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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 12.02.2024 in allen Bereichen

  1. Spannend, dass hier nur pro-Argumente kommen (abgesehen vom Geklacker). Ich war früher auch mit 2 Stöcken unterwegs und hatte schnell gemerkt damit schneller unterwegs zu sein. Nachdem sich auf Tour die Spitzen verabschiedet hatten, hatte ich ernsthaft Probleme längere Strecken ohne zu gehen, weil ich mich so daran gewöhnt hatte die Last zu verteilen. Nach genügend Training bemerkte ich irgendwann die Stöcke eh nur die meiste Zeit unter die Arme zu klemmen um die Hände frei zu haben. Das für mich größte und ausschlaggebende Argument gegen 2 Stöcke (also Nordic-Walking-Style mit alternierenden Bewegungen) ist die komplett zerschossene Gang. Ohne laufe ich entspannt auf Vor-/ Mittelfuß und kann federleicht durch jedes Geröll stapfen, sobald ich zwei Stöcke nutze werde ich zwar schneller, aber mit der direkten Konsequenz größere Schritte zu machen und immer auf der Ferse aufzusetzen, der Gang wird deutlich härter. Bei einem einzelnen Stock passiert mir das nicht, daher ist auf unwegsamen Touren (Berge, Geröll, Flussquerungen) immer ein Stock dabei. Bergab reicht der auch um zu entlasten. Zudem ist stets eine Hand frei um mich zB fest zu halten oder zu snacken. Fazit für mich: nicht ja oder nein, sondern 0, 1 oder 2 Stöcke. Alle Vorteile bekomme ich schon mit einem Stock, aber ohne die Nachteile die der zweite Stock bringt.
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  2. Macht doch nix -- Auto zählt, so wie Schuhe, zu "worn".
    3 Punkte
  3. Ich muss ins selbe Horn wie @micha90 stoßen. Nur in der Ebene zum Kilometerfressen habe ich zwei Stöcke dabei. In manchen weglosen, eher nassen Gebieten (Schottland, Skandinavien) sind sie hilfreich. Lustigerweise finde ich die Stöcke in den Bergen ebenso nutzlos. 😅 Ich will eigentlich nur oberhalb von 1500m unterwegs sein. Dort sind die meisten Steine vorzufinden. Bewegt man sich mit Stöcken, bleibt man entweder irgendwo zwischen Geröll hängen und verbiegt bzw. zerstört den/die Stock/Stöcke. Oder man stellt sich ungewollt die Beine, weil die Stockspitze leicht einen Stein touchiert und zu den Füßen hin abprallt. Auf vielen Wegen ist auch einfach kein Platz für Stöcke, da es rechts und links steil bergab bzw. -auf geht. Ich nutze nur noch einen Trekkingstock. Er dient hauptsächlich zum Aufbau meines GWC (Stöcke finden sich hoch oben selten). Manchmal kommt er als Abstiegshilfe bei besonders tiefen "Stufen" zum Einsatz. Im Ab- und Aufstieg generell habe ich lieber eine Hand frei. Diese hilft mir mehr als jeder Trekkingstock. Zudem ist der Stock Teil meiner "Erste Hilfe"-Ausrüstung, da ich meine 90kg nicht auf einen 100g Zeltstab aufstützen kann, um einen blauen Zeh, einen "Blasenfuß", ein dickes Sprunggelenk o.ä. zu entlasten. In der Hilfe-Funktion kam der Stock glücklicherweise seit Jahren nicht mehr zum Einsatz.
    3 Punkte
  4. Meine Erfahrungen sind ähnlich wie die von "Micha90" und "fettewalze". Seitdem bin ich meistens mit einem, nach Anreise ans Reiseziel besorgten, Bambus- Hasel- etc. stock unterwegs. Nachhaltig, kostenlos, vegan, recyclebar, leicht, vereinfacht An/Abreise, etc., etc. Dient meistens auch als Pfosten für ein Pyramidenzelt.
    2 Punkte
  5. Na, da dieser Thread ja von @Schwarzwaldine wiederbelebt wird, siehe hier… kommen meine ersten Teile hier in die „Liste“. No Name Titan Löffel, Windjacke von Decathlon, Synmat Ul und mein 167 er Liteway Sleeper Quilt sind noch aus meiner UL Erstausstattung. Allerdings erst vor knapp 3 Jahren angeschafft, da ich vorher 20 Jahre mit dem Auto zum nächsten Kiosk gefahren bin, falls ihr versteht, was ich meine…
    2 Punkte
  6. So, hier wie man es richtig macht (mußte erst mein altes Handy Vollladen)!
    2 Punkte
  7. Na wenn wir gerade beim Thema Zelte sind, bei S&P gibt es ein paar HB mit 15% Nallo 2 sand 918 € Akto sand oder gruen 680 € Enan gruen oder rot 748 € Allak 3 1334,50 € (ok, das Zelt ist jetzt auch bei gutem Willen nicht mehr wirklich UL) Das MSR Mutha Hubba fuer knapp 300 € erscheint mir auch recht guenstig fuer lagernd Beim STS Telos TR3 finde ich die Warnung ueber die Breite der Isomatten sehr berechtigt, wenn ich mal zitieren duerfte "Maße...Grundfläche 181-147 * 230 cm Bei Nutzung mit 23 Personen achten Sie auf die Breite Ihrer Isomatten! " Nein ,den Typo sollte man nicht mitteilen, der ist in dem Zusammenhang zu gut
    2 Punkte
  8. FB Lux

    Jordan Trail

    Hallo zusammen, als Jordan Trail Thru Hiker möchte ich hier meine Erfahrungen teilen. Dies soll bei der Entscheidung für oder gegen den Trail helfen, und die Trip Vorbereitung erleichtern. Dies ist mein erster Post im Forum, für Feedback wäre ich deshalb dankbar. Bei Fragen bin ich gerne verfügbar. Allgemein: Der Weg ist noch nicht sehr etabliert und es handelt sich mehr um eine GPS Route. Mit Ausnahme von einem kurzen Abschnitt am nördlichen Ende ist er nicht markiert, anscheinend ist das Geld früh ausgegangen. Es gibt Off-Trail Passagen und Abschnitte mit stark überwachsenen Wegen. Es ist nicht immer möglich dem GSP Track direkt zu folgen und eigene Wegfindung ist nötig. Den Track gibt es auch auf FarOut (ehemals Guthook), das wusste ich damals jedoch noch nicht und habe die GPX Dateien von der Jordan Trail Association benutzt. Die befestigten Wege sind eine Mischung aus Wanderwegen, Schotterpisten und Asphalt. Ich bin den gesamten Trail im April 2023 in 18 Tagen solo von Süd nach Nord durchwandert. Die überwältigende Mehrheit der Wanderer geht den Weg von Nord nach Süd. Der Grund dafür ist dass die offizielle Website (jordantrail.org) den Weg nur in diese Richtung beschreibt. Nur wenige Wanderer gehen den ganzen Trail als Thru Hike, die meisten wandern einen Abschnitt in der Nähe von Petra. Abseits von diesen Highlight Abschnitten ist der Jordan Trail nur wenig begangen. Die Wanderer den ich begegnet bin waren mit einer Ausnahme alle Europäer und mehr als ein Drittel waren Deutsche. Jordanien hat eine interessante Geographie. Das Jordantal bildet im Osten die Grenzen zu Israel und dem Westjordanland. Es erreicht am toten Meer den tiefsten trockenen Punkt der Erde (425m unter dem Meeresspiegel). Aus diesem steigt ein Hochplateau schroff empor. Der Weg verläuft auf diesem Hochplateau und taucht immer in tiefe Täler ab die ins Jordantal führen, so kommt der Trail auf einige Höhenmeter (ca. 23.000). Von Süd nach Nord ändern sich die klimatischen Bedingungen und die Landschaft wandelt sich stufenweise von einer bergigen Wüste im Süden zu einer einer mediterran anmutenden Hügellandschaft im Norden. Essen und Wasser: Die Resupplys sind unproblematisch, nie