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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 29.01.2022 in allen Bereichen
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Wien - Nizza. In 78 Tagen durch die Alpen.
Wolfwalkerin und 4 andere reagierte auf berghutze für Thema
Tag 68 (21.08.) Susa bis Lago di Laux, 30 km Erholt und ausgeruht wurde an diesem Tag wieder anständig gelaufen. Pierre, der zwischenzeitlich Verstärkung von Hansjörg bekommen hatte, war mir einen Tag voraus – aber ich dachte, dass ich die beiden, die eine sehr nette Gesellschaft waren, vielleicht wieder einholen könnte. Das erste Stück bis zur Alpe Toglie (nach allem, was ich hörte, muss die dortige Wirtsfamilie ziemlich skurril sein, das Essen aber gut) war einfach bis langweilig zu laufen. Offensichtlich hatte mir der Pausentag allerdings nicht gut getan, denn es gelang mir drei Mal, dem falschen Weg zu folgen. Weiter ging es, vorbei am Bivacco Bergerie dell'Orsiera. Das Bivacco war zwar offen, allerdings schien es von einem Einheimischen in Beschlag genommen worden zu sein, dessen Hund quer in der Eingangstür lag. Aber dort wollte ich ja zum Glück nicht bleiben. Nach dem Bivacco ging es ordentlich steil den Berg hoch und ich kam an zahlreichen Himbeersträuchern mit reifen Himbeeren vorbei. Hmmm, lecker . Als ich am Colle dell'Orsiera (2.595 m) ankam war es leider ziemlich diesig und die Sicht nicht die beste. Aber dafür entdeckte ich zwei Edelweiß - genau genommen hätte ich mich fast drauf gesetzt, peinlich. Der Abstieg zog sich dann ziemlich, zwischendurch ging es immer mal wieder ein Stück hoch und wieder runter. Dabei hatte ich Sicht auf Fort Fenestrelle, das sich über einen kompletten Bergrücken hochzieht. Oberhalb von Usseaux kam ich gegen 18:00 Uhr an einem Fleckchen vorbei, an dem man gut hätte zelten können. Pierre und Hansjörg, die am Lago di Laux untergekommen waren, klärten allerdings für mich ab, dass ich dort am See zelten durfte (das Hotel war ausgebucht). Und so lief ich in Rekordzeit das letzte Stück bis zum Lago di Laux herunter und hatte pünktlich bis zum Abendessen mein Zelt aufgestellt und mich sogar ein bisschen gewaschen. Die Polenta dort war wirklich richtig gut (und alles andere glaube ich auch). Eigentlich gibt es dort am See sanitäre Anlagen mit einer Dusche, die Gäste des Restaurants benutzen dürfen. Wegen Corona war die Dusche allerdings leider verschlossen. Mein Zelt ist der kleine weiße Fleck am gegenüberliegenden Ufer. Man sollte sich allerdings nicht täuschen lassen, wirklich einsam ist es am Lago di Laux nicht. See am nächsten Morgen: Tag 69 (22.08.) Lago di Laux bis Didiero, 23 km Morgens stand gemeinsam mit Pierre und Hansjörg ein langer, aber schöner Aufstieg zum Colle dell'Albergian (2.708 m) an. Unterwegs sah ich noch viel mehr Edelweiß. Da für die nächsten Tage Regen/Gewitter angekündigt war, hatte ich eigentlich erwartet, dass es von Tag zu Tag diesiger würde, aber die Sicht war erstaunlich gut. Von der Seite kamen wir: Und durch diese karge Landschaft ging es wieder runter: Irgendwann wurde es wieder grüner und es ging vorbei an der Cascata del Pis. Ab Gros Passet wählte ich einen etwas direkteren Weg rechts von der Straße. So kam ich an einem Restaurant vorbei, an dem ich ein Wegeis erstehen konnte. In Didiero traf ich dann wieder auf Pierre und Hansjörg. Wir kamen in dem sehr netten Posto Tappa mit sehr gutem Essen unter, bei Pierluigi, der den Rotwein im Dorfbrunnen lagerte/kühlte. Tag 70 (23.08.) Didiero bis Villanova, 30 km Ich verabschiedete mich von Pierre und Hansjörg und lief alleine weiter. Zuerst ging es recht langweilig nach Prali, einem Skiort im Piemont. Da ich nicht den Lift nehmen wollte, stieg ich ein Stück weiter hinten im Tal auf und kam so unterhalb des Lago Draio raus. Leider war schon wieder so halb der Nebel aufgezogen. Aber ich freute mich trotzdem, da der Weg zur Abwechslung nicht sofort wieder den Berg runter führte, sondern es entlang eines sehr schönen Höhenwegs zum Colle Giulian (2.451 m) ging. Dann folgte der unvermeidliche und lange Abstieg. Erst noch recht gemütlich, dann ein Stück an einem Fahrweg entlang und schließlich in elendigen Serpentinen (die musste man zum Glück nicht alle auslaufen). Ich kam im Posto Tappa in Villanova unter. Dort war ich an diesem Tag der einzige Gast, für den kochen wohl nicht lohnte. Ich bekam daher in der Mikrowelle aufgewärmtes Essen vorgesetzt, das ungefähr so lecker war, wie matschiges Kantinenessen.5 Punkte -
Die Idee, einen Daunenquilt bei Kälte mit hoher Luftfeuchtigkeit durch einen Overquilt aus Kunstfaser vor Kondens zu schützen, hat mich angesprochen. Die Vorstellung, daß die warme, feuchte Luft aus dem Daunenquilt erst im außen gelegenen Overquilt in der weniger empfindlichen Kunstfaser kondensiert, klingt verlockend. Da ich nur spärliche Erfahrungsberichte finden konnte, habe ich den Entschluss gefasst, mir einfach einen selbst zu nähen, um es auszuprobieren zu können. Heute möchte ich das Nähergebnis vorstellen, testen konnte ich es noch nicht. Inspiriert hat mich das Modell, das leomax96 vor einiger Zeit hier im Forum vorgestellt hat. Materialen von Extremtextil Außenstoff Ripstop-Nylon, daunendicht, m. Kisscoating, ultraleicht, 7den, 22g/qm schwarz, Innenstoff Ripstop-Nylon, PTX Quantum AIR, 45g/qm gelb, Isolation Climashield Apex Endlosfaser Isolation 67g/qm. Die Wahl für den eher schweren Innenstoff habe ich aufgrund der hohen Atmungsaktivität getroffen, ein Mesh als Alternative schien mir weniger geeignet. Ich habe mich für eine kurze geschlossene Fußbox entschieden, um den Loft der Daunen nicht zu gefährden und seitlich je fünf kleine Schlaufen angebracht, um den Overquilt, je nach eingesetzem Daunenquilt, am jeweiligen Matratzenbefestigungssystem lose zu fixieren. Ob das überhaupt notwendig sein wird, muss die Praxis zeigen. Der Overquilt endet seitlich direkt auf der Isomatte, ich habe keine Reserve für ein „unterschlagen“ eingeplant. Die Maße sind 180 cm in der Länge, 120 cm in der Breite an der breitesten Stelle, die Fußbox hat einen Durchmesser von 34 cm und wiegen tut das Ganze inkl. Packsack 266 Gramm. (Und ja, ich befürchte, dass ich am Ende doch bei einem VBL lande.)4 Punkte
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Patagonia Micro Puff vs. Nano Puff
UL-MUC und ein anderer reagierte auf pielinen für Thema
Micropuff: Super zum drüberziehen, winddicht, wenig atmungsaktiv. Nanopuff: schwerer ohne Vorteile Die NanoAir taugt hingegen als Fleecersatz, perfekte Balance aus Winddichtigkeit und Atmungsaktivität. Hyperpuff: Superwarm zum drüberziehen, winddicht, wenig atmungsaktiv2 Punkte -
Wien - Nizza. In 78 Tagen durch die Alpen.
