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Ultraleicht Trekking

Gear Review Norge på langs


Mia im Zelt

Empfohlene Beiträge

Hej,

inzwischen bin ich von meiner NPL-Tour zurück und möchte euch davon berichten, wie gut oder schlecht die Ausrüstung für mich unterwegs funktioniert hat. Vielleicht hilft das dem ein oder anderen, der eine Tour unter ähnlichen Bedingungen (Mai-Oktober in Skandinavien) plant. 

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Schlafsack: MYOG Schlafsack (ohne Daunen-Balaclava)

In den Monaten Mai-August war der Schlafsack die meiste Zeit über wärmer als nötig, da es nur selten Nächte mit Frost hatte. In den wärmeren Nächten habe ich mich mit dem Schlafsack bloß zugedeckt und konnte so wunderbar schlafen. Denn wenn es etwas zu warm ist, schlafe ich gut, ist es hingegen etwas zu kalt, werde ich ständig wach. Ab September war ich froh über die starke Isolation, da sowohl die Tage und auch die Nächte deutlich kälter wurden. Im Herbst wurde es nicht bloß kälter, sondern auch deutlich windiger. Insbesondere in Nächten, in denen ich Polarlichter beobachten konnte, fror ich abends und brauchte eine extra starke Isolation, um wieder warm zu werden. Der Schlafsack leistete da gute Dienste. Statt dem Daunen-Balaclava nutzte ich eine MYOG-Daunenmütze, die ihren Zweck sehr gut erfüllt hat. Insgesamt wäre wohl auch der etwas leichtere WM Apache (-70g) in Kombination mit der Daunenmütze ausreichend gewesen. 

Isomatte: Therm-a-rest XTherm regular

Dazu brauche ich nicht viele Worte verlieren: ich bin sehr zufrieden. Die Matte ist bequem und wärmt sehr gut. Lediglich die Größe finde ich nicht optimal. Sie könnte für mich 20cm kürzer sein, dafür in der Mitte ein klein wenig breiter. 

Isomatte: 3mm-Evazote, gekürzt auf 170cm.

Die Matte habe ich tagsüber für Pausen genutzt oder auch als Schutz für die Therm-a-rest in Schutzhütten und auf steinigen Untergründen. Sie ist schon mehrere Tausend Kilometer im Einsatz gewesen und wurde bereits geflickt, tut aber noch ihren Job.

Rucksack: Gossamer Gear Mariposa

In den ersten 2,5 Wochen nutzte ich den Atompacks The Mo mit 50 Liter Volumen in Kombination mit meinem MYOG Hüftgurt. Mit dem Tragekomfort war ich bis dahin zufrieden, aber mit mehr als etwa 12kg konnte ich ihn nicht testen. Wenn ich Lebensmittel für fünf Tage dabei hatte, war er randvoll, obwohl das Zelt außen befestigt war. Wie ich in ihn Resupply für sieben Tage oder mehr reinbringen sollte, war mir unklar.

Aus dem Grund tauschte ich ihn durch den Gossamer Gear Mariposa (60 Liter Volumen, ebenfalls mit MYOG-Hüftgurt). Hier hatte ich genügend Platz, da das Hauptfach deutlich größer ist als beim Atompacks The Mo. Die großzügigen Seitentaschen empfand ich als sehr praktisch, denn so konnte ich in die ganz große Außentasche das Zelt reinstecken, in eine Tasche kam Regenjacke + Regenhose und in die obere packte ich Kleinkram wie Mückenspray und Snacks. In die hintere Mesh-Tasche kam der Raincover, die Faltflasche, Klopapier und der Müll. Vom Tragekomfort her empfand ich den Mariposa (und auch den Atompacks, wobei ich diesen nur vergleichsweise kurz benutzt habe) als deutlich bequemer als den Exped Lightning, den ich früher benutzt habe. Um die Schultern zu entlasten habe, ich an beiden Rucksäcken einen Unterbrustgurt angenäht. Der Gurt ist am Rucksackrücken angenäht und wird direkt unter die Brust geschnallt. Ich würde einschätzen, dass ich mit dem Mariposa ein Gewicht von +- 12kg gut tragen konnte, darüber hinaus wurde es unangenehm. Schmerzen entstanden dann an Hüfte und am Rücken, weniger an den Schultern. Die weiche Polsterung gefällt mir. Leider ist trotz meinem MYOG Hüftgurt auch diesmal ein Problem aufgetreten, dass der Hüftgurt nicht waagerecht sitzt, sondern oberhalb vom Po deutlich tiefer sitzt als an der Vorderseite. 

