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Sarek-Runde 2021
Mia im Zelt und 7 andere reagierte auf waldradler für Thema
Tag 5: Am nächsten Morgen bin ich halbwegs erholt und starte gut gelaunt in den Tag. Zunächst überlege ich, heute auf den Niják zu steigen, doch angesichts der niedrig hängenden Wolken macht das wenig Sinn. Auch ist nach wie vor alles nass, sodass die Steine ziemlich rutschig sind. Es ist einfach kein Bergsteigerwetter. Ich furte den Nijákjågåsj, was ganz gut geht, und gehe auf der anderen Seite des Tals hoch ins Sierggavágge. Der Aufstieg ist nicht schwer und eröffnet mir einen schönen Blick zurück auf das Nijákvágge, durch das ich Vorgestern mit so viel Schwierigkeiten gekommen bin: Der Weg durch das Sierggavágge macht dann wieder Spaß. Man hat natürlich mit den üblichen Geländeschwierigkeiten zu kämpfen (Morast, Steine), kommt aber insgesamt recht gut durch. Meine Füße werden übrigens ab jetzt tagsüber nicht mehr trocken - die UL-Theorie zu Trailrunnern funktioniert eben nur dann, wenn man nach einer Furt ein paar Stunden Sonne hat, um alles wieder zu trocknen. Aber hier im Sarek folgt auf eine Furt sofort die nächste, und anschließend ein Morastfeld, durch das man auch irgendwie hindurch muss. Ich hätte auf den Rat von @Harakiri hören und wasserdichte Socken mitnehmen sollen! Nach ein paar Stunden ist das Sierggavágge dann zu Ende und es sollte sich hier eigentlich eine Aussicht auf Padjelanta öffnen, doch ich gehe nur durch eine Wolkensuppe: Die Atmosphäre ist trotzdem schön, etwas eigenartig, aber besonders. Die Orientierung ist dagegen schwierig, weil alles nur weiß ist und man keine Berge sieht. Hier ist das Handy mit GPS dann eine große Hilfe. Ansonsten habe ich eigentlich immer nur mit der Landkarte navigiert, weil ich es netter finde, mir die Landschaft zu betrachten und die Berge dann auf der Karte zu suchen, als auf das Display zu starren und einem Track zu folgen. Nach langem Herumirren durch das Liggebuollda öffnet sich der Blick schließlich ein kleines Bisschen und ich kann ins Guohpervágge hinunterschauen: Im Tal finde ich nach einigem Suchen auch einen Platz für mein Tarp. Das muss ich wieder im Regen aufbauen, aber das bin ich ja jetzt schon gewohnt. Puh, ich hätte nicht gedacht, dass mich das Regenwetter so herunterzieht. Der innere Schweinehund fragt mich, warum ich nicht einfach zu Hause auf dem Sofa geblieben bin, aber der wird rasch vertrieben8 Punkte -
27. Tag (Rhein) In der Nacht fängt es an zu regnen. Wir hängen schnell provisorisch das Tarp über das Innenzelt. Das andere Pärchen packt hecktisch zusammen und macht ein Feuer an. Wow, das nenne ich minimalistisch. Da bekomme ich mit unserem Tarp schon ein schlechtes Gewissen. Am Morgen ist schon ne Menge Trubel. Angler, Gassigeher und ein Drohnenflieger. Wir lassen uns davon nicht beirren und dösen weiter. Als gegen neun alle wieder weg sind pellen wir uns langsam aus den Quilts. Das andere Pärchen scheint schon in der Nacht gegangen zu sein. Leider muss ich meinen Respekt für die wieder zurück nehmen, die haben ihren ganzen Müll da gelassen Die Wehr-Dichte bleibt weiterhin hoch. Am ersten Wehr läuft uns ein älteres Pärchen beim Umtragen entgegen. Der Herr erzählt irgendwas vom Telefon. Ich bin etwas irritiert. Redet er jetzt mit seiner Frau? Er schaut mich nicht an und redet auch nicht sonderlich laut. Er wiederholt. Ich glaube er redet mit mir von der Seite her. Ich frag "wie bitte?" Er entschuldigt sich. Wahrscheinlich für seinen Schweizer Dialekt und erzählt auf Hochdeutsch, dass wir auch anrufen könnten und uns dann mit dem elektronischen Bootswagen überfahren lassen könnten. Ich weiß, aber mit umtragen sind wir schneller. Kurz darauf beginnt es zu regnen. Der Regen hält bist zum Nachmittag an. Der Reißverschluss vom Verdeck ist jetzt dichter, aber an der linken Seite muss ich noch einmal mit Vaseline nacharbeiten. Es sammelt sich beim hinteren Sitz auch immer die viel Wasser unterm Süllring... Was uns noch so an der Schweiz auffällt ist, dass es das Land der Rasenmäher und Griller ist. Alle Rasenflächen sind picko pello sauber und kurz geschnitten und sogar bei Regen riecht es an jeder Ecke nach Grillen. Bei unserer Pause kommt eine Frau mit einer Tasse in der Hand zu unserer Bank. Hinter uns fängt sie an leise zu reden. Ich drehe mich um. Hmm, schielt die oder schaut sie mich nicht an? Nach einer Weile bin ich mir sicher, dass sie mit uns redet. Irgendwie seltsam diese Schweizer Neuster Modetrend direkt vom Rhein. Ab Nachmittag zieht ein ziemlicher kräftiger Wind von vorn auf Stellenweise weht er uns zurück, wenn wir aufhören zu paddeln. Stellenweise macht der Wind schöne Wellen wie am Meer. Es macht richtig Spaß, wäre es nur nicht so anstrengend8 Punkte
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28. Tag (Rhein) Nach dem Frühstück stehen heute ein paar kleinere Reparaturen und Ausrüstungspflege an. Dementsprechend spät kommen wir los. Im nächsten Ort gehen wir einkaufen, da wir unsere kompletten Vorräte aufgefuttert haben. Vom Bäcker nehmen wir noch ein bisschen Gebäck und Kaffee für ein zweites Frühstück mit, welches wir an der Bergkirche im Ort zu uns nehmen. Es geht flott auf dem Wasser voran. Ich schätze der Rhein fließt hier mit locker 10 km/h. Wir passieren treibend ein Schild mit der Warnung vor Stromschnellen. Irritiert schauen wir uns um. Weit und breit nix zu sehen. Wir lehnen uns wieder zurück und lassen uns weiter treiben. Plötzlich sehen wir bei der Kurve ein paar Wellen. Oki, dit muss die Stromschnelle sein. Gespannt paddeln wir drauf zu. Die Wellen sind nicht so spektakulär, da hat der Wind die letzten Tage höhere produziert. Aber es gibt viele sehr starke Wirbel, Pilze und Querströmungen. Wir müssen ganz schön paddeln und gegensteuern, damit es das Boot nicht umhaut. Huh, das war ein kurzer Adrenalinkick. Uns beeindruckt, wie dicht die Häuser hier am Fluss stehen und