LaMarmotte und ein anderer reagierte auf berghutze für Thema
Tag 64 (17.08.) Balme bis Rifugio Vulpot, 21 km Morgens ging es den nächsten Bergrücken hoch, dabei unterhielt ich mich mit einem sehr netten Schweizer, der am Tag zuvor auch im Posto Tappa gewesen war – leider war ich aber beim Abendessen mit dem Rücken zu ihm gesetzt worden. Es ging an wunderschönen Seen vorbei (Laghi Verdi). Etwas oberhalb der Seen gibt es auch ein Bivacco. Das schien mir allerdings nicht gerade ein Geheimtipp zu sein und im Zweifel ist man dort vermutlich nicht allein. Nach einem ersten Pass (Passo Paschiet 2.431 m) ging es in einem Bogen ein Stück nach unten und dann wieder hoch zum nächsten Pass (Colle di Costa Fiorita, 2.440 m). Dort hatte ich erstmal kleinere Wegfindungsprobleme, danach ging es ziemlich steil einen unschön zu gehenden Grashang hinunter bis Usseglio (1.270 m). Ab Usseglio folgten etwa 3 km auf der Straße durchs Tal bis Margone. Das war aber nicht schlimm, denn für den Weg hatte ich eine Fanta und ein Wegeis erstanden. In Margone kam ich dann auch noch an einer sehr gut besuchten Bar/Restaurant vorbei, wo ich einen Hamburger, eine Cola und ein Mars hinterher schob. Auf ein zweites Eis verzichtete ich! Auf dem weiteren Weg ging es erst gemütlich an einem Bach entlang, dann einige Höhenmeter hoch zu einem Sumpfgebiet und schließlich durch ein sehr schönes Tal mit Blick auf den Rocciamelone. Das Wetter war den ganzen Tag fantastisch, blauer Himmel, nicht zu heiß und vor allem auch nicht schwül. Am Rifugio Vulpot traf ich dann wieder auf Pierre (den netten Schweizer), der mich wohl bei meiner Fresspause überholt hatte. Tag 65 (18.08.) Rifugio Vulpot bis Rifugio Ca d'Asti (inklusive Aufstieg auf den Rocciamelone), 15 km An Tag 65 sollte es auf den Rocciamelone (3.538 m), den höchsten Wallfahrtsberg der Alpen und für mich den höchsten Punkt auf der Wanderung, gehen. Ich startete bei blauem Himmel, aber die Wettervorhersage, derzufolge es bewölkt sein sollte, behielt leider recht. Während ich im Anmarsch war, waren auch die Wolken im Anmarsch. Leider verpasste ich morgens erstmal den Abzweig Richtung Colle Croce di Ferro (2.546 m) und lief geradeaus weiter durch das falsche Tal (da hatte man einfach so eine tolle Aussicht Richtung Rocciamelone...). Theoretisch könnte man auch von dieser Seite (quasi der Rückseite) über den Col della Resta (3.183 m) auf den Rocciamelone aufsteigen (vgl. die Route von Monty, Tage 63-70), allerdings war dieser Weg wegen eines Erdrutsches gesperrt, so dass sich die Frage für mich nicht stellte. Der Weg über die Capanna Sociale Aurelio Ravetto und den Passo della Capra (2.456 m), den ich statt dessen Richtung Rifugio Ca d'Asti wählte, war dafür ziemlich langweilig und ich querte ewig lang eine Bergflanke. Als es endlich an den Schlussaufstieg ging, holte mich der Nebel ein. Ich überlegte schon, direkt wieder ins Tal abzusteigen – was ich aber zum Glück nicht tat. Ich quartierte mich im Rifugio Ca d'Asti ein, ließ dort den Großteil meiner Sachen und stieg auf den Gipfel des Rocciamelone. Der war zum Glück hoch genug, um aus den Wolken herauszuschauen. Immer mal wieder wurde ich zwar kurz in Nebel gehüllt, aber insgesamt saß ich am Schluss eine Stunde auf dem Gipfel und schaute zu, wie die Wolken unter mir vorbeizogen. Dann stieg ich wieder zum Ca d'Asti ab, wo ich das schlechteste Essen vorgesetzt bekam, das ich je auf einer Berghütte gegessen habe. Aber immerhin war ich alleine im Zimmer. Beim Abstieg begegnete mir noch kurz ein Steinbockweibchen, das aber auch gleich wieder verschwunden war. Tag 66 (19.08.) Rifugio Ca d'Asti bis Susa, 12 km An diesem Tag stand "nur" der Abstieg über rund 2.300 hm ins Tal nach Susa an – was aber erstaunlich gut ging. Susa ist die einzige größere Stadt auf der gta mit richtigen Supermärkten, auf die ich mich schon seit Tagen freute. Etwas anstrengend war nur die Zimmersuche, da selbst in Susa das Internet derart langsam war, dass ich fast verzweifelte. Und auch mein T-Shirt-Problem fand eine Lösung: Mittags bekam ich von Pierre, der den Rocciamelone ausgelassen hatte und stattdessen einen Ausflug nach Turin machte, eine SMS, in der er mir anbot, mir ein Merino-Shirt aus dem dortigen Decathlon mitzubringen! Tag 67 (20.08.) Pausentag2 Punkte -
Wien - Nizza. In 78 Tagen durch die Alpen.
