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1.Teil (Beschreibung,Tech-Daten, Gewichte, Stromversorgung usw - 2. Teil praktische Erfahrungen / Fazit kommt dann die Tage) Ich bin ja schon rel lange mit E-Pumpen statt Luftblassäcken unterwegs, ursprünglich wegen Packrafts, dann aber auch für Matten & Kopfkissen benutzt. Mit der Zero Pump waren die E-Pumpen in dem Gewichtsbereich der Säcke angekommen (Pumpe 34,4 g / Akku 17g) , erst recht, wenn man den 16340 Akku auch als Reserveakku für eine Stirnlampe wie die Fenix HM50/51 oder ne Zeltlaterne / Markierungsleuchte, wie die CL09 nutzen kann bzw den Austauschakku für die Lamope dann weglassen kann. Die Alpenblow fand ich dann vom Konzept her super interessant, eben als Stromversorgung PB oder Smartphone zu nutzen, ein sehr leichtes kleines Gehäuse (Pumpe 7,7 g). Was man in der Gewichtsabwägung nicht vergessen sollte, daß ja, wenn man nicht die Pumpe mit der Hand die ganze Zeit vor die evtl Öffnung halten will, einer der jeweils passenden Adapter dazu kommt, bei der der Zero Pump 7,5 - 10 g, der für meine Klymit Matten, gleichzeitig Exped Kopfkissen und meine Packrafts passende Adapter 9,4 g, bei der Alpenblow 1 - 1,9 g. Der Akku der Zero Pump hat eine USB-C Ladebuchse, die Alpenblow wird direkt über eine USB-C Buchse betrieben. Die Alpenblow ist so konstruiert, daß sie im Betrieb fast lautlos ist. Bei der Zero Pump finde ich für mich die Lautstärke nicht störend, aber wenn mal direkt neben mir andere Zelte stehen oder in einem Hafen die Boote sehr eng liegen, sehen ich zu, daß ich die Matte nicht erst mitten in der Nacht, wenn ich evtl spät pennen gehe, aufblase, sondern halt früher, um Niemand daneben zu nerven, das ist bei der Alpenblow nicht notwendig. Die Zero Pump hat ein rel stabiles Alugehäuse, was zum Laden des Akku aufgeschraubt wird, die Alpenblow hat ein dünnes Kunststoff-Gehäuse. Die Alpenblow erzeugt einen rel breiten laminaren Luftstrom mit niedrigem Druck, die Zero Pump erzeugt mehr Druck und der Luftstrom ist enger "konzentriert", entsprechend kann man die Zero Pump auch gut nutzen, um ein Koch/Lagerfeuer oder einen Grill anzufachen... Nun noch ein paar Pics (auf der Waage) und weiter geht es dann die Tage mit dem 2.Teil (praktische Erfahrungen & Fazit)7 Punkte
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Verhältnis: Körpergewicht vs. Rucksackgesamtgewicht
waldhummel und 4 andere reagierte auf Linkshaenderin für Thema
Das stimmt zwar, aber gerade hinsichtlich der Ausrüstung wird der Gewichtsunterschied meines Erachtens nicht aufgewogen. Größere Klamotten, Zelt, Schlafsack und so weiter werden sich nicht mal bis zu 2kg Gewichtsunterschied aufsummieren, während die der Durchschnitts-Outdoor-Enthusiast mindestens 20kg mehr wiegt als ich. Als 50kg-Frau habe ich mich damit abgefunden, dass das relative Gewicht für mich immer höher sein wird. Das mache ich dann einfach durch Zähheit wett. Gerade Fernwanderungen sind ohnehin mind. 70% Kopfsache.5 Punkte -
Verhältnis: Körpergewicht vs. Rucksackgesamtgewicht
Gams und 3 andere reagierte auf GeteiltesLight für Thema
Hallo, ich beschäftige mich auch seit einiger Zeit mit dem Thema. Da ich früher Programmierer war, habe ich da was gebastelt (mit KI Hilfe). Ist natürlich eine ALPHA Version Gewichtsrechner Alpha Version - https://www.packologe.de/gewichtsrechner.html Viel Spaß beim ausprobieren.4 Punkte -
Weitere Verwendung eines Schirms: - Als Tür für ein Tarp oder Schutzhütte -Als Ständer eines Mückenzelts (auch Mückenkondom beim Laufen) oder für den Bivy - als Unterlage fürs sortieren von Ausrüstung oder ein/auspacken des Rucksacks - Windschutz/Regen/Schneeschutz bei Gegenwind. Entweder des Gesichts oder auch insgesamt. So kühlt man nicht so schnell ais oder bekommt keine Schneeflocken in die Augen - bei Graupel/Hagel sehr angenehm Andere Vorteile: Ich fand es als Brillenträger sehr angenehm, die Brille wird nicht nass und beschlägt nicht - ohne Kapuze ist es leichter nicht zu überhitzen - bei Nieselregen kan auf eine Jacke verzichtet werden. - unterm Sonnenschirm ist es 5 Grad kühler4 Punkte
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Verhältnis: Körpergewicht vs. Rucksackgesamtgewicht
heikohiking und 3 andere reagierte auf ShyFly für Thema
Futter dir doch einfach ein paar Kilo drauf. Dann musst du prozentual nicht mehr soviel tragen...4 Punkte -
Vergleich der beiden imho besten :-) UL-Pumpen Flextail Zero Pump & Alpenblow Pump, 1. & 2. Teil
Blickpunkt und 2 andere reagierte auf khyal für Thema
2. Teil praktische Erfahrungen Zero Pump Nutze ich seit Längerem, zuerst nur als Backup für die Coolado Pump bei Packrafts, rel schnell bin ich bei Luftmatten auf die Zero gewechselt, kleiner, leichter, muß ich nicht Festhalten beim Pumpen, steckt stramm in der Aufblasöffnung meiner Packrafts bzw Matten. Bei einem größeren Paddelevent in der Eifel habe ich mal alle Boote damit aufgeblasen, um zu schauen, wieviel Boote der kleine wechselbare 16340 Standard-Akku schafft, nach 7 großen Wildwasser-Packrafts lief die Pumpe immer noch... Ich nutze ja aufgrund der besseren Konstruktion Klymitmatten, Diese brauchen aufgrund der Randkissen, die das "Runterrutschen" verhindern, einen etwas höheren Druck, auch das schafft die Zero Pump gut und selbst bei meinen Riesenmatten mit erhöhter Dicke, muß ich nur ca 1,5 Atemzüge nachpusten und ich schlafe "hart". Alpenblow Nachdem sie mal Probe gelaufen war, war ich etwas misstrauisch, ob sie wirklich die Power hat, größere Matten und dann auch noch Klymit vernünftig aufzupusten, auch weil Tom meinte, das wäre grenzwertig und würde nicht so gut klappen, wie bei den einfacher konstruierten TAR oder Expedmatten. In der Praxis schafft sie das aber locker auch die Randkissen aufzupusten, um sie auf meine gewünschte Härte zu bringen, brauche ich auch nur 2 1/3 Atewmzüge. Mal zur Einschatzung meine meistgenutzten Klymitmatten sind nicht die Standardmatten, sonern die (Insulated) Static V Luxe, was mehr als das doppelte Volumen ist. Mit dem entsprechenden Adapter sitzt die Pumpe fest auf der Aufblasöffnung. Tom hatte mir auch noch ein paar neue Adapter zum Testen geschickt, die evtl demnächst mit den Pumpen verwendet werden, ich kann gegenüber den Derzeitigen keine Vor/Nachteile im praktischen Betrieb erkennen. Falls jemand im Forum die Alpenflow verwendet ,gerne die neuen Adapter Testen will und dann dazu was hier schreibt, kann ich ihm ein Testset der neuen Adapter schicken, Tom hatte mir ein paar geschickt. Habe spasseshalber auch mal versucht, damit ein Packraft aufzupusten, aber dafür reicht die Power (natürlich) nicht. Im Gegensatz zur Coolado oder Zero Pump ist die Alpenblow auch nicht geeignet, uim ein Lagerfeuer oder Grill anzublasen. Was die Stromversorgung betrifft, klappt es prima, statt einer PB ein Android-Smartphone mit USB-C einzusetzen, mit 3 Verschiedenen getestet. Man muß auch nicht befürchten, daß man sich damit in 2 Nächten das Smartphone leer zieht, nachdem ich 3 Klymitmatten via 10Ah PB aufgeblasen hatte, hatte die gerade mal 2% Kapazität verloren. Die geringe Lautstärke der Pumpe is schon beeindruckend aus ein paar m Entfernung hört man sie gar nicht mehr. Damit es nicht zu lang wird (dann wird es eh nicht mehr komplett gelesen) kommt mein Fazit und wofür ich Welche empfehle bzw auch selber benutze, in einem kurzen 3. Teil. Hier nochein paar Bilder...3 Punkte -
Erste Übernachtung bei Kälte
khyal und 2 andere reagierte auf Frankenstein für Thema
So die Test-Tour ist vorbei, aber es sind leider doch „nur“ 4 Grad geworden und im Zelt sogar angeblich immer um die 8 Grad. Da muss ich anscheinend nochmal ran 😉 wollte eigentlich gerne mal an die 0 Grad Grenze. Auf jeden Fall war es eine super Erfahrung, wo ich gerne wiederholen würde. Gerade weil das für mich eigentlich das schönste Wanderwetter ist. Hier kurz noch mein Fazit zu den Wichtigsten Punkten: - - Ja, warme Socken fürs Zelt sind wichtig! - Bequeme Mütze ist wichtig. Hatte noch nie so lange am Stücke ne Mütze auf. - Quilt – Schlafsack Kombi passt und hätte noch ne Daunen Jacke anziehen können - Hatte unter die Isomatte noch ne billige Gymnastikmatte ca 1,5 cm dick. War okay, aber auch schon mehr an der Grenze als obenrum. Vielleicht besorge ich mir die Thermarest RidgeRest Classic als zusätzliche Schicht oder bestell mit Evazote bei Extremtextil. Grundsätzlich hatte ich das Gefühl, dass es besser wäre, wenn ich was auf die Luftmatte lege und nicht drunter, was bei der Kombi aber nicht passte. - Der Nebel bzw. Feuchtigkeit war in der Nacht kein Thema nur morgens wurde alles ziemlich schnell Nass beim Zusammenpacken. Nochmal vielen Dank für al die Tipps und Ideen.3 Punkte -
Theoretisch hätten da große Personen einen Vorteil. Aber in der Praxis brauchen große Personen auch größere Dinge. Die Klamotten sind größer und wiegen mehr, das absolut minimalistische Zelt ist eventuell zu klein und es braucht ein größeres. Es braucht mehr Essen und Trinken.3 Punkte
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Vergleich der beiden imho besten :-) UL-Pumpen Flextail Zero Pump & Alpenblow Pump, 1. & 2. Teil
khyal und ein anderer reagierte auf Wander Schaf für Thema
sie sind vom Gewicht her gleich, ich finde jedoch, dass sich die neuen (terrakottafarbig) deutlich smoother in die Matte stöpseln lassen, ohne dann auch gleich wieder heraus zu flutschen. Das bisherige Modell (leicht pink) muss ich mit unbehaglich mehr Kraft rein drücken und "einformen". Getestet bei der Nemo all Season (Version 2025) in RW. Hier gefällt mir der Kraftaufwand nicht, weil ich wirklich Belastung auf das Gehäuse bringe und stark von der anderen Seite der Matte gegen das Ventil drücken muss. Bei der "Terrakotta-Version" fluppt der Stutzen entspannt rein und hält sicher, lässt sich aber auch ohne Gewalt wieder ziehen. Die Nemo ist in rund 6:30 (+ weitere 30 Sekunden checken, ob sich noch was tut) mit dem neuen Adapter aufgepustet. Danach noch einen beherzten Atemstoß und die Matte ist fast prall, ein zweiter macht sie ganz prall (wäre mir zu viel). Mit dem alten war sie etwa sie bereits nach 5:30 ebensoweit gefüllt (ich werde später noch mal gegen checken - die Abweichung irritiert mich) Was bei beiden Varianten gleich bleibt: ich finde es etwas fummelig die Adapter über die Pumpe zu stöpseln. Weshalb ich noch nicht so ganz fühle, dass ich eine Pumpe mit zwei Adaptern für zwei unterschiedliche Ventile mitnehmen würde, da ich zu viel Bammel hätte, dass ich die doch recht filigrane Pumpe und die Nabe, die die Adaptergummis hält, unterwegs beschädigen könnte. Davon abgesehen finde ich es auch gar nicht so fix gemacht, die Adapter zu tauschen. Dementsprechend bleibt der eine Adapter nun für die eine Matte drauf. Und zwar die Terrakottaversion (die glaube wohl nicht aus dem 3d Drucker kommt, sondern gegossen wird). Die Geräuschentwicklung könnte bei dem neuen homöopathisch leiser sein. Insgesamt hört es sich aber außenstehend so an, als würde jemand mit dem Mund eine Matte aufpusten können, ohne dabei jemals Luft holen zu müssen. So in etwa kann man sich die Geräuschentwicklung vorstellen. Gerade im Wald ist es rücksichtsvoller für die Tierwelt, als mit einer hochfrequenten Pumpe da herum zu wedeln. Auch wenn man mal später an einen Lagerplatz kommt, an dem ggf schon Leute pennen, ist es damit kein Problem, denn ob Mund oder Pumpe, beide gleich laut - hier würde ich vermutlich sogar den konstanten Atemstoß der Pumpe vorziehen :D Mit aufgesetztem Adapter finde ich die Alpenblow auch gar nicht unbrauchbar zum Feueranzünden, denn sie bläst eben nicht zu stark, um es wieder im Keim zu ersticken. Abgesehen vom Alpenblow habe ich noch den Adapter zum Umfüllen von Gaskartuschen (9g), den "Albenflow" erhalten. Ggf komme ich mal dazu diesen zu testen. Extra von Tom für die Fernwanderer auf PCT usw konzipiert. Bisher hat alles wirklich tolle Qualität und er scheint sehr viel Herzblut reinzustecken. Außerdem hat er eine Resonanzzeit von... sofort, wenn man mit ihm in Kontakt tritt - ez Typ.2 Punkte -
Regenschirm - Und dann?
seimen und ein anderer reagierte auf Ein.Plattfüssler für Thema
So, so... sehr schön die zusätzlichen Nutzungsmöglichkeiten eines Schirmes. Habe auch schon überlegt, mir einen zuzulegen. Ist aber zusätzliches Gewicht. Und bringt es mir etwas ? ... Ich gehe mit dem Gatewood-Cape (GTW). Habe also einen Tag- und Nacht- Wetter-/ Regenschutz. Die Ponchofunktion funktioniert in Kombination mit Beinlingen (Chaps) gut. Bei Wind hilft Erfahrung, wie das Ding zu handhaben ist. Ein Problem gibt es nur, wenn es zum Zeitpunkt des Lageraufbaus lang anhaltend schüttet. Zum Lageraufbau muß ich das GTW (Poncho) ja ausziehen. Für diesen Fall habe ich bisher einen Einweg-Poncho dabei... Könnte ein Schirm hier besser sein ? Wer hält den dann ? Brauche ja beide Hände... Ein Schirm könnte meine Faulheit zum Überziehen des GTW (Ponchos) unterstützen. Insbesondere bei leichten und nur gelegentlichen Schauern. So bliebe das GTW für die Nacht trocken... Aber die Cabrio-Technik ist auch nicht schlecht. Dabei befestige ich das GTW (Poncho) am Tragebgriff des Rucksackes, lege ihn über denselben und streife es entsprechend der Regensituation über den Kopf nach vorn, oder nach hinten, dann wieder lagernd auf dem Rucksack... Bei Nutzung eines Schirmes ist nur eine Hand frei. Also kann ich nur mit einem Trekkingstock laufen. Zumindest bei Schirmen von Montbell. Es gibt auch Schirme, die an den Rucksackträger befestigt werden können. da wären beide Hände frei. Aber stabil scheint mir das nicht zu sein. Eine Korrektur der Schirmhaltung entsprechend der wechselnden Wind-regenrichtung scheint mir dabei schwierig... Ich selbst nutze einen zu den Montbell-Modellen in Gewicht und Durchmesser (nicht aber in der Stabilität) vergleichbaren Schirm für Tageswanderungen. Dabei werde ich an irgendwelchen Stellen der Kleidung immer (ertragbar) nass. Zusätzlich sowas wie eine Regenjacke würde dem abhelfen. Dennoch bleiben die Beine weitgehend ungeschützt. Werden also nass. Sollte mensch beachten und abwägen...2 Punkte -
[Biete] Slingfin Portal3 in neuwertigem Zustand VB €620,-
Gymbooo und ein anderer reagierte auf ChrisS für Thema
Hallo, ich verkaufe hier unser 9/23 bei Sack&Pack in Krefeld gekauftes Slingfin Portal 3, da wir es auf absehbare Zeit nicht nutzen werden. Laut meiner Hängewaage wiegt es all-in 1925g, womit es sich als vollwertiges 3-Personen-Zelt auch hier einen Platz verdient hat. Die Fotos dienen mehr als Beweis, dass es den Artikel wirklich gibt.😉 Für Details verweise ich auf hier geführte Diskussionen (ok, meistens zum Portal2) und die sehr gut gemachten Herstellervideos, z.B. bei YouTube. Am liebsten wäre mir eine Besichtigung und Abholung in Düsseldorf-Süd, aber es ginge natürlich auch ein versicherter DHL-Versand. Privatverkauf ohne Garantie oder Gewährleistung, keine Rücknahme.2 Punkte -
Verhältnis: Körpergewicht vs. Rucksackgesamtgewicht
khyal und ein anderer reagierte auf GeteiltesLight für Thema
Ja, das Computerprogramm blendet viele Faktoren natürlich aus. Bei Reinhold Messner müsste ich alles umschreiben ;)2 Punkte -
Regenschirm - Und dann?