war es nötig mehr als 3 Tage essen zu tragen alle Einkaufsmöglichkeiten waren direkt am Weg. Die Läden sind meist klein, trotzdem ist das Angebot ausreichend. Datteln, Fladenbrot und Hummus gibt es überall. Supermärkte in Petra sind dreiste Touristenfallen, Ausländer zahlen hier horrende Preise. Es gibt dort jedoch einen Laden namens „Supermarket Normal Price Wadi Musa“ der nur die Hälfte verlangt (was immer noch deutlich teurer ist als im Rest Jordaniens). Google Maps Seite des Supermarkts (5,0 Sterne bei 1730 Rezensionen sprechen für sich). Auch in Al Humaymah und Wadi Rum sind die Preise auf Touristen Niveau, jedoch nicht so teuer wie Petra). Generell sind die Lebensmittelpreise niedrig, dadurch ist der JT deutlich günstiger als der Israel National Trail. Es ist ratsam neben einem Wasserfilter noch eine chemische Reinigungsmethode mitzunehmen. Der längste Abstand zwischen Quellen war für mich 17km meist ist es jedoch deutlich weniger. In Moscheen gibt es immer Wasser und die Menschen sind sehr hilfsbereit. Die besten Informationen über Wasser und Essen findet man auf der Jordan Trail Association Website. Nord-Süd-Gefälle: Meiner Meinung nach ist der südliche Teil (südlich von Dana) des JT um Längen besser als der nördliche. Für dieses Gefälle gibt es mehre Gründe. Die bergige Wüste und der spektakuläre Wadi Rum machen die Landschaft im Süden deutlich ansprechender als die hügelige Graslandschaft im Norden. Der Norden ist deutlich dichter besiedelt und wird Landwirtschaftlich stärker genutzt. Dort grasen sehr viele Ziegen- und Schafseherden, ihr Geruch und ihre Exkremente sind durchaus präsent. Dadurch kommt es auch zu deutlich mehr unangenehmen Begegnungen mit Hunden. Während der Süden noch vergleichsweise einsam ist bewegt man sich im Norden viel zwischen Siedlungen. Müsste ich den beiden Abschnitten eine Note geben bekäme der Süden eine 1 und der Norden eine 4-. Hunde: Aggressive Hunde sind auf diesem Trail sicherlich eine Herausforderung. Auch hier gibt es wie erwähnt ein starkes Nord-Süd-Gefälle. Es gibt dabei drei verschiedene Arten von Hunden: Streuner, Schäferhunde und Wachhunde. Streuner sind das geringste Problem, sie bellen zwar und rennen auf den Wanderer zu, sind aber sehr ängstlich und lassen sich leicht vertreiben. Die einheimische Sitte ist es mit Steinen nach läsigen Hunden zu werfen. Bei den Streunern reicht es meist einen Stein aufzuheben und sie ergreifen die Flucht. Schäferhunde sind schon etwas aggressiver und laufen bis auf wenige Meter auf den Wanderer zu bellen und fletschen die Zähne. Wenn man die Herden mit einem gewissen Abstand umgeht, lassen sich unangenehme Begegnungen mit ihnen meist vermeiden. Wenn dies nicht möglich ist, funktioniert die Taktik mit den Steinen gut. Die Wachhunde der Beduinen sind mit Abstand das größte Problem, Begegnungen mit ihnen sind nicht zu vermeiden und können sehr unangenehm werden. Kleinere Beduinenlager werden von drei oder vier Hunden bewacht, größere von zehn oder mehr. Viele Lager liegen direkt am Weg und der von den Hunden bewachte Bereich lässt sich dabei oft nicht umgehen. In mehreren Fällen liegen die Zelte auf beiden Seiten des Wegs und der Wanderer muss direkt durch das Lager gehen. In diesen Lagern halten sich tagsüber oft keine Menschen auf und es gibt niemanden der die Hunde zurückrufen kann. Wenn man den Zelten zu nah kommt, sind die Wachhunde sehr aggressiv und umzingeln den Wanderer, bellen, fletschen die Zähne und springen auf und ab. Auch Steine werfen hilft dann nur begrenzt, manche weichen zwar zurück es gibt aber auch solche die, selbst wenn sie getroffen werden nur kurz zusammenzucken. Je weiter der Abstand den man zu den Zelten hält desto weniger aggressiv sind die Hunde. In den dichter besiedelten Gebieten im Norden hatte ich jeden Tag lästige Hundebegegnungen wobei eine handvoll wirklich intensiv waren. Im Süden hatte ich aber fast keine Probleme mit Hunden. Bei der Zeltplatz Auswahl muss man unbedingt darauf achten dass man nicht innerhalb des von den Hunden bewachten Bereichs lagert, die Hunde werden sonst die ganze Nacht keine Ruhe geben. Dies ist mir einmal passiert und ich war gezwungen mitten in der Nacht weiterzuziehen (währenddessen war Gewitter). Ich wurde jedoch nie angegriffen oder gebissen und habe auch von keinen Trekkern gehört die durch Hunde verletzt wurden. Ich denke nicht dass ein Pfefferspray gegen Hunde nötig ist, andere Wanderer waren jedoch der Meinung dass dies unerlässlich ist. Menschen mit besonderer Angst vor Hunden würde ich unbedingt davon abraten den Teil nördlich von Dana zu gehen. Gastfreundschaft: Die Gastfreundschaft der Einheimischen ist immens und mach den JT einzigartig. Ich bin auf meiner Wanderung auf unzählige freundliche, hilfsbereite Menschen getroffen die mir ihre Türen öffneten um ihr Dach und ihre Mahlzeiten mit mir zu teilen. Obwohl ich nur 18 Tage unterwegs war durfte ich 4 mal die Nacht in fremden Häusern oder Zelten verbringen. Noch öfter wurde mir Essen und Tee mit mir geteilt. Das alles ist nicht ungewöhnlich, und andere Wanderer berichteten mir begeistert von ähnlichen Erlebnissen, denn diese Gastfreundschaft gegenüber Reisenden ist tief in der lokalen Kultur verankert. Hier möchte ich mich @sirm3rl1n anschließen und jedem empfehlen sich darauf einzulassen. Ich möchte jedoch nicht unerwähnt lassen dass ich auch Kontakte mit Einheimischen hatte die diese freundliche Haltung nicht teilten und teilweise feindselig eingestellt waren. Sonstiges: Wer es gewohnt ist mit Trailrunning Schuhen zu gehen wird auch auf diesem Weg damit keine Probleme haben. Ich habe brandneue Salomon Speedcross Schuhe getragen, dieses Modell würde ich jedoch nicht empfehlen da die Schuhe am Ende komplett hinüber waren. Wildcampen ist ohne Probleme möglich. Fazit: Insegesamt ein sehr lohnender Trail! Den südlichen Abschnitt des Jordan Trails kann ich aufgrund der Landschaft und Gastfreundschaft ohne Einschränkungen empfehlen. Wie bereits erwähnt ist der Norden jedoch deulich schwächer. Ähnliches gilt interessanterweise auch für den Israel National Trail, wobei das Gefälle dort nicht ganz so stark ist. Die südlichen Endpunkte der beiden Trails in Aqaba und Eilat sind nur einen Katzensprung von einender entfernt. Daraus ergibt sich logischerweise die Idee die Highlite Abschnitte der zwei Trails miteinander zu verknüpfen. Also von Dana südlich nach Aqaba (287km) von dort kurz rüber nach Eilat und nördlich bis Arad wandern (450km). Natürlich kann man das ganze auch in umgekehrter Richtung gehen. Die Gesamtstrecke ist ähnlich lang wie der JT und man könnte durchgängig tolle Wüstenlandschaften genießen. Zur Zeit ist die politische Lage dafür natürlich nicht gerade ideal.
