Rangliste
Beliebte Inhalte
Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 24.11.2021 in allen Bereichen
-
Södra Kungsleden August 2021
BitPoet und 2 andere reagierte auf Mia im Zelt für Thema
Tag 9 Noch am Abend bemerkte ich die zahlreichen Mückenstiche, die mir die fiesen Biester zugefügt haben, obwohl ich die ganze Zeit lange Kleidung getragen hatte. Die vermaledeiten Mistviecher hatten mich tatsächlich sogar durch meine Trekkinghose durch gestochen!. Ich kratzte mich in den Schlaf... Am nächsten Tag führte mich der Weg über einen schmalen Pfad an zahlreichen Sümpfen und kleinen Seen vorbei. Hier waren die nassen Teile des Weges nicht mehr mit Planken ausgelegt, sondern entweder nackt oder es lagen Äste darüber, über die man balancieren musste. Dies gelang mir problemlos, aber trotzdem wurden meine Füße schon bald nass. Kurz darauf führte der Weg auf eine Forststraße, die mich den ganzen Tag noch begleiten sollte. In einer Rasthütte machte ich kurz Pause als ein Regenschauer aufkam. Schon bald fingen meine Füße an zu schmerzen. Ich weiß schon, warum ich Forststraßen nicht so gerne mag... Zwischendurch führte der Weg weglos durch einen Sumpf. Mit jedem Schritt versank ich knöcheltief im Wasser, aber dank dem Moos blieben die Schuhe immerhin sauber. Bei einem Vindskydd breitete ich meine Sachen aus um eine längere Pause zu machen. Nachdem mich die Mücken belagerten überlegte ich es mir anders und wusch nur schnell meine Socken aus und aß beim Gehen ein paar Snacks. Die Füßsohlen schmerzten immer mehr und ich ließ mich von Podcasts und Harry Potter ablenken. Irgendwann kam ich an eine Weggabelung und schaute aufs Smartphone. Laut dem sollte ich links abbiegen, was ich auch tat. Irgendwann fiel mir auf, dass ich diesen See da drüben doch gerade schon mal gesehen hatte - die Forststraße hatte mich im Kreis drumherum geführt. Laut Karte hätte da vorhin ein Weg abzweigen sollen. Ich folgte der Forststraße erneut und suchte den Weg - aber Fehlanzeige. Es war keine Spur vom gesuchten Weg zu sehen. Auch mein Garmin zeigte mir nichts anderes an. Dies war übrigens das einzige Mal, wo ich es nutzte. Also lief ich einige Kilometer zurück und folgte dem rechten Weg. Laut Karte war dort wo ich mich befand aber kein Weg mehr. Vielleicht wurde ein neuer Weg gebaut - ich weiß es nicht. Mit einiger Verspätung kam ich in Flötningen an. Außer dem geschlossenen Supermarkt war hier nichts los. Die Socken waren immer noch feucht und die Füße schmerzten immer mehr. Es war schon spät und ich überlegte fieberhaft, wo ich einen geeigneten Zeltplatz finden könnte. In der Nähe war zwar ein Vinskydd, doch der wirkte nicht so, als wäre der zur Übernachtung gedacht. Ich lief noch einige Kilometer Forststraße bis zu einem Abzweig, wo ich einen anderen deutschen Kungsleden-Wanderer traf, der hier in der Nähe sein Zelt aufgeschlagen hatte. Weit und breit sei dies die einzige geeignete Stelle, da ansonsten alle ebenen Stellen sumpfig wären. Es war gerade noch Platz für mein Zelt. Wir unterhielten uns lange angeregt über die Tour, bevor wir in die Schlafsäcke krochen. Da ich den ganzen Tag Mücken sei Dank kaum eine Pause gemacht hatte, war ich froh mich endlich ausruhen zu können. Ein Blick auf meine Füße, offenbarte mir das ganze Elend. Aufgrund der Nässe waren sie aufgequollen und unter den Zehen hatten sich mehrere Blasen gebildet. Auweia.3 Punkte -
Södra Kungsleden August 2021
BitPoet und ein anderer reagierte auf Mia im Zelt für Thema
Hej, nachdem ich hier fachkundig beraten wurde, kommt nun mein Reisebericht von meiner Tour auf dem südlichen Kungsleden, welchen ich komplett gelaufen bin. Ich werde ihn nach und nach erweitern, bis der Bericht komplett ist. Viel Spaß beim lesen: Anreise und Tag 1: Nach meinem Hinflug nach Stockholm nahm ich den Nachzug, welcher mich komfortabel liegend mit einem Umstieg nach Storlien zum nördlichen Ende des südlichen Kungsleden bringen sollte. Als ich am Bahnsteig stand, zeigte die Anzeige erst 20min Verspätung an, die sich dann immer mehr erhöhte. Schlussendlich fuhr der Zug etwas mehr als eine Stunde später ein. Nachdem ich meinen Platz im Liegewagen aufgesucht hatte, wunderte ich mich, warum der Zug immer noch steht. Irgendwann schlief ich ein und wachte kurz vor dem planmäßigen Halt in Östersund, wo der Umstieg erfolgen sollte, stand ich auf und fragte mich, wie viel Verspätung der Zug nun wohl hat. Tja... leider gab es nirgends eine Anzeige und im Handy fand ich auch nichts. Im Gang traf ich dann zwei Schweden, die mir weiterhelfen konnten. Der Zug hatte insgesamt ein einhalb Stunden Verspätung, den Anschlusszug würde ich wohl nicht mehr kriegen. Ich legte mich wieder hin... Trotz der Verspätung empfand ich die Fahrt im Liegewagen als viel erholsamer als eine Fahrt im Sitzen, obwohl ich nur 4-5 Stunden schlafen konnte. Kurz vor acht Uhr suchte ich den Zug nach dem Personal ab und bekam dann die Info, dass ein Ersatzbus für den verpassten Zug organisiert wird. Es stellte sich heraus, dass eine Gruppe vom schwedischen Militär ebenfalls ihren Zug verpasst hatten und in die gleiche Richtung mussten. Mit etwa zwei Stunden Verspätung kam ich in Storlien an und startete den Hike nach einem kurzen Stop im Supermarkt. Das Startgewicht betrug etwa 10kg inkl. Verpflegung 4kg Verpflegung und 1 Liter Wasser. Vorhergesagt waren 5 Grad und eventuell leichter Regen. Die Vorhersage erwies sich als wahr, den es war kühl und nieselte ab und zu etwas, aber zwischendurch schien auch mal die Sonne. Anfangs war der Weg noch wenig begangen und führte relativ flach durch Birkenwälder. Sanft führte es hoch ins Fjäll, wo ich schon bald die ersten Rentiere sah. Umso näher ich der Fjällstation Blahammaren kam, umso nebliger wurde es. Bald darauf fing es an zu regnen. Die Fjällstation konnte ich im Nebel noch erkennen, aber mehr auch nicht. Es waren viele Leute dort, die alle riesige Rucksäcke dabei hatten. Ich ging rein um eine 100g-Gaskartusche zu kaufen, was mir auch gelang, auch wenn der Mitarbeiter erst nicht so richtig verstand, was ich wollte. Dann habe ich es gewagt, zu fragen, ob ich die Toilette benutzen darf, woraufhin ich gefragt wurde, ob ich dort übernachte, was ich verneinte. Dann wurde ich gefragt, ob die die "Service-Fee" bezahlt hätte und dass ich dies tun müsse, woraufhin ich verwirrt war und schon dachte, ich müsse eine Gebühr zahlen, weil ich es gewagt habe den Laden zu betreten. Was das ist und wie viel es kostet, wurde mir nicht gesagt, aber ich war auch zu verwirrt und müde, um nachzufragen. Aus Deutschland kenne ich es, dass man die Toiletten als Kunde benutzen darf oder eine Münze einwerfen muss. In den nächsten Tagen habe ich dann einen Bogen um die Hütten gemacht. Was genau diese Gebühr sein soll, habe ich erst Tage später erfahren, weil an anderen Hütten Aushänge waren. Dort stand, dass Tagesgäste aufgrund der Corona-Regelungen nur von 11-15 Uhr erlaubt sind und 40 bzw. 60 SEK bezahlen müssen. Nach dem Kauf der Gaskartusche bin ich noch eine Stunde gewandert und habe mir dann einen Zeltplatz gesucht. Insgesamt müssten es an dem Tag 21 km gewesen sein. Es hat in der Nacht die meiste Zeit geregnet. Richtig dunkel wurde es nicht.2 Punkte -
Bikepacking - dedizierte Bikes oder was sonst?