Paula 123 und ein anderer reagierte auf MarcG für Thema
Ich finds auch mit Regenjacke angenehmer mit Schirm. Man kann die Jacke oft halb offen lassen/belüften, man hat keinen Regen auf der Brille, es wird insgesamt weniger nass. Bin Fan. Außerdem viel einfacher schnell einsetzbar als Regenjacke an/aus- ziehen.2 Punkte -
Verhältnis: Körpergewicht vs. Rucksackgesamtgewicht
Gams und ein anderer reagierte auf ZimtOrange für Thema
Hallo Gams, für mich ist das tatsächlich ein Thema. Ich bereite mich gerade auf eine Fernwanderung vor. Vorher sind mein Mann und ich schon einige Mehrtages- und eine Fernwanderung zusammen gegangen. Bis dato habe ich darauf geachtet, dass jeder ungefähr das gleiche Gewicht trägt. Jetzt wird das Gewicht für mich ein Thema, da ich alleine gehen will. Ich habe festgestellt, dass ich gut unterwegs bin, bei max. 10 – 12 % Rucksackgewicht zum Gesamtgewicht. Dann habe ich noch Potenzial, wenn es nötig wäre, mehr mitzunehmen (Wasser, Verpflegung). Trainings- und Allgemeinzustand spielt eine große Rolle. Bei unserer Fernwanderung hatte ich trotz einem mehr an Gewicht Tage, an denen ich den Rucksack kaum spürte. Trotz Hm. Und Tage, wo er mir eine Last war. Wie der Rucksack gepackt ist, ist ebenfalls wichtig für mich und verändert das Allgemeinbefinden. UL hilft da sehr, ausgewogen und gut gerüstet unterwegs zu sein.2 Punkte -
Verhältnis: Körpergewicht vs. Rucksackgesamtgewicht
Hans-Jürgen und ein anderer reagierte auf Old School für Thema
Da vergisst du einen entscheidenden Punkt: die Fitness, Trainiertheit der Person und deren Muskelanteil am Körpergewicht. Für die 100 Kilo Couchpotato ist 10 Kilo ne Belastung, für eine 50 Kilo Kraft-Ausdauer trainierte Person sind 10 Kilo "kaum spürbar" 😁2 Punkte -
Verhältnis: Körpergewicht vs. Rucksackgesamtgewicht
mtb_squirrel reagierte auf Gams für Thema
Hallo zusammen, mich beschäftigt seit einiger Zeit ein Gedanke, den ich gerne mit euch teilen und diskutieren möchte: Was wir unterwegs bewegen, ist nicht nur der Rucksack, sondern Rucksack + Körpergewicht. Und genau dieses Verhältnis spielt meiner Meinung nach eine große Rolle. Ein und derselbe Rucksack kann sich – je nach Körpergewicht – völlig unterschiedlich anfühlen. Beispiel: - Person A wiegt 50 kg und trägt 10 kg → +20 % des Körpergewichts - Person B wiegt 100 kg und trägt 10 kg → +10 % des Körpergewichts Absolut gesehen tragen beide 10 kg. Relativ gesehen ist die Belastung für Person A aber doppelt so hoch. Trotzdem vergleichen wir meist nur das absolute Gewicht, ohne das Verhältnis von Körpergewicht zu Rucksackgewicht zu berücksichtigen. Mir ist das besonders bei meinen Steigeisen (~500 g) aufgefallen. Für Person A sind das 1 % des Körpergewichts, für Person B dagegen nur 0,5 % – also ist hier der Unterschied schon deutlich spürbar. Deshalb meine Frage an euch: - Rechnet ihr (vor allem bei schwereren Ausrüstungsteilen) in Prozent vom Körpergewicht? - Gibt es für euch eine persönliche Grenze – also ab welchem Prozentsatz wird es unangenehm? Ich habe für mich festgestellt, dass alles unter etwa 11 % meines Körpergewichts gut machbar ist. Ab etwa 14 % werde ich deutlich langsamer. Ich bin gespannt auf eure Meinungen und freue mich auf einen konstruktiven Austausch! Liebe Grüße Gams1 Punkt -
Verhältnis: Körpergewicht vs. Rucksackgesamtgewicht
RaulDuke reagierte auf marieke333 für Thema
😂 ich meinte Topf (900 ml statt 550 ml für grösseren Hunger). Deutsch ist nicht meine Muttersprache..1 Punkt -
Neue Ultraleicht-Ausrüstung
mtb_squirrel reagierte auf Wulf für Thema
3ful hat einen neuen Rucksack mit Tragesystem im running vest Stil herausgegeben: https://3fulgear.com/product/packs/koala-daypack/ Der Rucksack wiegt komplett 524g und fasst 20 l. Ich habe ihn bestellt und bin sehr gespannt.1 Punkt -
Regenschirm - Und dann?
Blickpunkt reagierte auf MarcG für Thema
Ich befestige den Schirm meist einfach mit dem Brustgurt, oder auch mal in einer Fronttasche am Schultergurt. Wenn es nicht so stark windig ist, so dass ich ihn nicht zusätzlich festhalten muss, dann klappt das sehr gut.1 Punkt -
@marieke333 Pfanne??1 Punkt
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Verhältnis: Körpergewicht vs. Rucksackgesamtgewicht
Linkshaenderin reagierte auf marieke333 für Thema
Größere Kleidergrößen wiegen überraschenderweise nur wenig mehr. Es ist meist weniger als 10 % zwischen den Größen. Bei Kleidung mit Reißverschlüssen usw, wovon das Gewicht sich kaum verändert, sind es eher 5 %. Tip: https://ultralightoutdoorgear.co.uk/ wiegt Kleidung in jeder Größe. Ich habe einmal meine ganze UL Packliste in (Damengröße S) auf Herrengröße XL umgestellt, und der Unterschied betrug nur 620 Gramm. Dabei habe ich benachsichtigt: größere Matte, Zelt, Rucksack, Quilt, Kleidung und Pfanne.1 Punkt -
Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread
Old School reagierte auf Steintanz für Thema
>Dieser hier soll dafür taugen. -- Vgl. auch hier:1 Punkt -
Kommt so grob bei mir auch hin, 700g / Tag, also bei 17 Tagen 17*700g ca 12 kg Ich seh es klar relativ. Einerseits...Ein 190 oder 200 cm Typ hat größere, schwerere Klamotten & Schuhe bei, braucht ein größeres Zelt, hat mehr Verpflegung & evtl Wasser bei als eine 160 cm Frau, das Gepäck wird bei "gleicher Einstellung" zu UL eine Ecke schwerer. Andererseits kommt es imho auf Gepäckgewicht in Relation zum Körpergewicht an, jemand der 190 oder 200 cm groß und stämmig ist, kann es sich eher leisten z.B. irgendein Komfort-Gadget von 0,4 kg o.A. mitzunehmen, als eine rel kleine, schmale Frau, die nur die Hälfte wiegt, schmall gebaut ist und beim Gepäck um jede 50 g kämpfen muß. Dazu kommt evtl auch noch mit zunehmenden Alter daß bei Manchen das Bewußtsein dafür steigt, was man seiner Bandscheibe, Kniegelenken usw zumuten will und evtl gleichzeitig die körperliche Leistungsfähigkeit abgenommen hat. Das berücksichtige ich halt auch, wenn ich Andere berate... Was mich betrifft, soll es halt erstmal natürlich schön leicht sein und dann wäge ich ab, ob ich z.B. statt dessen etwas Schweres mitnehme, weil es Vorteile bietet, wie z.B. größeres sturmstabiles Zelt, autarke Energieversorgung, ist halt alles von der Tour, Jahreszeit usw abhängig, da habe ich halt mit 190/stämmig etwas "Gewichts-Spielraum"1 Punkt
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Verhältnis: Körpergewicht vs. Rucksackgesamtgewicht
Blickpunkt reagierte auf Old School für Thema
OT: So 12-13 Kilo, je nachdem was der Gaumen grade fordert1 Punkt -
Verhältnis: Körpergewicht vs. Rucksackgesamtgewicht
GeteiltesLight reagierte auf Old School für Thema
Grad mal ausprobiert ... ne für mich Standardtour eingegeben, Gewichte für autarke 17 Tage eingegeben ... kommt ein rotes Kreuz mit Vermerk "sehr anstrengend" raus ... in der Praxis ist das für mich eine erholsame Draußenzeit ... also alles sehr subjektiv und vor allem abhängig von der persönlichen physischen und psychischen Fitness und von den eigenen Erwartungen an die Tour. Prozentuales Verhältnis von KG zu Rucksackgewicht eher nur interessant für Menschen mit entsprechenden gesundheitlichen Einschränkungen.1 Punkt -
Verpflegung im oder ausserhalb des Zelts aufbewahren
Thierex reagierte auf Wolfgang67 für Thema
Bärenkannister habe ich vor 25 Jahren mal auf dem JMT eingesetzt, war 1999 in dem Gebiet bereits Pflicht. Ich hab mir den damals augeliehen, weil in Europa das Bärenproblem in der massiven Form wie in den USA (noch) nicht existierte, und die Teile auch nicht gerade preiswert sind. Meine geplante Tour geht in den Sarek. Ich habe mittlerweile über eine Facebook-Gruppe Kontakt zu jemanden gehabt, der in der Gegend lebt und auch viel Erfahrung mit Zeltübernachtungen hat. Seine Aussage war, dass er schon immer seine Verpflegung mit ins Zelt nimmt und, zumindest im Sarek, noch nie ein Problem hatte. Und ich würde auch Probleme bekommen, ausreichend hohe Bäume zum Aufhängen zu finden. Ich denke, ich werde es vor Ort situativ entscheiden, was ich mache. Wenn aufhängen möglich ist, ist das sicher die beste Lösung1 Punkt -
Suche mittelrobuste Regenhose ~200g
sevenfifty reagierte auf reiber für Thema
Gibt es wohl nur noch Restposten ? Ich hoffe meine hält noch lange. Meine wiegt in L 225g1 Punkt -
Vom Doubs könnt ihr auf den EV 6 bis Mulhouse und dann entweder an den Vogesen entlang oder am schattigen Rhein-Rohne Kanal bis nach Marckolsheim.1 Punkt
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Rein energetisch ist das vielleicht so. Aber man spürt Gewicht an unterschiedlichen Stellen eben anders. Wenn man 8 Stunden wandert und etwas fühlt sich dabei doof an, dann verliert man eben doch an Komfort und Laune, auch wenn die Leistungswerte die gleichen sind. Eine Schmerztablette macht dich auch nicht gesund, aber macht das Problem eben doch "besser". Deswegen ja auch oft die Trennung von Baseweight und Worn weight, weil der Rucksack zieht an den Schultern, die Unterhose spürt man aber eigentlich nicht.1 Punkt
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Verhältnis: Körpergewicht vs. Rucksackgesamtgewicht
Blickpunkt reagierte auf bandit_bln für Thema
Also wäre ich mit 6% Rucksackgewicht deutlich mehr Elite XUL, also jemand mit 12%? 🫣 Mein Körpergewicht bleibt natürlich mein Geheimnis 😇 Aber als ich mich mit dem letzten Verkäufer über den Gewichtsunterschied von Badger zu Kodiak oder XTherm zu Xlite austauschten, fiel uns beiden in etwas das gleiche auf. Für mich wären die 200g - 300g etwas völlig anderes, als bei ihm, unabhängig vom Körperfettanteil. Insgesamt kommt mir aber manchmal auch die Skepsis, wenn ich zwar jedes Gramm sparen will, aber dann doch 3 Liter Wasser und zusätzlich noch 2kg Essen mitschleppe. Andererseits schleppen die Schweren ja ohnehin mehr Gewicht den Berg rauf, da zählt dann jedes Gramm extra vielleicht auch doppelt. Weiterhin brauchen wir z. B. deutlich mehr Energie, also Nahrung und auch Wasser. Dadurch wird das relative Baseweight geringer, aber das relative Gesamtgewicht unterscheidet sich am Ende dann vielleicht doch nicht so stark.1 Punkt -
In der normalen Diskussion, also wenns nur um das Rucksackgewicht geht, irgendwie schon. Da ist schnell mal Unverständnis, wieso das mit XL-Alles dann doch eher 6-7kg werden, wenn man nicht völlig spartanik betreibt. Was aber auf dem Trail natürlich egal ist. Wo es wirklich einen Unterschied machen kann, ist das Proviantgewicht, bei großem Abstand zwischen Resupplies. Ich (1.88m, ~90kg) brauch meine ~4000 Kcal pro Tag auf dem Trail, das läppert sich, wenns mehr als 5 Tage an Essen sind. Auch wenn ich nicht unbedingt in % Rechne, setzt einem das ganze natürlich die Grenze. Wenn ich mal kurz umrechne, wirds für mich auch ab 15% (dann natürlich wirklich alles im Rucksack) weniger spassig. Mal für einen Tag mit wenig Wasserstellen unangenehm, aber bitte nicht die ganze Zeit. OT: Und dann gäbe es natürlich die unangenehmere Frage zum Verhältnis Körper- und Ausrüstungsgewicht andersrum: Lohnt es sich wirklich bei der Ausrüstung 10g zu sparen, wenn man vielleicht woanders 5kg über hat. Aber da sitze ich auch im Glashaus und werd sicher nicht mit Steinen werfen.1 Punkt
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Verhältnis: Körpergewicht vs. Rucksackgesamtgewicht
trekkman reagierte auf Biker2Hiker für Thema
Ich vergleiche nur absolute Werte. Ab x wird es unangenehm.1 Punkt -
Kinder- und familienfreundliche Touren
mtb_squirrel reagierte auf khyal für Thema
In D etwas eingeschränkt (teilweise vielleicht etwas viel HM) der Eifgelsteig. Noch besser geeignet finde ich, sich was selber zusammenstellen im Naturpark Südeifel bzw luxemburger Schweiz, dort ist man ja auf beiden Seiten der Sauer in den Höhenzügen unterwegs und kann immer ins Tal runter laufen und mit dem Bus "abkürzen" wenn den Kurzen mal die Beine schwer werden. Sehr schön ist dann auch da das Müllertal da gibt es imn kleinen Abstand Camping und Kiddis fahren da meist drauf, ab, da das Ganmze rel verwunschen ist, es kleine Wasserfälle gibt und auf den Campings auch schon mal richtig nette Spielplätze gibt. Andere Option sind viele Etappen des Bergischen Weges, easy zu laufen, man kommt jeden Tag durch Orte zum Einkaufen, Essen oder evtl Übernachten. btw an Etappe 8 (ab Hoffnungstal) gibt es nen Trailangel, der Weg geht in ein paar Hundert m Abstand bei mir vorbei, Wenn ich da bin, könnt Ihr bei mir im Garten oder Haus pennen usw Wenn Ihr lieber was weiter weg läuft und Flug für Euch ok ist, dann wäre der GR249 eine Option, könnt Ihr direkt am Flughafen in Malaga /SP loslaufen, kommt fast jeden Tag durch Orte zur entsprechenden Versorgung, Zimmer oA.1 Punkt -
Schimmelflecken auf Isomatte entfernen
khyal reagierte auf bandit_bln für Thema
Mein erster Versuch zum Reinigen wäre immer Duschgel oder Spülmittel. Diese sind deutlich schonender als Waschmittel. Falls dann immer noch Schimmelflecken vorhanden sind: Verdünnte Zitronensäure oder Essigsäure sollten helfen und die Isomatte nicht angreifen. Also mit etwas Zitronella einreiben. Falls das nicht hilft, dann geht auch Essig und notfalls halt Essigessenz. Spätestens bei Essigessenz würde ich aber zu Handschuhen greifen. Nach der Entfernung sofort alles mit ordentlich laufwarmen Wasser abspülen. Gegen den Essiggeruch und zur Neutralisation der Säure hilft dann ggf. wieder Spüli. Aber ich lese gerade, @Old School hatte schon geschrieben1 Punkt -