Kay und ein anderer reagierte auf berghutze für Thema
Tag 61 (14.08.) Lago d'Eugio bis Prà/Cateri, 19 km Vom Lago d'Eugio ging es nicht gleich runter ins Tal, sondern erst noch über einen Bergrücken (Passo della Colla, 2.170 m), dann erst folgte der Abstieg nach San Lorenzo. Mit einem Wegeis ging es von dort in ordentlicher Hitze ein Stück an der Straße entlang und dann stellenweise sehr steil durch den Wald nach oben. Dort verlief der Weg – ich war ganz erstaunt – für einige Zeit ohne großes Auf oder Ab in der Höhe, vorbei am Santuario Sant'Anna. Irgendwann ließ der Weg ziemlich nach. Der Wanderführer hatte bereits gewarnt, dass der Abstieg möglicherweise sehr zugewachsen sein würde und tatsächlich lief ich an dem Weg vorbei, ohne ihn überhaupt zu bemerken. Da ich von zugewachsenen Wegen wirklich genug hatte, ging ich lieber noch etwas weiter zurück und stieg statt auf der gta auf dem Sentiero Italia ab. So kam ich allerdings ein ganzes Stück weiter unten im Tal raus als geplant. Außerdem hatte ich zwischenzeitlich realisiert, dass am 15.08. italienischer Nationalfeiertag ist, an dem restlos alles ausgebucht war. Daher war Zeltplatzsuche angesagt. Im Tal fand ich auch nach längerem schauen nichts Gescheites (vor allem nichts hinreichend verstecktes) und war schon ein bisschen genervt. Da traf ich auf zwei Studentinnen aus Freiburg, die gerade den ersten Tag auf der gta wanderten und auch wild campen wollten. Mit zwei Zelten war es uns nicht mehr ganz so wichtig, dass uns kein Passant entdeckt und fanden zwischen Prà und Cateria schnell einen akzeptablen Platz. Dort stellten wir mit Freude fest, dass sogar ein Brunnen in der Nähe war. Und zum Fluss war es auch nicht weit (einer konnte ja immer bei den Zelten bleiben und aufpassen), so dass ich sogar noch ins Wasser hüpfen konnte, wovon ich schon den ganzen Tag geträumt hatte. Tag 62 (15.08.) Prà/Cateri bis Gias Massa, 22 km Morgens lief ich das letzte Stück nach Noasca und erstand dort einen Cappuccino sowie vom Frühstücksbuffet eines Hotels eine Gipfel-Nektarine. Wasserfall von Noasca: Dann ging es weiter nach Ceresole Reale. Der Weg dorthin war landschaftlich sehr schön und das Wetter gut. Eigentlich war mir mal wieder nach einem etwas kürzeren Tag, weshalb ich gerne in Ceresole Reale geblieben wäre, aber wegen Ferragosto war dort natürlich alles ausgebucht. Gegen 13:00 Uhr, als ich in Ceresole Reale einlief, erlebte ich dann den absoluten emotionalen Tiefpunkt auf dieser Wanderung, als ich wegen Ferragosto nichts zu essen bekam. Auf dem Weg nach Ceresole Reale hatte ich mir ausgemalt, was ich dort alles leckeres essen würde und dann hieß es am Rifugio und am Campingplatz (in einem „richtigen“ Restaurant versuchte ich es danach gar nicht mehr erst): nur Menü, auf Vorbestellung, leider alles ausgebucht. Der Wirt am Campingplatz sah glaube ich, dass mir die Tränen in den Augen standen und schenkte mir Bonbons. Ich weiß, dass das eine nett gemeinte Geste war, aber da ich schon älter als 5 Jahre bin, dachte ich mir nur, dass er sich seine blöden Bonbons sonst wohin schieben soll. So erstand ich nur fertig abgepackten Kuchen und Kekse und machte mich mit ziemlich schlechter Laune auf den weiteren Weg, den nächsten Berg hinauf. Die tolle Landschaft war mir egal. Beim Essen hörte der Spaß auf. Blick zurück auf den Stausee bei Ceresole Reale, der lange nicht gefüllt ist. Und die Gletscher oberhalb des Sees sind fast schon abgeschmolzen. Ich erreichte den Colle della Crocetta (2.641 m) und bekam einen ziemlichen Schreck, als ich sah, dass auf der anderen Seite gerade der Nebel hochzog - dort wollte/musste ich zelten. Und Kühe waren auch zu hören. Aber es half ja nichts. Ich stieg ab und suchte mir im Nebel einen Zeltplatz. Besonders wählerisch konnte ich dabei nicht sein. Flach ist anders (zum Glück erinnerte ich mich daran, dass schlaue Leute aus diesem Forum auf die Idee gekommen sind, ihren Rucksack unter die Isomatte zu legen, um Höhenunterschiede auszugleichen). Aber immerhin passte mein Zelt dorthin, Wasser war nicht weit und die Kühe in ausreichender Entfernung. Tag 63 (16.08.) Gias Massa bis Balme, 22 km Der Nebel hatte sich morgens weitgehend ins Tal zurück gezogen, leider führte mein Weg genau dorthin, nach Pialpetta. Dort gab es erstmal ordentlich was zu essen, einen Cappuccino und dann auch noch ein Eis. Im Nebel stieg ich auch wieder auf, vorbei an den Laghi di Trione zum Colle Trione (2.486 m). Leider hatte der Nebel nicht zur Folge, dass die Temperaturen etwas angenehmer waren, sondern nur, dass es tierisch schwül war – ein bisschen wie Dampfbad. So geschwitzt wie an diesem Tag habe ich selten. Und dann, endlich, sah ich auf dieser Wanderung einen Steinbock. Ich hatte fast das Gefühl, dass er auf sich aufmerksam machen wollte, denn kurz vor dem Pass hörte ich von oben ein komisches Geräusch. Und dann verschwand er auch schon wieder auf der anderen Seite. Während ich am Pass eine kurze Pause machte und mal wieder eine Gipfel-Nektarine vertilgte, riss der Himmel auf beiden Seiten immer mal wieder ein bisschen auf. 30 Minuten nachdem ich mich auf den Abstieg begeben hatte, kam dann die Sonne heraus und ich wanderte weiter nach Balme zu einem wunderbaren Posto Tappa mit W-LAN und Waschmaschine. Leider musste ich feststellen, dass an meinem T-Shirt der Rücken durchgescheuert war und sich ein Loch gebildet hatte. Mit Nähen war da eher nichts. Das T-Shirt machte nicht den Eindruck, dass es noch bis Nizza durchhalten würde, allerdings war mir schleierhaft, wo ich ein neues herbekommen sollte. Jetzt roch ich nicht nur wie ein Penner, sondern sah auch so aus. Das Essen in dem Posto Tappa war übrigens sehr lecker, wegen Corona wurden wir nur leider alle wie Fixsterne auseinander gesetzt, gesellig war das nicht gerade.2 Punkte -
Wien - Nizza. In 78 Tagen durch die Alpen.