Atheris und ein anderer reagierte auf paolaMTB für Thema
Das ist ja garnicht echt. Da fehlt der Fuchsschwanz hinten!2 Punkte -
Angststrukturen
Mittagsfrost und ein anderer reagierte auf noodles für Thema
Guter Gedanke, deckt sich auch mit einem meiner Ansätze: "Nachhaltiger für das eigene Leben ist, nicht in Dinge, sondern in Erlebnisse (Erfahrungen, Skills) zu investieren" Neue Erfahrungen machen, hat schon manchmal auch was mit Ungewissheit und gelegentlich mit Angst zu tun. Weichgespülte Erlebnisse vom Reisebüro oder ähnlichem sind schnell vergessen und wirken nicht nach.2 Punkte -
Sammelthread - myog kleine Basteleien
AnDrIx und ein anderer reagierte auf paddelpaul für Thema
Am Wochenende auf dem Querweg ab Konstanz zu dünne Handschuhe dabei gehabt; kurz bevor meine Hände ihren Aggregatzustand komplett veränderten, zum Glück einen Hundekotbeutelspenderkasten entdeckt und ganz schnell, solange die Finger feinmotorisch noch dazu in der Lage wahren, einen Satz Hundekotbeutelstocksocks gebaut; quick, aber zum Glück nicht dirty Sogar mit praktischer on/off-Funktion; und hoher Stealth-Faktor im bunten Herbstwald... ach ja, 12 gr./Paar2 Punkte -
Berliner Stammtisch
questor und ein anderer reagierte auf mawi für Thema
Hey! Vom 18. zum 19.12. wollen wir eine Jahresabschlussübernachtung machen. Ort ist noch offen und Vorschläge sind willkommen. Also, husch husch - schnell den Termin fett im Kalender eintragen!2 Punkte -
Södra Kungsleden August 2021
Steintanz und ein anderer reagierte auf Mia im Zelt für Thema
@zeankDanke für die Info. Das wusste ich nicht und werde es bei der nächsten Schwedenreise beherzigen. @MaalinlukJa, die Markierungen im Rogen waren echt super. Tag 8 Eigentlich sollte der heutige Tag ein ganz gemütlicher werden, doch es kam leider anders. Am nächsten Morgen hatte es zwar noch nicht aufgehört, aber es regnete nur noch ganz leicht. Schnell erreichte ich Grövelsjön, wo ich mit dem Bus nach Idre zum einkaufen fahren wollte. Vorher habe ich darauf geachtet genügend kleines Geld für das Busticket zu haben. An der Bushaltestelle wartete schon eine große Gruppe Jugendlicher. Als ich dann im Bus einstieg fing der Stress an. Ich lief vor zum Busfahrer um ein Ticket zu kaufen. Jedoch wies man mich schroff ab und erklärte, man könne inzwischen nur noch Tickets per Smartphone kaufen - obwohl im Bus die technische Ausstattung für Ticketverkäufe vorhanden war. Ich durfte sitzen bleiben und zückte mein Smartphone - und verbrachte die ganze Fahrt von ca. 40min Dauer verzweifelt damit ein Ticket kaufen zu wollen. Doch immer wieder zeigte mir die App der lokalen Busgesellschaft eine Fehlermeldung an. Irgendwann klappte es, dass ich weitergeleitet an meine Bank wurde. Dort bestätigte die Bankingapp meine Zahlung, doch die Busapp reagierte nicht und stürzte erneut ab. Na super! Das Einkaufen ging immerhin problemfrei vonstatten. Mein Rucksack war nun nebst Ausrüstung mit 5kg Lebensmittel für den Rest der Reise ausgestattet. Diesmal wollte ich die Buskarte vor der Rückfahrt kaufen. Dazu kehrte ich in ein Restaurant ein und ich verzweifelte erneut an der App. Die gleichen Probleme wie vorhin trotz mind. 20 Versuchen! Es gab neben der Option Kreditkarte, noch die Option Zahlung auf Rechnung, doch nur mit schwedischer ID. Ansonsten noch eine Busabokarte (oder so ähnlich) und Swish (keine Ahnung was das ist). Meine Pizza konnte ich so nicht genießen und war nur noch genervt von der Technik. Wie Menschen ohne Smartphone ein Busticket kaufen ist mir schleierhaft... Zurück an der Station Grövelsjön packte ich meinen Rucksack neu und lief weiter. Der Weg führte hinter dem See Grövelsjön kurz rauf ins Fjäll um dann wieder hinab in einen Birkenwald zu führen. Das nun deutlich schwerere Gewicht des Rucksacks (dürften 11kg gewesen sein) ließ mich langsamer vorankommen als am Vortag. Nach einer kurze Verschnaufpause an einem Vindskydd wurde der Weg einsamer und schmaler. Er führte nun deutlich matschiger als bisher an einer sehr großen Rasthütte vorbei bis zu einem Vindskydd, wo ich mein an einer großen Wiese Zelt aufschlug. Beim kochen merkte ich schnell, wie viele Mücken dort waren und verzog mich ganz schnell ins Zelt, wo ich den restlichen Abend verbrachte.2 Punkte -
Södra Kungsleden August 2021
BitPoet und ein anderer reagierte auf Mia im Zelt für Thema
Tag 7 Auch diese Nacht war warm und trotz der Nähe zum See hatte ich nur wenig Kondenswasser im Zelt. Für den Abend und die kommende Nacht wurde starker Regen vorhergesagt. Ich sollte diesmal also rechtzeitig ein Plätzchen finden. Es dauerte nicht lange bis ich das Naturreservat Rogen geschafft hatte. Auf seinen letzten Metern zeigte es sich noch mal in seiner vollen Pracht mit vielen kleinen Seenaugen. Es ging leicht bergauf bis zur Fjällstuga Sorrödjärn. Ich überlegte mir noch weitere Snacks im dortigen Kiosk zu kaufen, da ich mehr als die Hälfte meiner Schokolade bereits vertilgt hatte, doch es gab leider keine Snacks zu kaufen. Während ich meinen Lieblingspodcast "In extremen Köpfen" hörte, lief ich erst übers Fjäll und dann durch Birkenwald bis zu einem Vindskydd beim See Hävlingen, wo ich Knäckebrot mit Erdnussbutter zu Mittag aß. In dem See waren große Fische zu sehen. Anschließend ging es immer mal wieder über große Felsblöcke durch das kleine Naturschutzgebiet Töfsingdalen, wo es auch Bären geben soll. Gesehen habe ich davon keine. Bald hatte ich dieses Naturschutzgebiet hinter mir gelassen und es ging wieder bergauf ins Fjäll, auch diesmal auf sanft ansteigenden Pfaden. Der Himmel hatte sich bereits komplett zugezogen und kündigte so den drohenden Regen an. Ich traf zwei Tageswandererinnen aus Stockholm und zwei Männer mit riesigen Rucksäcken. Die Männer waren dank ihrer schweren Rucksäcke sehr langsam, mit den Frauen lief ich paar km gemeinsam, da sie in die gleiche Richtung wollten. Schnell kam das Gespräch auf die unterschiedliche Coronapolitik der Länder. Diesmal fand ich frühzeitig ein Plätzchen auf einer Grasfläche neben einem schmalen Bach. Der Regen kam tatsächlich wie vorhergesagt am Abend und in der Nacht. Zwischenzeitlich hatten sich kleine Pfützchen unter dem Zelt gebildet, doch der Bathtub-Boden hielt wie gewünscht dicht. Trotz des starken Regens hielt sich auch diese Nacht das Kondenswasser im Rahmen.2 Punkte -