Moin ihr Lieben, seit ein paar Jahren hab ich meine Leidenschaft fürs campen entdeckt. Bisher im Auto/Zelt. Anfang Jahres hatte mir das Hängemattenforum durch den Entscheidungsdschungel geholfen. Grüße an die Überschneidungen hier lol. Seitdem hab ich dieses Jahr in Summe knapp einen Monat unter freiem Himmel bzw. SilNylon verbracht. Mit der Ausrüstung bin ich auf ein paar Wanderungen und kürzlich einem Overnighter mit Rad versucht.. Ich hab Bock auf deutlich mehr und mache grade viel Sport, damit meine passiven Strukturen bereit für nächstes Jahr sind 😄 Als Student wird‘s mit DCF und co. Zwar schwer, aber ein paar Ideen und Praktiken zu Shelter, Kleidung und was zu Packen ist hab ich mir hier schon erlurkt. :p1 Punkt
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Verpflegung im oder ausserhalb des Zelts aufbewahren
andygogo reagierte auf Wolfgang67 für Thema
😉Tütensuppen sind ja auch nicht besonders attraktiv. Stell mal einen Kasten Bier und Chips auf einem Campingplatz ab. Ob die am nächsten morgen noch da stehen.......1 Punkt -
@seimen Es ist die Aufgabe des Verbrauchers, darauf zu achten, ob das Produkt der Wahl unter ethisch vertretbaren Bedingungen hergestellt wurde! Immer auf die „Regulierung“ , was auch immer das sein soll, zu schauen, also auf Behörden oder Gesetzgeber, finde ich Käse, denn dann macht man sich es echt zu bequem! Es muss nicht immer alles geregelt sein, auf den gesunden Menschenverstand kommt es viel mehr an! Meine Meinung! Z-Packs, TarpTent, Trekkertent, Bonfus, Crosshammok, 10Gram, sind nur die Spitze des Eisbergs, wo die Herstellung, zumindest größtenteils, in Nord Amerika oder Europa stattfindet !1 Punkt
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Wie leicht kann ein Full Feature Zelt sein? - 227g DCF Hexamid Solo Klon
waldradler reagierte auf Capere für Thema
Schon lange hatte ich das Hexamid Pocket Tarp w/ doors ins Auge gefasst, weil mir Geometrie und Maße für meine Zwecke perfekt zu passen scheinen. Gleichzeitig brauchte ich aber kein weiteres "Tarp", denn mein MYOG 1,4 x 1,4 m DCF Micro Tarp deckt eigentlich alle Bereiche mit Bivy gut ab... Warum also nicht Richtung Hexamid Solo Tent weiter denken? Gesagt getan und dank eines super simplen Schnittmusters auf Reddit von u/MrRogersWannabe/ stand das Äußere (also der Tarpteil) auch sehr schnell. Die inneren Werte brauchten dann nochmals einen ganzen Tag von 8:00 bis 22:00 und so kann sich das Ergebnis nun sehen lassen. Gesamtgewicht inkl. aller Abspannschnüre = 227g. Ich denke leichter kann man ein vernünftiges Zelt mit allen Funktionen dann aktuell wirklich nicht mehr machen. Verwendung fanden: Dyneema® Composite Fabric CT0.3E.08, 12g/qm weiß - Tarpanteil, für größtmögliche Schonung wurden alle Nähte geklebt, lediglich der Saum wurde genäht Dyneema® Composite Fabric CT1E.08, 18g/qm dunkeloliv - Bathtub Floor + Verstärkungen, ebenfalls vollständig geklebt Dyneema® Composite Fabric CT2K.18, 34g/qm schwarz - Top-Verstärkung Moskitonetz, Polyamid, 155 Maschen/qcm, 25g/qm, ultraleicht schwarz - auf einen DCF Streifen genäht und damit direkt aufs 12g DCF geklebt Dyneema/Polyester-Kordel, 32fach, 1,25mm schwarz & rot Leinenspanner mit beweglichem Steg, bis 3mm Kordeldurchmesser YKK 3C Reißverschluss Meterware schwarz YKK 3C Schieber beidseitig ohne Bremse schwarz Kanteneinfaßband, Ripsband, Polyester, 10mm schwarz & 5mm + 3mm Mini-Tanka, mit beidseitiger Bandaufnahme Elastische Kordel, 1,7mm, rund Alterfil S 100, Nähgarn, Polyester, 1000m schwarz Transfer-Klebeband, 20mm, DCF/Cuben-Tape, 3M 9485PC & Nitto Tape 10mm 5 x 1mm Neodym Magnete Aufgebaut wird das Ganze mit mindestens 4, besser aber 6 meiner MYOG 1.2g Carbon Needle Stakes. Mehr Bilder: https://imgur.com/gallery/jqYbJeD PS: Full Feature bedeutet dabei für mich = dichter Rundumschutz vor Insekten & Regen, wasserdichter Boden mit hoher Wanne (15cm), große Apside und diverse Einstellmöglichkeiten (Bathtub-Höhe, Magnetic Closures für die Türen + Mesh, Deckenhalterung für eine Lampe, Zweifach-Zipper für die Tür).1 Punkt -
Diese Unsicherheit verfliegt spätestens, wenn du von der Tour zurück bist 😄1 Punkt
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Saar-Hunsrück-Steig / Mai 2024
Mia im Zelt reagierte auf zoppotrump für Thema
Fazit / Völlig subjektiv Mir hat der Saar-Hunsrück-Steig super gefallen. Für einen mittellangen Wanderweg, der durch die deutsche Kulturlandschaft führt, gab es einen sehr hohen Anteil an Pfaden und verdammt wenig Asphalt. Für Misanthrope, Menschen die beim Wandern ungestört über die Probleme der Welt sinnieren möchten oder diejenigen, die einfach in Ruhe wandern wollen, ist der Saar-Hunsrück-Steig schlicht DER Weg. Für diejenigen die eine Trail-Community erwarten müssen diese selbst mit an den Start bringen oder wenigstens einen Volleyball mitschleppen. Zumindest im Bereich des Saarlandes wurde in der Nähe der Ortschaften regelmäßig auf Restaurants und Pensione o.ä. hingewiesen. So kann der Weg evtl. auch ohne Zelt und mit weniger Nahrung im Rucksack erwandert werden. Diese Hinweistafeln fehlten allerdings im weiteren Verlauf Richtung Boppard. Einkaufsmöglichkeiten gibt es natürlich in den Orten entlang des Weges. Allerdings werden Ortschaften häufig umgangen. Einzige größere Ausnahme ist Kastellaun, wo der Weg, wegen der Burg, mitten durch den Ort führt. Die anderen Orte, die durchwandert werden sind eher Sehenswürdigkeiten und bieten Restaurants und Unterkünfte, aber keine Lebensmittelgeschäfte. Wasser war, Filter vorausgesetzt, nie ein Problem. Es gab zumindest zu dieser Jahreszeit mehr oder minder regelmäßige kleine Bäche und sogar einige Quellen.1 Punkt -
Relativ spontan hatte ich mich dazu entschlossen, ein Teilstück des Westwegs zu gehen (von Forbach bis Titisee) – da mein Jahresurlaub abgebaut werden musste, und mich der Westweg schon lange gereizt hatte, aber ich keine Lust hatte mich durch Menschenmassen zu schieben und vor allem meinen Schlafplatz mit ihnen zu teilen. Daher lag nichts näher, als das Ganze im Winter anzugehen, wenn der gemeine Schwarzwald-Wanderer zuhause vorm Kamin sitzen bleibt. Vorab: Exzellente Entscheidung. Ich hatte – für mich – richtig Glück mit dem Wetter. Die ersten drei Tage gnadenloser Eisregen, Graupel und in den Regenpausen eine dermaßen hohe Luftfeuchtigkeit, dass es auch hätte Regen sein können (das war schön anstrengend und abenteuerlich und hat feine Fotos gegeben); die restlichen dreieinhalb Tage (unerwartet) feinster Sonnenschein den ganzen Tag lang. So sehr, dass ich mir einen Sonnenbrand geholt habe 😊 weil ich nach Studie des Wetterberichts die Sonnencreme gleich rausgeworfen und stattdessen die wasserfesten Überziehhandschuhe eingepackt hatte. Dass die Regentage am Anfang kamen, war nur gut; andersrum finde ich hätte es etwas auf’s Gemüt gedrückt; aber so war ich noch voller Motivation, gut ausgestattet und das gloomige hat hervorragend zum Nordschwarzwald gepasst; war eine ganz tolle Stimmung und ich habe absolut niemanden die ersten drei Tage auf dem Trail getroffen. Den einzigen Kontakt zu Menschen hatte ich in den Wirtschaften; und da auch meist nur das Personal – dem Schwarzwald macht der milde Winter arg zu schaffen; an Skifahren ist nicht zu denken, auch von den Langlaufloipen, die ich gesehen habe, war maximal eine noch (mit viel gutem Willen) benutzbar). So war es auch nicht verwunderlich, dass viele Gasthäuser geschlossen hatten. Da vermutlich jeder außer mir den Westweg schon kennt, werde ich nicht groß auf den Trail selber eingehen, maximal auf die Besonderheit im Winter (der ja jetzt auch keiner war). Laufbar war der Weg überall, an manchen Stellen war es anstrengend (hüfttiefer Schnee an der Hornisgrinde, in Sumpfgebieten teilweise 20cm hoch das Wasser, so dass ich barfuß durch bin; Schnee war teilweise so angetaut, dass man tief eingesunken ist und jedes Mal eine Wundertüte erwarten konnte – ist darunter Stein, eine Felsspalte oder ein Bach?). Aber an vielen anderen Stellen war es schon fast frühlingshaft schneefrei; und im Hochschwarzwald wieder so schön verharscht, dass man auf dem Schnee gut laufen konnte. Ich war sehr überrascht von der Qualität der Wege – da ist wirklich extrem wenig Asphalt- und auch Forststraßenanteil; das meiste sind schöne single trails. Manchmal gehen drei Wege ab einer Gabelung ab; der Westweg ist dann meistens der unwegsamste (positiv). Ein bisschen dekadent fand ich es manchmal sogar, dass offensichtlich zusätzlich zu existierenden Verbindungen noch ein schöner Wanderweg ins Grün gezimmert wurde (vielleicht war die Reihenfolge auch anders); und – ich glaube nach Hausach – hat man häufig die Schwarzwaldhochstraße gehört. Hat andererseits natürlich den Vorteil, dass wenn ich mir im tiefen Schnee ein Bein gebrochen hätte, ich nur die zehn Meter zur Straße hätte robben müssen und schon auf Hilfe treffen (oder überfahren werden). Landschaftlich ist – auch auf dem Teilstück das ich gelaufen bin – total viel los, von dichten Wäldern über Sumpflandschaften, einem kleinen Stück Heide, zu offenen Bergwiesen und -weiden; im Hochschwarzwald teilweise sagenhafte Aussicht (Alpenblick in die Schweiz hinein!). Und man fühlt sich, zumindest im Winter, hin und wieder richtig allein auf der Welt. Herrlich. Prinzipiell ist der Westweg in der Vorweihnachtszeit unverständlich leer. Zum Wochenende wurde es ja wahnsinnig schön, den ganzen Tag Sonnenschein, Temperaturen über Null – und selbst da habe ich nur hin und wieder Menschen unterwegs getroffen; meist auch nur in der Nähe von Ortschaften / Wanderparkplätzen auf den Bänken sitzend; und auf den abgelegenen Teilen des Wegs insgesamt glaube ich zwei. Regenstimmung im nördlichen Schwarzwald fragwürdiges Schlafsetup und morgendliche Besucher Sonnenaufgang vor der Hasemanhütte auf dem Farrenkopf Meine Wegabschnitte (ich habe nicht die offiziellen Etappen gewählt, sondern immer 20-25km Länge bis zu einer geeigneten Schlafmöglichkeit; Höhenmeter haben sich dann so bis max. 1000 am Tag ergeben): Tag 1: Bahn von Ulm nach Forbach, Laufen bis Unterstmatt Tag 2: Schwabenrankhütte Tag 3: Harkhof Tag 4: Hasemanhütte Tag 5: Kolmenhof Tag 6: zum Kreuz Tag 7: Titisee (Bahn zurück nach Ulm) Ich habe dreimal in Pensionen / Gasthäusern übernachtet; davon hatte ich zwei schon von zuhause gebucht, das war aber nur dahingehend notwendig, dass ich jedes Mal der einzige Übernachtungsgast war und somit sichergestellt war, dass überhaupt geöffnet wurde: Für den ersten Tag war ich mangels geeigneter Schutzhütten nicht sicher ob ich draußen schlafen oder einkehren möchte, und hatte auf die Edelfuchslodge spekuliert (ohne zu reservieren), bei der ich dann aber vor verschlossener Tür stand, weil mangels Kundschaft einfach der Laden zu blieb. Auch in der Alternative (Hochkopf-Stub in Unterstmatt) wurde es knapp – ich musste ein wenig mit der Wirtin diskutieren, da sie vorhatte am nächsten Morgen früh zum Zahnarzt zu fahren, und es daher kein Frühstück gäbe; ich wollte aber nur ein Bett im Trockenen, wir konnten uns dann einigen. Ursprünglich wollte ich am ersten Abend in Hundsrücken auf dem Gelände des Ochsenstalls zelten (die hatten auch wegen Wetter geschlossen; hatten mir aber erlaubt mein Zelt aufzustellen), allerdings stand das Wasser so hoch, dass es in den bathtub meines Notch Li (zugegebenermaßen auch eher Modell Crepes-Pfanne) hineingelaufen wäre. Ich schlafe zwar auf einer Luftmatratze und wäre daher nicht ertrunken, aber mit etwas Pech hätte es mich den Berg runtergespült, und dann hätte ich am nächsten Morgen in Schlafkleidung den ganzen Anstieg noch mal machen dürfen… Ok, ehrlich gesagt hatte ich einfach keine Lust auf zelten im Dauerregen. Daher habe ich spontan die erste Nacht in Unterstmatt in der Pension verbracht. Die zweite Nacht (es hat ungelogen den ganzen Tag durchgeregnet) dann in einer einfachen Schutzhütte, in der ich aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit mein Zelt doch noch aufgestellt habe. Dennoch war am nächsten Morgen mein Schlafsack patschnass und noch mal drei Kilo schwerer. Nacht drei im Harkhof, das wollte ich unbedingt mal aus Kult-Gründen ausprobieren (natürlich war ich wieder der einzige Gast). Habe mir die kleine „Vesperplatte warm und kalt“ bestellt, die ich komplett verschlungen habe; dazu ein Weißbier – und das ist mir wohl so auf den nüchternen Magen gegangen, dass ich fröhlich ein Stück von dem, was ich für Weichkäse hielt, abbiss – war aber Butter. Habe dann eine Scheibe Brot extra bekommen. Am nächsten Tag – Samstag, und zum ersten Mal hatte es Sonne! musste ich durch Hausach – dunkel, Menschen, Verkehr und, am schlimmsten, 700 Höhenmeter Abstieg. Meine armen Knie. Den Edeka hatte ich noch eingeplant, aber da ich von meinen eingepackten Fertigessen mit Mühe und Not bis dahin gerade zwei in mich reingebracht hatte, gabs dort nur ein paar Müsliriegel zu holen. Zum Glück gings dann wieder bergauf, sonst wäre mir kalt geworden; und an dem Tag bin ich tatsächlich in die vollkommene Dunkelheit gelaufen; so dass ich irgendwann nur noch mit Stirnlampe weiterkam. Aber schön war der Wald im Dunkeln, irgendwo hat ganz stilecht ein Käuzchen gehuuuut 😊 In der geplanten Schutzhütte flackerten schon Kerzen, ein Wanderer aus Stuttgart war da (und ein bisschen überrascht, dass so spät noch jemand kommt). Wir haben ein bisschen gewitzelt (das gute am Wintercamping bei mir ist, dass ich vielleicht auch mal die Chance habe den Sonnenaufgang zu sehen…) dass er schon lange weg ist, wenn ich aufwache. Am nächsten Tag haben wir aber beide ungefähr eine Stunde in die Ferne gestarrt und den wunderschönen Sonnenaufgang über den nebelverhangenen Schwarzwaldtälern bewundert. Das Wetter blieb konstant sonnig bis zu meiner Abreise in Titisee. Die vorletzte Nacht hatte ich übrigens (aus Prinzip, damit ich das Zelt nicht umsonst mitschleppe) auf dem WoMo-Stellplatz des Kolmenhofs verbracht. Die Wirtin war total putzig, hat mir sogar eine Wärmeflasche