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Ultraleicht Trekking

BitPoet

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Alle erstellten Inhalte von BitPoet

  1. Das ist normalerweise der intensivste Moment für mich. In der Situation selbst wechselt es in der Regel von aufkommender Panik relativ schnell zur Erkenntnis, dass ich schon in der Sch**** stecke und da jetzt durch muss. Wenns richtig brenzlig ist, dann komme ich in einen dissoziativen Zustand in dem die emotionale Seite eine Vollbremsung hinlegt. Unheimlich hilfreich um die Situation zu überstehen ohne Opfer eines unkoordinierten "Fight or Flight Reflex" zu werden, aber der emotionale Crash danach kann extrem sein. Trauma nennt man es in der Regel erst, wenn das Erlebte eine spürbare negative Auswirkung auf das emotionale Gleichgewicht hat. In der Rückschau erschrecken und Angst haben ist ganz normal und nötig, damit wir lernen können. "Mir schlottern noch Jahre später die Knie wenn ich dran denke" ist noch kein Anzeichen für ein Trauma. Bin zwar kein Psychologe, aber habe als "Anhängsel" ein paar Kongresse zum Thema besucht. Es macht wenn ich länger drüber nachdenke auch Sinn, das im Kontext dieses Threads weiter auszuführen: ein häufiges Anzeichen eines Trauma ist, wenn man nach einer überstandenen Krisensituation (die eigene oder auch eines anderen, die man miterlebt hat) oft und in gleichbleibender oder zunehmender Frequenz an die Situation denken muss und sich auch nicht bewusst von den negativen Emotionen (das kann Panik, starke Angst, Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit oder emotionale Leere sein) distanzieren kann. @martinfarrent hat das kompetitive Macho-Verhalten in der Fehlerkette erwähnt. Das, genauso aber auch falscher Stolz oder Scham, kann auch nach überstandener Krisensituation zu einem großen Problem werden, wenn man versucht mit der emotionalen Überforderung durch das Erlebte (ggf. auch verbunden mit Schuldgefühlen) allein klarzukommen. Deshalb sollte man zu den nötigen Sicherheitsvorkehrungen evtl. auch zählen, ob man jemanden in der Schnellwahl hat, dem man im Nachgang einer existenzerschütternden Situation ohne Vorbehalte die ganze erbärmliche Gefühlswelt (so fühlt es sich an) offenlegen kann.
  2. OT: Beim ersten schnellen Blick habe ich mich gefragt, warum du unter den antiken Knäufen ein rosa Bic an die Tür geklebt hast. Ich schiebs auf die Hitze
  3. Das ist generell nach meinem subjektiven Empfinden der wichtigste Punkt überhaupt wenn man sich außerhalb der Zivilisation bewegt, den Point of no Return zu erkennen. Das ist beim Bergsteigen und beim Tauchen bei der Unfallanalyse offensichtlicher, aber auch beim Wandern lauert die Gefahr, mangels Entscheidungsfähigkeit in die Bredouille zu kommen. Gruppen sind da i.d.R. stärker gefährdet als Einzelpersonen. Alle in der Gruppe wissen, dass man sich in Richtung Gefahr begibt, aber jede/r erwartet, dass die anderen eine belastbarere Entscheidung treffen können und hofft deshalb, dass die das Richtige tun. Im Moment, in dem man zu hoffen anfängt, ist es meist höchste Eisenbahn, entweder umzukehren, abzubrechen oder sich einzuigeln. Die letzte Entscheidung dazu kann einem niemand abnehmen, und die "Safety in Numbers" ist ohne einen guten Plan nur eine Illusion. Die realistische Einschätzung der möglichen Gefahren sowie der Fähigkeiten der Ausrüstung und des eigenen Körpers sind dann natürlich noch mal ein anderes Thema. Aber auch bei beinahe-Unfällen höre ich eher "das hätte ich mir eigentlich denken können" als "ich hatte gar keine Ahnung, dass es so ausgehen könnte". Ich muss aber auch gestehen, dass ich mittlerweile ein erfahrener Umkehrer bin. Auf einer kaum begangenen Route in einem mehrere Meter tiefen Loch im unterspülten Altschneefeld ohne Empfang jedwelcher Art zu stecken (mir aber wundersamerweise beim Sturz nichts gebrochen zu haben) hat mich seinerzeit wachgerüttelt. Die Stunde davor hatte ich auch schon mit mir selbst die "umdrehen oder nicht" Diskussion geführt. Mit gebrochenem Bein oder einer Gehirnerschütterung hätte das ganz böse ausgehen können.