wie niedrig der Damm ist. Vermutlich wird der Stand hier ganz gut über die vielen Wehre gesteuert. Als wir nach der ausgiebigen Mittagspause losziehen beginnt es zu regnen. Bei Laufenburg gibt es wieder ein Warnschild bzgl. Stromschnellen und dass man demnächst aussetzen soll. Die App meint, dass man sich die Stelle vorher von der Brücke aus ansehen soll, da es dort je nach Strömung zu starken Wirbeln, Pilzen und Querströmungen kommen kann. Also landen wir an. Als wir zu der Brücke laufen, sehen wir einen SUP Paddler mit seinem Kind vorn drauf in die besagte Stelle einfahren. Oki, dann kann es nicht so schlimm sein. Wir gehen trotzdem noch bis zur Brücke, um den SUP Fahrer beim ertrinken zu zusehen An der Brücke angekommen ist die Enttäuschung groß. So wild sieht es nicht aus, aber wir wissen jetzt die Linie, die wir fahren müssen. Dadurch haben wir wieder viel Zeit verloren. Insgesamt sind wir heute nicht viel gepaddelt. Da wir die Linie kennen, ist die Durchfahrung der brenzligen Stelle kein Problem. Wenn man da falsch rein fährt, könnte es schon brenzlig werden ... Insgesamt war heute wieder ein toller Tag. Sonnig, aber nicht zu warm, gebadet, treiben lassen, etwas Wildwasser, ein bisschen Regen, so gut wie keine Boote unterwegs (wohl wegen den vielen Schleusen), keine nervigen Partyleute am Ufer (wohl wegen Montag und da oft die Strömung zu stark zum Baden ist) - wieder einmal ein perfekter Sommertag. Auch die Wasserqualität des Rheins beeindruckt uns immer wieder. Seit heute wird das Wasser etwas trüber, aber es ist immer noch klar. Bis gestern war es seit dem Bodensee glasklar. Nur der ständige Gegenwind nervt ein wenig.6 Punkte
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Kleine 3-tägige Runde im Jotunheimen Bessheim - Besseggen - Russvatnet - Glitterheim - Tjønnholet - Bessheim Dort war ich mit zwei Freunden vorletzte Woche unterwegs - zum ersten Mal - aber sicher nicht zum letzten Mal! Kurz nach dem Start der Blick zurück Richtung Bessheim und Øvre Sjodalsvatnet Nach dem Aufstieg zum Veslfjellet eröffnet sich bald eine traumhafte Aussicht auf Gjende und Umgebung Blick zurück nach oben während des Abstiegs über den Besseggen Grat Wechselndes Wetter über Gjende und Leirungsdalen Gjende und Bjørnbøltjønne Ein letzter Blick Richtung Leirungsdalen bevor der Abstieg ins Nedre Russglopet beginnt. Sonne und Regen/Hagel Im Abstieg ins Nedre Russglopet mit dem Südufer des Russvatnet Unser Zeltplatz lag knapp oberhalb des südlichen Ausläufers des Russvatnet Wasserfall am Weg entlang des Russvatnet Es geht hoch zum Pass entlang des Blåtjønnåe - im Abstieg auf der anderen Seite eröffnet sich der Blick ins Veodalen Brücke über den Veo Wollgras und im Hintergrund die Glitterheim Turisthytte Zeltstelle neben der Hütte Das Veodalen am nächsten Morgen im Anstieg zum Pass am Tjønnholet Kleine Moosoase in der Geröllwüste Der Pass im Hintergrund ist geschafft, die Geröllfelder ziehen sich aber noch einige Kilometer Wieder zurück am Russvatnet. Wir biegen Richtung Osten ab, queren am Ende des Sees die Brücke über die Russa und nach einem kurzen Anstieg geht es hinunter nach Bessheim. LighterPack6 Punkte
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Sarek-Runde 2021
momper und 4 andere reagierte auf waldradler für Thema
Tag 6: Am nächsten Morgen regnet es immer noch. Ich wandere mit wenig Enthusiasmus ein Stück durch das Guohpervágge, da erlebe ich echtes Trail Magic. "Echt" in dem Sinne, dass es tatsächlich völlig unerwartet kommt. Aber der Reihe nach: Zunächst hatte ich aus der Ferne nur ein paar Stangen im Tal gesehen, die offenbar menschlichen Ursprungs waren, und mich gefragt, was das wohl sein könnte. Ich wollte schon weitergehen, bin dann aber aus Neugier darauf zugegangen. Und was war es am Ende? Eine mobile Stromversorgung! Ich hatte mir ja im Vorfeld einige Gedanken über die Stromversorgung gemacht (siehe dieser Thread), aber mit so etwas habe ich im ganzen Leben nicht gerechnet! Die große Kiste ist unverschlossen, sodass ich mich nicht scheue, hinein zu gucken. Im Inneren gibt es eine Solarbatterie und Elektronik, die 5V 1A, 5V 2,1A und 12V liefert. Da sage ich nicht nein und lade erst einmal meine Geräte auf, anschließend auch meine Powerbank. Das macht die Wanderung doch gleich etwas entspannter, denn in den letzten Tagen hatte ich schon immer etwas besorgt auf meinen Akkustand geschaut. Das Handy verbraucht bei wenig Nutzung (paar Fotos und Nachrichten, bisschen Navigation) 15 Prozentpunkte am Tag. Bei 16 Tagen macht das 240 Prozentpunkte - genau so viel, wie meine 20.000er Powerbank bringt. Plus die initiale Handyladung sollte es also genau reichen, aber knapp bemessen war es trotzdem, sodass diese unerwartete Stromversorgung eine große Erleichterung ist. In den folgenden Tagen benutze ich das Handy dann ohne Sorgen und verbrauche so viel Strom, wie ich möchte! Während ich so im Regen auf die Ladung meiner Powerbank warte, sehe ich, dass neben der Ladestation auch ein Birkenast liegt. Damit kann ich möglicherweise meinen Plan, den kaputten Treckingstock zu reparieren, noch realisieren. Bis jetzt habe ich nämlich kein Holz gefunden, das ich dafür hätte verwenden können. Also, gesagt, getan. Zunächst hämmere ich die abgebrochenen Enden des Treckingstocks mit zwei Steinen so zurecht, dass sie möglichst gerade sind. Die Enden feile ich auf dem größeren Stein möglichst rechtwinklig, damit sie sauber aufeinander aufliegen: Dann schnitze ich den Ast so zurecht, dass er genau in den Treckingstock hinein passt. Im unteren Teil sitzt er anschließend sehr fest (der läuft ja auch konisch zu), im oberen Teil so la-la. Dort schiebe ich aber noch Holzspäne als Keile hinein: Vor dem Zusammenbau wässere ich das Holz, damit es dann im Treckingstock aufquillt. Schließlich kommen noch zwei Lagen Klebeband außen drum herum: Fertig! Ich stehe wieder auf vier Beinen und bin mächtig stolz auf mein Werk! Besser