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Ultraleicht Trekking

Rangliste

Beliebte Inhalte

Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 16.02.2020 in allen Bereichen

  1. zeank

    PCT 2020

    Triple Crown Outfitter vermietet und verkauft. Wenn Du mietest, gibst du ihn Kennedy Meadows North einfach wieder ab. Kostet aber $50. Kaufen kann billiger sein, wenn du ihn gut wieder verkauft bekommst. Was mich echt gestört hat, dass Yogi beim Vermieten deine Kreditkarte will und sich sogar den CVV Code kopiert mit der Begründung, dass Leute die canister schon versucht haben weiterzuverkaufen und sie quasi ein Pfand will. Geht eigentlich mal gar nicht. Sie meinte lapidar “traust du mir nicht?”. Naja, ich würde ihr schon trauen, aber was wenn jemand den Ordner klaut, wo sie die Kreditkarteninfos aufbewahrt? Naja, side note. Kennedy Meadows North war echt super nett und sollte nicht als Umweg gesehen werden. Ein echtes Highlight dort.
    3 Punkte
  2. nierth

    Schlafmangel?

    kann ich nur teilweise bestätigen. In neuen Hotelzimmern, ja. Aber in den Jahren, in denen 60-80 Tage in meinem Zelt genächtigt habe, kam es mir wie ein zweites Zuhause vor und ich habe darin geschlafen wie ein Stein. Einmal sogar mitten in einem Gewitter: Meine Begleitung im anderen Zelt erzählte mir am nächsten Tag, dass Donner und Blitz zeitgleich kamen und sie aus Angst ins Klohäuschen gerannt sei. Ich habe nichts davon mitbekommen und mich nur am nächsten Morgen über die Nässe gewundert...
    2 Punkte
  3. zeank

    PCT 2020

    Jupp SOBO geht auch: https://triplecrownoutfitters.com/shop/sale/featured-products/bear-canister-rental-pick-up-at-kennedy-meadows-resort-and-pack-station-km-north/
    2 Punkte
  4. BitPoet

    Schlafmangel?

    Geht mir auch so. Egal ob das im Hotelzimmer, einem von der Breite halbwegs ausreichenden Platz im Matratzenlager einer Berghütte oder eben im Zelt oder beim Cowboy-Camping ist. Auf Tour ist die Welt sehr viel unkomplizierter. Und der im Artikel erwähnte Gewöhnungseffekt ist definitiv da. Irgendwann hat es mich nicht mehr belastet, an einem unbekannten Ort zu schlafen, aber subjektiv würde ich auch sagen, dass es so ein Gefühl von "nicht zuhause sein" war, das ich früher mit mir herum geschleppt habe und das ich jetzt so nicht mehr kenne. Home is where my head lies.
    2 Punkte
  5. skullmonkey

    Schlafmangel?

    Das glaube ich nicht, es gibt ja auch einige Artikel die schreiben das man grad draussen in der Natur, besonders nach etwas körperlicher Anstrengung, sehr viel besser schläft und auch sich besser erholt. Ich selbst schlafe daheim unterschiedlich gut, in der Regel bin ich so um 23:30 im Bett und lese dann noch 30+ Minuten und schlafe dann ein. Ja, das tut Sie auch bei mir, und dann gehe ich drinnen wie draussen halt mal eben aufs WC und gut ist Daheim stehe ich irgendwann zwischen 6:30 und 8 Uhr auf (je nach dem welches Kind ich morgens wohin bringen muss). Beim wandern schlafe ich dann in der Regel super-gut, weil ich da spätestens (ALLERSPÄTESTENS!) um 21 Uhr unterm Quilt liege (es sei den mir kommen Nordlichter oder die Milchstrasse vor die Linse). Ich schlafe auch meistens bis 7 Uhr oder später, und starte langsam und erholt in den nächsten Wandertag. Wie bei allem sind diese Erfahrungen aber immer von einem selbst abhängig - nur weil ich draussen sehr guten & erholsamen Schlaf habe heisst das nicht das jeder andere das auch hat ABER ich denke wenn man einige Tage draussen geschlafen hat und mit dem Schlafsetup alles passt, dann könnte es doch passieren das man evtl. langsam einen besseren Schlaf hat.
    2 Punkte
  6. Ultralight82

    Schlafmangel?

    Auf längeren Touren fahre ich automatisch runter. Mein Stresslevel wird wesentlich verringert und ich bin dazu in der Lage mit sogar noch weniger Schlaf auszukommen. Im Normalfall benötige ich 6-8std Schlaf um mich zu regenerieren. Auf Tour 5-6std auch über 2 Wochen. Die Körperliche Anstrengung an sich ist dort ein wesentlicher Faktor um mich noch schneller in den Schlaf zu bringen. Auf meiner letzten Tour im Sauerland habe ich die "Seelenruhe" als größte Entspannung empfunden. Das Laufen an sich war eher Automatismus. Das ist für mich einer der größten Geschenke die ich Ultralight Wandern zu verdanken habe. Minimalismus der weiterhin zum entspannen beiträgt. Ich bin auf Tour wirklich und voll ausgeglichen, weil ich nur das dabei habe was ich wirklich benötige um im hier und jetzt zu sein.
    2 Punkte
  7. moritz

    Schlafmangel?

    Könnte mir vorstellen, dass dieser (Halbwach-)Effekt beim Wandern durch die körperliche Anstrengung tagsüber ein Stück weit ausgeglichen/reduziert wird. Also, dass der Körper der Erholung eine höhere Priorität einräumt als der Wachsamkeit, die Umgebung immer wahrzunehmen.
    2 Punkte
  8. zeank

    Schlafmangel?

    lol, hab gestern an meinem neuen Quilt rumgespielt und unterschiedliche Liegeunterlagen probiert und bin prompt auf dem Fußboden eingeschlafen.
    2 Punkte
  9. effwee

    Schlafmangel?