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  9. Mod-Team hat diesen Beitrag moderiert: So, wir haben die Grundsatz-Klopperei komplett entfernt. Da wir irgendwo die Grenze ansetzen mußten, was wir ausblenden (wir wollen ja auch nicht, dass es nach Öffnen des Threads in die nächste Runde geht), haben wir als Maßstab die Frage des TO genommen "Benutzt ihr Trekkingstöcke?" d.h. die Beiträge, in denen von persönlichen Erfahrungen mit / ohne Trekkingstöcke berichtet wurde bzw geschrieben wurde, ob man sie selber benutzt, blieb stehen, alles Andere wurde ausgeblendet. Uns ist klar, dass wir damit manchen User "unfair" behandelt haben, der sich bemüht hat, sachliche Grundlagen-Beiträge zu schreiben und natürlich hatten auch wir an mancher "Popcorn-Bemerkung" unseren Spaß, aber irgendwo mußten wir die Grenze ansetzen, ohne uns stundenlang mit dem Editieren aufzuhalten, wir hoffen, diejenigen können uns das verzeihen Wir machen den Thread jetzt wieder auf, bitten darum, auf sämtliche Grundsatz-Diskussionen / Kloppereien zu verzichten und sich in den Beiträgen auf die Schilderung eigenen persönlichen Erfahrungen mit / ohne Trekkingstöcke zu beschränken, entsprechend der TO-Frage "Benutzt ihr Trekkingstöcke?"
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  10. OT: Ich habe das mit dem Holz geschrieben - aber ich mache das mit Bodenschutz im Cone im Hobo-Modus und auf nicht hitzeempfindlichem Untergrund - da bleibt dann wirklich nur noch ein kleines bisschen weiße Asche übrig. Bitte bitte keine Brandlöcher an jeder Ecke hinterlassen und bei Gefahr durch Funkenflug überlegen ob man anders an warmes Essen kommen kann.. Entschuldigt bitte die mahnenden Worte - aber angebrannte Wiese find ich im Sinne von leave no trace nicht so schön..
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  11. ... also der älteste Kram der bis heute innerhalb meines „ul-Systems“ in Gebrauch ist: Ein Morakniv, 100 g, von 1985. Einige Duraluminium rockpins, 12 g auch ca. 35 Jahre alt. (Die sind einfach nicht kleinzukriegen) Zwei Leki Makalu Stöcke, 270 g, gleicher Jahrgang. Die Makalu Stocke werden zu Hause zum Tarpaufbau verwendet, aber die anderen Teile sind noch immer mit mir unterwegs. VG. -wilbo-
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  12. Erst Bericht, dann Fotos. 😉 Wer nur Fotos will, scrollt runter. Lange Jahre habe ich darauf gewartet, endlich ein Zeitfenster zu haben, um den Südlichen Kungsleden im Herbst am Ende der Saison im Indian Summer zu wandern. Das hat insgesamt mehr schlecht als recht geklappt. 😅 Ich bin mir nicht sicher, ob ich ohne den Austausch mit Mia im Zelt, die zu der Zeit ihre NPL-Tour machte, die Tour überhaupt durchgezogen hätte. Woran lag´s? Am Regen. Es hatte vorher schon ordentlich geregnet, aber vor allem in der 1. Woche, zwischendurch und auch am Ende. Letztlich hatte ich von 15 Tagen, 14 Tage mindestens einmal knöcheltief im Wasser gestanden und 6 ohne Regen. Ein Tag bzw. die Nacht war besonders schlimm, da regnete es irgendwas jenseits der 50 l und die Schweden meinten, so was hätten sie noch nicht erlebt - und es war am folgenden Tag die schlimmste Etappe. Die Vorhersage hatte übrigens zwei eklige Regentage für den Tourzeitraum berichtet. Die Tour war letztlich mental und physisch das Härteste, das ich je gemacht habe. Auch 1 Monat nach dem Ende bin körperlich nicht regeniert.🤕 Die Planung: Ich hatte 14 Tage angedacht, aber für Anfahrt, Tour, konventionellen Urlaub und Abfahrt 4 Wochen Zeit gehabt. Ich wollte locker wandern, aber hatte auch die Schließung der größeren Hütten ab Oktober im Blick und befürchtete auch zum Oktober tiefere Temparaturen. Letztlich wurde es durch die Regenfälle 15 Tage mit knapp 24 km im Schnitt. Für die Bedingungen sehr gut, aber auch ein Grund, warum ich immer noch nicht fit bin. Ich hab mich für die Süd-Nord-Richtung entschieden, um die beeindruckende Berglandschaft um Helags- und Sylarna-Massiv am Ende zu haben. Zudem spart man sich ein gutes Stück an Anfahrt zu Beginn. Stichwort "Anfahrt": Ich bin mit Auto angereist und das kann in Sälen bzw. am Startpunkt echt heikel sein, denn vor Ort wird alles bewirtschaftet, wofür man ne App braucht, mit der man dann aber auch nur höchstens 6 h parken darf. Erst durch den Supermarkt am Startpunkt hab ich von ein paar unbewirtschafteten Parkplätzen erfahren. Wer mehr in der Saison starten möchte, wird vermutlich Probleme haben, ein Auto unterzubekommen. Die Rückfahrt gestaltet sich indes problemlos mit Zug bis Brunflo und von dort mit Bus bis Mora und dann wieder mit Bus direkt bis zum Högfjällshotell. Rund 10 h, die ich lieber müde nach der Tour als ungeduldig vor der Tour machen wollte. Verpflegung: Da Resupply eher schwierig ist, habe ich mich zu einer Mischform entschlossen: die warmen Mahlzeiten (Knorr-Tüten) habe ich für 14 Tage mitgenommen, alles andere für 1 Woche. Resupply dann teils in der Grensbua und in der Fjällstation Grövelsjön. Ausrüstung: Wegen der Sümpfe etc., die auch in normalem Zustand auf dem Weg vorkommen, wollte ich das erste Mal ne lange Tour mit Trailrunnern machen. Das Setup waren Altra Olympus 5 mit Sealskinz und Scoken in verschiedenen Dicken. Als Rucksack sollte der Lightning dienen, aber der entpuppte sich beim Packen als zu klein. Das hätte man noch durch Anfrickeln retten können, aber ich entdeckte eine Beschädigung, die durch die Rückenstange verursacht worden ist, sodass ich zähneknirschend auf den 1 kg schwereren Exped Expediton 80 ausweichen musste. Vorteil: der ist wasserdicht, wofür ich dann aus bekannten Gründen gar nicht mal so undankbar war. Dritte spannende Komponente war die mobile Unterkunft, da ich das erste Mal in Skandinavien tarpen wollte. Das erwies sich für die Bedingungen letztlich als Schnapsidee, aber ich hatte auch wenig Glück auf der Tour. Ich hatte einiges für die Tour umgemodelt und neu gekauft. Im Anschluss werde ich noch ne Gear-Review anfügen. Bedingungen: Diese haben sich als superhart entpuppt. Zum Glück konnte ich das mit Mia im Zelt, die den Weg 2 Jahre zuvor gewandert ist, noch auf der Tour abgleichen, sonst hätt ich an meinem Verstand gezweifelt. Schließlich gilt der Südliche Kundsleden nicht gerade als anspruchslos, aber trotzdem nicht sonderlich problematisch. Ich hatte den Outdoor-Wanderführer von Michael Hennemann dabei und ich musste mehrfach furten, wo unter normalen Bedingungen die Querungen nicht mal ne Erwähnung wert waren. Am schlimmsten und im Grunde schon traumatisch war für mich die Querung irgendeines namenlosen Flüsschens zwischen Id Persättern und Röskosen nach der schlimmsten Regennacht, das so reißend und so tief war, dass ich meine Hündin rüberwerfen musste und selbst bis zum Bauch furtend fast mitgerissen worden wäre. Und ja, das war eine absolut fahrlässige Aktion. Im Nachhinein muss man da eigentlich umkehren und abwarten. Aber hinter mir lagen mehrere Sümpfe, die auch kein Spaß waren. Ab da an bin ich jede Nacht mit Sorgen ins Bett und morgens mit Sorgen raus, das könne noch mal vorkommen, da diese Stelle weder Im Führer erwähnt wurde noch bei den Berichten, die ich vorher gelesen habe. Mysteriös ist, dass auf Maps an der Stelle eine Brücke zu sehen ist, die einfach nicht da war. Abseits dieses kleinen "Dramas" waren die Wege häufig selbst kleine Bäche und ich war oft gezwungen am Rand auf der Vegetation zu laufen, was heftige Verdrehungen im Fußgelenk nach sich zog, sodass