Raincover: MYOG DCF 

Den Raincover hatte ich kurz vor Beginn der Tour genäht, da ich bei vorangegangenen Wanderungen die Erfahrung gemacht habe, dass Rucksäcke bei Dauerregen dazu neigen, sich vollzusaugen. Das sich dadurch das Eigengewicht erhöht, brauche ich ja nicht extra zu erwähnen ;)  Die Maße hatte ich auf den Atompacks The Mo zugestimmt, wodurch er beim Mariposa nicht mehr optimal saß und zu klein war. Seinen Job erfüllte der Raincover trotzdem: Der Rucksack wurde zwar bei Dauerregen oder Starkregen feucht, durchnässte aber viel weniger als ohne Raincover. Wenn ich auf einer Tour viel Regen erwarte, würde ich wieder das Mehrgewicht eines leichten Raincovers in Kauf nehmen. 

Liner: Nylofume

Mit der Performance bin ich sehr zufrieden. Nach 3 Monaten bekam der Liner ein großes Loch und wurde durch einen neuen Liner ersetzt, den mir selbst in mein Paket für die Huskyfarm Innset gepackt hatte. 

Schuhe: Hoka Speedgoat 4 Mesh

Die Schuhwahl ist für mich der größte Ausrüstungs-Fail! Mit dem Schuh an sich bin ich zufrieden und habe insgesamt drei Paare gebraucht. Grip und Passform waren super, aber ich würde NIE wieder Mesh-Schuhe in Norwegen benutzen. Angeblich würden Trailrunner aus Mesh, wenn sie einmal nass geworden sind, sehr schnell wieder trocknen. So heißt es zumindest in den Gerüchten und im Forum. Kann ich absolut nicht bestätigen - zumindest in Norwegen funktioniert das überhaupt nicht! Denn um Schuhe trocken laufen zu können, müssen sowohl Wetter und Wege trocken sein - eine seltene Kombination in Norwegen. Trocknen konnte ich die Hokas nur am Ofen, einer beheizten Unterkunft oder über mehrere Stunden im Sommer in der prallen Sonne. Ab Ende August war dafür die Sonne aber nicht mehr stark genug. Zur meiner abendlichen Routine gehörte es, meine Socken auszuwringen.

Nasse Füße und ich - wir werden in diesem Leben keine Freunde mehr. Im Sommer war es während des Laufens zwar warm genug, aber das Gefühl dauerhaft nasse Füße zu haben, empfinde ich als unangenehm. Zudem neigen nasse Socken viel mehr zur Geruchsbildung als trockene Socken. Ab September hatte ich immer öfters selbst beim Wandern Probleme mit kalten Füßen, wenn Schuhe und Socken nass waren. Dabei gehöre ich eigentlich gar nicht zu den Frauen, die zu kalten Füßen neigen...

In den ersten 2,5 Wochen hatte ich die das gleiche Modell in der Variante mit GTX an und bekam nur nasse Füße/Socken, wenn das Wasser den Schuh überragte. Auf längere Dauer hätte die Membran höchstwahrscheinlich an irgendwo nachgegeben. Trotzdem kommt dort nicht die gleiche Menge an Wasser durch wie bei einem Mesh-Schuh. Fazit: In Zukunft werde ich in Skandinavien oder anderen Regionen mit nasskaltem Wetter Trailrunner mit Goretex bevorzugen! Trailrunner mit Mesh kann ich nur denen empfehlen, die Bock auf dauernasse Füße haben. Selbst einen Gewichtsvorteil kann ich nicht erkennen, schließlich saugen sich die Mesh-Trailrunner beim ersten Wasserloch voll und nehmen entsprechend an Gewicht zu.

