Zum Inhalt springen
Ultraleicht Trekking

Rangliste

Beliebte Inhalte

Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 07.11.2023 in allen Bereichen

  1. wilbo

    Welches Zelt taugt was?

    Interessanter Test! VG. -wilbo-
    7 Punkte
  2. Schöne Eindrücke 2. Teil: Kein Regen, kein Sturm und pure Stille. Trotzdem wäre ich fast von der Planke gefallen. Kurz vor Grövelsjön hatte die Tour für mich die ersten "normalen" Wandermomente. Einfache Wege, kaum Matsch oder Sumpf, einfach wandern und schauen. Da sind wir in den Anfängen des Rogen-Gebietes, das ich, wie geschrieben, einen angenehmen Kontrast fand. Es hinter sich zu lassen, war doch auch irgendwie nicht schlecht. Die phänomenale Sicht auf den Rogen, die man in Süd-Nord-Richtung praktischerweise vor sich und nicht im Rücken hat.
    4 Punkte
  3. Erst Bericht, dann Fotos. 😉 Wer nur Fotos will, scrollt runter. Lange Jahre habe ich darauf gewartet, endlich ein Zeitfenster zu haben, um den Südlichen Kungsleden im Herbst am Ende der Saison im Indian Summer zu wandern. Das hat insgesamt mehr schlecht als recht geklappt. 😅 Ich bin mir nicht sicher, ob ich ohne den Austausch mit Mia im Zelt, die zu der Zeit ihre NPL-Tour machte, die Tour überhaupt durchgezogen hätte. Woran lag´s? Am Regen. Es hatte vorher schon ordentlich geregnet, aber vor allem in der 1. Woche, zwischendurch und auch am Ende. Letztlich hatte ich von 15 Tagen, 14 Tage mindestens einmal knöcheltief im Wasser gestanden und 6 ohne Regen. Ein Tag bzw. die Nacht war besonders schlimm, da regnete es irgendwas jenseits der 50 l und die Schweden meinten, so was hätten sie noch nicht erlebt - und es war am folgenden Tag die schlimmste Etappe. Die Vorhersage hatte übrigens zwei eklige Regentage für den Tourzeitraum berichtet. Die Tour war letztlich mental und physisch das Härteste, das ich je gemacht habe. Auch 1 Monat nach dem Ende bin körperlich nicht regeniert.🤕 Die Planung: Ich hatte 14 Tage angedacht, aber für Anfahrt, Tour, konventionellen Urlaub und Abfahrt 4 Wochen Zeit gehabt. Ich wollte locker wandern, aber hatte auch die Schließung der größeren Hütten ab Oktober im Blick und befürchtete auch zum Oktober tiefere Temparaturen. Letztlich wurde es durch die Regenfälle 15 Tage mit knapp 24 km im Schnitt. Für die Bedingungen sehr gut, aber auch ein Grund, warum ich immer noch nicht fit bin. Ich hab mich für die Süd-Nord-Richtung entschieden, um die beeindruckende Berglandschaft um Helags- und Sylarna-Massiv am Ende zu haben. Zudem spart man sich ein gutes Stück an Anfahrt zu Beginn. Stichwort "Anfahrt": Ich bin mit Auto angereist und das kann in Sälen bzw. am Startpunkt echt heikel sein, denn vor Ort wird alles bewirtschaftet, wofür man ne App braucht, mit der man dann aber auch nur höchstens 6 h parken darf. Erst durch den Supermarkt am Startpunkt hab ich von ein paar unbewirtschafteten Parkplätzen erfahren. Wer mehr in der Saison starten möchte, wird vermutlich Probleme haben, ein Auto unterzubekommen. Die Rückfahrt gestaltet sich indes problemlos mit Zug bis Brunflo und von dort mit Bus bis Mora und dann wieder mit Bus direkt bis zum Högfjällshotell. Rund 10 h, die ich lieber müde nach der Tour als ungeduldig vor der Tour machen wollte. Verpflegung: Da Resupply eher schwierig ist, habe ich mich zu einer Mischform entschlossen: die warmen Mahlzeiten (Knorr-Tüten) habe ich für 14 Tage mitgenommen, alles andere für 1 Woche. Resupply dann teils in der Grensbua und in der Fjällstation Grövelsjön. Ausrüstung: Wegen der Sümpfe etc., die auch in normalem Zustand auf dem Weg vorkommen, wollte ich das erste Mal ne lange Tour mit Trailrunnern machen. Das Setup waren Altra Olympus 5 mit Sealskinz und Scoken in verschiedenen Dicken. Als Rucksack sollte der Lightning dienen, aber der entpuppte sich beim Packen als zu klein. Das hätte man noch durch Anfrickeln retten können, aber ich entdeckte eine Beschädigung, die durch die Rückenstange verursacht worden ist, sodass ich zähneknirschend auf den 1 kg schwereren Exped Expediton 80 ausweichen musste. Vorteil: der ist wasserdicht, wofür ich dann aus bekannten Gründen gar nicht mal so undankbar war. Dritte spannende Komponente war die mobile Unterkunft, da ich das erste Mal in Skandinavien tarpen wollte. Das erwies sich für die Bedingungen letztlich als Schnapsidee, aber ich hatte auch wenig Glück auf der Tour. Ich hatte einiges für die Tour umgemodelt und neu gekauft. Im Anschluss werde ich noch ne Gear-Review anfügen. Bedingungen: Diese haben sich als superhart entpuppt. Zum Glück konnte ich das mit Mia im Zelt, die den Weg 2 Jahre zuvor gewandert ist, noch auf der Tour abgleichen, sonst hätt ich an meinem Verstand gezweifelt. Schließlich