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Ultraleicht Trekking

Back Country Ski


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vor 19 Stunden schrieb pielinen:

Ist halt kein Pistenski!!!

Das war mir ja schon klar... nur das Ausmaß dieses Nichtseins nicht. :-) 

Dass Bremsen und Lenken mit diesem Ski zwei derart getrennte Vorgänge/Techniken sind, musste mir erst mal in den Kopf. Einen Schwung im eigentlichen Sinne gibt es nicht... oder vermutlich nur bei sehr hoher Bergabgeschwindigkeit. 

Beim für mich gewohnten alpinen Carven besteht der Anspruch ja darin, die (ansonsten gewissermaßen natürliche) Bremswirkung eines Schwungs nach Belieben zu eliminieren... und wer das bei unterschiedlichsten Bedingungen radikal beherrscht, fährt auch schon recht gut. Mit dem E99 war's nun umgekehrt: Was bremste (z.B. Schneepflug) eignete sich nur erstaunlich widerwillig zum Richtungswechsel - und zu aneinander gereihten Schwüngen schon gar nicht.  Ohne Stemmen, Anheben und Umsetzen der Ski tat sich beim Lenken erstaunlich wenig... so mein Newbie-Eindruck. Auf der offenen Piste kam dann die Zaghaftigkeit hinzu: War die Falllinie zu radikal verlassen, kam ich kaum wieder rein. Das erlebt man mit einem alpinen Ski in solcher Radikalität nicht - selbst im schlimmsten Anfängerzickzack nicht. 

Tja, und das musste ich erst einmal erfahren. :-) 

Ich denke, bei diesem Ski setzt ein bislang rein alpiner Fahrer recht wenig von seinen vorhandenen Fähigkeiten um. Bei einem weicheren Ski mit mehr Taille und wenig Vorspannung dürfte das anders aussehen. Aber das entmutigt mich nicht. Das Gleiten war einfach super-schön, und für die Abfahrt werde ich noch Mittel entdecken. Ich will ja keinen nordischen Ski, der einen Fun-Carver halbherzig emuliert... sondern einen, mit dem man spaßig Strecke machen kann.

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@martinfarrent, danke für Deine Beschreibung des Fahrverhaltens des E99.

Es erinnert mich ganz stark an jenes, das ich von meinen klassischen Langlaufski in Erinnerung habe (als nützliche Techniken erinnere ich mich beim Klassik-Langlaufen immer an das Bremsen mit dem Pflug bzw. dem Halbpflug, bei dem ein Ski in der Loipe bleibt, und das Fortbewegen mit dem Siitonen-Schritt).

Mit meinen kürzeren Skating-Ski war dann durch die stabilere Bindung und höheren Schuhe das Abfahrtsverhalten deutlich besser, dafür entfiel die Möglichkeit des Diagonalschritts mit Gleitphase, und die Technik war insgesamt anstrengender.

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vor 2 Stunden schrieb mtp:

Mit meinen kürzeren Skating-Ski war dann durch die stabilere Bindung und höheren Schuhe das Abfahrtsverhalten deutlich besser...

Mir scheint, man muss sich bei diesem langen, schmalen und stark vorgespannten Skityp (es gibt ja auch andere nordische BC-Ski) einfach vom Drehen und noch mehr von Eigendrehung als Grundlage des Bergab-Fahrens verabschieden. Ich glaube schon, dass ich mich daran gewöhnen kann. Die Voraussetzung wäre wohl eine von Erfahrung geprägte Lockerheit im Abfahren auf den dünnen Brettern, damit die Position unverkrampft bliebe. Dabei nach Bedarf bremsen, stemmen, umsetzen usw.. Gestern war ich dafür noch zu angespannt - und außerdem zu sehr darauf bedacht, doch noch irgendwie geartete Schwünge zu erzwingen. Es gibt zwar Videos von Leuten, die auf E99 sauber telemarken, doch tun sie das erst bei recht hoher Geschwindigkeit. Da wirken vermutlich ganz andere Kräfte zu ihren Gunsten. Diese zu nutzen, würde aber erst einmal ein bisschen Mut erfordern. ;-) 

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vor 13 Stunden schrieb martinfarrent:

Es gibt zwar Videos von Leuten, die auf E99 sauber telemarken, doch tun sie das erst bei recht hoher Geschwindigkeit. Da wirken vermutlich ganz andere Kräfte zu ihren Gunsten. Diese zu nutzen, würde aber erst einmal ein bisschen Mut erfordern.