meine Achillessehnen ab dem 2. Tag schmerzten. Ab der Mitte der Tour waren die Sehnen spürbar geschwollen und ab Mitte der 2. Woche meine Knöchel davon geschwollen. Die letzten 2 Tage gingen nur mit Schmerzmitteln und bei Ankunft in Sälen war besonders der linke Knöchel faustgroß geschwollen und ich hab 3 Tage gebraucht, um zum Supermarkt laufen zu können. Ich hab 1 einziges Mal das Tarp genutzt, weil am Helags alle Zimmer mit Hund ausgebucht waren. Sonst musste ich aufgrund der Bedingungen erlaubt oder weniger erlaubt auf Hütten ausweichen. In der 1. Woche war eh alles überflutet oder arg widrig und am Ende war ich auch einfach mental durch und brauchte Wände, wenn ich schon völlig durchnässt war. Übrigens gab es zu dem Regen sehr häufig Orkanwinde, sodass ich mehrfach drohte, von den Planken geweht zu werden, kein Witz. Hund Wer in den wenigen Fjällstationen, die Hunde erlauben, übernachten möchte, muss zeitig buchen. Das kann sich aber gerade beim Thru-hike schwierig gestalten, denn wann ist man da? Ich habe meine Hündin meist frei laufen lassen. Nicht nur aus Bequemlichkeit, sondern auch wegen der Bedingungen, denn auf rutschigen Blockfeldern, beim Furten oder bei den schwierigen Wegen, waren meine und ihre Ideallinie sehr unterschiedlich. Grad wenn ich springen musste, war das mit ihr nicht machbar. Das Verletzungsrisiko war beidseitig einfach zu hoch. Allerdings sollte man den Teil mit den Rentieren ernstnehmen (Grob Grövelsjön bis Gamle Sylan). Man sieht wirklich viele Rentiere! Und sie tauchen gerne auch einfach mal nach dem nächsten Hügelchen auf, weswegen das Anleingebot absolut einzuhalten ist. Ankunft Storlien: Ich hab irgendwie kein Tor oder Schild für den Kungsleden in Storvallen gesehen, wo der Weg offiziell endet/anfängt. Die Weiterführung nach Storlien ist ziemlich unproblematisch. Man muss zwar ein Stück Landstraße laufen, aber das ist zum Glück nicht lang. Als Unterkunft zum Ausruhen ist unbedingt das Le Ski zu empfehlen. Ein Etablissement, dass es schon seit dem 19. Jh. geben soll, meine ich. Jedenfalls innen urig und in unkitschigem Western-Style bietet es leckeres Essen und Unterkünfte zu schwedisch günstigen Preisen. Mit das Beste: gleich gegenüber gibt es für die Norweger einen riesigen Süßigkeitenshop mit Toblerone-Tafeln in Kleinkindergröße. Bestens, um Kalorien nachzuholen. In längerer Fußweite gibt es auch noch ein Einkaufszentrum. Fazit: Die Wanderung bestand nur aus wenigen Genussmomenten. Das, was üblicherweisen am Härtesten genannt wird - das Rogengebiet - fand ich am angenehmsten, denn wo Geröll- und Blockfelder sind, da kann man nicht bis zum Knie einsinken. Ich hab Sümpfe, Moorlöcher, Pfützen, Bäche, Flüsse etc. in allen durchnässenden Varianten und auch in allen Winkellagen erlebt. Wirklich erstaunlich wie es in einem Steilhang sumpfig sein kann. Nur 1 Tag länger ist an sich ne gute Sache, aber ich wünsche jedem bessere Bedingungen, um besser bei 15-20 km zu bleiben. Ich bin 2x bei 13 km gelandet und bin 3x über 30 km gewandert. Grad letzteres ist einfach nicht zu empfehlen, wenn man das vermeiden kann. Erst mal, um die Natur zu genießen, und dann weil es einfach auslaugend ist und das Geläuf das nicht wirklich hergibt. Ich habe die Tour hauptsächlich durch die Kapuze erlebt. Ich habe auf den meisten Fjällebenen keine Aussicht gehabt und hatte immerhin das Glück, das Helags-Massiv und die Sicht auf den Rogen ungetrübt erlebt zu haben. Meine Hündin, die erst 2 Monate zuvor wegen Krebs operiert worden war, hat die Tour bestens überstanden und hat bei der furchtbaren Flussüberquerung mir bewundernswert vertraut. Das ist mit das Schönste, das ich von der Tour mitnehme. Aber auch die netten Begegnungen mit den Schweden auf dem Weg und in den Orten. Auch wenn ich sehr wenig Menschen getroffen habe, waren einige Deutsche darunter, und tatsächlich kennen die meisten Schweden den Südlichen Kundsleden nicht. Selbst wenn man sie auf ihm trifft. Eigentlich wünsche ich nur, dass niemand ebenfalls diese Bedingungen auf dem Südlichen Kungsleden hat. Letztlich habe ich es geschafft und habe ich mich unterwegs nicht verletzt, was ein halbes Wunder ist. Impressionen: Noch frohgemut und bei bestem Wetter. Eine der wenigen Fjällaussichten. Das macht den völlig falschen Eindruck von der Tour. Was so idyllisch aussieht, war unangenehm und windig. Ein wenig Herbstimpressionen. Der Indian Summer war zwar irgendwie da, aber vom Regen auch irgendwie weggewaschen. Ein Schönwettereindruck vom Mittelteil der Tour. Um Flötningen rum gibt es viel Schotterpiste, die eigentlich doof ist, aber im meinem Falle höchst willkommen war, denn man konnte ausnahmsweise den Kopf beim Wandern ausschalten und Strecke machen.
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  13. Also ich hab erst mal ne Auszeit vom Wanderthema gebraucht. Allein schon, um mit dem Orthopäden zu eruieren, ob ich überhaupt jemals wandern kann so wie bisher. Die gute Nachricht: ich kann, solange ich keinen direkten Schmerz habe. ☺️ Zur Erinnerung: ich hatte 1 Monat vor dem Südl. Kungsleden die Diagnose Sportlerarthose in einem Zehengrundgelenk (Gr. Zeh) bekommen und war mit Entzündungshemmern auf dem Weg unterwegs. Letztlich war ALLES das Problem nur nicht die verf🤐 Sportlerarthrose. Außerdem glaube ich weiterhin, das ist keine wirkliche Arthrose, sondern sukzessive Überbelastung anhand von durch Neubesohlung zu kleingewordenen Kletterschuhen. Die besten Diagnosen macht man noch selbst.🤭 Erst mal ein kleines Upate zu meinem Gesundheitszustand: Ich war vorletzte Woche das erste Mal bouldern. Mit neuen weicheren Schuhen, aber es ging. Seit 1 Monat kann ich wieder Wanderungen bis 8 km fast ohne Nachwirkungen. Darüber wird wohl auch gehen, probiere ich demnächst. Meine linke Achillessehen ist immer noch nicht ganz abgeschwollen, aber ich darf sie normal belasten. Das freut mein inneres Bälleparadies.😎 Damit habe ich mehr als 3 Monate zur allgemeinen Regeneration gebraucht und mehr als 2 Monate, um schmerzfrei normale Strecken wie zum Supermarkt zu gehen. In der rechten Hand hab ich noch ne leichte Überanstrengungserscheinung vom Trekkingstock - mal sehen, wie sich das weiter beim Bouldern macht. Mental hab ich immer noch keine Meinung zu der Wanderung. Ist alles irgendwie surreal. Ich bin langsam wieder urlaubsreif und am liebsten würde ich das erste Mal in meinem Leben einfach in ein Wellness-Hotel mit Sauna, Pool und Massagen gehen.🤤 Stattdessen denke ich an die Lysefjord Rundt im Frühherbst und die beiden verbliebenen Etappen auf der Uckermärker Landrunde nach.🙈 Happy Hiking! 🤗
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  14. OT: also, du bist eindeutig nicht auf up to date!😁 es gibt doch neue technologie. du musst die übrigen 750ml spiritus langsam in den stein am boden giessen. wenn er vollgesogen ist zündest du ihn an und kannst dann den topf direkt draufstellen. und die sackschweren riesenheringe kannst du zuhause lassen.😁 und vermutlich bekommt @tork mit seiner zusatzlüftung auch noch recht. gewicht gespart, nix weggeworfen und einen kollegen glücklich gemacht. 3 fliegen mit 2 klappen, oder so...👺 nicht nachmachen, bitte!😇 on topic: jede ältere frau nimmt einem den rest spiritus dankend ab. wer ein bischen yogi´d kann da fast immer ein stück kuchen abstauben. und wie schon erwähnt, im süden gibts oft 250ml flaschen. ich hab die in spanien immer in der nähe der zahnpasta gefunden.