gilt der Südliche Kundsleden nicht gerade als anspruchslos, aber trotzdem nicht sonderlich problematisch. Ich hatte den Outdoor-Wanderführer von Michael Hennemann dabei und ich musste mehrfach furten, wo unter normalen Bedingungen die Querungen nicht mal ne Erwähnung wert waren. Am schlimmsten und im Grunde schon traumatisch war für mich die Querung irgendeines namenlosen Flüsschens zwischen Id Persättern und Röskosen nach der schlimmsten Regennacht, das so reißend und so tief war, dass ich meine Hündin rüberwerfen musste und selbst bis zum Bauch furtend fast mitgerissen worden wäre. Und ja, das war eine absolut fahrlässige Aktion. Im Nachhinein muss man da eigentlich umkehren und abwarten. Aber hinter mir lagen mehrere Sümpfe, die auch kein Spaß waren. Ab da an bin ich jede Nacht mit Sorgen ins Bett und morgens mit Sorgen raus, das könne noch mal vorkommen, da diese Stelle weder Im Führer erwähnt wurde noch bei den Berichten, die ich vorher gelesen habe. Mysteriös ist, dass auf Maps an der Stelle eine Brücke zu sehen ist, die einfach nicht da war. Abseits dieses kleinen "Dramas" waren die Wege häufig selbst kleine Bäche und ich war oft gezwungen am Rand auf der Vegetation zu laufen, was heftige Verdrehungen im Fußgelenk nach sich zog, sodass meine Achillessehnen ab dem 2. Tag schmerzten. Ab der Mitte der Tour waren die Sehnen spürbar geschwollen und ab Mitte der 2. Woche meine Knöchel davon geschwollen. Die letzten 2 Tage gingen nur mit Schmerzmitteln und bei Ankunft in Sälen war besonders der linke Knöchel faustgroß geschwollen und ich hab 3 Tage gebraucht, um zum Supermarkt laufen zu können. Ich hab 1 einziges Mal das Tarp genutzt, weil am Helags alle Zimmer mit Hund ausgebucht waren. Sonst musste ich aufgrund der Bedingungen erlaubt oder weniger erlaubt auf Hütten ausweichen. In der 1. Woche war eh alles überflutet oder arg widrig und am Ende war ich auch einfach mental durch und brauchte Wände, wenn ich schon völlig durchnässt war. Übrigens gab es zu dem Regen sehr häufig Orkanwinde, sodass ich mehrfach drohte, von den Planken geweht zu werden, kein Witz. Hund Wer in den wenigen Fjällstationen, die Hunde erlauben, übernachten möchte, muss zeitig buchen. Das kann sich aber gerade beim Thru-hike schwierig gestalten, denn wann ist man da? Ich habe meine Hündin meist frei laufen lassen. Nicht nur aus Bequemlichkeit, sondern auch wegen der Bedingungen, denn auf rutschigen Blockfeldern, beim Furten oder bei den schwierigen Wegen, waren meine und ihre Ideallinie sehr unterschiedlich. Grad wenn ich springen musste, war das mit ihr nicht machbar. Das Verletzungsrisiko war beidseitig einfach zu hoch. Allerdings sollte man den Teil mit den Rentieren ernstnehmen (Grob Grövelsjön bis Gamle Sylan). Man sieht wirklich viele Rentiere! Und sie tauchen gerne auch einfach mal nach dem nächsten Hügelchen auf, weswegen das Anleingebot absolut einzuhalten ist. Ankunft Storlien: Ich hab irgendwie kein Tor oder Schild für den Kungsleden in Storvallen gesehen, wo der Weg offiziell endet/anfängt. Die Weiterführung nach Storlien ist ziemlich unproblematisch. Man muss zwar ein Stück Landstraße laufen, aber das ist zum Glück nicht lang. Als Unterkunft zum Ausruhen ist unbedingt das Le Ski zu empfehlen. Ein Etablissement, dass es schon seit dem 19. Jh. geben soll, meine ich. Jedenfalls innen urig und in unkitschigem Western-Style bietet es leckeres Essen und Unterkünfte zu schwedisch günstigen Preisen. Mit das Beste: gleich gegenüber gibt es für die Norweger einen riesigen Süßigkeitenshop mit Toblerone-Tafeln in Kleinkindergröße. Bestens, um Kalorien nachzuholen. In längerer Fußweite gibt es auch noch ein Einkaufszentrum. Fazit: Die Wanderung bestand nur aus wenigen Genussmomenten. Das, was üblicherweisen am Härtesten genannt wird - das Rogengebiet - fand ich am angenehmsten, denn wo Geröll- und Blockfelder sind, da kann man nicht bis zum Knie einsinken. Ich hab Sümpfe, Moorlöcher, Pfützen, Bäche, Flüsse etc. in allen durchnässenden Varianten und auch in allen Winkellagen erlebt. Wirklich erstaunlich wie es in einem Steilhang sumpfig sein kann. Nur 1 Tag länger ist an sich ne gute Sache, aber ich wünsche jedem bessere Bedingungen, um besser bei 15-20 km zu bleiben. Ich bin 2x bei 13 km gelandet und bin 3x über 30 km gewandert. Grad letzteres ist einfach nicht zu empfehlen, wenn man das vermeiden kann. Erst mal, um die Natur zu genießen, und dann weil es einfach auslaugend ist und das Geläuf das nicht wirklich hergibt. Ich habe die Tour hauptsächlich durch die Kapuze erlebt. Ich habe auf den meisten Fjällebenen keine Aussicht gehabt und hatte immerhin das Glück, das Helags-Massiv und die Sicht auf den Rogen