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  1. Mitte April sind meine Freundin und ich Teile des GR240, auch bekannt als Sendero Sulayr, durch den Naturpark/Nationalpark Sierra Nevada in Spanien gewandert. Vorbereitung Wir sind beide aktive Läufer und fahren auch ab und zu Rennrad, ansonsten kann man eigentlich nur die Handvoll Trailläufe bis 25km und 1500hm, die wir vorher gemacht haben, als wirkliche Konditionsvorbereitung zählen. Leider haben wir kein richtiges Höhentraining machen können, da in den Alpen noch zu viel Schnee lag. Die genaue Route wurde über Komoot geplant, einfach weil man dort (mit Premium) die markierten Wege sehen kann und so zumindest etwas sicherer ist, dass der Weg auch wirklich existiert. Sehr hilfreich waren auch die aktuellen Satellitenbilder, um die genaue Schneelage abschätzen und die Machbarkeit besser garantieren zu können, was bei allen Abschnitten ab ca. 2500 hm wichtig war. Ein wichtiges Kriterium für die Route war auch, dass wir jeden zweiten Tag in ein Dorf kamen, um die Kühlpacks für die Spritzentherapie, die meine Freundin macht und die bei 1-8C gelagert werden müssen, in einer Tiefkühltruhe aufzufrischen. (Über die genaue Lagerung werde ich noch etwas schreiben). Ausrüstung Hier sind die Besonderheiten. Zur Aufbewahrung der Spritze haben wir uns eine Art Thermoskanne mit Temperaturanzeige besorgt. Darin war dann ein kleines und ein großes Kühlpack, die bei ca. 20 Grad Außentemperatur die Spritze um 48h im richtigen Temperaturfenster gehalten haben. Leicht war das Ganze mit ca. 700gr natürlich nicht, aber was besseres haben wir auch nicht gefunden. Daher kam dann auch die Vorgabe alle 2 Tage in einer Hütte sein zu müssen. Für unsere Hüttentouren im Sommer müssen wir uns vielleicht noch was neues überlegen, aber die leichte Variante mit 2 kleinen Kühlpacks hält vielleicht 4-5h kalt. Unser Schlaf-Setup bestand aus einem MSR Freelite 2, Exped Ultra 3R Duo, zwei Cumulus X-LITE 300 und Mammut Air Pillows mit Buff und Alpha Hoodie als Kopfkissen. Im Nachhinein hätte ein Groundsheet für die eine Nacht, in der wir im Refugio Vivac auf dem Boden geschlafen haben, wahrscheinlich auch gereicht. Zum Kochen haben wir einen 1,5 Liter Titan-Topf von Amazon. Wir kochen unser Abendessen gerne selbst, daher reicht etwas Kleineres leider nicht aus. Der MSR Pocketrocket 2 Brenner hat im Großen und Ganzen auch gute Dienste geleistet, aber für das nächste Mal werde ich vielleicht noch etwas für mehr Windfestigkeit ändern, da es an vielen Stellen einfach zu sehr gezogen hat. Der Wasserfilter war zu dieser Zeit auch eher überflüssig, da überall frisches Schmelzwasser den Berg hinunterlief. Beim ersten Mal, wo der Platypus Quickdraw trotzdem zum Einsatz kam, habe ich die Softbottle definitiv vermisst. Die oder eine günstigere Alternative wird beim nächsten Mal dabei sein. Und ich dachte, der Grayl Ultralight wäre beim Filtern nervig. Unsere beiden Rucksäcke (Nashville Cutaway, Atelier, Longue Distance Hybride) haben wir um einen Gossamer Gear SitLight Camp Seat erweitert, damit sich der Stoff und evtl. Teile im Inneren nicht mit Schweiß vollsaugen und es sich am Rücken etwas besser anfühlt.Ansonsten habe ich noch den Standard “Hüftgurt” vom Cutaway durch einen GG Fast Belt getauscht, dadurch konnte man das Gewicht deutlich besser auf die Hüfte verlagern. Anreise Wir sind in Malaga gelandet und von dort aus weiter mit dem Bus nach Granada. Es gibt einen direkten Bus vom Flughafen, aber da dieser zeitlich nicht gepasst hat, haben wir einen Bogen über die Innenstadt von Malaga gemacht. Das kam uns nicht ungelegen, da wir zu der Mittagszeit eh was essen mussten/sollten. In Granada haben wir uns dann noch bei Decathlon und den umliegenden Supermärkten mit Gaskartusche und Verpflegung eingedeckt, bevor wir uns beim B&B Hotel direkt nebenan eine gute Nacht Schlaf gegönnt haben. Am nächsten Morgen haben wir dann um 8:00 den Bus direkt hoch zum Skigebiet Pradollano genommen. (Im Sommer erst ab 9:00, Tickets kann man nur an den ALSA-Automaten kaufen und nicht im Bus) Tag 1 Pradollano - Refugio Vivac de Ventura In Pradollano haben wir dann recht schnell den Zuweg zum GR240 gefunden, der sich dann aber ganz schnell wieder verlief und man sich viel mit GPS, Steinmännchen und vereinzelter Spuren den Weg selber suchen musste und dabei versucht nicht an Dornen oder den Büschen hängen zu bleiben. (Ja, hier ist ein Weg zusehen.) Garmin Explore hatte sich zu dem Zeitpunkt auch entschlossen einfach den Großteil der von mir eingezeichneten Routen zu “verlieren”, somit mussten wir auf Komoot zurückfallen, was aber auch gut funktioniert hat. Nach ca. 5km waren wir dann endlich auf dem GR240, wo das navigieren einfacherer wurde. (Gelegentlich lassen die Markierungen etwas auf sich warten, aber in der Regel ist der Weg ganz gut erkennbar.) Es ging zügig den ersten kleinen Anstieg hoch und durch einen schönen Wald auf einem Singletrail hinunter zu einem Gebäude, wo man sein Wasser nachfüllen kann. Dort trafen wir auch die einzige Person auf dem Weg für heute, einen Trailläufer. Weiter ging es über einen breiten Forstweg den Berg hoch und wieder einen Stück runter zu einer Farm, wo der Weg wieder in Singletrail überging und man weiter bis zum Bach/Fluss im Tal hinabstieg. Von dort aus ging es wieder steil nach oben, wo wir ein paar grasenden Pferden mit einem süßen Fohlen begegnet sind. Oben und mit ein bisschen Abstand zu den Tieren haben wir dann eine längere Snackpause eingelegt und die Aussicht genossen bevor wir dem erstmal flachen Weg weiter gefolgt sind, bevor man um den Kamm herum war und man wieder für die nächste Flussüberquerung ins Tal abgestiegen sind. Von dort aus ging wieder ein breiter Weg hoch, dem wir bis zum Aussichtspunkt Mirador de La Rinconada de Nigüelas gefolgt sind. Auf dem Weg waren wir am diskutieren, was der beste Plan für den Rest des Tages wäre. Weiter dem GR240 folgen und potentiell keine Campsite finden bis zum Refugio - Casa Forestal de Tello oder über den Berg Cerro del Caballo(ca. 45km) gehen und das Refugio de Ventura(ca. 38km) nehmen. Das eine ist flach, aber folgt einem breiten Weg ein Stückchen unterhalb des Nationalparks mit vielen Gebäuden in der Nähe, von denen man nicht campen darf. Der andere Weg sind 900hm hoch und ein nicht unbedingt einfacher Abstieg runter zum Refugio, aber dafür kürzer bis zum ersten garantierten Schlafpunkt. Wir haben uns für letzteres entschieden und haben uns die 900hm zu Ende hin gut hoch gequält. Dabei durften wir das eine oder andere kleine Schneefeld überqueren, aber da der Kamm relativ Steigungsarm ist, waren die Schneefelder ungefährlich. Oben gab es dann eine super Aussicht und direkt die nächste Weg Entscheidung. Im Vorfeld hatte ich schon zwei Varianten auf komoot gesehen, die letzte Entscheidung aber auf vor Ort verschoben. Variante 1 war über die Lagune und das Refugio Vivac unterhalb des Gipfels entlang in Richtung Ziel. Der Abstieg zur Lagune sah grundsätzlich gut aus, aber dann man das Stück unterhalb des Gipfel nicht einsehen konnte und man wahrscheinlich(Ich sag hier wahrscheinlich, weil man