    OT: hah! nein! bin leidensgenosse indoor/ outdoor, immer... Ich schlafe indoor wie outdoor durchwachsen - wenn ich aber draußen gut schlafe, dann fühlt es sich sehr viel erholsamer an als eine vergleichbare nacht indoor.
    2 Punkte
  10. Es wird Wüste: Das Tote Meer und kaputte Füsse. Als wir Dvir verlassen wünscht uns am Tor eine ältere Dame, die sich an ihrem Stock festhält, mit einem strahlenden Lächeln einen wunderbaren Tag, dieser hatte bereits mit Kaffee und Porridge im Bett begonnen, die Sonne scheint, der Himmel ist blau – der Tag ist wunderbar; und weil thruhiken auch ein unmittelbares Genießen des Momentes lehrt, taucht das kritische „noch ist dieser Tag wunderbar“gar nicht erst auf. Vielmehr wird dies recht bald irritiert durch eine Gruppe Kids, die im nahe gelegenen Wald wohl die Nacht campiert hatte, weniger, weil sie es bei der Kälte tat, sondern weil ihr Gruppenleiter, aussehend wie eine Mischung aus Pfadfinder und dem Klischee eines orthodoxen Juden mit Kippa und Zizijot, die aus seinen schwarzen Fleece herauslugen, aber auch das war es nicht, sondern vielmehr seine Bewaffnung. Ein silberner Colt hängt an seinem Gürtel und wir unken, dass – beide selber gestählt in der mehrmaligen Betreuung von Jugendfreizeiten an der Costa Brava – dies durchaus verständlich sei, um eine Horde Jugendlicher unter Kontrolle zu halten. Aber ernsthaft: wegen der Schakale? Oder einfach ein Waffennerd, der seit der Liberalisierung der Waffengesetze durch die Regierung Nethanjahu Waffe trägt. Wir haben, nach dem wir ausnahmslos Jugendgruppen im Beisein von bewaffneten Securities angetroffen haben, dann auch verstanden, dass es etwas mit der innen- und außenpolitischen Lage zu tun hat und nicht mit einem männlichen Waffenfetisch. Jugendgruppen sind im sicherheitspolitischen Jargon nun eben „weiche Ziele“ - wie illusorische dieses Sicherheit ist, hat sich gezeigt als wir bereits drei Tage wieder zu Hause sind und ein Auto in Jerusalem in ein Gruppe Soldaten raste und zwölf von ihnen verletzte. Wir laufen mit einer dieser Gruppen gemeinsam Richtung Ga'ai, erst durch einen lichten Wald aus Nadelgehölz und am Fuße ebene jenes Ga'ai überholen wir eine weitere Gruppe und können den Aufstieg und die Aussicht vom Gipfel schließlich alleine genießen. Es ist windig zwar, aber die Sonne und die Anstrengung machen ein kurzes verweilen möglich. Nachdem wir den Wald verlassen hatten, sind die sanften Hügel geblieben ihr Baumbewuchs aber gewichen. Stattdessen ein lichtes Gras, dass auf Ferne so erscheint, als ob des den ganzen Boden bedeckt, es aber nicht tut. Der Kontrast kommt so unvermittelt, dass wir einen Moment gebraucht haben. Oben angekommen ist die Aussicht eine Wunderschöne: Zur Westbank, zurück nach Dvir, im Westen verschwinden die grünen Hügel im Dunst des Morgens, im Osten steht die Sonne noch recht tief und im Süden dünnt sich das Grüne langsam in bräunlichen Dunst auf – irgendwo dort liegt der Negev. Irgendwie dorthin werden wir laufen. Wir freuen uns. Richtung Sansana durchqueren wir wieder lichte Wälder und Richtung Meitar Äcker und Plantagen. Und endlich taucht – gefühlt aus dem nichts – aber als dumpfe Gewissheit die ganze Zeit vorhanden, nur in seiner ganzen Monstrosität für uns nicht sichtbar die Mauer zwischen Israel und der Westbank auf: Hier an dieser Stelle eine meterhohe Stahlbetonmauer, mit mindestens noch zwei Metern Stacheldraht oberhalb der Mauerkrone, davor eine asphaltierter Patrouillenweg, dieser ist wiederum mit einem niedrigeren Stracheldrahtzaun gesichert. Zwei Krähen sitzen ganz oben im Stacheldraht, die eine schaut gen Westbank, die andere gen Israel. Nicht überall sieht die Mauer so aus, nicht über all ist sie eine Mauer, sondern ein Zaun, nicht überall ist sie vorhanden und nicht überall verläuft sie kongruent mit der Waffenstillstandlinie von 1949, hier tut sie es fast – zumindest auf jenen paar Kilometern an denen sie uns begleitet und hier ist es eine Mauer. Nach Erzählungen eines Freundes, der in Nahal Oz direkt gegenüber von Gaza-City lebt wissen wir, dass es durchaus auch Angriffe mit Panzerfäusten auf Busse oder Autos gibt und gegeben hat, da hier die Straße direkt neben der Grenze verläuft, kann es durchaus sein, dass hier deshalb Stahlbeton verbaut wurde - in letzter Konsequenz wissen wir es nicht. Wir wissen aber auch, dass das Westjordanland nicht der Gazastreifen ist. Was wir nicht wissen und wir nur erahnen können, ist welche Schatten die Mauer auf beide Seiten wirft (und als wir zur Verkündung der so genannten Friedensplan durch Donald Trump direkt neben Gaza-City sitzen, lesen wie die Hamas die „Days of Fury“ ausruft und wir noch in der gleichen Nacht die Kampfflieger als Machtdemostration auch über unsere Köpfe donnern hören, uns der gemeinsame Freund mit einem Lachen, in dem die Spur einen schweren Verzweifelung liegt erzählt, er überlege, wo nun der Boden im Flur so nass vom Baden aller drei Kinder sei, er gar nicht genau wissen wie wir alle sechs binnen von 30 Sekunden im hauseigenen Schutzraum sein sollen, ohne auf den Kacheln auszugleiten. Wir lachen, es nimmt die Schwere, die aus Washington durch den Äther wabert. Wir kleben alle an den Handies und verfolgen die politische Lage. Sie wird uns unmittelbar betreffen, vielleicht heute Abend schon. Es sah schon schlimmer aus, er lacht wieder. Er ist Mitte dreißig und leidet unter Herzrhythmusstörungen und es gibt Tage an denen fühlt er sich einfach besser wenn er nicht direkt jene Straße nimmt, die direkt an der Sperranlage vorbei führt – und das ist nur eine Seite der Geschichte und nur eine Geschichte von den unzähligen und sie ist die tendenziell privilegiertere...). Die Mauer begleitet uns bis Meitar. Wir sehen in der Ferne einen Übergang. Blechlawinen funkeln in der Sonne, wir mutmaßen Stau. Nein, ein riesiger Parkplatz. Stimmt wir haben bisher kein Kennzeichen aus den palästinensischen Autonomiegebieten gesehen... Wir diskutieren mal wieder die Unterschiedlichen Aspekte des Konfliktes und beenden das Gespräch wie so häufig mit einem resignierend seufzenden Schulterzucken. In Meitar haben wir Resupply und Wasserkaufen eingeplant und wir haben auch richtig Bock auf geilen Scheiß – Essen ist einfach etwas so profan Basales, dass selbst 100 Jahre Konflikte in dieser Weltgegend nicht gegen ankommen. Pastramisandwich! Oder Baba Ganush! Oder Hummus! Oder! Oder! Oder!... wir ergehen uns in unserer Phantasie und laufen mit erhöhtem Speichelfluss durch die Neubau- und Baustellenvororte von Meitar bis wir endlich im gelobten Land des Hikertrashs stehen: Supermarkt! Und Halleluja: ein großer Supermarkt! 120 Schekel später und sehr viel glücklicher, ist der Rucksack dann doch deutlich schwerer und es ist dann doch mehr geworden als geplant. Pastrami-Käse-Sandwich ist es geworden und es war köstlich! Danach improvisieren wir uns durch ältere Neubaugebiete und die kleinstädtische Naherholung in Form von Grill- und Picknickplätzen, wieder durch einen lichten Wald gen Trail. Als wir diesen erreichen, erreichen wir auch recht bald das Ende des Waldes. Wir laufen über karge Hügel, die Sonne senkt sich im Südwesten bereits und lässt die ein wogendes Meer aus Hügeln im Dunst verschwinden. Eine karge Schönheit und Ruhe strahlen sie aus, wir befinden uns im Übergang Richtung Wüste. Die Vorfreude steigt. Im Osten weitere Hügel, wir immagnieren, dass schon bald hinter diesen, die weite Ebene des Toten Meeres und des Jordantales auftauchen – blanke Illusion, wir sind noch nicht mal in Arad... aber die Euphorie, verzerrt die Vorstellung von Raum und Zeit. Wir sind bisher am heutigen Tage auch Kilometermäßig recht gut voran gekommen, A.s Ferse hat der gestrige kurze Tag gut getan und bedankt sich mit weniger Schmerzen. Die Wege sind gefällig gut zu laufen und die Aussichten sind wunderbar – Negev wir kommen! Zunächst stehen wir aber im sprichwörtlichen Wald. Am späten Nachmittag passieren wir die Ausgrabungsstätte Jattir, schon in der Bibel erwähnt und stehen in Israels größten aufgeforsteten Wald. Eine 30 Quadratkilometer große lichte Anpflanzung von einer Millionen, vornehmlich, Aleppo-Kiefern und Mittelmeer-Zypressen. Im ersten Moment sind wir etwas enttäuscht, hatten wir uns schon vorgestellt auf einer der kahlen Höhen unser Zelt aufschlagen zu können und dabei zu sehen können wie die Sonne im Westen hinterm Horizont verschwindet. Hoffnungslos naturromatisch arrangieren wir uns damit, dass wir gegebenenfalls keinen Sonnenuntergang vor dem Zelt genießen können. Wir erhöhen das Tempo etwas und finden eine geeignete Stelle. Eine nach einer Seite offene Senke, flach, und tatsächlich recht sonnenuntergang-guck-freundlich. Als wir gerade dabei sind die Gegebenheiten zu sondieren hält ein Militärjeep neben uns und fünf Augenpaare mustern uns freundlich und neugierig. Wir werden auf hebräisch angesprochen. „Sorry, we don't understand“, kurze Rücksprache im Fond, „Do you need help“, „No, Thanks, we are fine“, „Do you have everything do you need? Water?“ „Yes. Thank you“ „Okay. Enjoy your stay in Israel“ wir reiben uns den Staub und die Verwunderung aus den Augen. War das gerade real? Mit einem breiten Lächeln ob der Surrealität des eben erfahrenen bauen wir das Zelt auf, entdecken sogar eine Feuerstelle, was meine Freundin in helle Aufregung versetzt. Also verfolgen wir die Arbeitsteilung wie schon zuvor, wenn es die Möglichkeit zum Feuer machen gibt: Ich kümmere mich um Haus und Herd und sie sammelt Holz sowie brennbaren Müll und macht Feuer. Der Wind trägt die Rufe des Muezzin zu uns, wir wähnten uns tiefer im waldigen Nirgendwo. Entweder der Muezzin oder unsere Anwesenheit wird eifrig von Schakalen kommentiert, ein Exemplar ist sogar sehr neugierig und läuft in einer halben Ellipse in vielleicht 20, 30 Metern Entfernung um uns herum, die Augen des Schakals schimmern grünlich in der Dunkelheit, mich macht seine Nähe und scheinbare Neugierde etwas nervös, meine Freundin juckt das nicht. Ich plädiere dafür heute das Essen und alles auf jeden Fall im Zelt zu lagern -als ob wir das nicht jede Nacht so gemacht haben, ich spreche aber auch vornehmlich mit mir selber. Tiefflieger jagen zum Einschlafen über den Wald. Mit einem schmunzeln erinnere ich mich an meine ersten drei Wochen auf dem E1E5-Thru, als ich gefühlt jeden Insta-Post mit „Die Nacht war saukalt...“ begann und so wollte ich auch diesen Absatz so beginnen, bis mir diese Volte kam – aus meinen Schmunzeln wird ein feistes Grinsen, aber ich sitze ja jetzt auch im warmen. Diese Nacht kratzte haarscharf an unteren Temperaturlimit unserer Ausrüstung, das wir recht großzügig mit so um die 4 Grad bemessen haben. Auf dem späteren Weg sehen wir in schattigen Senken Pflanzen mit Frostschäden – während ich ein Landkind bin, ist A. Großstädterin mit elterlicher Schrebergarten-Sozialisation und entsprechenden Blick für sowas – es war sehr kalt heute Nacht, der Kondens ist aber weiterhin flüssig an der Zeltdecke, also nicht sooo kalt. Kalt genug um schlecht zu schlafen, irgendwo an den Rändern des Komfortbereichs.Wach macht mich aber der Muezzin. Ich öffnen den Zelteingang. Eine Gruppe Soldaten joggt vorbei. Guten Morgen. Kaffee. Schnell Packen. Bewegung hilft gegen die Kälte. Die restlichen acht Kilometer des Yatir-Waldes, sind weiterhin lichtes Nadelgehölz und ein dichter, sattgrüner Grasteppich, einzelne florale Farbtupfer am Wegesrand – wir verlieren den Trail bzw. die Traimarkierungen und laufen freestyle weiter bis wir wieder Markierungen finden – auf einer Anhöhe stehend eröffnen sich Blicke gen Norden Richtung Westbank und im Süden der Judäischen Wüste – unwirklich im Welt zu stehen und auf braue, karge Hügel zu schauen, die sich im Dunst des Horizonts verlieren. Genau so unwirklich erscheint der Hügelrücken dem wir nun folgen, auf der einen Seite noch Wald, auf der anderen bereits die Andeutungen der scheinbaren Unwirtlichkeit dessen was uns demnächst erwartet. So plötzlich wie der Wald anfing, hörte er auch auf. Wie ein Finger ragt dieses letzte Stück in die Judäische Wüste. Wir stehen in Schotter, Steinen, Sand bedeckt mit niedriger staubiger Vegetation. Der Weg beschriebt eine Kurve gen Süden und einen Aufstieg auf einen weiteren Hügelrücken – oben angekommen, empfängt uns ein grimmig kalter Wind, der mit aller Kraft an uns zerrt und ab und an die Balance von uns beiden auf die Probe stellt. Wir steigen den Hügel Richtung Drijat – einer Beduinen-Siedlung – ab und treffen auf der Höhe des nahen Steinbruchs M. -sie ist Shvil-Thruhikerin, sie hat ebenso wie wir im Norden angefangen, in Tiberias aufgesteckt ist nach Eilat und Flipflopt nun NoBo nach Tiberias, wir haben uns über Insta connected und hielten uns über Trail-Klatsch und Tratsch, Befindlichkeiten, Wetter und Trailbedingungen auf dem laufenden – wir schnacken eine Weile. Sie warnt uns noch vor den berühmt-berüchtigten Hunden bei Drijat, die sie angegangen haben und sie sich nur mit Steine schmeißen vom Leibe halten konnte – die Saison auf den Shvil hat noch gar nicht richtig angefagen und es sind bereits zwei Hiker*innen gebissen worden. Ja, wir haben von ihnen gelesen und sondieren beim weiteren Abstieg das Gelände – den taktischen Vorteil der Fernsicht ausnutzend. An dem Dorf angekommen, gibt es eine Gruppe Hunde, die gelangweilt im Müll wühlt und sich nicht für uns interessiert. Bei der nahen Siedlung sieht es anders aus. Wir beobachten die Hunde, zwei, drei, alle in Wegnähe – Okay, da müssen wir durch. Die Hunde -zumindest, diejenigen welche wir sehen können – nehmen zunächst keine Notiz von uns. Bis einer anschlägt – der Rest ist Rudelverhalten, wir sehen uns auf einmal von fünf, sechs Hunden umringt, die aggressiv uns stellen. (es gibt ja einen thread hierzu, was tun bei solchen hunde attacken, hier unser Beitrag zu dieser Debatte:) Wir machen uns groß, schreien laut Hey! Was!? Verpisst Euch! Ey! Werfen Steine, tun so als ob, das schüchtert sie ein Beide Parteien haben ihre Grenzen klar gezogen und wir können umsichtig an den Viechern vorbei ziehen. Bis... naja, zur nächsten, locker ein Dutzend Tiere zählende Gruppe. Pffff. Wir gucken ihnen dabei zu, wie die Rüden ihre Rangkämpfe auskämpfen (wir deuten dies so, weil der Sieger, dann die nächstbeste Hündin besteigt – wir sind Gesellschaftswissenschftler*innen), die Stimmung ist aggressiv, aber sie sind mich sich selber beschäftigt. Wir können sie im großen Bogen umlaufen... Das lief alles in allem ganz gut. Meine Freundin hat Angst vor Hunden, seit ihrer Kindheit, ein fucking Trauma und das hier war nichts anderes als Konfrontationstherapie im Doom-Mode – danach konnten wir in der Reflexion der Situation konstatieren, dass sie es nicht nur erfolgreich geschafft hat sich dieser Meute zustellen, sondern auch das ermächtigende Gefühl von Handlungsfähigkeit hat sich eingestellt – irgendwie hat alles immer dann doch seinen Sinn. Stumpfisinnige Pace-Strecke durch öde, verstaubte Äcker mit eingepfügtem Müll, vorbei an Janabib, einer traurigen Ansammlung von Trailern und Wellblechhütten und Autowracks, den Ruinen Tel Arads, durch Obstplantagen durch die Gazellen jagen, vorbei an verlassenend Autorennstrecken, an Zäunen voller Plastiktüten an denen der Wind reißt, bleigrau drückt sich der Himmel flach über die Landschaft – die letzten Kilometer nach Arad sind steinige Schotterhügel, Parkplätze und Müll der sich in den Senken der Wadis sammelt – neben der Nationalstraße 31, in den Wind mischt sich das Dröhnen der LKW's und Busse, eine Schießanlage ist in Hörweite, MG-Salven werden vom Wind verwischt. A.'s Ferse kapituliert auf den letzten Kilometern Schotter und sie humpelt gen Stadtrand. Also Superpharm. Bandage zur Unterstützung und neue Schmerzmittel. Kaufen noch schnell Abendessen und ein Feierabendbier und machen uns auf die Suche nach dem Wohnort unseres Trail Angels. Dieser wohnt am Stadtrand und wir bekommen eine recht günstige City-Tour, das der Bus wirklich einmal durch alle Stadtteile fährt... Abends hängen wir bei Hagit auf dem Sofa, gucken mit ihr Fernsehen und unterhalten uns via google Translate. Die USA haben Soleimani liquidiert und bei seiner Beerdigung sterben 40 Menschen; Jahrhundertregen hat zwei Menschenleben in Tel Aviv gekostet, der Schnee bzw. seine Mengen im Golan, sind so außergewöhnlich, dass auch sie es in die Nachrichten schaffen... Mittendrin, statt nur dabei Der Tag beginnt mit den großen gesellschaftlichen Bruch- und Konfliktlinien der israelischen Gesellschaft im alltäglichen Kleinklein: Wir wollen den Bus Richtung Innenstadt nehmen und A. wird der Zutritt verweigert – weil sie Frau ist „No! Charidim! No! Charidim!