Ich denke, dabei hängt auch sehr viel vom Untergrund ab. Auf frischem Pulverschnee oder weicher Piste wird man eher etwas Mut aufbringen, während es auf hart gefrorenem Schnee schon zur Kunst wird, überhaupt mit solchen Skiern runterzukommen. Man sollte auch nicht vergessen, dass man ohne Sicherheitsbindung unterwegs ist...

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Gelegentlich nehme ich einen alten 175cm Tourenski, mit Rottefella Supertelemarkbindung, zum Telemarküben am Babyhang.

Oder auch mal den 205cm Madhus Glittertind mit  Rottefella Telemark Kabelbindung.

Jeweils mit 75mm Lederschuhen.

Ist beides immer eine sehr wackelige Angelegenheitt.

Da der Schuh flexibel am Ski hängt, braucht man sich um eine fehlende Sicherheitsauslösung keine Gedanken machen..

 

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vor 6 Stunden schrieb mtp:

Ich denke, dabei hängt auch sehr viel vom Untergrund ab. Auf frischem Pulverschnee oder weicher Piste wird man eher etwas Mut aufbringen, während es auf hart gefrorenem Schnee schon zur Kunst wird, überhaupt mit solchen Skiern runterzukommen. Man sollte auch nicht vergessen, dass man ohne Sicherheitsbindung unterwegs ist...

Mir stellt sich inzwischen auch die Sinnfrage, was die Schwungfähigkeit des Ski im hiesigen Mittelgebirgseinsatz anbelangt. Klar könnte man den E99 in gewissem Maße per Geschwindigkeit zum Schwingen zwingen (nach einem ähnlichen Prinzip konnte man früher auch mit alpinen Pommeslatten ansatzweise carven). Gleichwohl blieben solche, etwas verwegen generierte Schwünge doch so großzügig, dass sie selbst auf einem recht breiten Forstweg niemals zum Einsatz kämen... also eigentlich nur auf zaunlosen, baumlosen Hängen in annähernder Pistenbreite, die allerdings z.B. in der Eifel ziemlich selten und dann auch sehr kurz sind. Und wie @pielinen bestätigt, müsste das spezifische Können sogar dafür schon beachtlich sein. 

Oder man nimmt (wie schon erwähnt) einen taillierteren BC-Ski mit deutlich weniger Vorspannung... erheblich breiter, dennoch für NNN-BC nicht allzu breit (vielleicht 90 - 100 an der Schaufel). Einen solchen Ski dürfte man schon bei moderatem Tempo und mit kürzerem Radius schwingen können, und außerdem müsste er auch besser klettern. Gleichwohl wird das sicherlich kein so kontrolliertes Erlebnis wie mit einer alpinen Bindung und entsprechenden Schuhen - am saubersten vermutlich noch für Telemark-Könner (wir Normalos müssten hingegen mit unschöner Rücklage arbeiten). 

Überdies: Auch bei einem drehfreudigeren Ski stellte sich die Frage, an welchen Stellen einer Eifel- oder Sauerland-Tour seine Vorzüge zum Tragen kämen - etwa hingemogelte Parallelschwünge auf steileren Waldautobahnen? Besonders spaßig, andauernd und rasant stelle ich mir ein solches Gewurschtel nicht vor... der Mühe des Hinaufstapfens nicht wirklich wert. Dann kann ich auch gleich mit den E99 im Bremspflug abfahren - dafür aber in den übrigen Passagen viel besser gleiten und mich daran erfreuen.