Södra Kungsleden August 2021
dermuthige und ein anderer reagierte auf Mia im Zelt für Thema
Der Alltag mit Arbeit und Co. lässt mir abends wenig Kräfte, sodass es leider ein wenig dauert bis mein Bericht fertig ist. Ich bemühe mich regelmäßig was zu schreiben. Tag 6 Nach einer warmen Nacht packte ich meine Sachen und lief eine Weile, bis ich am Wegesrand einen idyllischen See für das Frühstück fand. Ein paar Fische waren darin zu sehen. Anschließend ging es über Blockgestein, durch mit Planken ausgelegte Feuchtgebiete und über steinige Waldpfade bis zu einem Vindskydd an einem großen See, an dem ich meine Mittagspause verbrachte. Bisher traf ich nur ein paar wenige Trailrunner und viele Rentiere. Es war angenehm warm und am See wehte eine leichte Brise. Gegen 15 Uhr kam ich bei der Rogenstugan, welche am Rogensee liegt, an und freute mich schon im dortigen Kiosk ein paar Tafeln Schokolade zu kaufen. Jedoch stellte ich fest, dass der Kiosk erst um 16 Uhr wieder öffnen sollte. Da ich noch gut in meinem Zeitplan war, entschied ich mich zu warten und setzte mich auf eine kleine Bank unweit des Sees. Hier war schon etwas mehr los als auf dem Trail, denn bei dem sonnigen Wetter waren ein paar Badegäste da. Nachdem ich drei Tafeln Schoki gekauft hatte ging es erst am Seeufer und dann durch Nadelwald weiter und dann sanft bergauf, wo ich eine tolle Aussicht auf den See genoss. Hier oben wehte es aber ziemlich, sodass ich mir bei kleinen Pausen einen Pullover und die langen Hosenbeine anziehen musste. Der Abend rückte näher und ich machte mir Gedanken über einen potenziellen Schlafplatz. Ich sah ein paar passende flache und vegetationslose Stellen am Wegesrand, doch es trieb mich wieder. Dann war es eine Stunde lang so felsig, dass sich beim besten Willen nichts zum zelten anbot. Auf der Karte war ein Vindskydd eingezeichnet, doch immer wenn ich meinte, ich müsste gleich da sein zog es sich noch hin. Als ich dann um 20:30 Uhr ankam merkte ich aber schnell, dass sich die Müde gelohnt hatte. Der Vindskydd lag direkt an einem einsamen See, wo ich die untergehende Sonne beobachten konnte. Trotz des langen Lauftages taten meine Füße kaum weh. Die vielen felsigen Abschnitte taten ihnen offensichtlich gut.2 Punkte -
Södra Kungsleden August 2021
Steintanz und ein anderer reagierte auf Mia im Zelt für Thema
Tag 5 Während des Frühstücks am Zeltplatz unterhielt ich mich mit einem Schweden über das Rogengebiet. Er gab an, die Wege dort wären unbeschreiblich schön, aber auch aufgrund der enormen Gesteinsmenge sehr anstrengend. Schon vor Beginn meiner Tour war ich auf dieses Gebiet ganz besonders gespannt und freute mich sehr auf die heutige Etappe. Die Sonne schien und die Vorhersage sagte mildes Wetter für die nächsten Tage vorher. Mit Hilfe der App mapy.czy fand ich den Einstieg in den Trail schnell wieder, nachdem ich mich um wenige Meter verlaufen hatte. Am Abfluss des Sees Malmagen musste ich ihn durchwaten, was aber aufgrund der geringen Wasserhöhe einfach war, wenn auch die Schuhe nass wurden. Anschließend stieg der schmale Pfad durch einen Birkenwald bergan, bis der Wald sich lichtete und der Pfad auf einer Schotterstraße endete, von der mehrere Wege abgingen. An dieser Stelle musste ich immer mal wieder aufs Handy schauen, da es so viele Wegkreuzungen gab. Es ging leicht bergan, bis ein langgestreckter Bergrücken erreicht war. Hier machte ich eine Pause, da mein linker Zeh schmerzte. Ich fand eine Blase, die ich aufstach und mit einem Pflaster abdeckte. Die Schmerzen ließen daraufhin deutlich nach. Der weitere Wegverlauf war so schön, dass es schon mehr ein lustwandeln, denn wandern war. Hier auf dem Bergrücken war an das Heidekraut schon an vielen Stellen rot verfärbt und strahlte mit dem blau des Himmels um die Wette. Ich liebe herbstliche Farben und bin auch jetzt noch entzückt, wenn ich mir die Fotos erneut ansehe. Mit passender Musik stellte sich eine Art Wandereuphorie ein, die so stark war, dass ich zu abgelenkt war um vernünftig auf den Weg zu schauen und stolperte. Mein linker Handballen schmerzte daraufhin beim Benutzen der Wanderstöcke. Kurzerhand verstaute ich einen am Rucksack und lief nur mit einem weiter. Die linke Hand freute es. Irgendwann war der Beginn des Rogen Naturreservats erreicht und es ging bergab. Immer mal wieder ging es über Blockgestein, über welches ich spielend leicht balancierte, bis die sehr einfache Brokjärnskojan erreicht war. Diese ließ ich links liegen und wandere weiter. Es ging über flaches Gelände vorbei an einsamen Seen und über mit Planken ausgelegten Mooren. Gegen 20 Uhr fand ich ca. 1,5km hinter der Skedbro Stugan ein Plätzchen, wo mein Zelt gerade so hinpasste. Ein paar Rentiere weideten in der Nähe. Rückblickend betrachtet war es der schönste Wandertag der Tour.2 Punkte -
Bikepacking - dedizierte Bikes oder was sonst?
schrenz reagierte auf martinfarrent für Thema
OT: ... was auch die totale Respektlosigkeit für eine der besten TV-Serien aller Zeiten ausdrückte. In England als Chopper schon 1969 zu erwerben... da sind wir ja gerne Pioniere, bei komplettem Unfug.1 Punkt -
Bikepacking - dedizierte Bikes oder was sonst?
martinfarrent reagierte auf schrenz für Thema
In Deutschland in meiner Jugend als "Bonanza Rad" bekannt und du hast recht, ein völlig sinnloses Gefährt , ich erinnere mich noch heute dran, dass wir mit unseren Rennrädern (einfache Dinger mit 1x5 Schaltung) immer auf den einzigen Besitzer einer solchen Krücke warten mussten.1 Punkt -
Bikepacking - dedizierte Bikes oder was sonst?