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  15. Ach, menno ihr macht einem ja Angst! @tork nein bisher (nach 40 Jahren) nicht...
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  16. Wir Ultraleicht Wanderer sind ja auch kleine Gear Nerds. Hier, unter uns, können wir das ja zugeben Wenn was neues, leichtes, schönes, am besten noch aus Cuben oder Titan, vorbeikommt, sind wir da ganz schnell Feuer & Flamme für. Aber: Was ist die älteste UL Ausrüstung bei Euch im Schrank, die Ihr immer noch benutzt? Nennt Eure Top 3! Meine sind 1. BushBuddy Ultra, 2009 2. Katabatic Gear Sawatch Quilt, 2010 3. Therm-A-Rest NeoAir XLite, 2013 Der Bushbuddy kommt zwar weniger mit auf Tour, aber ist der Hit auf Daytrips, vor allem mit den Kindern. Die NeoAir XLite, mittlerweile 7 Jahre alt, funktiniert immer noch tadellos, zuletzt auf der Tour mit den Kindern (unten im Bild unter dem blauen Quilt ). Und der Katabatic Sawatch Quilt ist jetzt auch schon 10 Jahre alt. Ruck-zuck vergeht die Zeit, und die Tüte ist immer noch ein warmes Träumchen! Ich bin gespannt auf Eure Beiträge!
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  17. Fuer die Garmin Navis (Inreach nutze ich ja bis jetzt nicht) nutze ich deren Rucksack-Halterung, die kostet 20 €, kann ich fast ueberall verwenden, Auf dem Packraft auf dem Schlauch (mit Klett-Klebeband) im Bug auf dem Rucksack, auf dem Querspant im Canadier (da geht auch die Fahrrad-Halterung), Lenker MTB (da geht auch die Fahrrad-Halterung), div Stellen im Segelboot, mit Hilfe von Klettband auf dem Oberschenkel (auch Segeln, frueher GL-Fliegen), auf dem Unterarm (Windsurfen)... OT: Als ich in dem Alter war, war ich sehr froh, dass das meine Eltern haeufig nicht wussten Da kam die erste Postkarte nach 14 Tagen an, damals gab es auch mal in einer Zeitung fuer reisende Kinder einen Vordruck zum Ankreuzen zur Versendung an die Eltern, zum Beispiel bei der Schlussoption "Entschuldigt die verwackelte Schrift aber nach 3 Wochen Krankheit", alternativ "hier im Knast ist das Licht so schlecht" usw den gab mir damals mal meine Mutter... Sehr schoen auch bei dem aelteren Sohn meiner Ex, als er seine erste Wandertour mit einem Kumpel lief (Pilgerweg koelner Dom-Santiago) da hatte ich hier erwaehnt, als jemand was zu dem Weg fragte, dass ich ihn, falls er sich mal melden wuerde, ihn fragen koennte und daraufhin schickte mir ein User einen Zeitungsbericht aus einer Lokalzeitung von einer Redakteurin, die die beiden im Regen aufgegabelt und zur Uebernachtung und Waesche Waschen zu sich mitgenommen hatte. Aber klar, kann je nach Situation, eine Beruhigung fuer Angehoerige sein, dass man sich nicht den Stress machen muss abends noch auf nen Huegel mit Netz zus steigen oder einem entgegenkommenden Wanderer einen Zettel mitgeben muss, wenn man mehrere Tage keinen Empfang hat.
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  18. Mir ist noch was eingefallen, wo ich kein Gewicht spare: bei den Klamotten, die ich auf der Tour trage. Da ist mir Funktionalität und Robustheit wichtiger als das Gewicht, insbesondere bei den Hosen und so werde ich die gute alte Fjällräven-G1000-Hose sicher nicht durch ein leichteres Modell ersetzen, jedenfalls nicht, so lange sie noch lebt. Aber so schnell geht sie sicher nicht ab.
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  19. Also ich hab auch schon bei gut -10° mit Spiritus problemlos gekocht. Natürlich habe ich dazu das Spritfläschchen und den Brenner ganz einfach während des Tarpaufbaus etc. in die Hosentaschen gesteckt, dann zündet der Sprit problemlos. Und wenns erst brennt ist da nahezu kein Unterschied im Verbrauch im Gegensatz zum Sommereinsatz. Der Brenner steht dabei schön windgeschützt im MYOG-Hobo aus Edelstahlblech, exakt 2,3cm unterm Topf. Quasi wie in einem Cone, nur nicht coneisch ... Ich nutze den Toaks Siphon, für mich der beste aller Brenner (etliche andere gehabt, auch MYOG Aludosen, Verbrauch, Leistung getestet, der Toaks gewinnt fast immer. Ist teuer, dafür ne Anschaffung fürs Leben und keine Gedanken mehr drum machen). Hohe Leistung pur, mit aufgesetztem Simmering (aus dem Boden einer Aludose geschnippelt) brennt der mit einer Füllung fast ne ganze Stunde, optimal für Reis, Nudeln, rote Linsen, Bulgur, etc. zu köcheln. Die leichtere Nachkaufmöglichkeit von Spiritus, im Zweifel Alkohol, ist für mich der entscheidende Punkt gegenüber Gas. Abgesehen davon koche ich, wenn irgend möglich und trockenheitsmäßig nicht zu gefährlich, eh lieber mit Holz im Hobo/Topfstand. Alldeswegen mach ich mir auch keinen Kopp ob ich bei Tourdauer X Tage/Wochen mit Gas vielleicht irgendwann 25g weniger trage, der "sportliche UL-Grammjagdwahn" hat für mich auch Grenzen ... jaja, Frevel hier im UL-Forum Der Trangia ist allerdings bzgl. Gewicht, Leistung, Verbrauch gleich dreifach indiskutabel.
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  20. Ja du hast Recht, habe nicht nachgedacht und das falsche Foto gewählt: diese Wiese war wirklich pitschenass und nachdem ich die langen Grashalme wieder zurückgelegt hatte war auch wirklich nichts mehr zu sehen (und war auch nur für ein heißes Getränk)... Grabe oft ein kleines Loch dafür und lege anschließend die Grasnarbe wieder drüber oder suche mir einen größeren Stein als Unterlage! Puh, sorry!
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  21. Also Klopapier nehme ich mir aus der Gastronomie oder anderen öffentlichen Orten mit und da ich vorher frage, stand ich dann schon öfter mal mit mehr da als ich bräuchte.... Den Tipp auf Holz zu kochen setze ich auch mit Gas um, sodass ich schon überlegt habe das nur noch zu tun (entsprechend der Umgebung und Wetterlage). Dabei koche ich mit ein paar Ästchen auf 3 Heringen und spare mir den Brennstoff für morgens oder Schietwetter auf, obwohl...