Bliebe noch, die Drehfreudigkeit auf die Spitze zu treiben und mit einem für das eigene Gewicht 'zu kurzen' BC-Ski breiteren Typs unterwegs zu sein. Dann könnte man wohl tatsächlich auf etwas engeren Wegen oder gar zwischen Bäumen abfahren (letzteres zumindest für Tele-Freaks der skandinavischen Klasse, denen offenbar jeder Schuh recht ist). Der gesamte Rest der Tour wäre aber der Erarbeitung dieser sehr kurzen Höhepunkte gewidmet - weil der Gleitfaktor endgültig gegen Null tendieren dürfte. In besagter Eifel reicht die Schneezone i.d.R. überdies heutzutage nicht mehr sonderlich weit hinab.  Man müsste also immer wieder ganz rauf klettern, um solche Erlebnisse vermehrt in eine Tour einzubauen (im Schwarzwald oder im Bayrischen Wald wäre das an guten Tagen sicher anders - da könnte man wahrscheinlich 'alpiner' planen... einmal rauf und dann im Wesentlichen nur runter).

Mit anderen Worten (und obwohl ich derzeit sehr günstig an einen drehfreudigeren Ski käme): Für die Einsatzregion (möglichst nahe und noch näher bei Bonn) wäre ein solcher Ski m.E. nicht wirklich geeignet.  Und wenn ich zum Skifahren richtig verreise, dann auch gleich in die Alpen (wo sowieso ganz andere Ausrüstung gefragt ist und wo mich eigentlich nur die Abfahrt interessiert). 

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Dann übe ich diese Bremsabfahrten vielleicht nochmal  in der Neusser Skihalle, wenn ich irgendwann einer Hitzewelle entkommen möchte... womöglich kulminierend in einer ungebremsten Schussfahrt von 'ganz oben' (immerhin 'rote Piste')? ;-) 

Interessant wäre dann noch die UL-Komponente der Angelegenheit - wie viel Zuladung verträgt mein Ski, bevor das Gleiten ausbleibt? Und kann ich eine entsprechend leichte Wochenendausrüstung aus vorhandenen Teilen zusammenstellen? Ansatzweise müsste man das ebenfalls in der Skihalle testen können (dürfte nur seltsam aussehen, wenn ich da einen Rucksack nach und nach mit Wasserflaschen belade).

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Eine kurze Tour habe ich ja gewissermaßen schon am Samstag gemacht - auch wenn der Fokus mehr auf das Kennenlernen des Ski gelegen hat. Leider könnte dieser Tag aber die letzte Gelegenheit in diesem Winter gewesen sein... es sieht nicht so aus, als läge in der Eifel in absehbarer Zeit noch genügend Schnee.

Im UL-Rucksack hatte ich allerdings nur sehr wenig dabei: eine Daunenjacke, eine Jogginghose und ein zweites Paar Handschuhe... also trockene Kleidung für die Heimfahrt (war aber nicht erforderlich).

P.S. @pielinen : Ich habe noch einen Text über das Telemarken mit dem Glittertind gefunden. Da wird eine abgewandelte Technik für deinen Ski propagiert: http://www.earnyourturns.com/9240/sb-notes-on-tele-lite/  

(Träfe möglicherweise auch beim E99 den Nerv, um die Vorspannung zu überlisten.)

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  • 2 Wochen später...

Nachdem ich mich etwas bei Bekannten umgehört habe, nutzte ich vergangene Woche die Gelegenheit, und habe ebenfalls bei Skiern "zugeschlagen":
Zuerst hatte ich einen etwa zwei Saisonen benutzten Atomic Ultimate 163 (All Mountain Rocker) ohne Bindung in Aussicht, dann kam allerdings noch ein - soweit ich weiß nur eine Saison benutzter - Atomic Ultimate 65 mitsamt einer Skitrab Rennbindung dazu, wobei ich den ersten Ski sogar nochmals um die Hälfte bekam (beide paar Ski in Topzustand, und wiegen unter 700g pro Ski).

Beim Ultimate 163 habe ich nun meine alte TLT-Bindung drauf, ein Ski+Bindung wiegt jetzt 1067g.
Dieser passt nun vorerst für meinen TLT4 Race Boot , und ist jetzt mein neuer aufstiegsorientierter Tourenski+Trainingsski.
Gestern erstmals getestet - die Ski sind nun so leicht, dass ich irgendwie nur noch meine Tourenskischuhe an den Füßen spüre...
Das Abfahrtsverhalten ist toll, der Ski dreht sehr leicht; an das neue Laufverhalten muss ich mich noch gewöhnen, das Geradeausfahren war für mich etwas schwerer als mit meinen alten Skiern.