Socken: 

Insgesamt habe ich auf dieser Tour so wenig Blasen bekommen, wie noch nie. Meine vielen Maßnahmen gegen Blasenbildung (Zehensocken, MYOG Hirschtalg-Salbe, wasserdichte Socken) haben demnach gut funktioniert. 

Injinji Liner Zehensocken aus Merinowolle: Ich habe unterwegs zwei Paare benutzt und beide sind noch in Ordnung. Ein Paar hatte ich zum wechseln dabei, aber da ich dieses nicht gebraucht habe, habe ich im Laufe der Tour nach Hause geschickt. Mit Passform und der Wirkung bin ich sehr zufrieden und werde sie in Zukunft wieder verwenden. 

Darn Tough 1/4 Socken: Die Socken habe ich selten tagsüber genutzt, da ich stattdessen die wasserdichten Socken als zweite Schicht getragen habe. In Zukunft werde ich in Skandinavien darauf verzichten. 

Wasserdichte Socken: Fast jeden Tag habe ich sie über die Injini Zehensocken getragen, um meine Füße und die Liner trocken zu halten. Anfangs hat das hervorragend funktioniert, doch im Juli habe ich dooferweise die Socken auf dem Ofen getrocknet und danach waren sie undicht. In meinem Paket in Umbukta war ein 2. Paar. welches länger dicht hielt. Nach etwa einem Monat Nutzungsdauer nahm die Dichtigkeit nach und nach ab, am Ende war die Ferse innen aufgescheuert. Trotzdem wurden die Merinosocken meistens nur feucht und nur manchmal richtig nass. Die wasserdichten Socken musste ich jeden Abend auswringen. 

Wenn ich einen Fluss furten musste, habe ich die Socken ausgezogen und bin barfuß mit den Trailrunnern durchgelaufen. Erst nach der Furt habe ich die Socken wieder angezogen. Dieses Vorgehen hat sehr gut funktioniert. Einmal habe ich mit Socken einen knietiefen Fluss gequert und die Linersocken waren danach klatschnass, weil das Wasser von oben reinlief. Das habe ich danach nie wieder getan. 

Schlafsocken: Decathlon Quechua SH500

Ich war mit der Wärmeleistung im Zelt sehr zufrieden. Nach drei Monaten war allerdings die Ferse sehr dünn geworden und daher trug ich sie abends in Kombination mit den Darn Tough Socken. Da ich keine Campschuhe dabei hatte, lief ich auch in den Hütten mit den Socken herum. Möglicherweise sind sie deshalb schneller durchgescheuert. Ab Ende September waren mir die Socken in der Hütte ohne Campschuhe selbst in Kombination mit den Darn Tough nicht mehr warm genug, da der Boden kalt war. Manchmal gab es zum Glück Hüttenschuhe, die ich mir ausleihen konnte. 

Schneeschuhe: ABS Above Gr. S

Da im Winter 22/23 extreme Schneemassen gefallen sind, lag auch im Mai und Juni noch meterhoch Schnee im Fjell. Manch andere sind deshalb auf Straßen ausgewichen, ich hingegen wollte trotzdem durchs Fjell gehen und habe die ersten 2,5 Wochen daher Schneeschuhe mitgeschleppt. Im Endeffekt habe ich sie kein einziges Mal genutzt, obwohl ich viele Tage durch verschneite Landschaften gewandert bin. Meistens trug der Schnee auch so relativ gut. Aber gerade dort, wo die Schneedecke unterbrochen war, sackte ich oft ein. Hätte ich die Schneeschuhe dort nutzen wollen, hätte ich sie ständig an- und ausziehen müssen. Das Mehrgewicht von 1,1kg inkl. Luftpumpe hätte ich mir also sparen können. 

 

____

Fortsetzung folgt!

 

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vor 11 Stunden schrieb Mia im Zelt:

Aber gerade dort, wo die Schneedecke unterbrochen war, sackte ich oft ein. Hätte ich die Schneeschuhe dort nutzen wollen, hätte ich sie ständig an- und ausziehen müssen.

wieso ständig wieder ausziehen müssen? Kannst Du noch was schreiben zu Deinen Erfahrungen mit diesen Schneeschuhen?