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  22. Gleiches "Problem" wie mit Klopapier (wenn man keinen AZ Blaster verwendet), das gibts leider meist auch nur in der Großpackung ... also verschenken ... ein Fest nach dem Bezahlen in die Schlange hinter mir zu rufen ... Klopapier und Sprit zu verschenken, hehe, hat sich noch immer jemand gefunden
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  23. Auf Langstreckenwanderungen, speziell auf den 3 großen amerikanischen Trails, wird auf Teufel komm raus "gedroped", "gefliped" und "gefloped". Mich stört diese Vorgehensweise gewaltig. Ich frage mich, wie die ersten amerikanischen Siedler die Wüsten durchquert und die Rocky Mountains überwunden haben. Wahrscheinlich haben sie diese Vorgehensweisen erfunden Oder ist es eine Erfindung der heutigen Generationen von Langstreckenwanderern, die nicht mehr bereit sind Entbehrungen auf sich zu nehmen und sich zB benötigte Ausrüstung punktgenau "vor die Füße tragen lassen". Mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird kreuz und quer durchs Land gefahren um sich die Rosinen-Teilstrecken rauszupicken. Jeder weiß, was ein ThruHike ist. Für mich ist ein ThruHike nur ein "echter" ThruHike, wenn er -ohne Flip-Flop und -ohne MailDrop gegangen wurde, egal wie lang und schwer die Wanderstrecke war. Ich will hier niemand zu nahe treten. Ca. 4500 km auf dem PCT zu laufen ist eine grandiose Leistung vor der ich den Hut ziehe. Aber für mich ist das kein "echter" ThruHike, wenn er mit Flip-Flop und/oder MailDrop realisiert wurde. Deshalb plädiere ich dafür unterschiedliche Listen zu führen. Ich weiß nicht, ob das so schon gemacht wird. Eine ähnlich gelagerte Diskussion gibt es ja bei der Besteigung von Bergen über 8000 Meter. Viele machen das mit Hilfe von Sauerstoff. Ganz wenige Bergsteiger (zB Messner) verzichteten auf Sauerstoff. Für mich ist das ein gravierender Unterschied. Ob da im Bergsteiger-Bereich unterschiedliche Listen geführt werden, kann ich allerdings nicht beurteilen. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich bisher zweimal MailDrop ausprobierte. Einmal auf einem Jakobsweg (Camino de Levante, 2019). Ich ließ mir neue Wanderschuhe (Altra's) nach Spanien (an eine Adresse bei 900 km) schicken. Das hat wunderbar funktioniert. Diese Vorgehensweise hat mich aber im Nachhinein zum Nachdenken gebracht. Heute sehe ich das vollkommen anders. Bei mir hat da ein Umdenkprozess stattgefunden. Seit dieser Zeit versuche ich meine Wandertouren (unabhängig von der Streckenlänge und der Schwere der Strecke) so zu realisieren, dass ich -defekte/verschlissene Ausrüstung unterwegs ersetze und -notwendige Nahrung vor Ort kaufe, egal, wie weit ich vom Trail runter muss. Für diese teilweise großen Umwege will ich, wenn möglich, nicht Trampen und auch keine öffentlichen Verkehrsmittel verwenden. In einem Nachbar-Thread, ich finde ihn gerade nicht, habe ich deshalb schon einmal nachgefragt, welcher US-Trail ohne MailDrop zu schaffen sei. Da wurde mir der AT genannt. Wenn ich einmal in die Verlegenheit kommen sollte einen US-Trail zu gehen, wäre das deshalb der AT und nicht der PCT. Das zuvor Gesagte bedeutet im Umkehrschluss, dass für extrem lange Wandertouren über mehrere Jahrezeiten und Klimazonen die dafür notwendige Ausrüstung von Anfang an im Rucksack vorhanden sein muss. Der Sommer-Quilt (Komforttemperatur ca. 10°C) muss dann zB auch im Frühjahr oder im Herbst für Temperaturen bis -5°C herhalten. Das erreicht man nur durch eine geschickte Kombination von verschiedenen Ausrüstungsgegenständen. Im Beispiel des Sommer-Quilts wäre das zB Wander-Kleidung, die als Schlaf-Kleidung verwendet wird. Das bedeutet auch, dass ich (um beim Quilt-Beispiel zu bleiben) nicht 2 oder 3 Quilts (für jede Jahreszeit einen) benötige. Einer muss reichen. Ähnlich ist es mit anderen Ausrüstungsgegenständen. Diese Devise, "Einer für Alles" (ein Ausrüstungsgegenstand für alle Jahreszeiten und/oder Klimazonen), verfolge ich schon seit Jahren. Mein Traumziel, mein Basisgewicht weit unter 4 kg zu drücken, werde ich deshalb wohl nicht erreichen. Eher wird es sich zwischen 4-6 kg (über den Daumen gepeilt und abhängig von der Jahreszeit/Klimazone) einpendeln. Als "Vorausplaner" plante ich bisher vor allem die Tracks und die Verpflegung für meine Wandertouren. Die Tracks werde ich immer noch planen. Aber die Verpflegung werde ich in Zukunft mehr oder weniger dem Zufall überlassen. Beim Start für eine längere Wandertour statte ich mich mit Verpflegung für mehrere Tage aus. Dann muss ich aktuell entscheiden, wie und wo ich mir meine Verpflegung für die folgenden Tage besorge. Meine mir selbst auferlegte Vorgehensweise wird bei längeren Wandertouren unweigerlich zu Problemen führen. So werde ich nach ca. 800-1000 km Probleme mit meinen Wanderschuhen (Altra) bekommen. Wie ich das zufriedenstellend lösen kann, weiß ich jetzt noch nicht. Bei schweren Teilstücken, wie zB verschneiten Gebirgspassagen, würde ich warten bis eine Begehbarkeit ohne große Gefahren gegeben ist. Ich weiß, dass viele "ThruHiker" einen strengen Zeitplan befolgen, der oft von der zur Verfügung stehenden Zeit (berufliche Auszeit, Urlaub usw) bzw. der An- und Abreise diktiert wird. Auf dem bereits erwähnten Jakobsweg (Camino de Levante) bin ich im November 2019 über den O Cebreiro (ca. 1300 m hoch) bei leichten Minusgraden, 20 cm Neuschnee und heftigem Schneetreiben in meinen Altras mehr "gestapft" als gegangen. Ich hatte mich einer 3er-Gruppe angeschlossen, die bei dem Wetter unbedingt über den Berg wollte. Heute weiß ich, wenn ich an diese Situation denke, dass ich einen Tag abgewartet hätte. Alleine wäre ich nicht über den Berg gegangen. Am nächsten Tag war es noch kalt, aber das Schneetreiben war vorbei. Als Gruppe bewältigt man schwierige Wegstrecken wesentlich besser. Meine Wandertouren plane ich immer als "echte" ThruHikes. Die Realität sieht dann aber oft anders aus. Neben "echten" ThruHikes gab es auch ThruHikes mit MailDrop (zB Jakobsweg Camino de Levante, 2019). Auch SectionHikes (zB Jakobsweg Via de la Plata, Frühjahr und Herbst 2018) gehörten in meine Wanderwelt. Den einen oder anderen Abbruch (zB Das Grüne Band, Deutschland, 2021) musste ich aus Verletzungsgründen ebenfalls hinnehmen. Es läuft also nicht immer so, wie ich es mir in meinen Idealvorstellungen wünsche...
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  24. Jepp, und der Hüttenwart hat das Geheimwissen sogar bei Wikipedia niedergeschrieben.😉 https://de.wikipedia.org/wiki/Kungsleden
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  25. @FuchsVomWalde Danke für deinen Bericht! Muss ich gleich in Ruhe lesen. Ich werde demnächst endlich auch mal meinen posten, ich war Ende Juli, Anfang Ausgust dort und es wurde auch sehr nass… edit: gerade überflogen. Echt nochmal krassere Bedingungen hattest du, Wahnsinn. Und du auch Achillessehnenprobleme! Meine Physiotherapeutin/Pilatestrainerin hat wissend genickt und gesagt: jaja, die Ehrgeizigen, die kriegen zur Strafe Achillessehnenprobleme… Ich werde mich noch mal in Ruhe durch deinen Bericht wühlen und inspiriert davon den meinen verfassen in den nächsten Tagen. Liebe Grüße!