gelaunt geht es nun weiter durch das Guohpervágge: Es ist schon eine schöne, besondere Landschaft hier, die man bei uns so nicht sehen kann. Die Trogform der Täler kommt wohl von den Gletschern her, die sich in der Eiszeit hier durchgeschoben haben. Die Einsamkeit und die karge Vegetation haben etwas Spezielles und sogar der Regen trägt zur ungewöhnlichen Atmosphäre ganz gut bei. Ich bereue es jedenfalls nicht, hierher gekommen zu sein. Nach einiger Zeit furte ich den Guohperjåhkå, um auf der anderen Talseite hinauf ins Násasvágge zu gehen: Die Furt ist nicht ganz einfach. Der Fluss ist auch an der von Grundsten empfohlenen Furtstelle relativ tief und hat ein Flussbett aus viel Sediment. Auf der anderen Seite angelangt muss ich erst einmal meine Schuhe mit klarem Wasser ausspülen, um den ganzen Mist wieder heraus zu bekommen. Danach geht es auf einfachem Weg hinauf ins Násasvagge. Auch der Weg durch das Tal hindurch ist nicht schwer, aber wunderschön: Ein sichelförmiger See legt sich um den Berg herum: Trotz des ungemütlichen Wetters ist das ein wunderbarer Ort hier. Auf dem Weg durch das Tal treibe ich zwei Rentiere vor mir her: Was soll man machen, sie laufen immer 100 m von mir weg, aber ich komme logischerweise immer wieder nach. Der Abstieg ins nächste Tal ist sehr mühsam. Zunächst irre ich wieder durch eine Waschküche über den Lánjekbuollda und kann mich nur mühsam mit Hilfe des GPS orientieren. Ganz selten lüften sich die Wolken und geben einen kleinen Ausblick nach Padjelanta frei: Anschließend kämpfe ich mich durch jede Menge Weidengestrüpp. Dabei bricht der mühsam reparierte Treckingstock wieder durch! Schade, das war ein kurzes Vergnügen... Mit viel Suchen finde ich dann kurz vor dem Miellädno eine ganz kleine ebene Fläche, auf der ich schlafen kann: Das ist immerhin ein Vorteil beim Tarp: Man braucht keinen Zeltplatz definierter Größe, sondern baut es einfach in irgendeiner Form über den zwei Quadratmetern auf, die man zum Schlafen gefunden hat.5 Punkte -
Sarek-Runde 2021
kai und 3 andere reagierte auf waldradler für Thema
Liebe UL-Freunde, nachdem mich dieses Forum immer wieder inspiriert hat, möchte ich mich einmal mit einem kleinen Reisebericht von meiner Tour durch den Sarek (6.-16.8.2021) revanchieren. Auf der Suche nach einer ursprünglichen und wilden Gegend stieß ich unweigerlich auf den Sarek. Die Berichte von @mawi und @tomas hier im Forum taten ein Übriges, außerdem die vielen Berichte im Konkurrenzforum. Obwohl ich noch nie in Schweden war und auch in Deutschland nie länger als vier Tage am Stück unterwegs war, entschloss ich mich zu einer Planung für 16 Tage Wanderung - einerseits sollte sich die lange Anreise lohnen, andererseits wollte ich auch etwas von der Gegend sehen. Mit 10kg Essen, 1kg Spiritus und 5,8kg Baseweight ergab sich ein ziemlicher Trumm von Rucksack. Diese Planung sollte sich im Nachhinein als etwas übertrieben herausstellen, aber lest selbst Hier ist übrigens die Packliste: https://lighterpack.com/r/b3ou0j Anreise: Für die Anreise wählte ich einen Flug nach Kiruna. Den empfindlichen UL-Rucksack habe ich einfach als Handgepäck mitgenommen und die restlichen Sachen in einen kleinen Koffer gepackt (spitze Gegenstände, Essen usw.). Im Hotel eingecheckt, ging es zunächst einmal auf die Suche nach Brennspiritus. Da das "T-Röd" bei vielen Leuten nicht auf Anklang gestoßen ist (rußt usw.), machte ich mich auf die Suche nach "T-Tenol", das vom Hersteller speziell für Spirituskocher empfohlen wird. Nach langem Fußmarsch fand ich es im vierten Supermarkt, und es hat sich gelohnt: Das Zeug brennt einwandfrei ohne jeglichen Ruß und mit sehr hoher Wärmeleistung. Trotz Wind brachte ich mein Wasser immer zuverlässig in kurzer Zeit zum Kochen. Tag 1: Am nächsten Tag ging es dann mit dem Bus über Gällivare nach Suorva, wo ich am späten Vormittag die Wanderung starten konnte. An der Bushaltestelle gab es das erste UL-Erlebnis: Während die anderen Wanderer erst einmal ihre schweren Rucksäcke in den Straßengraben legten, um die fetten Wanderstiefel zu schnüren, legte ich einfach los, da ich ohnehin nur die Trailrunner dabei hatte... Hinauf geht's bei super Wetter auf den ersten Hügel, den Sliehkok: Den 17 kg Rucksack spüre ich schon, aber noch bin ich frisch auf den Beinen! Ich wähle die Tour durch das Vuosskelvágge, da es im Reiseführer (Grundsten) als einsam beschrieben wurde. Und er hatte Recht: Im ganzen Tal treffe ich keinen anderen Menschen. Wunderbar, genauso hatte ich es mir vorgestellt! Dazu noch herrliches Wetter, etwas Sonne, ein paar Wölkchen, nicht zu heiß, ein traumhaftes Wandererlebnis! Gegen Abend stoße ich auf die beiden Seen im Tal und campe auf der Landzunge dazwischen, hinter einem großen Felsen wegen des Windes: An meinem MYOG-Tarp (3x2,4m) habe ich einen weiteren Abspannpunkt angenäht, sodass ich das Fußende nach unten schließen kann (hier im Forum gelernt :-) und für das Kopfende habe ich eine Tür gemacht (siehe dieser Thread), sodass ich einen Rundum-Regenschutz hatte (was sich in den kommenden Tagen auch noch bewähren sollte). Ein Tarp ist vielleicht eine etwas extreme Wahl für so eine wilde Region, aber mehr dazu an Tag 3...4 Punkte -
