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Ultraleicht Trekking

Norwegen und Schweden, Sommer2012, 1000km


amadeus

Empfohlene Beiträge

Hallo!

Jetzt bin ich schon wieder ein weilchen zurück in der Schweiz. Gestern wollte ich mal einen Reisebericht schreiben, hab das auch gemacht, der ist dann leider verschollen wegen kurzzeitigem internetverlust... schade.

drum schreib ich jetzt eine neue version im word und lade die dann hoch, wenn sie fertig ist. kann ein weilchen dauern, hab stress.

bis dahin: es hat alles super geklappt. aus motivationsmangel hab ich aber nur 1000km statt den geplanten 2000km gemacht, war dann stattdessen aber noch in den alpen sehr aktiv.

erstmal ein foto.

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danke schonmal für das lob!

Ich bin anfang Juni in trondheim gestartet und mitte Juli in Ritsem angekommen und bin dann dort in den bus eingestiegen. Meinen Zeitplan hatte ich zwar ungefähr eingehalten, Kirkenes bis ende August wäre mit dem gleichen Tempo möglich gewesen. aber nach 45 Tagen unterwegs, und einem ganzen Jahr im Norden, wusste ich nicht mehr, warum ich da denn überhaupt hin sollte. Die Alternative, nach Hause zu fahren und Alpen, Familie und Freunde mal wieder zu grüssen fand ich dann einfach attraktiver.

Die Strecke verlief meistens recht logisch der norwegisch-schwedischen grenze entlang. zwischenstops gabs in merÃ¥ker, gäddede, klimpfjäll, tärnaby, rognan, sulitjelma. ich schätze davon etwa 15%strassen, 45%wanderwege und 40%querfeldein. 3 Tagesetappen hab ich mir durch autostoppen erspart, einfach weil ich nicht gerne auf strassen laufe. Die normalen Tagesetappen waren etwa 30-45km lang, 5-6 tage die woche, 6-8, manchmal 10 stunden pro tag. eine woche war ich sehr erkältet, da gabs nur 15km pro tag und als ich zu zweit unterwegs war gabs auch nur 15km pro tag. Insgesamt also ein schnitt von 28km pro lauftag.

Obwohl der Norwegische Winter kurz und mild war, war der schwedische Winter lang, besonders viel schnee hat mich deswegen unterwegs noch erwartet. Für die ersten 2-3 wochen hätte ich am besten ein paar schi mitgenommen, die schneegrenze lag bei etwa 500m (die ist dann bis mitte juli auf 900m angestiegen). Ich hab deswegen, besonders am anfang gebirgspassagen eher gemieden, und bin schonmal grössere Umwege gelaufen. Sehr schön war dafür der tägliche wechsel zwischen spätwinter in den bergen, und Sommer im Tal.

Auf der Strecke von Trondheim bis Sulitjelma ist man grossteils auf sich allein gestellt. Menschen bin ich, abgesehen von ein paar sehr netten samen, nur in der umgebung von den genannten ortschaften begegnet. Die schwedischen und norwegischen Karten sind gut, aber nicht sehr aktuell. Da findet man schonmal von einer eingezeichneten Brücke nur noch das fundament. Die Qualität der Wanderwege und der markierungen ist sehr sehr unterschiedlich. Die norwegischen Karten sind leider nicht so detailliert wie die schwedischen. die schweden unterteilen, sumpf, tiefer sumpf, wald, bergwald, gehbehinderndes gestrüpp usw, in norwegen gibts nur wald, sumpf und kahles land.

Ganz anders ist die Strecke von Sulitjelma bis Ritsem. Ich war nicht darauf vorbereitet, dort verläuft ein teil des nordkalottleden des kungsleden. Das gebiet dort hat eine gute infrastruktur, bewirtschaftete Hütten alle 15km, touristentransport via Helikopter, pikfein gepflegte wanderwege, neue brücken usw. Das Resultat davon ist klar: hordenweise Touristen. Wer frisch aus zentraleuropa da hoch fährt, wird sich womöglich immernoch in eine menschenleere gegend hineinversetzt fühlen, keine frage. Aber das von mir sehr geliebte und gekannte Gefühl der freiheit und des 'auf sich allein gestellt seins' hat sich dort bei mir nicht einstellen können... zum glück war ich nicht lange auf dem nordkalottleden unterwegs. Das war auch ein mitgrund, weshalb ich in Ritsem aufgehört habe, denn von Ritsem aus nordwärts führt nur eben diese wanderautobahn. Rundherumlaufen wäre sehr zeitraubend...

Schwierigkeiten unterwegs gabs nur wenige:

-Hochwasser, kaum passierbare flüsse, die brückenlos in einen riesigen strassenlosen see münden und im gebirge, noch bevor sie klein genug sind, um gefahrlos überquert zu werden, von meterhohen schneewänden umgeben sind.

-Stürme. Das tarptent hat grenzen, und die windstärken in norwegen können schonmal gross werden. Eines morgens musste ich um 4 Uhr früh mein lager verlassen, und in den 5º kalten starkregensturm raus. sehr ungemütlich.

-mücken. unglaublich, diese biester.

-vögel. sehr grosse lärmbelästigung tag und nacht. da sehnt man sich nach einer stadtwohnung neben der hauptstrasse!

-schnee. viel davon.

Ach ja, und es hat auch im Juli noch geschneit.