angeboten für die Nacht – es blieb aber sogar über 0°). Ich schlafe echt gerne draußen im Zelt; aber auf dem Trip habe ich mich mit Schutzhütten auch sehr anfreunden können; die sind ja teilweise wirklich luxuriös ausgestattet, und viele liegen so schön nur am Westweg, dass man auch morgens komplett seine Ruhe hat und die Landschaft genießen kann. Das hätte ich nicht erwartet. Und zum krönenden Abschluss habe ich mich für die letzte Nacht in der ehrwürdigen Pension "zum Kreuz" eingemietet, mit neuem Wellnessbereich und einer Panorama-Sauna, in der ich (natürlich war ich wieder der einzige Gast) den lila-orangefarbenen Sonnenuntergang über dem verschneiten Schwarzwald genießen durfte, um danach im Michelin-bemützten Restaurant mich quer durch die Karte zu futtern. Am nächsten Tag ging es nur noch kurz bis Titisee über meist offenes, verschneites Gelände mit richtiger Winterurlaub-Stimmung; im Ort dann ein bisschen Gardasee-Stimmung mit Waffel und Glühwein am Seestrand (aber langsam zog der Himmel wieder zu - ich war ja auch fertig mit der Wanderung), bis ich den stündlich fahrenden Regionalzug zurück nach Ulm genommen habe. Was für eine gelungene Woche. Ab Tag 4 gab's den Wald auch in sonnig. Blindensee Aussicht von der Hohenlochhütte (hier gibt's auch einen Übernachtungs-Pod und eine Komposttoilette!) Wacken-Stimmung am Brend Mein "Camp" am Kolmenhof - immerhin mit WC-Häusel. Ja, DCF ist ganz schön durchsichtig... Zum Glück haben sie um 20 Uhr die Scheinwerfer ausgemacht. Aber wie immer war ich der einzige Mensch weit und breit... Spuren im Schnee und Winterstimmung beim Doldenbühl Ausrüstung (shame!) Mit dem Gewicht hatte ich es wirklich ein bisschen vergeigt auf diesem Trip: Zunächst habe ich wieder mal vergessen, dass ich mir nichts aus Tütennahrung mache und in einem Anflug von „ich krieg nix zu essen weil alles zuhat“-Panik vier schwere Beutel Trekkingnahrung sowie eine insgesamt 400g schwere Wintergas-Kartusche beim globi organisiert habe. Totaler Overkill. Dann habe ich noch (ist ja Winter) den 1,2 kg StS Altitude II Winterschlafsack eingepackt obwohl ich einen Katabatic Gear Flex 15 besitze (dass 15° Fahrenheit -10°C sind, war mir wohl irgendwie entfallen). Bei Hoodie und Puffy habe ich dann auch noch mal gediegen zur wärmeren und schwereren Variante gegriffen, zusätzlich zur Mütze noch einen Buff eingepackt und – zack – bin ich mit über 12kg durch den Schwarzwald gepanzert. Mir tut immer noch die Hüfte weh. Wenigstens konnte ich endlich die Regenhose, die ich 1000km unausgepackt durch Tschechien geschleppt hatte, zum ersten Mal nutzen. Die und die wasserdichten Überhandschuhe waren die ersten drei Tage echt Gold wert. Ob es die 500g Regenjacke gebraucht hätte, weiß ich nicht; zumal die an Tag 2 auch schon durch war; natürlich auch weil mein Rucksack voll wie ein Schwamm immer schön nachbenetzt hat. Nachdem ich an Tag 4 in der Schutzhütte einen echten ULer getroffen hatte, war’s mir schon ziemlich peinlich, als ich nach und nach meinen gesamten Hausstand aus meinem Rucksack ausräumen durfte. Zugegeben, der junge Mann war nur für’s Wochenende unterwegs (strahlender Sonnenschein) und mochte nach eigenen Angaben den Winter nicht, da kalt – aber zumindest hat’s bei mir endlich den Schalter so richtig umgelegt, und ich habe mein Setup jetzt komplett umgestellt für die – hoffentlich bald folgende – fehlende Etappe Titisee – Basel und mein Gewicht halbiert: Schlafsack raus, Quilt rein Zelt raus (so viele Schutzhütten! Wofür brauche ich denn bitte ein Zelt?) Regenjacke raus, Poncho (-Tarp) rein Nie wieder Tütennahrung! An zwei Abenden habe ich außer einem Riegel nichts gegessen, weil ich einfach keine Lust hatte mir eine der mitgebrachten Tüten zu kochen. Das sagt wohl schon alles. Gas-Kocher raus, entweder stoveless oder carbon felt Spirituskocher (für Instantkaffe oder Grüntee reicht das allemal. Und wenn der doch nicht zündet, hab ich halt ein bissel schlechte Laune bis zur nächsten Wirtschaft). Sonstiges Regen-Gear raus sofern die Wettervorhersage stimmt Mit etwas Glück kann ich dann sogar den Rucksack tauschen – ich bin immer noch ein großer Fan des Komforts, den das Osprey Eja-Tragegestell bietet. Allerdings saugt sich das bei Regen dermaßen mit Wasser voll, dass ich noch zwei Tage später immer ordentlich davon angefeuchtet werde. Schwerer wird er dazu noch. Und ich hege langsam die Vermutung, dass meine Hüftschmerzen auch durch das konsequente Verlagern der Last auf den Hüftgurt provoziert werden. Also teste ich mal, wie sich die dann nur noch 5kg Gesamtgewicht in meinem leichten Fotorucksack ohne Hüftgurt tragen lassen. Was ich ganz groß feiere: Meine Entscheidung in Goretex-Schuhen zu gehen. Die Wege waren wirklich extrem nass, meist bin ich in einer Art Bachlauf gewandert; und drei Tage hat es ja auch noch geregnet. Einmal habe ich es geschafft, die Schuhe innen nass zu bekommen; und zwar über die Zunge (die wohl nicht Goretex ist, sondern sich vollsaugt. Gut gemacht, Lowa!). Sind aber über Nacht wieder getrocknet. In Kombination mit Merinosocken eine perfekte Wahl, auch wenn die Schuhe manchmal innen leicht klamm waren, die Füße waren immer happy und trocken. Und falls sich jemand fragt, ob es sich lohnt im Winter den Westweg zu gehen: JA. Schnell noch 'ne Waffel mit Eis am Titisee - und damit mir nicht kalt wird, ein Winzerglühwein dazu.1 Punkt
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Impressionen von Touren
Linkshaenderin reagierte auf Lugovoi für Thema
Ich war den kompletten März auf dem Israel-National-Trail unterwegs vom südlichsten Punkt Eilat bis Jerusalem. Nach zwei coronabedingt gescheiterten Versuchen hatte es endlich geklappt. Es war eine wunderbare Tour. Faszination Wüste, sehr nette Leute on und off-trail, großartige unverhoffte kleine Trailfamily. Dankbarkeit für diese Tour ist das zentrale Gefühl im Rückblick. Also hier ein paar Impressionen, ich hoffe irgendwann mal die Muße für einen längeren Bericht zu finden.1 Punkt -
Israel National Trail (Shvil Israel) September - November 2022
khyal reagierte auf Linkshaenderin für Thema
Hallo @Lugovoi! Ich bin definitiv nicht die beste Ansprechpartnerin für eine Wüstendurchquerung ohne Caches, da gibt es aber (dir sicher bekannte) Quellen dazu, die hilfreicher sind. Ich kann aber gerne meine Erfahrungen weitergeben, allerdings für Nord-Süd-Richtung; den Denkaufwand für die Gegenrichtung kannst du ruhig selber machen. Hier mal meine Wüstenetappen mit Infos zu Wasser: Ein Bokek - Mishor Amiaz Campground (23,5km) -> Wasser gecachet Mishor Amiaz Campground - Peres River (Kreuzung mit Rd. 25) (19,5km) -> ehrlich gesagt würde ich, wenn ich es nochmal machen würde, hier ggf. das Risiko eingehen und Wasser "schnorren". D.h., an der Straße warten, bis Autos anhalten - was sie in Israel sehr zuverlässig tun, wenn sie Wanderer sehen - und nach Wasser fragen. Israelis sind sehr freigiebig, was das betrifft und ungemein hilfsbereit. Ob man das mit sich vereinbaren kann, andere "anzuschnorren", muss man mit sich selbst ausmachen. Die darauffolgende Etappe bis zum Nahal Akrabim Nightcamp (am Rande des Small Crater) ist aber so anstrengend und herausfordernd, dass ich während dieser auf keinen Fall Wasser für zwei Tage tragen würde Peres River - Nahal Akrabim Campground (28,4km, aber nur, weil ich wegen gesperrtem Trail aufgrund eines Steinschlags einen Umweg gehen musste) -> Wassertank Nahal Akrabim Nightcamp - Oron (21km) -> Wasser und Steckdosen vorhanden, aber man sollte während des Ladens auf seine Geräte aufpassen, weil es direkt neben der Fabrik ist, wo ständig Leute Pause machen. Oron - Mador Nightcamp (20,4km) -> das war das Nightcamp, wo ich eine Wasserflasche des dort gecacheten zurückgelassen habe, da die nächste Etappe bis Midreshet Ben Gurion kurz und ohne nennenswerte Höhenmeter ist. Ich würde allerdings davon abraten, sie mit der Etappe vom Vortag am Big Crater entlang zu kombinieren, da sie technisch sehr anspruchsvoll ist Mador Nightcamp - Midreshet Ben Gurion (22,3km) -> Trail Angel Midreshet Ben Gurion - Hava Stream Nightcamp (27km) -> Wasser gecachet Hava Stream - Mitzpe Ramon (27km) -> Trail Angel Mitzpe Ramon - Gvanim Nightcamp (26,8km) -> Öffentliche Wasserquelle etwa drei Kilometer vor dem Nightcamp Gvanim Nightcamp - Gev Holit (18,5km) -> Wasser gecachet Gev Holit - Sapir (20,3km) -> Trail Angel Sapir - Nahal Barak (31,6km) -> Wassertank Nahal Barak - Zihor Junction (31,7km) -> Wasserhahn (Hier habe ich dann den Abschnitt bis Neot Smadar durch Trampen übersprungen) Neot Smadar - Shaharut Nightcamp (22,2km) -> Wasserhahn Shaharut Nightcamp - Mangan Stream Nightcamp (27km) -> Wasser habe ich etwa 10km vorher dem Nightcamp im dazwischenliegenden Nightcamp, dessen Namen ich gerade nicht parat habe, aufgefüllt und am nächsten Tag waren es dann (wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht) nur etwa 4km bis zum Eingang des Timna Parks, wo ich Wasser für den Tag aufgefüllt habe. Man kann auch dort übernachten, dort war mir aber zu viel Zivilisation, deshalb habe ich im Mangan Nightcamp übernachtet. Allerdings kann man beim Nightcamp am Timna Park seine Geräte aufladen Mangan Stream Nightcamp - Rehem Stream (17km) -> Wassertank Rehem Stream - Yehoram Nightcamp (23,2km) -> Wassertank Yehoram Nightcamp - Eilat (13km) Zur Schwierigkeit der einzelnen Etappen habe ich ja schon mal was hier im Faden geschrieben. Meines Erachtens ist (immer SoBo gedacht, also bei dir umgekehrt) die letzte Etappe vor Eilat und der Teil zwischen Peres River Nightcamp und Mador Nightcamp wirklich schwer. Ich würde in der Planung berücksichtigen, in diesen Teilen wirklich nicht zu viel Wasser zu schleppen. Auch ist das Verkürzen dieser Etappen nur bedingt möglich, bei sehr großer körperlicher Fitness und wenn man bereit ist, mitunter im Dunklen zu wandern (wobei du im März natürlich den Vorteil längerer Tage hast, als ich sie im November hatte). Den Rest der Wüste kann man auf jeden Fall komprimieren und effizienter gestalten. Da du deine Reise NoBo planst, gehe ich davon aus, dass du ziemlich fit bist, da kommst du sicherlich mit wesentlich weniger Caches aus als ich. Ich finde auch die Frage schwierig, was ich anders machen würde hinsichtlich der Caches, da ich vermutlich die Etappen anders gestalten würde, wenn ich heute nochmal losziehen würde. Hinsichtlich Essensversorgung ist der Abschnitt zwischen Midreshet Ben Gurion und Ein Bokek der längste ohne Resupply. Ich habe dafür 6 Tage gebraucht und empfand die Last (zusammen mit den 5-6 Liter Wasser, die ich täglich getragen habe) als zu viel. Verkürzen könnte man das lediglich, indem man vom Peres River Nightcamp, das ja an der Road 25 liegt, in die Zivilisation trampt (nach Dimona bietet sich an), und dort einkauft. Dabei verliert man aber sicherlich einen halben Tag, also so richtig praktikabel ist es nicht, aber eine andere Möglichkeit gibt es meines Wissens nicht. Den Rest fand ich nicht so problematisch in Sachen Versorgung. In Midreshet Ben Gurion, Mitzpe Ramon, Sapir und Be'er Ora konnte man mit kleinen Abstechern vom Weg einkaufen, dazu habe ich noch einen Ruhetag bei Paran eingelegt und dort Nachschub besorgt. Thema Wind: Es windet schon oft nachts, aber sicherlich nicht wie in den Bergen. Das zugigste Nightcamp ist - das ist allen Israelis bekannt - das kurz vor/nach Eilat, also das erste bzw. letzte. Es ist auch relativ weit oben und trotz der Windschutz-Steinkreise hat es sehr gewindet. Insgesamt war es aber nicht so tragisch; ich habe fast ausschließlich ohne mein Gatewood Cape nur im Net-Inner gezeltet, d.h. der Wind hat mich nicht am Schlafen gehindert (außer in der genannten Ausnahme, dort habe ich es aber auch nicht geschafft, das Tarp aufzubauen, so schlimm war der Wind). Wie sensibel du gegenüber Wind bist, kann ich aber natürlich nicht beurteilen. So viel erstmal, ich hoffe, ich konnte irgendwie weiterhelfen. Wie immer gilt: Hike your own hike. Außerdem, pro-tip: Immer die INT-App zur Wasserplanung konsultieren, weil dort in den Kommentaren zeitnah berichtet wird, wenn mal eine Wasserquelle ausfällt.1 Punkt -
Israel National Trail (Shvil Israel) September - November 2022
khyal reagierte auf Linkshaenderin für Thema