“ - vielleicht hätte sie auch hinten einsteigen können, wir wissen es nicht, die Tür geht zu der Bus fährt weg – uns fällt auf es sitzen nur Männer drin. Konstaniert warten wir auf den nächsten. Mittlerweile haben gewohnheitsrechtlich – unter Missachtung der israelischen Verfassung und der 50% säkularen Israelis - ultraorthodoxe Charidim in vielen Buslinien eine Geschlechtersegregation durchgesetzt, der sich gegeben falls auch unter Missachtung der körperlichen und psychischen Integrität der Frauen Nachdruck verleihen – die israelischen Medien, sind voll mit Berichten von Strafverfahren gegen Charidim, die Frauen, die sich nicht in den hinteren Busteil gesetzt haben, beschimpft, bespuckt und/oder körperlich angegriffen haben. Willkommen, auch das ist Israel. In den nächsten Bus dürfen wir beide einsteigen. In der Innenstadt kaufen wir noch schnell ein kleines Frühstück und Abendessen – heute recht entspannte 24 Kilometer bis zum Masada Nightcamp. In einer Bäckerei decken wir uns mit süßen Perversitäten ein, frühstücken noch in der Wärme der Shopping Mall, es ist unglaublich kalt heute. Als wir Arad verlassen empfängt uns ein scharfer Wind, der den Maschinengewehrsound des nahen Schießplatzes herüberweht, flächig verteilt sich ein auf und abschwellenden TACK-TACK-TACK-TACK über die kargen Hügel der Judäischen Wüste. Der Himmel bietet ein unglaubliches Schauspiel – der Wind schiebt Wolken zu grauen, dichten, mal bleigrauen, Flächen zusammen, reißt sie wieder und taucht die Wüste in ein intensives leuchtendes Gold, um kurz darauf die Wolken wieder zu vertreiben und große strahlend blaue Löcher sich zeigen, durchsetzt von Wolkenfetzen, die durch den Wind wieder zu dunklen Flächen zusammengeschoben werden, die die Hügel in ein diffuses, staubiges Licht tauchen – wunderschön. Wir kommen sehr langsam voran, der Weg ist sehr geröllig, ein Alptraum für A.'s Ferse. Nach sieben Kilometern müssen wir auf die Straße nach Kfar Hanokdim wechseln, sie kann nicht mehr, zwei Ibus und der roadwalk ist gesichert. Wir beschließen, nur bis zur Oase und dem dort angesiedelten Hotel zu laufen, statt nach Masada, Neroday, Fuss hoch und planen was mir mit dieser Situation anfangen. Roadwalks, wenn sie durch eine ansprechende Landschaft verlaufen können ja auch was gutes – etwas kontemplatives haben – dem ist hier so. Wir werden von Militärkonvois überholt, Touristenbussen und verbeulten Pick-Ups. Als Wir Kfar Hanokdim erreichen und fragen ob sie etwas frei haben - „Yes, sure!“: 100 NIS für den Campingplatz für uns beide oder 400NIS pro Person für das Hotelzimmer – Aha! Wir erbitten Bedenkzeit. Wir werden erst einmal in ein großes Zelt gesetzt – windgeschützt, aber unbeheizt, bekommen einen Tee und werden dann erst einmal vergessen. An der Rezeption sitzt auch niemand. Naja, der Spielraum ist recht begrenzt bis Alizah vor uns steht: Für 50NIS pro Nase können wir in eines der großen Gruppenbeduinen Zelte und wenn wir wollen können wir am all-you-can- eat Büfett für 50NIS p.P. teilhaben. Okay Deal- machen wir. Kfar Hanokdim macht als Desert Ressort, damit Werbung, dass es nur drei Tage im Jahr regnet. Es regnet gerade. Was unsere Entscheidung maßgeblich beeinflusst – wie richtig sie war zeigt sich die Nacht, in der es noch einmal ordentlich runterkommt und die Temperaturen noch einmal empfindlich abstürzen (wieder in den Grenzbereich unseres Set-Ups). Wir gammeln also den rest des Tages in diesem fussballfeldgroßen Beduinen-Zelt, hören Podcasts, dösen, versuchen Zeit totzuschlagen bis zum Abendessen um 18 Uhr. Natürlich machen wir noch sinnhaftes und entwerfen einen Plan wie es weitergehen soll unter dem Umständen der körperlichen Versehrtheit und zu allem Überfluss hat die National-Parkverwaltung, sowie der israelische Wetterdienst wieder Flashflood-Warnung für den nördlichen Negev ausgerufen. Wir improvisieren seit wir auf dem Trail sind entweder ums Wetter oder körperliche Gebrechen herum – gefühlt kaum ein normaler Tag. Naja, das ist der Plan: Morgen via Masada, nach En Bokek am Toten Meer, da ist ein Camp Ground mit Wasser und leidlich Infrastruktur; bis Masada auf der Straße, Masada 6 Km Schotter, kann gehen -muss gehen, danach roadwalk nach En Bokek, mit der Möchlichkeit zu hitchhiken, ungefähr so sollten sich 16 Kilometer ab Masada bewerkstelligen lassen und die 11 Kilometer nach Masada selber... müssen halt auch. In En Bokek, ein oder zwei Tage Zero für die Ferse. Danach 7 Kilometer bis Neve Zohar testen ob die Ferse hält, weil wenn sie das nicht tut, werden wir nicht durch den Negev laufen – die Planungen bezüglich des Wassers basieren darauf, dass wir an manchen Tagen einfach Strecke machen müssen... also wir hadern mit dem Tourabbruch. A. ist zuversichtlich, ich beginne mit der Trauerarbeit und dem Abschied. Das Abendessen präsentiert sich dann doch nicht als all-you-can-eat sondern als Drei-Gang-Menü, dass so reichhaltig bemessen ist, dass es einem all-you-can-eat in nichts nachsteht. Zum „Glück“ schmeckt der Basbousa und das Kadaif nicht sooo lecker, sonst hätten wir platzen müssen. Wir rollen satt und glücklich in unser Nachtlager. Wir haben mollig warm geschlafen und starten in den verregneten Morgen. Hieß es in dem Werbeprospekt des Hotels/ Camps drei Tage Regen im Jahr? Tag zwei. Es ist natürlich auch „unseasonable cold“, die Standardphrase des israelischen Wetterberichts seit wir da sind, neben den Stichwörtern „windy“ und diversen Regenabstufungen – wir würden diesen morgen als leichten Nieselregen, durchsetzt mit einzelnen Schauern bezeichnen. Grau und schwer liegt der Himmel über uns, im Süden und Osten durchsetzt von blauen Löchern, die die ganze Szenerie in ein eigentümliches Licht taucht; dumpf, diffus, im Norden verwaschen dunstig, im Süden zeichnet sich der nahe Horizont scharf gegen den bleiernen Himmel; kräftige, warme Farbtupfer aus Sonnenlicht im wogenden Hügelmeer und ein Regenbogen. In der Ferne erhaschen wir unsere ersten Blicke auf eine tiefe bleifarbene Senke, begrenzt von einer Wolkenwand in der sich das ostjordanische Bergland erahnen lässt, in der in unterschiedlichen Azur- und Türkistönen, die Karrees der Salzbassins des südlichen Toten Meeres – bis wir endlich an der Abbruchkante zum Jordangraben stehen und sich vor uns in einer schieren unendlichen Weite der tiefste Punkt der Welt erstreckt. Das nördliche dunkele Tote Meer verschmilzt gen Norden mit dem Horizont zu einem diffusen grau; im Süden bricht gerade der Himmel auf und gleißendes Sonnenlicht ergießt sich in die Ebene und lässt die Salzbassins strahlend leuchten, zeichnet den Vordergrund des trockengefallenen Toten Meeres in scharfen Strichen während der östlichen Hintergrund in graues Nichts diffundiert. Es ist schier unbeschreiblich, was wir hier sehen. Durch die Szenerie rollen nun auch die Myriaden von Reisebusse mit Tagestouristen aus Tel Aviv und Jerusalem, auf dem Weg zum Welterbe Masada – eine auf einem Tafelberg von Herodes I. erbaute Festung, die im jüdischen Krieg gegen die römische Besatzung eine bis heute zumindest nachhallende symbolpolitische Bedeutung für jüdisch-israelische Identität besitzt, steht sie doch für den Widerstandwillen, Unbeugsamkeit und des Freiheitswillen des jüdischen Volkes: vor die Wahl gestellt, nach zwei Jahren Belagerung und in Erwartung eines römischen Strumangriffs, entweder in Gefangeschaft zu gehen oder als freie Menschen zu sterben, entschieden sich alle zum kollektiven Freitod. Erst 1991 hat die IDF ihre militärische Abschlusszeremonie für die Rekrut*innen der Grundausbildung hier abgeschafft, „Masada darf nie wieder fallen!“ mag zwar für die Widerstandsfähigkeit des Judentums symbolpolitisch dienlich sein, der Fanatismus, der sektenähnlichen Sikarier und kollektiver Freitod vielleicht nicht. Das tut den Bussen, die uns ab nun bis Masada begleiten keinen Abbruch, da gehetes ja auch um was anderes: Bucket-Lists, Insta-Stories, Kultur als Massenware, Drehorte der Bibel besuchen, Geschichte hautnah oder wie wir, der Shvil läuft nunmal dran vorbei. Vorbei? Nee, ja doch nicht. Am Eingang wird uns vom Parkranger wird uns mitgeteilt, dass der Weg wetterbedingt unpassierbar sei, wir können aber über die Festung laufen und auf der anderen Seite absteigen und dann über die Nationaroute 90 Richtung Süden. Kostet 62 NIS. Wir sind Shvilis und müssen drüber, weil es keinen anderen Weg gibt, wird würden ja, wenn der Weg nicht gesperrt wäre. Kostet trotzdem 62 NIS! Pfff. Okay. (Ich reg mich drüber auf, wenn du den E5 durch die Bletterbachschlucht läufst, sagst du am Counter, das Zauberwort ich bin E5-Thruhiker und du bekommst einen Helm und Zahlst keinen Eintritt, weil du nunmal keine Wahl hast als da lang zu laufen – zahlen kannst du ja der fairnesshalber trotzdem... egal) Wir laufen genervt, die alte römische Belagerungsrampe zur Westmauer hoch, australische Bibletouristen, die sich mit dem Bus haben bequem herkarren lassen, lachen „Are you climbing the Mt. Everest“... „Nein, tun wir fucking nochmal nicht! 1000Km durch heilige Land und du so!?“... wir stapfen weiter. Oben angekommen, Schokoriegel, ein paar Fotos und die Frage wie geht es runter. Über den Schlangenpfad, der ist offen. Juchee, ein kniefreundlicher Abstieg beginnt und wir sind am Besucher*innenzentrum. Nochmal Schokolade. A.'s Ferse geht es dank, der meisten Zeit auf der Straße laufen den Umständen entsprechend gut. Jetzt noch mal 16Km roadwalk nach En Bokek. Nun denn? Wir gucken uns den Himmel an, der Wetterbericht, sagt es sieht wilder aus als es ist, kein Regen. Wir laufen los und wissen aus Erfahrung, im Regen hat uns noch niemand stehen gelassen, also kann sich der Wetterbericht auch irren... nach einer Stunde an der 90 entlang hält ein Taxibus random neben uns, wollt ihr nach „Wo wollt ihr hin“, nach En Bokek „20 NIS“, wir gucken uns an, zucken mit geschürzten Lippen mit den Schultern, nachdem wir noch einmal die Straße entlang geschaut haben und steigen ein. In En Bokek stehen wir vor einem trostlosen Schotterparkplatz, auf dem Paletten mit Verbundpflastersteinen sorglos mit rot-weißem Ansperrband gesichert, das lose im Wind flattert, Plastikmüll wird über den Platz getrieben, dazwischen verteilen sich eine handvoll Wohnwagen, zwischen die wiederum drei, vier Zelte eingstreut sind, sowie ein paar Autos, die hier wirklich parken. Hm. Google-Maps hat ja bekanntlich immer recht und somit ist das wirklich En Bokek Night Camp und fließend Wasser gibt es auch. Okay. Wir setzen uns auf die nächste Bank, nachdem wir die nächstgelegende öffentliche Strandtoilette aufgesucht haben – und wir danach wussten, dass wir sie nicht wieder aufsuchen werden – und essen Stulle. Naja, es ist hier wirklich schonmal deutlich wärmer, als in Kfar Hanokdim, es soll nicht regnen, auch wenn es beständig so aussieht und es gibt sage uns schreibe, vier Shopping Malls, zwei verfügen über freies WLAN, in der einen sind die Toiletten sauberer als unsere eigenen (und dass will was heißen), eine leidliche große Auswahl an unterschiedlichen Gastronomien mit freizugänglichen Steckdosen – hier können wir es durchaus aushalten (zwangsläufig). Auch wenn es eine steoretype Darstellung ist, aber es gibt ja Menschen, vornehmlich Teenager, die wirklich in viel Zeit in Malls ruimhängen, wir sind schon vom Nachmittag des ersten Tages so weichgespült in der Birne, dass wir entschließen, dass A.'s Ferse nur einen Tag Ruhe bekommt, wir die Flashflood-Warnungen für die Judäische Wüste und das Jordantal einem Realitätscheck vor Ort unterziehen – also, wir sie vorsichtig ignorieren... Auf Insta berichteten andere Shvil Thru's, dass sie wegen eben jener Flashflood-Warnungen fünf – noch einmal FÜNF! - Tage in En Bokek festhingen – Chapeau! Ich wäre durchgedreht... A. wäre durchgedreht... Ergo ein Zero. Morgen geht’s weiter. A. sagt ihre Ferse kriegt das morgen hin. Inshallah! Die Beschaffenheit des Trails hat da ja noch ein Wörtchen mitzureden... ...to be continued...
    2 Punkte
  11. OT: Ich glaube Zahlen sind der ueberlappende Bereich zwischen Tekkies und Buchhaltern Ja aber ob diese neuen User dann wirklich ULer sind ? so Kreuze, Kerzen und die Farbe fuer die Pentagramme koennten ja ganz schoen sperrig/schwer sein Ich finde es halt immer gut, mal den ersten Anschein mit Nachrechnen z.B. ueber die Gewichte zu ueberpruefen. Letztendlich ist aber viel wichtiger, in was fuer einem Zelt bzw unter welchem Tarp Du Dich wohl fuehlst, als dass ein paar g oder € sparst o.A.
    2 Punkte
  12. Ich kenne nur den Carinthia. Der ist gut, etwas eng aber von der Wärmeleistung i.O. Allerdings stimmt deine Aussage bzgl. des Gewichts-Wärme-Verhältnises von KuFa und Daune nicht ganz. Der Carinithia wiegt knapp über 1kg (beim Gewicht musst du einen Verkäufer suchen, der nachwiegt) und der Grüezi 1,05 kg. Beide bei 3° Komfort. Der Robens soll 850g bei 2° Komfort wiegen, also schon eine Ecke leichter. Und die größere Kompressibilität von KuFa ist auch nicht zu vernachlässigen. Allerdings sind alle deine Vorschläge nicht gerade Out-Performer, besonders das Gewicht des Außen- und Innenstoffs würde mich stören. Du kannst auch mal bei Cumulus vergleichen, die haben Daue und KuFa. Da bekommst du mit Pertex Quantum bzw. Apex als KuFa-Füllung meiner Meinung nach schon mehr für dein Geld.
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  13. Nimrod