Kay und ein anderer reagierte auf berghutze für Thema
Tag 58 (11.08.) Agriturismo Belvedere bis Fondo, 25 km Vom Agriturismo Belvedere ging es nach ganz, ganz unten, hinab ins Tal, nach Quincinetto (280 m), dem laut Wanderführer tiefstgelegenen Ort im Piemont. Konsequenterweise folgte dann ein langer Aufstieg, bis es auf 2.036 m über den Colle di Pian Spergiurati einmal um den Berg herum ging. Das Wetter war toll, die Sicht war gut, aber leider gab es nur einen (wie ich fand) etwas langweiligen Blick in die Po-Ebene. Die Etappe haute mich nicht gerade vom Hocker und das gute Wetter fühlte sich an wie eine Verschwendung für diesen Tag. Am Rifugio Chiaromonte (zwischenzeitlich eine Selbstversorgerhütte, für die man einen Schlüssel benötigt) traf ich eine nette Wandererin, mit der ich mich etwas verquatschte. Danach musste ich mich ziemlich beeilen, um es noch bis zum Abendessen nach Fondo zu schaffen. Leider ging es ausgerechnet dann auf einem ziemlich unschön zu gehenden Gras-Trampelpfad weiter um den Berg herum, bis der Abstieg nach Fondo folgte. Auf der gta war ich an fast allen Tagen ziemlich viel (in der Regel zwei Wanderführer-Etappen, was auf der gta sehr viele Höhenmeter mit sich bringt) und sehr zügig gelaufen und fühlte mich bislang auch gut in Form. Beim letzten Abstieg nach Fondo vermeldete mir ein Teil meiner Beine, den ich bislang nie bewusst wahrgenommen hatte (irgendwas neben dem Schienbein, scheint für das Anziehen der Fußspitzen zuständig zu sein) allerdings, dass es jetzt etwas zu viel war. Daher beschloss ich, den nächsten Tag etwas gemütlicher anzugehen, was sich insofern hervorragend traf, als man nach der ersten Wanderführer-Etappe (Fondo bis Piamprato) 9 km an der Straße das Tal heraus laufen muss, so dass es ohnehin schwer geworden wäre, noch eine zweite Etappe anzuhängen (und dann wäre ich auch noch in Talosio gelandet - vom dortigen Posto Tappa habe ich nichts Gutes gehört). Tag 59 (12.08.) Fondo bis Valprato, 18 km An Tag 59 lief ich daher - neuer Tag, neuer Pass - in gemächlichem Tempo ein sehr schönes Tal nach oben bis zur Bocchetta delle oche (2.372 m) und auf der anderen Seite natürlich wieder nach unten. Das Wetter war schon wieder gut und der Weg ganz abwechslungsreich und zwischendurch auch etwas anspruchsvoller zu gehen. Inzwischen waren die Kühe allerdings bis auf die obersten Weiden getrieben worden, so dass die Almen nun von unten bis oben vollgeschissen waren. Der Weg führte links am Fels entlang: In Piamprato legte ich, meinem Vorsatz entsprechend, es etwas gemütlicher anzugehen, ein Päuschen ein. Einige Telefonate ergaben zudem, dass ganz Ronco Canavese schon ausgebucht war, so dass ich nur noch bis Valprato weiterlief. Diese (und die nächsten) Etappen verliefen übrigens am Ostrand des Gran Paradiso Nationalparks. Das ist die einzige Gegend, in der der Alpensteinbock nicht ausgerottet war, weil irgendein Vittorio Emmanuele sich ein paar Tiere für die Jagd bewahren wollte. Von hier haben sich die Tiere dann wieder verbreitet bzw wurden im restlichen Alpenraum wieder angesiedelt. Tag 60 (13.08.) Valprato bis Lago d´Eugio, 23 km Morgens ging es erstmal ins nächste Dorf, nach Ronco Canavese, zum Einkaufen. In Locarno und Villadossola hatte ich so viele Vorräte erstanden, dass ich schon dachte, ich hätte es vielleicht ein bisschen übertrieben. Nachdem ich am Tag zuvor aber die letzten Reste meines Proviants aufgegessen hatte, setzte ich alle Hoffnungen auf Ronco Canavese. Das Essen in den Unterkünften auf der gta ist zwar meistens ziemlich gut, aber sonst ist die Versorgungslage nicht die allerbeste. Die Einkaufsmöglichkeiten in Ronco Canavese übertrafen aber meine kühnsten Träume (für gta-Verhältnisse). Dort gab es u.a. einen Bäcker mit kleinem Lebensmittelladen, der sogar Müsli hatte, und ein Feinkostgeschäft, aus dem ich mir gefüllte Crepes mit auf den Weg nahm. Und als ich dann noch hörte, dass es in Ronco Canavese gerade einen lokalen Corona-Ausbruch mit 30 Fällen gab, war ich nicht einmal mehr traurig, dass ich dort am Tag zuvor kein Bett mehr bekommen hatte. Voll bepackt machte ich mich an den Auf- und Abstieg nach Talosio. Unterwegs bemerkte ich, dass ich versehentlich dem Sentiero Italia statt der gta gefolgt war – aber egal, Hauptsache richtiger Pass (Colle Crest, 2.040 m) . Und das Wetter war übrigens schon wieder gut. Unten im Tal Ronco Canavese: Blick ins nächste Tal Richtung Talosio: In Talosio traf ich bei der Suche nach dem Brunnen auf Vater und Sohn, die ich erst für rucksackreisende Hippies hielt, deren Familie aber tatsächlich aus Talosio stammt und die den Sommer dort verbringen. Von ihnen bekam ich meine Wasserflaschen aufgefüllt und eine Nektarine geschenkt. In der größten Mittagshitze machte ich mich an den nächsten Aufstieg, der sich ziemlich zog (vielleicht wegen der Hitze). Aber juchuh, vom nächsten Pass (Sella d´Oreggi, 2.175 m) hatte ich mal wieder Sicht auf hohe Berge. Da ich mir ja vorgenommen hatte, zur Schonung meiner Beine etwas weniger zu laufen und da die zweite Etappe ab Talosio noch sehr lange geworden wäre, wollte ich mal wieder zelten. Ich hatte dazu einen See (leider mal wieder ein Stausee) ins Auge gefasst, aber schon beim Abstieg war klar, dass es schwer werden würde, ein flaches Plätzchen zu finden. Als ich endlich einen nicht besonders tollen Platz direkt neben dem Weg gefunden hatte, der aber wenigstens flach und frei von Kuhscheiße war und gerade dabei war, mein Zelt aufzubauen, fuhr einer der Beschäftigten des Staudamms (dort sind rund um die Uhr zwei Mann im Schichtbetrieb beschäftigt) an mir vorbei und ich befürchtete schon, dass er mich vertreiben würde. Stattdessen meinte er, ich solle mein Zelt doch einfach direkt bei ihnen am Staudamm aufbauen und lud mich zum Essen ein. Duschen durfte ich dort auch und zum Frühstück bekam ich einen Kaffee. Da sagte ich nicht nein .2 Punkte -
