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Ultraleicht Trekking

Fragen zu Back-Country-Skis


dani

Empfohlene Beiträge

da ich mich mit dem gedanken trage, als ersatz für meine nun mehr fast 10 jahre alten stahlkantenlosen langlaufskis, mit welchen ich mehr und mehr an grenzen stosse, back-country-skis zu kaufen, hätte ich mal ein paar fragen. vielleicht kann mir der eine oder die andere von euch damit helfen.

einsatz-gebiet:

- schweizer mittelgebirge (jura und voralpen)

- mehr oder weniger bewaldetes hügeliges gelände

- sollten auch loipen-tauglich sein

- nicht zu steile abfahrten im telemark-stil

- temperaturen wohl nicht unter -20°

details zu meiner person:

- 196cm

- 105kg

- schuhgrösse: ca. 45, UK 11

- stil: gemütlicher skiwanderer, nicht athletischer langläufer

weitere punkte:

- möglichst leicht (d.h. alpin-touren-skis und schuhe kommen nicht in frage)

- möglichst klein

- möglichst günstig, aber nicht auf kosten der qualität

fragen:

- welche ski-länge bräuchte ich?

- welches bindungs-system würdet ihr empfehlen?

- welche schuhe?

- welche marken?

- gibts konkrete modelle, die ihr empfehlen könnt?

- gibts die möglichkeit für wirklich steile aufstiege felle aufzuziehen? wenn ja welche?

- erhältlichkeit in der schweiz/deutschland?

- sonst irgendwas, das ich bedenken/berücksichtigen müsste?

die altai-hocks hab ich schon mal in betracht gezogen. dürften aber für längere horizontale abschnitte nicht ideal sein.

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Ohhh, da sind viele Kompromisse nötig...

- schweizer mittelgebirge (jura und voralpen)

- mehr oder weniger bewaldetes hügeliges gelände

Da wirst du also wenig verpressten Schnee haben, das bedeutet ein kurzer (unter 180cm) und breiter (über 55mm) Ski ist besser, da er wendiger ist und mehr Auflagefläche bietet

- sollten auch loipen-tauglich sein

normale Langlaufski sind unter 55mm breit, damit tritt man Loipen nicht aus. Wenn der Ski breiter ist, wirst du dir bei den "Sportbegeisterten" keine Freunde machen

- nicht zu steile abfahrten im telemark-stil

ich bin noch nicht viel Telemark gefahren, aber ich würde sagen viel Bewegungsfreiheit ist dabei wichtig. Das bietet nur eine NN75 Bindung, die aber wieder nicht in die Loipe passt

- temperaturen wohl nicht unter -20°

das ist für den Ski recht egal. Ausser du entscheidest dich für Wachsski, dann brauchst du halt verschiedene Wachse, für die verschiedenen Temperaturen. In Bewegung sind die meisten BC & Langlaufschue mit dicken Socken und Gamaschen warm genug bis -20°C. Beim pausieren und Rumstehen wäre es mir deutlich zu kalt. Ich habe mir für den Fall Überschuhe genäht...

details zu meiner person:

- 196cm

- 105kg

- stil: gemütlicher skiwanderer, nicht athletischer langläufer

Dann also den längsten Ski. (bei BC um die 2,10m) Kurze Ski- weniger Vorspannung- für wenig Gewicht. Lange Ski- mehr Vorspannung- für viel Gewicht .

Wobei eigentlich alle BC und Langlaufski bis maximal 85kg ausgelegt sind. Du wirst also weniger Gleitphase haben. Wenn du aber einen noch kürzeren nimmst, kann es sein das du gar keine Gleitphase mehr hast.

- möglichst leicht (d.h. alpin-touren-skis und schuhe kommen nicht in frage)

Es wird deiner Größe angepasst sein... Den BC Klassiker "Fischer E99" gibt es seit diesem Jahr auch als "light" Version, wobei der auch wieder etwas schmaler ist, als der normale E99. Ist die Frage ob allein daher die Gewichtsersparniss kommt...