    Schlafmangel?

    Was viel nicht beachten ist die Himmelsrichtung. Ich habe festgestellt, daß wenn ich nicht Nord-Süd schlafe wie daheim, meine Nächte unruhiger sind. Was den Radarschlaf angeht ist das ein Schutzmechanismus von der Steinzeit mMn. Du schläfst im Haus mit Kindern, die Kinder drehen sich, die Mutter ist wach, du schläfst. Je höher dein Sicherheitsempfinden ist, desto tiefer ist dein Schlaf. Erinnert Euch doch an die ersten Nächte, da war das Rascheln im Wald und du warst gespannt wie ein Flitzebogen und bist garnicht eingeschlafen oder als dein Körper sagte und jetzt brauche ich ruhe und dir den Gong gegeben hat. Mitlerweile hört das dein Gehirn aber stuft es als keine Bedrohung ein und lässt dich schlafen wie ein Baby. Beim Weitwandern kannst du mehr unbekanntes hören und somit bist du auf Achtung im Schlaf. Aber das ist nur meine Meinung und Erfahrung.
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  14. Das Packmaß des Carinthia müsste soweit ich es im Kopf habe um die 23x15 liegen, da bist du mit der Daune klar kleiner. Ich kann dir aus meiner Erfahrung mit Carithia sagen, daß mich kein Produkt das ich von denen hatte/habe jemals im Stich gelassen hat. Was den Temperaturbereich angeht kann ich dir als bekennender Frosti sagen, die haben bisher immer gepasst bei mir.
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  15. ich kann jetzt nicht direkt den Pflegeaufwand Daune <-> Kufa vergleichen, da meine Erfahrung mit Kufa ein Fiasko war: Ich habe mal einem Kumpel einen billigen Deuter Kufa-Schlafsack für eine Hüttenübernachtung ausgeliehen. Danach hat er so gestunken, dass ich ihn waschen musste. Nach dem Waschen mit Schleudern hatte ich statt was flauschigem eine feste Matte (hatte was von Mineralwolle) und konnte ihn entsorgen. Ansonsten lasse ich meine Daunenschlafsäcke geschätzt alle 50-100 Tage waschen (bisher 3x geschehen). Beim ersten Mal habe ich es noch selber gemacht, allerdings hatte die Daune dann schon soviel Bauschkraft verloren, dass man auch was nachfüllen musste. Mittlerweile schicke ich meine Schlafsäcke zum Outdoor Service Team, da wird beides gemacht.
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  16. Hallo @Kay, wie Du mit dem roten Stern schon anzeigst finde ich auch, dass Du am meisten beim Rucksack einsparen kannst. Du kennst ja wahrscheinlich meinen Thread vom vorigen Winter, da habe ich mich ausführlich mit leichten Skitourenrucksäcken (allerdings für Mehrtagestouren) beschäftigt: Das Tragen von Schneeschuhen sollte ja ähnlich wie bei Ski gehen, oder? Mein Montane Ultra Alpine 38 + 5 wiegt z.B. 621g. Für Tagestouren verwende ich meistens einen 20 Liter Rucksack, der hat aber nur das Skitragesystem mit Schlaufe und Haken (ich packe dabei so ähnlich: https://youtu.be/lfbQjYT9weM, https://youtu.be/xQguvWEtpGM). Als LVS-Ausrüstung verwende ich z.B. derzeit: - Pieps Micro BT Button (217g inkl. Tragesystem) - Arva Light 2.40 Compact (200g inkl. Tasche) - Seit heuer habe ich auch die Pieps Shovel T500 Standard (508g) Winterliche Grüße, mtp
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  17. Hallo Kay, ich mache sowas auch öfter in eher abseitigen Ecken des Karwendels. Ich finde es gut, dass Du eine LWS-Ausrüstung dabei hast. Da ich immer allein unterwegs bin, lasse ich die Lawinenausrüstung weg und gehe nur bei mäßiger Lawinengefahr. Eine Schaufel habe ich oft auch dabei (meine wiegt 800g, ich schau mir Dein Modell mal genau an ), ebenso einen Biwaksack für Notfälle. Ich packe meine Schneeschuhe in den Rucksack, nehme dafür eben einen größeren Montane Ultra Tour 55 (800g), dann passen seitlich gut zwei 1L Platypus-Faltflaschen (je 24g) rein. Allerdings reicht mir im Winter zwei mal 0,5 L, ich mache meist eine Mittagspause und schmelze mir Schnee... oft gibt es auch kleine Bäche/Rinnsale zum Auffüllen der Flaschen. Micropurtropfen in Mini-Dropperbottle habe ich immer dabei (ca. 10g). Als Grödel nutze ich seit Jahren die Grivel Spider (150g das Paar), die halten super am Schuh und im Eis. Ich würde weniger Ersatzklamotten mitnehmen, keine Extrasäcke/Taschen etc. und für eine Tagestour keine, bzw. nur eine kleine Powerbank (Nitecore F1 mit 18650 und Ladekabel = 80g). Beim Kleinkram/Reparatur kannst Du sicher noch einiges Weglassen, aber das sind dann nicht mehr die großen Brocken. So könnten Du schon etwas Gewicht einsparen. Viele Grüße, mosven
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  18. Hallo Kay, ich komme zwar mehr von den Skitouren, geh aber ab und an auch Schneeschuh. Die Schneeschuhe hänge ich wegen dem ungünstigen Hebel nicht an die Seiten oder gar an die Front sondern oben drauf, möglichst rückennah und natürlich mit den Spitzen nach oben. Dein Rucksack scheint das Problem zu sein. Ich vermute die Rückenlänge passt nicht. Dein Modell kenne ich nicht. Ich verwende Orthodox Haute Route. Der wird so hart rangenommen, dass ich hier mich nicht an ultralight wage (mein Orthodox ist umwenig leichter als Deiner). Bei den Schneeschuhe ist es auch schwierig Gewicht zu sparen. Du bist alpin unterwegs und da verbietet sich so ein leichter, klappriger Alu-Schnürchen-Schuh. Der nächste große Gewichtsfaktor ist das Trinken. Ich brauche im Winter gar nichts tagsüber, ausser die Sonne brennt. Viele Kumpels bringen volle, halbvolle Flaschen von der Tour zurück. Das ist echt Gewicht, das man optimieren kann bei etwas mehr Selbsteinschätzung. Powerbank,- wirklich nötig bei Tagestouren? Deine Schneeketten sind schon schwerer als Leichtsteigeisen,- da ist bestimmt was möglich. Zum LVS: trage ich grundsätzlich in der Hose (Schenkeltasche vorn),- da ist es warm genug und man hat es schnell in der Hand. Noch eine Anmerkung: Ich finde Deine Sicherheitsausrüstung vorbildlich! Bywaksack ist m.E. ein oft vergessenes MUST. Eine Trillerpfeife, wiegt nichts, gehört bei mir noch dazu.
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  19. Entweder ich hab einen entsprechend großen Aufbewahrungsbeutel für den Schlafsack oder ich nehme einen großen Kopfkissenbezug zum lagern. Luftig, Staubdicht und gibt etwas Schutz.
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  20. Sandy

