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Ultraleicht Trekking

Flüsse queren


amadeus

Empfohlene Beiträge

Hallo!

ist man in Gegenden unterwegs, wo Brücken Mangelware sind, muss man eben manchmal einfach durch. Mit einem Stock bewaffnet sind noch relativ viele Flüsse gut passierbar, aber viele eben auch nicht. Flussaufwärtslaufen bis man dann schlussendlich doch drüber kann, ist mitunter eine mehrtägige Unternehmung. Ein Schlauchboot mitzuschleppen, nur um ein paar dicke, ruhige Flüsse oder Seen zu queren ist auch übertrieben.

Was macht man da?

Ich hab mir 2 Varianten überlegt:

  • -Einen grossen, zuverlässig wasserdichten Sack mitschleppen, sämtliches Gepäck, genügend Luft und kleider rein schmeissen, sich den irgendwo an den Körper binden und durchschwimmen.
    -In einem Film hab ich gesehen, dass man da ein Seil gespannt hat zwischen den Ufern und das Gepäck dann über den Fluss geseilt hat. Aber ist das überhaupt zwingend leichter als ein Schlauchboot? Das Seil sollte ja schon relativ lang sein, und ausserdem muss man dann selbst 3x durch den Fluss schwimmen, bis man Gepäck und seil sicher auf der anderen Seite hat (wenn man zu zweit ist, geht's schneller)

Kennt da wer noch Alternativen? Bessere Ideen? Wie würdet ihr das machen?

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also konkrete Flüsse hab ich momentan nicht im sinn. Aber ich hatte das Problem schon letzten Sommer in Norwegen/Schweden, hin und wieder war da eine wichtige Brücke einfach kaputt, oder es gab garkeine. Ich hab da meine Route häufig natürlich so gewählt, dass ich dickeren Flüssen nur bei Brücken begegne.

Wenn ich aber an zukünftige Touren denke, wirds tendenziell sicher eher noch weniger zivilisation, also auch weniger Brücken. Von mir begehrte Reiseziele wären u.A. Sibirien, besonders der ferne Osten, sonst auch Zentralasien, kirgisistan, kasachstan... es gibt genug...

Ein Fluss den ich so durchqueren will, muss natürlich gewisse Kriterien erfüllen, entweder klein genug, dass man nicht mitgerissen wird, oder ruhig genug, dass man durchschwimmen kann. sonst machts ja keinen sinn, überhaupt daran zu denken, rüberzugehen. Aber auch Wildbäche werden irgendwann ruhig, vielleicht eher, als sie klein werden.

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durchschwimmen

Teste es einfach mal unter kontrollierten Bedingungen (z.B. gegen Störmungskanal im Schwimmbad anschwimmen) und wenn dich das noch nicht vom Gegenteil überzeugt, mal bei weniger als 20°C Wassertemperatur schwimmen gehen. Wenn du beides ok findest, kombinier beides (besser mit Aufpasser).

Die Koordination der Muskeln in kalten Wasser lässt nach.

Strömungen sind saugefährlich, besonders in natürlicher Umgebung, da sich Wirbel/Strudel bilden.

Deswegen werde ich nicht freiwillig in Strömung von unbeheiztem Wasser (=Flüsse) schwimmen gehen und rate allen davon ab, sowas bei einer Tour einzuplanen.

Meine Empfehlung: Dort wandern wo es Furten oder Brücken gibt!

Bei Schmelzwasserflüssen, kann Wasserstand im Tagesverlauf schwanken, vielleicht ist das bei manchen Flüssen eine Chance.

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Halte die Idee für ein wenig abstrus, wenn ich nur an die kalten Flüsse in Schottland(März) denke... uha.

Trotzdem es gibt wenige die das schon gemacht haben:

http://francistapon.com/Travels/Contine ... ellowstone

http://backpackinglight.typepad.com/200 ... mming.html

Probier es aus und berichte mal wie es funktioniert hat. Bin gespannt :)

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Abgesehen von "normalen" Furten, d.h. wo man mit den Füßen noch irgendwie Kontakt zum Boden hat hab ich da jetzt nicht so viel praktische Erfahrung. Wenn's tiefer wird ist mir die Sache in aller Regel auch zu riskant und ich suche eine Alternative.

Nicht desto trotz hab ich dank meiner beruflichen Vergangenheit noch ein paar Kniffe parat! :-D

Wir haben bei Gewässerüberquerungen immer alles weitestgehend dicht (z.B. gut zugedrehter Müllsack) im Rucksack verstaut.

Der Rucksack wurde dann mittig auf den Poncho, Zeltplane o.ä. gelegt und diese zu einer langen Wurst um den Rucksack gerollt.

Sah dann in etwa so aus wie ein Knallbonbon. In der Mitte der Rucksackknubbel und beiderseits zwei gedrehte Enden.

Diese beiden Enden wurden entsprechend fest zugedreht und dann auf den Rucksackknubbel hochgeklappt und dort miteinander verknotet.

Das sieht dann fast aus wie eine große, geschlossene Tragetasche mit Henkel. Auf neudeutsch Dufflebag.