26. Tag (Rhein) Optisch war der Platz super, aber vom Lärmpegel her suboptimal. Es fahren die ganze Zeit Boote umher, gegenüber ist ne Straße, wo die ganze Nacht über viel Verkehr war, und am Himmel dröhnen, mittlerweile ganz ungewohnt für uns, Flugzeuge im Minutentakt. Als wir gerade mit dem Abbau und Frühstück fertig sind kommt ein Boot angefahren und legt an "unserem" Strand an. Er übernachtet hier auch öfters, nur gerade ist es ihm zu Mückig. Er will heute hier ein wenig die Seele baumeln lassen. Einer der unzähligen Bunker am Ufer. Ab hier liegen bis nach Schaffenhausen, also so ca. 15-20 km, ohne Lücke Boote am Ufer. Krass, sowas hab ich noch nicht gesehen. Und die Boote quietschen total nervig. Auf der linken Seite ist häufig Naturschutzgebiet. Trotzdem sind da viele Rastplätze mit Feuerstelle eingerichtet. Gefühlt aller 10 m und jede ist schon besetzt und es wird tatsächlich Feuer gemacht und darüber gekocht. Die Schweizer sind ja richtige Pyromanen. Durch die hohe Fließgeschwindigkeit sind wir ziemlich schnell in Schaffenhausen. Hier müssen wir am Wehr umtragen. Dahinter wird es endlich mal spaßig. Es gibt ordentlich Wildwasser. Hinter dem Rheinfall sind wir noch einmal an Land um ein paar Bilder zu machen. Neee, den Fall sind wir natürlich nicht runter. Auch nicht die Strecke davor, was man aber durchaus ohne weiteres hätte machen können. Da in den Flussbeschreibungen immer stand, dass man ab dem Wehr die ca. 5 km umtragen muss, haben wir es auch gemacht. Naja, hinterher ist man immer schlauer. Der Weg entlang des Rheins ist nett, aber bei der Hitze und dem Boot in Schlepptau ist es ziemlich anstrengend. Nervig sind auch die vielen Leute auf dem Weg. Je näher man dem Rheinfall kommt, desto schlimmer wird es. Und dazu immer die blöden Kommentare "oh ein Boot...." " .... Gustav ..." Danke, dass ihr uns erinnert, dass wir hier gerade 5 km ein Boot durch die Gegend schleppen. Wir hätten es ohne euch nicht bemerkt ....... Das nächste Mal würde ich wie gesagt eh mehr fahren (also hinter dem Wehr wieder rein) oder das Boot abbauen. Die Hitze und die vielen Leute machen uns ziemlich zu schaffen. Kurz hinter dem Rheinfall machen wir deshalb auf einer Wiese erstmal eine ausgiebige Pause. Zur Erfrischung laufen wir ein Stück zurück und lassen uns ein paar Mal bis zu unserem Picknickplatz im Rhein treiben. Im Wasser treiben über die Zeit "tausende" Schwimmer vorbei. Die meisten mit einer organenen Poolnudel. Auch viele kleine Kinder. Mitten in der Fahrrinne zwischen den Fahrgastschiffen. Irgendwann sehen wir ein Fahrgastschiff kommen, bei dem dutzende dieser Poolnudeln zu den Fenstern heraus wedeln. Oki, alles klar. Deshalb nehmen es die Kapitäne so gelassen. Es ist ihr Geld was da schwimmt ... Hilfe, Leonardo! Kollision mit einem Eisberg! Nach eins, zwei Kilometern lässt die Strömung stark nach. Es fließt kaum noch. Dafür ist jetzt schlagartig Ruhe. Keine gröhlenden Partyboote und Schwimmer. Es folgen drei Wehre kurz hintereinander. Es ist wieder schwierig einen Platz zu finden. Entweder ist es privat oder es sind schon/noch Leute da. Bei der Weser und Fulda standen überall Willkommensschilder und hier "Bleib weg!" Schilder Irgendwann finden wir auf einem großen Rastplatz doch noch was. Wir sind zwar nicht alleine, aber es ist sehr ruhig und idyllisch hier.4 Punkte
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Teil 1 vom Kungsleden https://www.landstreicher.blog/blog/Begegnungen3 Punkte
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3 Punkte
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Sarek-Runde 2021
Mia im Zelt und 2 andere reagierte auf waldradler für Thema
Tag 4: Am nächsten Morgen beschließe ich, mir heute einen freien Tag zu nehmen. Das widerspricht zwar eigentlich dem Wander-Ethos, aber ich bin noch ziemlich gerädert von der Strapaze gestern und habe ohnehin keine große Lust, jetzt im Regen weiter zu laufen: Gleichzeitig nehme ich innerlich schon Abstand vom ursprünglichen Plan einer 16 Tages-Wanderung und überlege, wie ich die Runde am besten verkürzen kann... Der Tag verläuft dann insgesamt sehr nett: Morgens wird lange gefrühstückt und Kaffee getrunken, dann mache ich einen Morgenspaziergang und treffe zwei sehr nette Schweden, die gestern auf dem Niják waren. Sie hatten Glück, denn sie waren vormittags dort oben, bevor am Nachmittag das schlechte Wetter losging. Sie sind etwas unwillig, weiterzugehen, sodass wir uns noch eine Weile unterhalten. Nachmittags lese ich dann mein Buch. Ich weiß, es ist eine UL-Sünde, hier 332 g mitzuschleppen, aber ich habe es spontan am Flughafen gekauft, und im Nachhinein war das eine sehr weise Entscheidung. So hatte ich als Solowanderer immerhin etwas Unterhaltung und habe mich an den fiesen Regentagen wirklich darauf gefreut, abends im Zelt noch etwas lesen zu können. Das hat meine Motivation insgesamt doch positiv beeinflusst. Danach mache ich mich auf die Suche nach Fotomotiven: Abends geht's früh zu Bett und am nächsten Morgen dann um 5 Uhr weiter!3 Punkte -
Wasservorrat/-verbrauch planen
AudioHitchhiking und ein anderer reagierte auf Desertstorm für Thema
Ich halte den Ansatz für Regionen wo Wassermangel eine akute Gefahr sein kann, für nicht schlau. Der menschliche Körper ist nicht gerade gut im Wasser speichern. Was man reinschüttet, verschwendet er ratzfatz wieder, besonders wenn ihm suggeriert wird, es ist genug verfügbar. Versetzt man den Körper in eine leichte Dehydrierung, so schaltet er automatisch in den Sparmodus. Schwitzen wird reduziert, Urin konzentriert und Wasser für die wichtigeren Prozesse vorgehalten. Wasser bewahrt man immer besser in der Flasche als im Körper auf. Auch die "kleine Schlücke" Technik fühlt sich zwar konfortabler in normalen Bedingungen an, ist aber der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein. Man trinkt am meisten in den kühlen Morgen und Abendstunden. Den Grad der Dehydrierung "misst" man an der Urinfarbe. Dunkelgelb ist noch in Ordnung, geht es ins Orange/rote ist man schon zu weit dehydriert. Kopfschmerzen, Schwindel sind ebenfalls ein Alarmzeichen. Ein trockener Mund hingegen ist noch kein Problem. Es ist natürlich richtig, dass so ein Vorgehen nicht unbedingt gesund für die Nieren ist, aber ist im Falle einer Wüstendurchquerung das kleinere Übel, dass man eingehen muss. (Nach so einer Tour spüle ich in der Regel auch meine Nieren gut durch) Entscheidende Faktoren sind natürlich auch die Temperatur, das Gelände und die Meereshöhe. Bis ca. 37°C bei gut Wind auch bis 40 °C und einem aklimatisiertem Körper in moderatem Terrain kann man dieses Verfahren ohne Probleme nutzen. Wichtig ist, dass die