    PCT 2020

    Ich habe schon einen von einer früheren Tour. Allerdings frage ich mich dementsprechend, ob ich den einfach von San Diego aus in Richtung KM schicken kann... so im Sinne von Adressaufkleber drauf und los geht's. Und natürlich ebenfalls, ob ich ihn danach nach Hause schicke oder was man damit am besten macht.
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  21. ice_machine

    PCT 2020

    In Bezug auf die Bear Canister Fragen möchte ich euch um Rat bitten. Frage: wo bekommt ihr euren Bear Canister her? Kauft ihr euch einen und sendet ihn nach KM? Habe mal gelesen, dass es früher ein Bear Canister loan program gab ab KM. Hab aber keine Infos gefunden ob es das noch gibt. Danke für eure Antworten! PS: mein Permit wurde übrigens nach einiger Zeit genehmigt. Hab per Mail nachgefragt. Es gab wohl bei einigen Hikern mit "@T-Online.de" Adressen Probleme bei der Permit Zustellung. Die Mails konnten von der PCTA nicht versendet werden bzw. die "@T-Online.de" Adressen konnten die Mails nicht empfangen (warum auch immer...).
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  22. Ultralight82

    Schlafmangel?

    Ne duuuu, das glaube ich nicht. Bin meine Neoair xlite und meinen Quilt so gewohnt und wenn noch dazu das Wiegenlied von Mutti Natur kommt bin ich alles aber nicht unter Dauerstress Tante Edith: Ich kann auch nur empfehlen sich Zuhause auch mal in das Schlafsetup zu legen, dadrin zu schlafen und es kennenzulernen. Das nimmt einen ebenfalls viel Unbekanntes mit dem das ganze denke ich wenn überhaupt zutun hat. Denn wenn man es gewöhnt ist (und nur so sieht man imho ob das Setup auch Langzeittechnisch für einen was ist) fühlt man sich automatisch wohler und nimmt sich diesen Stress...
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  23. Den gleichen nutz ich auch als meinen Alltags-Rucksack und für Onebag-Reisen. Hätt ich nix anderes, hätt ich auch keine Hemmungen damit Wadern zu gehen.
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  24. Geniale Idee, das habe ich sogar zu Hause! Danke
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  25. einar46

    Schlafmangel?