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Netter Blog am Werden und danke fürs Teilen!

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vor 10 Stunden schrieb Mia im Zelt:

Ich habe die Schneeschuhe unbenutzt nach Hause gebracht

Ja, schade (für den Scheneeschuhtest). Die Zacken sollten Steine abkönnen - meine konkrete Frage wäre, wie machen sich die Schläuche an gefrorenen Kanten und auf Steinen? OK, dann OT hier.

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Anfangs merkt man den Unterschied bei GTX Schuhen, aber gerade in Norwegen sind die eben auch irgendwann komplett nass, dann ist außer beim Trocknen am Feuer kein Unterschied mehr festzustellen. Meine Meindl Lederstiefel haben da schon eher gehalten, die waren nur leicht klamm nach einer Woche in Dauerfeuchte, aber die würde ich nie mehr für lange Touren tragen wollen.

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  • 2 Wochen später...
Am 22.10.2023 um 23:19 schrieb Trinolho:

Wie zufrieden warst Du denn mit dem BRS3000?

Außer dem geringen Gewicht hat der ja quasi keine weiteren lohnenswerten Eigenschaften... 😅

Antwort gibt´s weiter unten im Text :) 

Am 23.10.2023 um 12:47 schrieb Heefe:

Anfangs merkt man den Unterschied bei GTX Schuhen, aber gerade in Norwegen sind die eben auch irgendwann komplett nass

Genau. Irgendwann, aber eben nicht sofort. Das ist für mich ein deutlicher Unterschied.

Am 23.10.2023 um 22:43 schrieb tanni:

Wie kalt war es denn in den kälteren Nächten?

Kann ich nicht konkret beantworten, da ich kein Messgerät dabei hatte. -5 Grad werden es auf jeden Fall gewesen sein, zum Ende in der Hardangervidda wahrscheinlich auch etwas kälter. 

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Gear Review Teil 2

Zelt: Tarptent Stratospire 1 aus 20D Silpoly

Wenn der Stoff vom Außenzelt nicht zum Ende hin massiv eingerissen wäre, wäre ich wohl sehr zufrieden gewesen. Das Zelt ließ sich flott und leicht aufbauen. Um trotz der asymmetrischen Form sehen zu können, wo sich das Innenzelt befindet, habe ich zwei winzige Neonschnüre an den Ecken befestigt. Hat gut funktioniert und das Raumangebot ist super. Das Zelt stand straff und musste bei Nässe nicht nachgespannt werden. Auch die Trocknungszeit war erfreulich kurz, im Gegensatz zu Silnylon saugt sich der Stoff nämlich nicht mit Wasser voll. 

Da ich in Norwegen mit viel Kondenswasser gerechnet habe, habe ich absichtlich ein Zelt mit Innenzelt ausgewählt, welches ich schnell & einfach aushängen kann. Meine Befürchtung in dieser Hinsicht hat sich bewahrheitet, daher war ein doppelwandiges Zelt für mich eine gute Wahl. In den meisten Fällen habe ich Innen- und Außenzelt separat eingepackt und konnte das Innenzelt so trocken halten. 

Mit der Wasserdichtigkeit bin ich sehr zufrieden, nie ist auch nur ein einziger Tropfen reingekommen. Dank den beiden sehr großen Apsiden blieb auch der dort gelagerte Rucksack trocken und der Ein- und Ausstieg waren auch bei Dauerregen einfach. Auch die Form der Reißverschlüsse (L-Form) finde ich super, da sie auch in geöffnetem Zustand einen gewissen Schutz vor Mücken bieten. Ein Zelt mit Reißverschluss in Regenbogenform würde ich in Skandinavien insbesondere im Juli nicht verwenden wollen. 