Beim Ultimate 65 mit Skitrab-Bindung wiegt ein Ski+Bindung nur 847g 8-).
Diese habe ich aber erst für die nächste Saison mit neuen Schuhen geplant, und werde mich dafür wahrscheinlich nach einem PDG Boot oder Atomic Backland Ultimate umschauen (die Bindung passt derzeit für keinen meiner Schuhe, und wird dann für meine neuen Schuhe passend ummontiert).

Heute aber zur Abwechslung eine Nachmittagstour mit meinen anderen alten Skiern und Schuhen unternommen :).

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vor 22 Minuten schrieb mtp:

Nachdem ich mich etwas bei Bekannten umgehört habe, nutzte ich vergangene Woche die Gelegenheit, und habe ebenfalls bei Skiern "zugeschlagen" ...

Glückwunsch! :-) 

Ich habe bei den Outletpreisen von Globi in Bonn auch noch einmal zugeschlagen und mir zusätzlich zum E99 eine abfahrtsorientiertere Alternative angeschafft - wobei ich ja immer noch an Mittelgebirgstouren denke. Die Idee ist ein bisschen experimentell ('zu kurzer' Ski mit stärkerer Taillierung als bei BC üblich, gemäßigte Vorspannung). Mal sehen, ob der Ski wenigstens der Skihalle standhält: Salomon XADV 89 in 168cm. Müsste sich gut biegen lassen, aber die NNN-BC-Bindung könnte der Schwachpunkt sein. 

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P.S. Die Idee dahinter bezieht sich auf Touren, bei denen es (relativ gesehen) hauptsächlich 'steiler' bergauf und -ab geht, - also mit ohnehin geringerem Gleitpotenzial, weil die flacheren Stellen fehlen. Ein Ski mit weniger Vorspannung müsste ja sowohl besser klettern als auch abfahren. Die stärkere Taillierung würde dabei im Gehen kaum Nachteile und in der Abfahrt natürlich nur Vorteile bieten. Berücksichtigt man zudem die tatsächlichen Schneehöhen, die heutzutage in der Eifel und im Sauerland vorkommen, bräuchte der Ski aber nicht sonderlich breit und/oder lang zu sein. Von daher müsste ein 'zu kurzer' Ski eher von Vorteil sein.  (Ganz anders verhielte sich die Sache bspw. auf einem Hochplateau mit viel Gleitpotenzial.)

@Andreas K. : Dieselben Gedanken scheinen mir hinter dem OAC XCD zu stecken - nur fällt dort die Taillierung schwächer aus. Bergauf und im Flachen eher ein Schneeschuherlebnis. Bergab dafür relativ leicht zu  managen. 

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vor 18 Stunden schrieb martinfarrent:

aber die NNN-BC-Bindung könnte der Schwachpunkt sein. 

Diese Bindung ist nicht abfahrtsorientiert!

Sowas wie MTP beschrieben hat, wäre auch im Mittelgebirge für eine „leichte“ Skitour für abfahrtsorientierte Normalskifahrer am geeignetsten.

Selbst diese „Voile 3Pin Hardwire“ ist mit dem „Crispi Sydpolen“ eine sehr wackelige Angelegenheit, mit meinem alten 75mm „Garmont Synergy“ Telemarkstiefel aber hervorragend zu fahren.

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Ein „Scarpa T4“ Zweischnallenstiefel wäre ein Kompromiß.

Bearbeitet von pielinen
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Hier zur Veranschaulichung noch ein Detailfoto meiner neues Ski, von vorne nach hinten:

Die Atomic Ultimate 65 (orange) mit Skitrab-Rennbindung, die hintere Backe befindet sich einmal im Aufstiegsmodus (es gibt nur eine kleine Steighilfe) und einmal im Abfahrtsmodus.