    Auf meinen Langstreckenwanderungen (Deutschland, Spanien, Norwegen) bin ich in der Regel sehr früh gestartet ("Der frühe Vogel fängt den Wurm", heißt es wohl in einem Sprichwort), so dass ich selbst bei Etappen um die 40 km schon am frühen Nachmittag an meinem geplanten Ziel war. Nach der Erledigung der täglichen Routine-Aufgaben (Zelt aufbauen und evtl. andere beim Zeltaufbau beobachten, Essen, Tagebuch führen, tägl. Bericht in FB, Blick auf die nächste Tagesetappe, etwas relaxen und rumhängen, Smalltalk mit anderen, wenn vorhanden) lege ich mich spätestens gegen 19 Uhr zum Schlafen hin. Dabei ist es egal, ob es noch taghell ist (Norwegen) oder ob ich auf einem belebten Campingplatz oder allein bin. Ich schlafe immer mit speziell angepassten Ohrenstöpseln (KIND, ca. 100 Euro das Paar). Gegen 6 Uhr in der Frühe stehe ich dann auf. Spätestens eine Stunde später bin ich abmarschbereit. Bei 10-11 Stunden Schlaf kann ich mich über Schlafmangel also nicht beklagen. Als Seitenschläfer muss ich mich in der Nacht immer mal drehen und werde dadurch immer wach, aber irgendwie schlafe ich dann auch wieder ein. Zuhause schlafe ich maximal 7-8 Stunden, weil ich auch viel später ins Bett gehe. Diese verlängerte Schlafdauer auf Langstreckenwanderungen schreibe ich der körperlichen Belastung zu. Anders kann ich mir das nicht erklären.
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  26. zeank