Suche Alternative zum Patagonia Mens Airshed Pro Pullover
zopiclon reagierte auf TopperHarley für Thema
Ist aus deren Trailrunning-Kollektion. Zum wandern macht der nur Sinn, wenn du quasi Speed-Hiking machst. Die Unterarme sind aus dem gleichen Material wie die Capilene Cool Lightweight Shirts. Die sind sehr dünn, sehr luftig und angenehm, wenn es richtig heiß ist. Zum wandern sind sie mir zu dünn.1 Punkt -
Man muss kei Nur um da mal einzuhaken. Man muss kein E-Profi sein, um Videos wie das hier abends mal geniessen zu können: Fazit: insbesondere die leichten(!) und kompakten Geräte von No Name-Herstellern aus Fern China sind gerne auch vom Inhalt her sehr spartanisch gehalten, und das geht eben auf die verbaute Elektronik und auch Sicherheit. In dem verlinkten Ladegerät z.B. (ab 16:30 erklärt) ist die 220V Spule und die Sekundärspule schön miteinenader aufgewickelt, und wenn da an einem Punkt die Lackschicht auf den Drähten weg ist, dann zünden die 220V direkt auf die 5V USB Buchse durch. Da muss man nicht einmal mehr auf die Platine schauen, wo die Leiterbahnen des 220V- und Niedrigvoltbereich nur 2mm voneinander getrennt liegen, was u.U. bei etwas Nutzung und Dreck bereits für nen Kurzen reicht. Das hat den gleichen Effekt, wie wenn ihr das USB Kabel direkt in die Steckdose drückt und dann hinten einmal ran packt. Auf CE-Aufdrucke kann man bei den Dingern getrost pfeifen, die sind nur Zierde. Mit Glück raucht nur das Innere des Geräts irgendwann spontan ab, mit Pech das drum rum halt auch - inklusive Nutzer. Finger weg von dem Kram. Nicht umsonst sind Markenartikel etwas teurer und halt auch schwerer.1 Punkt
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Anschlussfrage: Wo sonst hin letzte Februarwoche?
lampenschirm reagierte auf einar46 für Thema
Dass ich das in meinem Alter noch erleben darf... Aber der Reihe nach. Ich bin immer auf der Suche nach Wandertouren, die maximal eine Woche dauern oder streckenmäßig auf ca. 250 km beschränkt sind. Deshalb kommen mir die Vorschläge hier sehr gelegen. Wenn ich gerade nicht auf Langstreckenwanderungen unterwegs bin, hole ich, wenn es die Gelegenheit (Zeit und Lust) dazu gibt, immer mal eine "Wochenwanderung" aus der Versenkung und starte diese relativ kurzfristig. Alle Routen-Vorschläge hier im Thread habe ich mir angesehen. Dazu lade ich einen Track (GPX-Datei) aus dem Internet in meine Routenplanungssoftware BaseCamp und schaue mir den Track an. Dabei prüfe ich die Qualität der Tracks (Anzahl der Trackpunkte, Wie ist der Verlauf? usw). Da habe ich doch tatsächlich auf der Internetseite Wanderbares-Deutschland einen Track für den Heidschnuckenweg gefunden, der meinen hohen Qualitätsansprüchen an einen Track genügt. Das Bild zeigt ein Stück des Heidschnuckenweges in der höchsten möglichen Zoom-Stufe (siehe links unten im Bild). Die gepunktete Linie ist der tasächliche Weg, offensichtlich ein Trampelpfad. Die hellblaue Linie ist der erwähnte Track, der den tatsächlichen Weg fast zu 100% abbildet. Die rote Linie zeigt einen Track, den ich von der Heidschnuckenweg-Internetseite geladen habe. Qualitätsmäßig liegen für mich da Welten zwischen den beiden Tracks. Offenbar gibt es doch den einen oder anderen Wanderer, der weiß, wie man qualitätsmäßig gute Tracks erstellt. PS: Ich will den Thread jetzt nicht für eine Track-Qualitäts-Diskussion kapern. Aber das musste ich jetzt mal loswerden...1 Punkt -
Hallo zusammen, vielen Dank für eure zahlreichen Rückmeldungen auf meine Frage zum Vergleich der Micro Puff vs. Nano Puff hinsichtlich Wärmeleistung, Atmungsaktivität und Packmaß. Wie ich sehe, gehen sowohl in den gelieferten Online-Quellen als auch hier im Forum die Präferenzen durchaus auseinander. Unter dem Strich scheint es wohl ganz objektiv so zu sein: - Wärmeleistung: Micro Puff minimal besser. - Atmungsaktivität: Beide nicht wirklich gut, aber Nano Puff minimal besser. - Packmaß: Micro Puff etwas besser. Beim Gewicht hat natürlich die Micro Puff die Nase vorn. Die Nano Puff hat dafür das dickere Material und ist somit robuster, alltagstauglicher. Für mich persönlich spielt Letzteres jedoch keine Rolle, ich würde die Jacke nur auf Tour einsetzen. Mir ging es vor allem darum, zu erfahren, ob die Jacken in etwa dasselbe leisten, also ob das niedrigere Gewicht der Micro Puff ihr einziger Vorteil gegenüber der Nano Puff ist. Wäre das so, könnte ich mit etwa 70 Gramm Mehrgewicht (Größe S) leben und auch die Nano Puff nehmen. Ich brauche Männergröße XS, da gibt es meist nicht so viel Auswahl, deswegen wollte ich wissen, ob es, wenn es dann doch mal einen richtigen XS-Schnapper gibt, auch die Nano Puff sein kann. Da neben dem niedrigeren Gewicht aber auch das geringere Packmaß sowie die etwas bessere Wärmeleistung für die Micro Puff sprechen, bleibt sie meine erste Wahl. Die minimal bessere Atmungsaktivität der Nano Puff sowie ihre größere Robustheit machen wiegen die Vorteile der Micro Puff nicht auf, weil sie für mich geringere Bedeutung haben als die Kriterien, in denen die Micro Puff vorne liegt. Nochmals vielen Dank für eure Tipps!1 Punkt