den Weg unter dem Schnee nicht sehen kann und keine Spuren zu sehen waren) seitlich einen kleinen Kamm wieder hoch musste, der mit Schnee bedeckt war und steil aussah(Auf dem Zweiten Gifpelfoto ist der Kamm zu sehen, beim ersten sieht man, dass man zu mindestens leicht zur Lagune kommen würde), erstmal für Variante 2 entschieden die direkt in die richtige Richtung ging und uns auch noch die Alternative bot einfach dem Weg auf dem Kamm zu folgen und nicht auf den direktesten Weg abzubiegen. Dafür haben wir uns dann auch entschieden, als wir 500m weiter die nächste kritische Stelle entdeckten. Man hätte zwar zum Weg runtergehen können, aber der verlief sich bald wieder in einem steilen Schneefeld unterhalb einer Klippe mit keinem offensichtlichen Pfad. Wir sind dann dem Kamm soweit gefolgt, bis auch der Osthang, auf den wir wollten, eine flache Stelle bog querfeldein über ein kleines Schneefeld wieder auf den richtigen Weg zu gelangen. Zurück auf dem richtigen Weg waren es noch ein paar einfache Kilometer zum relativ verwahrlosten Refugio Vivac de Ventura. Das war die einzige Nacht, wo wir unser Zelt so halb gebraucht haben. Wir haben es nur mit dem Innenteil im Refugio aufgebaut, um die Matte (und uns) zu schützen. Um das Refugio gibt es auch noch einen Zaun, der zumindestens die meisten Tiere weghält. Praktisch war, dass ein kleiner Bergbach, etwa 50m vom Refugio entfernt, über den Weg verlief. Ob der auch im Sommer da ist, wage ich aber zu bezweifeln. Tag 2 Refugio Vivac de Ventura - Capileira Um ca. 6 Uhr sind wir dann am nächsten Tag aufgestanden, haben unsere Sachen gepackt und einen ersten kleinen Snack gegessen. Während die Sonne langsam aufging, sind wir den relativ gut markierten und schönen Weg hinunter ins Tal zum Refugio abgestiegen. Dort angekommen, haben wir unser richtiges Frühstück gekocht. Das bestand meistens aus einem Tactical Foodpack für mich und 2 Packungen Hafermix für meine Freundin. (Blick zurück nach dem Frühstück) Von dort ging es erstmal recht langweilig auf einem breiten Weg bis zu einem eher verwahrlosten Erholungsgelände mit Bänken, wo wir eine kurze Mittagspause eingelegt haben. Ein kleines Stück nach der Pause wurden wir dann positiv überrascht, ich hatte nicht richtig auf die Karte geschaut und erwartet, dass man weiter einem breiten Weg folgt. Glücklicherweise folgt man von dort erstmal eine ganze Weile einen dieser Mini-Kanälen, die das Wasser für die Bewässerungen umleiten. Eine schöne Abwechslung. Kurz vor der Ortschaft Capiliera geht es noch mal steil bergab auf einen eher nervigen Singletrail mit vielen losen Steinen und dann steil berghoch in die Ortschaft. Unser Hotel für die Nacht lag am oberen Ende von Capileira, also durften wir noch ein Stückchen höher stiefeln. Tag 3 Capileira - Trevelez Heute war die Königsetappe angesagt, mit einem Bogen über den höchsten Berg des spanischen Festlands nach Trevelez. Nach einem guten Frühstück und einer erholsamen Nacht begannen wir den langen Anstieg. Die ersten 2h gingen viel durch Wald mit gelegentlichen Ausblicken und meistens sehr schönen Wegen. Die meiste Zeit, wenn man Mulhacen besteigt, sieht man den eigentlichen Gipfel nicht, sondern nur Mulhacen II, der etwas niedriger gelegen ist. Der Weg steigt stetig, aber die meiste Zeit nicht sehr steil. Die Vegetation wird langsam karger und der Untergrund steiniger. Ein paar Wolken sammelten sich am Rande des Kamms, aber nie so, dass man sich über einen vorzeitigen Abstieg Gedanken machen müsste. Schnee blieb auch bis vor den Gipfel weit vom Weg entfernt. Nur die abnehmende Luft erschwerte den Anstieg. Oben angekommen gab es eine kurze Stärkung und Bilder, aber da Saskia etwas mit Asthma Probleme hat, sind wir schnell wieder abgestiegen. Auf dem Weg hinab kamen dann endlich die erwarteten Schneefelder(Bild 3 mit den niedrig hängenden Wolken). Die Mikro-Spikes wurden übergezogen und langsam hinab navigiert. Immer in der Nähe von oder auf dem Weg, aber so dass die Schneefelder nicht zu steil waren oder wir zu nah an den Abhang zu unserer rechten Seite kamen. Kurz vor den 7 Lagunen kam dann die erste Schlüsselstelle für heute. Man muss dort leider runter vom Kamm und den zu unser linken liegenden Abhang hinunter. Wir hatten aber Glück denn es gab einen 3-4m breiten Streifen, wo kein Schnee lag, der nicht zu Steil war und man gut über die Steine und Brocken kraxeln kann. Bei den Lagunen haben wir unser Wasser wieder aufgefüllt und etwas gegessen. Bevor es an die zweite Schlüsselstelle ging. Hier konnte man zwischen dem Weg, der direkt den Berg runtergeht, dem Wasser folgt und einen Weg, der nicht so steil ist, aber länger ist, wählen. Entschieden haben wir uns für die erste Variante. Es gab zwar oben ein steiles Schneefeld, dass man queren musste, aber es waren nur ca. 5m und es gab Spuren. Wasser lief auch nur rechts von uns runter, sodass man sich sicher sein konnte, dass das Stück nicht vom Wasser unterspült war. Danach wurde der Weg deutlich einfacher und wir mussten nur noch eine Handvoll Schneefelder überqueren, bis wir an der Schutzhütte vorbeikamen. Von dort aus flogen wir mehr den Weg runter als gingen. Für das Stück von der Schutzhütte bis nach Trevelez, was mit 2h ausgeschildert war, haben wir nur 40min gebraucht. Tag 4 Trevelez - Refugio vivac Siete Estrellas Nach einem kurzen Abstieg durchs Dorf begann auf der anderen Seite des Tals der große Anstieg für den Tag. Einem schönen Weg folgend stiegen wir langsam wieder hinauf, bis man wieder auf einem neuen Kamm stand. Dort angekommen, begann der wahrscheinlich nervigste Teil bisher. Über 20 km breite Wege, ohne große Abwechslung und nur leicht bergauf und ab. Auf so Stücken wünscht man sich nur einen Laufrucksack anzuhaben, damit ein Stück was eine Stunde dauert nach 25 min wieder vorbei ist, insbesondere wenn man auf der anderen Talseite sehen kann, wo man in einer Stunde sein wird. (Hier sieht man gut den Weg auf der anderen Seite. :P) Irgendwann hatten wir aber auch das Teilstück wieder hinter uns gebracht. Der Weg wurde wieder abwechslungsreicher und schöner. Kurz nach einem kleinen Schäferhaus haben wir dann unser Abendessen gekocht. Die restlichen 7km zum Refugio gingen sich weitesgehend sehr gut, nur der letzte Kilometer war ein leichter Kampf. Im Wald hatten wir den Weg verloren und sind Querfeld ein zum Refugio gegangen. Im Refugio haben wir dann auch unseren ersten Wanderer getroffen der den GR240 gegangen ist. Der Spanier war moralisch ziemlich am Ende, was mich nach dem Teilstück nicht sonderlich überrascht und plante am nächsten Morgen erstmal wieder abzusteigen und sich aufzufrischen. (Innen sieht es deutlich besser aus als Außen.) Tag 5 Refugio vivac Siete Estrellas - La Calahorra Am nächsten morgen sind wir wieder um 6:00 Uhr aufgestanden und mit einem kleinen Snack losgewandert. Was uns am Vorabend passiert war, passierte uns jetzt direkt im dunkeln wieder. Nach 20m im Wald verlor sich der Weg, wegen Baumfällarbeiten. Zum Glück ist es echt nur ein kleines Stück das man so laufen muss und wir waren recht schnell wieder auf einem Weg. Heute ging es wieder runter vom GR240 und