Körperkühlung so gut wie möglich ersetzt wird durch angepasste Kleidung und Ruhen im Schatten in den allerheißesten Stunden des Tages. Hat man große Steigungen, eventuell auch noch mit viel Gewicht zu überwinden steigt der Wasserverbauch stark. So ein kahler Südhang auf den die Sonne brennt und wo kein Wind weht, ist geradezu eine Einladung zum Hitzschlag. Bei großer Höhe verbraucht der Körper ebenfalls sehr viel mehr Wasser, besonders wenn man noch nicht an die Höhe gewöhnt ist. Essen ist auch ein Faktor. Die Verdauung von vor allem kohlenhydratreicher Nahrung zieht auch Wasser und wenn es ganz hart auf hart kommt, muss man die Nahrungsaufnahme halt reuzieren, oder ganz sein lassen. Ich habe mit dieser Technik meinen Wasserkonsum so reduzieren können, dass ich mit einer Rucksackfüllung Wasser weite Strecken in heißen Wüsten zurücklegen konnte, wie etwa in der peruanischen Küstenwüste, Teil der Atacama und trockenste Wüste der Welt, wo ich mit einer Wasserladung von 10 l bei Temperaturen bis 37°C eine Strecke von über 100 km in 4 Tagen zurücklegte. Oder in Mauretanien im Erg Ouarane eine ähnliche Strecke mit auch etwas mehr als 10 L Wasser, bei über 40°C tagsüber (dafür aber mehr Wind und mehr Schatten). Das dürften die extremsten Erlebnisse derart gewesen sein. Bei der Salar de Uyuni Durchquerung habe ich hingegen deutlich weniger gebraucht als kalkuliert. Dort habe ich 7 l, für die knapp 85 km. in zwei Tagen eingerechnet, aber durch den kühlen Wind, habe ich gerade mal 2 L täglich benötigt. Das ist natürlich ziemlicher overkill für Touren im moderaten Klima, was vermutlich die meisten hier machen. (aber ich wollte mich auch mal wichtig machen ) und dort mache ich mir auch wenig Gedanken über die Wasserversorgung. Ich brauche Tagsüber wenn es kühl ist fast gar kein Wasser und habe anderthalb Liter im Rucksack. Komme ich an Wasserquellen vorbei, schön, wenn nicht ist es auch nicht so schlimm. Es ist aber auch für Touren in gemäßigten Breiten ein gutes Wissen, denn gerade in den letzten Jahren haben wir ja erlebt, wie der Klimawandel auch Mitteleuropa mit Hitze und Trockenheit überzogen hat. Neulich im Sarek war hinggegen das absolute Wasserparadies. Für was Wasser schleppen? Es ist überall. Nur gegen Nachmittag habe ich mir ein wenig Wasser in die Flasche gefüllt, sollte mein Nachtlager wider erwarten kein Wasser in der Nähe haben, was aber nie der Fall war.2 Punkte -
Projekt "West" zu Wasser
Kay und ein anderer reagierte auf mawi für Thema
25. Tag (Rhein) Mit Ohrstöpsel war die Nacht ganz erträglich. Als wir aufbrechen knallt die Sonne und es ist quasi windstill. Der Bodensee wäre spiegelglatt, wenn keine Boote fahren würden. Das Wasser ist super klar und türkis. Es hat ein mini wenig von Karibik Es ist so klar, dass man sehr oft den Grund sehen kann. Obwohl die Sonne scheint, ist es nicht zu heiß. Wir genießen es und lassen uns Zeit mit dem Paddeln. Ein perfekter Sommertag. (Insel Reichenau) Upsi, habe meine Freundin verloren Badepause auf den See. In Gaienhofen landen wir an einem Campingplatz an, da wir noch schnell was im Supermarkt einkaufen müssen. Als wir zurück kommen, werden wir sehr freundlich gebeten als bald wieder zu fahren. Man sieht hier keine Gäste gern. Das passt irgendwie auch zum Rest. Campingplätze sind extrem dicht belegt und der komplette Uferbereich ist privat. Selbst in Gemeinden und an Restaurants mit Steg stehen anlegen verboten Schilder. Als Wanderpaddler fühlt man sich voll unwillkommen. Ab Stein am Rhein nimmt die Fließgeschwindigkeit immens zu. Ich bin etwas müde und lasse mich gut eine Stunde schlafend paddeln. Zu zweit unterwegs zu sein hat schon seine Vorteile. Käpt'n Möve voll Fahrt voraus Es ist schwierig einen Schlafplatz zu finden. Wir fahren dutzende Stellen an, aber immer war es privat. Kurz vor Sonnenuntergang finden wir dann doch noch einen super Platz. Als ich den Bericht für heute schreiben will, bemerke ich, dass ja in der Schweiz Roaming-Gebühren anfallen. Gelobt ist dazu im Gegensatz die EU ... Also müsst ihr euch gedulden2 Punkte -
Sarek-Runde 2021
Mia im Zelt und ein anderer reagierte auf waldradler für Thema
Tag 3: Heute geht es quer durch das Guhkesvágge. Der Weg schlaucht ganz schön, da es eigentlich immer matschig oder steinig oder beides zusammen ist. Ich gehe geradewegs auf den Niják zu und beschließe, ihn morgen früh zu besteigen, weil ich ihn nun schon seit zwei Tagen vor mir sehe. Allerdings zieht sich der Himmel im Tagesverlauf immer weiter zu... Die Furt durch den Suottasjjågåsj geht noch ganz gut, aber der anschließende Aufstieg ins Nijákvágge ist doch recht anstrengend, zumal jetzt ein ungemütlicher Regen und ein starker Wind aus Ost aufkommen. Oben beim See soll es aber laut Reiseführer gute Zeltplätze geben. Als ich dann am See angekommen bin, muss ich feststellen, dass hier wirklich ein wunderschöner Ort für einen Zeltplatz ist, nur leider nicht bei dieser Windstärke... Ich mache mir wirklich Sorgen, hier komplett weggeblasen zu werden. Ein anderes Zelt steht hier aber schon und wackelt mächtig - ich halte an, sage vorsichtig "good evening", da kommt ein älterer Schwede heraus und erkundigt sich nach meinem Weg. Seine Frau bleibt lieber im Zelt. Er meint, ich müsse rüber ins Ruohtesvágge, da gebe es bessere Zeltplätze. Damit hat er wohl recht. Ich schaue mir den Passübergang an. Es geht nur noch 100 m weiter hinauf. Der Schwede meinte dann, die Schneefelder seien etwas rutschig, da brauche man eigentlich spezielles Schuhwerk. Er schaut sich meine Schuhe an und strahlt über beide Backen: Oh, Altras, die hätte er auch. Na ja, kontrollieren kann ich es nicht, da er barfuß vor mir steht. Anschließend inspiziert er sorgenvoll seine Heringe und verzieht sich dann wieder ins Zelt. Der Passübergang sieht tatsächlich von hier aus nicht so schwierig aus: Allerdings ist das Altschneefeld rechts geschlossen, sodass ich beschließe, links herum zu