ungetrübt erlebt zu haben. Meine Hündin, die erst 2 Monate zuvor wegen Krebs operiert worden war, hat die Tour bestens überstanden und hat bei der furchtbaren Flussüberquerung mir bewundernswert vertraut. Das ist mit das Schönste, das ich von der Tour mitnehme. Aber auch die netten Begegnungen mit den Schweden auf dem Weg und in den Orten. Auch wenn ich sehr wenig Menschen getroffen habe, waren einige Deutsche darunter, und tatsächlich kennen die meisten Schweden den Südlichen Kundsleden nicht. Selbst wenn man sie auf ihm trifft. Eigentlich wünsche ich nur, dass niemand ebenfalls diese Bedingungen auf dem Südlichen Kungsleden hat. Letztlich habe ich es geschafft und habe ich mich unterwegs nicht verletzt, was ein halbes Wunder ist. Impressionen: Noch frohgemut und bei bestem Wetter. Eine der wenigen Fjällaussichten. Das macht den völlig falschen Eindruck von der Tour. Was so idyllisch aussieht, war unangenehm und windig. Ein wenig Herbstimpressionen. Der Indian Summer war zwar irgendwie da, aber vom Regen auch irgendwie weggewaschen. Ein Schönwettereindruck vom Mittelteil der Tour. Um Flötningen rum gibt es viel Schotterpiste, die eigentlich doof ist, aber im meinem Falle höchst willkommen war, denn man konnte ausnahmsweise den Kopf beim Wandern ausschalten und Strecke machen.
    2 Punkte
  4. Hallo zusammen, da sich häufig keine oder fehlerhafte Gewichtsangaben bei Kleidungsstücken finden lassen, möchte ich ein kleines Projekt starten. Auslöser des Ganzen ist die Bestellung eines Langarmshirts. Es handelt sich um das Brezza von Liod, das auf der Seite des Händlers mit 100g angegeben wird, beim Nachwiegen aber 127g auf die Waage brachte. Für die einen mag das ein Schluck Wasser sein, den man sich bei der nächsten Tour spart, für die anderen ist das eine Abweichung von 27%. Ist das Gewicht der alleinige Kaufgrund, so kann die Enttäuschung in solchen Fällen groß sein. Das kann dann vermeidbare Reklamationen etc. zur Folge haben, die wiederum mit unnötigen Versandkosten verbunden sind. Deshalb möchte ich eine Liste in Lighterpack erstellen und die Schwarmintelligenz des Forums anzapfen, um eine Übersicht zu schaffen. Wenn ihr euch beteiligen möchtet, dann würde ich euch bitten, ein entsprechendes Kleidungsstück (das ihr natürlich nachgewogen habt, denn darum gehts) in diesem Faden zu posten (wie unten beschrieben). Gerne darf auch die Strukturierung der Liste, das Vorhaben an sich usw. (konstruktiv) kritisiert werden. Die Kategorien lauten derzeit wie folgt: Baselayer shortsleeve Baselayer longsleeve (no hood, no zip) Baselayer longsleeve hood Baselayer longsleeve zip Button up shirts Tights Hiking shorts Hiking pants (long) Midlayer* Wind shirts/ jackts Wind pants Rain jackets/ ponchos/ smocks Rain pants Auf Unterwäsche und Kleinkram (wie Buffs, Handschuhe, Kappen etc.) möchte ich vorerst verzichten. *Midlayer ist eine schwierige Kategorie, die ich vielleicht herausnehmen werde. Ich möchte keine Kleidungsstücke zur Wärmeisolation aufführen, da deren Gewicht von der Menge (und Art) des Isolationsmaterials entscheidend mitbestimmt wird und wir dann in die Endlosdiskussion geraten, was bei welcher Jahreszeit auf welchem Breitengrad bei wie viel Höhenmeter als UL bezeichnet werden kann. Die Liste zielt also (ungefähr) auf das durchschnittliche früh- bis spätsommerliche Klima in gemäßigten Zonen ab. Der Fokus liegt daher auf dem Gewicht, nicht auf ein Gewicht-zu-x-Verhältnis. Ich möchte damit auch ausdrücklich niemanden zum "stupid light" animieren. Weitere Überlegungen: - Gewichtsobergrenzen für Kategorien (falls die zu verarbeitende Datenmenge zu groß werden sollte; ich weiß nicht, was mich da erwartet) - Berücksichtigung beider Geschlechter Falls ihr euch beteiligen möchtet, gebt das bitte wie folgt an: "Marke Modell, Größe: Gewicht[g] (Kategorie)" Beispiel: The OMM nitro tee, L: 63g (baselayer shortsleeve) Schreibt noch hinzu, wenn das Kleidungsstück Merinowolle enthält. Diese habe ich in der Liste mit einem grünen Stern markiert (gibt es Vorschläge für den roten und gelben Stern?). Zur Liste: https://lighterpack.com/r/2awa98 PS: Das Kleidungsstück sollte natürlich auffindbar sein. Die Angabe "KuFa Shirt vom Flohmarkt" wäre wenig hilfreich. Und Raider heißt jetzt Twix. PPS: Falls euer Kleidungsstück bereits in der Liste enthalten ist, schreibt "Ergänzung" dazu, damit es nicht versehentlich doppelt gelistet wird.
    2 Punkte