direkt hoch in Richtung Hauptkamm der Sierra Nevada. Oben angekommen folgten wir dem Weg ein Stück in Richtung Gipfel, bevor wir abbogen und versuchten, einem Weg zu folgen, der laut Komoot existiert. Auf Sateliten Bilder habe ich den Weg schon vergeblich gesucht und auch die andere Alternative runter, verlief sich schnell auf den Bildern. Also sind wir einfach den direkten Weg runtergegangen. Immerhin war das Tagesziel schon gut sichtbar. Der Rest des Weges war wieder gut markiert und existierte auch wirklich. Zu mindestens bis wir in der ersten Ortschaft waren. Nachdem wir erst vergeblich den Supermarkt gesucht haben, haben wir dann vergeblich den Start des Weges zum nächsten Ort gesucht. Es gab aber genug andere Wege weiter, also war es auch nur eine kleines Hindernis. Tag 6 La Calahorra - Refugio de La Cucaracha Nach einem akzeptablen Frühstück im Hostel haben wir beim Losgehen direkt die Entscheidung getroffen, nicht den Feldwegen zu folgen, sondern einfach die Straße direkt nach Alquife zu nehmen. Dabei haben wir uns bestimmt einen KM gespart und die handvoll von Autos die Sonntagmorgens unterwegs waren haben uns auch nicht gestört. In Alquife sind wir dann ein Stück dem Jakobsweg nach Jerez del Marquesado gefolgt. Dort ging es dann endlich wieder auf einem Singletrail den Berg hoch. Nach ca. 5km sind wir dann auch wieder auf den GR240 gestoßen. Wieder auf GR240 stiegt man weiter stetig hinauf bis man zu "Los Lavaderos de la Reina" kommt, wo plötzlich deutlich mehr Leute unterwegs waren. Die Ecke ist einer der schönsten in der Sierra Nevada, daher überrascht mich das jetzt nicht so sonderlich. Kurz vor dem Refugio ging es dann über das letzte Schneefeld vom Trip. Am Refugio de Peña Partida kochten wir unser Abendessen. Als wir beim Essen waren, kam eine größere Wandergruppe (8pax) und zwei Frauen, die anscheinend im Refugio schlafen wollten. Relativ schnell entbrannte eine Diskussion auf Spanisch, denn mit uns inklusive würden definitiv nicht alle reinpassen. Bis wir dann auf Englisch gefragt wurden, ob wir auch dort schlafen würden, zu ihrer Erleichterung hatten wir sowieso vor, bis zum nächsten Refugio weiterzugehen. Es war ohnehin erst 16 Uhr, also noch lange nicht die Zeit den Tag zu beenden. Teile des Weges runter zum nächsten Refugio stellten sich dann auch als etwas herausfordernder heraus. Der Weg war mal wieder etwas schlechter markiert und zwischendurch holpriger, kein Wunder, dass die nicht unbedingt weitergehen wollten. Bei dem Refugio trafen wir dann völlig überraschend den Spanier, dem wir schon vor zwei Tagen begegnet sind, diesmal deutlich besser gestimmt. Tag 7 Refugio de La Cucaracha - Monachil Wie die beiden letzten Male sind wir auch am letzten Tag um 6:00 aufgestanden, haben unsere Sachen zusammengepackt und sind mit einem kleinen Snack in der Hand gestartet. Zuerst ging es steil bergab, entlang eines Weges mit vielen Serpentinen. Im Tal ging es dann über eine Holzbrücke über den Bergfluss und auf einen relativ breiten Weg, der sich an den Hang schmiegte. Nach einer Stunde gab es dann unser letztes Frühstück für die Reise. Nachdem man dem Weg ein ganzes Stück gefolgt ist, biegt man ab und steigt wieder hinauf. Der Weg wird dann langsam immer fester, bis man einer Straße den Berg hoch folgt. Dieser folgt man, bis man auf die Straße zum Skigebiet stößt. Dort ist übrigens auch so ein Art Tourismuscenter für die Sierra Nevada, aber das war zu mindestens Montags nicht offen, aber ein paar Hundert Meter weiter gibt es ein Restaurant/Cafe, was offen aussah. Von dort aus ging es mehrer Kilometer über einen Feldweg, bevor wir nächsten Tal den GR240 endgültig hinter uns lassen würden. Nach der letzten Markierung ging es noch ein paar Kilometer auf eine breiten Weg entlag bevor wir auf einen Singletrail gewechselt sind. Der war zwar super cool, aber auch sehr ausgesetzt und teilweise in einem sehr schlechten Zustand, sodass nochmal ordentlich Konzentration und Trittfestigkeit gefordert war. Die T3, die auf Komoot angegeben sind, sind bei dem Weg Zustand eher untertrieben und ich würde den Weg den wenigsten empfehlen. Wir hatten zweimal auch leichte Probleme, den Weg zu finden. Das war der technisch anspruchsvollste Abschnitt der gesamten Strecke. Die letzten 5 km wurden nochmal deutlich freundlicher und man merkte sehr schnell, dass wir deutlich näher an der Zivilisation waren, weil plötzlich deutlich mehr Menschen unterwegs waren. Entlang des Rio Monachil, teilweise durch eine Art Klamm und über Hängebrücken ging es dann zurück nach Monachil. Mit der verdienten Cola haben wir uns dann an die Bushaltestelle gesetzt und gewartet. Fazit Hat es uns beiden gefallen und würden wir es direkt wieder machen? Ja. Würde ich etwas an der Strecke ändern? Ja, aber nur Tag 4. Ich würde wahrscheinlich direkt von Trevelez Richtung Norden auf den Hauptkamm und dann den Kamm folgend Richtung Osten bis man dann für das Refugio vivac de las Chorreras absteigen muss. Zwischendurch habe ich meine kurze Hose ein bisschen vermisst, aber jedes Mal, wenn der Weg etwas unwegsamer wurde, war ich froh, eine lange Hose zu haben. Die Freundin hat jetzt auch eingesehen, dass drei Hosen & Shirts, mindestens je eins, zu viel sind und dass sie auf solchen Touren mehr essen sollte/muss. Die neuen Windjacken und die Alpha Hoodies, die wir für den Trip angeschafft hatten, waren auch super. Durch die Refugios Vivac, die in einem überraschend guten Zustand sind, kann man sich auch noch einiges an Ausrüstung und Gewicht sparen. Dünnerer Quilte/Schlafsack & kein Zelt, würde schon etwas ausmachen. Um das Wetterrisiko noch weiter zu verringern, sollte man wahrscheinlich eher Mai anpeilen, aber wir hatten Glück und der Schnee war Mitte April schon mehr eine coole Abwechslung als ein Hindernis. Später als Mai würde ich es aber auch nicht machen, weil es dann wahrscheinlich unerträglich heiß wird. Hoffe es hat euch halbwegs gefallen, wenn ihr bestimmte Fragen habt, werde ich versuchen die bestmöglich zu beantw
  2. Ich find es kommt halt auch ein bisschen auf die Umstände an. Viele hier sind ja durchaus auf anspruchsvollen Touren abseits der Zivilisation und dann auch noch alleine unterwegs. Da verstehe ich durchaus, dass eine Gewichtsoptimierung einen "weiter bringt" - so man denn will. Für mich ist das Thema UL ein bisschen "weniger wichtig" geworden. Ich gehe entweder Tagestouren, da macht eher die Verpflegung 80% des Gewichts aus, von daher klar, ich würde keine 800g Regenjacke mitnehmen, aber irgendwie ist es jetzt nicht so super relevant ob der Rucksack 250g oder 400g wiegt. Mein anderes Szenario, alle paar Jahre mal auf nen Jakobsweg, ist dann eher durch soziale Komponenten geprägt als durch möglichst hohe Laufleistungen. Und auch wenn ich dafür vermutlich auch mit 2,5kg BW unterwegs sein könnte, pack ich lieber ein paar Dinge mehr ein die mir dann an der einen oder anderen Stelle Komfort bringen. Dieses Jahr, wenns denn klappt, starte ich mit 4kg BW, dafür kann ich dann abends im flauschig warmen Fleece beim Weinchen sitzen und mich danach im zusätzlichen Liner in meinen Daunenschlafsack kuscheln...