gehen. Das geht zwar ein paar Meter weiter in die Höhe, aber dafür ist dort kein Schnee. Gesagt, getan. Der Aufstieg hier ist fürchterlich. Er besteht nur aus großen Steinblöcken, die vielleicht den Geologen wegen ihrer unterschiedlichen Farben brennend interessiert hätten, für einen Wanderer aber mehr als unangenehm sind. Es ist schon nach fünf und ich wollte eigentlich längst meine müden Glieder ausstrecken, da muss ich nun in steilem Gelände über Felsbrocken klettern. Ganz langsam Schritt für Schritt geht es vorwärts. Dabei schaue ich die Steine jeweils nervös an, damit ich mir weder die Beine breche noch eine Steinlawine lostrete. Bei der ganzen Aktion regnet es auch noch und es weht ein extrem böiger Wind aus Osten, der zusätzliche Balancefähigkeiten verlangt. Meine Regenjacke benenne ich von "Shakedry" in "Blowdry" um, da der Wind die Regentropfen, die sich darauf sammeln, einfach wieder wegbläst. Immerhin ist dann die Aussicht von oben auf den See phänomenal: Auf den Felsen hier passiert dann der erste UL-Gear-Fail: Mein linker Trekkingstock bricht durch. Ein Fizan Compact ist vielleicht doch nicht die richtige Ausrüstung für so ein Gelände... Na ja, denke ich mir, immerhin ist es der bergseitige Stock, der hat jetzt genau die richtige Länge Mit einem Treckingstock klettere ich also weiter. Es ist bei den großen Felsen ohnehin manchmal einfacher, sich mit der Hand festzuhalten, als einen Platz für den Stock zu suchen. Als ich dann endlich die Passhöhe erreicht habe, denke ich, puh, jetzt geht es nur noch gemütlich ins Tal hinunter, da beginnt der Stress aber erst richtig. Zunächst einmal gibt es hier einen weiteren, kleineren See. Der hat eine superschöne türkise Farbe: Leider gibt es hinter dem See aber ein weiteres Altschneefeld, das ich diesmal rechts umgehe. Wieder über Felsbrocken! Zum Abschluss wartet eine nicht enden wollende Schlucht auf mich: Hier geht es über Felsbrocken durch ein Tal mit einem reißenden Fluss. Manchmal kann man ein paar Meter im Flussbett gehen, dann muss man wieder über die Hänge klettern. Erst ganz am Schluss geht es dann über sanfte Wiesen ins Ruohtesvágge hinab. Völlig fertig suche ich einen Platz für mein Tarp und baue es dann an einer Stelle auf, die mir nicht ganz so windig vorkommt wie der Rest des Tals, natürlich bei Regen. Dabei passiert der zweite UL-Gear-Fail, denn ein Unglück kommt ja bekanntlich selten allein. Es ist aber eigentlich meine eigene Dummheit gewesen: Da der vordere Treckingstock schief steht, hebe ich ihn kräftig an, um ihn zu verstellen, aber ohne die Heringe vorher zu lösen. Die Spannung ist dann offenbar zu groß für den First und er reißt auf ca. 10 cm Länge ein. Zum Glück hatte ich mir DCF-Reparaturstreifen vorbereitet. Ich klebe also einen DCF-Streifen längs über den Riss, einen großen Flicken quer darüber, und zum Schluss noch zwei Streifen Klebeband entlang der Firstnaht. Das sieht nicht schön aus, hat aber bis zum Schluss der Tour gehalten: Im Nachhinein betrachtet hätte ich die Verstärkungen an den Tie-outs robuster machen müssen. Das Problem liegt hier wohl nicht im leichten Material an sich (18g/m2), sondern darin, dass ich die Verstärkungen auch nur einlagig aus diesem Material gemacht habe. Zwar lagen hier am Riss drei Schichten übereinander (Saum und Verstärkung), aber trotzdem ist dies entlang der Aufhängepunkte wohl zu wenig. Zuhause werde ich das ganze mit 34g/m2 als Verstärkung reparieren. Vorerst bin ich aber froh, spät Abends endlich im Zelt zu liegen und mich ausruhen zu können! Da schmeckt sogar der olle Kartoffelpüree wie ein Gedicht!2 Punkte -
Sarek-Runde 2021
kai und ein anderer reagierte auf waldradler für Thema
Hej, danke für die netten Reaktionen! Dann berichte ich mal gleich weiter: Tag 2: Am nächsten Morgen ist immer noch herrliches Wetter und so starte ich gerne in das durchaus unwegsame Gelände: Auch die Flussdurchquerung macht mir nichts aus, da man anschließend ja Füße, Socken und Schuhe in der Sonne trocknen lassen kann - so wie es die UL-Theorie bei Trailrunnern lehrt. Was meine Route betrifft, so bin ich etwas planlos. Eigentlich will ich mir ja nur die Gegend anschauen und nicht einem bestimmten Weg folgen. Allerdings weiß ich, dass ich das Njoatsosvágge sehen will, weil mir die Beschreibung im Grundsten dafür so gut gefallen hat. Dieses liegt allerdings im Südwesten und ich bin im Nordosten gestartet. Und die Sarek-Täler liegen hier alle irgendwie in Nordwest-Südost-Richtung. Also kann ich nicht durch irgendein Tal laufen, sondern gehe in den nächsten Tagen über diverse Pässe hinüber. Der erste Passübergang verläuft super. Ich gehe südlich des Alep Skálariehppe hinauf, an einem See vorbei, und dann südlich des Tjievravárásj hinunter ins Guhkesvagge. Auf der Passhöhe erwartet mich dieser großartige Ausblick auf das gesamte Sarektjåhkkå-Massiv: Ich bleibe erst einmal überwältigt stehen und lasse den Eindruck auf mich wirken. Schließlich zücke ich die Karte und versuche, die vielen Gipfel auch namentlich zu identifizieren. Im weiteren Verlauf steuere ich dann ungefähr in Richtung Niják weiter durchs Tal (ganz rechts im Bild). Momentan kommt mir so eine Sarek-Tour sehr entspannend vor. Die ganzen düsteren Berichte über das Wetter in dieser Landschaft sind wahrscheinlich völlig übertrieben, so denke ich momentan noch... Unten im Guhkesvágge finde ich dann gegen Abend auch wieder einen kleinen, halbwegs windgeschützten Platz für mein Tarp mit grandiosem Ausblick auf die Bergkette. Ich nehme mir vor, morgen auf den Niják zu steigen. Ich sitze noch lange draußen und schaue mir den wunderschönen Sonnenuntergang hinter dem Áhkká-Massiv an. Obwohl Sonnen"untergang" eigentlich der falsche Ausdruck ist, denn so ganz geht sie ja gar nicht unter. Übrigens habe ich auch heute keinen einzigen Menschen getroffen.2 Punkte -
Impressionen von Touren
Kay und ein anderer reagierte auf ChristianS für Thema
