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Ultraleicht Trekking

Back Country Ski


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Am 2/22/2018 um 10:56 schrieb mawi:

Hier wird mit verschiedenen Schuhen (zuletzt sogar Flip-Flops) die X-Trace -Bindung im Telemark-Stil gefahren:

 

Wenn ich mich nicht komplett irre sind das der Eigentümer + Erfinder von den OAC X-Trace Bindungen, die müssen das also können ;) 

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Ich habe heute die alten Salomon X-Adventure Winter, welche eigentlich meinem Vater gehören, ausprobiert, und möchte Euch meine Erfahrungen damit, und wofür sie meiner Meinung nach geeignet sind, nicht vorenthalten ;-):

Die Ski sind 145cm lang, ein Ski wiegt inkl. Bindung ca. 1090g und ein Schuh ca. 830g.
Die Schuhe sind mir etwas zu groß (Gr. 43, ich habe Gr. 40), aber mit dicken Socken hatte ich einigermaßen guten Halt darin.

Gestartet bin ich in der flachen verschneiten Wiese hinter dem Haus. Mein erster Eindruck der Ski: Sehr leicht, aber sehr rutschig (keine seitlich Führung, der Ski dreht sich ständig - trotz der Stahlkanten - um den Fuß als Angelpunkt herum, und auch die Schuppen geben so gut wie keinen Halt vorm Zurückrutschen).

So habe ich mich die ersten paar hundert Meter, mehr in Skating-Technik als wie sonst im üblichen Aufstiegsstil mit Tourenski raufgekämpft.

DSC_2055.thumb.JPG.5611a4eb64f9368d7c97998a2606930a.JPGDSC_2059.thumb.JPG.fb04aac8c2fc38c3b97871c1d87c520c.JPG

Bereits hier hatte ich mit den Schuppen allein überhaupt keinen Halt mehr (ich konnte mich nur noch mit den Stöcken nach vorne drücken und vorm Zurückrutschen halten), deshalb zog ich meine Tourenski-Felle auf. Gleich ein ganz anderes Gefühl, die Ski halten nun am Schnee, rutschen kaum mehr zur Seite oder nach hinten.

Nach den ersteDSC_2061.thumb.JPG.41b9ad05db307c1dca2853a4c9f0386a.JPGn paar Schritten wurde es steiler und mir fiel sofort auf, dass die Steighilfe fehlt. Ich musste mich dadurch relativ weit nach vorne lehnen, und konnte dadurch hinten bei der Ferse nicht mehr ausreichend Anpressdruck erzeugen, wodurch die Ski schnell einmal zurückrutschen, wenn es steiler wird. Viel steiler als auf dem Bild (am letzten Bild bei der Abfahrt sieht man es nochmal besser) soll es nicht mehr werden, und auch keine schräge Querung, da die Ski dafür keinen Halt bieten (mit meinen Tourenskiern ist das sonst überhaupt kein Problem).

Mit der Zeit habe ich die Technik etwas angepasst, und die ersten ca. 500 Höhenmeter überwunden. Hier geht es nun in einen flacheren Waldbereich, in dem sich auch die Höhenloipe befindet. In diesem flacheren Gebiet sollten sich die Ski nun ganz gut bewähren.

DSC_2064.thumb.JPG.195690685137f1fe1bc06fa3f22e727e.JPGDSC_2066.thumb.JPG.db563f05ddcd2df740a4163e6a69db8e.JPG

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Es hat mir hier durch den Wald, ein Stück auf der Loipe und dann entlang des Weges mit den Skiern richtig Spaß gemacht. In diesem relativ flachen bzw. mäßig steilen Gebiet sehe ich den geeigneten Einsatzbereich für die Ski. Allerdings sind die Ski nur verwendbar, wenn man Felle aufgezogen hat!