  3. Hallo, für einen anstehenden Jakobsweg suche ich gebraucht und günstig einen Sea To Summit Thermolite Reactor Extreme Mummy Liner. Angebot (mit Größe und Gewicht) gerne per PN.
  4. Für mich kommt es stark darauf an wo bzw in welchem Gelände du den Schuh tragen willst. Im Flachland z.b. Jakobsweg darf es im vorderfussbereich ein wenig weiter sein. Viel Material durch eine dicke Sohle die auch noch trapezförmig breiter wird stört da auch nicht weiter. Hauptsache die Ferse sitzt fest. Im Gebirge ist es wieder einmal ganz anders. Da will ich keinen mm im Schuh rum rutschen. Da tendiere ich zum eher engen Schuh. Auch die Sohle mag ich dann mit weniger Volumen. Ich habe mir gerade einen Hoka Speedgoat angeschafft und der ist jetzt ein sehr gutes Beispiel. Extrem gut gedämft und sehr voluminöse Sohle. Weicher stoff im vorderfussbereich. Schnürung nur oben über den Rist. Fühlt sich extrem gut an, aber leider nur solange das Gelände zahm ist. Bergab und bei querungen habe ich nicht genug Halt. Der weiche Stoff gibt auch noch ein wenig nach. Durch die hammerdämpfung spürt man kaum was man gerade unter dem Fuß hat und präzises platzieren z.b. zwischen Wurzeln oder Felsen wird durch die überbreite Sohle verhindert. Wenn man im Schuh nicht groß nach vorne rutsch weil er eng sitzt ist bei mir der Druck auf die Zehen auch kein Problem.
  5. Ich bin den portugiesischen Jakobsweg (knapp 300km) in Wassersandalen (mit Strümpfen) gelaufen, fürs flache Land völlig ausreichend. Ist mein bevorzugtes Schuhwerk im halbwegs trockenen Alltag. Mittelgebirge (Schwarzwald, Pfälzer Wald) reichen Trailrunning aus, erst wenn es zu sehr geröllig wird würde ich, für mich, Schuhe mit Knöchelschutz empfehlen, um mir die Knöchel nicht blutig zu schlagen, d.h. in den Alpen, wenn viel Geröll kommt. Schnell trocknend ist hier höher zu bewerten als wasserdicht. Mehr gibt's nicht zu sagen, du musst deine persönlichn Erfahrungen erlaufen, das dauert. Leider halten bei mir die Schuhe nur 1-3 Saisons, sind halt dann durch (ich bevorzuge Kunststoff, Leder ist mir zu schwer), bin aber auch viele 1000 km im Jahr unterwegs (gestern erst, nebenbei Alltag plus abendlicher Spaziergang, 15km in Wassersandalen und Strüpfen)
  6. Hi! Ab Mai steht bei mir ein Jakobsweg (Via de la Plata) an, und als Veganer setze ich bei einigen Etappen unterwegs teilweise auf DIY + Selbstversorgung. Sprich: die Reste des am Abend in den Herbergen zubereiteten Essens am Folgetag als Frühstück/Mittagessen in einem dichten (!) und leichten(!) Gefäß mitzuführen. Momentan habe ich nur so einen EDEKA-Klon von einer Emsa-Frischhaltebox mit 138 g. Das mit Dichtung versehene Schließsystem finde ich toll und wurde auch schon vor geraumer Zeit erfolgreich angewendet, aber: Kennt jemand ein ähnliches, auslaufsicheres System, das bestenfalls unter 100 g wiegt (bei ca. 0,75 L Volumen/Fassungsvermögen)?
  7. Hallo, in meinem Blog (siehe Signatur) gibt es 2 Reiseberichte (1.Teil im Februar/März 2018 und 2.Teil im Oktober/November 2018) über den Jakobsweg Via de la Plata. Zusätzlich habe ich im Menüpunkt Fragen/Themen F10 einige Tipps/Ratschläge für spanische Jakobswege aufgeschrieben. Dort gehe ich auch näher auf die Ausrüstung ein. Vielleicht hilft Dir das etwas weiter.
  8. Ich gehöre zu den Leuten, für die ab Frankfurt (Main) der Norden anfängt und bin eigentlich am liebsten in den Bergen unterwegs. Dieses Jahr soll es aber im April für vier Wochen nach Norddeutschland gehen. Geplant ist ein Start auf Sylt, in Flensburg will ich auf den E6 einschwenken, dem ich ungefähr bis Lübeck folgen will, und dann soll es weiter Richtung Osten gehen. Ich bevorzuge bestehende Fernwanderwege, denen ich für mehrere Etappen folgen kann, ohne jeden Meter selbst planen oder ständig auf die Karte schauen zu müssen. Daher schwanke ich zwischen folgenden Varianten: ab Travemünde auf dem E9 bis Stralsund (oder ggf. auch bis Greifswald) ebenfalls ab Travemünde auf dem Jakobsweg Via Baltica bis Greifswald ab Ratzeburg auf den E9A und dann weiter auf dem E10 (Ost- oder Westvariante?) Richtung Berlin (soweit ich eben komme) Ich suche die Variante, die landschaftlich (im April) am schönsten ist. Ein bisschen Infrastruktur (alle drei bis vier Tage eine Einkaufs- und gerne auch Duschmöglichkeit) ist auch kein Fehler. Da dort alles recht flach ist und die Tage im April schon etwas länger sind, gehe ich davon aus, dass ich im Schnitt Tagesetappen im Bereich obere 20er bis 30 km laufen kann (wenn ich eingelaufen bin zwischendurch also auch mal 40 km). Ostseeküste (und auch Wismar, Rostock, Stralsund) klingt eigentlich sehr schön. Ich finde dauerhaften starken Wind beim Wandern allerdings sehr demoralisierend - kann das allerdings nicht so recht einschätzen, da ich so einen Weg noch nie gelaufen bin. Mecklenburgische Seenplatte klingt auch sehr schön. Eigentlich kann ich also nichts falsch machen 😃. Kennt jemand hier im Forum die Wege und hat eine Empfehlung? Bin über jeden zielführenden Hinweis dankbar. Ein paar wenige Berichte und Videos habe ich gefunden. Die YouTuber-Dichte scheint dort allerdings nicht sehr hoch zu sein...