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TA 2021/22
Oska reagierte auf Mia im Zelt für Thema
Es gibt endlich gute Nachrichten: Neuseeland plant ab dem 1. Quartal 2022 für internationale Touristen zu öffnen. Vollständig geimpfte sollen ohne Quarantäne einreisen können. Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-neuseeland-grenzoeffnung-reisende-100.html1 Punkt -
noch ein winglock pumpsack adapter, schraubkopf aus 1 liter edeka apfelsaft tetrapack ( verschlussdurchmesser 2,5 cm). passt wunderbar auf das therm-a-rest winglock ventil. loch in eine ecke einer mülltüte machen, tüte durch den schraubverschluss ziehen, auffalten und auf das winglock ventil stecken mit dem zugehörigen deckel kann die mülltüte auch wieder verschlossen werden und als liner verwendet werden. schönen gruss heff ach ja, und mit deckel wiegt es 3 gramm ( wobei der deckel wahrscheinlich schon 2gr wiegt)1 Punkt
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Lustig. Komme gerade vom GR10 und bin auf dem weg zum gr5. Welchen Teil vom GR10 möchtest du laufen?1 Punkt
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Anbei ein paar Eindrücke vom GR 5 (bzw am Ende GR 52) von St. Gingolph nach Menton. Gestern bin ich in Menton angekommen - großartig und wunderschön war es! Am Sonntag geht es dann in Richtung Pyrenäen - dort will ich noch 2-3 Wochen ein Stück vom GR10 laufen Auf in den Parc national du Mercantour Blick zurück zum Pas de la Cavale1 Punkt
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Impressionen von Touren
r.lochi reagierte auf skullmonkey für Thema
War vorletztes Wochenende mit den Kindern wieder mal wandern und campen. Eigene leichte Rucksäcke werden gerne getragen. Der Hund ist auch dabei! Das essen von LYO Food finden sie beide super. Gegessen wurde auf dem Pier. Feuer haben wir natürlich auch gemacht. Und Marshmellows drüber gegrillt Es war ein herrlicher Abend. Es wird jeden Tag ein bißchen früher dunkel (hier: So gegen 23 Uhr). Das Vaude Space Seamless 2-3P war unsere Unterkunft für die Nacht. Am nächsten Morgen nach einem leckeren Frühstück und einigen Marshmellows zurück nach Hause, wieder bei schönstem Wanderwetter.1 Punkt -
18. Tag (Weser) Heute stehen nur ca. 15 bis 20 km auf dem Programm. Also lasse ich es am Morgen ruhig angehen. Ich schaue mich ein wenig im Bootshaus um. Da sehe ich auf einer Karte, die im Flur hängt, dass es in Dörverden auch einen Bahnhof gibt. Hmmm ... Nachdenklich gehe ich zum Tarp zurück. Ich checke die Strecken Abschnitte. Dörverden ist nur 10 km weiter von Hoya. Und von da aus sind es nur rund 53 km bis nach Bremen. Das könnte man gut am Wochenende schaffen. Ich checke schnell die Bahnverbindungen und telefoniere mit meiner Freundin. Oki, Planänderung. Wir treffen uns heute in Dörverden und nicht in Hoya. Da ich bis jetzt so viel getrödelt hatte, ist es schon 11:30 Uhr als ich aufbreche. Um etwas Strecke zu sparen fahre ich zurück zum Kanal. Am Wehr muss ich ein ziemlich langes Stück umtragen. Am Steg fragt mich ein älterer Herr zum versunkenem Schiff aus, da es seine Enkel gern Mal sehen wollen. Mit der Zeit nimmt der Wind stark zu. Ich muss ununterbrochen paddeln, ansonsten weht mich der Wind sofort zurück sobald ich auch nur Mal ganz kurz unterbreche. Langsam fange ich an zu Fluchen und schreie irgendwann nur noch wüst gegen den Wind an. Zudem fahren heute gefühlt viele Sportboote umher. Ich glaube immer die selben. An sich finde ich ja die Wellen, die sie erzeugen, ehrlich gesagt immer spassig. Aber heute nervt es mich tierisch. Die Wellen bringen mich immer raus und verreisen das Boot. Ich muss dann immer wieder hart gegen den Wind und Wellen anpaddeln, damit ich wieder auf Kurs und in Fahrt komme. Mann, was bin ich heute am Fluchen ... An einigen Stellen erzeugt der Wind solche Wellen, dass sie über das BBoot hinweg schwappen. Als ich in Hoya ankomme bin ich völlig fertig. Am Steg des Ruder Clubs mache ich Pause. Das ist heute definitiv der anstrengenste Tag. Die App sagt, dass ich für die restlichen 10 km noch rund zwei Stunden brauche. Es ist kurz gegen 16:30 Uhr und kurz nach 19 Uhr kommt meine Freundin in Dörverden an. D.h. ich sollte gegen 18 Uhr auf dem Campingplatz sein. Okay, Challenge accepted Schreiend und fluchtend paddle ich gefühlt um mein Leben. Und tatsächlich, gegen 18 Uhr erreiche ich den Campingplatz des örtlichen Wassersportvereins. 1h und 40 min. Mir fallen beinah die Arme ab. Die Schultern brennen. Keine Zeit zum Jammern. Ich baue schnell das Tarp auf und eile zum Bahnhof. Eine Minute bevor der Zug eintrifft komme ich am Bahnsteig an. Wir gehen noch kurz einkaufen und danach mit einem Eis in der Hand zurück zum Zeltplatz. Unterwegs ordern wir uns eine Pizza. Während wir am Zeltplatz noch auf die Pizza warten, genießen wir den Sonnenuntergang. Zur Pizza gönne ich mir noch ein Bier. Bier, Pizza, Eis und die Anwesenheit meiner Freundin lassen die Strapazen von heute etwas vergessen ...1 Punkt
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bieber1 reagierte auf tiger_powers für Thema
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Kay reagierte auf dennisdraussen für Thema
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Ich bin gerade von der Tour de Mont Blanc zurück. Hier ein paar Einblicke: Start: Chamonix; La Flegère. Aufstieg zum Col de Balme Fenetre d'Arpette: Der Gletscher sind auch nicht mehr das, was er mal war.... Morgenstimmung in Champex Italia!!!! Traumhafter Camping Spot in der Nähe von Rifugio Bonatti Auf zum Tete Tronc Rifugio Elisabetta Saldini in Sicht Kurz vor der Grenze I->F. Blick zurück Valle de la Lai Col du Grand Fond mit Schneefeldern Col du Bresson Trail mit Sicht auf Gletscher. As always... Auf dem GR5 Richtung Col de la Croix de Bonhomme Mal wieder runter... Abendstimmung am Plan Jovet Der kleine weisse Fleck ist die Bergstation Chamonix- Brévent Brévent von der anderen Seite Da unten Planpraz Bergstation. Und Chamonix. Und natürlich Berge, Aussicht, Gletscher. Hach. Ich bin Uhzeigersinn gelaufen (fr->ch->it->fr). Zwei Regentage habe ich komfortabel in Hotels ausgesessen. 8 Lauftage; ca. 200km; ca. 12000 hm.1 Punkt