  5. Schlechte Eindrücke einziger Teil: Kein Bach, es ist der Weg, Teil 1. Kein Bach, es ist der Weg, Teil 2. Kein Bach, es ist der Weg, Teil 3. Könnt Ihr Euch vorstellen, wie ätzend es ist, kilometerweit auf dem Gemüse am Rand zu laufen, das auf Steinen wächst? Das ist die Stelle, an der auf Maps eine Brücke zu sehen ist. Man sieht, glaub ich, ganz gut, dass drumherum alles überflutet ist. Ich hab 45 min erfloglos nach einer Stelle zum Furten gesucht. Hier an der Stelle war die Strömung so stark und es so tief, dass ich mit dem Stock nicht bis unten kam. Beim Suchen bin ich schon auf Steinen ausgerutscht und lag halb im Wasser, sodass ich überhaupt nur auf die Idee kam da durchzugehen. Letztlich habe ich weiter links eine Art Insel gefunden, wo der Fluss sich teilt und minimal schmaler und weniger tief war als hier. Dort hab ich meine Hündin beim ersten Mal rübergeworfen (in flauschiges Gras, zumal auch alles überflutet) und beim zweiten Mal stand ich eben bis zum Bauch in dem breiteren Teil und hab sie am Halsband durchs Wasser gezogen, in der Hoffnung, dass es mir nicht die Beine wegzieht. Wie sagt man so schön, macht das bitte nicht daheim nach. Warum ich das so lang und breit erzähle? Weil ich es loswerden muss. Wer nicht wandert und nicht in der Wildnis war, versteht einfach nicht das Problem. Kurz hinter der Sylarna-Station. Man erkennt zwar die Breite der sonstigen Touristen-Autobahn, aber ist es ein Geröllfeld? Ist ein Bach? Ist es Schlamm? Es ist Schlammgeröllbachweg! Ja sorry, es gibt Schöneres, aber wenn ich schon davon erzähle, soll man es auch glauben können. Zum Verständnis, das links ist nicht mein Oberschenkel, sondern mein linker Knöchel direkt am Tage meiner Ankunft in Storlien.😬 Wohlgemerkt, das kommt nur von der Sehne, der Knöchel ist heile. Spannende Frage, wie das wohl mit Stiefeln gegangen wäre.
    2 Punkte
  6. Schöne Eindrücke 3. Teil: Die Revbua auf norwegischer Seite am Ende des Rogens - Idylle pur. Am nächsten Tag endete dann auch wieder die kurze regenfreie Phase. Die Hütte ist aber ein toller Geheimtipp. Man muss vom Weg zwar 2 km abbiegen, aber dafür gibt es auch keine Hüttenalternativen am Weg. Und Übernachten ist erlaubt! Außerdem gibt es zuvor noch 2 schwedische Hütten und auch viel Zeltplatz. Eine sichere Übernachtungsoption also. Nach schwerem Regen etwas Auflichten an der Broktkjärnskojan. Die Stimmung war da oben schon atemberaubend - auch wenn es für den völlig durchnässten Wanderer kein Holz zum Aufwärmen gab. Ja, ein Rentierbild darf nicht fehlen, trifft man davon ja ungefähr 128. Praktischerweise werden auch die üblichen Bedingungen ganz gut wiedergegeben. Der Anderssjöåfallet in Fjällnäs ist schon ziemlich beeindruckend, gerade nach so viel Regen. Ich war doch etwas verdutzt, dass ich den nicht furten musste. Gewundert hätte es mich nicht. Impressionen mit schönem Wetter nahe am Helags-Massiv. Das einzige Mal, bei dem ich das Tarp benutzt hab. Schön feuchter Schotterboden mit Fallwinden vom Gletscher. Die Nacht war fantastisch. Aber schaut, wie schön wasserdicht der Rucksack dreinschaut. Von der Begleitung ganz zu schweigen.
    2 Punkte
  7. Nach siebenmonatiger Wartezeit ist vor ein paar Tagen mein neues Gavelbike eingetroffen - mit Titanrahmen und 11-Gang-GRX-Guppe ohne Umwerfer. Ich bin schwer beeindruckt, obwohl ich zunächst etwas skeptisch war, ob dieser neue Fahrrad-Trend tatsächlich hält, was er verspricht. Das Rad ist spritzig wie ein Rennrad und 'bombproof' wie ein Mountainbike. Außerdem bietet es mit seinen 40-mm-Reifen mehr Komfort als die fehlende Federung vermuten lässt. Das Rad ist mit knapp unter 10 kg ziemlich leicht - findet jedenfalls meine Tochter im Vergleich zu ihrem Kinderfahrrad. Um richtige Touren machen zu können, fehlen mir allerdings noch die Taschen für das Rad. Eine Ortlieb Lenkertasche mit dem neuen QR-System habe ich zwar, aber auch die werde ich wohl noch ummodeln, weil der Halter eigentlich das einzige ist, was mir daran wirklich gefällt. Ausrüstung mit Bikepackingtaschen Die Taschen, mit denen ich das Rad ausstatten möchte, werde ich alle selbst herstellen und nach und nach hier vorstellen. Fertig ist bereits die Rahmentasche, die ich noch nie an einem Rad hatte und mir schon lange gewünscht habe. Zunächst habe ich aus Karton eine Schablone abgenommen. Dann wurden die benötigten Teile ausgeschnitten. Verarbeitet habe ich das schwerste mit Nylonstoff verstärkte DCF-Material (das aber mit 170 g/m2 immer noch recht leicht ist). Die einzige genähte Applikation ist der Reißverschluss, alle andere Verbindungen wurden mit Transferklebeband geklebt - genauso wie ich das bereits mit meinem Zelt erprobt habe. Das ist die Tasche von innen. Uns so sieht sie fertig von außen aus. Einzelne Stellen habe ich noch mit der Nähmaschine nachgenäht, damit beispielsweise die Klettverschlüsse nicht abreißen. Das Gewicht finde ich sehr ansprechend - die vom Volumen her deutlich kleinere Rahmentasche von Apidura wiegt das dreifache. Was mir besonders wichtig ist: auch die Paddelblätter meines Packraft-Paddels passen in den Rahmen ... ... und am Ende auch in die Taschen hinein. Was ich genau damit anstellen werde, könnt ihr (hoffentlich) bald hier nachlesen...