Für die Abfahrt habe ich eine andere Route als beim Aufstieg gewählt, und zuerst die Felle obengelassen. Auf der Pistenraupenspur ging die Abfahrt im alpinen Stil ganz gut, und ich konnte sogar erstmals telemarkähnliche Schwünge üben. Nach der Abfahrt erreichte ich die querende Loipe, und ging entlang dieser wieder zurück in Richtung Ausgangspunkt des Waldgebietes.

DSC_2089.thumb.JPG.2c4bd254a98e968ea491ea57b53da598.JPGDSC_2091.thumb.JPG.b6de90d4488b697f2a14ba4b8bf93396.JPG

Inzwischen habe ich die Felle abgenommen, da ich mich auf dem relativ flachen Loipenabschnitt auch in Skating-Technik und klassischer Langlauftechnik fortbewegen konnte. Jedoch passen die Ski nicht in die Loipe (sie sind zu breit), und halten auch im Skating-Bereich neben der Loipe nicht gut die Spur. Außerdem wäre ich hier mit Langlaufskiern, egal ob klassisch oder Skating, ungefähr doppelt so schnell gewesen.

DSC_2092.thumb.JPG.5fcc8251d1897b6dd2670b3e86dd962a.JPGUnd dann kam noch die - normalerweise mit meinen Tourenskiern problemlose - Abfahrt ins Tal. Hier rutschte ich mehr in einem wackeligen alpinen Stil runter, die Kanten der Ski gaben am Eis keinen Halt, ich konnte kaum bremsen und die Ski wackelten ständig hin- und her. Ungefähr so wie mit etwas stabileren Langlaufskiern. Eine richtig alpine Abfahrt sehe ich damit als fast unmöglich, auch sinnlos, und am Berg sogar gefährlich.

 

Mein Fazit: In dem vorwiegend alpinen Gelände in meiner Gegend haben diese Ski für meine Anwendungsfälle nur Nachteile, sowohl beim Aufstieg als auch bei der Abfahrt. Aber auch auf der Loipe haben sie gegenüber Langlaufskiern nur Nachteile. Den geeigneten Anwendungsbereich sehe ich im flachen und mäßig steilen, hügeligen Gelände. Da bin ich aber wiederum, was mich betrifft, mit einem leichten Tourenskiset inzwischen auch fast genauso leicht, und etwa gleichschnell unterwegs, und habe alle benötigten alpinen Möglichkeiten.

Aber diese Ski sind auch von etwa 2001, und waren damals in Kombination mit Schneeschuhen gedacht. Die heute erhältliche Salomon X-Adventure Serie von XC Skiern sieht ganz anders aus, und hat mit diesem Modell wahrscheinlich nicht mehr viel gemeinsam.

Bearbeitet von mtp
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Danke für den Bericht, @mtp

Ich habe mich inzwischen reichlich im Netz umgesehen und glaube, ein paar allgemeine Trends zu erkennen. Die Leute, die breitere (nordische) BC-Ski für abfahrtsorientierte Touren in alpinem Gelände verwenden, scheinen alle ziemlich herausforderungsgetrieben. Da geht es nicht mehr um die effektivste Ausrüstung für das Vorhaben - sondern umgekehrt ein bisschen darum, die Tour trotz der Ausrüstung zu meistern. Die situativ schwierigste Bindung dafür zu verwenden ( @skullmonkey ) ist für manche dann die nächste Stufe der bewussten Überforderung - nach dem eigentlich suboptimalen Ski. ;-)

Die Freaks (oft amerikanisch)  reizen halt Grenzen aus, für die solche Ski und Bindungen ursprünglich gar nicht gedacht waren. Die (aus nordischer Sicht) breiteren Exemplare der Gattung werden etwa bewusst viel zu kurz gekauft, so dass sie im Flachen gar nicht mehr gleiten könnten, weil der Fahrer zu schwer ist.... dafür aber in der Abfahrt ein bisschen besser zu manövrieren sind. Dass eine alpine Tourenausrüstung spätestens dann effektiver und sowieso viel sicherer wäre, wird nur zum Schein mit dem Hinweis verworfen, man spare sich (meist) das Gefummel mit den Fellen. Im Grunde geht's ja um die künstliche Anhebung des Schwierigkeitsgrads, was freilich bestimmt auch Spaß machen kann. Vorhin las ich das 'Geständnis' eines Amis, der nachts mit Stirnlampe auf Übungspisten geht, um sogar das Carven mit NNN-BC-Bindung zu erproben! :? (Wie das funktionieren soll, bleibt mir verborgen.) Ja, ich fand sogar ein Video von Freeride-Versuchen im Steilen mit einem Fischer E99!