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OT: Und dann macht man das halt wie kra, dass man den Abschnitt markiert und OT klickt. Da OT Beitraege den Lesefluss von Fachthreads stoeren, steht in den meisten Foren in der Nettikette so etwas wie "Bleibe beim Thema. Off-Topic-Einwürfe stören andere Nutzer, die sich zügig in einem Thread informieren wollen. Rutscht eine Diskussion zu weit vom eigentlichen Thema ab, können Beiträge durch Moderatoren ohne Absprache ausgelagert oder gelöscht werden." Ein Fach-Forum ist wird ja von vielen auch wie eine Wiki genutzt, die Threads sollte also auch fuer User, die spaeter etwas zum TO Thema suchen, lesbar bleiben, ohne dass sie sich durch einen Haufen OT wuehlen muessen. Was gerade bei laengeren Threads dann immer gut ist,vor dem Schreiben im TO (Thread Opener) Beitrag zu schauen, wonach der gefragt hat. Es kommt aber auch immer darauf an, wo man sich in einem Forum befindet, die Mods sehen das mit Sicherheit in den eigentlichen Fachbereichen enger, als z.B. hier im OT-Bereich des Forums. Ein "don´t" in dem Zusammenhang ist auch, einen Thread zu hijacken (also vom Thema zu entfuehren) z.B. gibt es gerade im Forum einen Thread, wo jemand nach einem Tourziel fuer die 2.Haelfte Februar in max einem Tag von Bremen erreichbar fragt, da waere hijacken, wenn jemand schreibt "zu der Zeit bin ich auch unterwegs, was waere da eigentlich ein passendes Zelt oder ein gutes Ziel in den US" Zum Schluss moechte ich noch den Spruch erwaehnen, der frueher in einer Firma, fuer die ich gearbeitet habe, haeufig genommen wurde, um Meetings zu beenden "Es ist eigentlich alles gesagt, nur noch nicht von jedem" das kann man auch als Messlatte fuer Beitraege in Threads nehmen.1 Punkt
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Ohrenschmalz
RaulDuke reagierte auf lampenschirm für Thema
ja, "eigentlich passt es nicht zum Thema dieses Fadens, aber ich schreibs jetzt trotzdem." Diese kleine Nebendiskussion ist eigentlich ein gutes Beispiel dafür :D1 Punkt -
Eifelsteig / Saar-Hunsrueck-Steig auf Beiden schon zu allen Jahreszeiten gelaufen...1 Punkt
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Kleines Fazit zur gta – Nordteil (ab Alpe della Colma) Auf dem bisherigen Teil der gta gab es auf jeden Fall schöne Etappen, öfters ging es aber auch einfach nur den Berg hoch, über den Pass und dann den Berg wieder runter, ohne dass der Weg oder die Aussicht besonders toll gewesen wäre. Ich hatte dadurch gelegentlich den Eindruck, dass die gta so ein bisschen gehypt wird und dass das Tolle an der gta mehr die Idee der gta (einsame Bergdörfer verbinden oder vor dem Aussterben retten), als die gta bzw. der Weg selbst ist. Der Weg und die Landschaft, durch die ich laufe, sind mir beim Wandern jedoch das allerwichtigste und den Dörfern, durch die ich unterwegs komme, gilt nicht mein primäres Interesse – aber das ist vermutlich Typsache. Vielleicht lag es auch an der Jahreszeit, dass mich die gta nicht so völlig vom Hocker haute. Im August wurde das Wetter zwar deutlich stabiler, aber dafür waren fast alle Blumen schon verblüht und herbstliche Farben hatten noch nicht Einzug gehalten, so dass die Berge auf eine etwas langweilige Art grün waren. Auf der gta erwarten einen auf jeden Fall krasse Höhenmeter, da der Weg fast ausschließlich aus Auf- und Abstiegen von einem Dorf über den Pass ins nächste Dorf besteht. Wenn man nur eine Etappe läuft, sind die Tage nicht allzu lang, wenn man zwei Etappen läuft, muss man aber auch über zwei Pässe, was regelmäßig mehr als 2.000 hm Aufstieg mit sich bringt. Für mich war die gta daher am Anfang vor allem auch psychologisch hart, da ich das Gefühl hatte, dass ich jetzt auf die Zielgerade einbiege (was natürlich Quatsch ist, wenn man noch um die 700 km vor sich hat) und da ich dachte, dass ich allmählich wirklich gut eingelaufen bin und jetzt mal ordentliche Etappen zurücklegen kann und dann das Gefühl hatte, dass ich nicht so recht vorwärts komme, obwohl ich lief und lief (was natürlich auch Quatsch ist bei den Höhenmetern, die man auf der gta zurücklegt).1 Punkt
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Haben wir dir jetzt die Lust auf das Elbsandsteingebirge genommen? Da gibt's ja nicht nur Matsch und bei einer Woche ohne Regen vorher, kann es auch ganz schön sein Der märkische Landweg ist wirklich schön, da muss ich @pylyr recht geben. Das ist so ein richtig schön "brandenburgischer" Wanderweg, wie schon beschrieben, mit immer mal kleineren Orten. Ansonsten fällt mir noch der "Oderlandweg" ein. Dazu auch hier ein sehr schöner Bericht mit super Aufnahmen: Oderlandweg im August 2020 Der ist m.M.n. eher unbekannt und führt entlang des noch unbekannteren Nationalparks "Unteres Odertal". Das ist eine mehr als einsame Gegend Brandenburgs vorbei an zahlreichen Gewässern mit uraltem Baumbestand. Ich hatte 2017 dort fast ein bisschen das Gefühl, in Floridas Sümpfen zu sein. Also wirklich eine spannende Vegetation und sehr sehr einsam.1 Punkt
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Märkischer Landweg fand ich wirklich laufenswert und abwechslungsreich. 217 km. Flacher als Sächsische Schweiz, dafür viele, viele Seen. Der Weg ist im Sommer schon fast menschenleer, im Februar sollte das noch weniger sein. (Wieviel Forstarbeiten dort um diese Zeit gemacht werden, das weiß ich nicht.) Läuft auch ab und zu durch Schutzgebiete, also vorher informieren, wo du nicht nächtigen solltest. (Der Überwachungsdruck ist aber deutlich geringer als im Elbsandstein...) Führt ab und zu durch Ortschaften oder an ihnen vorbei, so ist Proviantaufnahme oder Einkehren einfach.1 Punkt