martinfarrent reagierte auf zopiclon für Thema
Your made My Day1 Punkt -
Navigationsgerät
Verläuferin reagierte auf khyal für Thema
Noe, aber elektronischer Kompass (den es bei vielen Geraeten nur gekoppelt mit Hoehenmesser gibt) damit die Karte nicht im Stand "wegdreht".1 Punkt -
Deshalb hab ich meinem Vater verboten sein steinaltes Stahlrahmen-Bianchi zu verschrotten, obwohl es mir eigentlich zu klein ist . @martinfarrent, kann es sein, dass deine Skepsis gegenüber Gravelbikes hauptsächlich daher rührt, dass du aus der MTB Richtung kommst? Die "Graveler" die ich kenne, sind eher Rennradfahrer, bzw. Laufsportler die vorher ein bisserl Rennrad zum Ausgleich gefahren sind und da ist die Begeisterung ungebrochen, weil sich auf einmal völlig neue Möglichkeiten eröffnen, bei Licht und Tag betrachtet kommt mir im normalen Mittelgebirge eher das MTB als die überflüssige Fahrradgattung vor , ich glaube 98% der Wege bekäme auch ein Gravel mit dem passenden 29" oder 650b Reifen hin (weshalb mein kommendes Pendlerbike nächstes Jahr genau in die Richtung geht).1 Punkt
-
Ich hab @Steintanz Idee mal ausprobiert: - geht einfach und schnell ohne nähen - sitzt an sich sehr gut, wirkt bequem und ausreichend, vor allem am Gurt sitzt das Polster fest in der Position und verschiebt sich nicht dauernd. (Praxistest steht noch aus) - wirkt aber leider auch nicht mega stabil - je nach Belastung könnten auch da die Einschnitte weiter ausreißen. - spart ~10g ggü der ersten Variante1 Punkt
-
Uberlite - Erfahrung bisher
einar46 reagierte auf Stromfahrer für Thema
Wenn man mit der Antwort ein paar Stunden zögert, ist hier immer jemand schneller. Freut mich, wenn es vielen Leuten hilft. Ich für meinen Teil habe die Befestigungsmethode, seit ich drauf gekommen bin, nicht mehr geändert und ohne Zögern auch auf neue Austauschmatten angewandt (sofern ich deren Einsatz plane). Das Annähen auf dem Rand einer UberLite (habe ich inzwischen dreimal gemacht) erfordert in der Tat Materialgefühl. Hält dann aber die vorgesehene Beanspruchung aus, denn der Gummi dehnt sich ggf. ja.1 Punkt -
Das Schweizer Forumstreffen ist eine sehr exklusive Angelegenheit: Im Schnitt nehmen zwischen zwei und vier Personen daran teil. Nachdem es im 2020 Umständenbedingt zu keinem Treffen kam, hatte freundlicherweise Zweirad in diesem Jahr wieder zu einem Treffen geladen. In der Schweiz ist alles auf Effizienz getrimmt, einfach drei Tage lang rumzuhängen behagt uns nicht. Deshalb wird auch gewandert. Und wie. Die Routenentscheidung fiel erst am Freitagmorgen, Nachmittags ging es schon in die Berge. Unser Deutscher Gast wünschte nicht, schon wieder auf dem Pilatus wandern zu müssen. Gastfreundlich wie wir nunmal sind, gingen wir gerne darauf ein. Immerhin erhöhte unser Gast die Teilnehmerzahl um einen vollen Drittel. Wir trafen uns also auf einem Parkplatz bei einem Sportplatz in Buochs am Vierwaldstättersee. Wer einen neuen Jet benötigt, wird dort ganz in der Nähe fündig. Der Pilatus PC-24 ist zwischen acht und zehn Millionen eingepreist und soll sich aufgrund der Triebwerksposition auch für Landungen in der Wüste oder auf Graspisten eignen. Also eigentlich eine A400 M für arme, jedoch passend zur UL-Philosophie: Man muss ja nicht immer sein ganzes Reitgestüt in einen Flieger packen. Jemand (nicht ich) machte sogar eine abschätzige Bemerkung über Kriegsmaterial von Pilatus. Ich reise mit der Bahn an, Stromfahrer und Zweirad in ihren EV. Stromfahrer ist am Puls der Zeit, deshalb fährt er nun ein Model Soundso. Sei leider nicht ganz so effizient wie ein Tesla, aber eine Verbesserung in Sachen Ladegeschwindigkeit. Deshalb käme man schneller ans Ziel. Weil man dadurch schneller fahren kann, wo erlaubt. Wichtig sei auch, dass er in seinem Auto in einigermassen sinnvollem Komfort übernachten kann. Aufgrund meines auf dem PCT erlittenen Traumas ist sein Rucksack für mich ein echter Schocker. Aber eben: HYOH, als UL-Experte trägt Stromfahrer beispielsweise seine Trinkflaschen vorne an den Schulterträgern. Die Aufhängelössung ist wohl durchdacht, nichts knarrt, nichts pendelt, Fastexschnallen erlauben ein schnelles entnehmen der Flaschen, halten diese aber zugleich bombensicher an ihrem Platz. Einen zusätzlichen Gurt spart er sich, indem er den Hüftgurt seines Rucksacks in die Gurtschlaufen seiner Hosen einfädelt. Eine sehr effiziente Lösung, bis auf das Ab- und Aufsetzen des Rucksacks. Zweirad trägt fast denselben Rucksack wie ich. Wir wandern ein wenig dem Vierwaldstättersee entlang, dann geht es ziemlich steil hinauf. Die Kombination aus Beinlänge, Gewicht und Fitness ist sehr individuell, Zweirad ist beispielsweise gross und trainiert, Stromfahrer ist auch ziemlich trainiert und ebenfalls schlank. Meine Wenigkeit hingegen neigt von allen drei eher zum phlegmatischen. Entsprechend ist unsere Geschwindigkeit in diesem Pfad. Macht aber gar nichts. Neben meinen derzeit eher bescheidenen Fähigkeiten im Steinbockbereich gibt etwas anderes zu Bemerkungen Anlass: Der sehr dichte Nebel. Ganz unten am See gab es zeitweise ein wenig Sonne, dies ändert sich auf dem Weg hinauf nach Emmetten. Schliesslich sehen wir uns gezwungen, ein Nachtlager aufzusuchen, da es wenig überraschend eindunkelt. Da wir alle orthodoxe LNT-Jünger sind, ziehen wir bereits bestehende Strukturen lauschigen Plätzchen im Wald vor. Es gibt hier auch gar keinen Wald. Wie schon vor zwei Jahren übernachten Stromfahrer und Zweirad unter einem Dachvorsprung, ich ziehe ein Zelt dem Cowboycampen auf dem Betonvorplatz vor. Für die bessere Naturillusion. Die anderen geben kluge Kommentare zu meinem Zelt ab, die Kommentare sind sogar enthusiastischer als vor zwei Jahren und zu einem anderen Zelt. Stromfahrer sieht Probleme wegen Berührungspunkten des Quilts und des Innenzelts. Gewiss, meine Fullsize Xtherm mit ca. 6 cm Höhe mindert solche Punkte kaum, auch mein dicker Quilt stösst früher an, als die leichteren Quilts der anderen. Ich bin dennoch ziemlich zuversichtlich. Zweirad benutzt einen Spirituskocher, Stromfahrer einen normalen Gaskocher, weil er eine alte Gaskartusche aufbrauchen will. Auf seriösen Touren kocht er mit Esbit oder anderem. Ich kann lediglich mit meinem bärensicheren Foodbag auftrumpfen, dummerweise gibt es aber gerade gar keine Bären, wohl in der ganzen Schweiz nicht, jedenfalls wurden in diesem Jahr keine Sichtungen gemeldet. Dafür gibt es an unserem Standort Mäuse. Und Nebel, sehr viel Nebel sogar. Natürlich kommt die Fachsimpelei nicht zu kurz, Stromfahrer kennt sich u.a. mit Solarpanels aus. Die Gleichung “Wald = Solar nicht zu gebrauchen” stimmt beispielsweise nicht in jedem Fall. Es gibt auch Touren, da ist man mit Solar besser bedient als mit einer Powerbank alleine. Nicht in jeder Hütte