Ob du NN75, NNN, NNN-BC oder SNS Bindung und Schuhe nimmst- da sparst du vielleicht 200g pro Ski.

Bei deiner Größe wirst du ja auch nicht die kleinsten Füße haben!?

- möglichst klein

Hier auch- deiner Größe & Gewicht angepasst. Ein sehr kurzer Ski ist natürlich leichter, aber nicht passend für dich.

- möglichst günstig, aber nicht auf kosten der qualität

Ski ~ 200,-€

Bindung ~60,-€

Schuhe ~ 200,-€

Stöcke (bei deiner Größe reichen normale Trekkingstöcke nicht mehr aus!) ~30,-€

egal was für Hersteller und Bindungssystem du wählst.

Leichtigkeit wird auch hier teuer bezahlt...

- welche ski-länge bräuchte ich?

brauchen wie oben beschrieben, die Längste. Empfehlen würde ich dir eine sehr kurze für den Einsatzzweck.

- welches bindungs-system würdet ihr empfehlen?

Oben beschrieben: NN75, alternativ NNN-BC mit einer Magnum Bindung, die ist stabil und bietet viel Auflagefläche. Beide Passen nicht in die Loipe!

- welche schuhe?

Garmont, Crispi, Alfa, (Fischer) für die jeweilig passende Bindung

- welche marken? Ski von Fischer, Salomon, etc.

- gibts konkrete modelle, die ihr empfehlen könnt?

bei den BC Ski ist der erwähnte Fischer E99 DER Klassiker, etwas breiter, sonst genauso gebaut der E109. Es gibt aber auch vergleichbare Hersteller; Salomon, Asnes,...

- gibts die möglichkeit für wirklich steile aufstiege felle aufzuziehen? wenn ja welche?

bei BC Ski ist immer hinten eine Nut für den Haltewinkel der Felle. Bei allen anderen Ski kann man sie auch rein feilen. Der bekannteste Hersteller für Felle ist Colltex. Das Fell sollte maximal so breit sein das die Stahlkanten der Ski nicht abgedeckt sind.

- erhältlichkeit in der schweiz/deutschland?

Nicht alles. Asnes z.B. ist norwegisch und auch nur dort zu bekommen

- sonst irgendwas, das ich bedenken/berücksichtigen müsste?

Nichts, ausser das es wohl alles irgendwie ein Kompromiss wird.

Und du wirst wohl auch neue Stöcke benötigen

die altai-hocks hab ich schon mal in betracht gezogen. dürften aber für längere horizontale abschnitte nicht ideal sein.

Horizontal? Also Hang queren? Alles eine Frage der Technik...

Wenn du Loipen nicht mit in die Bedingungen geschrieben hättest, würde ich sofort solche Ski nehmen.

Vorteil ist noch das du eine Universal Bindung drauf bekommst und keine extra Schuhe benötigst. Ausserdem greifen Felle sehr viel besser als Schuppen.

Nachteil ist eben doch auch das integrierte Steigfell- Felle gleiten nie so gut wie Schuppen- oder gar reine Wachs Ski. (Sieht man auch in den Videos) Durch die Breite der Ski wird es eh viel mehr ein Laufen, als groß gleiten. Wenn keine längeren (mit genügend Neigung) Abfahrten auf der Tour sind, würde ich dann eher über Schneeschuhe nachdenken...

Gibt es eine Gewichtsangabe zu den Altais? (EDIT: google sagt: 2lb 5 oz, das sind ca. 1200g(?) pro Ski. Das wäre OK)

Sind sie in D oder CH zu bekommen?

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Auch für mich ein interessanter Faden hier.

die altai-hocks hab ich schon mal in betracht gezogen. dürften aber für längere horizontale abschnitte nicht ideal sein.

Sind sie in D oder CH zu bekommen?

Infos zu den Hoks drüben im Hoks Thread. Kurzgesagt: letzte Auskunft war - bisher Vertrieb nur in Finnland und Frankreich, ab Mitte Februar soll der Vertrieb dann auf andere europäische Länder ausgeweitet werden.