Die Atomic Ultimate 163 (rot) mit meiner alten TLT-Bindung und meinen TLT4 Race Boots, einmal im Aufstiegsmodus mit verriegelten Pins vorne und zur besseren Veranschaulichung auf der hohen Steighilfe hinten (ich gehe aber meistens immer nur auf der kleinen Steighilfe), und einmal im Abfahrtsmodus mit nicht verriegelten Pins vorne und auf der hinteren Backe eingerastet.

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Beide Bindungen sind Sicherheitsbindungen. Die vorderen Pins können sich öffnen, wenn sie nicht verriegelt sind (bei so leichten und kurzen Skiern wird die vordere Bindung aber trotzdem gerne verriegelt gelassen), und die hintere Backe kann sich drehen. Bei der klassischen TLT-Bindung kann hinten die Länge und ein Z-Wert von 5-10 eingestellt werden, bei der Rennbindung kann nichts eingestellt werden.

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vor 2 Stunden schrieb pielinen:

Diese Bindung ist nicht abfahrtsorientiert!

Das räumte ich ja ein. Dennoch gibt es Leute, die es mit einer entsprechend modifizierten Technik sehr beeindruckend schaffen. Hier gibt es einen sehr, sehr langen Thread zum Thema. Toll finde insbesondere die Videobeispiele von CIMA. In Japan scheint es einen richtigen NNN BC-Kult zu geben. Wenn man bei CIMAs Clips genau hinsieht und auch seine Ausführungen liest, erkennt man die Grundzüge einer an die Bindung angepassten Technik.

Hier auch ein Video aus Skandinavien - ungefähr vom Terrain, das ich mir u.a. vorstelle. Das soll jetzt alles nicht heißen, dass ich der Herausforderung dieses Minimalismus' gewachsen bin - es ist halt ein Experiment. Dieselbe Strecke mit alpiner Ausrüstung zu fahren, fände ich aber ziemlich dumpf. Ich denke schon, dass @mtp sein neues System in etwas anspruchsvollerem Gelände einzusetzen gedenkt. ;-) 

 

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vor einer Stunde schrieb pielinen:

Dann muss man aber sehr sehr viel telemarken und topfitte Oberschenkel haben.

Die Japaner in CIMAs Videos haben meist eine eher enge und recht aufrechte Haltung. Der Abstand zwischen den Füßen beträgt oft deutlich weniger als eine Stiefellänge, und die hintere Ferse wird vielfach nur moderat gehoben. CIMA selbst sagt (im angelinkten Thread oder anderswo), dass er vor allem auf seine Fußsohlen achte, als führe er mit dem nackten Fuß. Er rät auch dazu, sich von vorhandenen Telemark-Künsten ein bisschen zu verabschieden und das Equipment als neue Erfahrung anzunehmen. Provokativ schreibt er irgendwo: "Don't telemark!" Und zugleich schränkt er ein, dass er damit keine Rückkehr zur alpinen Technik befürworte. Man müsse sich auch vom totalen Kontrollanspruch steiferer Bindungen/Schuhe verabschieden, so CIMA weiter. Zum Scheitern sei (natürlich) der Versuch verurteilt, den Ski mit der Übermacht des Schuhs zu beherrschen. Vielmehr müsse man deutlich reaktiver fahren. 

(Ich gebe das jetzt mal einfach gerafft wieder. Ich habe teilweise nur eine recht vage Vorstellung davon, was er meint... zumal ich die Ski erst noch ausprobieren muss. Aber andere Mitglieder seines Forums haben sich auf seine Tipps eingelassen und fahren inzwischen ebenfalls mit NNN BC. Von einem größeren Kraftaufwand reden weder sie noch CIMA selbst - nur von einem Umlernprozess. Was sie aber kennzeichnet: Alle scheinen den Spaß an 'bescheidenen' Hängen neu entdeckt zu haben.) 