steht Elektrizität unbeschränkt zur Verfügung. Die Diskussion verlagert sich dann zur Navigation: mapy.cz habe eine sehr ausgereifte App für Android und iOS. Zu Hause haue ich mir das gleich auf mein iPhone und tatsächlich, dagegen sieht Gaia GPS herzlich alt aus. Routen planen geht auch und zwar gratis. SchweizMobil ärgert einem hingegen mit einer schrottigen Karte und einem Abomodel für Routenplanung - wenn das Gebotene massiv besser wäre, könnte man dies diskutieren aber bezahlen für die halbe Leistung? Mapy.cz ist sogar ziemlich Opensource, da es auf OSM basiert und selbstverständlich können ganze Länder in unter 5 Sekunden Offline auf das Mobiltelefon geladen werden. Die Kälte ist wird leider mühsam, ist aber gerade noch erträglich. Dies ändert sich, als wir uns Müde von des Tages Lasten zur Ruhe betten. In der Nacht sinkt die Temperatur auf ca. 3 Grad. Für mich jedoch kein Anlass, den Quilt auch nur oben zu schliessen oder für übertriebene Fummelei mit den Riemchen, welche das Eindringen von Zugluft verhindern sollen. Ich krieche einfach halbwegs passend in den Quilt und schlafe den Schlaf eines jenigen, welcher die angemessene Ausrüstung auf immerhin 1600 Meter hinauf gebuckelt hat. Nichts wird nass (ausser dem Zelt aussen), ich friere nicht. Am nächsten Morgen glaube ich, Klagen über nasse Quilts zu hören, aber sehr wahrscheinlich habe ich mich lediglich irgendwie verhört oder den Zusammenhang nicht richtig interpretiert, was auch immer. Zur grossen Überraschung aller taucht bald ein sogenannter Muli aus dem Nebel auf, ein landwirtschaftliches Gerät, besetzt mit drei Personen. Ein Schelm wer denkt, ich hätte mein Zelt absichtlich am Morgen so schnell wie möglich weg gepackt, schliesslich gab es auch ein Schild mit einem Campingverbot (jedoch nicht offiziell, sondern lediglich aus Pappe - wer im Sommer auf einer aktiven Kuhweide campiert, dem ist ohnehin nicht mehr zu helfen). Die drei Personen öffnen die Hütte und nehmen die bestehenden gastronomischen Einrichtungen in Betrieb. Sie sitzen bald in der warmen Stube, einen hübschen Kaffee vor sich und hoffen auf Gäste. Ganz aussichtslos ist ihre Hoffnung nicht. Die Bergstation einer Seilbahn ist keine halbe Stunde entfernt. Zweirad und Stromfahrer brauen sich ihren Kaffee an einem Tisch im frischen Nebel und bei wenig sommerlichen Temperaturen. Zumindest ich buche das unter Training ab, alle haben wir noch grosse Wanderpläne. Mein Kaffee reicht von der Temperatur her weniger ans Optimum heran als jener meiner Kollegen, jedoch beträgt die Zubereitungszeit bei mir weniger als eine halbe Minute. Angeblich soll je nach Pulver schon mal das Wasser im Kocher überkochen, die Flamen kämmen manchmal an Stellen raus, wo sie gar nicht sollten und so weiter. Solchen Nervenkitzel kann ich nicht gebrauchen. Schliesslich schicken wir uns in das Unvermeidliche: Wandern in lustigem Nebel und feuchtem Untergrund. Es gibt Geschichten, die das Leben schrieb, wir sind alle ziemlich froh, geht es uns gut. Es gibt schlimmeres als im Nebel zu wandern, jedoch hätte niemand etwas gegen mehr Sonne einzuwenden. Steil ist es zudem. Sowohl Zweirad als auch Stromfahrer sind sich bewusst, dass Mobilität dringend neu gedacht werden muss, unabhängig von der Energieform, die nun einmal im Individualverkehr verbraten wird. Wir sind in ein Gespräch vertieft, für Stromfahrer stellt sich die Frage, warum er überhaupt Zug fahren soll. Ich weiss es: Wegen dem Kollektiv. Was gibt es schöneres, als mit Gleichgesinnten die langen Verspätungen zu erdauern? Laut Stromfahrer kann dann auch mit ca. 1000 anderen besprochen werden, wer die einzige funktionierende Toilette im Zug benutzen darf. Obwohl wir nur mässige Fans des SAC sind, gönnen wir uns einen Halt in einer Hütte. Ich bestelle ein grosses Bier, Stromfahrer und Zweirad was warmes. Es fällt nun häufiger der Name des Outdoorhändlers meines Nichtvertrauens. Viele Gäste in dieser Hütte sehen einfach ziemlich danach aus. Zweirad zieht die Blicke mit seinem Regenrock auf sich. Stromfahrer mit seinen Wasserflaschen. Ich fantasiere irgendwas von Supported Hiking. Man wird sich wohl noch gewisse Vorstellungen machen dürfen. Vom Servicepersonal, das ein angemessenes, auf Traubensaft basierendes Produkt dekantiert, sobald man im Camp eintrifft und von kundigen Händen, die einem den Rücken lockern. Stromfahrer will einen solchen Service sofort vermarkten. Ich ihn eher selber in Anspruch nehmen. Die bittere Realität ist hingegen leider weiterhin ziemlich vernebelt. Sehr hoch hinauf können wir nicht, wegen Problemen mit der Nachtruhe in dünnen Quilts. Unten bleiben aber eigentlich auch nicht, wegen dem feuchten Nebel. Unsere Euphorie war auch schon überschwänglicher, aber es ist trotzdem schön, mit Menschen zu wandern, die im Internet nicht nur Bilder angucken. Obwohl im Forum verboten, unterhalten wir uns über Politik. Alle loben beispielsweise einen Minister mit dem Namen B. Scheuert über den grünen Klee. Negative Schlagzeilen zu seiner beeindruckenden Arbeit für Bayern und seine Freunde kommen sicher nur von der Lügenpresse, alles Miesmacher. Unerklärlicherweise lösst meine Mutmassung, wonach Laschet in einer GroKo immer noch Aussenminister werden könnte, Schnappatmung aus. Der Abend kommt, der Kuhstall auch. Die elektrischen Drahtbügel, welche die Kühe nach hinten zwingen, wenn sie ein Geschäft verrichten wollen, sind auch da. Seit 2013 sind keine Neuinstallationen dieser Einrichtung in der Schweiz mehr zulässig. Zwar bin ich keine Kuh, aber dieser Stall dünkt mich nicht besonders wohnlich. Immerhin findet sich darin ein Tisch mitsamt gut gefüllten Schnapsflaschen. Da wir aber alle mehr oder weniger konsequent der “straight edge” Philosophie anhängen, würdigen wir diese Schnapsflaschen mit keinem Blick. Auf Kopfschmerzen am nächsten Tag hat hier einfach niemand Bock. Jemand klaut aber zwei Löffel Zucker. Damit ist der Bauer noch gut weggekommen, finde ich. Der Stall wird neu gebaut, es stehen Baumaschinen davor. Wehe, ich wanderte in ein paar Jahren erneut hier vorbei und aufgrund meines Gedächtnisses würfe ich einen Blick gegen die Decke des neuen Stalls und erblickte dort wieder einen "Kuhtrainer". Die Kühe sind aufgrund der Jahreszeit jetzt aber gar nicht mehr da, der Stall liegt auf über 1400 Metern. Ich weiss auch nicht warum, aber meine Kollegen fangen sofort an, ihre ganzen Schlafsachen in diesem Stall aufzuhängen, kaum haben wir ihn betreten. Dies obwohl Stromfahrer sagt, die Dinge würden anschliessend noch wochenlang nach Kuhdung riechen. Ich muss wirklich nicht immer alles wissen. Vor dem Eindunkeln stelle ich mein Zelt auf. Die Platzverhältnisse sind speziell und ich kann nicht alles so spannen, wie es ideal wäre. Aber ich habe