6. Abschnitt: Die Wüste Teil 2 - Midreshet Ben Gurion - nördlich von Paran (155,2km) Als ich frühmorgens aus Midreshet Ben Gurion aufbreche, bin ich voller Motivation und auch meine Wanderfreude ist zurückgekehrt. Es sind nur zwei Tage bis zum nächsten Resupply, daher ist mein Rucksack angenehm leicht und das erste Mal seit zwei Wochen habe ich keine Schmerzen beim Wandern, weil die Blasen an meinen Füßen aufgegangen sind. An diesem Tag sehe ich erstaunlich viel Grün, da ich eine Weile einem Rinnsal folge. Die Mittagspause verbringe ich vor unglaublicher Kulisse, ich bin glücklich, wieder in der Wüste unterwegs zu sein, frage mich aber, wie es weitergehen wird, nachdem ich in 5 Tagen in Sapir ankomme. Danach sind es 5 Tage ohne Resupply und ich weiß, dass ich nicht noch einmal so viel Essen tragen kann, zumindest nicht, wenn man noch 5 Liter Wasser mit sich herumschleppt. Das schaffe ich einfach nicht. Aber damit kann ich mich zu einem späteren Zeitpunkt beschäftigen. Nachdem Abstieg stehe ich auf einmal in einer Oase. Man kann sie auf dem obigen Foto leicht erahnen, aber plötzlich mitten in der Wüste in einem Palmenwald zu stehen, fühlt sich surreal an. Inmitten der Bäume treffe ich ein paar Israelis, die dort rasten und mir, während sie mir Pistazien anbieten, die üblichen Fragen stellen. Sie laden mich ein, zum Mittagessen zu bleiben, aber ich habe schon gegessen (kein Hinderungsgrund) und habe am Nachmittag noch einige Kilometer vor mir. Als ich am Abend im Nightcamp ankomme, stelle ich beglückt fest, dass ich allein bin. Da ich die Nächte in meinem ersten Wüsten-Drittel immer in Rufweite von Simon und Leah verbracht habe, freue ich mich, meine erste Nacht allein in der Wüste zu verbringen. Am nächsten Tag notiere ich in mein Tagebuch: "In den frühen Morgenstunden ist die Wüste am schönsten. Vom Einsetzen der Morgendämmerung bis kurz nach Sonnenaufgang ist das hier der schönste, friedlichste und stillste Ort der Welt." Derart beflügelt führt mich der Shvil an diesem Tag zunächst oberhalb eines Wadis entlang, dann durch es hindurch und am Ende kletternd wieder hinaus. Die Nacht verbringe ich in Mitzpe Ramon, einer Siedlung direkt am Rand des Ramon Craters (des größten Kraters der Negev) bei einem wortkargen trail angel. Am Morgen steige ich nach einem Besuch im Supermarkt in den Krater hinab. Auf dem Weg durch den Krater gibt es jeweils zwei Auf- und Abstiege, von deren Gipfeln man jeweils bis zum sich weiter entfernenden Mitzpe Ramon schauen kann. Bei einem der Aufstiege kommt mir eine Reisegruppe entgegen, die sich vorsichtig den Berg hinunter tastet. Der tourist guide, der vorneweg geht, spricht mich an und stellt sich als Schweizer mit einer Gruppe voller deutscher Touristen heraus. Während er mir interessierte Fragen stellt, stauen sich hinter ihm im Gänsemarsch die Absteigenden, die mein Vorhaben ganz unglaublich finden. Ich fühle mich ein bisschen wie ein Tier im Zoo und bin froh, als ich mich nach einer Verabschiedung an ihnen vorbei zwängen kann. Da das mein erster thru-hike ist, ist es noch ein neues Gefühl für mich, wie fremd man sich gegenüber Tagesausflüglern fühlen kann. Die letzten Kilometer bis zum Nightcamp lege ich im Licht der untergehenden Sonne zurück. Als ich eintreffe und beginne, mein Zelt aufzubauen, sehe ich auf einer nahen Hügelkuppe einen Jeep stehen, jemanden aussteigen, wieder einsteigen und auf mich zufahren. Als er ankommt und sich herausstellt, dass ich kein Hebräisch und er kein Englisch spricht, ruft der Soldat in Uniform einen Freund an, der seine Frage für mich übersetzt. Ob ich heute eine junge Frau in Militärkleidung gesehen habe. Nein, sage ich, ich habe heute niemanden in Uniform gesehen. Sie sei seit ein paar Stunden verschwunden, beim Wandern, erfahre ich, aber ich kann leider nicht weiterhelfen. Während ich mein Lager herrichte, meine Schuhe repariere, koche, esse und abwasche, sehe und höre ich den Jeep immer wieder ein paar hundert Meter irgendwohin fahren, hupen, rufen, lautstark telefonieren und weiterfahren. Obwohl ich die Vermisste nicht kenne, wird mir beim Gedanken an sie bange. Vielleicht ist sie gestürzt und liegt verletzt irgendwo. Ich habe die Tücken der Wüste ein wenig kennen gelernt und weiß, dass das auch ohne Selbstüberschätzung leicht passieren kann. Der Trail ist zu schwierig und das Geröll zu rutschig als dass man es auch mit der größten Umsicht verhindern kann, dass etwas passiert. Es ist schon dunkel geworden, als der Jeep wieder neben mir hält und ich durch den übersetzenden Freund am Telefon gefragt werde, ob ich möglicherweise bei der Suche nach der Vermissten helfen könne. Ich bin skeptisch, stelle eine Menge fragen und erfahre unter anderem, dass sie am frühen Nachmittag von hier losgelaufen und seitdem verschwunden ist. Die Polizei und die anderen Soldatinnen und Soldaten ihrer Einheit sind auch involviert. Als ich einen Blick auf den verzweifelten Fahrer werfe, beschließe ich, mitzufahren. Ich kann nicht wirklich helfen, denke ich, aber mir wird gesagt, dass vier Augen besser sehen als zwei und das stimmt wohl. Insgesamt sind wir eineinhalb Stunden zusammen unterwegs, während der Fahrer fast die ganze Zeit mit diversen Menschen telefoniert. Irgendwann erfahre ich, dass er unter anderem mit der vermissten Soldatin spricht. Ich bin sehr erleichtert. Sie lebt, sie ist unverletzt, kann reden und hat sogar Mobilfunkempfang! Doch deshalb will sie sich jetzt im Dunklen auch nicht mehr fortbewegen, aus Angst, den Empfang zu verlieren. Ich verstehe nicht ganz, warum sie keine GPS-Koordinaten senden kann, aber die Sprachbarriere verhindert, dass ich mehr Details von meinem Begleiter erfahre. Um die Geschichte abzukürzen: Sie wurde schließlich von einem anderen Kameraden ihrer Einheit gefunden und zu einer Art Militärbasis gebracht, wo wir sie dann auch treffen. Sie steigt zu uns ins Auto und ist dabei, als ich zur Campsite zurückgefahren werde. Sie spricht Englisch, daher versuche ich, herauszubekommen, wie sie verlorengegangen ist, aber so richtig verstehe ich es nicht. Offenbar ist sie mehrere Stunden in die falsche Richtung gegangen, wurde dann von der Dunkelheit eingeholt und ist in Panik geraten. Sie, aber besonders der Fahrer, danken mir immer wieder überschwänglich, obwohl ich genau genommen keine Hilfe war. "Die gesamten Israel Defense Forces danken dir", hält er mir als Googleübersetzung auf dem Telefon entgegen. Bei meinem Nightcamp angekommen, bedanken sie sich ein letztes Mal, dann fährt der Jeep davon und ich versuche, zu verstehen, was gerade passiert ist. Am nächsten Morgen führt mich der Shvil auf eine Bergkette, auf die ich am Vorabend zugelaufen bin und mir gedacht hatte, wie cool es wäre, dort oben zu wandern. Und tatsächlich ist die Aussicht großartig! Dieser und der nächste Tag sind gefüllt mit der Freude am Wandern, spektakulären Ausblicken und der Erhabenheit der Wüste. Sie fasziniert mich und manchmal könnte ich jubeln vor Begeisterung und Dankbarkeit, von dieser atemberaubenden Schönheit umgeben zu sein. Dazu ist der Trail angenehm zu gehen, ein ganz anderes Level als die ersten 5 Tage in der Wüste, die so technisch schwierig und auslaugend waren, dass sie mich an den Rand meiner Belastungsgrenze gebracht haben. Hier gibt es zwar auch steile Passagen, aber die Wege sind leichter. Jedes Mal, wenn ich nach einem längeren Anstieg den Gipfel erreiche, werde ich von intensiven Glücksgefühlen durchflutet, wenn sich plötzlich die Wüste vor mir ausbreitet, die wieder anders aussieht als vor dem Berg. Ich kann ihre Schönheit nicht in Worte fassen, nicht beschreiben, sie haut mich immer wieder um, nicht weniger intensiv als auf dem letzten Gipfel. Daher ist für mich mittlerweile klar: Aufgeben ist nicht. Nach Sapir sind es 5 Tagesetappen bis zum nächsten Resupply und ich beschließe, nach dem ersten dieser Tage einen Ruhetag einzulegen, da das Nightcamp nah an einer Straße liegt, von wo ich in die Zivilisation gelangen kann. Am darauffolgenden Tag werde ich mit Essen für 4 Tage, die ich definitiv tragen kann, zum Trail zurücktrampen. Als ich am frühen Nachmittag in Sapir eintreffe, will ich mich gerade zum Supermarkt aufmachen, als mir das Internet sagt, dass dieser am Dienstag schon um 13:30 Uhr schließt. Schlecht gelaunt mache ich mich auf den Weg zu meinem trail angel für diese Nacht, denn ich habe kein Essen mehr für den Abend übrig und der geschlossene Supermarkt bedeutet auch, dass ich morgen warten muss, bis 8 Uhr der Supermarkt aufmacht. Mit meinem trail angel gibt es leider Verständigungsschwierigkeiten, aber es kommt noch ein anderer Shvilist an, den ich in den letzten beiden Tagen mehrfach getroffen habe. Er kann als Übersetzer fungieren und ist nebenbei ein interessanter Gesprächspartner für mich, da er gerade eine 3-jährige Thoraschule abgeschlossen hat und nächsten Monat den Militärdienst beginnen wird. Der letzte Tag vor meinem Ruhetag führt mich für meinen Geschmack viel zu spät zurück auf den Shvil, sodass ich mich den ganzen Tag recht gestresst fühle, die gut 30km bis Sonnenuntergang zu schaffen. Allerdings gibt es nicht viel, was ich durch das Gehetze verpassen kann, denn der Weg ist eintönig und unspektakulär. Nur die letzten Kilometer, die mich auf die jordanische Grenze zuführen, gefallen mir. Als ich schon längst aufgegessen habe taucht in der Dunkelheit auf einmal eine Gruppe von 5 Wanderern auf und beginnt, ihre Zelte direkt neben meinem aufzubauen. Erst bin ich genervt davon, dann stellen sie sich aber als sehr angenehme Zeitgenossen heraus. Den Abend verbringen wir mit viel Humor, Keksen, Tee und interessanten Gesprächen. Sie wandern den Shvil abschnittsweise, immer dann, wenn sie ein Wochenende Zeit haben, allerdings hat einer von ihnen neue, uneingelaufene Wanderstiefel an und sich an diesem ersten Tragetag, der gut 30km lang war, furchtbare Blasen gelaufen. Daher werden sie morgen nicht wie geplant noch eine Etappe laufen, sondern nach Tel Aviv zurückkehren. Als ich am Morgen zusammenpacke, sind sie dementsprechend noch in Schlafkleidung. Ich unterhalte mich mit einem Ranger, der gerade dabei ist, den Wassertank des Nightcamps aufzufüllen und der mir eine Mitfahrgelegenheit zur nächsten Ortschaft anbietet, wohin ich ohnehin wollte, um einzukaufen. Nach dem ausgiebigen Supermarktbesuch nehme ich einen Bus in eine andere Ortschaft, um dort an meinem Ruhetag schön ins Restaurant zu gehen. Aber als ich dort ankomme, muss ich feststellen, dass es auf unbestimmte Zeit geschlossen ist. Die einzige andere Essmöglichkeit im Ort ist ein Imbiss am Kibbutz-Eingang. Ich gehe hin und frage - da ich die Speisekarte nicht lesen kann - was sie für vegetarisches Essen anbieten. "Nichts", sagt man mir, "nur Fleischgerichte" - "Was ist mit Pommes?", frage ich. "Haben wir nicht. Normalerweise schon, aber nicht heute." Sie schlägt mir vor, nach Tzukim zu fahren, dort habe es zahlreiche Restaurants mit vegetarischen Optionen, aber ich habe keine Lust, wieder in die entgegengesetzte Richtung meiner Unterkunft für diese Nacht zu fahren, also setze ich mich frustriert auf eine Bank am Kibbutz-Ausgang und denke nach. Ich hatte mich so auf richtiges Essen gefreut, ich habe Hunger und möchte einfach ausruhen. Da hält ein Auto neben mir an, der Fahrer fragt mich, ob er mich mit nach Sapir nehmen soll, er gehe dort schwimmen und dort starte doch der Trail? Ich bedanke mich, sage, ich mache heute einen Ruhetag. "Ah, super, das heißt, du hast alles, was du brauchst?" "Ja, an sich schon. Ich hab nur Hunger." "Hunger? Warum gehst du dann nicht zu dem Imbiss dort drüben, nur 50 Meter weg?" "Dort war ich schon, man hat mir gesagt, sie haben kein vegetarisches Essen." "Kein vegetarisches Essen? Klar haben sie das! Hummus! Shakshuka! Salat! Pommes!" "Aber mir hat man gesagt, sie hätten kein vegetarisches Essen. Und Pommes sind aus." "Nun, du kannst auch zu mir nach Hause gehen, ich habe vorhin gerade einen Topf Reis aufgesetzt, meine Frau ist Zuhause, du kannst einfach hingehen." "Hm, ich weiß nicht..." Er beginnt, mir den Weg zu seinem Haus zu beschreiben, insistiert, dass aber auch der Imbiss auf jeden Fall vegetarisches Essen habe. Ich weiß nicht, was ich sagen soll, bin zu gefangen in meiner Frustration. "Are you about to cry now?", fragt er plötzlich. "Ja, ich fürchte schon", sage ich, denn tatsächlich bin ich den Tränen nahe. "Komm, steig in mein Auto, ich fahre dich jetzt nach Hause." Also fährt er mich zu sich nach Hause, stellt mich seiner Frau vor, sagt, ich solle mir einfach was zu Essen kochen und nehmen, was ich will, er gehe jetzt schwimmen. Und dann bin ich mit seiner bezaubernden Frau in der Küche, sie macht mir einen Salat, ich esse und bin unglaublich gerührt. Nachdem mein Held vom Schwimmen zurückkommt fahren er und seine Frau mich zu meiner Unterkunft für die Nacht, sodass ich nicht laufen muss. Bevor ich aussteige, bedanke ich mich. "Danke dir, dass du hungrig warst. So konnte ich heute etwas Gutes tun", sagt er, fragt, ob ich alles habe, was ich brauche, er könne mir auch Geld geben, ich verneine, ich habe alles, was ich brauche. "Oh, that's a Bob Dylan Song!", sagt er. "She's got everything she needs, she's an artist, she don't look back..." Ich verspreche, mir das Lied anzuhören und schließe die Tür. Meine Unterkunft für diese Nacht ist die sogenannte Antilope Ranch, eine Art weitläufiges Wildgehege, in dem viele verschiedene Antilopenarten, Zebras und andere Tiere friedlich leben dürfen. Als ich ankomme, mir mein Platz zum Zelten gezeigt wird und sie dann erfährt, dass ich morgen früh vor Sonnenaufgang aufbreche, sagt sie, sie werde mir die Tiere zeigen, auch wenn der Wildgehege-Teil eigentlich schon zu habe. Also fährt sie mit mir durch das Gelände (zu Fuß ist nicht gestattet, um die Tiere nicht zu stören), erklärt mir die verschiedenen Antilopenarten und wie viele der Tiere früher in Zoos gelebt haben und hier nun ein besseres Leben haben. Dann bringt sie mich zum Zeltplatz zurück und ich bin überwältigt von all der Güte und Herzlichkeit, die ich heute erlebt habe.1 Punkt -
Israel National Trail (Shvil Israel) September - November 2022