    1 Punkt
  8. Es kommt halt ein wenig darauf an, was für ein Tarp das ist. Ich war auf "beiden" Kungsleden mit einem Trailstar unterwegs, das ja auch eine Art Tarp ist, und fand das recht geeignet, da es sehr windstabil ist und viel Raum bietet, um bei Regen darunter zu sein (inkl. Kochen, Packen, Dinge trocknen). Oben ein "Sturmsetup" hinter einem Felsen (der Sturm kam dann nicht), und unten ein luftiges Setup mit viel Platz darunter im Wald. Ich glaube, der Bericht von @FuchsVomWaldezeigt einfach wieder Mal sehr deutlich, dass dieselbe Wanderung je nach Bedingungen komplett andere Herausforderungen stellen kann. Das ist zwar eine Binsenwahrheit, geht aber manchmal vergessen. Ich jedenfalls habe gerne immer etwas Reserve, was Sicherheit angeht (z.B. genug Kleidung und Nahrung, auch für den Fall, dass ich mal festsitze oder Kleidung oder Ausrüstung nass werden und getrocknet werden müssen). @FuchsVomWaldehat auf jeden Fall meine volle Bewunderung für sein Durchhaltevermögen. Mein einziger Gedanke beim Lesen war, dass mit mehr Zeit und Pausentagen die Wanderung vielleicht mit etwas weniger mentalem und physischem Verschleiss verbunden gewesen wäre. Wobei ich selbst auch immer dazu neige, am nächsten Tag weiter zu gehen, auch wenn mir eine Pause wohl manchmal gut täte. Ich bin unterwegs immer etwas "getrieben" und leider nicht sehr gut darin, Pausentage einzulegen, arbeite aber daran
    1 Punkt
  9. Dass Lighterpack für jede Größe einen eigenen Eintrag benötigt und das ganze sehr schnell sehr unübersichtlich wird. Fürs Erste würde ich es aber mal nicht als Showstopper betrachten. Immerhin bietet Lighterpack einen CSV-Export, den man dann auch komfortabel wieder in ein beliebiges Spreadsheet oder eine andere Anwendung importieren kann.
    1 Punkt
  10. Dort können ergänzende Daten ja nur vom Listeninhaber eingetragen werden, oder?
    1 Punkt
  11. Ja fuer 180 cm reicht die Kleinere. Solo...hmm...das Seideninlett vielleicht im Hochsommer in GR, das Microstretch habe ich als ich es vor ein paar Jahren neu hatte, zum Probepennen im ungeheizten Raum auf dem Bett verwendet, war auf jeden Fall nicht Sommer, in den waermeren Zeiten ist es haeufig im Zelt so, dass ich den Schlafsack nur bis zur Huefte habe und oben nur das Inlett...aber Temp-Empfinden ist ja auch sehr subjektiv... Fiuer mich ist halt das Microstretch Teil vielseitiger s.o. und das Seideninlett habe ich noch nicht lange, hat ja S&P erst ein paar Monate... Was die Haltbarkeit betrifft, machen beide von der Verarbeitung her einen sehr guten Eindruck, die Seide wirkt auf mich hochwertig min ebenbuertig mit dem Seideninlett von WM, aber das Microstretch Material ist extrem robust, das wird im Vergleich noch laenger halten. Ob das jetzt bei jemand, der das nur ein paar Wochen / Jahr nutzt, ueberhaupt eine Rolle spielt, ist eine ganz andere Frage.
    1 Punkt
  12. Also ich habe 2 Testnächte in dem Polyester Teil geschlafen und habe darin ordentlich geölt! Einmal zu hause auf dem Bett, ohne Heizung, wir sind Kaltschläfer und einmal im Frühjahr im Zelt mit 167er Apex Quilt von Liteway! In beiden Fällen geschwitzt. Teil weiter verkauft!
    1 Punkt
  13. Nein Du schwitzt nicht unnoetig drin, beide sind sehr weit geschnitten und einfach klasse Multiusing, bei S&P steht dazu Einiges auf der Website...Ich habe sie beide von da (das Seidenteil ist da nicht im Webshop, aber in large vorraetig). Den Microstretch Liner habe ich seit mehren Jahren (seitdem er raus gekommen ist) nutze ihn mehrere Monate / Jahr und bis jetzt ist nirgendwo eine Abnutzung erkennbar. Das Gewicht unterscheidet sich schon etwas, beim large sind es ca 65g, das Packmass unterscheidet sich auch um ca 40%, aber das Seideninlett ist halt ne gute Ecke teurer...das Seideninlett bringt bei mir ca 1,5° Isolierung, das Microstretch ca 4,5° Ich nutze sie btw mit mehreren WM Schlafsaecken, der Vorteil des Microstretch ist halt, dass Du noch etwas besser bei hoeheren Temps den Schlafsack offen bzw zurueckgeschoben nutzen kannst, wenn es fuer die Seide noch zu kalt ist. Aber klar, so wie Du schreibst, dass Du keine zusaetzliche Isolierung willst, passt das Seideninlett besser... Wenn Du noch Fragen hast, frag...
    1 Punkt
  14. Momentan ist das aktuelle (2024) Modell des Weitläufer Minimalist Rucksacks lieferbar: https://www.weitlaeufer.de/produkt/tourenrucksack-weitlaeufer-minimalist/
    1 Punkt
  15. wilbo