genug Platz. In der Nacht sinken die Temperaturen unter den Gefrierpunkt. Ich bemerke dies aber erst am nächsten Morgen wegen dem Eis auf meinem Zelt und dem Bodenfrost. Mein 20 F Quilt hält mich wunderbar warm, ich trage sogar weniger als letzte Nacht und auch keine Mütze. Nach zwei Tagen gab es endlich eine Nebelpause. Auf über 1400 Meter und bei ca. 0 Grad, morgens um acht. Wieder verhöre ich mich ganz offensichtlich. Diesmal ist keine Rede von nassen Quilts aber von Kältewellen, die des Nachts und so gegen Morgen durch den Stall geschwappt sein sollen. Ich beruhige mich im Wissen um Halluzinationen, die einem beim Wandern oftmals ereilen. Sowohl Stromfahrer als auch Zweirad verfügen über jahrelange und jahrzehntelange Erfahrung im UL Bereich. Es ist gar nicht möglich, dass sie die falschen Matten oder zu dünne Quilts mitgebracht haben. Oder beides. Ein Blick aus dem Fenster oder besser gesagt, dem Loch in der Holzwand, zeigt ein Nebelmeer. Dieses ist im Steigen begriffen. Nebel drückt überdies von oben herab: Die Thermik oder was auch immer weht den Nebel über den Sattel oberhalb der Hütte. Natürlich ist dies kein Grund zu übertriebener Eile. Zunächst werden die Kocher wieder eingeheizt. Die Kochfraktion an diesem Treffen ist ziemlich sophisticated unterwegs. Es wird Milchpulver eingesetzt und man hat kleine Schälchen mit hausgemachtem Curry dabei. Ob dem sorgfältigen und durchdachten Recycling meiner Kollegen versinke ich fast vor Scham im Boden. Trösten kann ich mich lediglich mit der billigen Ausrede, LNT betreffe nur den Outdoorbereich. Zum Indoor Bereich in der Zivilisation gibt es da keine Anregungen. Ich produziere Müll, also bin ich. Und man weiss ja, die Fernwärme. Würde nicht tonnenweise Plastik verbrannt, sässen in der Stadt Zürich tausende in der Kälte. Jede Salatschale im Müll hilft heizen. Andere Wanderer sind längst Richtung Sonne unterwegs. Wir erhalten sogar Besuch von einem hübschen Hund, seine Herrin entschuldigt sich und wünscht uns einen schönen Tag. Den haben wir natürlich auch, aber gesunde Ernährung ist halt ebenfalls wichtig. Ist es zu kalt, bist du zu schwach. Längst friert es mich an die Füsse, trotz feinstem chinesischem Neopren in einer Stärke von 3 mm und aus dem Scubashop. Dies ist eine Steigerung gegenüber den Polartec Socken aus dem Kanubereich. Das Gras ist nass. Ohne wasserdichte Socken würde es bei jedem Schritt saften. Abends hätte man einen beginnenden Immersionsfuss, besonders in unseren sehr leichten Turnschuhen. Mehrmals denke ich, andere halten uns für so, wie dieser Minister gerade eben hiess. Es ist uns egal. Bald erreichen wir das Buochserhorn. An Sonntagen wie diesem sind da viele Wandervögel unterwegs. Alle freuen sich des Lebens, einige euphorischer und lauter als andere. Wir machen eine lange Pause und geniessen das Nebelmeer. Die Rigi ragt knapp hinaus, Pilatus und Stanserhorn behaupten sich besser. Blick vom Buochserhorn Richtung Rigi. Foto by Stromfahrer, abgebildete Personen sind keine Foristen. Pilatus Hoch hinaus bedeutet leider auch wieder tief hinunter. Das Buochserhorn ist immerhin 1806 m hoch. Zurück in den Nebel. Der Abstieg nach Buochs ist teilweise schlammig, ich rutsche nur einmal aus, trotz heftigen Profil an meinen Speedgoats. Wir begehen die letzte Pause, glücklicherweise an der Sonne, kurz danach sind wir zurück bei den schnellen Autos. Zweirad fährt mich in die Nähe von Zürich zurück. Auch dafür sehr herzlichen Dank. Bereits schmieden wir Pläne für nächstes Jahr. Je nachdem wird jemand sich dann gerade auf einer längeren Tour befinden, aber wir anderen können ihn ja dann ein paar Tage lang begleiten. Wir werden sehen. Nochmals besten Dank an Zweirad für die Organisation. Wer nicht teilgenommen hat, ist selber schuld.1 Punkt
-
Schweizer Forumstreffen 2021
Mars reagierte auf Stromfahrer für Thema
Danke für den ausführlichen und munteren Bericht, @Mars. Im Nachhinein betrachtet war das wohl ein kleiner Fehler, wären wir dort doch eher länger über den Wolken gewesen. Es war ja nicht mal mein Rucksack. Der Lumia 48 ist ein Osprey Levity für Damen und einer ebensolchen gehört er auch. Ich wollte den einfach ausprobieren, weil ich auf Netzrücken stehe und die Damenversion das kurze Gestell mit viel Kopffreiheit hat sowie die von mir bevorzugte Hüftgurt-als-Gürtel-Trageweise von Haus aus unterstützt. War gut. Ich hatte sogar, bei so viel Platz, noch ein recht neues Singlewall zum Testen dabei. UL-technisch ein krasser Fehlgriff, weil nicht eingesetzt. Ja, wer Mapy.cz nicht kennt, sollte es zumindest ausprobieren. Es ist einfach die App für alle, die eigentlich lieber die topographische Karte ausbreiten wollen. Kein Schnickschnack und (fast) alle Wege schon drauf. Freut mich, dass Du mit dem Tip gut bedient warst. Es hat in der Tat gedauert. Oh, es gibt viele gute und wichtige Gründe für die Bahn, wenn man über Individualverkehr nachdenkt. Ich habe tatsächlich nur über die persönliche wirtschaftliche Seite sinniert. Wenn man morgens im Quilt merkt, dass die kälteste Stunde der Nacht da ist, vorher nicht geschwitzt hat und jetzt nicht friert, dann hat man aus UL-Sicht doch eigentlich alles richtig gemacht, finde ich. Stimmt, dabei wäre im Kuhstall noch viiiiiel Platz gewesen. Bis nächstes Jahr, in der Schweiz!1 Punkt -
Sammelthread - myog kleine Basteleien
bieber1 reagierte auf paddelpaul für Thema
ja witzig, genau; meine Inspiration habe ich von den "Paddelpfötchen", meine ersten hab ich irgendwann in den 1980ern gebaut, für winterliche Runden auf dem Bodensee. Für meine früheren Lapplandtouren hab ich welche gebaut, die ich nachts doubleusemässig als Schlafsocken benutzte (hab ich auch mal hier vorgestellt, glaub ich); darum nenn ich sie jetzt stocksocks .....1 Punkt -
Mein Preistipp wäre dieser dünnwandige Edelstahlbecher mit ca. 53g sehr leicht für weniger als 3€ mit Versand: https://de.aliexpress.com/item/4000597431964.html Die 480 ml stimmen nicht ganz, maximal nutzbar (in etwa so wie auf dem Bild) sind es ca. 420 ml. https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/15980-wo-drin-schlafen-und-was-anziehen-zum-rothaarsteig-im-november/?do=findComment&comment=2094271 Punkt
-
Sammelthread - myog kleine Basteleien
Carsten K. reagierte auf schwyzi für Thema
NUR was für die Romantiker hier Unterwegs findet man in Zivilisationsnähe ja oft diese kleinen Schnapsflaschen , am Wegesrand, im Gebüsch... Wenn man eine idyllische Illumination am Lagerplatz wünscht, ist das schnell gemacht: Ich hab jetzt "richtige" Dochte genommen, weil die gerade da waren; es geht aber auch mit nem Stück Baumwollkordel ( von den hier so beliebten Hoodies z. B., Baumwollschnürsenkel o.ä. Die Spirituskocherfraktion ist da hart im Vorteil, geht mit Spiritus ( auch mit Lampenöl, Petroleum/Grillanzünder...) Die rechte Lampe braucht noch ne Dochtverlängerung, dann kann man die mit dem Zweitdeckel fest verschließen und im "Lager" dann voll den Romantiktypen raushängen lassen... LG schwyzi PS n Messer oder irgendwas anderes zum Loch-in-den-Deckel-prökeln braucht's auch.1 Punkt -