https://www.youtube.com/watch?v=MyR_Jll8tms

Aber natürlich: Schon für sehr viel geringere Herausforderungen, die in YouTube-Videos dokumentiert sind, würden wir Normalos eher einen kurzen Alpinski mit leichter Tourenbindung wählen... wobei die leichtesten und besten Lösungen allerdings ausnehmend teuer wären (auch die Kostenfrage motiviert manche Leute dann eben zum Irrsinn. ;-) )

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Bzgl. herausforderungsgetrieben: Das erinnert mich etwas an die Zeit um '90 herum, als bei uns die Snowboards aufkamen. Damals lernte ich mit einigen Freunden gemeinsam das Snowboarden, und es war eine schöne neue Herausforderung für uns (vorher waren wir mit Schi unterwegs). Wenn ich in einem Skigebiet auf Pisten unterwegs bin, fahre ich heute noch meistens lieber mit dem Snowboard. Später kam dann für mich das Skitourengehen dazu, wobei die Herausforderung dabei für mich im sportlichen Bereich liegt.

Zu Backcountry Skiing habe ich einen Artikel gefunden, der das Konzept der neuen Backcountry-Ski für mich anschaulich erklärt, und mit einem, wie ich finde, sehr schönen (sportlich ambitioniertem) Video:

http://www.sportaktiv.com/de/news/weg-von-der-loipe-langlaufen-im-backcountry

Ich glaube das Hauptproblem bei dem von mir ausprobierten alten Salomon Ski ist, dass er so kurz und so stark tailliert ist. Vielleicht ist das der Grund, warum er die Spur nicht hält, und die Kanten nicht halten. In frischem Pulverschnee könnte ich mir eine steilere Abfahrt ja noch vorstellen, und in der relativ weichen und nicht so steilen Pistenraupenspur hat die Abfahrt ja auch ganz gut geklappt (allerdings mit Fellen oben). Aber sobald es steiler wurde und der Schnee vereist war, wurde der Ski für mich unfahrbar (ich weiß nicht ob die Felle dabei einen Unterschied gemacht hätten).

@martinfarrent, hast Du eigentlich den E99 Skin oder Crown? Ein Erfahrungsbericht würde mich interessieren.

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vor 6 Minuten schrieb pielinen:

Soweit ich das sehe fahren die mit Skating Skiern (keine Schuppen, kein Steigwachs, Körperlange) auf einer fürs skaten perfekten festen griffigen Schneedecke.

Ja, ich kenne das, früher war ich selbst viel mit Klassik- und Skating Ski unterwegs. Auf der Skatingspur in den Loipen, aber auch auf der Wiese wenn der Schnee trug, oder am gefrohrenen See war das Fahren ähnlich wie im Video (leider löst sich bei meinen Skating-Skiern der Belag inzwischen).

Aber im Artikel sind ja doch einige wesentliche Unterschiede angeführt (wobei einmal auch mit einem klassischen Langlaufski verglichen wird), z.B.:

„Die breiteren Ski geben Auftrieb und dadurch sinkst du nicht so weit ein. Außerdem sind Backcountry-Ski robuster gebaut. Ein normaler Klassik-Langlaufski würde bei solchen Einsätzen schnell einmal brechen."