  9. So, wie @khyal sagt, evtl. auf eine andere Fortbewegungsart umsteigen (Packraft, Fahrrad). Kannst Du Dir vorstellen mit so einem "Wagen" durch die Gegend zu laufen? Der hängt an einem Hüftgurt, kann aber auch ohne Hüftgurt nur mit den Händen gezogen werden. Das war ein Holländer auf dem Jakobsweg Via de la Plata. Da, wo wir zu Fuß lang sind (zB Treppen), ist der auch mit seinem Wagen ohne große Probleme durch.
  10. Wir sind dieses Jahr Ende Mai, Anfang Juni einen Teilabschnitt aufm GR1 gelaufen. Und zwar von Arguis bis Ager. Geplant war eigentlich bis Gironella, musste jedoch aufgrund von Krankheit abgebrochen/verkürzt werden. Zu diesem Teilabschnitt kann ich sagen, dass Verpflegungsmöglichkeiten genug vorhanden waren. Wasser regelmäßig auffüllen war ebenfalls kein Ding. Am Anfang, um genau zu sein die ersten 4 Tage, ging es durch die idylische Sierra de Guarra, was auch ein Paradies für Canyoning zu sein scheint. Zum Laufen war es ebenfalls herrlich. Regelmäßige Wasserquellen, genug Schatten, schöne Campspots, generell wenig los. Leider war unser Wanderführer, welchen wir von Cicerone hatten, nicht mehr aktuell und so sind wir zwei oder drei Mal zwar die schöneren, neu gelegten Routen gelaufen, planungstechnisch punkto Wasser war das natürlich Mist. Die Änderungen waren auch recht frisch (iwann Anfang des Jahres '23). Sind allerdings tatsächlich auch auf der Seite des Autor vermerkt, also auf jeden Fall mal auschecken, wer den Weg laufen will! Aufgrunddessen wir durch diese Planänderungen nicht mehr ausreichend Essen im Sackerl hatten, sind wir einen Schlenker, abseits des eigentlichen GR1 gelaufen. Und zwar (wen wunderts) aufm Jakobsweg - Richtung Ainsa, um unsere Rationen wieder aufzustocken. Der Umweg war auch sehr schön und hat sich gelohnt. Danach sind wir quasi wieder südlich von Ainsa am See Emablsme de Mediano zurück auf den GR1. Hier folgten dann zwei Tage recht langweiliges Terrain, gespickt von trockenen Landschaften mit Schlachtereien und viel Industriegestank. Dies war kurz vor einem der angeprisenen Highlights der kompletten Tour, die Schlucht um Noguera-Ribagorçana. Danach sind wir, wie oben bereits erwähnt krankheitsbedingt ausgestiegen. Wer Interesse hat, kann ja mal die Cicerone Seite zum Wanderführer auschecken. Updates auch beachten, um Planungs-Ping-Pong zu vermeiden!
  11. Hallo Ihr Lieben, ich bin Nils, 31, und lebe in einer größeren Hansestadt an der Weser. Ich hatte mich die letzten Jahre überwiegend über Reddit zum Thema UL auf dem Laufenden gehalten, war aber zunehmend genervt von Lbs und Oz. und Miles - als auch häufig fehlenden Verfügbarkeiten der Ausrüstungen hier in Europa, sodass ich jetzt schon seit einiger Zeit stiller Mitleser hier bin und schon einiges an tollen Ideen mitnehmen konnte. Scheint ein echt nices Forum zu sein Mein Weg zu UL begann ganz klassisch damals 2015 auf dem Jakobsweg mit 20Kg auf dem Rücken (nach wirklich schlechter Beratung im Outdoor-Laden...). Über die Jahre konnte ich meine Ausrüstung langsam an meine Wünsche anpassen und verleichtern und bin ganz froh darüber, dass meine Ausrüstung sich quasi im gleichen Tempo wie meine Erfahrung stetig verbessert hat. Zurzeit bin ich (leider) berufstätig, plane aber für nächstes Jahr eine Auszeit von einigen Monaten und habe den Sultans Trail ins Auge gefasst
  12. Nach allem, was ich mitbekommen habe, sollte man sich in Österreich ins Widerspruchsregister eintragen lassen, um nicht ausgeweidet zu werden. Alles andere wäre mir zu unsicher. Ich möchte keine Organe spenden, habe einen Ausweis und NEIN angekreuzt. Zusätzlich habe ich meine Entscheidung meinen Angehörigen schriftlich mitgeteilt. Oftmals wird der Ausweis nur akzeptiert, wenn er in Landessprache vorliegt. In Ländern, wo die Widerspruchsregelung gilt, sollte man als Nicht-Spendenwilliger daran denken. Auf dem port. Jakobsweg hatte ich ihn entsprechend in Portugiesisch und Spanisch dabei.
  13. Sun Gloves hatte ich bereits auf meiner Liste, finde ich total wichtig. Habe dieses Jahr bei 4 Wochen Jakobsweg ziemlich verbrannte Hände gehabt, trotz Sonnencreme. Und ja beim Thema Krebs bin ich persönlich ziemlich sensibel, habe vor kurzem einen geliebten Menschen an Hautkrebs verloren. Daher nochmals danke, mich auf die lange Hose hinzuweisen. Ist etwas unbequemer aber das nehme ich gerne hin. Aber klar, jeder hat seine eigenen Erfahrungen und Vorstellungen wie es persönlich am besten geht und jeder erlebt seinen eigenen Trail wie @doast so schön geschrieben hat. Die vielen Antworten und Erfahrungen hier helfen mir trotzdem sehr weiter. Die Tips bezüglich Wasser/Essen und der damit verbundene Hiking Stil finde ich sehr spannend. Klar ich habe bisher keine True Hike Erfahrung in der Wildness, aber wenn ich mir meine 1000km Via de la Plata und andere längere Wanderung anschaue, erkennen ich zumindest rückblickend meine Eigenheiten, wie ich zB mit Wasserversorgung umgegangen bin: Viel an jeder Quelle trinken, nur so viel Wasser wie zur nächsten Quelle nötig mitnehmen. Eigentlich eine Binsenweisheit aber damit war ich im Schnitt 2kg leichter unterwegs als der Rest. Hey cool dass ihr auch so viel über die Situation mit Bären schreibt auf dem PCT. So weit war ich in meinen Überlegungen noch garnicht…
  14. Hey Stefan, ich kann Dir für Deine Situation den Jakobsweg empfehlen. Du bist mit Deiner Situation nicht der einzige, der im endlosen Wandern etwas sucht. Auf dem Jakobsweg habe ich diverse Menschen getroffen, die den Weg mit schweren Schultern beginnen. Dort findest Du eine Mischung aus Wandern, Natur, aber auch Zivilisation und einer eingeschworenen Kultur, rund um den Jakobsweg. Ich stimme aber der Community zu, dass Du erstmal mit einem Profi über Deinen Verlust sprechen solltest und auch über Deinen Plan auf Wanderschaft zu gehen. Wähle einfach jetzt die jederzeit erreichbare Telefonnummer 116117, damit gelangst Du zur ärztlichen Hotline, die dafür Verantwortlich sind Erst-Termine mit Psychotherapeut:innen zu machen. Noch im Telefonat wird ein Termin gebucht, mit einem Psychotherapeuten in Deiner Nähe. Der Termin findet innerhalb der nächsten 7 Tage statt. Bereite Dich am besten gut auf diesen Ersten Termin vor, mit Stift und Papier, einfach ein paar Notizen machen. Gleichzeitig kannst Du Dich ja aufs Wandern vorbereiten. Ich empfehle Dir einen Jakobsweg in Frankreich zu gehen. z.B. die Via Podiensis. Wenn Du dazu noch Fragen hast, bzw. Hilfe bei der Vorbereitung möchtest, machen wir am besten einen neuen Post hier im Forum, der nur darum geht :). LG
  15. Jeder trauert anders und da ich @Stefan1978s Post keinerlei suizidale Absichten entnehmen kann, denke ich, dass er selbst am besten weiß, was gut für ihn ist. Ich verstehe ihn jedenfalls. Ich würde einen bestehenden Fernwanderweg nehmen, der nicht viel Vorbereitung erfordert und den man jederzeit problemlos wieder abbrechen kann. Wenn Du mit Leuten ins Gespräch kommen willst bzw. Mitwanderer haben willst: den Jakobsweg. Wenn Du eher für Dich sein willst: Nord-Süd-Trail.