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@nature-base

super! das ging ja schnell und erst noch umfassend. besten dank.

zur klarifizierung:

mit telemark meinte ich nicht so sehr die sportliche variante, als mehr die traditionelle technik mit vorschieben des tal-skis bei gleizeitiger leichter kniebeuge auf dem bergski, dadurch gleitet man in einer grossen kurve dahin. das kann ich jetzt schon mit meinen langlaufskis, dafür brauch ich keine extra-breiten bc-skis. somit würde auch der kompromiss bezüglich loipen-tauglichkeit wegfallen. oder langer rede kurzer sinn, die skis müssen loipentauglich sein.

mit horizontalen abschnitten meinte ich das gleiten in der ebene. wofür kurz-skis à la altai-hoks ja nicht brauchbar sind.

stöcke reichen mir meine teleskop-stöcke (nicht die raid-lights). glaube nicht, dass ich da etwas anderes/längeres brauche.

zur veranschaulichung hier noch links zu meinen letzten zwei langlaufski-tagestouren:

http://www.hikr.org/tour/post61316.html

http://www.hikr.org/tour/post44721.html

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Richtig, im flachen Gelänge sind die Altais nicht so gut.

Wenn die Ski Loinpentauglich sein sollen und eine Stahlkante haben müssen- "Salomon Elite 8 Edge Grip"

Das ist aber eher ein Langlaufski mit einer kurzen Stahlkante

Die Stocklänge wundert mich. Wie willst du mit einem 1,4m Stock im Tiefschnee effizient unterwegs sein?

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ist echt zu kurz; hab auch mal LL gemacht, bin auch 196 cm, meine stöcke sind 160 cm, und das ist sicher nicht zu lang, dürften noch mal 5 cm länger sein. brauchbare LLstöcke sind nicht teuer, z.zt. sowieso nicht.

ich mache aber kein langlauf, sondern gehe UL-wandern mit skis an den füssen. es ist mir schon bewusst, dass man mit langen stöcken beim geradeaus gleiten mächtig mehr tempo machen kann. nur, das will ich ja gar nicht. da der jura von einem netz von loipen überzogen ist, wäre ich ja blöd, wenn ich die nicht nützen würde und stattdessen 20m daneben im neuschnee meine eigene spur treten müsste.

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... Wenn die Ski Loinpentauglich sein sollen und eine Stahlkante haben müssen- "Salomon Elite 8 Edge Grip"

Das ist aber eher ein Langlaufski mit einer kurzen Stahlkante ...

nach ein wenig rum-surfen scheint mir dies - für meine bedürfnisse - die beste lösung. hat jemand erfahrung damit oder kann mir die vor- und nachteile aufzeigen?

***

habe irgendwo gelesen, dass es sogenannte "halb-felle" gibt, welche mit velcro oder so befestigt werden. taugen die was?

***

ups! hab gerade einen bericht gelesen (im ODS nota bene), worin die salomon elite edge grip gar nicht gut wegkommen. anscheinend haben sich die im bindungsbereich nicht durchgehenden stahlkanten gegen das ende des skis zu gelöst, sodass sie entgegen der fahrtrichtung rausstanden!

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ich mache aber kein langlauf, sondern gehe UL-wandern mit skis an den füssen. es ist mir schon bewusst, dass man mit langen stöcken beim geradeaus gleiten mächtig mehr tempo machen kann. nur, das will ich ja gar nicht. da der jura von einem netz von loipen überzogen ist, wäre ich ja blöd, wenn ich die nicht nützen würde und stattdessen 20m daneben im neuschnee meine eigene spur treten müsste.

so ganz kapier ichs nicht: Du möchtest loipen nutzen, aber auf den loipen bewusst langsam unterwegs sein und deswegen kürzere und schwerere stöcke benutzen. Hab ich das

richtig?? nee, wahrscheinlich nicht.

ich mein ja nur, wenn Dein gear closet schon ein paar neue ski verkraften muss, kommts auf ein paar neue, leichte, loipentaugliche Stöcke auch nicht mehr an. ;)