Einfach einen Skating-Stiefel kann man nicht verwenden. „Die Sohlen der Skatingschuhen sind zu steif zum klassischen Schritt", erklärt Simonlehner. Backcountry-Schuhe sind weicher und haben auch eine Gummisohle, damit man im Gelände gehen kann, wenn man die Ski einmal abschnallen muss.

vor 14 Minuten schrieb sompio:

Es ist toll, wenn die Schneedecke im Frühjahr irgendwann so gut trägt, dass man querfeldeinskaten kann. Mit Backcountry hat das aber m.E. nix zu tun. Ausrüstung und Technik sind gänzlich verschieden.

Ich glaube es kommt darauf an, was man unter Backcountry versteht. Im Artikel wird schon ausdrücklich von Backcountry-Ski gesprochen, und das Video heißt ja auch Backcountry XC Skiing:

Bei dieser „sanften Version des Skitourengehens" kann man durchaus auch leichtere Hänge abfahren, Stahlkanten machen es möglich. „Aber wenn es steiler wird, muss man schon Telemarken können", zeigt Simonlehner die Grenzen auf.

Damit es bergauf ohne Rutschen geht, gibt es drei Versionen: den Wachsski, den man in der Steigzone anders präpariert als in der Gleitzone, den Schuppen- und den Fell-Ski. Letzterer erinnert ebenfalls ans Tourengehen. „Die Felle nimmt man runter, wenn es eben wird oder bergab geht", erklärt Simonlehner – der den jungen Skiern durchaus Potenzial einräumt: „In unseren Breiten wird sicher die Variante mit Fell die beliebteste werden – weil das Tüfteln beim Wachs wegfällt und der Ski trotzdem viel Halt bietet."

Beim Material-Check werden auch noch einige Unterschiede erklärt (passen nicht in Loipen, robuster da mehr Holz, Stahlkanten, Länge liegt zwischen Skating- und Klassik-Ski).

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vor 8 Minuten schrieb sompio:

Der Text ist im Wesentlichen stimmig, nur passt das Video nicht dazu, da dort eben gerade keine Backcountry-Ausrüstung genutzt wird. XC steht für Cross Country also Langlauf. Aber Langlauf im Backcountry ist eben nicht unbedingt, was gemeinhin unter Backcountry Skiing verstanden wird.

Aber @skullmonkey schrieb doch auch von Backcountry XC Skiern - vielleicht ist die Ausrüstung die gleiche, nur anders verwendet?

Ich denke mal, es liegt daran, dass das Video nicht unbedingt dem entspricht, was man sich unter Backcountry in Verbindung mit Trekking im Allgemeinen vorstellt. Aber ich finde das Video und die elegante, effiziente Art der Fortbewegung unglaublich schön!

Der Veröffentlicher schreibt direkt unter dem Video z.B.: "With the right conditions, xc skiing can be the best way into the backcountry! My goal is to show what's possible with nordic skiing, and maybe redefine how people perceive it."

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@mtp - Der Text entspricht wohl einer herkömmlichen nordischen Version von Backcountry, die am anderen Teichufer allerdings nicht mehr als erschöpfend angesehen würde. 'XCD' - so habe ich nun gelernt - heißt dort die Variante der Heißblüter: also Cross Country (Langlauf) im Gelände mit Abfahrtsfokus (D = downhill). Dazu nimmt man meist noch breitere und kürzere, tailliertere Ski und fährt gern recht rasant zwischen Bäumen ab. Solche Ski haben auch weniger Vorspannung als z.B. mein Fischer E99, gleiten also im Flacheren nicht so gut (weil die Steigzone sie ein bisschen ausbremst). Und im Extremfall wählt man sie zusätzlich noch zu kurz für das eigene Körpergewicht. Dann hat man abgesehen von der Abfahrt eine Art Schneeschuh am Fuß. So erklärt sich auch der Name des OAC-Ski (XCD) und die Tatsache, dass es nur eine Länge für alle Körpergewichte gibt. 