    Buch Empfelung

    Thru Hiking Will Break Your Heart von Carrot Quinn. Noch eines über den PCT aber aus (leicht) queerer Perspektive. Hat mir sehr gefallen, da es recht authentisch rüberkommt und auch viel die emotionalen Aspekte eines Thruhikes beleuchtet. Ich zumindest konnte den Trail „fühlen“ und war für mich letztlich der Auslöser selber auch den PCT zu laufen.
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  27. Ich würde niemals einen Rucksack mit Rolltopverschluss für den Alltag verwenden wollen. Im Alltag muss ich gern mal schnell irgendwas aus dem Rucksack kramen (idR das, was ganz unten liegt) und da ist ein Reißverschluss viel praktischer. Am besten sogar einer, der möglichst weit drumherum läuft, damit man den Rucksack "aufklappen" kann. Ich habe einen gebrauchten Goruck GR0 (inzwischen heißt der GR1 21L) zu einem akzeptablen Preis erstehen können und will nicht mehr tauschen. Dadurch, dass ich den Rucksack komplett aufklappen kann, ist auch das Tetris an der Supermarktkasse einfach erledigt. Wenn ich mir vorstelle, da irgendeinen (dank extension collar auch gerne viel zu langen) Rolltoprucksack packen zu müssen (und dann erst einmal alle Gegenstände, an die ich noch drankommen muss, herauspacken müsste, bevor der Einkauf reinkommt...) - nein danke. Dazu kommt, dass ich die Strukturlosigkeit von UL-Rucksäcken im Alltag unpraktisch finde. Auf Tour kann man bedacht packen, sodass der Rucksack genug Struktur hat, aber wenn man fix die Einkäufe reinpackt, oder eben nur ein schweres Laptop dabei hat (und kein Quilt, der als Füllmaterial dienen könnte), dann hat der Rucksack wenigSstruktur, alles sackt nach unten ab und er trägt sich doof und sieht blöd aus. Last but not least wäre mir in puncto Laptopkompatibilität auch eine gewisse Polsterung der Laptoptasche wichtig, das bieten UL-Rucksäcke natürlich auch nicht.
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  28. Mittlerweile habe ich ein paar Touren mit dem zu einem früheren Zeitpunkt im Forum vorgestellten Wintertourenrucksack machen können. Aus diesen Erfahrungen heraus ist das Anforderungsprofil eines solchen Rucksacks noch einmal präziser hervorgegangen, wodurch dem ursprünglichen Konzept eine Weiterentwicklung widerfuhr und ein neuer Rucksack entstand, den ich im folgenden Beitrag vorstellen möchte. Zuerst die obligatorischen Details: Das Design des Rucksacks ist auf wesentliche Merkmale reduziert. Dadurch wirkt dieser minimalistisch und clean. Der Schnitt ist weitestgehend gerade, und die Linien und Kanten der einzelnen Komponenten folgen harmonisch dem Webmuster der verwendeten Stoffe. Von vorne und hinten betrachtet erscheint der Rucksack symmetrisch. Dem Auge gefällig sind Kanten sowie Ecken der Vorderseite verrundet.. Bei der Farbwahl wurde auf harte Kontraste verzichtet, die Farben der einzelnen Materialien sind weich aufeinander abgestimmt. Durch die eben beschriebenen stilistischen Mittel stechen die vielen funktionalen Elemente nicht hervor, sondern heben sich nur dezent vom Hintergrund ab. Die Rückenlänge dieses Rucksacks beträgt anders als bei den von mir vorgestellten Vorgängerversionen 57,5 cm und ist damit hauptsächlich für größere Wanderer geeignet. Mittels Rollverschluss ist eine Höhen- und dadurch Volumenregulierung des Rucksacks möglich. Der Umfang des Rucksacks beträgt 110 cm, bei einer Grundfläche von 32 x 26 cm. Bei einer Rucksackhöhe von maximal 70 cm ergibt sich aus den genannten Maßen ein maximales Volumen des Rucksackkorpus´ von 55 l. Zwei seitliche Außentaschen zu je 2 l und eine große Netzaußentasche auf der Rucksackvorderseite mit ca. 4 l schaffen zusätzlichen Stauraum. Die seitlichen Außentaschen, aus robustem Stoff, bilden zusammen mit den bodennahen Teilen des Hauptsacks eine stabile und abriebfeste Wanne für den Rucksack. Da das Material der Seitentaschen wasserdicht ist, sind in den Taschenfalten Drainageöffnungen versteckt, damit Wasser, dass sich bei Regen eventuell im Inneren der Taschen sammeln könnte ungehindert abfließen kann. Auf der Netzaußentasche verläuft eine elastische Schnürung. Die Funktion der Tasche wird hierdurch keineswegs einschränkt. In der Grundkonfiguration verläuft die Schnürung geradlinig über vier Eckpunkte und umrahmt somit die Tasche. Weitergehend kann die Schnürung über Kreuz gelegt werden, indem man jeweils die Mitte eines vertikal verlaufenden Kordelabschnittes in den gegenüberliegend angenähten Kordelhaken einhängt. Der Vorteil der fest verbauten Haken liegt darin, dass die gekreuzte Schnürung, anders als bei aufgefädelten, frei beweglichen Kordelhaken, immer gleichmäßig und perfekt aussieht. Das Kordelkreuz lässt sich schnell und komfortabel lösen bzw. schließen und bietet sich dadurch zum unkomplizierten Anbringen der Isomatte auf der Außenseite des Rucksacks an. Mithilfe eines Tankas lässt sich diese Schnürung noch straffen. Der obere horizontale Abschnitt der Schnürung kann über die Rucksackoberseite gespannt und mit dem Tanka an der Lasche auf der Rückseite fixiert werden. Dadurch wird der Rollverschluss vor ungewolltem Öffnen gesichert, was z.B. bei unzureichender Rucksackfüllung passieren kann. Es finden sich zwei längenverstellbare Riemen je Rucksackseite, die mittels Blitzverschlüssen geschlossen werden können. In erster Linie dienen diese Riemen der Befestigung von Schneeschuhen oder Skiern am Rucksack, aber natürlich kann damit auch eine Kompression des Rucksackinhaltes stattfinden. Das Tragesystem besteht aus ergonomisch geformten Schulterträgern, die sich angenehm den Rundungen des Trägers anpassen. Diese Form und die mit 8 cm relativ breiten Schulterträger machen eine Polsterung aus 2-3 mm 3D-Netz ausreichend. Komplettiert wird das Ensemble durch einen höhenverstellbaren Brustgurt und einem einfachen 4 cm breiten Hüftgurt. Der Gurt dient in erster Linie der Stabilisierung - das Rucksackgewicht wird geschultert. Meiner Erfahrung nach sind auf diese Art bis zu 14 kg gut tragbar. An Materialien wurden nur hochwertige, durchwegs robuste und wenn nötig Stoffe mit wasserabweisenden Eigenschaften verwendet. Auch die verwendeten Bänder und alle Plastikkleinteile sind hochwertig ausgeführt. Hier nur beispielhaft einige Materialien: DxG, 100 DEN Nylon mit PU-Beschichtung, ITW Nexus Schnallen, Nifco Kordelhaken, usw. Zum Schluss noch das Gewicht: 475g - Durchaus akzeptabel bei dem Volumen und der Robustheit, wie ich finde. Und nun das Werk in Bildern:
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  29. Dran bleiben, einfach Dran bleiben. Und das über Jahre... Nähen ist überhaupt nicht schwierig, man braucht nur Geduld und darf sich von Misserfolgen nicht entmutigen lassen. Ist etwas Sch*** geworden, dann kloppt man das Erstlingswerk in die Tonne und näht das Projekt nochmal und dann besser. Wie bei allem im Leben zahlt man halt ein wenig Lehrgeld, das ist normal. Wir Erwachsene wollen alle Tätigkeiten gleich zu Beginn perfekt beherrschen - und das funkioniert eben nicht Darauf muss man sich immer wieder besinnen!
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  30. Tag 8 Roaring Cove - Long Will Campsite ~ 25km. Die Nacht war deutlich wärmer! Vielleicht sogar zweistellig? Morgens werde ich daher auch erstmalig von einer Horde Fliegen belästigt. Bisher hatte ich noch gar keinen Ärger mit Viecher, aber die hier sind schon nervig. So laufe ich über den Campingplatz während ich mir die Zähne putze. Es gibt auch wieder eine Toilette, leider nicht mit so schönem Ausblick wie die letzte. Von Anfang an ist es sehr warm heute. Die Sonne brennt, natürlich bin ich wieder im Wald, so betrifft es mich nicht zu stark. Man merkt aber deutlich dass das Wetter in den Sommer umgeschaltet hat. Nach ungefähr einer Stunde erreiche ich die erste Siedlung, wo man nur kurz ums Hafenbecken läuft bis es weiter geht. Hier ist auch eine lustige Bank angebracht. Auf den Wegen ist mal wieder kein Mensch zu sehen. Die Mischung aus Hitze und dem Trail macht mir schon zu schaffen. Ein Termometer hab ich nicht, aber gerade in der Sonne ohne Wind sind sicher 25°C. Als ich am Ende des Pfades an die Straße komme, setze ich mich erst einmal hin und brauche eine Pause. Nach dem langen Tag gestern fällt alles besonders schwer. Ich fühle mich schmutzig und schwitzig und merke wie der Bart wächst. Der anschließende Road Walk ist entsprechend auch nicht so wahnsinnig toll. Von der Szenerie geht er sogar, man hat einen guten Blick auf die Bucht und ist geht sogar durch etwas Wald. In Cape Broyle angekommen sieht man wie gerade ein Trupp Touristen von einer Paddel Tour kommt. Eher ungeplant laufe ich an einem Restaurant vorbei. Ich fühle mich zwar schlapp, aber Hunger war an sich kein Problem. Doch dann sehe ich das Schild "Free Wifi" und das bringt mich dazu doch hinein zu gehen. Ich hatte jetzt ein paar Tage kein Signal mehr und fühle mich etwas abgeschnitten vom Rest der Welt. Vielleicht wäre ein Wetterbericht ganz nett? Und auch dem Rest der Welt zeigen dass es mich noch gibt. Und ganz ehrlich: Je mehr Pause umso besser heute! Ich esse eine sehr leckere Portion Pommes, dazu gleich mehrere Colas. Die Bedienung weißt mich sogar extra drauf hin dass das keine free refills sind! Egal, kalter Zucker ist genau das was ich brauche! Ich kann sogar meine Powerbank etwas laden. Länger als nötig verweile ich hier. Nach dem Restaurant ist es nicht weit bis zur Tankstelle, wo auch eine Art Supermarkt ist. Das Angebot ist überschaubar, aber ich brauche auch nur etwas für eine Nacht. Der nächste Trail hat irgenwie keinen richtigen Trailhead. Die Markierungsstangen beginnen einfach untem am Strand. Dann geht es viel durch den Wald. Wie erwähnt gab es im Frühjahr einen starken Sturm und hier hat es ganz besonders viele Bäume erwischt. Ständig muss ich über/unter/neben umgefallenen Bäumen laufen. Teilweise liegen gleich ganze Abschnitte begraben. Und mehrere Male führt auch kein Weg dran vorbei und es bleibt einem nix übrig als aufwendig zu klettern. Das erfodert schon Geschick. Dazu geht die Wegführung mal wieder auf und nieder, runter und rauf. Vielleicht klingt es hier so, als würde ich mich dauernd beschweren wenn es Steigungen gibt, aber man muss es vielleicht gesehen haben. Ich erinnere mich daran dass es z.B. einmal runter geht, dann nach rechts, dann wieder rauf. Bis man fast wieder da rauskommt wo man war. Und nein, an der Stelle war auch nichts was man umsteuern musste. Ich bin ja ohnehin nicht mehr der fitteste, so wirkt das doppelt demotivierend. Irgendwie schaffe ich es auch das GPS abzuschalten. So kann ich gar nicht sagen wie weit es noch ist. Ich erreicht dann doch erschöpft die Campsite. Wieder gibt es Plattformen. Pünktlich zu meinem Eintreffen beginnt auch ein starker Wind zu wehen. Ich suche mir die Plattform die meiner Meinung nach am besten davor geschützt ist. Heute ist der Zeltaufbau schwieriger. Ich tu mein bestes alles fest zu bekommen. Diverse Steine müssen helfen dass die Heringe auch halten und ich habe zum Glück noch etwas extra-Leine um das Heck zu fixieren. Die Nacht wird stürmisch, dann kommt auch Regen dazu. Aber der Wind ist das größere Problem. Zu meinem Erstaunen hält alles, sogar die Heringe auf der Plattform. Gemütlich war die Nacht ehrlich gesagt nicht. Die Böhen waren schon spürbar, und das obwohl ich schon etwas Schutz durch Bäume und einen Hügel hatte.