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Die verschiedenen Systeme (in diesem Fall alpin und NNN-BC) haben sicher ihre Vor- und Nachteile und ihr ideales Einsatzgebiet, wobei sich das wahrscheinlich auch überschneiden kann. Bei meiner kleinen Testtour mit den alten Salomon X-Adventure hab ich ja gemerkt, wo die Ski geeignet sind und Spaß machen, und wofür ich sie besser nicht verwende. Man muss halt vorher wissen, wo und wie man die Ski-Systeme einsetzen kann, und welches Gelände einen dort, wo man die Ski verwenden will, erwartet.
Sobalds wo steil und alpin ist, bleibt einem eigentlich nichts anderes übrig als ein alpines Setup zu nehmen, wenns vorwiegend flacher und hügelig ist, kann ich zwar auch das alpine Setup nehmen, wird aber ein NNN-BC wahrscheinlich auf Dauer mehr Spaß machen. Der Begriff "Mittelgebirge" allein als Unterscheidungskriterium ist glaub ich zu grob, dort gibts ja auch eine große Bandbreite, von hügelig bis steil.

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vor 8 Stunden schrieb mtp:

Der Begriff "Mittelgebirge" allein als Unterscheidungskriterium ist glaub ich zu grob, dort gibts ja auch eine große Bandbreite, von hügelig bis steil.

Ja - einerseits zwischen den Gebirgszügen selbst und andererseits auch bei der Streckenwahl. Im Bayrischen Wald und im Schwarzwald dürfte man viel leichter eine spaßige Route für alpine Ausrüstung finden. Andererseits gibt es überall auch Hochplateaus, wo eigentlich nur ein langer, schmaler und schneller Gleit-Ski richtig Fahrfreude verspricht. Dazwischen liegt das Reich der kurzen und moderaten An- und Abstiege, wo ich mir vom Salomon XADV einen Kick erhoffe - mit AT-Ausrüstung wäre da fast jeder Skifahrer nervtötend unterfordert. (Analog dazu sehe ich zum Beispiel den verstärkten Einsatz von Enduro-MTBs hier im Siebengebirge, obwohl sie auf den allermeisten der mir bekannten Trails eigentlich nur jede Herausforderung überrollen... abhängig natürlich vom Fahrkönnen.)

vor 2 Stunden schrieb pielinen:

Das habe ich die Tage auch ausgiebig erlebt.

Ich bin gespannt!

Sonntag fahre ich wahrscheinlich auf den 'Neusser Gletscher'. Ich berichte dann - selbst wenn's eine Blamage wird. ;-) 

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Am 18.3.2018 um 22:12 schrieb mtp:

Beim Ultimate 163 habe ich nun meine alte TLT-Bindung drauf, ein Ski+Bindung wiegt jetzt 1067g.

...

Beim Ultimate 65 mit Skitrab-Bindung wiegt ein Ski+Bindung nur 847g 8-).

Bei mir wiegt jeder Salomon plus Bindung schon 1130g - mit Schuh dann 1960g. Das kannst du locker unterbieten, wenn du für Schuhe ein ziemliches Vermögen ausgibst... holst allerdings mit Fellen dann wieder auf (die braucht der Schuppenski ja seltener). Dafür hast du eine erhebliche Breitbandigkeit und objektiv betrachtet als einzigen Nachteil den Moduswechsel, der bei mir im Mittelgebirge weit häufiger anstünde als bei dir in den Alpen. 

Sollte sich der von mir erhoffte Spaßvorteil (in gemäßigtem Gelände) nicht einstellen, weiche ich vielleicht noch auf die Hybridlösung von Ryan Jordan aus und montiere alpine Tourenbindungen auf die Schuppenski... das wäre aber ein teurer Umbau. Nur brauche ich im Unterschied zu dir halt keine alpenfähigen Tourenski, weil mich im Hochgebirge vor allem hohes Tempo auf der Piste reizt. Ich bin einfach zu wenige Tage im Jahr in den richtigen Bergen, um zwischendrin noch Zeit und Lust für Touren zu finden. An deiner Stelle sähe ich das ganz sicher anders. 