Tageshöchsttemperaturen zwischen 0 und 25º. Tagestiefsttemperaturen zwischen -5 und 10º. Perfekt für den WM Summerlite, den ich dabei hatte. Ehrlichgesagt, wär mir die noch leichtere version, der highlite, lieber gewesen. Abgesehen von den wenigen nächten unter dem gefrierpunkt war mir der summerlite eigentlich immer zu warm, und sowohl der fussbereich und der kopfbereich blieb meist grosszügig offen.

Ach ja, und Ponchos sind genial. so viele vorteile gegenüber regenjacken... ausser es stürmt richtig. dann ist man innerhalb von minuten tropfnass.

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Ich kann mir also vorstellen wie deine "Sommertour" war =) Nordhänge weiß und Südhänge voller Mücken =)

ehrlichgesagt, bin ich weitgehend von mücken verschont geblieben. vor dem 5.juli hab ich nur eine einzige gesehen. (dafür aber viel schnee)

danach gings aber grob zur sache. und ich hab mir gedacht, nach meiner reise ins amazonasdelta wär ich mückentechnisch mit allen wassern gewaschen. aber skandinavien hat noch ganz andere ausmasse zu bieten. unvorstellbar.

freut mich, dass euch die fotos gefallen. einen blog oder sowas ähnliches gibts nicht, es gibt auch sonst keine reiseberichte. (abgesehen von meinem tagebuch..)

ich stell noch ein paar fotos rein.

hm.

vielleicht noch ein paar worte zu meiner ausrüstung, die schuhe.

ich war unterwegs mit den NB minimus trail zero, selbstgemachten huaraches und barfuss. die NB schuhe sind zwar sehr leicht und trocknen rasant, ich bin aber trotzdem sehr unzufrieden mit ihnen: schon nach 100km bekam das aussenmaterial löcher, jetzt hängt es nurnoch in fetzen an den schuhen runter. ausserdem konnte ich diese schuhe nur sehr eingeschränkt verwenden, weil ich schon nach kurzer zeit probleme an der archillessehne bekommen hab. zum glück waren die alternativen (sandalen und barfuss) sehr verlässlich und langlebig. die NB schuhe hab ich dann nurnoch für lange schneepassagen verwendet. und in ortschaften, um keinen seltsamen eindruck zu erwecken.

viele von euch werden sich denken, wie um himmels willen hält man das aus, ohne warme schuhe?? nun... schnee ist schon nicht so angenehm barfuss, oder in den huaraches. aber bis ungefähr 30%schnee vom gelände kam ich barfuss gut klar. die füsse gewöhnen sich rasend schnell daran und durchbluten besser. ein nachteil davon ist, dass ich seither keine schuhe mehr tragen kann, ohne heisse füsse zu bekommen... :)

meine lösung mit den schuhen fand ich ganz gut, ausser den NB. stattdessen hätte ich viel besser die trailgloves von merrell mit genommen.

abgesehen davon war ich sehr standardmässig unterwegs, jedenfalls für UL wanderer. Die leute, denen ich am Nordkalottleden begegnet bin, fanden meine ausrüstung garnicht standardmässig... aber davon muss ich euch wohl nichts erzählen.

Die eingeborenen waren grösstenteils extrem freundlich. In vielen ortschaften gab es überhaupt keinen anschluss an öffentliche verkehrsmittel. zudem sind nachbarorte oft mehrere hundert kilometer entfernt. wenn man da also ohne auto in so ein kaff reinspaziert, fällt man auf, wie ein bunter hund. alle wissen sofort, dass man hergelaufen sein muss. die leute kommen aus den häusern, sprechen einen an, sind interessiert. In einem kleinen restaurant hat sich der Koch zu mir gesetzt, mit mir geredet und alles aufs haus genommen... manchmal hat man mich zum übernachten und zum abendesse eingeladen. alles sehr nett.

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vielleicht noch ein paar worte zu meiner ausrüstung, die schuhe.

ich war unterwegs mit den NB minimus trail zero, selbstgemachten huaraches und barfuss. die NB schuhe sind zwar sehr leicht und trocknen rasant, ich bin aber trotzdem sehr unzufrieden mit ihnen: schon nach 100km bekam das aussenmaterial löcher, jetzt hängt es nurnoch in fetzen an den schuhen runter. ausserdem konnte ich diese schuhe nur sehr eingeschränkt verwenden, weil ich schon nach kurzer zeit probleme an der archillessehne bekommen hab. zum glück waren die alternativen (sandalen und barfuss) sehr verlässlich und langlebig. die NB schuhe hab ich dann nurnoch für lange schneepassagen verwendet. und in ortschaften, um keinen seltsamen eindruck zu erwecken.

hey =)

hab bei meinen myog huaraches auch gemerkt, dass sie nichts taugen :( immer wenn ich sie gebraucht hätte, haben sie versagt :( also bei spitzen untergrund, feucht, schnee, etc... aber:

Ich habe mir sole-runner gekauft. Die sind GENIAL! Echte Empfehlung.

lg, hotte

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haha schon gut, hab das vermutet. also die huaraches haben durchaus ihre grenzen. steiles, schlammiges gelände ist zum beispiel unmöglich. in unberührter natur hats aber sehr selten schlamm. nur wenn man grad einer rentierherde hinterherläuft oder so.

entlang vom nordkalottleden gabs häufig schlamm, weil die touristen hald den untergrund zertrampeln.

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