Hat jemand eine Idee warum die Bilder aus gewissen Beiträgen verschwunden sind? Gibt es eine Möglichkeit das zu beheben, sieht nicht schön aus 3. Tag - 22.08.2021 Colle della Lombarda - Terme di Valdieri (Albergo Turismo) 23.3 Kilometer, + 726 hm, - 1500 hm, 7 Stunden 25 Minuten Morgendlicher Aufstieg zum Colle della Lombarda Nach einer sehr angenehmen Nacht stiegen wir gemütlich dem Colle della Lombarda entgegen. Die Gegend hier verfügt über ein weit verzweigtes Netz an alten Militärstrassen und Bunkeranlagen. Auf einer dieser alten Militärstrassen laufen nun auch wir. Auf dem Pass, welcher auch die Landesgrenze zu Frankreich ist, angekommen wars mir wiederum zu viel. Ich bevorzuge in meiner Freizeit ohnehin die Ruhe und meide grossen Menschenansammlungen. Nach einer gewissen Zeit der Ruhe in der Natur sind mir solch frequentierte Plätze gleich in mehrfacher Hinsicht ein Graus. Wegweiser waren auf dem Pass eine Ausnahme und wir folgten dem ersten Weg resp. Wegweiser weiter auf einem alten Pfad. Zur rechten Seite schweifte der Blick über die total verschandelte und hässliche Landschaft des Skigebiets Isola 2000. OT: Das mag mir einfach nicht in den Kopf gehen wieso man eine Landschaft für ein paar Monate Wintersport derart verschandelt. Wo ist da der Sinn, geschweige denn Verhältnismässigkeit. Und wenn die ganze Sche*** mal Konkurs geht, wer renaturiert dann die Landschaft? Für den Rückbau eines Kernkraftwerkes müssen (zumindest in der Schweiz) Rücklagen gebildet werden, aber diese verdammten Wintersportanlagen werden dann einfach stehen gelassen. So das musste jetzt mal raus! Die äsende Gämse auf der linken Seite war dann gleich doppelt Grund, das Skigebiet zu ignorieren. Leider erreichten wir aber irgendwann einen der Sessellifte und die Skipisten. Hmm da stimmt doch was nicht? Ein Blick auf die Karte und das GPS brachte die Gewissheit, wir sind falsch gelaufen. Wer stört beim Frühstück? „Du bist schon ein verflixtes Genie“ waren meine ersten Gedanken. „Sich mit GPS verlaufen muss erst mal gelernt sein, du Pfeife“. Aber egal. Es führen viele Wege ans Ziel. Mit der „Karte“ im Rother und dem Mini-Display des GPS erkannten wir, dass die Wege später zusammenführen und so beschlossen wir aus der Not eine Tugend zu machen. Die ersten Meter leider auf der Skipiste, was alles andere als schön war. Wenig später, oberhalb eines Speicherbeckens, bog der Weg ab und wir gelangten mit unzähligen anderen Tageswanderern zu den Lacs de Terres Rouges welche echt schön waren. Lacs de Terres Rouges Sicht von der Bassa del Druos zum Laghi superiori di Valscura mit Kaserne Wir befanden uns nun übrigens auf dem GTM (Grande Traversée du Mercantour). GTA oder GTM ist ja beinahe dasselbe Wenig später erreichten wir die Bassa del Druos (2628 müM), welche wiederum die Landensgrenze Frankreich-Italien darstellt. Entsprechend waren um den Pass noch einige militärische Bauten resp. deren Ruinen aus vergangenen Zeiten zu finden. Der Blick auf beide Seiten des Passes war überwältigend. Wir zogen weiter in Richtung Laghi superiori di Valscura. Die alte Kaserne (Caserma Capitano Massimo Longa) war schon von Weitem zu erkennen. Da mich solche Lost Places sehr interessieren, freute ich mich auf eine kleine Besichtigung. Gemäss einiger Quellen aus dem Internet sei die Kaserne um den 1. Weltkrieg mit Zwangsarbeitern erreichtet und später umgebaut worden. Eine Besichtigung wäre möglich, angesichts der Bausubstanz aber nicht ratsam. Lost Place Immerhin dürfen wir noch heute von den hervorragenden Mulattiera (Maultierpfade) profitieren, welche später zu einer schön angelegten Militärstrasse wird. Ach ja. Wir sind zwar laut Rother falsch gelaufen, amüsanterweise fanden wir auf der Bassa del Druos wiederum auch GTA Markierungen. Deshalb einmal mehr. Die GTA ist nicht DER eine Weg, sondern ein Weg aus zahlreichen Varianten und Wegstücken. Daher sind Rother und Bätzing wirklich eher als Wegvorschlag zu verstehen. Wir folgten also dem wunderschön angelegten Militärweg ins Tal. Nachteil dieser alten Wege ist nunmal das, die selten die Direttissima darstellen, sondern ausladend mit vielen Kehren ihr Ziel erreichen. Entlang des Laghi inferiore di Valscura. Rückblick. Nochmals ein Rückblick vom Laghi inferiore di Valscura Wir erreichten den Laghi inferiore di Valscura, welcher gemäss Rother zum Baden einlädt. Na ja bei den Temperaturen und dem Wind mochte ich das nicht ausprobieren. Wir überlegten, den Höhenweg via Lago di Claus zu nehmen, entschieden uns aber dagegen. So liefen wir auf der in die Jahre gekommenen Militärstrasse dem Rifugio Valasco entgegen. Hier gibt es ebenfalls mehrere Varianten. Der komplette Weg auf der Strasse durch einen Tunnel oder der etwas direktere Maultierpfad. Wir wählten den langen Weg entlang der Strasse, da uns (oder zumindest mich) der Tunnel interessierte. Leider ist die Strasse an einigen Orten abgerutscht, aber trotzdem noch ein Meisterwerk vergangener Baukunst. Interessante Farbgebung. Schön angelegte Militärstrasse ins Tal. Auch das ehemalige Jagdschloss war sicherlich mal ein Hingucker. Nach der Renovation erinnert es aber eher an einen Zirkus. Schade, aber das alte Gebäude wurde wirklich etwas geschmacklos renoviert. Jaja, ich weiss Geschmäcker sind verschieden. Wir nutzen das Plätzchen trotzdem für eine Kaffeepause und gönnten uns ein koffeinhaltiges Heissgetränk. Das restliche Wegstück nach Terme di Valdieri zog sich, wie vom Kartenauschnitt vorhergesagt ziemlich in die Länge. Dafür war das Gefälle aber sehr angenehm und der einfache Weg lud dazu ein, die Blicke schweifen zu lassen. Das Gebiet scheint überdies sehr beliebt zu sein, waren doch die Parkplätze um den Ort gut besucht. Wir beschlossen uns heute etwas Komfort zu gönnen und fragten im Albergo di Turismo nach einem Zimmer. Vor dem Zimmerbezug gabs aber das verdient grosse Panache. Unser Zimmer nutzen wir um unsere Kleider zu waschen. Was für eine braune Brühe. Schade habe ich von unserer Installation zur Wäschetrocknung kein Foto gemacht. Das anschliessende Abendessen war einfach, aber sehr fein und vorallem genug. Das ganze Gebäude ist recht alt, aber gut in Schuss. Wer etwas mehr Luxus wie etwa eine eigene Dusche sucht, ist weiter unten wohl besser bedient. Uns gefiels auf jeden Fall und ich konnte mal wieder etwas Italienisch quatschen. Mein Italienisch ist jetzt sicher nicht sehr gut, aber ich mags, wenn nicht immer gleich alle sofort auf Englisch wechseln.1 Punkt