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5. Abschnitt: Die Wüste Teil 1. Ein Bokek - Midreshet Ben Gurion (135,1km) Mein Trailbericht für die Wüste wird ausführlicher werden, da zum einen die Wanderung spektakulärer war, ich diesen Teil aber auch schlichtweg präsenter habe durch die größere zeitliche Nähe. Ich habe mich aus mehreren Gründen dazu entschieden, den etwa 40km langen Abschnitt zwischen Arad und dem Toten Meer zu überspringen. Zum einen habe ich das Highlight der Strecke, Masada, bereits gesehen bei meiner letzten Israelreise und ich hatte keine Lust, wieder in ein Meer aus Touristen zu geraten. Zum anderen wurde mir gesagt, dass der Abschnitt des Shvils landschaftlich nicht sonderlich schön sei, sodass ich beschloss, mir die 1000 Höhenmeter Abstieg und die zwei Tage zu sparen, um hintenraus noch etwas Puffer zu haben. Also steige ich in den Bus nach Ein Bokek und mache mich auf den Weg, aus dem Ort hinaus und in ein Wadi (d.h. ein trockenes Flussbett) hinein. Mein Rucksack ist schwer, zu schwer. Das Essen für 6 Tage + 5 Liter Wasser sorgen dafür, dass ich geschätzt gut 35% meines Körpergewichts mit mir herumtrage. Es ist einfach zu viel, zu schwer, es tut weh, der Rucksack, meine Blasen, die ersten Kilometer kann ich an nichts anderes denken als dieses furchtbare Gewicht. Ich wuchte mich Felsen empor, staune über die Schönheit des Weges, aber nur so weit es das Gewicht zulässt. Auf der Hälfte der Höhenmeter erhasche ich einen Blick aufs Toten Meer hinter mir: Dann sehe ich die erste Antilopen-Familie auf dem Trail und bin verzückt davon, wie neugierig und wenig scheu sie mich beobachtet. Ich werde ab heute jeden Tag verschiedene Antilopen-Arten sehen, als eine Art Begleiter durch die Wüste. Kurz darauf treffe ich drei Menschen auf dem Trail, die im Feuer Auberginen grillen. Sie stellen sich als zwei Touristinnen aus Chile mit einem israelischen Guide heraus, die mich in ein nettes Gespräch verwickeln, mir anbieten, zum Mittagessen zu bleiben, aber ich lehne ab, bin ohnehin spät dran, weil der Bus nach Ein Bokek Verspätung hatte und möchte vor der Mittagshitze noch ein paar Kilometer schaffen. Und nach der Mittagspause, als ich nichts ahnend um eine Kurve biege, treffe ich auf einmal Simon und Leah, die auch gerade von ihrer Mittagspause aufbrechen wollen. Wir hatten am Vorabend festgestellt, dass wir beide vorhaben, heute im selben Nightcamp, dem ersten, das einen Wassercache benötigt, zu nächtigen; ich freue mich sehr darüber, sie durch das Überspringen des einen Abschnitts eingeholt zu haben und meine erste Nacht in der Wüste nicht allein zu verbringen. Aber ihnen hier, auf dem Shvil zu begegnen, ist überraschend. Ich war davon ausgegangen, sie sind durch ihren zeitigen Start in Ein Bokek schon weiter voraus. Aber so tauschen wir Trailgeschichten der letzten Woche aus; sie bestätigen mich darin, dass ich (außer Masada, das ich schon kenne) nicht viel verpasst habe auf dem übersprungenen Abschnitt und gemeinsam laufen wir durch eine Landschaft, die sich für uns alle drei wie ein Filmset anfühlt. Ich kann es nicht fassen, wirklich in der Wüste zu sein. Es fühlt sich komplett surreal an, als würde ich träumen. Das Gefühl vergeht bis zum Abend nicht, den wir im Nightcamp, das wir uns mit zahlreichen Tagesauflüglern teilen, an einem Lagerfeuer verbringen. Als ich am nächsten Tag durch den Vormittag wandere, hält mein verwirrtes Gefühl von: "Bin ich wirklich in der Wüste? Ist es DAS, worauf ich so viele Jahre hingefiebert habe?" an. Nach einem steinigen Aufstieg hat man wieder einen guten Ausblick aufs Tote Meer, dort mache ich eine ausgedehnte Mittagspause, um wegen der kurzen Tagesetappe nicht zu früh im Nightcamp anzukommen. Mein Körper scheint den gestrigen initialen Schock, plötzlich so viel Gewicht tragen zu müssen, halbwegs verkraftet zu haben; mein Rucksack ist zwar immer noch unheimlich schwer, aber ich muss nicht mehr bei jedem Schritt daran denken. Und dann, am Nachmittag des zweiten Wüstentages, macht es plötzlich Klick und ich bin völlig umgehauen von der mich umgebenden Schönheit. Staunend blicke ich mich um, spüre eine Majestät, die ich nirgend sonst erlebt habe, nur vor zehn Jahren, als ich das erste Mal diese Wüste hier sah. Ich bleibe immer wieder lange Zeit stehen, um den Anblick in mich aufzusaugen, irgendwann erreiche ich dann das Nightcamp, wo ich Simon und Leah wiedertreffe, die bereits um 13 Uhr angekommen sind. Plötzlich hält ein Auto neben uns und ein Mitarbeiter der Verwaltung aller Nationalparks in Israel fragt, ob wir auf dem Shvil unterwegs sind. Auf dem vor uns liegenden Abschnitt habe es einen Erdrutsch gegeben, wodurch die Metallgriffe im Fels zerstört wurden und es zu gefährlich zum Begehen ist. Er zeigt uns auf der Karte eine Alternativroute, mit der wir den blockierten Teil umgehen können, sammelt voller Einsatz den herumliegenden Müll aus den Büschen der Campsite, setzt sich in seinen Jeep und fährt davon. Da ich bei den Erklärungen des Rangers keinen guten Blick auf die Karte hatte und nicht genau verstanden habe, wo genau wir hin müssen, bitte ich Simon und Leah, am nächsten Morgen zusammen loszugehen und so ziehen wir bei Sonnenaufgang gemeinsam los. Der Weg ist anspruchsvoll und voller steiler Auf- und Abstiege. Oft ist auch kein Weg erkennbar, nur alle paar Meter eine Trailmarkierung, zu der man sich den Weg bahnen kann. Irgendwann beschließe ich, eine Pause zu machen und meine beiden Wanderbegleiter ziehen weiter. Ich genieße es ungemein, allein in dieser wunderschönen Landschaft zu sein, auch wenn der Weg sehr anstrengend ist. Mein Rucksack ist immer noch ziemlich schwer und so schleppe ich mich eine sehr steile Passage hinauf - und plötzlich stehe ich an einem Kraterrand! Ich wusste, dass mich irgendwo mehrere Krater erwarten in der Wüste, ich hatte ihn aber nicht an diesem Punkt erwartet und bin völlig geflasht. Und das Beste ist: Der Weg führt mich am Kraterrand entlang! Nach einer Weile treffe ich Simon und Leah, die gerade Pause machen. "Ich glaube, es ist gar nicht mehr weit, bis wir den Shvil wiedertreffen und in den Krater absteigen", sagt Simon. "Was? Frage ich? Wir gehen da rein?!" - "Ja, wir gehen rein, einmal komplett hindurch und auf der anderen Seite wieder raus". Hinterher werden die beiden mir prustend von dem Gesichtsausdruck erzählen, den ich bei dieser Neuigkeit gezeigt habe. Nennt mich uninformiert, ich hatte mir natürlich den elevation graph (wie sagt man das auf Deutsch? Höhenmeter-Grafik?) für den Tag angeschaut (und das leichte Gruseln bekommen), aber dass mich der Weg durch den Krater führen würde, das hatte ich nicht gewusst. Und so lasse ich die beiden weiter Pause machen und steige in den Krater hinab und beginne, hindurchzuwandern. Das erste Mal, seit ich in der Wüste bin, finde ich es heiß. Ich mache Mittagspause und studiere noch einmal den elevation graph in der Israel Trail Appl. Laut dieser beträgt der Höhenunterschied zum Kraterrand um die 500 Höhenmeter, aber ich kann das beim Blick auf die mich umgebenden Berge kaum glauben; sie kommen mir weniger hoch vor. Hier ein Screenshot aus der App aus, auch wenn der Weg bis zum Kraterrand durch die Umleitung etwa 5km länger und mit mehr Höhenmetern ausgestattet war. Während ich Mittagspause mache, kommen Simon und Leah wieder vorbei. Sie geben mir von ihrem Wasser ab, da ich merke, dass mir die mitgenommenen 5 Liter nicht reichen werden. Wir plaudern kurz, sie wollen noch bis zum Beginn des Aufstiegs wandern vor der Mittagspause. Ich frage: "Wenn ich noch nicht im Nightcamp bin, wenn es dunkel wird, kommt ihr mich dann suchen?" - " Na klar!" Ich hatte halb im Spaß, halb im Ernst gesprochen, aber als ich eine Stunde später durch den Krater eile und merke, dass es dank der heute Nacht stattgefundenen Zeitumstellung nicht mehr viel Zeit ist, bis es dunkel wird, beruhigt es mich, dass irgendwer auf dieser Welt weiß, wo ich mich gerade befinde. Dann sehe ich den Weg aus dem Krater vor mir: Als ich den Kraterrand erreiche, ist der Ausblick atemberaubend. Ich kann überhaupt nicht fassen, dass ich tatsächlich dort auf der anderen Seite entlang gewandert, irgendwo hinabgestiegen und durch das ganze Ding hindurchgelaufen bin. Die letzten Kilometer bis zum Nightcamp geht es im Eiltempo, die Sonne ist schon untergegangen, als ich ankomme. Nach dem Aufbau sitzen wir am Lagerfeuer, kochen unsere Abendessen und reden über den Tag. Wir sind uns einig, dass das die bisher spektakulärste Etappe auf dem ganzen Shvil war. Und die erste, auf der wir keine Menschenseele getroffen und nicht mal in Form einer Siedlung gesehen haben. Ich habe 6 Liter getrunken an diesem Tag und beschließe, in Zukunft noch großzügiger Wasser einzuplanen, schließlich laufen nicht jeden Tag nette Wanderer vorbei, die mir Wasser abgeben können. Mitten in der Nacht wache ich auf, weil etwas an meinem Zelt herumreißt. Ich bin schlaftrunken, rufe lauft: "Hey" und merke, wie das Tier davonläuft. Ich schlafe weiter. Kurz darauf wache ich wieder auf, diesmal richtig und realisiere, dass ein Tier versucht, durch mein Netzzelt zu beißen, um an mein Essen zu kommen. Wieder rufe ich laut, mache Licht an und verjage damit das Tier, das ich als Stachelschwein identifiziere. Nichts wurde gestohlen, dazu ist das Loch im Netzzelt noch nicht groß genug; ich nehme meinen Essensbeutel mit in meinen Schlafsack und versuche, weiterzuschlafen, aber die ganze Nacht kommt das Stachelschwein wieder und versucht, das Loch im Zelt zu vergrößern. Auch eine Hyäne schleicht um mein Zelt herum, aber ich vermute, dass diese es eher auf das Stachelschwein abgesehen hat. Als ich am nächsten Morgen gerädert aufwache, erfahre ich von Simon und Leah, dass das Stachelschwein auch bei ihnen zu Besuch war. Es hat die elastischen Schnüre von Simons Flipflop gegessen und neben dem Zelt ausgekackt, ein skurriler Anblick. Nach meinem Frühstück gehe ich alleine los. So sehr mir das Beisammensein mit Simon und Leah auch gefällt, unsere Wander-Pause-Rhythmen passen überhaupt nicht zusammen. Die Landschaft ist wunderschön, der Trail sehr anspruchsvoll. Und dann, bei einem der sehr steilen Abstiege passiert es und ich stürze. Glücklicherweise in einer Kurve, sodass ich nicht den Hang hinunterrutsche, sondern nur hart auf meiner rechten Seite zum Liegen komme. Tagtäglich ist das Geröll auf dem Shvil irgendwann zum Rutschen gekommen, aber es ist das erste Mal, dass ich hinfalle. Nachdem ich mich hochrappel, bin ich unglaublich erleichtert, wie glimpflich das Ganze ausgegangen ist. Lediglich mein rechter Oberschenkel ist in Mitleidenschaft gezogen und wird wahrscheinlich große blaue Flecken davontragen. Noch langsamer als ohnehin schon gehe ich weiter. Es ist mehr als anstrengend, die Wege sind so steil und immer wieder steht man vor einem Berg, sieht nur die Trailzeichen vor sich und hat keine Ahnung, wie man dort hinaufkommen soll. Am späten Nachmittag, als ich den letzten Anstieg des Tages erreicht habe, breche ich dann emotional zusammen. Ich vermisse meinen Partner so sehr, meine Blasen an den Fersen schmerzen wie die Hölle, seit zwei Tagen fühle ich mich etwas erkältet, ich bin unglaublich erschöpft von den endlosen Höhenmetern in diesem Gelände mit so viel Gepäck auf dem Rücken und dem wenigen Schlaf, jetzt auch noch der schmerzende Oberschenkel. Und der Hunger, der ständige Hunger, das Gefühl, nie richtig satt zu sein, immer nur das Gleiche zu essen, was doch nie genug ist. Ich kann nicht mehr. Die Wüste ist so hart, ich glaube, sie ist zu hart für mich. Vielleicht bin ich einfach nicht stark, nicht tough, nicht trainiert genug, sie zu durchqueren. Ich kann nicht aufhören, zu weinen, alles ist mir zu viel. Nachdem ich mich beruhigt habe, mache ich mich wieder auf den Weg, aber ich breche immer wieder in Tränen aus. Ich schicke meinem Partner eine Sprachnachricht und frage ihn, ob knapp 700km nicht reichen, warum ich eigentlich noch 300km weiter wandern will. Ich frage, warum ich nicht einfach nach Hause komme. Irgendwann erreiche ich das Nightcamp, es ist an diesem Tag neben einer Art Fabrik, d.h. wir haben Wasser und sogar Steckdosen. Ich erzähle Leah von meinem "emotional breakdown" und erörtere mit ihr die Frage, ob ich - und auch sie - mir selbst oder anderen etwas beweisen will mit dieser Wanderung. "Ich will nicht, dass das meine (Haupt-)Motivation ist", sage ich, "denn ich muss mir nicht beweisen, dass ich willensstark bin und Durchhaltevermögen besitze. Das weiß ich nämlich schon." Am nächsten Morgen, meine beiden Wanderfreude sind schon aufgebrochen, will ich die Tagesration an Snacks aus meinem Essensbeutel holen, doch es sind keinerlei Nüsse mehr da. Ich hatte für jeden der 6 Tage einen Zip-Beutel mit einer großen Nuss-Portion, die gewissermaßen mein Mittagessen darstellt, vorbereitet, aber jetzt sind keine Nüsse mehr da. Und ich habe keine Ahnung, wie sie abhanden gekommen. Die Aussicht, heute und morgen kein Mittagessen zu haben, wo ich doch ohnehin schon ständig hungrig bin, lässt mir wieder die Tränen aufsteigen. Ich beiße die Zähne zusammen und wandere los. Morgen bin ich endlich in der ersten Siedlung in der Wüste, kann etwas Richtiges essen, duschen und mich ausruhen. Dann sind es 2 Tage bis zur nächsten Siedlung, dann wiederum 3 Tage bis zu einer Siedlung (Sapir), und dann... tja. Das sehe ich später. Recht schnell sehe ich meine beiden Wanderfreunde in weiter Ferne auf einem Bergkamm. Wo man da Menschen sieht, fragt ihr euch? Ich löse das Suchbild auf. Als ich selbst auf dem Kamm ankomme, darf ich feststellen, dass es wieder ein Kraterrand ist, diesmal der sogenannte "Big Crater", der vor zwei Tagen war der "Small crater". Und der heutige Tag führt fast die ganze Zeit am steilen Kraterrand entlang. Es ist unglaublich spektakulär, aber auch sehr anstrengend. Alle Israelis, die ich danach treffe, werden mir sagen, dass das als der schwierigste Abschnitt des Shvils gesehen wird. Ich kämpfe mit dem Weg und mit mir selbst, ich denke immer wieder darüber nach, ob ich nach Sapir nicht einfach aufgeben soll. Mir eine schöne Zeit in Israel machen, anstatt mich auf dem Shvil zu quälen. Denn das ist es im Moment: eine Qual. Ich will nicht mehr, aber übermorgen, übermorgen kann ich ausruhen. Beim überaus steilen Abstieg treffe ich Simon und Leah wieder, die mehr als hingerissen sind vom heutigen Abschnitt. Das Nightcamp bietet einen wunderschönen Ausblick: Doch heute wird es nach Sonnenuntergang schnell ziemlich kalt, sodass wir uns direkt nach dem Abendessen in unsere jeweiligen Zelte verkriechen. Als ich