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Ultraleicht Trekking

Kräftige Nähmaschine mit hohem Nähfuß


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Ich probiere mich gerade an etwas festeren Hüftgurten und Tragesystemen aus und benutze da unter anderem 10mm Evazote und 1mm PE-HD Stücke, um die nötige Steifigkeit zu erreichen. Leider näht meine Pfaff 6120 (verständlicherweise) keine so dicken Lagen. Das PE-HD ist tatsächlich nicht so das Problem, davon kann ich auch zwei Lagen zusammennähen, aber durch zusätzlich Evazote und Abstandsnetz passt es einfach nicht mehr unter den Nähfuß.

Für das Befestigen von ein paar Gurtbändern, bin ich dafür schon einmal zu einer Ledermanufaktur in der Nähe gegangen, die haben mir das schnell festgenäht. In diesem Fall ist das Ganze etwas umfangreicher und ich habe mich gefragt, ob es auch (stärkere) Haushaltsnähmaschinen gibt, die vor allem mehr Platz unter dem Nähfuß haben. Eine Pfaff 260 scheint wohl recht kräftige Stoffe und Leder nähen zu können, aber ich habe noch keine Angaben zur Fußhöhe gefunden.

Hattet ihr schon mal ein ähnliches Projekt? Habt ihr Empfehlungen oder Ideen? 🙂

Bearbeitet von nivi
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Dazu wäre eine alte Schustermaschine mit manuellem Fussantrieb super geeignet.

Oder, das sind ja keine ewig langen Nähte, das geht auch recht gut per Hand. Zwei passende Nadeln an je ein Fadenende und die Naht mit Geduld und Gespür quasi zwiegenäht von beiden Seiten nähen. Habe ich früher schon für Hüftgurte und dicke Gurtbänder so gemacht. Sieht nicht ganz so gut aus, hält aber bombig, vor allem wenn man nen kräftigen Faden verwendet (sowas hies früher beim Schuster Pechdraht).

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Oder, du änderst die Konstruktion. Ich stelle mir da den klassischen Hüftgurt vor : Außen ein abriebfestes Gewebe - darauf die PE Platte nähen  - innen das Netzgewebe, mit dem festen Gewebe vernähen  - dazwischen das EVA Polster ? Dann könntest du das Polster wie in eine Tasche ( Seite + Ober- und Unterseite geschlossen ) einschieben,  und als letztes noch die Einschubseite zu nähen.

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vor 13 Stunden schrieb bördebube:

Oder, du änderst die Konstruktion. Ich stelle mir da den klassischen Hüftgurt vor : Außen ein abriebfestes Gewebe - darauf die PE Platte nähen  - innen das Netzgewebe, mit dem festen Gewebe vernähen  - dazwischen das EVA Polster ? Dann könntest du das Polster wie in eine Tasche ( Seite + Ober- und Unterseite geschlossen ) einschieben,  und als letztes noch die Einschubseite zu nähen.

Ich habe da tatsächlich ewig drüber nachgedacht, wie man das machen könnte 😄 Das Problem war bei mir, dass ich normalerweise Stoff+Netzgewebe rechts auf rechts zusammennähe und dann umstülpe. Die Öffnung dafür ist dann auf der Rückseite (also beim Stoff, wird nachher verdeckt durch das Rückenteil des Rucksacks). Das geht nicht mehr, wenn ich vorher schon den Stoff mit PE vernäht habe, zu steif das ganze. Vielleicht könnte man stattdessen Kanteneinfassband nehmen?

Alternativ hatte ich darüber nachgedacht, die Öffnung auf der Vorderseite im Netzgewebe zu haben, damit man erst die Rückseite festnäht und dann die Öffnung irgendwie schließt. Aber dann habe ich eine richtig dicke Naht direkt am Rücken...

Deine Lösung setzt voraus, dass der Hüftgurt aus zwei Teilen besteht oder habe ich das falsch verstanden? 🙂

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Am 26.1.2024 um 14:49 schrieb nivi:

Ich probiere mich gerade an etwas festeren Hüftgurten und Tragesystemen aus ...

Wie wird denn der Hüftgurt am Rucksack befestigt? Gibt es Versteifungen im Rückenbereich, die Last aufnehmen könnten?

Ich frage, weil nach meiner Erfahrung allein eine Versteifung, noch keine vernünftige Lastaufnahme garantiert.
Bei dem Bergans Powerframe gibt es eine sehr steife Kunststoffschiene. Dennoch hängt der Hüftgurt nur an zwei hinteren Punkten am Steiß und rutscht dort auch gerne runter.