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  26. @BitPoet @Mia im Zelt @FuchsVomWalde und alle anderen tapferen SüdkungsledengeherInnen! huuuh, ich war so lange nicht hier im Forum und habe euren Austausch verpasst. Es war echt schade, dass BitPoet und ich uns auf dem Weg verpasst haben, und ja, es war seeeehr nass.. Tut mir echt leid, dass das so schlimm wurde mit deinen Füßen! Ich hatte auch abgekürzt, aber vor allem, weil ich massive Probleme mit den Achillessehnen hatte. Die Tatsache, dass im Fulufjellet der Weg tatsächlich zum nicht kleinen Teil identisch mit dem Fluss war, kam dazu. Versuche, aufwärts den Wassermassen auszuweichen führten nur dazu, dass ich irgendwann mitten im See stand und im Nebel nix mehr sehen konnte. Das waren die längsten 10 km meines Lebens 😅, ich glaube, ich habe 6 Stunden dafür gebraucht. Danach bin ich dann am Rörsjön abgestiegen und mit dem Bus nach Idre gefahren, wo ich 2 Tage meine Beine ausgeruht und gefuttert habe. Anschlieẞend bin ich mit dem Bus nach Grövelsjön und von da aus mit seehr viel Zeit und ganz langsam den Rest zu laufen, was echt schön war. Gewitter am Rogen, drölf Milliarden Mücken und Sonnenuntergänge deluxe, da war ich echt glücklich. Das Wetter war ok und gemischt, bis Hans zugeschlagen hat und das war tatsächlich ganz schön krass. Ich habe mich nachts gefreut über meinen unfassbar dichten Zeltboden (ich stand quasi im handbreit tiefen Wasser morgens) und habe dann einen Tag in Sylarna abgewettert, in der Fjellstation abgehangen und nette Leute getroffen. Die Flüsse waren sehr stark angeschwollen, ich war bei den Querungen sehr froh um meine Trekkingstöcke. Die letzte Nacht habe ich dann für 80 Kronen auf dem Fußboden in der Blåhammerstation verbracht, weil an Zeltaufbauen nicht mal zu denken war ob des Sturms. Wir mussten zu dritt die Tür aufstemmen dort… Züge fuhren dann erstmal keine ab Storlien, aber die schwedische Bahn ist ja so unglaublich gut organisiert, dass ich mit Bussen und gratis Hotelzimmer trotzdem in 1,5 Tagen in Stockholm war. Also insgesamt Abenteuer pur. Und ich will möglichst schnell wieder nach Schweden! Mich hat das alles nicht geschreckt, ich habe nur beschlossen, dass ich nächstes Mal zu den wasserdichten Socken noch einen Vorrat an Gefrierbeuteln mitnehme, wenn die Socken den Geist aufgeben. 😁 Liebe Grüße!
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  27. Ich habe mir letztes Jahr den WM summerlite geholt und inzwischen mehrfach in den Alpen getestet (Winterräume/Selbstversorgerhütte). Ich hänge mich dran wegen ' Preis/Leistung super, wüsste nicht warum ich einen WM oder Cumulus kaufen sollte.' Es ist ein super Schlafsack, sehr leicht, loftet sehr gut, nimmt wenig Platz im Rucksack, leider nur etwas knapp geschnitten. Aber leider passt die Temperatur (Limit 0°C) nicht, zumindest nicht für mich. Da ich bisher noch nie erlebt habe das es im Winterraum, nachdem den Abend zuvor gut mit dem Ofen eingeheizt wurde, unter 0 Grad wurde (das Wasser war am nächsten Morgen immer flüssig), habe ich den WM summerlite unter idealen Testbedingungen (trocken, warme Matratze als Unterlage) testen können. Ergebnis, gegen 4 Uhr -6 Uhr morgens aufgewacht wegen Frieren, da der knapp geschnittene Schlafsack, im Hüftbereich, den Loft nicht halten konnte. Gut, dann bleibe ich halt auf dem Rücken liegen, nicht so bequem, aber besser als frieren. Ich schätze das es ca 10 Grad im Schlafraum war. Da ich im Winter immer eine zusätzliche Daunenhose und warme Fließjacke dabei habe, war das kein Problem , allerdings bin ich auch schlank und die zusätzliche Kleidung passt noch in den engen Schlafsack. Ja, der WM summerlite ist für den Sommer, ich wollte aber die Grenzen, unter idealen Aussenbedingen (trockener, winddichter Schlafraum) erfahren. Die Leistung des summerlite sind top, doch die knapp 400€ sind zu hoch.
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  28. Sie ist von Mörkret nach Grövelsjön hoch gefahren und von da weiter. Ab da waren zwar auch keine trockenen Füße möglich, aber immerhin konnte man den Trail sehen Ich bin mir nicht sicher, ob ich noch mal in Schweden wandern will. Kalt, nass, neblig, Gewitter, Hagel, Sturm (inkl. Windhosen)... da schleppe ich persönlich lieber 6 Liter Wasser durch die Wüste und schwitze entspannt vor mich hin...
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  29. Schöne Eindrücke 2. Teil: Kein Regen, kein Sturm und pure Stille. Trotzdem wäre ich fast von der Planke gefallen. Kurz vor Grövelsjön hatte die Tour für mich die ersten "normalen" Wandermomente. Einfache Wege, kaum Matsch oder Sumpf, einfach wandern und schauen. Da sind wir in den Anfängen des Rogen-Gebietes, das ich, wie geschrieben, einen angenehmen Kontrast fand. Es hinter sich zu lassen, war doch auch irgendwie nicht schlecht. Die phänomenale Sicht auf den Rogen, die man in Süd-Nord-Richtung praktischerweise vor sich und nicht im Rücken hat.
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  30. Ich biete mich als erstes mal an, an dieser Stelle. Ich wohne zwar nicht an einem Fernwanderweg, aber an einem Fernradweg. Dem Weserradweg! In Elsfleth an der Unterweser. Ich biete in den warmen Monaten einen Zeltplatz für max 2 Zelte, für eine Nacht, direkt an der Weser an. Das Grundstück verfügt über ein Chemie Klo, aber kein fließendes Wasser. Ich kann aber, so ich denn in der Gegend bin, Wasser bei mir zu Hause auffüllen. In der kalten Jahreszeit gäbe es noch die Möglichkeit bei mir zu hause im Garten zu Zelten und gegebenenfalls bei mir die Toilette und Dusche zu nutzen… Bei Sympathie auch mehr… (nicht meine Frau!!)… Dieses Angebot gilt nur für Leute, die hier im Forum angemeldet sind. Es wäre schön, in ein bis zwei Tagen im Voraus per PN gefragt zu werden, ob Platz ist! Ausblick von der Sitzecke am privaten Zeltplatz! Wie zu erkennen ist, ich habe zwei Hunde! Wer also panische Angst vor Hunden hat, ist leider ausgeschlossen!