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Heidschnuckenweg? Aber wenn du aus Bremen kommst bist du den wohl schon gelaufen. wir laufen den jetzt Anfang Feb. aber ohne Zelt (dafür mit Kind und Hund)1 Punkt
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Ich habe mich für die Micro Puff entschieden und habe unter anderem dieses Video mit einer Gegenüberstellung zur Nano Puff zur Entscheidungsfindung genutzt. Die Hintergrundmusik muss man allerdings ertragen können. https://www.youtube.com/watch?v=TrUqGN92XmY Bin mit der Jacke sehr zufrieden, Wärmeleistung super, Packmass gut.1 Punkt
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Patagonia Micro Puff vs. Nano Puff
UL-MUC reagierte auf FightFor1.5 für Thema
Hab die Micro Puff jetzt seid knapp drei Wochen, im Alltag, in Benutzung und bin echt zufrieden. Passen tut sie mir ziemlich gut (bin 1,87 recht schlank und trage M, ich würde sagen ich stehe so zwischen M und L aber mag es lieber wenn sie etwas enger anliegt) und ich bin auch auf jeden Fall mit der Wärmeleistung ziemlich zufrieden. Hatte sie bei ~+4°C als äußerste Schicht an mit stanni Shirt und Pulli drunter auf dem rad an und das hat absolut gereicht. Ist auch nen ziemlich guter windbreaker. Das Tragegefühl ist halt auch schon ziemlich geil. Gewichtsmäßig spürst du die fast gar nicht Zur Atmungsaktivität ist mir jetzt zumindest noch nix negativ aufgefallen... Packmaß hab ich jetzt noch nicht wirklich gebraucht aber du hast auf jeden Fall die Möglichkeit die Jacke in der Innentasche zu verstauen. Habs aber mal nachgemessen: 26cm lang, 13cm hoch, 13 cm breit1 Punkt -
Guck mal. Alle drei vereint: https://www.switchbacktravel.com/reviews/patagonia-micro-puff-hoody https://www.switchbacktravel.com/reviews/patagonia-nano-puff-hoody https://www.switchbacktravel.com/reviews/patagonia-macro-puff Hatte die Micropuff mal dabei. Selbst in einem UL Konzept war sie mir gefühlt zu empfindlich. Und die Passform ist schwierig für mich gewesen. Die Jacke ist auch recht kurz. Ergänzung. Keine Ahnung warum, aber in Primaloft friere ich im Gegensatz zu andere KuFa Füllungen eher. Hab so einen Winterparka von Lundhags - für mich im Winter ist der nix.1 Punkt
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Schau mal hier rein, da werden einige deiner Fragen beantwortet, insbesondere Packmaß Fotos im Vergleich: https://outdoorcrunch.com/nano-puff-vs-micro-puff/ Primaloft Gold hat einen leicht höheren CLO-Wert als Plumafill, da in der Micro allerdings mehr Füllung drinsteckt, gleicht sich das quasi wieder aus. Achso, habe selber keine der beiden, hoffe dennoch ein wenig geholfen zu haben1 Punkt
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Empfehlung Zelt Norwegen + Bikepacking
Jeha reagierte auf martinfarrent für Thema
OT: ... und einmal wieder meine Erinnerung an den Typen, der mir in Südfrankreich ein Essen spendieren wollte, weil ich mir nur einen Papierrucksack erlauben konnte (ZPacks Arc Blast).1 Punkt -
Tag 55 (08.08.) Rima bis Colle Lazoney, 27 km Obwohl es im August bereits zwei Tage mit schönem Wetter gegeben hatte, schien schon wieder die Sonne. Ich machte mich zügig auf den Weg über den ersten Pass (Colle di Mud, 2.324 m) und erreichte Alagna noch vor der Siesta. Alagna ist ein Walserdorf wie aus dem Bilderbuch – vielleicht fast ein bisschen zu geschleckt. Schon auf dem Weg kamen mir Heerscharen wandernder Italiener entgegen und ganz Alagna war voller italienischer Touristen. Das hatte den äußerst angenehmen Nebeneffekt, dass alle Geschäfte geöffnet waren, obwohl Sonntag war. Und so futterte ich mich in Alagna die Hauptstraße hinunter. Insbesondere das Frozen Yoghurt mit Pistazien aus der Latteria ist mir in bleibender Erinnerung. Dort etablierte ich auch zwei neue gta-Rituale: das in Anlehnung an das Wegbier (von mir) sogenannte Wegeis und die Gipfel-Nektarine (die genaugenommen eigentlich nur eine Pass-Nektarine war, über Gipfel ging es ja kaum) . Aus Alagna ging es entlang von Straßen und Fahrwegen durch das nächste Tal nach oben. Streckenweise war die Straße ein einziger langgezogener Parkplatz. Ein Weilchen führte dann ein gemächlicher Spazierweg weiter nach oben, bis es über den Torrente Vogna wieder auf einen Wanderweg ging. Ich stieg zur Alpe Maccagno auf, wobei sich das letzte Stück ziemlich zog. Dort machte ich ein Päuschen und kaufte etwas Käse (den ich allerdings nicht empfehlen kann; beim ersten Laib konnte man bereits beim Anschneiden sehen, dass der Laib schimmelig war und der Käse, den ich dann kaufte, schimmelte auch bereits am nächsten Tag). Dann ging es die letzten Höhenmeter hoch zum Passo del Maccagno (2.495 m) und ich bekam nochmal ein bisschen was vom Monte Rosa zu sehen. Über den Pass ging es auf eine Hochebene, wobei es die ersten Meter ordentlich steil nach unten ging. In Anbetracht des Wetters wollte ich unbedingt mal wieder zelten und fand ein Stück vor dem Colle Lazoney ein wunderbares Plätzchen mit privater Badestelle. Nachts schwand meine Begeisterung fürs Zelten allerdings etwas. Ich hatte zwar damit gerechnet, dass es kalt werden würde (ich war immerhin auf etwa 2.350 m), aber dass die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen würden, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich fror zum ersten Mal in meinem Schlafsack und machte leider den Fehler, nicht gleich alle meine Sachen anzuziehen. So zog ich jede Stunde noch etwas anderes an und fror die halbe Nacht. Richtig erholt fühlte ich mich am nächsten Tag nicht gerade. Übrigens habe ich von einer Frau gehört, die in der Nähe der Alpe Maccagno gezeltet habe. Nachts seien