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  31. Tag 7 Big Cove - Roaring Cove Campsite ~39km Morgens bin ich um 7 wieder unterwegs. Zuerst ist es noch bewölkt, aber im Laufe des Morgens wird das Wetter immer freundlicher, und es dauert nicht lange bis ich in strahlendem Sonnenschein wandere. Als ich mal wieder das Ende der Landzunge umrunde gibt sich der Blick nach Süden frei. Hier gibt es eine Inselkette die ein Vogel-Naturschutzgebiet ist. Außerdem sehe ich die Küste die ich den Rest des Tages abwandern werde. Es folgt der erste längere Roadwalk des Tages. Man passiert ein paar Aussichtspunkte mit Hinweisen zu dem Naturpark. Besonders die Puffins scheinen hier zu brüten. Gesehen hab ich glaub ich aber keinen. Auch wenn ich nicht wirklich Kontakt zu den Einheimischen habe, so scheinen sie aber doch freundlich zu sein: Ab der Hauptstraße gibt es einen kleinen Laden wo ich etwas kaltes zu trinken und ein zweites Frühstück erwerbe, das ich dann im Sonnenschein mit Blick auf die Bucht verzehre. Der Verkäufer erkennt mich als Wanderer und meint er würde den Trail auch machen - allerdings als Dayhikes. Ich breche zum nächsten Pfad auf, leider scheitert der Versuch unterwegs irgendwo gratis Internet zu ergattern. Tausend Netzwerke, aber alle gesichert. Der nächste Pfad trägt den Namen "Beaches Path" und das trifft es ganz gut! Man läuft meist viel näher am Ufer entlang, zwar immernoch im Wald, aber meist mit Sicht aufs Meer. Es ist relativ flach hier und man kommt gut voran. Das Wetter ist angenehm, sonnig und warm, aber nicht zu heiß. Man sieht einige andere Leute hier, bei den Bedingungen ja auch kein Wunder! Der Roadwalk zum nächsten Pfad ist relativ kurz, leider wieder kein Wlan abzustauben. Der Pfad hier ist ähnlich flach und küstennah. Wenn auch nicht mehr ganz so flach. Nach wie vor kommt man sehr schnell vorwärts. Auf einmal bleibe ich irgendwo hängen und schwups fliege ich auf die Fresse! Naja nicht wirklich aufs Gesicht, wird doch mein Oberschenkel von einem Ast/Baumstumpf vorher in Empfang genommen. Ich muss über den Einstieg eines dieser Boardwalks gestolpert sein. Die Haut ist leicht aufgeschabt, aber halb so wild. Ich verstehe das Zeichen und mache kurz danach eine Pause. Dank der Sonne kann ich auch endlich meine Schuhe zu Ende trocknen. Ein Blick aufs Telefon zeigt: Ich hab schon 20 Kilometer hinter mir, und es ist grade mal 13:30 Uhr! Nach einer halben Stunde geht es weiter, mit etwas Ibuprofen für den Oberschenkel, der im weiteren kein Problem mehr war. Vor dem nächsten Trailhead gibt es mal wieder gute Aussichten auf die direkt vorgelagerten kleinen Inseln. Ich denke mir noch so: Das ist doch bestimmt super zur Viehhaltung! Einfach die Viecher auf die Insel und alleine lassen. Und was sag ich? Ich komme am kleinen Hafen vorbei und da sind sie tatsächlich gerade dabei Schafe auf kleine Boote zu verladen. Den Schafen scheint das gar nicht zu gefallen, aber sie haben keine andere Wahl! Es folgt einer der längeren und ungewöhnlicheren Roadwalks. Man läuft zunächt eine kaum passierbare Schotterstraße in die nächste Siedlung, und dann lange an der Straße entlang. Das ist hier auch die einzige Straße. Ich passiere ein Cafe, lasse es aber links liegen. Es geht an einem See vorbei, der wohl auch als Ausflugsziel benutzt wird. Ganz am Ende kommt auf einmal eine Steigung und eine weitere Schotterstraße. Und der Berg hat es ganz schön in sich! Und das nach mehreren Kilometern Straße! Das hatte schon was von Skipiste hochlaufen. Das nächste Stück Pfad ist sehr kurz und relativ gut ausgebaut. Teilweise als Schotterpiste. Find ich gar nicht so toll, gefällt meinen Füßen nicht. Jetzt habe ich ja auch schon 30 Kilometer hinter mir. Am Schluß kommt man zum LaManche Village, einer aufgegebenen Siedlung. Hier gibt es nicht nur eine große Hängebrücke, man sieht auch die Überreste diverser Häuser, wo die Fundamente noch stehen. Ich muss mich entscheiden wie ich weitermachen möchte. Ich kann hier zelten, Platz wäre auch jeden Fall. Es gibt auch einen State Park ungefähr 2 Kilometer von hier. Ein offizieller Zeltplatz mit Dusche? Oder ich kann weiter wandern... Es ist ja auch grade mal 17 Uhr... Ich pausiere und überschlage meine Optionen. Ich entscheide mich fürs weiterlaufen. Es gibt wieder so einen ECTA (East Coast Trail Association) Zeltplatz, 8 Kilometer weiter. Das ist ambitioniert, aber sollte doch zu machen sein. Ich war den ganzen Tag gut unterwegs, warum jetzt aufhören? Der nächste Weg beginnt nahtlos hier. Es bleibt nicht so flach wie zuvor, ganz im Gegenteil, es geht auf und ab im Wald. Runter zur Küste, wieder in den Wald und immer so weiter. Man quert einige Flüsse, es gibt offenes Gelände und dann wieder Wald. Die Strecke ist fordernd, aber sehr schön. Ich bin einerseits schon recht fertig, aber gleichzeitig auch richtig gut im Flow, weiter, immer weiter. Auf den ganzen Pfaden seit mittags habe ich Leute gesehen, hier nun niemanden mehr. Sie Sonne sinkt immer weiter, ich laufe fast nur noch im Schatten. Auf der Karte kann ich ungefähr erahnen wo ich hin muss. Hier noch um die Bucht, dann quer über die Landzunge und dann nach dem nächsten Fluß... Ich erreiche den Campingplatz gegen 20 Uhr. Ein 13 Stunden Tag! Hier gibt es Zelt-Plattformen. Hmm, mal sehen wie ich das Tensegrity da hinstellen kann. Es gibt ja die Idee vom Stromfahrer, die Stöcke einfach senkrecht direkt außem am Zelt einzusetzen. Das passt gut zwischen die Bretter. Hält!
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  32. Tag 6 - Miners Point - Big Cove ~ 30km Nachdem es abends relativ spät wurde nehme ich mir etwas mehr Zeit am nächsten Morgen und verlasse die Campsite erst nach 8. Immernoch vor den beiden Kanadierinnen. Ich nutze noch eine Besonderheit des Platzes: Die Freiluft Toilette. Man sitzt dort wie auf einem Thron! Mit etwas Blick sogar! Den ganzen Tag über kann sich das Wetter nicht so richtig entscheiden. Ich gehe genau an der Grenze zwischen Sonne und Nebel. Das wechselt immer und immer wieder. In der Sonne ist es spürbar warm. Unter der Nebelschicht spürbar kühl. Der Trail bleibt anstrengend. Viele kurze Steigungen auf und nieder. Es gibt viele tiefe Einschnitte die den Weg vorgeben. Es gibt auch viel Wasser. Zwischendurch steigt man auch wieder zum Ufer ab. Ich treffe zwei andere Thru-Hiker die mir aus der anderen Richtung entgegen kommen. Sie sind recht langsam unterwegs, mit riesigen Rucksäcken. Eine Dame aus Finnland und ein Kerl aus Vancouver? Sie berichten es gäbe mehr Tiere und weniger Menschen je weiter man nach Süden kommt. Soll mir recht sein! Nach einigen Kilometern kommt die Attraktion des Tages: The Spout. Eine Art Geysir, allerdings von den Wellen angetrieben. Es sind noch ~ 10 Kilometer bis zum Trailhead und es ist anstrengend. Es geht zwischendurch hoch an der Steilküste entlang. Wie gesagt: Der Nebel begleitet mich und stört meine Bilder mal wieder. Am Ende der Landzunge steht wieder ein Leuchtturm. Hier ist die Kennzeichnung des Trails mal wieder ganz "hervorragend" ich muss wirklich auf den GPS Track schauen um zu sehen wo es lang geht. Der Weg macht eine scharfe Kurve, über Steine (also auch nix zu sehen) und es gibt 0 Kennzeichnung. Manchmal frustriert das einen wirklich. Ich komme nach Bay Bulls. Es geht erst nördlich der Bucht an der Straße lang bis in den "Ortskern", dann weiter zur Hauptstraße zum Supermarkt. Vorräte auffrischen. Bester Deal: 6 Croissants für 4$ (2,70€). Die ersten beiden werden noch im Laden gegessen, der Rest wurde Abendessen, Frühstück und nochmal Frühstück iirc. Dann geht es südlich der Bucht entlang auf den nächsten Pfad. Der ist recht unspektakulär im Wald, geht dann mehr an die Küste. Ich finde eine Wiese nur ein paar Meter vom Trail entfernt und schlage da mein Camp auf. Die Nacht wird ruhig.
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  33. Tag 5 Fortsetzung Petty Harbor sieht ganz nett aus. Hat fast etwas romantisches mit dem Hafenbecken und der Lage in dieser Bucht. Ich kaufe eine Cola und Chips im Convenience Store und mache Pause. Dessen Auswahl ist zwar klein, aber dafür ist die Toilette 1A! Ich habe mir aber vorgenommen etwas am Kilometern zu schaffen heute, war doch der Vortag so mau. Also weiter. Durch den Ort, am nächsten Mural vorbei und dann bergauf auf der anderen Seite. Oben angekommen eröffnet sich ein weiter Ausblick über die vor mir liegende Ebene. Ich habe die Bucht ja umrundet und so sehe ich nun die Eisberge vom Vormittag von der anderen Seite. Das Wetter spielt auch mit: Es klart auf und wird sonnig. Allerdings bleibt es frisch. Der Wind macht die Wirkung der Sonne hinfällig. Ich trage sogar die Berghaus Jacke, weil es im Windshirt zu frisch ist. (allerdings die kältere Seite der Wendejacke) Tatsächlich sind hier einige andere Wanderer unterwegs. Allerdings eher auf dem Rückweg nach Petty Harbor. Ich hingegen mache mich auf den Weg nach Süden. Was folgt ist eines der schönsten Stücke Trail. Weite Ebene, Sonne, Wind, Grässer, Flüße, Steine, Farben. Eine tolle Wanderung! Und so spät am Nachmittag bin ich auch wieder ganz allein. Man hat gute Sicht auf die vor mir liegende Küstenlinie - das hat schon was! Ich lasse mal die Bilder für sich sprechen: Ich habe mir eine der fest installierten Campsites ausgeguckt. Die East Coast Trail Association hat ein paar extra eingerichtete Campingstellen. Und die erste liegt circa 12 Kilometer hinter Petty Harbor. Das ist schon was an Distanz. Zumal der Trail nach der Ebene wieder mehr Steigungen und Gefälle bekommt. Oft in Form von steileren Einschnitten und Furchen die von Wasserläufen geschnitten wurden. Es geht schon merklich auf und ab! Aber in der Summe deutlich nach oben. Das Terrain wird deutlich schwieriger. Und die Tatsache dass ich jetzt schon 11/12 Stunden unterwegs bin hilft nicht dabei. Leider sind die Kilometerangaben nie so ganz verläßlich. Und sie weichen auch oft von meinem GPS ab. Das kann natürlich mehrere Gründe haben, bzw. nichts ist so richtig präzise. Leider heißt das auch, dass ich nicht so genau weiß wie lange es noch dauern wird. Ich will aber ankommen bevor es zu dunkel wird! Also durchhalten. Nach dem Berg geht es wieder runter bis auf Seehöhe und dann nochmal kurz hoch und da ist das Schild: Campsite da lang! Yay! Ich folge dem Pfad und bin erstaunt! Da sind andere Menschen! Und so erschrecke ich zwei junge Damen aus Quebec, die nicht damit gerechnet hatten hier noch jemanden zu sehen! Sie sind in St. John's gestartet und hiken auch hier entlang. Sie haben eine der Campsites belegt, ich gehe erst einmal hoch zur anderen. Schon merkwürdig: Die Stelle die als Campplatz ausgewiesen ist taugt gar nix. Ist weder flach noch eben noch sonstwas. Ich baue trotzdem das Zelt auf. Auch wenn ich am Ende eine große Wurzel unter einem Drittel des Zeltes habe, das meinen Platz doch einschränkt. Ich ziehe mich um, plaudere noch etwas mit den beiden und dann gehts ins Bett. Die Nacht ist kalt. Ich nutze die beiden improvisierten Beinling-Schnüre um den Comforter zu schließen (Multi-use!!!) aber muss doch irgendwann die Jacke anziehen. Wind und Regen lassen mich aber in Ruhe.
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  34. Tag 5 Freshwater Bay - Miners Point Campsite ~ 35km Ich wache gegen 6 auf, es dauert aber dann aber bis 7:15Uhr um mich auf den Weg zu machen. Irgendwie brauche ich morgens zu lange! Vielleicht ist es auch einfach der Versuch möglichst lange damit zu warten die nassen Socken anzuziehen und dann in die nassen Schuhe zu steigen. Obwohl der Regen am frühen Abend gestoppt hat, ist über nacht nichts getrocknet. Immerhin: Es ist zwar bewölkt, aber dafür der erste Morgen ohne Nebel! Der Eisberg in der Bucht ist deutlich kleiner geworden, die Eisschollen am Strand komplett verschwunden. Als erstes steht die Querung des Dammes an, da wurde mit dicken Steinen ein gut gehbarer Weg gelegt. Man muss allerdings den Fluß queren. Da war ich dann doch froh fürs Goretex, das war hilfreich. Es folgt ein Abschnitt wo man zwar im Wald, aber meist an der Steilküste entlang läuft. Endlich sieht man auch mal wieder was davon. Einmal bin ich relativ weit oben, aber der Wind drückt die Gischt bis hier hoch. Fast als würde es hier regnen! Ich sehe einen Containerfrachter auslaufen, der tags zuvor im Hafen lag. Zurück sieht man immer das Fort über St. John's. Gestern hätte man bestimmt eine tolle Aussicht gehabt! Am Ende des Pfades quert man kurz eine kleine Siedlung wo mich ein Hund energisch anbellt. Dann beginnt direkt der nächste Pfad. Es geht bergauf und man merkt dass hier die Vegetation abnimmt. Sträucher statt Bäumen. Gräßer statt Sträuchern. Oben merkt man den Wind. Am Ende dieser Landzunge weht es schon ganz fürchterlich. Es gibt sogar runde Steinburgen die dort errichtet wurden. Mit Feuerstellen drin. Scheint hier häufiger mal windig zu sein? Jedenfalls gibt das dann auch die Sicht frei auf Cape Spear! Cape Spear ist der östlichste Teil Kanadas und ganz Nordamerikas. Es gibt einen Leuchtturm und das ganze ist Nationalpark. Kurz vor dem Trailhead ist noch ein Denkmal für auf See verschollene. Leider kann man nicht zur östlichesten Stelle gehen, da wird die Besucherplattform gerade neu gemacht. Ich habe keine Lust zu bezahlen und so gehe ich auch nicht in den Leuchtturm. Dafür nutze ich die Gelegenheit die örtlichen Toiletten zu benutzen. Und dann den dortigen Fön für meine Handschuhe. Es ist nicht kalt, aber der Wind ist spürbar. Der Trail geht nun lange über offenes Gelände. Relativ flach und mit wenig Höhenmetern. Dafür gibt es weite Ausblicke. Über Land, Küste, Meer. Gefällt mir sehr gut. Man kommt auch schön voran. Voraus sieht man die Küstenlinie und irgendwann wird die Aussicht auf die nächste Bucht frei. Eisberge! Ein toller Moment! Am südlichen Ende der Ebene wird es deutlich feuchter, das ganze Wasser läuft hier ab. An der Küste sehe ich einen Adler. Der wird von einer wilden Möve immer wieder belästigt und sucht dann das Weite. Die letzen Kilometer des Trails sind dann wieder umständlicher. Es geht wieder auf und nieder und ist waldig. Man gelangt so nach Petty Harbor, einem kleinen Fischereihafen.
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