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  31. Du verwechselst da was. Die InReach Geräte arbeiten nicht mit dem Inmarsat System! Zu den anderen Punkten: 2. Die Antenne ist beim PLB deutlich besser als beim InReach da man sie ausziehen kann. Die Sendeleistung macht einen erheblichen Unterschied gerade bei schlechtem Wetter oder nassem Laub über dir. 3. Du hast das System des PLB noch nicht ganz verstanden. Ein PLB greift die Position nur per Dopplereffekt eines LEOSAR oder MEOSAR Satteliten ab wenn kein GPS fix besteht. Wenn ein GPS fix mittels GNSS gefunden wird wird natürlich der verwendet. Nur ist es halt nicht immer möglich den zu bekommen und dann bekommst du mit einem InReach garkeine Position! 4. Ich sprach nirgends von einem Notsignal via Seefunk. Das Homeing Signal wird nur auf den letzten Kilometern verwendet. 5. Das Akku Problem habe ich bei allen Geräten. Aber hast du mal nach den Laufzeiten im Notruf Modus geguckt? Wirst schnell feststellen was da das Problem ist... Zumal die Laufzeiten der InReach Geräte mit vollem und neuem Akku bei Raumtemperatur angegeben werden. Nach ner Woche unterwegs bei vielleicht 10°C Außentemperatur bleibt da nicht mehr viel übrig. Ich weiss nicht was "Nachbarschaftshilfe" sein soll. Inmarsat ist wie gesagt eh falsch aber ein InReach Notruf läuft zur Garmin Zentrale in den USA. Die müssen dann einen Ansprechpartner vor Ort mobilisieren und die Hilfe organisieren. Ist das gleiche was die MCC auch tun. Nochmal der Hinweis von mir: Ich finde beide Systeme (InReach und PLBs) super! Beide haben ihren Daseinsberechtigung und ich nutze selber beide. Nur habe ich immer wieder den Eindruck dass kaum jemand weiss wo die Unterschiede sind, die Werbeseite von Garmin lesen und denken: Genau das brauche ich ohne sich wirklich über Vor- und Nachteile schlau zu machen. Daher möchte ich einfach ein bisschen Wissen vermittelt damit dann jeder seine eigene Entscheidung treffen kann welches System für die nächste Tour das richtige ist.
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  32. Das Thema PLB vs. InReach wird immer heiß diskutiert aber ich möchte trotzdem noch mal auf die Unterschiede aufmerksam machen und dafür plädieren genau zu gucken was man braucht! Die beiden Systeme arbeiten unterschiedlich und das muss man wissen. Wenn man einen 2-Wege Kommunikator haben möchte um mit den Liebsten oder dem Wetterbericht in Kontakt zu bleiben ist ein InReach super. Die angeflanschte Notfallfunktion ist ebenfalls nett aber dafür war das Iridium Netzwerk niemals ausgelegt. Ein InReach sendet mit 1,6 W, ein vernünftiges PLB mit 5 W. Bei Regen oder Nebel sowie Wald oder Felswänden wird es beim InReach schnell dünn... Der Ocean Signal Rescue Me PLB1 z.B. ist super handlich, hat ne vernünftige Sendeleistung und Akku für garantierte 24 Stunden. Da haben die Rettungsmannschaften wenigstens Zeit einen zu finden! Denn was man nicht vergessen darf: Ist die Satellitenverbindung schlecht kann es passieren dass keine oder eine ungenaue Position übermittelt wird oder man muss sich bewegen. Wenn der Sender dann schlapp macht findet einen keiner. Aber selbst wenn keine genaue Position übermittelt wird bekommt das Mission Control Center direkt meine Daten und die Kontaktdaten meiner Notfallkontakte die die Route haben. Das funktioniert auch dann wenn nur ein GEOSAR Satellit erreicht werden kann, was quasi immer der Fall ist da die stationär sind. Daraufhin kann die Suche schonmal grob organisiert werden bis die genaue Postion bekannt ist. Die LEOSAR (niedrige) Satelliten übernehmen dann die Postionsbestimmung. Selbst wenn ich mich in einer Situation befinde in der ich garkeinen niedrigen Satelliten mehr erwische (Wald, Berge etc.) fängt dann jemand an nach mir zu suchen. Position muss dann anhand meines Tourenplans geschätzt werden. Und das COSPAS/SARSAT System wird gerade mit den MEOSAR Satelliten erweitert. Ab 2023 voll funktionstüchtig, jetzt schon 42 zusätzliche Satelliten im Orbit. Dann sind 3 Satellitennetzwerke in unterschiedlichen Höhen aktiv: GEOSAR (hoch, stationär und daher quasi immer erreichbar), MEOSAR (mittel, umlaufend, immer noch gut erreichbar), LEOSAR (niedrig, umlaufend, schlecht erreichbar wenn hohe Objekte den Horizont verbergen) mit denen ein Positionsfix und Übermittlung deiner Daten quasi sofort erfolgt. Beim Iridium Netzwerk muss man warten bis einer der niedrigen Satelliten erwischt wird, was außerhalb der Polregionen schwierig sein kann. Wenn zu dem Zeitpunkt kein GPS Fix besteht kann deine Position nicht übermittelt werden da die Iridium Satelliten deine Position nicht bestimmen können. Auch nicht über den Doppler-Effekt da die Iridium Satelliten das nicht können! Du brauchst also definitiv einen Fix zu mindestens 4 GNSS Satelliten und einen Iridium Satelliten in Reichweite um deine Position zu übermitteln. Wenn man sich bewegen muss weil die momentane Position nicht mehr sicher ist geht das Spiel von vorne los.. Das ist beim COSPAS/SARSAT völlig anders da deine Position, mittels Doppler-Effekt, ermittelt werden kann sobald du Kontakt zu nur einem einzigen LEOSAR oder MEOSAR Satelliten bekommst! Wenn dann das Wetter schlecht ist und kein Helikopter fliegen kann oder man außerhalb der Reichweite ist muss man im Zweifelsfall stunden- oder tagelang auf Rettung warten. Wenn währenddessen der Akku schlapp macht hat man ein Problem. Ach so: Ein PLB hat außerdem einen Radiosender implementiert der auf 102,5 Mhz sendet und die Suche auf mittlere und kurze Distanz, insbesondere im Anflug, mittels Funkpeilung ermöglicht. Auch vorbeifliegende Flugzeuge fangen so ein Signal auf und alarmieren SAR. Das Iridium Netzwerk ist halt ein Kommunikationsnetzwerk und keins zur Positionsbestimmung oder Rettung. Das ist eigentlich für Satellitentelefonie und -internet da und darauf ausgelegt in Polregionen telefonieren zu können. Daher brauchen die inReach Geräte einen GNSS Fix (für die Positionsbestimmung) und einen Iridium Fix (für die Übermittlung zur Rettungsleitstelle). Zum Punkt man hat kein Feedback beim PLB: Stimmt so nicht. Man hat eine LED die einem 3 Stati anzeigt: a) Notruf ohne Position wurde empfangen. b) Notruf inklusive Position wurde empfangen. c) Notruf wurde bisher nicht empfangen. Zum Punk von khyal bzgl. der Registrierung und Weiterleitung nach Deutschland: Es stimmt, dass man ein PLB nicht in Deutschlang registrieren kann aber warum das ein Problem sein soll erklärt sich auch nach dem Artikel nicht. Das Kompetenz Gerangel hat man in jedem Fall. Ich gehe jetzt mal davon aus dass ich außerhalb von Deutschland unterwegs bin da man in Deutschland wirklich fast überall wenigstens eine Basis Netzabdeckung hat worüber man den Notruf absetzen kann. Bei allen anderen Ländern muss die Rettungsleitstelle eh mit den dortigen Behörden Kontakt aufnehmen was natürlich Zeit kostet. Das ist bei InReach bzw. Garmin aber auch nicht anders. Es gibt da einen leider sehr populären Fall bei dem der quasi weltbekannteste Jäger nach Jahren einmal wirklich Hilfe braucht und versucht per InReach Hilfe zu rufen was völlig schief geht bis schließlich ein Freund von ihm Hilfe organisieren muss. Und die Hardware ist halt leider auch nicht über Jahre erprobt und zertifiziert wie bei den PLBs was zu diversen Fehlalarmen führt die unglaublich teuer werden können. Beides verlinke ich hier mal beispielhaft: https://andrewskurka.com/garmin-responds-faulty-sos-lock-button-inreach-se-explorer/ h**ps://www.youtube.com/watch?v=lyCTjtEvQjc Um das klarzustellen: Ich halte keins der Systeme für besser oder schlechter! Ich möchte nur darauf hinweisen, dass es gut ist sich genau zu überlegen was man eigentlich möchte und sich dann entweder für eins der System zu entscheiden oder sogar beide mitzunehmen.
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