aufwache, bin ich umgeben von der perfekten Stille der Wüste. Kein Geräusch ist zu hören, nur die Morgendämmerung bricht sich ihren Weg durch die Nacht. Heute muss ich nur 18km mit sehr wenigen Höhenmetern gehen. Also bleibe ich still im Schlafsack liegen und schaue der Dämmerung zu. Es ist der schönste Morgen meiner gesamten Reise. Ich kann gar nicht fassen, wie friedlich und wunderschön der Morgen ist. Ich ziehe mich an, putze zähne und klettere auf einen nahegelegenen Hügel, um dort bei Sonnenaufgang zu frühstücken. Es ist furchtbar kalt, aber unfassbar schön. "Diese Schönheit wäre auch da, wenn niemand sie sehen könnte", geht es mir durch den Kopf. Es ist ein eigenartiger Gedanke, aber es erfüllt mich auf einmal mit tiefer Dankbarkeit, dass ich durch Zufall, durch Glück Teil dieses Naturschauspiels sein darf, das auch ohne mich in voller Pracht stattfinden würde. Später mache ich mich auf den Weg nach Midreshet Ben Gurion. Der Weg führt den Großteil des Tages dieser Bergkette im Hintergrund entgegen und an ihr entlang: Ich finde keinerlei Schatten zur Mittagspause, also spanne ich meine Isomatte mithilfe eines Dornbusches und ein paar Steinen auf: Am Nachmittag erreiche ich Midreshet Ben Gurion kaufe ich mir als allererstes etwas zu essen: Pita und Hummus, das sollte reichen, um meinen Hunger bis zum Abendessen zu überbrücken. Und als ich mich gerade auf den Weg machen will, sehe ich Simon und Leah eintreffen. Wir plaudern kurz, dann verabschieden wir uns herzlich. Heute Nacht schlafen wir bei unterschiedlichen Trail Angels, morgen werden sie weiterwandern, während ich einen Ruhetag einlege. Es war eine schöne Zeit, mit ihnen zu wandern und jeden Abend am Feuer gemeinsam den Tag zu reflektieren. Mir war nicht klar, was für einen Unterschied das macht, aber nach den ganzen Wochen allein, war es wirklich wohltuend, abends ihre Gesellschaft zu haben. But hike your own hike; und so trennen sich unsere Wege. Mein Trail Angel ist ein Student, der mir und dem anderen Shvilist, der heute dort übernachtet, seine Wohnung im Studentenwohnheim überlässt und bei einem Freund übernachtet. Doch vorher kommt er vorbei, um ein Abendessen für uns zu kochen. Nach 6 Tagen des monotonen Trailessens ohne Abwechslung ist es einfach nur fantastisch und ein unglaublich befriedigendes Gefühl, nach langem wieder satt zu sein. Ich schlafe einen tiefen und erholsamen Schlaf, den besten auf dem ganzen Trail. Als ich aufwache, ist der andere Wanderer schon gegangen. Er hat nur einen Monat für den gesamten Shvil, also steht er meistens gegen 3 Uhr auf, um jeden Tag möglichst weite Distanzen zurückzulegen. Ich hingegen genieße meinen Ruhetag in vollen Zügen. Mein Trail Angel hat mir erlaubt, ihn in seiner Wohnung zu verbringen, was ich sehr zu schätzen weiß. Ich telefoniere mit meinen Liebsten, erzähle von meiner Frustration der letzten Tagen und meinen Gedanken ans Aufgeben, kaufe Essen für die nächsten Tage, esse Falafel und endlich gehen meine Blasen an den Füßen auf und der Druckschmerz verschwindet. Wie soll es weitergehen, frage ich mich? Man wird sehen.1 Punkt -
Israel National Trail (Shvil Israel) September - November 2022
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4. Abschnitt: Jerusalem - Arad (170,1km) Die Landschaft nach Jerusalem ist wunderschön. Ich genieße die ersten beiden Tage sehr, fühle mich fitter denn je und stehe meine erste Gewitternacht (ungeschickter Weise auf einem Berg zeltend) im Gatewood Cape durch. Außerdem ist es äußert interessant, so nah an der Grenze zur Westbank entlang zu laufen und die politische Situation des Landes dadurch so präsent zu haben. Leider laufe ich mir aber auch Blasen. Ich hatte mir in Jerusalem neue Einlegesohlen gekauft, weil die Dämpfung meiner Altras merklich herunter war, aber an der Ferse passen mir die Sohlen nicht und verursachen Blasen. Außerdem wird die Landschaft trist - Zwei lange Tage wandere ich nur durch leere Felder. Es ist deprimierend und ich habe das Gefühl, sie hören nie wieder auf und ich komme hier nie wieder raus. Und dann sehe ich auf einmal Rauch neben dem Shvil. Während ich näher komme, realisiere ich, dass es tatsächlich brennt. Ich warte ein paar Minuten und schaue, ob nicht irgendwer in der Nähe ist, aber als niemand auftaucht, rufe ich die Feuerwehr an. Man schickt mir eine SMS mit einem Link, mithilfe dessen ich meinen Standort an die Einsatzkräfte senden kann. Die Frau am anderen Ende bedankt sich, ich lege auf, beschließe, weiterzugehen und werde nach 300m wieder von derselben Person der Notrufzentrale angerufen, ich müsse den Standort nochmal schicken. Doch so oft sie auch versucht, mir eine SMS zuzusenden, es kommt keine davon an. Auf ihre Bitte beginne ich, zu beschreiben, wo ich mich befinde (was relativ leicht ist, weil der Trail gerade eine große Straße unterquert hat), unterdessen kommt ein Jeep angefahren und zwei Männer steigen aus, die beginnen, mit irgendwelchen Geräten den Boden zu behacken. Ich beschreibe der Person am Telefon, was ich sehe, sie fragt: "Versuchen die Personen, das Feuer zu löschen?" - "Nein, es sieht nicht so aus, das Feuer brennt noch". Noch immer versucht sie vergeblich, mir die SMS zukommen zu lassen. Dann beginnen die beiden Männer, das Feuer zu löschen. Als ich das am Telefon weitergebe, werde ich gefragt, ob es Feuerwehrleute seien. "Nein", sage ich, "Zivilisten". Am Telefon heißt es, man wisse jetzt, wo ich sei und verabschiedet sich. Just in diesem Moment sehe ich aus der Ferne ein Feuerwehrauto auf dem Feldweg angefahren kommen. Ich beschließe, weiterzugehen, bekomme aber am Rande mit, dass das Auto eine ganze Weile bei der gelöschten Stelle bleibt. Während ich weiterwandere, sehe ich, dass auch andere Bereiche entlang des Weges offenbar vor kurzem verbrannt worden sind. Ich vermute eine landwirtschaftliche Maßnahme und frage mich, ob es falsch war, die Feuerwehr zu rufen, aber als das Feuerwehrauto auf dem Rückweg an mir vorbeifährt, grüßen die Insassen freundlich und ich sage mir, dass niemand da war, als ich beim Feuer ankam und nicht wissen konnte, dass es intendiert und kontrolliert ist. Ich wandere noch einige Kilometer weiter und stelle einen (vorläufig) neuen Wanderrekord mit 31km auf. Es gibt eine einzige Baumgruppe inmitten der leeren, öden Felder, dort verbringe ich die Nacht. Ich bin ziemlich motivationslos am nächsten Tag, die leeren Felder nehmen kein Ende, aber am Abend will ich in einem Kibbutz ankommen, das einen Raum für Shvilistim anbietet. Ich schreibe eine Nachricht an Simon und Leah, das Paar, das ich in meiner ersten Woche getroffen habe und mit denen ich seitdem in Kontakt stehe. Sie waren mir stets einen Tag voraus, verließen sowohl Tel Aviv als auch Jerusalem einen Tag vor mir, doch hatten sie kurz nach Jerusalem wieder einen Ruhetag eingelegt, sodass ich mich nun vor ihnen auf dem Shvil wusste. Ich frage, ob es in ihre Etappenplanung hineinpasst, auch heute Abend zu dem hiker's room ins Kibbutz zu kommen und sie sagen zu. Ich freue mich sehr, sie bald wiederzusehen und endlich wieder ein gutes, tiefes Gespräch zu führen, das über das übliche Trailgeplänkel hinausgeht. Auf den letzten Kilometern vor dem Kibbutz laufe ich auf einmal in den Kanadier und die Italienerin hinein, die ich seit Jerusalem nicht mehr gesehen hatte, da ich einen Tag eher aufgebrochen bin, sie aber einen Teil der Strecke nach Jerusalem übersprangen. Sie fragen mich, wo ich heute Nacht schlafe. Als ich es erzähle, ist ihnen die Existenz des Raumes nicht bekannt, aber sie beschließen, auch dort zu übernachten. Im Kibbutz angekommen beschließe ich, die Gelegenheit zu nutzen und das erste Mal seit Beginn der Reise zu kochen auf den zwei kleinen Kochplatten in der Küchennische. Während ich damit beschäftigt bin, tauchen, völlig erschöpft, Simon und Leah in der Dunkelheit auf. Es stellt sich heraus, dass sie an diesem Tag 42km gewandert sind, nur um mich zu treffen. Ich bin gerührt und fühle mich geehrt von dieser Wertschätzung und genieße den Abend in vollen Zügen. Wir sitzen lange draußen und reden, während uns die Mücken auffressen. Auch den nächsten Vormittag wandern wir zusammen, genießen die Landschaft, kommen der Grenze zur Westbank so nah wie noch nie und reden über die spannendsten Themen; gegen Mittag verabschieden wir uns, weil ich nicht so weit wandern möchte an diesem Tag. Am nächsten Tag erlebe ich den heftigsten Wind meines Lebens. Ich schleppe mich langsam, langsam, mühsam einen Berg hinauf und lerne dabei, dass Wind so laut sein kann, dass man seine eigenen Gedanken nicht mehr hören kann. Es ist unglaublich anstrengend, aber der Ausblick ist fantastisch und erinnert zunehmend an Wüste. Ich hatte vor, auch an diesen Tag in einem Kibbutz zu übernachten, wo man sich nicht vorher abmelden muss, sondern einfach anrufen soll, wen man am Tor ankommt. Aber als der Shvil das Kibbutz streift, stelle ich fest, dass man nicht am Haupttor herauskommt und um dorthin zu gelangen um den Zaun herum gehen muss, also mache ich mich auf den Weg entlang des Zauns. Aber er hört und hört nicht auf, ich bin so erschöpft von dem Wandern durch den Sturm und die Blasen an meinen Fersen sind furchtbar schmerzhaft und als ich das Tor endlich sehen kann, führt von dem Zaun senkrecht ein weiterer Zaun weg, der ein bewirtschaftetes Feld umgrenzt und als ich beginne, daran entlang zu gehen, merke ich, dass ich keine Kraft mehr habe. Da mein Wasser noch für die Nacht ausreicht, beschließe ich, im Wald neben dem Kibbutz zu schlafen und bin, nachdem mein Tarp steht, auch glücklich darüber, denn mir wird bewusst, dass es die letzte Nacht im Wald sein wird. Am nächsten Tag werde ich Arad erreichen und damit die Grenze zur Wüste. Da die gesamte Negev ein Nationalpark ist, darf man dort nur in offiziellen Nightcamps übernachten, also ist dies auch meine letzte Nacht allein im Nirgendwo. Viel schlafe ich allerdings nicht, da der Wind einen ziemlichen Lärm macht. Am nächsten Tag mache ich mich auf dem Weg weiter um den Zaun herum, um im Kibbutz Wasser aufzufüllen. Als ich endlich ankomme, finde ich keinen öffentlichen Wasserhahn, was für Israel sehr ungewöhnlich ist. Überall gibt es Wasserhähne, jeder Spielplatz, jeder Sportplatz hat welche, aber auch völlig "zufällige" Orte an irgendwelchen Kreuzungen. Ich spreche einen Israeli an und frage nach einem Wasserhahn, er sagt, es gäbe im Kibbutz keinen, aber ich könne in seinem Haus Wasser auffüllen. Dort angekommen fragt er, ob ich sonst irgendwas brauche und ich meinte, ehrlich gesagt habe ich keinen Akku mehr. (Es ist nämlich tatsächlich der unwahrscheinliche Fall eingetreten, dass beide meiner Ladekabel einen Wackelkontakt aufweisen und ich so aus dem letzten Ort mit Elektrizität mit leerer Powerbank loslief in dem Glauben, sie habe die ganze Nacht geladen. Durch die unzuverlässigen Kabel konnte aber auch mein Solarpanel nicht wirklich helfen und so stand ich ohne Akku da.) Er bittet mich herein, fragt, ob ich schon gefrühstückt habe und so finde ich mich kurz darauf selbstgemachtes Granola essend mit ihm und seiner Frau im Wohnzimmer wieder. Er selbst ist den Shvil vor ein paar Jahren gelaufen, sodass ich einige Fragen loswerden kann. Sie sind unglaublich herzlich, sagen, ich könne auch gerne einen Ruhetag hier verbringen oder auch nur duschen, ganz wie ich möchte. Ich ziehe aber dankbar nach dem Frühstück von dannen und wandere weiter. Wieder einmal beeindruckt mich die Landschaft ungemein und ich kann mich gar nicht satt sehen. Gegen Mittag gelange ich in eine Beduinensiedlung. Alles ist leer, bis mich zwei Menschen aus ihrer Hütte zu sich winken. Sie stellen sich als zwei Shvilistim heraus, die natürlich schon von mir gehört hatten durch den Trailklatsch. Sie erzählen mir, sie seien von einem Beduinen zum Mittag eingeladen worden, dieser sei aber bereits gegangen und hätte ihnen gesagt, sie können so lange bleiben, wie sie wollen. Sie bieten mir Tee an und so sitze ich in der dunklen Hütte, trinke süßen Tee und betrachte ein Tablett, das offenbar Reste des Mittagessens enthält. Ich kann nicht an mich halten, der hiker hunger zwingt mich, zu fragen, ob ich die Reste essen könnte. Ja natürlich, heißt es, sie hätten schon so viel gegessen und seien satt. Also fange ich an, zu essen (Arabisches Brot, frische Tomaten und eine Paste aus Olivenöl, Sesam und irgendwas Undefinierbarem), währenddessen schultern sie ihre Rucksäcke und sagen, sie ziehen schon mal weiter, ich könne einfach so lange bleiben, wie ich will. Und so sitze ich auf einmal allein in der Hütte eines mir Unbekannten und esse dessen Essen. Köstlich! Aber auch verrückt. Auf den letzten Kilometern bis Arad sieht es auf einmal sehr wüstig aus. Und auf einmal, während ich Arad schon in der Ferne erkennen kann, sehe ich eine Herde Dromedare neben mir! Kurz darauf reitet auf einmal jemand auf einem Esel neben mir und versucht, auf Hebräisch mit mir zu kommunizieren. Er spricht kein Wort Englisch, aber ich verstehe, dass er der Hüter der Kamele ist und er mich gerne zum Kaffee oder Tee einladen würde. Ich verneine, verweise auf die dunklen Wolken hinter uns und dass ich nach Arad will. Dann versucht er, mich zu überreden, dass wenigstens mein Rucksack auf seinem Esel reiten könnte, der sei doch zu schwer für mich (das verstehe ich zumindest aus seinen Gesten), aber ich lehne ab. Ich renne fast schon nach Arad, um einem Regen zu entgehen, der dann doch nicht kommt. Und wem begegne ich im Einkaufszentrum der Stadt am Wüstenrand? Dem Kanadier und der Italienerin! Sie sind bereits einen Tag vor mir eingetroffen, verbringen allerdings im Gegensatz zu mir zwei Ruhetage. Es wird das letzte Mal sein, dass wir uns sehen. Der Zero-day ist gefüllt mit Essensbeschaffung und Rationierung für den ersten Wüstenteil, der 6 Tagesetappen ohne Resupply beinhaltet. Den restlichen Tag entspanne ich in meinem wunderschönen Guesthouse, in dem ich der einzige Gast bin, und versuche, zu begreifen, dass ich morgen schon in einem Nightcamp in der Wüste sein werde. Und das war der Blick aus dem Schlafzimmerfenster:1 Punkt -