  4. Da freu ich mich schon drauf! Ich liebe Forumstreffen auf dem Trail. Unbedingt! Ja, auf den Abschnitt habe ich auch schon lange gestarrt und hin und her gerechnet. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, dieses Jahr keine Tour mit Food Carry über mehr als 3 Tage zu machen, aber dann habe ich den Fehler gemacht und mir ein paar Touren-Videos aus Schweden angeschaut... Die Planung selbst ist aber eigentlich nicht so schwer: Frühstück: 1 kleine Tüte M&Ms Brotzeit: 1 Snickers Mittag: 1 kleine Tüte M&Ms und 1 Snickers Teepause: 1 kleine Tüte M&Ms Abendessen: 1 Bergsteigeressen und 1 Snickers Das ganze mal Wandertage + 0,5 Päckchen Haribo pro Tag gegen nächtlichen Heißhunger + 1 mittleres Glas Nutella für Notälle (kann bei 40°C auch in einen Ziploc-Beutel umgefüllt werden). Ich nenne das "Sierra City Style Resupply". Ganz ohne Jux: ich werd mir wenn ich Grövelsjön bin ausrechnen, was eine abwechslungsreiche Versorgung wiegt und dann so lange Kalorien durch M&Ms und Snickers ersetzen, bis das Gewicht tragbar wird. Die kritische Masse wird vermutlich so um die 600g/Tag liegen, drüber wirds richtig unbequem. Allerdings nehme ich auch einen kleinen Vorrat um die Hüfte mit von dem ich zehren kann. Das war zumindest bei 6 Tagen Dauerregen in den Alpen so. Falls jemand aufschreit: die (früher hoch gelobten) UL-Brotzeit-Tütchen von der Rolle haben im Test keinen ganzen Tag gehalten und die normalen Ziplocs sind auch nach wenigen Stunden auf der Seite eingerissen. Das selbe zurück!
  5. Das so würde mich jetzt interessieren. Mangels Fjällräven-Rucksack (den es wohl nicht mehr zu kaufen gibt) habe ich gerade gar keine Vorstellung davon, was da anders ist.
  6. Ja, hab den Track vom Outdoor-Wanderführer (Daten von 2021) in Gaia und auf der Uhr.
  7. Perfekt, gerade auf der Karte gecheckt, das ist ja quasi direkt neben dem Trail! Gas werde ich nur in Grövelsjön benötigen, für den ersten Teil kaufe ich schon in Stockholm ein. Falls ich gut in der Zeit liege, werde ich dann wohl auf alle Fälle einen Abstecher nach Idre einlegen. Den Outdoorladen dort hatte ich noch nicht auf der Rechnung. Einkehrschwünge in den Fjällstationen sind natürlich (so es zeitlich passt) eingeplant. Mit solchen überraschend windigen Campspots habe ich auch schon meine Erfahrungen gemacht. Dass es die vielen Hütten am Weg gibt macht es natürlich einiges entspannter. Darauf hoffe ich auch. Der Charme am Tiger Wall ist, dass ich das Mesh Inner allein aufbauen kann und mich die Moskitos nicht auffressen. Ist mit meinem Zelt natürlich nur ein Thema, wenn es wirklich windig wird. Ansonsten stopfe ich einfach Rucksack unten quer rein + spanne die Apside und gegenüberliegende Seite mittig ab. Hab aber auch mein Duplex schon bei Sturm mit Felsblöcken passabel abgespannt bekommen. Man sollte sich dabei nur keinen schweren Steinbrocken auf den Oberschenkel plumpsen lassen (die Flucht vor den Yosemite-Killer-Moskitos war zwei Tage lang ziemlich schwierig). Die Fotos machen schon richtig Lust. Hab da auch schon meine Erfahrungen gemacht. Die Strategie aus Hirschtalg + desinfizierenden Tüchern + Lüften, Lüften, Lüften hat bisher immer ganz gut funktioniert. Aber vielleicht packe ich tatsächlich noch ein paar Gramm Salbe ein. Danke, auch für den Input!
  8. Der Garten. Du kannst die Daunen unter den Graskompost mischen oder beim Anpflanzen in kleinen Bahnen unter die Setzlinge einarbeiten. Daunen sind ein sehr guter Stickstofflieferant (wie Hornspäne) und halten, wenn sich noch nicht verrottet sind, Feuchtigkeit fest. Da ist es dann auch völlig egal, wie stark sie loften oder verklumpen. Nur so als Idee, falls bei der Sichtung der Daunen die Lust auf ein MYOG-Projekt nachlässt.