Mit solchen Ski (das habe ich jetzt ebenfalls gelernt) kann man auch alpine Schwünge machen, wenn man hinten etwas absitzt. Telemarkschwünge wären aber im Steilen stabiler... es sei denn, man mischt die Welten vollständig und montiert alpine Tourenbindungen, wie es u.a. Ryan Jordan vorschlägt. Allerdings gilt Telemarken in der Szene als cooler ;-) - und richtig leichte alpine Bindungen und Tourenschuhe sind auch richtig, richtig teuer. 

(Das Video im von dir angelinkten Artikel hat, wie @sompio anmerkt, mit dem Text eigentlich wenig zu tun. Da wird eine Skating-Ausrüstung genommen, weil's ausnahmsweise vom Schnee her passt.)

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vor einer Stunde schrieb mtp:

Aber @skullmonkey schrieb doch auch von Backcountry XC Skiern - vielleicht ist die Ausrüstung die gleiche, nur anders verwendet?

Ich schrieb ja weiter oben, inkl. Fotos, was hier in Finnland, Schweden, Island und Norwegen unter Backcountry XC Skiing + Skiern verstanden wird =) Man bewegt sich im klassischen XC Skiing Stil abseits der Loipe vorwärts, also Kick & Glide. 

Mit Backcountry Skiing ist oft Backcountry Touring, skitouring aka Skitourengehen gemeint. Also mit breiten Skiern zum Gipfel und dann durch den Pulverschnee zurück ins Tal. 

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Mal als Versuch und ganz grob:

Backcountry (alpine) = Skitouren auf den Gipfel und per klassischer Abfahrt zurück ins Tal, mit alpiner Tourenausrüstung

Backcountry (nordic/XC) = Langlauf im Gelände. Steigung und Gefälle sind eher noch gemäßigt, die Ski deutlich breiter als Loipenski und mit Stahlkanten versehen - aber nicht unbedingt sehr viel kürzer. 

XCD = abfahrtsorientierte version von Backcountry (nordic), v.a. bergab in steilerem Gelände. Der Ski ist nordisch (mit Steigzone) aber noch breiter und taillierter als beim normalen Backcountry XC, dafür dann kürzer. Die Bindung ist nordisch (NNN BC oder 75mm)

AT nordic = XCD mit nordischem Ski, aber alpiner Tourenbindung und entsprechendem Schuh 

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vor 2 Stunden schrieb sompio:

Der Text ist im Wesentlichen stimmig, nur passt das Video nicht dazu, da dort eben gerade keine Backcountry-Ausrüstung genutzt wird. XC steht für Cross Country also Langlauf. Aber Langlauf im Backcountry ist eben nicht unbedingt, was gemeinhin unter Backcountry Skiing verstanden wird.

Ich glaube bei 1:57 und 2:10 einen Rossignol X-Ium zu erkennen - was heißen würde, es wurde tatsächlich ein normaler Skatingski und -schuh verwendet!

Also kein Backcountry-Ski! Schön langsam bin ich verwirrt... ich dachte, das wären die neuen Backcountry-Ski.

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vor 2 Minuten schrieb pielinen:

Richtig!

Mit BackCountry Skiern  à E99 wäre man auch niemals so schön schnell flott unterwegs

Schade, das hätte mir nämlich sehr gefallen.

Beim Video geht's quasi um Backcountry-Langlaufen, allerdings mit normalen Skating-Skiern. Das ist dann mit dem Text über Backcountry-Ski aus dem Artikel wirklich etwas irreführend.

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vor 3 Stunden schrieb mtp:

Also kein Backcountry-Ski! Schön langsam bin ich verwirrt... ich dachte, das wären die neuen Backcountry-Ski.

Die Bandbreite für nordische Backcountry-Ski umfasst keine Skating-Ski, ist aber ziemlich groß. ;-) 

Recht schmal und lang: https://www.fischersports.com/de_de/e89-crown-xtralite-16139 (Die fährst du bei 75 Kilo mit 205cm.)

Viel breiter und kürzer: https://m.rossignol.com/CG/CA/bc-125--2017--RHEWF22--product--home-nordic.html (Die würdest du dann wohl in 175cm fahren). 