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Die Performance im Wind war auch ganz gut, sofern ich das beurteilen kann. Die Windgeschwindigkeiten konnte ich nur anhand der Wettervorhersage ableiten. 60 km/h hatte ich ein paar Mal. Dabei stand das Zelt stabil. Nur zweimal hat sich je ein einzelner Hering gelockert. Wenn mehr vorhergesagt war, habe ich lieber in Hütten geschlafen, was zum Glück vom Timing her geklappt hat. Das Problem ist dann meiner Meinung nach der Zeltaufbau und die Lautstärke. Schlafen kann ich dann nämlich kaum noch. 

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Tja... und nun kommt der Haken an der Sache. Um das Zelt zusätzlich gegen Wind zu sichern, habe ich in den vom Hersteller angebrachten Schlaufen Schnüre eingezogen, damit ich diese mit Steinen beschweren kann. Das habe ich ein paar Mal genutzt und hatte den Eindruck, es dadurch zusätzlich zu stabilisieren. Ansonsten konnte ich bloß die Heringe an den Struts mit Steinen beschweren, die anderen Heringsschlaufen waren dazu zu kurz. In der Nacht vor Ankunft am Nordkap bin ich mit dem Fuß in einer dieser Schlaufen hängen geblieben und mit der Schnur am Schuh gestolpert. Dabei ist der Stoff vom Außenzelt innerhalb von einer Sekunde rund 50cm eingerissen. Reparieren konnte ich dies unterwegs nicht und konnte meine Tour nur beenden, weil ich mir ein Zelt ausleihen konnte. Das bei so einem Unfall der Stoff einreißt, hätte ich mir denken können, aber gleich so stark in so kurzer Zeit? Ich weiß nicht, ob es mit Silnylon besser gewesen wäre, aber der Test von @nivi lässt nicht hoffen. Aber einen anderen Stoff (z.B. DCF) bietet Tarptent für das Zelt gar nicht an. 

Heringe: 6 Easton Nano lang (Lieferumfang Stratospire) und 4x DAC in V-Form

Mit beiden Heringsarten bin ich sehr zufrieden. Am meisten genutzt wurden die Easton Nanos, da sie länger sind. Die Länge war nützlich, wenn die Böden weich waren und die anderen Heringe tendenziell zu kurz waren. Oft waren die Böden aber eher hart oder steinig, sodass die runde Form nützlich war. Nur einer der Heringe ist inzw. deutlich verbogen, lässt sich aber noch nutzen. 

Kocher: BRS3000

Ich habe den Kocher sehr oft verwendet, aber lediglich um Wasser oder Fertiggerichte aufzuwärmen/zu köcheln. Diesen Job hat der ultraleichte Kocher sehr gut bewerkstelligt, für mehr ist er wohl zu klein. Die Auflagefläche für den Topf ist nämlich nicht sonderlich groß, andere Kocher bieten da wahrscheinlich mehr Komfort. Es ist bereits der 2. BRS3000, den ich im Einsatz habe. Gebraucht habe ich unterwegs 3 100g Kartuschen und eine 230g Kartusche, wobei ich nicht alle aufbrauchen konnte. 

Topf: 750ml Lixada aus Titan

Der Topf funktioniert seit eh und je einwandfrei. Die Größe könnte meiner Meinung nach etwas größer sein. Für manche Fertiggerichte aus dem Supermarkt braucht man ein größeres Volumen. 

Windschutz: MYOG aus Titanfolie mit Magneten (kopiert von @Capere, finde den Link aber gerade nicht)

An sich hat der Windschutz seinen Job ganz gut erfüllt, wobei ich meistens ohnehin in der Apside gekocht habe. Die angeklebten Magnete haben aber nicht sonderlich gut gehalten, bis zum Ende sind etwa die Hälfte davon runtergefallen. 

Isolationsjacke: MYOG mit 100er Apex als Isolationsmaterial

Die Jacke war bereits in Italien im Einsatz, hat also schon etwas hinter sich. Der Stoff (PTX Quantum) hat sich als robust erwiesen, das Füllmaterial scheint aber nicht mehr ganz so warm wie am Anfang. Generell war die Isolation ab Mitte September irgendwann nicht mehr ausreichend für Pausen oder abends im Zelt. Eine Daunenjacke in der gleichen (oder leichteren) Gewichtsklasse empfinde ich als wärmer. 