Das Teil schwimmt! Also ab damit ins Wasser, am Henkel festgehalten um beim Gewässerübergang schwimmend vor sich hergeschoben.

Es bietet sich an, am "Henkel" eine lange Schnur/ Leine anzubinden und am anderen Ende eine (max. halbvolle) Wasserflasche als Boje, sollte aus irgend einem Grund das Packet doch mal untergehen. Dann könnte man es zumindest wiederfinden.

Wenn man eine aufblasbare Isomatte hat bietet es sich an, diese vor dem Einrollen in aufgeblasenen Zustand ebenfalls um den Rucksack zu wickeln. Quasi ein zusätzlicher Auftriebskörper.

Das wir dann mit dem Riemen noch zusätzlich das Gewehr gesichert hatten, lass ich mal außen vor. Funktioniert mit Sicherheit auch ohne... ;-)

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Hi,

ich bin jetzt nicht der absolute Experte auf dem Gebiet (ich glaube Taucher oder Triathleten haben da bestimmt mehr Ahnung), aber ein paar Erfahrungen habe ich beim DLRG mitgenommen.

Du solltest auf jeden Fall ohne Klamotten schwimmen, denn die behindern dich beim Schwimmen und können auch ziemlich schwer werden und einen eventuell sogar runterziehen (was aber eher nur bei Baumwollsachen zutrifft). Es mag ja auch sein dass die Klamotten nicht behindern, aber falls doch, so ist es meist ziemlich schwierig diese im Wasser auszuziehen da die Sachen einem echt am Leib kleben.

Rüberschwimmen würde ich für mich nur in Betracht ziehen, wenn ich mir sicher bin dass ich in maximal zwei Minuten auf der anderen Seite bin und dort dann auch schnell in warme Sachen schlüpfen kann und mich aufwärmen kann (Tee aus der Thermoskanne, schnell brodelndes Wasser mit dem MSR Reactor, usw). Je nach Wassertemperatur hat man (irgendwo gabs die Info mal beim DLRG) zwischen 3 und 20 Minuten Zeit bis du nicht mehr richtig schwimmen kannst bzw die Koordination verlierst. Danach wird es im turbulenten Wasser gefährlich, da man in dem Zustand auch nicht mehr so lange die Luft anhalten kann.

Eventuell sieht die Situation aus den Augen eines Triathleten ja anders aus, ich kenn den ein oder anderen der bei 17°C Wassertemperatur auch ohne Neoprenanzug ins Wasser springt und seine Bahnen zieht. Allerdings haben diese Menschen aber auch einen anderen Trainingszustand und haben ihren Körper an einen Punkt geführt wo sie Bedingungen auch aushalten. Ich persönlich schaffe das ohne Training bei kalten Temperaturen aber nicht bzw nach 5-6 Minuten verliere ich dann langsam das Gefühl in meinen Extremitäten.

Ich denke das man rüberschwimmen unter bestimmten Vorraussetzungen ausprobieren kann, aber ich halte es nicht für risikolos. Auch kostet es einige Zeit seine Sachen alle wasserdicht einzupacken, drüben wieder auszupacken und sich danach wieder aufzuwärmen (das kann eventuell dann länger dauern als man glaubt, ich brauchte fast 20 Minuten bei strahlender Sonne nach 8-9 Minuten im 17°C Wasser).

Grüße

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bei der "arctic traverse" 2006 hatten sie wasserdichte rucksäcke dabei,65 liter, ca. 1200 gr. (scheiss auf UL :D ); da kann man sich alle weiteren aufwändigen extraverpackungen sparen, und die schwimmfähigkeit des packs ist damit auch gesichert. ich benutze auf island immer nen ortlieb explorer, aus den gleichen motiven.

anbinden beim schwimmen: auf keinen fall! wenn Du den kontakt zum pack nicht auch so halten kannst, ist die situation out of control, und dann bist Du in lebensgefahr; und in lebensgefahr muss man sich retten und notfalls das pack einfach sausen lassen. fern der zivilisation gilt das gleiche, da ist einfach noch mehr umsicht bei der auswahl der überquerungsstelle gefragt.

rüberseilen:völlig sinnlos (und gefährlich) 3 x zu schwimmen; einzige halbwegs realistische möglichkeit die ich sehe sowas allein zu managen:

es gibt sehr starke dyneema schnüre, ca. 2 gr./meter, wenn man da ca. 200-300 m dabei hat, der fluss nicht zu breit ist und relativ enge kurven hat: dann kann man theoretisch sein pack an die schnur binden, zu beginn einer aussenkurve das (schwimmfähige) pack ins wasser lassen, es um die kurve treiben lassen und dann dran ziehen, so dass es hinter der innenkurve ins kehrwasser driftet; dann nach möglichkeit das pack noch etwas ans ufer ziehen, damit es fest liegt. grosser nachteil: man ist ewig weit weg vom pack, falls es komplikationen gibt ist es weg. und man sollte strömungen und gelände sehr gut beurteilen können.

schwimmen: nur da wos wirklich ruhig ist, und sehr weit flussabwärts ebenfalls nichts los ist; bei der arctic traverse hatten sie glaub ich als extremstes grade noch grundkontakt mit den zehen, bei sehr wenig strömung, mussten also nie wirklich schwimmen. wenn man wiederholtes schwimmen regelrecht einplant, sollte man vielleicht auch so nen superdünnen triathlon neoprenshorty einplanen.

je leichter das pack ist desto leichter tut man sich bei flussquerungen; wo ich mit wenigen schnellen schritten in island übern fluss bin, muss mein kumpel schon öfter mal um standfestigkeit ringen.