Dazwischen und (zu beiden Seiten) darüber hinaus gibt's natürlich noch zahlreiche Optionen. Neben der Länge/Breite kommt es natürlich noch auf die Vorspannung an, wie ich als Neugieriger im Netz gelernt habe. Weniger Vorspannung gleitet schlechter - der Ski lässt sich im Schwung aber besser durchdrücken (leuchtet ja ein). Diese Variable wird nicht nur von der Länge und Breite, sondern auch von der Härte bestimmt.

Interessant: Den breiteren der von mir verlinkten Ski (Rossignol BC 125) gibt es anscheinend vor allem in US-Läden zu kaufen. Die schmaleren Varianten der Rossignol BC (110, 90, 70) scheinen in Europa gebräuchlicher. 110 und 90 sind für XC allerdings immer noch recht breit, finde ich.

Ich denke, das Gelände und die Schneeverhältnisse für die breiteren XCD-Ski sind in Deutschland etwas rar gesät: Bayrischer Wald und Schwarzwald? Thüringen? Ansonsten natürlich die Alpen - aber wenn man schon in die Alpen fährt, dann eignet sich alpine Ausrüstung ja wohl besser. Dazu käme, dass auch in den höheren Mittelgebirgen die baumlosen Abfahrtsmöglichkeiten begrenzt wären. Ginge es aber zwischen Bäume bergab, müsste man schon sicherheitshalber zu zweit fahren (also einen weiteren Verrückten mit seltsamer Ausrüstung finden). In tieferen Lagen wären die steileren Abfahrtsmöglichkeiten auch zwischen Bäumen meist einfach nur kurz und selten, außer vielleicht in sehr schneereichen Perioden. 

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vor 6 Stunden schrieb martinfarrent:

@mtp

P.S. Alles angelesen und mit eigentlich nur alpiner Erfahrung bewertet - drum: Take it with a pinch of salt. Manches erschließt sich aber doch. :-) 

Es wäre zu schön gewesen, wenn es mit einem Backcountry-Ski möglich gewesen wäre, so zu laufen, wie in dem Video gezeigt wurde (den passenden Untergrund vorausgesetzt). Aber ich hab anfangs wirklich geglaubt, es gibt neue Ski, die das so universell bringen...

Ich werd wohl weiterhin mein alpines Skitouren-Setup optimieren, um noch leichter (und schneller 8-)) zu werden, da dieses bezogen auf Backcountry für mich am sinnvollsten ist.

Trotzdem würde mich auch mal wieder ein neues Langlaufset reizen, wobei ich noch nicht weiß, ob ich nun lieber wieder mal klassisch Laufen oder doch wieder Skaten möchte (das Video motiviert mich schon wieder sehr in Richtung Skating). Aber da geht's jetzt schon sehr in Richtung Sport.

Aber ich denke, die verschiedenen Möglichkeiten wurden jetzt in diesem Thema schon ganz gut herausgearbeitet (obwohl allein das Skitourengehen schon wieder in 4 Typen unterscheidbar wäre ;)).

Bearbeitet von mtp
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Am 28.2.2018 um 09:35 schrieb martinfarrent:

Du meinst jetzt vier alpine (Unter-)Typen? Dann her damit! ;-) 

 

Ja genau, ich meine die 4 Typen des Skitourengehens bzw. eigentlich die Kategorien von Dynafit, nämlich Ski Running, Speed Touring, Ski Touring und Free Touring:

https://www.sportalpen.com/die-4-typen-des-skitourengehens.htm

Es gibt aber auch die Unterscheidung in die 7 Arten von Skitouren:

https://www.bergwelten.com/a/skitourentypen-von-der-pistentour-bis-zum-skibergsteigen

Wobei ich persönlich die meisten Parallelen zu UL beim Ski Running und Speed Touring sehe:

;)

Bearbeitet von mtp
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Am 26.2.2018 um 23:18 schrieb mtp:

... hast Du eigentlich den E99 Skin oder Crown? Ein Erfahrungsbericht würde mich interessieren.