-
Um den Schlafsack hätte ich mir nie sorgen gemacht. ich hatte mir für die erste tourenwoche eine NeoAir regular gekauft und war als seitenschläferin mit der Breite unglücklich. für die folgende tourenwoche habe ich mir die wide regular gekauft. Mir würde zwar die Länge der damenversion am besten passen, aber die gibt es leider nicht in breit. die größere breite war herrlich zum liegen, für mich gut investiertes Gewicht1 Punkt
-
Södra Kungsleden August 2021
Steintanz reagierte auf Mia im Zelt für Thema
Tag 4 Schon am Abend wurde es so kalt, dass ich Mütze, Schal und Handschuhe brauchte. In der Nacht war es mir gerade noch warm genug. Irgendwann stellte ich fest, dass es gefroren haben muss, denn an meinem Zelt war Raureif. Trotzdem wurde es am nächsten Tag schnell warm und sonnig. Laut meiner Schätzung müsste ich an diesem Tourtag 21 km gewandert sein, weil das Schild bei der Rasthütte 23km bis Fjällnäs anzeigte und ich am Abend ja noch etwas gegangen bin. Zuerst führte der gut markierte Weg in einen Birkenwald runter. Auf dem Weg dahin sah ich mehrere Zelte. Anscheinend haben einige Schweden das gute Wetter für eine Nacht in der Natur ausgenutzt. Die nächsten Wanderer sah ich erst wieder kurz vor Fjällnäs. Anschließend ging es gleich wieder bergauf durch einen Wald, bis hinter einem Bach so langsam die Baumgrenze erreicht wurde und sich ein herrlicher Blick auf die zurückliegende Berglandschaft bot. Mehrere einsame Seen lagen neben dem Weg und werteten die ohnehin schon tolle Kulisse noch mehr auf. Die Wanderfreude wurde leider durch schmerzende Füße etwas getrübt. Zur Abhilfe machte ich eine längere Rast in der Sonne und stellte beim lüften der Füße fest, dass ich an jedem Fuß jeweils außen an der Ferse eine Blase gebildet hatte. Beide klebte ich mit Blasenpflaster ab, woraufhin die Schmerzen beim Gehen nachließen. Später als ich dem Ziel näher kam, hatte ich stattdessen Schmerzen an den Fußsohlen. Es fühlte sich an, als wären meine Füße plattgelaufen. Der Weg zog sich noch ganz schön, immer wenn ich dachte, hinter dem Hügel müsse nun Fjällnäs liegen, war es doch nur ein Tal, auf den eine weitere sanfte Erhebung folgte. Musik bewirkte zusammen mit der grandiosen Landschaft eine euphorische Stimmung. In Fjällnäs angekommen, bog ich erst falsch ab, bevor ich den Campingplatz fand. Dieser war ausgebucht, aber für Zelte war noch Platz. Die Besitzer sind sehr freundlich und sprechen sogar deutsch. Es waren auch sehr viele deutsche Gäste dort, mit einer Familie unterhielt ich mich länger. Sie kannten den südlichen Kungsleden, da ihr älterer Sohn einen Teil davon gegangen ist. Ursprünglich wollte ich noch nach Hamra weiterlaufen, um im dortigen Supermarkt einen Nachschub an Lebensmitteln einzukaufen, doch da meine Füße weh taten, ich noch relativ viel Proviant hatte und es im Campingplatz selber auch eine kleine Auswahl gab, entschied ich mich dagegen. Ich kaufte eine Pizza, Knäckebrot und Croissants für den nächsten Morgen. Den Rest des Tages verbrachte ich mit Essen, lesen und telefonieren. Direkt am Campingplatz gelegen ist der See Malmagen. Zufrieden schlief ich ein. Diesmal war die Nacht deutlich wärmer.1 Punkt -
Södra Kungsleden August 2021
Steintanz reagierte auf Mia im Zelt für Thema
Tag 3 An diesem Tag war es so warm, dass ich mit kurzer Kleidung wandern konnte. Nach etwa einer Stunde Gehzeit hatte ich die Helagshütte erreicht. Hier war nichts mehr mit Einsamkeit: Rund um die Hütte herum standen erstaunlich viele Zelte. Ich wunderte mich, warum alle Leute ihr Zelt an der gleichen Stelle aufstellen und folgte dem Weg bergauf, wo ein Rentierzaun überschritten werden musste. Hier war mit 1180m der höchste Punkt der Tour erreicht und die Aussicht wahrlich traumhaft. Es war so schön, dass ich mich zu einer Pause hinreißen ließ und gemütlich etwas las. Immer mehr merkte ich nun meine Füße und achtete darauf diese bei jeder längeren Pause zu lüften. Danach ging es kurz ein steiles Stück bergab, bis der Weg wieder meistens eben durch ein langgezogenes Tal mit unendlich vielen malerischen kleinen und größeren Seen führte. Ab und zu leuchtete der pflanzliche Bewuchs schon in kräftigen Herbstfarben, was eine fast malerische Idylle erzeugte. Bald kam ich an der Fältjägaren Hütte an. Dort war an der Eingangstür ein Infozettel angebracht. Dort stand in schwedischer und englischer Sprache, dass aufgrund der Corona-Pandemie Tagesbesucher nur zur Mittagszeit bis 15 Uhr erlaubt sind. Gegen eine Gebühr von 60 SEK für Nichtmitglieder (Mitglieder 40) kann man die Räumlichkeiten mit Küche und Duschen nutzen. Das Angebot klang interessant und eine Dusche wäre auch nicht verkehrt. Ein Blick auf die Uhrzeit fällte die Entscheidung: 14:55 Uhr. Zu spät, also lief ich weiter. Nach weiteren 9km kam ich bei der Rasthütte Svaletjakke an. Diese ist ganz neu und roch total nach Holz. Nachdem ich mein Abendessen gekocht hatte, kam eine schwedische Familie vorbei, die das schöne Wetter ausnutzen wollte und draußen zelten wollte. Wir unterhielten uns kurz und nachdem ich aufgegessen hatte, überließ ich ihnen die Hütte. Nach etwa 30min Gehzeit fand ich eine sehr idyllische Stelle für mein Zelt und genoss noch lange die Abendsonne.1 Punkt -
Södra Kungsleden August 2021
Steintanz reagierte auf Mia im Zelt für Thema
Tag 2 Da es am Vorabend regnerisch und windig war, hatte ich mir einen einigermaßen geschützten Platz gesucht und versucht den fehlenden Schlaf vom Vortag nachzuholen. So richtig gut schlafen konnte ich in der ersten Nacht auf Tour noch nicht, zu ungewohnt war es. Gegen acht Uhr hörte der Regen auf und ich bereitete mich auf den anstehenden Wandertag vor. Größtenteils flach ging es durchs Fjäll, in dem ab und zu noch der ein oder andere Baum zu finden war. Sumpfige Abschnitte waren mit Planken ausgelegt. Immer wieder waren Rentiere zu sehen. Als die Sonne kurz rauskam, packte ich mein Zelt aus, um es ein wenig trocknen zu lassen und setzte mich kurz in die Rasthütte daneben. So richtig trocknete mein Zelt zwar nicht, aber immerhin etwas. Umso näher ich Sylarna kam, umso mehr war der Weg frequentiert. Flotten Schrittes lief ich links an der Hütte vorbei, wo der Weg bergauf auf einen kleinen Pass führte. Hier ging es wieder ruhiger zu. Der Wind frischte auf und es fing an zu regnen. Oben schneite es sogar ganz kurz. Bergab ging es in Richtung eines malerischen Bergsees, in dessen Nähe noch kleinere Schneefelder waren. Anschließend führte der Weg lange mehr oder weniger eben durch ein breites Tal. Gegen acht Uhr fand ich einen sehr idyllischen Fleck Wiese, an der sogar eine Art Bank zum sitzen war. Dort saß ich nach lange und habe gelesen, bis es irgendwann anfing zu nieseln.1 Punkt