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  • 2 Wochen später...
Am 20.3.2018 um 08:18 schrieb martinfarrent:

Sonntag fahre ich wahrscheinlich auf den 'Neusser Gletscher'. Ich berichte dann - selbst wenn's eine Blamage wird. ;-) 

Daraus wurde dann der heutige (nunmehr bereits gestrige) Abend. Und es lief in der Skihalle ... nun... ganz gut. :-) 

Der Salomon XADV 89 hat eine für BC-Ski relativ großzügige Taillierung und eine für mich eher geringe Vorspannung - ich habe ihn in 168cm Länge (bin selber 183cm und wiege ca. 75 Kilo, womit der Ski laut Herstellerempfehlung 12cm zu kurz ist). Dennoch glitt er im Flachen besser als erwartet, kletterte dafür allerdings etwas schlechter - bei geschätzt 12-15% Steigung hatten die Arme ordentlich zu tun, und im noch Steileren musste schon eine leichte Grätenstellung gewählt werden. Der Fischer E99 (200cm) gleitet indes erheblich leichter und klettert nur wenig schlechter. 

In der Abfahrt (wohlgemerkt mit den ziemlich weichen Rossignol BCX 6-Schuhen und der NNN BC-Bindung) erfüllte der Ski meine Hoffnungen... leidlich. Nach ein paar Pflug- und Stoppschwungübungen ging ich zu einem halbwegs funktionierenden Parallelschwung über. Nach etwa einer Stunde fuhr ich dann von ganz oben ('rote' Piste, 28%) in relativ kurzen Schwüngen im recht zerfahrenen Kunstschnee runter. Elegant war das nicht und vom Gefühl her anfangs sehr gewöhnungsbedürftig... aber sicherlich ausbaufähig. Ich bemühte mich zwischendurch mal, die Breite eines normalen Forstwegs einzuhalten - was mir mit diesem Ski auch gelang. Irgendwann entdeckte ich eine ganz eigene, gefühlvolle Form der Hochentlastung, die zur besseren Nutzung der Taille und dann auch zu mehr Temposicherheit führte. 

Gefühlt bieten Schuh und Bindung für die Position über dem Ski keinerlei Unterstützung, und der Ski lässt sich deshalb auch nicht not-überwältigen. Daran muss man sich gewöhnen. Nach und nach kommt Gelassenheit auf, und dann läuft's besser. Ich denke, mit etwas Übung könnte ich mit dieser Konfiguration recht flüssig abfahren. Telemark-Skills (ich habe keine) wären aber bestimmt sinnvoll. Sie dürften die gefühlte und reale Stabilität in Längsrichtung steigern. 

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@pielinen Ergänzend ist mir natürlich schon klar, warum steifere Lederstiefel, eine 75mm-Bindung und ggf. sogar die Kabel hinten schon viel mehr Kontrollgefühl spenden würden. Interessant finde ich aber auch, dass du die Angelegenheit dennoch als sehr wackelig bezeichnest. Auch diese solidere Konstruktion kommt natürlich an Plastikstiefel nicht ran - sie bemüht sich (aus heutiger Sicht eines mit Plastik sozialisierten Fahrers) lediglich unzureichend, dieselben Prinzipien zu nutzen.

Nach nur einem Versuch mag es vermessen klingen, aber hier meine Arbeitshypothese: Man muss sich beim BC-Ski vom Kontrollideal und damit von den Kontrolltechniken alpiner oder schwerer Telemarkausrüstung fast gänzlich verabschieden - zum Beispiel den Gedanken an einen steiferen Stiefel und einer mit ihm kooperierenden Bindung so gut es geht verbannen. Dann steht man wieder wie ein Anfänger auf dem Ski und entdeckt die tatsächlich vorhandenen Möglichkeiten nach und nach (langsam!). Es half mir dabei die Erkenntnis, dass auch blutige Anfänger mit alpiner Ausrüstung von den Kontrollhilfen ihrer Ski/Bindung/Schuhe zunächst gar nichts verspüren... ich schaute zwei Frauen zu, die erstmalig auf Ski standen und die Grundprinzipien erst einmal für sich entdecken mussten.  Mental habe ich also versucht, mich in ihre Lage zu versetzen und völlig offen (wie ein gänzlich Unerfahrener) an die Sache zu gehen, - also nicht auf der Suche nach einem bekannten physischen Gefühl, sondern nach einem neuen.

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