Heute war ich in der Eifel erstmals mit dem E99 Crown unterwegs... aber auch erstmalig überhaupt auf nordischen Ski, von einer nebeligen halben Stunde im Allgäu vor 20 Jahren abgesehen.

Die Loipen waren nicht gespurt. Überall lagen ca. 4cm Neuschnee (etwas pappig) auf einer vereisten Grundschicht. Das galt auch für die in Udenbreth vorhandene blaue Abfahrtspiste (mehr dazu gleich).

Zunächst einmal: Einen mir (vielleicht überheblicherweise) passabel scheinenden Diagonalschitt kriegte ich autodidaktisch (nach mehrtägigem YouTube-Konsum) ermutigend rasch hin - war gefühlt jedenfalls nach 20 Minuten halbwegs flüssig dabei. Ich fuhr mit einer Gleitphase, die sich ordentlich lang anfühlte, und mit einem zufriedenstellenden Tempo. Ja, sogar wenn's leicht aufwärts ging, glitt ich noch spürbar voran und ging nicht einfach auf Ski spazieren. Zudem konnte ich eine einigermaßen gerade Spur auch im freien Gelände einhalten (und war bis dahin insgesamt richtig stolz auf mich). Meine Frau sagte: "Das sah sogar wirklich wie Langlaufen aus." Dabei weiß sie genau, dass mein Selbstbewusstsein auf Ski eher gedämpft als angeheizt gehört - also nehme ich ihr das ab. 

Unendlich viel weniger Eleganz gelang mir anschließend in der Kategorie Abfahrt auf der entsprechenden blauen Piste, wo ich als recht gewiefter Alpinskifahrer damit gerechnet hatte, dass mir auch mit einem nordischen Ski wenigstens irgendetwas Sinnvolles einfallen würde. ;-) Auf der kurzen Strecke wollte mir aber in der Realität so gar kein Schwung über Ansätze hinaus gelingen - und jeder Kanteneinsatz brachte  sowieso nur die Pappschneedecke auf dem Eis zum Rutschen. Selbst der schnöde Schneepflug musste strategisch und sehr frühzeitig eingeleitet werden... und fühlte sich nie sonderlich zuverlässig an, manchmal sogar beinahe unwirksam.  Mein Erlebnis bestätigte damit eine Beschreibung in einem US-Forum: "How well does it turn? It doesn't turn." Aber vielleicht lerne ich noch irgendwelche Geheimnisse. War ja der erste Tag.

Insgesamt also: Der E99 scheint für mich geeignet, seine Kernkompetenz zu erfüllen (flottes, spaßiges Vorankommen im flacheren Gelände) - macht mir aber derzeit noch gehörig Probleme, wenn's steiler bergab geht.

Klar wurde mir auch: Mit einem breiteren, kürzeren und taillierteren Ski wäre ich in der Abfahrt um Klassen geschmeidiger gewesen - vor allem aber mit deutlich weniger Vorspannung (die ist ja bei dem Ski enorm, so aus Sicht eines Alpinfahrers und Nordic Newbies). Den E99 kriegte ich nie annähernd so weit durchgedrückt, wie ich's für einen rudimentären Schwung gebraucht hätte. Da muss es wohl irgendwelche Kniffe geben, die sich mir noch nicht einmal in der Theorie erschließen. 

Allerdings ginge mit einem weicher reagierenden Ski dieses tolle Gefühl der Geschwindigkeit im Flachen wohl zwangsläufig flöten, oder? Das wäre dann (je nach Modell) recht viel Herumstapfen, um nur ab und zu ein paar Meter würdevoll abzufahren. Also bin ich erst einmal entschlossen, den Mysterien des E99 auf die Spur zu kommen.  Und jedenfalls hat dieser erste Tag echt viel Spaß gemacht.

 

 

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