    Welches Zelt taugt was?

    Jupp, sehe ich auch so! Für mich war es überraschend, an welchen Stellen und einfachen Teilen einige Zelte gescheitert sind. Es bestätigt mich in meiner Überzeugung, dass man der Fertigung der Abspannpunkte genug Aufmerksamkeit schenken sollte. btw. Nett, dass sich beim Herings-Test meine Priorität bestätigt hat. VG. -wilbo-
    1 Punkt
  16. RaulDuke

    Welches Zelt taugt was?

    @wilbo Spannend wäre es allerdings, wenn man die zelte auch bei „seitenwind“ getestet hätte… wäre gespannt, wie das naturehike und das msr dann zusammen gedrückt worden wären…
    1 Punkt
  17. izi

    Schnürsenkel

    Bei mir gehen runde Schnürsenkel immer viel leichter auf als flache. Die von Altra sind ja flach. Runde bekommen bei mir grundsätzlich einen Doppelknoten.
    1 Punkt
  18. dust

    Vorstellungsthread

    hallo forum, seit einiger zeit les ich hier mit grossem interesse mit und profitiere von euren erfahrungen. als kind nahm mich meine oma, eine passionierte wanderin, mit auf tour. damals wurde auch der grundstein gelegt. später als ich mir dachte....junge du musst mal was lernen. kam ein studium in waldmanagment und noch später ein job als baumpfleger dazu. mit 18 sollte es nach korsika gehen, per anhalter. das war die erste grosse reise raus in die welt. ich reiste mit seesack. meine schuhe waren chucks bevor man sie chucks nannte. die waren damals spottbillig und quasi vom wühltisch.(bei arschkälte auf der wiese einer autobahnabfahrt in österreich hab ich mir beim trocknungsversuch auf der gasfunzel die schnürsenkel erstmal weggebrannt.) long story short...ich landete in italien und bin direkt gleich auf die schiefe bahn geraten.^^ der seesack blieb im jeweiligen bahnhofsschliessfach und ich war 2 monate ultra light unterwegs. nur nicht wandernd sondern bei den punkern auf der strasse. aber unterwegs sein und leben mit wenig war von da an das ding. was mich sehr reizt sind fernwanderwege. mir ist klar das ich mich da rantasten muss. körperlich und was die ausrüstung betrifft. da ihr ja wirklich sehr geduldig seid, würde ich demnächst evtl. mal meine packliste die hunderste hier reinstellen. was das trekking angeht fehlt mir bei manchen dingen die erfahrung...zelt,kochen. und bei manchen dingen sind meine erfahrungen nicht die passendem zu dem was ich vorhab....rucksack. eines ist mir jedenfalls klar. was gewicht angeht macht kleinvieh auch mist. nun da ich zu fuss für längere zeit unterwegs sein möchte, für 2 wochen mindestens. ich stellte fest das am tag 4 sich körperlich und geistig ein flow einstellt. ich bin ganz bewusst hier gelandet nach langem mitlesen. auch weil ich den austausch sehr interessant finde wer was an gimmicks oder komfort priorisiert oder für überflüssig hält. man möge mir verzeihen wenn evtl. was nicht ganz 100%ig UL ist. grüsse dust
    1 Punkt
  19. Hach, da kommen Erinnerungen hoch. Ich muss echt auch mal wieder ins Elbsandsteingebirge … Schöner Bericht, tolle Bilder – vielen Dank fürs Teilen!
    1 Punkt
  20. khyal

    Schnürsenkel

    Ob Schnuersenkel aufgehen, haengt auch von der Schleifen / Knotentechnik ab (z.B. obersten beiden Oesen sozusagen rueckwaerts schnueren - uralte Technik, oder Schnuersenkel auf jeweils auf einer Seite zwischen den letzten beiden Oesen senkrecht hoch fuehren uend dann von oben um den senkrechten Teil des jeweils anderen Endes rumfuehren und dann verknoten - der Trick kommt btw aus dem Laufbereich) und es gibt natuerlich noch den alten Militaertrick, die kompletten Schleifen / losen Enden in den Stiefel / Schuh schieben, einfachste Losung & zuverlaessig.
    1 Punkt
  21. Puhhh, krasser Reisebericht, aber vielen Dank dafür, soviel Ehrlichkeit muss man auch erstmal aufbringen. So eine therapeutische Beichte kann man auch nur hier im Forum machen, nicht-outdoor-affine Freunde erklären einen da für komplett durchgeknallt.
    1 Punkt
  22. markus.z