Beim Gyro-Hüftgurt ist so gut wie keine Versteifung verarbeitet, der Halt kommt nur über die magere Polsterung und die Aufhängung.

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Aber die Lastübertragung auf die Hüfte ist bisher unübertroffen.

Vielleicht bietet sich eher ein Kompromiss an, wie bei den Seek Outside Ruckis? Da sind die Übertragungspunkte hinten, weiter außen angebracht.

VG. -wilbo-

 

Bearbeitet von wilbo
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vor einer Stunde schrieb wilbo:

Wie wird denn der Hüftgurt am Rucksack befestigt? Gibt es Versteifungen im Rückenbereich, die Last aufnehmen könnten?

Ich habe mir letztes Jahr einen Rucksack mit einem einfachen Gestellt wie beim Atom+ gebastelt, also zwei Alurohre verbunden mit einem biegsamen Kunststoffstab, als umgedrehtes U. Der Hüftgurt ist dann einfach auf den Stoff (ohne Versteifung o.ä.) zwischen den beiden Rohrenden aufgenäht.

DSC04561.thumb.JPG.434e7df3ea4e2d00cd19dee487d697b3.JPG

Die neue Idee ist jetzt, eine 25x10cm PE Platte unten am Rücken direkt auf den Stoff zu nähen und darauf die Rohre enden zu lassen. An dieser Platte soll der verstärke Hüftgurt fixiert werden. Im Hüftgurt soll die PE Platte bis über die Beckenknochen reichen. Meine Hoffnung ist, dass dann das Gewicht direkter auf dem Hüftgurt sitzt und sich nichts mehr so leicht verschieben und abknicken kann.

vor 1 Stunde schrieb wilbo:

Beim Gyro-Hüftgurt ist so gut wie keine Versteifung verarbeitet, der Halt kommt nur über die magere Polsterung und die Aufhängung.

Macht auf jeden Fall auch Sinn, weil die Aufhängung genau über den Hüftknochen sitzt.

Für alles über 10kg habe ich eigentlich einen Exos, aber etwas Selbstgenähtes für den Bereich 8-12 kg wäre auch cool 🙂

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vor 41 Minuten schrieb nivi:

Die neue Idee ist jetzt, eine 25x10cm PE Platte unten am Rücken direkt auf den Stoff zu nähen und darauf die Rohre enden zu lassen. An dieser Platte soll der verstärke Hüftgurt fixiert werden. Im Hüftgurt soll die PE Platte bis über die Beckenknochen reichen.

Also im Prinzip, wie beim Power-Frame, nur für weniger Last.

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vor 17 Minuten schrieb wilbo:

Also im Prinzip, wie beim Power-Frame, nur für weniger Last.

Ja im Prinzip so ähnlich. Wobei ich mich bei dem Power-Frame frage, ob der Gurt, der vom Gestell zum vorderen Teil der Flossen geht, nicht auch einen Teil der Lastübertragung ausmacht. Oder dient der nur dazu, den Rahmen nah an die Hüfte zu bringen?

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vor 8 Stunden schrieb nivi:

Ich habe da tatsächlich ewig drüber nachgedacht, wie man das machen könnte 😄 Das Problem war bei mir, dass ich normalerweise Stoff+Netzgewebe rechts auf rechts zusammennähe und dann umstülpe. Die Öffnung dafür ist dann auf der Rückseite (also beim Stoff, wird nachher verdeckt durch das Rückenteil des Rucksacks). Das geht nicht mehr, wenn ich vorher schon den Stoff mit PE vernäht habe, zu steif das ganze. Vielleicht könnte man stattdessen Kanteneinfassband nehmen?

Alternativ hatte ich darüber nachgedacht, die Öffnung auf der Vorderseite im Netzgewebe zu haben, damit man erst die Rückseite festnäht und dann die Öffnung irgendwie schließt. Aber dann habe ich eine richtig dicke Naht direkt am Rücken...

Deine Lösung setzt voraus, dass der Hüftgurt aus zwei Teilen besteht oder habe ich das falsch verstanden? 🙂

Ja genau, aus zwei Teilen. Mit PE habe ich jedoch keinerlei Erfahrungen. Die Idee war einfach, alles ohne das sperrige EVA Polster zu vernähen ( rechts auf rechts ), dann verstürzen und die Polsterung einschieben - dann bliebe nur noch eine kleine Naht um den Hüftgurt zu verschließen.