  16. Lieber Stefan1978! Zu erst einmal mein herzlichstes Beileid! Ich sehe es an sich genau so, wie die meisten, meiner Vorredner. Wenn du aber auf jeden Fall eine längere Zeit raus mußt, dann schließe ich mich dee_gee an und empfehle die spanischen Jakobswege. Den Camino del Norte kann ich aus eigener Erfahrung empfehlen. Da sind höchstens ein Viertel der Pilger unterwegs, im Vergleich zum Kerkeling Highway, dem Camino Frances. Solltest du Atheist sein, wie ich einer bin, schrecke trotzdem nicht davor zurück. Niemand wird auf einem Jakobsweg versuchen, dich zu bekehren… Mindestens die hälfte der „Pilger“ sind in Wirklichkeit einfach auf den Jakobswegen unterwegs, weil sie eine billige und perfekte Logistik haben. Dort findest du, im Falle dessen, das du Redebedarf hast, immer jemanden, der dir ein Ohr schenkt, im Falle dessen, das du eher schweigend deiner Wege ziehen willst, findest du aber auch genug Abstand und Stille! Schätze der Camino de la Plata kommt auch für dich in Frage… bin den aber selber noch nicht gelaufen… Alles beste für dich!
  17. @Stefan1978 Vielleicht ein Jakobsweg in Spanien. Z.B.: Camino del Norte, von Irun bis Santiago de Compostela (und weiter nach Finisterre) Camino Francés, von Saint Jean Pied de Port bis Santiago (und weiter nach Finisterre) In Finisterre kann man im Anschluss auch gut ein paar Wochen verbringen, sich mit anderen verbinden -- von dort aus dann ggf. den Weg wieder zurücklaufen oder einen anderen Jakobsweg angehen. Ich bin 2013 und 2014 drei verschiedene Jakobswege gepilgert und es hat einfach alles gepasst. Ich konnte "meinen" Weg gehen, wurde aber auch mit wundervollen Begegnungen beschenkt. Bin sehr dankbar dafür. Zum Vergleich: https://jakobsweg-kuestenweg.com/laenge/ Jeder Jakobsweg hat seine "Vor-"/"Nachteile". Nicht zu verkopft an die Sache rangehen, welcher Weg nun "der Richtige" ist, sondern ggf. intuitiv/zufällig/impulsiv auswählen. Vielleicht sogar einfach eine Münze werfen oder Stöckchen ziehen. Hike your own hike gilt natürlich auch auf den Jakobswegen, aber (je nach Zeitraum und Strecke) ist "die ganze Welt" dort unterwegs. Man kann sein eigenes Ding durchziehen, aber es ergeben sich nicht zuletzt auch wunderbare, heilsame oder inspirierende Begegnungen -- die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass einem "der Weg" in persönlichen Angelegenheiten weiterhilft; nicht immer unbedingt in dem Sinne, dass man alles so erlebt, wie man es sich vorstellt bzw. es sich wünscht, sondern so, wie man es braucht, um hinterher sagen zu können, dass es, so wie es sich ergeben hat, "richtig" war. Soviel Irrationalität darf tatsächlich sein, um sein Leben/das Leben zu meistern. <3 Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden. Nichts geschieht ohne Grund. Sei dir gewiss, dass dir auf deinem Weg geholfen wird. Erlaube dir den Glauben an die Liebe, die alles, die uns alle vereint. Ich hoffe, das klingt nicht übergriffig. Ich wünsch dir Alles Gute und viel Glück! Bon Camino.
  18. Hallo liebe Community. Meine Frau und ich planen im kommenden Jahr den Jakobsweg zu kaufen und für diesen Zweck suche ich passende Rucksäcke für und. Vorerst habe ich dabei an den Pajak Xc3 gedacht. Da ich später aber auch noch mal den West Highland Way laufen möchte brauche ich schon einen Rucksack welcher wasserdicht ist. Dieser ist aber leider wohl nur wasserabweisend. Gibt es eventuell eine Alternative oder sollte ich mit einem Regencover bei dem besagten Rucksack arbeiten? Hinzu kommt noch, dass es den Rucksack nur in einer Größe gibt und meine Frau mit 150cm nicht die Größte ist. Eventuell hat ja hier jemand Erfahrungen mit dem Rucksack. Vorab bedanke ich mich vielmals für die Rückmeldung. Gruß. Martin
  19. Zum Rucksack-Volumen, ein 20-22 Liter Rucksack reichte mir für den portugiesischen Jakobsweg Ende Mai (hätte da theoretisch allenfalls auf den leichten Disconter-Sommerschlafsack verzichten können, da fast nur in Herbergen übernachtet), für die Alpen-E5 bzw mehrtägigen Hüttentouren habe ich einen 39 -50 Liter Hyberg Attila, luftig locker bepackt . Ja, 10kg trage ich damit auch, wenn ich auf einer Selbstversorger-Hütte bin oder 2-3 Liter Wasser mitnehme. Respekt an Jever, seine Touren würde ich nie freiwillig machen, bin einmal in eine Kaltfront reingekommen, allerdings kannte ich den Weg sehr gut und es war nur die Kälte, die uns zugesetzt hat. Meine Wanderbegleitung war merklich mental angeschlagen. Dies ist nicht zu unterschätzen, da verzichte ich lieber auf eine Tour bzw bleibe in der Nähe von bekannten Fahrwegen.