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na klar, leichter ist immer besser. es müssten einfach teleskopstöcke sein. normale langlaufstöcke stehen noch irgendwo im keller rum bei mir, die sind mir aber viel zu unhandlich, zudem traue ich ihnen nicht so recht, was die stabilität angeht.

ich will nicht bewusst langsam unterwegs sein, ich will einfach nicht rennen (laufen), das ist mir viel zu anstrengend. noch dazu mit einem rucksack am rücken.

alles in allem muss/sollte das ganze kit (ski, stöcke, schuhe, bindung) allround-tauglich sein. sowas wie alpine touren-skis aber in leicht. der einzige unterschied, ich muss damit keine steil-abfahrten machen können.

am besten liest du dir meine verlinkte beispiel-tour auf den chasseral durch, dann weisst du, welche art touren ich unternehme/unternehmen will: soweit es geht auf der loipe, dann querfeldein und schliesslich, falls nötig, eben auch ein paar (100) meter zu fuss, um irgend ein hindernis zu überwinden. hätte ich stahlkanten gehabt, ich wäre wesentlich leichter vorwärtsgekommen. ob mir speziell lange langlaufstecken einen vorteil gebracht hätten? eher nicht, denn z.b. im steilen abstieg zu fuss schob ich die stöcke zusammen, sodass ich mich bequem auf sie abstützen konnte.

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Ach so, alles klar! ich wäre allerdings nicht so pessimistisch was die stabilität der LL-stöcke angeht, bei den eher gemässigten abfahrten die Du vorhast.

3-teilige stöcke kann man übrigens gut verlängern, indem man das unterste segment austauscht gegen das von einem 2-teiligen (oder das obere austauschen, aber die unteren kriegt man evtl. eher als ersatzteil); leichter werden sie dadurch erstaunlicherweise allerdings nicht :D

edit: 2-teilige kann man natürlich auch verlängern, indem man das untere segment gegen die 2 unteren eines 3-teiligen tauscht; ich glaub jetzt hab ich alle kombis beisammen :mrgreen: . vielleicht mal die brocki bemühen?

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Hier sind meine Stöcke

Carbonstock_3.jpg

Facts: Maximale Länge 165cm - teleskopierbar - unterer Teil gesteckt - stabil gebaut, überall Verstärkungen an den Steckstellen - vollwertige Handschlaufe - rutschfeste Grifffläche unter den Griffen- Komperdell Vario Spitzen

Waren gerade vor knapp 2 Wochen im schwedischen Fjäll unterwegs. 3x bin ich damit gestürzt. Im Moment traue ich ihnen mehr als meinen ehemaligen Lekis, die waren im Vergleich total wackelig!

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sehen super aus! glaub aber nicht, dass ich genug handwerkliches geschick habe sowas selber zu bauen.

kleine frage, wie schwer bist du?

Danke!

Evt. baue ich sie auch bald für andere....

Ich habe 85kg Leergewicht bei 1,88m

Die Stöcke ließen sich durchaus noch etwas stabiler bauen (größere Rohrdurchmesser, andere Carbonrohre)

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  • 3 Wochen später...

Hallo Dani,

hier ein sehr nützlicher link: http://home.comcast.net/~pinnah/Dirtbag ... -skis.html

und ein sehr viel kürzerer link: http://www.rei.com/learn/expert-advice/ ... -gear.html

Generell sind solche Schi hier doch sehr schwer zu bekommen. Die Leute kennen das kaum, und die Geschäfte verkaufen nichts in die Richtung (oder gibts ausnahmen?). Besonders bei den Schuhen ist das ein Problem, die sollten auf alle Fälle gut passen!

Ich selbst hab den Madshus Voss Smørefri mit Alfa Synnfjell Schuhen (in Norwegen verkauft die fast jeder Supermarkt). Sehr sehr preiswert, aber für richtige Waldwege zu schwer kontrollierbar und zu lang. Perfekt auf zugeschneiten Forstwegen, mit kurzen Abstechern durch den Wald und einer gelegentlichen Loipe.

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  • 8 Monate später...

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