  9. OT: Die Langlebigkeit ist überraschend gut, die Jacke hat mittlerweile auch schon so einige (30-40) intensive Tourentage mit bis zu 11kg im Rucksack mitgemacht, wurde bei Regen im Alltag getragen und war oft auf dem Fahrrad als Windjacke dabei. Nach 4 Jahren lösen sich bisher nur die Einfassbänder an den Ärmeln ab, das ist aber reparabel. Die Atmungsaktivität ist gut, ich spüre einen deutlichen Unterschied zu billigeren Jacken, Wunder gibt es aber leider auch hier nicht. Bei der Dichtigkeit würde ich sagen immer noch 98%. Was durch drückt ist nicht schlimmer als das, was bei starkem Regen am Kopf rein sickert. Wenn es draußen kühl ist geht die Feuchtigkeit aber auch genauso schnell wieder raus. Zweimal im Jahr wird sie mit Funktionswaschmittel gesäubert und darf dann im Trockner fahren, das hält die Membran in Schuss.
  10. Nein, so geht das nicht! Die ULTF-Uniform ist Orange und Blau. Das kam doch schon in der Aufnahmeprüfung fürs Forum dran! Außerdem sieht man deinem Bild auf den ersten Blick, dass deine Kleidung gänzlich ungeeignet ist. Wenn dich das wilde Tier im deinem Foto in den Arm beißt, gibt es hässliche Blutflecken. Mit einem roten oder orangen Oberteil fällt es dagegen gar nicht auf. Multi-Use! So muss das aussehen: Auf dem PCT haben sich Signalfarben bewährt. Tagestouristen konnten schon von weitem erkennen, dass ein abgemagerter Thruhiker kommt, dem sie ihre überschüssigen Lebensmittel abtreten können das sich nähernde laute Knurren kein Bär oder Wolf ist, sondern ein hungriger Magen das, was da quer über den Trail liegt, kein Baumstamm ist, sondern ein müder Wanderer
  11. Hallo Zusammen, da es hier den/die ein oder andere gibt, die schon auf dem kleinen Bruder des Kungsledens unterwegs waren oder die Region kennen, würde ich als Schweden-Ersttäter gerne wissen, ob meine Planungen so grob passen. Ich starte am 25.07. abends in Storlien und habe dann 14 volle Tage (und zwei Nächte) Zeit, um den Zug in Sälen zu erreichen (Etappenlängen / Tagesdurchschnitt sind kein Problem). Interessant ist natürlich das Thema Resupply. Wenn ich die Infos richtig lese, dann ist der erste Abschnitt relativ entspannt. In den Fjällstationen gibt es im Zweifelsfall genug Süßigkeiten und Gebäck um etwaige Planungsfehler auf Luxusniveau zu kompensieren. Den Abstecher nach Funsädalen mit Ruftaxi oder Anhalter würde ich gerne vermeiden (und die Zeit lieber irgendwo an einem schönen See abhängen). Der Campingplatz in Fjällnäs schreibt, dass es alles essenzielle für Hiker dort gäbe. Hieße für mich im besten Fall ein paar Tütenessen, Müsli/Oatmeal oder Kekse, Schokoriegel, (Knäcke-)Brot mit irgendwas zum draufschmieren wie Nutella oder Erdnussbutter) und als Kür irgendwas fleischhaltiges (Salami, Rauchschinken). Kann jemand sagen, wie groß meine Chancen stehen, dort so einen "vollen" Einkauf zu tätigen? Eigentlich dachte ich, dass es an der Fjällstation Grövelsjön ein ausreichendes Sortiment für die 38km bis Flötningen geben würde und ich in Grövelsjön auch schon mal das Tütenessen für den Rest der Tour besorgen würde, den geläufigeren Proviant dann erst in Flötningen. Nach einem Blick auf die Facebook-Seite der Gränsbua in Flötningen bin ich nicht mehr so sicher, ob der Laden tatsächlich geöffnet ist. Geht Grövelsjön für ein volles Resupply für den Rest bis Sälen oder macht es unbedingt Sinn, von dort nach Idre zu fahren? Flötningen in der Planung am besten ganz außen vor lassen (der Bus von dort nach Idre geht wohl nur früh morgens hin und abends zurück)? Ach ja, Gas sollte ich in der Fjällstation auf alle Fälle bekommen, oder? Ich weiß, Fragen über Fragen... Der erste Entwurf meiner Packliste ist hier zu finden, wird aber noch finalisiert. (Beim Zelt hattte ich eigentlich gedacht, ich würde mit meinem MYOG-Projekt schon weiter sein, aber so werde ich wohl erst mal verwenden was gerade da ist.) Ansonsten bin ich für alle Tipps zu tollen Campspots, lohnenswerten (kurzen) Abstechern und allem anderen, was euch so einfällt, dankbar.
  12. Wenn du Meilen geschrieben hättest, dann wäre das im Extremfall (Vulkangestein oder Granit-Schotter) möglich gewesen, in Kilometern ist das schon ganz schön kurz. Ich würde mal Hoka selbst anschreiben und fragen, was sie dazu denken.
  13. Ganz vielen Dank für den tollen Bericht! Hab gerade die An- und Abreise gebucht, Ende Juli geht es los.
  14. BitPoet