  20. Zungenreiniger habe ich immer mit dabei. So einen aus Kupfer, meiner wiegt 5 g. Poncho habe ich von 3FUL (202 g). 2014 war ich auf dem Camino d. Norte von Irun bis Finisterre unterwegs und hatte das Glück, genau 1x den Poncho nutzen zu müssen. Aber die Atlantikküste ist anscheinend launisch und ich hatte wohl wirklich Glück, als Schönwetterwanderer. Ansonsten passt der Tipp (für Jakobswege in Spanien): 1 Garnitur trägt man, 1 Garnitur im Rucksack. In der Herberge dann Socken, Shirt und Unterwäsche waschen, am nächsten Tag ist die Kleidung (im Sommer) i.d.R. trocken. Auf dem del Norte ist gute Infrastruktur. In Bilbao könnte man noch Dinge besorgen, sollte wirklich was fehlen (ich würde für Bilbao 2 Tage Aufenthalt inkl. Sightseeing empfehlen). Es gibt dort auch Decathlon und Outdoor-Läden. [hilfreich fand ich damals das Finden von Restaurants, Shops usw. über www.happycow.net, für Veggies auf dem Jakobsweg ggf. nützlich]. "Der Rucksack ist immer so groß (schwer) wie deine Angst" ... tja, jede/r geht ihren/seinen eigenen Weg. Ich erinnere mich, wie ich 2013 in Genua Richtung Santiago gestartet bin mit knapp 22kg auf dem Rücken. Insgesamt war das Pilgern eine tolle Erfahrung, doch nicht selten aufgrund des hohen Gewichts auch ziemlich tough. Unterwegs habe ich dann das Zeug ausgedünnt, manches nach Hause geschickt. Ein Jahr später auf dem del Norte waren es dann "nur noch" 13 kg. Hätte ich damals schon das UL-Forum hier gekannt ... Meiner Erfahrung nach liegt ein wundervoller Zauber auf den Jakobswegen und es kommt nicht nur auf das Gewicht an. Alles, was "erträglich" ist, ist okay. Aber je leichter, desto angenehmer. Es gibt ja auch noch den Trainings-Effekt. Achja: In Herbergen habe ich eigentlich fast ausschließlich nur im eigenen Cocoon-Inlet (230g) geschlafen (und nur 2 Nächte im Decathlon Schlafsack). Aber wenn du Kaltschläferin bist, macht der Schlafsack für den JW wahrscheinlich Sinn. Ich freu mich für dich. Happy Trails und Buen Camino.
  21. Ich war letztes Jahr das zweite Mal auf dem Camino Frances und hänge dir gleich mal unten meine Packliste an. Ein paar Gedanken: Jakobsweg mit Herbergschlafen und dann Trekkingtour haben einige ähnliche Ausrüstungsgegenstände, ein paar braucht man aber nicht für beides. Du kannst dir mal überlegen ob du die Duplikate die ganze Zeit bei dir haben willst oder eine Form von "postlagerndem" Service nutzen willst. Bieten z.B die Casa Ivar und Correos an. Zelt, Iso und Kochzeug hatte ich auf dem Camino nie dabei und nie vermisst. Wer das aus Überzeugung machen will, gerne, aber brauchen tut man es nicht Jakobsweg ist dann ja auch ggf. eine soziale Angelegenheit. Das beim letzten Punkt eingesparte Gewicht investiere ich gerne in ein paar Kleidungsoptionen mehr und den einen oder anderen Luxusartikel. Ob ich jetzt 3,0 oder 3,6kg Baseweight habe... das macht keinen nennenswerten Unterschied. Ich hab gern einen Schlafsack dabei, aber eigentlich müsste man auch mit einem Seideninlet zurechtkommen. Den Schlafsack dann ins Paket nach Santiago für den Rückweg. Wegen Waschbeutel und Medikamenten: Nimm mit was du für eine Woche brauchst. Spanien hat endlos viel Apotheken und Drogerien an denen du vorbeikommst. Einfach mal schauen was man rezeptfrei bekommen kann. Regenhosen mag ich auch nicht, der 3F UL Regenrock tut bei mir seit 4 Jahren seinen Dienst. Ponchos mag ich auch nicht, aber ich muss meinen Rucksack auch nicht vor Regen schützen. Andernorts wird als Poncho gerne der Altus empfohlen, da sollte ein halbwegs handlicher Rucksack gut drunter passen. Ansonsten kam ja bereits guter Input. Buen Camino!
  22. xkons

    Vorstellungsthread

    Hi, ich bin Konsti. Ich arbeite als Softwareentwickler in Bonn und liebe es Zeit in der Natur zu verbringen und Fernwanderwege zu gehen. Meine Wandererfahrung beschränkt sich aktuell auf ein paar Hüttentouren in den Alpen, den portugiesischen Jakobsweg (zentral) und den Via Degli Dei. Natürlich bin ich auch ständig im Siebengebirge spazieren. Dieses Jahr möchte ich zum ersten mal mit Zelt unterwegs sein. Geplant sind der letzte Teil des Via Francigena, der West Highland Way, Kungsleden, eine Wanderung im Picos de Europa Park und hoffentlich bekomm ich auch noch Tickets für ein Fjällräven Classic Event. Ich lese hier schon eine Weile mit, da ich mich für diese Wanderungen neu ausstatte. Ich bin wirklich begeistert von dem Engagement und dem Umgang der Mitglieder in diesem Forum. Ich hoffe ich schaffs auch mal zu den Treffen, die hier organisiert werden.
  23. OT: Ja es gibt wirklich eine Camino Comunity. Sogar wohl mehr Pilger als Thruhiker. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/158796/umfrage/anzahl-der-pilger-auf-dem-jakobsweg/ OT: Schwierig finde ich auch die Frage wer aus religiösen Gründen pilgert. Das muss ja nicht unbedingt christlich sein. Religiösität kann auch Spiritualität in jeglicher Hinsicht sein. Selbstfindung, Traumabewältigung u.Ä. Der Weg nach Finisterre, dem (damaligen) Ende der Welt ist wohl älter als das Christentum und wurde schon von z.B. den Kelten als Initationsritual begangen. Ich definiere es für mich so, das ein Thruhike (übersetzt als Durchwanderung) eine durchgehende Wanderung vom Anfang bis zum Ende ist. Wenn man das aufgrund von Waldbränden o.Ä. nicht hinkriegt ist es halt leider Pech. Wie auch bei Verletzungen, Krankheiten usw. Auch wenn das durchaus sehr traurig sein kann, ist es dann eine Fernwanderung. Das schmälert ja keineswegs die erbrachte Leistung, sondern erfüllt einfach nicht die Definition einer Durchwanderung. Aber ich finde das die Aufweichung des Begriffes die Leistung derer die es am Stück geschafft haben herabsetzt. Allerdings sollte man sich fragen ob man, wenn man wirklich Wert auf diese Art der "Titel" legt, den Weg für sich oder für sein Ego bewältigt. Im Grunde sind doch Pilger/Weitwanderer/Thruhiker usw. doch eine Gruppe mit gemeinsamen oder zumindest sehr ähnlichen Ambitionen und der Freude daran zu Fuß die Welt zu erfahren.