    Neue Ultraleicht-Ausrüstung

    OT: Hab Mal den 750er geordert. Kann berichten, wenn es interessiert.
    1 Punkt
  23. schrenz

    Schnäppchen-Thread 2.0

    Ich bin angenehm überrascht, 222g in XL (!), fällt eher knapp aus, aber schön lang geschnitten und auch schön lange Ärmel, auf jeden Fall eine gute Ergänzung für die kalte Jahreszeit. Von dem Karpos Alagna bin ich begeistert 113g in XXL (mitteleuropäische L/XL😁), üppige Etiketten schon entfernt, ich hatte eher was in Richtung Gridfleece erwartet und war von dem Isomaterial überrascht. Beide Kleidungsstücke kombiniert sind schon ganz schön warm für 330g Gesamtgewicht.
    1 Punkt
  24. A.K.

    Vorstellungsthread

    Huhu Ich bin AK, bin 30 Jahre alt und wohne in Köln. Seit 2019 lese ich zwischendurch immer mal wieder Beiträge mit und war irgendwann davor sogar schon mal auf einem Forumstreffen dabei. Zum UL bin ich damals durch Autobahn gekommen. Dadurch war ich zum Glück nie ultra heavy unterwegs. Aktuell versuche ich pro Monat einen Overnighter in meinen Terminkalender zu packen. Inzwischen habe ich schon ein paar Wanderungen hinter mir, neben einigen deutschen Wanderwegen z.B. den HRP, irgendwas ohne Wegnamen in der Mongolei, den Bohusleden, einen Teil vom AT, einen kleinen Teil vom Sentiero Italia in den Appeninen und letztes Jahr bin ich den PCT Sobo gelaufen. Das nächste Ziel ist der CDT in 2025 und ich hoffe hier etwas Austausch insbesondere zum Thema Schlafsetup zu finden, da mir mein Cumulus Liteline 300 definitiv nicht für diese Tour ausreichen wird. Leider wird mein Setup über die Zeit eher schwerer als leichter, daher sind Anregungen immer herzlich willkommen :) Viele Grüße aus Köln AK
    1 Punkt
  25. Und da wir hier so schön die unterschiedlichen Schnitte sammeln, zeige ich euch mein Krümelmonster aus 130g/qm von Extex. Es hat eine leichte A-Linie und reicht bis Mitte Oberschenkel. So reicht die Länge aus um darauf zu sitzen. Wenn ich es als Pullover tragen möchte, kann ich es mit der Kordel im unteren Saum auf Hüfthöhe fixieren. Dann fällt er wie ein Pulli mit Bündchen. Die Schnur ist 1mm Polyesterschnur aus dem Baumarkt und die Tankas sind die ganz kleinen von Extex. Schnitt: eine Mischung aus meinem eigenen Sunhoody- und Winter-Isojacken-Schnitt, dann verlängert und auf A-Linie erweitert. Soll mit meiner Windjacke kombiniert im Frühjahr & Herbst den Puffy ersetzen, sowie die Wärmeleistung meines Quilts pimpen. Hat beides gut funktioniert letzte Woche. Puffy & Quilt ergibt bei mir eher Sauna / Dampfbad Feeling. Mit diesem hier war das Schlafklima super angenehm. Darf auf jeden Fall noch mal mit. Zuhause auf der Couch macht er sich auch gut. Gewicht: 259g
    1 Punkt
  26. wilbo

    Nur ein Tarp...

