründen verwenden. Verglichen mit dem BA Teil ist Alu-Dyneema immerhin bombensicher, das BA sieht nach ca. 100 Nächten aus wie ein Sieb. Mein Vater, meine Mutter und mein Bruder haben nun alle Covid. Sie sind guten Mutes und nehmen die Sache mit Humor, aber der Vater der Frau meines Bruders ist bereits in Ecuador an Covid gestorben. Natürlich sehe ich auf meiner Wanderung ganze Gruppen die zusammenstehen, eine Dame hat sogar ein A3 Papier an ihre Daunenjacke gepinnt (mit Nadeln, viel Schlauer geht es nicht mehr), von wegen man solle erwachen und ähnlichen Mist. Mein Erwachen besteht aus (nicht gefälschten) FFP2 Masken, die ich mit Stoffmasken von High Tail Designs fest an meine Fresse presse und über die Nase ziehe.
  22. Mit derselben Ausrüstung im Winter über die Alpen als auch im Sommer? Wenn Du im Winter über die Alpen willst, würde ich mir Skitouren-Gear anschaffen oder die Hilfe von ÖBB, SBB oder SNCF in Anspruch nehmen (fahren technisch nicht gerade über die Alpen, hierzu wäre die Rhätische Bahn in der Lage, ist ne sehr schöne Zugfahrt und immer noch günstiger als Skitourengear).... Für eine derartige Überquerung brauchst Du dann aber auch einen Bunker von einem Zelt, die Farbe wäre mir in diesem Fall grad egal. Barryvox und InReach bitte nicht vergessen. Vorsicht vor dem Übernachten in eigentlich geschlossenen Hütten. Dieses Jahr ist jemand verstorben, der Kamin war abgedeckt, Kohlenmonoxid Vergiftung. Ich bin auch schon im frühen Frühling über den Gotthard gelatscht, ist nichts für schwächere Nerven. Wenn Du sowohl im Winter als auch im Sommer unterwegs sein willst, brauchst Du ein zweiteiliges Schlaf-Setup. Dies wird z.B. von Enlightened Equipment ausdrücklich empfohlen, gerade für Menschen, die nicht 3 verschiedene Schlafbehältnisse anschaffen wollen. Willst Du jedoch den Jahreswechsel unbedingt auf einem Pass in 2500 m Höhe + sowie abseits des Hotels verbringen, sei dir mindestens das hier empfohlen. Ich würde auch andere Gear-Lists studieren oder auf YT z.B. nach "PCT gear list" suchen. Wegen dem Stealth würde ich mir keine grossen Sorgen machen, solange Du nicht gerade auf dem Präsentierteller oberhalb der Baumgrenze übernachten willst.
  23. - Rucksack: 1 kg - Biwak: 1 kg - Stöcke: 200 g - Messer: 100 g Etc. Ein wenig? Was soll das bringen? Schreib doch, was Du bereits hast und auch die Höhe deines Budgets für allfällige Neuanschaffungen. Willst Du einmalig 10 Tage autonom sein oder monatelang?
  24. Ist tatsächlich für Essen gedacht. Da greift man während dem Laufen rein und zieht sich was man halt so dabei hat. Links gibts eine kleine Öffnung, da kann man die Verpackungen wieder rein schieben. Dadurch steht der Rucksack eben nie mehr im Dreck, da man ja gar nicht mehr Anhalten muss. Verluste gabs auf den ca. 1000 km, die der Rucksack schon gemacht hat, noch nie.
  25. Ja ja, (fast) alles richtig und wichtig, nur bin ich (ganz besonders jetzt) gezwungen, hier in der Schweiz zu wandern, Grünröcke gibts hier allenthalben und sie pflegen ihr Geballer nirgendwo im Voraus anzukünden, ausser vielleicht im örtlichen Amtsblatt vier Wochen vorher. Sie sperren auch die Waldgebiete nicht ab, schon häufiger habe ich Jugendliche in Linien durch den Wald ziehen sehen, mit oranger Weste, warum wohl. Es hilft schon, sich nicht grad als Rehbock zu verkleiden. Nun stellt sich tatsächlich die Frage, welches Gewebe? Bitte keine Membrane, kein DCF und auch kein Thylacine-Pelz vorschlagen (könnte bei der Einreise nach Australien zu Bemerkungen Anlass geben). Besser konkret erhältliche Stoffe von Extremtextil etc, Preis ist egal, das Gewicht nicht. Glücklicherweise habe ich einen netten Mensch gefunden, die bereit wäre, die Panels zu nähen und die Nähte zu verschweissen. Sie weigert sich aber eine komplette Jacke herzustellen, der Aufwand. Es gibt hier in Zürich einen tollen Second-Hand Landen für Gear und Reparaturen, die haben ganz tolle Nähmaschinen. Ideal für alle, die leicht aber günstig unterwegs sein wollen. Gehet hin und kauft diesen Laden leer, damit es ihn auch in 3 Monaten noch gibt, Danke.
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