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Nachdem meine Fastpacks zuletzt nur Unterschiede in den verwendeten Materialien aufwiesen, wird es heute mal Zeit für ein größeres Update mit einigen neuen Features, die mir schon länger im Kopf herumschwirrten. Vorab aber zu den Rahmenbedingungen: ~25l - 269g / 9.5 oz - EPL200 + Dyneema Mesh + 2mm Mesh verbesserte Chest Straps (zuvor konnte der Gummi insb. bei schwerer Last überdehnt werden) das Trägersystem ist nun vollständig entfernbar und damit auch austauschbar zudem sind die Träger nun prinzipiell in der Höhe und insbesondere mit einer Handbewegung beim Tragen in der Weite verstellbar der Top-Strap ist doppelt ausgeführt, anstelle nur einzeln Ich werde alle neuen Features nochmals ausführlich in einem Video erläutern, nachdem der Pack in Tansania bei Besteigung des Kilimanjaro und beim Bergsteigen in den Schweizer Alpen seinen Einsatz erlebt hat. PS: Hier zudem noch ein SneakPeek auf ein weiteres Feature, welches ich optional ins Design integriert habe:1 Punkt
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Kay reagierte auf skullmonkey für Thema
War gerade 10 Tage in Norwegen Bike-Touring. Wetter war eher grau... Trotzdem schön! In Årviksand am Strand. Auch auf Arnøya. Die Sonne kam auch mal raus. Meer & Berge <3 Ne Qualle am Pier. Und hunderte kleine Fische =)1 Punkt -
Zum heutigen Geburtstag der Schweiz ein paar Impressionen von meiner neuerlichen Tour auf dem Obwaldner Höhenweg. Diese letzten Etappen führten mich in zwei Halbtagen vom Brünigpass zum Mittelpunkt der Schweiz, der Älggialp und am nächster Tag weiter zur Melchsee-Frutt. Der Nachtplatz war eigentlich denkbar ungeeignet, da sich durch die klare Nacht wahnsinnig viel Kondens gebildet hat. Während der ausgedehnten Pause beim Abgschütz konnte Tarp und Plane aber gut trocknen. Weiter ging es neben der Hauptroute auf einem alten Wanderweg auf den Hochstollen. Dabei konnte ich noch dieses Schneehuhn fotografisch "einfangen". Normalerweise sind diese Tierchen immer recht schnell weg. Da ich keine Lust hatte vom Hochstollen denselben Weg zurückzulaufen, wählte ich für den Abstieg einen alten Alpinwanderweg. War recht anspruchsvoll, da der Boden durch die vielen Regenfälle rutschig war. Glücklicherweise kam ich seitlich an den Altschneefeldern vorbei. Ich hätte nämlich keine Lust gehabt diese zu überqueren, da der Bach den Schnee ziemlich ausgehölt hatte. Die letzten Meter zur Melchsee-Frutt waren dann eine schnelle Sache. War mal wieder ein cooles Erlebnis mit etwas über 2000 Höhenmetern in zwei Halbtagen.1 Punkt
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Obiger Pack war letzte Woche wieder mit in den Alpen und dabei für eine Mehrseillängentour vollbeladen (also 60m Seil, 11 Expressen, diverse Karabiner, Schlingen, zwei Klettergurte + Helme). Trug sich damit immer noch super (2h Zustieg mit 800hm). Auch den Test zur Wasserdichtigkeit hat er im Zuge eines am Nachmittag aufziehenden Gewitters direkt bestanden. Zuladung waren vermutlich ~8kg.1 Punkt
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Mach ich gerne, wenn ich so nett gefragt werde und man noch danke sagen kann, im Selbstbedienungsladen www. Lechtalerrunde mit Peter 9-7-21.gpx Und noch ein paar Tourendetails: P.S.: Hauptbestandteile sind der "Spieler Weg" und der "Augsburger Höhenweg" und noch ein Tipp: Memmingen Hütte nicht als Übernachtungsplatz (groß, teuer, nur E5-ler Helden auf der zweiten Etappe) P.S.2: Auf das Parseierjoch bitte nur mit Steinschlaghelm! Tatsächlich sind wir über den Gatschkopf zur Augsburger Hütte abgestiegen. Kann ich aber nicht empfehlen. Besser fährt man die Schotterfelder, wie in der gpx-Datei gelistet zur Augsburger Hütte ab.1 Punkt
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Sammelthread - myog kleine Basteleien
J42W reagierte auf Trekkerling für Thema
Kein richtiges MYOG, sondern eine Modifikation. Aber vielleicht inspiriert es ja jemanden zu irgendwas. Ich hatte hier noch einen alten Pajak Radical rumliegen, mit dem ich (im wahrsten Sinne) nie warm geworden bin. Das ist ein Top Bag, der umlaufend miteinander verbundene Kammern hat. Die Idee ist, dass man bei kalten Nächten die Daune nach oben schüttelt. Das klappt ganz gut, aber bei mir ist dann im Laufe der Nacht durch Bewegung (bin ein Rotierer im Schlaf) die Daune wieder nach unten gerutscht und ich hatte böse kalte Stellen, an denen ich fast in jeder Nacht, in der ich ihn eingesetzt habe, sehr gefroren habe. Abhilfe hat dann erst ein richtiger Quilt geschaffen. Zum Rumliegen lassen fand ich ihn aber zu schade, deshalb hab ich ihn jetzt etwas gepimpt. Ich habe die Daunen aus dem Rückenbereich so gut es geht komplett heraus gestrichen und in den Seiten verteilt. Dann hab ich die Daune in den Kammern mit Stecknadeln fixiert und links und rechts eine lange Längsnaht hinein genäht. Im Ergebnis sind die oberen und seitlichen Bereiche jetzt relativ prall gefüllt. Ich kann mir den Schlafsack jetzt ganz gut für den Spezialfall gemischte Hütten- und Zelttour vorstellen, weil man so jetzt keinen Hüttenschlafsack mehr braucht. Den würde man mit einem Quilt nämlich auf Hütten brauchen. Anbei ein paar Bilder.1 Punkt -
Impressionen von Touren
freidenker reagierte auf ChristianS für Thema
Die Sache hat leider ein schlechtes Ende genommen. In der letzten Nacht im Familienzelt vor der Weiterreise wurde unser Auto aufgebrochen und fast die gesamte UL-Trekking Ausrüstung gestohlen... Darunter leider auch alle meine jüngsten MYOG-Werke, u.a. drei Rucksäcke, zwei DCF Shelter und die 90° Hängematte. Ich ärgere mich grün und blau oder so... Also haltet bitte die Augen auf, ob die Sachen bei Ebay oder so auftauchen. Danke!0 Punkte