    Solange es trocken bleibt. Ein gut gebrauchtes DCF shelter ist in der Oberfläche rauer und zerknitterter als ein neues Laminat. Ich vermute, dass daran noch etwas mehr Wasser hängen bleiben könnte. Als die Tarps so nett nebeneinander standen, habe ich mich gefragt, welches shelter ich denn bei dem Regen wählen würde. Also habe ich mich in alle drei kurz hineingelegt und ganz klar für das „größte“ entschieden. Mit 170 × 300 cm ist es natürlich nicht gerade riesig, aber immerhin so breit, dass ich unterm Tarp etwas Spiel und Platz für einen Rucki habe. Bei den beiden anderen verengt sich der Fußraum auf 120 und 130 cm Breite. Da bekomme ich das unbestimmte „Gefühl“, dass ich bei etwas mehr Bewegung in der Nacht eher an Rand gerate. Interessanterweise war das rechteckige 170er Tarp das erste der Serie, was ich genäht hatte. Allerdings dachte ich bei den ersten Übernachtungen, man könnte am Fußende ein wenig Stoff sparen. Seltsam, wie das Pendel jetzt zurückschlägt … Von den Materialien würde ich aktuell das Silpoly dem DCF vorziehen. Trotz der stärkeren Querdehnung finde ich das Material weniger sperrig und im Packmaß deutlich angenehmer. Die schwere Baumwolle kommt ins Spiel, sobald auf Feuer gekocht wird, aber das ist wieder ein komplett anderes Konzept. VG. wilbo-
    1 Punkt
  27. Mal provokativ: Je konkreter der Tipp zu dem Thema, desto weniger taugt der. 😉 Ich bin gerade vom Südlichen Kungsleden zurück - und das erste Mal mit Trailrunnern, mehreren Socken und auch mit Sealskinz. Die Tour war nässemäßig ein Alptraum wegen Regenfällen wie die Schweden sie selbst nicht gesehen haben (O-Ton) und ich hatte nur 1 Tag, an dem die Füße nicht wenigstens übern Knöchel im Wasser/Sump/Moor/Kombi-aus-allem standen. Ich hab in 15 Tagen jede Kombination ausprobiert und habe mich selbst bei Temperaturen zwischen nahe 0 Grad und 10 Grad nass und ohne Sealskinz wohler gefühlt. Deswegen würde ich dennoch nicht empfehlen, es genau so zu machen. Das musst jeder selbst herausfinden, deswegen finde ich den Tipp "Nimm mal alles mit und teste dann" am sinnvollsten. Denn wenn was bei dem Thema gar nicht hilft, dann ist es pauschalisieren. Dieses "Mit Trailrunnern geht das alles, muss einem nur egal sein" hilft als Allround-Formel nämlich praktisch gar nicht. Auch wenn da einiges Wahres dran ist, muss man wissen, ob man damit umgehen kann. Denn das kann mental äußerst anstrengend sein, und daher würde ich niemanden mit dem Tipp auf eine Tour schicken wollen. Und es gibt so viele Unwägbarkeiten: WIe lange geht es denn überhaupt? Ist es Sommer, Herbst oder Winter? Gibt es Hütten zum Trocknen? Wie oft soll es regnen? Wie nass ist der Weg? Gibt es Sümpfe? Wie oft muss gefurtet werden? Geht das Wasser über den Schaft von GTX-Stiefeln? In welchem Zustand sind die Füße nach Tag 10? MEINE Erfahrung vom Südlichen Kungsleden war, dass irgendwann alles nass ist. Besonders natürlich wenn man bis zu den Schienbeinen im Wasser steht und es in Strömen regnet. Da erübrigt sich fast die Frage, womit man läuft, außer dass der Sinn von Stiefeln von Funktion und Gewicht her abnimmt. Dass die Sealskinz nicht dichthalten, will ich wie bei den vielen Membran-Verpönungen nicht gelten lassen. Allerdings stimmt es, dass Sealskinz irgendwann innen genau so nass sind, als wenn man sie gar nicht anhätte. Macht für mich auch Sinn, denn wenn eine Membran ohne jegliche Imprägnierung außen nass ist, kann die innen entstehende Feuchtigkeit auch nicht raus. Gerade bei langen Etappen "schwimmt" man also selbst bei kühlen Temperaturen (normalerweise gut für die Atmungsaktivität) in den Socken. Wegen der Atmungsaktivität ist die Membran bei den Socken im nassen Zustand völliger Quatsch, da sie eben nur im trockenen Außenzustand funktionieren kann. Formel: Nasse Socke = Tüte. Warum fand ich dann die Kombi Trailrunner und nur normale Merinosocken besser? Ich hatte das Gefühl, die Nässe hat wenigstens eine Chance rauszukommen, und irgendwie atmet das System. Merkwürdigerweise fand ich diese auch mental viel entspannter. Ich hab es leichter ertragen, wenn die Schuhe und Socken nass wurden als die Schuhe und Selaskinz. Die Sealskinz suggerieren, man könne trocken durch den Tag kommen, und jede Pfütze vereitelt das. Hat mich immens gestresst. Ohne war ich viel lockerer mit den Bedingungen. Ein weiterer Aspekt: die Socken trocknen schneller und besser als Sealskinz. Selbst in einer kleiner Hütte mit Ofen und Saunatemperaturen habe ich die Sealskinz nicht in einer Nacht trocken bekommen. Was nützt unter den Bedingungen am nächsten Tag also die Dichtigkeit? Daher fand ich letzten Endes die schon genannte Strategie "am besten": Socken in den Trailrunnern und die Sealkinz als trockene Lage, wenn man in die nassen Schuhe im Camp muss, weil das ist durchgenässt und durchgefroren echt widerlich. Wenn man morgens allerdings los muss und sich laufend aufwärmt, sind nasse Socken und Schuhe schon nach dem Anziehen verblüffenderweise gar nicht mehr so schlimm. Zumindest bei mir. Die Wahrheit ist aber auch, dass ich mit allen Kombinationen jeden Tag ans Ziel gekommen bin und die Tour geschafft habe. Letztlich ist die Pflege der Füße, wenn es oft bis ständig nass ist, und damit die Füße so oder so meist nass sind, am wichtigsten. Bei Pausen alles Ausziehen und den Füßen Trocknung ermöglichen, wenn machbar, und abends Hirschtalg. Würde ich deswegen jetzt bei jeder Tour ohne Membran rumlaufen? Nein. Kommt auf die Tour an und die Möglichkeiten, das Wasser verlässlich draußen zu halten. Ich bin z. B. den Rennsteig im Herbst nahe 0 Grad und viel Regen nur mit gewachsten Lederstiefeln gewandert - hat auch gefunzt und das mit bestem Fußklima. Würde ich trotzdem nicht jedem so empfehlen. Warum? Weil eben. 😆
    1 Punkt
Diese Rangliste ist auf Berlin/GMT+02:00 eingestellt
×
×
  • Neu erstellen...