    Mein erster Quilt

    Hat er, das normale ohne "Pro" (29g/m²).
  15. Je nachdem, was die Welt bei dir heutzutage kostet, könntest du bei SuP fündig werden.
  16. BitPoet

    Mein erster Quilt

    Ich liebe Cowboy-Camping mit dem Quilt. Bisher bei Temperaturen zwischen 2 und 25°C, im niedrigen einstelligen Bereich ziehe ich den dünnen Merino-Buff bis über die Nase hoch. Allerdings stopfe ich meinen Cumulus-Quilt nicht unter die Matte. Evtl. wäre das mal etwas, das du probieren könntest. @ULgeherhat das mal sehr schön aufgezeichnet. (Meine Befestigung wäre irgendwo zwischen 1 und 2).
  17. Ganz beliebt auch auf der Schreckensskala: ein fürchterliches, tiefes Grunzen und Stöhnen, gepaart mit lautem Scharren und Rascheln, oft ganz nah am Zelt, wenn nicht sogar im Vorzelt! Das Monster entpuppt sich dann im zitternden Licht der Taschenlampe als furchteinflößender... Igel.
  18. Hast du es schon auf der dedizierten Ersatzteil-Seite versucht (Account nötig um die Seite zu erreichen)?
  19. "Rockplate" ist ein Marketing-Plazebo, den man dünnsohligen Laufschuhen dran pappt, damit die Käufer sich einbilden, sie würden die spitzen Steine unter den Ballen nicht so schmerzhaft spüren wie sie wirklich sind (mein Erfahrungswert mit Topo Ultraventure Pro).
  20. Das selbe hier. Eine unverpackte Matte lässt sich viel flexibler packen (genau wie z.B. die Puffy). Flacher Lückenfüller statt sperriger Ziegelstein. Selbst wenn ich einen Pumpsack mitnehmen würde, würde ich die Matte separat in den Rucksack stopfen.
  21. Oder auch nicht ganz so gut, zumindest wenn es bei 40° in die Wüste geht. Schwarze Metallbügel haben dann eine, ähm, Schattenseite. Und wenn man die erst mal spürt, sind die beiden roten Streifen vor den Ohren für die nächsten paar Tage auch schon fest gebucht. Ein Hoodie, Wüstenkäppie oder Kopftuch würde das natürlich verhindern, aber so weit hatte mein deutlich jüngeres Ich damals bei meiner ersten Begegnung mit der Sahara nicht gedacht...
  22. Vermutlich handelt es sich hier um zwei verschiedene Arten, die allerdings verdammt ähnlich aussehen. In Italien dürfte z.B. fast ausnahmslos das Gewöhnliche Stachelschwein (Hystrix cristata) anzutreffen sein, während in Israel das Indische Weißschwanz-Stachelschwein (Hystrix indica) beheimatet ist.
  23. Ich hab die ganz normalen Haken aus einem Päckchen Haken & Augen (wie an BHs) in der großen Ausführung verwendet.
  24. Die schauen super aus, ich geb 10 von 10 Punkten.
  25. Ich hab einfach mal die Vorgabe aus dem Blog ausprobiert, festgestellt dass es so etwas knapp ist und beim zweiten Versuch oben 4mm (ausgeklappt also 8mm) zugegeben. Das Schnittmuster aus dem Blog entspricht bei den Dirty Girls in etwa Medium, die Schuhe im Bild sind 44er (US 10). Je nach Dehnbarkeit des Stoffes und dem gewählten Stichmuster für den Saum variiert die effektive Beinweite natürlich auch ein wenig.
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