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Am 26.1.2024 um 14:49 schrieb nivi:

Das PE-HD ist tatsächlich nicht so das Problem, davon kann ich auch zwei Lagen zusammennähen, aber durch zusätzlich Evazote und Abstandsnetz passt es einfach nicht mehr unter den Nähfuß.

Ich habe so was auch schon versucht, und das hat nicht besonders gut funktioniert. Auch denke ich, dass die F$dem der Naht sich mit der Zeit einfach durch das PE hindurchfressen werden. Auch hatte ich immer wieden Fadenwirrwarr, da der Faden nicht sauber durch das Evazote gezogen wurde. Nylbond half da, und den Oberfaden nach jedem Stich manuell wieder straff zu ziehen.

Was ich deshalb tue:

  • Hüftgurt mit PE-HD versteifen (die äussere Lage), einfassen, und dann Evazote einschieben und ggf. mit ein paar Stichen in der Mitte fixieren.
  • Alternativ eine Versteifung verwenden, die ein Wenden zulässt. Gerne nehme ich dafür das Aramid-verstärkte Gewebe von Extex. Damit das Wenden noch geht, sollte es aber nicht bis in die Ecken geführt werden. Nach dem Wenden dann das Evazote mit viel Geduld und Fluchen ein diese Hülle quetschen und ggf. mit ein paar Sticken fixieren. Allenfalls lasse ich die bauchseitigen Enden noch offen, das erleichtert das Einschieben des Evazotes, und schliesse das Ende dann am Ende, indem ich es "Einstülpe" und drübernähe. Etwa so:
  • hueftgurt.thumb.png.1bebd7bb5dcf74e652270a6739f81580.png
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vor 47 Minuten schrieb ULgeher:

Auch denke ich, dass die F$dem der Naht sich mit der Zeit einfach durch das PE hindurchfressen werden.

Oh je, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Danke für deine Ideen und die mega gute Skizze! Ich muss da, glaube ich, einfach noch weiter rumprobieren. Das Aramid-Laminat klingt nach einer guten Idee und vielleicht muss es gar nicht so eine steife Verstärkung wie PE sein.

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vor 23 Minuten schrieb nivi:

Oh je, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Danke für deine Ideen und die mega gute Skizze! Ich muss da, glaube ich, einfach noch weiter rumprobieren. Das Aramid-Laminat klingt nach einer guten Idee und vielleicht muss es gar nicht so eine steife Verstärkung wie PE sein.

Ich glaube, dass das Entscheidende ist, dass der Hüftgurt nicht vom Rechteck zum Parallelogramm werden kann (also quasi "Absacken" kann). Mit den "Querverstrebungen" durch das Laminat ist das viel weniger möglich. Es müsste sich quasi "aus der Ebene" herausdrehen und einfalten, aber das kann es ja nicht, da es ja an den Körper gepresst wird (mit dem Eva dazwischen). Bei PE ist da recht ähnlich, obwohl das natürlich ein wenig steifer ist.

@Mia im Zelthat, soweit ich mich erinnere, mal ein Tischset aus weichem Kunststoff für genau diesen Zweck eingesetzt, da sie gerade kein PE vorrätig hatte.

Denselben "Trick" verwende ich auch für Schultergurte, welche nicht gerade sind. Die "Kurve" am Ende wird sonst allzuleicht wieder gerade gezogen, und mit einem Stück dieses Aramids im gebogenen Teil geht das schon viel besser. Und eben, das Aramidverstärkte Laminat lässt sich ganz gut wenden, jedenfalls wenn die Ecken ausgespart bleiben.

 

 

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Am 3.2.2024 um 16:03 schrieb ULgeher:

... Aramid-Laminat ...

Hast Du dazu mal einen Link ? Bei Extex finde ich viele Beispiele.

Ich wollte mir in den nächsten Tagen für meinen G4free einen abnehmbaren Hüftgurt nähen. Danke für den Tipp und die Skizze!

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vor 10 Stunden schrieb MBo:

Hast Du dazu mal einen Link ? Bei Extex finde ich viele Beispiele.

Ich habe eine ältere Version davon, da gehen die Fasern kreuz und quer ohne klares Muster drüber. Dieses hier kommt dem, welches ich habe, am nächsten:

https://www.extremtextil.de/segellaminat-x301-aramid-x-ply-und-polyester-transparent-schwarz-rohgelb-170g-qm.html

Im Grunde wird aber jedes Laminat gehen, z.B. X-Pac. Das entscheidende ist einfach, dass es nicht ein Gewebe ist, das man zum Parallelogramm "verschieben" kann.

 

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