  24. Trails wie der PCT sind ja irgendwie darauf ausgelegt, sich mit MailDrops zu versorgen, trotzdem müssen die Leute für etliche Tage Essen mitschleppen. Komisch finde ich es auch, wenn ohne wirklichen Grund mehrfach Teile geskipped werden, aber letztendlich muss das jeder für sich selbst entscheiden. Wenn jemand damit trotzdem stolz ist und sich als Thruhiker sieht, ist doch in Ordnung, können sie ja auch auf sich sein, ist ja trotzdem extrem viel geleistet worden. Was hat man davon, wenn man selbst jeden einzelnen Meter gegangen ist? Man ist dann doch stolz auf sich und seine eigene Leistung. Die wird ja nicht geschmälert, wenn jemand anderes mit 200 Meilen weniger sich auch als Thruhiker betitelt. Ich selbst würde gerne auch den ganzen Trail laufen, an einem Stück, und wäre traurig, wenn mir da was fehlen würde, aber das bin eben auch nur ich. Den Jakobsweg hat man ja auch nur gethruhiked , wenn man ALLE existierenden Jakobswege gelaufen ist, und nicht nur den französisch/spanischen Part, der ja auch ein Rosinchen ist. Scherz. Ich finde deine Gedanken aber trotzdem gut dazu @einar46
  25. Auf Langstreckenwanderungen, speziell auf den 3 großen amerikanischen Trails, wird auf Teufel komm raus "gedroped", "gefliped" und "gefloped". Mich stört diese Vorgehensweise gewaltig. Ich frage mich, wie die ersten amerikanischen Siedler die Wüsten durchquert und die Rocky Mountains überwunden haben. Wahrscheinlich haben sie diese Vorgehensweisen erfunden Oder ist es eine Erfindung der heutigen Generationen von Langstreckenwanderern, die nicht mehr bereit sind Entbehrungen auf sich zu nehmen und sich zB benötigte Ausrüstung punktgenau "vor die Füße tragen lassen". Mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird kreuz und quer durchs Land gefahren um sich die Rosinen-Teilstrecken rauszupicken. Jeder weiß, was ein ThruHike ist. Für mich ist ein ThruHike nur ein "echter" ThruHike, wenn er -ohne Flip-Flop und -ohne MailDrop gegangen wurde, egal wie lang und schwer die Wanderstrecke war. Ich will hier niemand zu nahe treten. Ca. 4500 km auf dem PCT zu laufen ist eine grandiose Leistung vor der ich den Hut ziehe. Aber für mich ist das kein "echter" ThruHike, wenn er mit Flip-Flop und/oder MailDrop realisiert wurde. Deshalb plädiere ich dafür unterschiedliche Listen zu führen. Ich weiß nicht, ob das so schon gemacht wird. Eine ähnlich gelagerte Diskussion gibt es ja bei der Besteigung von Bergen über 8000 Meter. Viele machen das mit Hilfe von Sauerstoff. Ganz wenige Bergsteiger (zB Messner) verzichteten auf Sauerstoff. Für mich ist das ein gravierender Unterschied. Ob da im Bergsteiger-Bereich unterschiedliche Listen geführt werden, kann ich allerdings nicht beurteilen. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich bisher zweimal MailDrop ausprobierte. Einmal auf einem Jakobsweg (Camino de Levante, 2019). Ich ließ mir neue Wanderschuhe (Altra's) nach Spanien (an eine Adresse bei 900 km) schicken. Das hat wunderbar funktioniert. Diese Vorgehensweise hat mich aber im Nachhinein zum Nachdenken gebracht. Heute sehe ich das vollkommen anders. Bei mir hat da ein Umdenkprozess stattgefunden. Seit dieser Zeit versuche ich meine Wandertouren (unabhängig von der Streckenlänge und der Schwere der Strecke) so zu realisieren, dass ich -defekte/verschlissene Ausrüstung unterwegs ersetze und -notwendige Nahrung vor Ort kaufe, egal, wie weit ich vom Trail runter muss. Für diese teilweise großen Umwege will ich, wenn möglich, nicht Trampen und auch keine öffentlichen Verkehrsmittel verwenden. In einem Nachbar-Thread, ich finde ihn gerade nicht, habe ich deshalb schon einmal nachgefragt, welcher US-Trail ohne MailDrop zu schaffen sei. Da wurde mir der AT genannt. Wenn ich einmal in die Verlegenheit kommen sollte einen US-Trail zu gehen, wäre das deshalb der AT und nicht der PCT. Das zuvor Gesagte bedeutet im Umkehrschluss, dass für extrem lange Wandertouren über mehrere Jahrezeiten und Klimazonen die dafür notwendige Ausrüstung von Anfang an im Rucksack vorhanden sein muss. Der Sommer-Quilt (Komforttemperatur ca. 10°C) muss dann zB auch im Frühjahr oder im Herbst für Temperaturen bis -5°C herhalten. Das erreicht man nur durch eine geschickte Kombination von verschiedenen Ausrüstungsgegenständen. Im Beispiel des Sommer-Quilts wäre das zB Wander-Kleidung, die als Schlaf-Kleidung verwendet wird. Das bedeutet auch, dass ich (um beim Quilt-Beispiel zu bleiben) nicht 2 oder 3 Quilts (für jede Jahreszeit einen) benötige. Einer muss reichen. Ähnlich ist es mit anderen Ausrüstungsgegenständen. Diese Devise, "Einer für Alles" (ein Ausrüstungsgegenstand für alle Jahreszeiten und/oder Klimazonen), verfolge ich schon seit Jahren. Mein Traumziel, mein Basisgewicht weit unter 4 kg zu drücken, werde ich deshalb wohl nicht erreichen. Eher wird es sich zwischen 4-6 kg (über den Daumen gepeilt und abhängig von der Jahreszeit/Klimazone) einpendeln. Als "Vorausplaner" plante ich bisher vor allem die Tracks und die Verpflegung für meine Wandertouren. Die Tracks werde ich immer noch planen. Aber die Verpflegung werde ich in Zukunft mehr oder weniger dem Zufall überlassen. Beim Start für eine längere Wandertour statte ich mich mit Verpflegung für mehrere Tage aus. Dann muss ich aktuell entscheiden, wie und wo ich mir meine Verpflegung für die folgenden Tage besorge. Meine mir selbst auferlegte Vorgehensweise wird bei längeren Wandertouren unweigerlich zu Problemen führen. So werde ich nach ca. 800-1000 km Probleme mit meinen Wanderschuhen (Altra) bekommen. Wie ich das zufriedenstellend lösen kann, weiß ich jetzt noch nicht. Bei schweren Teilstücken, wie zB verschneiten Gebirgspassagen, würde ich warten bis eine Begehbarkeit ohne große Gefahren gegeben ist. Ich weiß, dass viele "ThruHiker" einen strengen Zeitplan befolgen, der oft von der zur Verfügung stehenden Zeit (berufliche Auszeit, Urlaub usw) bzw. der An- und Abreise diktiert wird. Auf dem bereits erwähnten Jakobsweg (Camino de Levante) bin ich im November 2019 über den O Cebreiro (ca. 1300 m hoch) bei leichten Minusgraden, 20 cm Neuschnee und heftigem Schneetreiben in meinen Altras mehr "gestapft" als gegangen. Ich hatte mich einer 3er-Gruppe angeschlossen, die bei dem Wetter unbedingt über den Berg wollte. Heute weiß ich, wenn ich an diese Situation denke, dass ich einen Tag abgewartet hätte. Alleine wäre ich nicht über den Berg gegangen. Am nächsten Tag war es noch kalt, aber das Schneetreiben war vorbei. Als Gruppe bewältigt man schwierige Wegstrecken wesentlich besser. Meine Wandertouren plane ich immer als "echte" ThruHikes. Die Realität sieht dann aber oft anders aus. Neben "echten" ThruHikes gab es auch ThruHikes mit MailDrop (zB Jakobsweg Camino de Levante, 2019). Auch SectionHikes (zB Jakobsweg Via de la Plata, Frühjahr und Herbst 2018) gehörten in meine Wanderwelt. Den einen oder anderen Abbruch (zB Das Grüne Band, Deutschland, 2021) musste ich aus Verletzungsgründen ebenfalls hinnehmen. Es läuft also nicht immer so, wie ich es mir in meinen Idealvorstellungen wünsche...
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