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... Deswegen werde ich nicht freiwillig in Strömung von unbeheiztem Wasser (=Flüsse) schwimmen gehen und rate allen davon ab, sowas bei einer Tour einzuplanen ...

naja, hier in basel schwimmt die halbe stadt jeden sommer auf ca. 1-2 km den rhein runter oder quert ihn (ca. 50-100m?) gar. dabei hat man meist einen der neumodischen wasserdichten säcke dabei (früher zwei mülltüten übereinander). das geht schon. aber schwimmen sollte man da schon können. strömungen und wirbel hats vorallem hinter den brückenpfeiler. wer die nicht kennt und weiss, wie damit umzugehen, geht da schon mal auf nimmerwiedersehen unter. jeden sommer so ein halbes dutzend.

ich geh frühstens rein, wenn er so um die 15° hat. darunter ists mir zu kalt und aber auch bei 15° machen die muskeln sehr schnell schlapp. auch bei trübem- oder hochwasser sollte man aufpassen, da hats einiges an treibgut unter wasser, das man nicht sieht und in das man sich verhaken kann und dann ist schnell mal ende.

langer rede kurzer sinn: wasser hat keine balken, deshalb machen, wie überall, übung und erfahrung den meister.

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Mir persönlich ist noch kein Fluss untergekommen, wo ich durch musste, und daran dachte durchzuschwimmen. Eine ruhige Stelle findet sich oft, aber ich sehe das Hauptproblem bei der Kälte.

Ich nahm bisher immer Umwege in Kauf damit ich sorglos(er) furten konnte.

Wenn das Wasser kalt ist, ist's sehr schnell sehr gefährlich. Bediene dich z.B. bei den Seekajakern http://www.seekajakforum.de/forum/list.php?1.

Deshalb mein Rat:

Sofern bei die Kälte auch bei dir ein Thema ist, lass die Finger vom Baden in der Wildnis.

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Nicht jeder, der auf den Gletscher geht verschwindet in einer Spalte. Nicht jeder, der auf Flüsse geht, kommt wieder raus.

ging erster linie darum, darauf hinzuweisen, dass gletscher-überquerungen auch einiges an ausrüstung und/oder erfahrung/können erforderen, um heil auf der anderen seite anzukommen. ;)

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Dasselbe gilt auch für Flüsse.

Gletscher sind keine menschenfressende Monster. Gletscher brauchen wie anderes draussen auch, Aufmerksamkeit und Erfahrung (der Rest kommt mit der Erfahrung einher). Das kann man sich aneignen.

Genau so wie (sicheres) Packraften (und dessen Grenzen) gelernt sein will.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass Gletscher mystifiziert werden.

OT: Zum Verständnis ein bekanntes Beispiel: Treffen sich zwei Outdoorer. Unterhalten sich über Touren und dann stellt einer fest, dass der andere auch auf Gletscher geht. Sagt dieser also: "Du spinnst, das ist sehr gefährlich!", sagt der andere: "nur weil du davon keine Ahnung hast, oder wie?"
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  • 3 Wochen später...

Erstmal danke für die vielen hilfreichen Antworten!

und entschuldigung für meine verspätete rückmeldung. :)

Also was die Bedenken wegen Strömung und kaltem wasser angeht: Die Voraussetzung für eine flussdurchquerung so wie ich sie vor habe, ist, dass der fluss durchschwimmbar ist. kaltes und turbulentes wasser ist natürlich problematisch. Ich habe nicht vor, durch eiskalte stromschnellen mit einem rucksack in den armen zu schwimmen. aber vorausgesetzt, der fluss ist nicht breiter als 30 meter und ruhig, würde ich bei jeder temperatur durchschwimmen (wasser wird zum glück nicht kälter als 0 grad). Ich hab das natürlich schon öfters ausprobiert. Das wieder aufwärmen finde ich einfach, mir wird meist nur kalt, wenn ich rumsitze. zügig weitergehen, vielleicht ein bisschen laufen, und man hat bald wieder warm.

Packraft: genau das will ich vermeiden. zu schwer.

Wasserdichter Rucksack: schwer, emfpindlich, teuer... ich suche eben eine UL lösung.

@Basti: Die Lösung ist genau nach meinem Geschmack! sie verwendet hauptsächlich bereits mitgebrachte gegenstände (poncho, oder zelt) und klingt vielversprechend. Ich werde das bei Gelegenheit ausprobieren und mich dann nochmal zurück melden. Danke!

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