dann irgendwelche Italiener auf Motorrädern aufgekreuzt, die es total lustig fanden, mit ihren Scheinwerfern in das Zelt zu leuchten. Also vielleicht nicht gerade dort zelten... Tag 56 (09.08.) Colle Lazoney bis Rossazza, 15 km Ich kroch erst aus meinem Schlafsack, als die Sonne auf mein Zelt schien. Nach der Nacht war klar, dass ich an diesem Tag keine Höchstleistungen erbringen würde. Ich lief noch die letzten Meter zum Colle Lazoney (2.390 m) und freute mich sehr, dass es von dort nicht gleich ins nächste Tal, sondern auf einer Art Höhenweg zum nächsten Pass (Colle della Mologna Grande, 2.364 m) ging. Erst dann folgte der lange Abstieg ins Tal bis nach Piedicavallo auf 1.060 m. Dort begann ich mir Gedanken über meine nächste Übernachtungsmöglichkeit zu machen und musste leider feststellen, dass das Santuario de San Giovanni schon completo war. So entschied ich, nur bis Rosazza zu laufen, wo ich in der alten Grundschule untergebracht wurde (Essen und W-Lan gibt es im Stadtpark). Der Weg dorthin war nicht der schönste. Es ging durch den Wald einen Hügel nach oben und dann wieder nach unten. Irgendein Starkregen der letzten Wochen hatte leider an zahlreichen Stellen den Weg weggespült, der daher nicht ganz einfach zu laufen war. Außerdem bin ich einfach lieber oberhalb der Baumgrenze unterwegs, da gibt es mehr zu sehen. Tag 57 (10.08.) Rossazza bis Agriturismo Belvedere, 28 km Morgens ging es recht unspektakulär und teilweise auch an der Straße (die erfreulicherweise gesperrt war) nach Oropa, einem riesigen Wallfahrtsort. Ich räume ein, dass ich den Komplex vor allem wegen des dortigen Nahrungsmittelangebots betrat . Von dort ging es weiter, vorbei an Oropa Sport zum Rifugio Agostino e Delfo Coda (2.240 m), irgendwann leider - wie das Bild schon erahnen lässt - im Nebel. Am Rifugio riss der Nebel kurz etwas auf und man hatte etwas Sicht in Richtung Gran Paradiso – aber leider nur kurz. Bei gutem Wetter hätte man dort bestimmt eine traumhafte Sicht. Manchmal lichtete sich der Nebel immerhin ein bisschen, so dass man erahnen konnte, dass es durch eine sehr schöne Landschaft ging. Da die Sicht so bescheiden war, entschied ich, der gta zu folgen und nicht den Kammweg (als „klettersteigähnlich“ beschrieben, wenn ich mich recht erinnere) zu gehen. Besonders toll war dieses Stück gta allerdings auch nicht zu gehen und zumindest bei gutem Wetter würde ich das nächste Mal auf jeden Fall über den Grat gehen. Irgendwann gegen 17:30 Uhr, nachdem ich schon über den Colle della Lace (2.121 m) war, riss der Nebel dann doch noch auf und das Licht und die Stimmung waren traumhaft. Ich fürchte, die Fotos werden dem nicht ganz gerecht. Das war einer dieser ganz tollen Augenblicke in den Bergen und ich war völlig euphorisch. Daher wollte ich weiterlaufen, so lange es nur ging. Um die Alpe Bechera herum hatte ich dann allerdings die ersten echten Wegfindungsschwierigkeiten auf der gta. Markierungen waren nicht zu finden und ein offensichtlich wenig wandererfreundlicher Bauer hatte Zäune mitten über den „Weg“ (also dort, wo der Weg wohl mal langführte) gespannt. Außerdem gab es zwei Hunde, die sich fast die Seele aus dem Leib kläfften. Aber mit GPS und querfeldein ging es irgendwie weiter. Eine erste schöne Zeltgelegenheit verschmähte ich noch und kam dann so gegen 19:10 Uhr am Agriturismo Belvedere vorbei, wo es noch ein Bett für mich gab. Dort traf ich auch Dietmar, einen weiteren Wien-Nizza-Wanderer (ich hörte noch von einem Ottmar, der wohl irgendwo vor mir unterwegs war, den ich aber nicht mehr traf). Das Essen war ziemlich lecker, dauerte aber ewig. Leider fraß ich so viel, dass ich nachts nicht gut schlafen konnte (dafür erwarte ich aber kein Mitleid).1 Punkt
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(Geheim)Tipps zu Highlights am Rheinsteig
trekkingBär reagierte auf DickGischt für Thema
Der Klettersteig bei Boppard auf der anderen Rheinseite ist schön. Spezielle Ausrüstung ist auch nicht nötig. Wenn du nach dem Klettersteig dem Rheinburgenweg für ca. 3 km folgst, kommst du an eine Schutzhütte (Eisenbolzkopf?) mit tollem Blick auf die Rheinschleife. Man muss nur durch einen Park gehen und dann den Berg hoch. Hinter der Schutzhütte ist eine Feuerstelle und eine kleine Wiese auf der man gut Campen kann. Edit.. Noch ein paar Bilder gefunden.1 Punkt -
Was lest Ihr gerade?
RaulDuke reagierte auf Genusswanderer für Thema
Rebecca Maria Salentin: Klub Drushba - 2700 km auf dem Fernwanderweg der Freundschaft von Eisenach bis Budapest1 Punkt -
Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread
MaikGrosser reagierte auf German Tourist für Thema
Mit Verlaub: Das ist leider völlig falsch! Ich habe meine Zelte früher leider tatsächlich ausschließlich mit unverdünntem Silnet abgedichtet, mit dem Erfolg, dass es nicht dicht war - und sich das Silnet im Laufe der Zeit sogar abgerubbelt hat. Ich habe die Nähte erst dicht bekommen, als ich Henrys Rat gefolgt bin. Genau wie Henry sagt, musst Du das Silnet bzw. Seamgrip vorher auf Olivenöl-Konsistenz verdünnen, damit es erstens auch wirklich in die Nähte einzieht und sich zweitens nicht wieder abrubbelt. Waschbenzin stinkt dabei zwar ziemlich widerlich, aber das legt sich nach dem Trocknen. Das angebliche Problem mit der Reißfestigkeit des Garns habe ich in all den Jahren nie beobachtet, ich hatte wirklich noch nie (!) ein Zelt, dessen Nähte unter der Behandlung mit verdünnten Silnet oder Seamgrip gelitten hätten. Und Henry Shires, der das wohl nach ein paar Tausend Zelten wissen muss, sieht das genauso!1 Punkt