Israel National Trail (Shvil Israel) September - November 2022
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Ich werde meinen Trailbericht nicht tageweise einteilen, sondern in Abschnitte, die ich auch auf dem Trail als solche empfunden habe. Die Kilometer, die ich angebe, sind die tatsächlich gewanderten Kilometer, d.h. plus zusätzliche zum Supermarkt gewanderte Kilometer und minus Strecken, die ich übersprungen habe. Netto-Distanz quasi. Zum Vokabular: Der Israel National Trail heißt auf Hebräisch Shvil Israel (was quasi Der israelische Weg bedeutet, so ähnlich wie der Camino). Ich verwende daher auch den Begriff Shvil. Ein Wanderer auf dem Shvil ist ein Shvilist, Plural Shvilistim. Der Trail ist sehr populär unter jungen Israelis, die meisten wandern ihn nach dem Militärdienst. Dadurch sind Wanderer und deren Bedürfnisse für Israelis etwas sehr Alltägliches, die Freundlichkeit und Gastfreundschaft ihnen gegenüber ist unermesslich und es gibt sehr viele trail angels. Bis zum Wüstenbeginn könnte man, wenn man will, jeden Tag bei trail angels übernachten. Wenn man als Nicht-Israeli auf dem Shvil unterwegs ist, weckt das oft besondere Begeisterung unter Menschen, denen man begegnet, ich vermute, weil einige das Wandern des Shvils als eine Art patriotischen Akt betrachten, als Ausdruck der Liebe zum Land, weil man es komplett durchwandert. 1. Abschnitt: Tel Hai - Tiberias (See Genezareth) (80,1km) 8 Jahre habe ich davon geträumt, den Shvil zu wandern, ein Jahr lang habe ich mich vorbereitet, Informationen gesammelt, meine Ausrüstung zusammengestellt und geplant. Und dann ist meine Ankunft in Tel Aviv am 22.09. völlig überfordernd. Ich hatte nicht bedacht, dass sich die Stadt an einem Donnerstagnachmittag in einen einzigen Stau verwandelt, da in Israel das Wochenende beginnt. Es dauert endlos, bis ich eine Sim-Karte und Gas-Kartusche besorgt habe und meinen Weg ins Hostel finde. Das Vorhaben, 1000km durch Israel zu wandern, kommt mir auf einmal waghalsig, ja gar unmöglich vor. Ich werde es nicht einmal bis nach Tel Aviv schaffen, denke ich mir. Also nehme ich mir vor, erst einmal bis zum See Genezareth zu wandern, das sind um die 90km und scheint mir realistisch zu sein. Am nächsten Tag geht es nach einem Einkauf für die ersten Tage auf dem Trail mit dem Bus nach Norden. Die erste Etappe des Trails (Kibbutz Dan - Tel Hai, ca. 13,2km) wurde letztes Jahr aus Sicherheitsgründen gesperrt, daher wollte ich sie auch nicht gehen. Die meisten Shvilistim, die ich getroffen habe, sind trotzdem in Dan losgewandert. Mein Startpunkt ist das Roaring Lion Monument, das vor einer unglaublichen Kulisse des Golans steht. Es ist schon 16 Uhr als ich losgehe und komme daher nur 5km bis es dämmert und ich mir einen ersten Ort zum Campen suche. In Israel ist Zelten überall außerhalb Nature Reserves/Nationalparks erlaubt, es gibt aber auch viele offizielle Campsites entlang des Trails, wo es dann auch Wasser gibt. Ich habe es aber bestmöglich vermieden, auf diesen zu übernachten, da ich lieber meine Ruhe und Stille haben wollte. Die ersten Tage sind in furchtbare Hitze und Übelkeit getaucht. Ich kann nichts essen, weil mir permanent schlecht ist; ich führe das auf das Wasser zurück, aber auch das Filtern hilft nichts. Ich bin absolut glücklich, auf dem Shvil zu Wandern, erfüllt von einem großen Gefühl der Dankbarkeit, aber diese Übelkeit und die Hitze machen mir zu schaffen. Und doch kann es nicht meine Begeisterung über die Landschaft und alles, was ich sehe, trüben. Ich bin während der holiday season in Israel, schon wenige Tage nach meiner Ankunft ist Rosh Hashana, das jüdische Neujahrsfest. Am Nachmittag wandere ich an einer Gruppe Israelis vorbei, die mich sofort ansprechen und einladen, an ihrem Picknick teilzunehmen. Es ist eine Familie mit drei Generationen, etwa 15 Leute, die beschlossen haben, dieses Jahr nicht drinnen zu feiern, sondern ins Grüne zu fahren und so komme ich in den Genuss von Pasta mit Pesto, frischem Salat, Kuchen und Tee und Keksen. Solche Begegnungen werde ich noch sehr häufig auf dem Shvil haben; überall treffe ich auf Menschen, die mir Essen anbieten, mich zu sich einladen oder mir eine Mitfahrgelegenheit anbieten. Ich kann von diesen Großzügigkeiten hier nur exemplarisch berichten. Ich muss schon in den ersten Tagen feststellen, dass meinen Achillessehnen das Gewicht meines Rucksacks nicht gut tut und das, obwohl ich nur etwa 15km pro Tag wandere. Nach einem Hilferuf im Forum und dem einstimmigen Feedback, es langsam angehen zu lassen, ist bereits mein fünfter Tag auf dem Trail ein Ruhetag. Ich bleibe bei einem trail angel, der in einem an sein Kibbutz angrenzenden Wald eine Art Oase für Shvilistim gebaut hat. Es gibt dort mitten im Wald eine Küchenzeile, Outdoor-Dusche, Sofas, Hängematte und Komposttoilette. Es ist ein Paradies, unglaublich idyllisch und das Gefühl der ersten Dusche auf dem Trail ist unbeschreiblich. Aber an diesem ersten Ruhetag, an dem ich so gar nichts zu tun habe, frage ich mich das erste Mal, was ich hier überhaupt tue. Ich bekomme durch das Nichtstun furchtbares Heimweh und finde meine ganze Reise sinnlos. Doch sobald ich am nächsten Tag wieder auf dem Shvil bin, weiß ich wieder, warum ich da bin: Weil es mich unglaublich glücklich macht. Ich bin aber auch froh über die Entscheidung, den Mt. Meron übersprungen zu haben, um meine Achillessehnen nicht mit zu vielen Höhenmetern zu belasten. Hier ein Bild des Berges, dem höchsten Punkt des Trails, auf dem sich eine air defence Militärbasis befindet, da man von dort bis in den Libanon schauen kann. Nachdem ich also aus dem Bus steige, der mich um den Berg herumgefahren hat, und ich zum Shvil zurückkehre, folgt eine der spektakulärsten Etappen der ganzen Reise für mich. Sie folgt erst dem trockenen Bachbett des Amud Rivers, dann dem richtigen Gewässer und schließlich entlang eines cliffs durch das Flusstal hindurch. Mein Zelt stelle ich wieder mal auf einer Wildschweinfährte auf, da es sonst keinen ebenen Platz finde. Es ist die erste Nacht, in der ich das Tarp weglasse und nur im Netzzelt schlafe, danach werde ich es immer so handhaben (außer in einer Regennacht und drei sehr windigen Nächten). Die Wildschweingeräusche nachts vor dem Zelt ängstigen mich nicht mehr und an das allnächtliche Jaulen der Schakale habe ich mich gewöhnt. Auch Kühe trifft man überall auf dem Trail. Mittlerweile verträgt mein Magen endlich wieder Nahrung, zumindest in kleinen Mengen und ich bin sehr froh darum. Alle europäischen Shvilistim, die ich treffe, werden mir später von ihren Problemen mit dem Wasser in den ersten Tagen erzählen. Ein Israeli meinte zu mir, es liege an den je nach Land/Kontinent unterschiedlichen Mineralien, an die sich der Körper erst anpassen muss. Ich hatte damit auf jeden Fall nicht gerechnet und würde auf jeden Fall empfehlen, es mit einzukalkulieren. Am folgenden Tag, der mich nach Tiberias führen wird, mache ich die Bekanntschaft von Simon und Leah, einem deutschen Paar, mit dem ich mich sofort gut verstehe. Nach dem gemeinsam durchwanderten Vormittag machen wir eine sehr lange Mittagspause zusammen, am Fuße des Mt. Arbels, es sind 37 Grad und kaum auszuhalten. Gegen 15 Uhr packen wir zusammen und schweren Herzens entscheide ich mich, den Berg nicht mit zu besteigen, sondern außen herum nach Tiberias zu gehen. Meine Achillessehnen sind noch immer nicht gut und ich habe Angst, ihnen mit dem sehr steilen Anstieg zu schaden. In Tiberias wartet ein Schweizer Wanderer auf mich, mit dem ich durch das Shvil-Forum in Kontakt gekommen bin. Er hat ein paar Ruhetage in einem gemieteten Apartment in Tiberias gemacht und lädt mich ein, die Nacht dort auf dem Sofa zu schlafen. Das erste Mal seit fast einer Woche sehe ich mich wieder im Spiegel und bin erschrocken, wie furchtbar dünn ich durch die ersten Tage geworden bin, an denen ich kaum essen konnte. Wir gehen an dem Abend in ein Restaurant und das erste Mal erlebe ich, wie unglaublich glücklich richtiges Essen während einer Fernwanderung machen kann. Aber nicht nur das Essen beseelt mich, sondern auch das Gefühl, es bis zum See Genezareth geschafft zu haben. Ein erster Meilenstein ist geschafft! Und wenn ich es bis hierhin geschafft habe, dann komme ich doch bestimmt auch ans Meer, oder?1 Punkt -
Israel National Trail (Shvil Israel) September - November 2022
khyal reagierte auf Linkshaenderin für Thema
Ich habe im September mein Studium abgeschlossen und beginne im Dezember einen neuen Job. Das heißt, der Zeitraum war relativ eng festgelegt. Ich hätte nur ein paar Tage später im September losgehen können, aber da kollidierten Flug und Feiertage. Außerdem wollte ich nach meiner Rückkehr noch ein paar Tage vor Jobbeginn frei haben und nicht unmittelbar von Israel ins Arbeitsleben stürzen. Zudem wollte ich auch vor der Regenzeit fertig werden und rückblickend halte ich das für eine gute Entscheidung. Nicht nur, dass man bei flashflood Warnungen einen Tag aussetzen muss, auch nach dem Regen würde ich bei vielen Passagen warten, bis alles getrocknet ist, weil ich mich nicht sicher fühlen würde, über nasse Steine zu klettern. Dennoch starten die meisten Israelis erst nach den Feiertagen, d.h. manche nach Jom Kippur bzw. der Großteil erst nach Sukkot. Mir wäre das aber zu spät, da schon jetzt im November die Tageslänge ein Problem war. Ich habe mir manchmal vorgestellt, wie es wäre, noch eine Stunde weniger Tageslicht zu haben wie im Dezember und hätte es an einigen Tagen als stressig empfunden, es noch vor Beginn der Dunkelheit ins Nightcamp zu schaffen. Ich fürchte nicht, tut mir leid. Ich habe die Packung natürlich nicht mehr und in den Armlingen selbst steht kein genaues Modell drin. Ich kann gern nach dem nächsten Waschen ein Foto machen, aber generell denke ich, dass es im Radsportbereich viele potenziell gute Alternativen gibt.1 Punkt -
Israel National Trail (Shvil Israel) September - November 2022
khyal reagierte auf Linkshaenderin für Thema
1 Punkt -
Falttopf - ja, faltbarer Kochtopf! Ziemlich low budget ;-)
cafeconleche reagierte auf schwyzi für Thema
Im BCG (bushcraft-Forum) tauchte die Frage nach der "bear bowl" auf, einem faltbaren Kochtopf, der's mir igendwie angetan hatte. Leider tauchte da auch dieses Video auf: https://youtu.be/f0dMFU0_95o Tja...ließ mir aber keinw Ruhe! Sowas muss doch besser gehen... Ok, drei Tage hin- und herüberlegt, was nehmen, woher kriegen, wie machen...grübel... Dann alles zusammengesucht: Fa der fail wohl am Alumaterial lag,da hte ich zuerst an Titanfolie, schön leicht - aber auch n mieser Wärmeleiter Da musste was Besseres her, was Bewährtes - was von Ikea! Bratpfanne geopfert ( die Beschichtung war eh von Antihaft- zu Haft- mutiert) 11x11cm Grundplatte rausgeflext, geschliffen, abberundet, sogar mit Schablone gearbeitet...auch bei den Dichtringen aus Silikonbackfolie: ...die dann doch freihandkleiner geschnitten werden müssten Oben noch die "Schablonengröße". Bohrlochschablone ...und zusammengenietet: Das ist die Innenseite. Bis hierher war's einfach - aber die "Grillmatte", die ich vor Jahren gekauft und exakt einmal im Einsatz hatte, ist leider sehr flexibel, und glibschig. Ich musste also mit einer Hand den "Topf" formen, um meinen Falt-Essnapf herum, dann alle Schichten lochen, während ich verzweifelt versuchte, die "Form zu wahren" . Das Ergebnis war erstmal nicht so ermutigend - aber zumidest halt der Topf lo ker n Dreiviertelliter Wasser. Ein Liter ist schlecht, beim Umrühren läuft's dann uber die Faltecken raus. Ok, also testen, auf Dosenkocher: War n büschen windig, ohne Windschutz, funxt aber prächtig! Nach so vier Minuten fings an zu brodeln, nach sechs Minuten (!) kochte es wie Hölle! Da dachte ich:" Koch doch mal was!" Hektisch in der Kuche rumgesucht, endlich den Nudelblock gefunden, mit zittrigen Fingern die widerspenstige Verpackung aufgeschnitten, immer im Kopf:" Gleich ist der Sprit alle!" Alles in den Topf gekloppt... ...um dann zu lesen, dass man a) nur 300 ml Wasser bräuchte und b) das Zeugs nur in heißem Wasser ziehen muss. Zeit satt! Schmeckt nebenbei beschissen. Nur scharf. Aber jetzt konnte ich die Abwascheigenschaften testen: Schmuddelig... ...kurz mit'm Lappen drüber, trocknen, fertig! Ideal für Wasserknappheit. Hier sieht man auch, dass ich den Test mit "halbfertigem" Topf gemacht habe, die Verstärkungen fehlen noch. Ich dachte, wenn's n fail wird, hast du nicht noch Zeit, aArbeit und Ösen verballert. Wurde nachgeholt Bin eigentlich shr zufrieden! Auch von Geicht und Packmaß: Zusammengehalten wird das Ganze durch den Henkel, der wiederum mittels zweier S-Biner, die @LAUFBURSCHE mir so vor fünf (?) Jahren schenkte, den Topf halten. Guck, schon im Einsatz Wozu jetzt so ein Falttopf? Eventuell für Reisen mit Nur-Handgepäck, nimmt wenig Platz weg. Vor allem aber wollte ich den bauen! Und ich steh ja zur Zeit auf Falt-Gear; Falt-Essnapf, Falt-Kaffeebecher, Faltlöffel, Faltwindschutz, Faltflasche, Faltspritbehälter, Faltkocher... Meine Traumfrau meinte:" Tja - je mehr Falten du kriegst..." So, entschuldigt die vielen Bilder und den langen Text - der Bastlerstolz... Ich grübel gerade, wie ich n Dosenkocher faltbar machen könnte... LG schwyzi1 Punkt