Gaiters: MYOG ähnlich Dirty Girl Gaiters, hergestellt aus einem Badeanzug

Anfangs, als ich noch durch Schnee gehen musste, haben sie geholfen, den Schnee vom Fuß fernzuhalten. Später habe ich sie dann nicht mehr benutzt, da sie nicht wasserdicht waren und eine lange Trocknungszeit haben. Sie wurden daher nach Hause geschickt. Heutzutage finde ich nur wasserdichte Gaiters in Norwegen sinnvoll. Oder gar keine.

Woolpower Longjohns und Pullover (200er): 

Die Longjohns habe ich lediglich nachts/abends im Zelt oder in Hütten genutzt. Im letzten Monat auf Tour (Sept./Okt.) war sie alleine nicht mehr warm genug, wenn ich nichts zusätzlich an hatte. Den Pullover habe ich sowohl tagsüber als auch abends genutzt. Insbesondere der lange Schnitt gefällt mir. Beide Stücke werde ich noch öfters nutzen. 

Kopflampe: Petzl Bindi

Hat einwandfrei funktioniert und die Aufladung per USB ist praktisch. Gebraucht habe ich sie erst ab August, hätte ich im Prinzip auch in das erste Paket packen können. 

Powerbank: 2x 10.000er Nitecore

Gebraucht habe ich meistens bloß eine davon, aber nicht immer hat diese gereicht. Einmal war eine davon plötzlich leer, obwohl ich sie noch nicht entladen hatte. Eigentlich sollte das ja nicht passieren und ohne die 2. hätte ich nicht genug Strom gehabt. Ein 2. Mal ist das aber nicht passiert. Komisch...

Notfallsender: Inreach Mini

Ist in abgelegenen und wenig frequentierten Gebieten nützlich, um Hilfe rufen zu können, wenn man keinen Mobilfunkempfang hat. Von Süden nach Norden wurde der Empfang zunehmend schwächer. Gebraucht habe ich die SOS-Funktion zum Glück nie. Nachrichten habe ich damit oft verschickt und auch empfangen. Das hat überwiegend gut funktioniert, nur im Reisadalen dauerte es stundenlang, bis eine Nachricht durch war. Die Einrichtung empfand ich als etwas tricky, denn die Empfänger von Nachrichten hätte ich vorab von Zuhause aus einrichten müssen. Da ich das nicht wusste, gingen die ersten Nachrichten an mich selbst, was ich verwunderlich finde, da man anfangs die Notfallkontakte eingibt. In Zusammenarbeit mit der Earthmate-App funktuniert der Nachrichtenversand viel einfacher. Tracking habe ich nicht genutzt, da es im günstigsten Tarif nicht inklusive war. Der Akku hielt ewig. 

Feuchtigkeitsschutz: 

Das ist so ein kleines Teilchen, was in die USB-Buchse vom Smartphone gesteckt wird. Wenn diese nämlich vom Regen feucht wird, lässt sich das gerät für ein paar Stunden nicht laden. Der Feuchtigkeitsschutz hat dies erfolgreich verhindert. Da die Dinger sehr klein sind, hatte ich drei dabei, zwei davon habe ich unterwegs verloren. 

Fortsetzung folgt

Bearbeitet von Mia im Zelt
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Das mit dem Zelt ist schon super ärgerlich. Über Zeltleinen Stolpern und das damit killen ist auch mein Lieblingsalptraum. 

DCF dürfte tatsächlich weniger weit einreißen und ich hab auch 20cm Klebeband mit. 

Ich war mit einem Tarptent Aeon LI mit 6g Titannägelchen auf dem Nordkottleden und Kungsleden Mitte September. War ausreichend und findet immer Platz. Der Innenraum ist leider etwas beengt mit Winterquilt und dicker Matte. Ich war aber auch immer am Steine suchen zum beschweren der Heringe😝

Nächstes Mal dann wahrscheinlich mit DCF 2P Mid (Bonfus Middus). Aber ohne Innenzelt. Ich steh nicht auf Doublewall.

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Zum Thema Schuhe:

Ich war früher mit gesamt Leder Bergstiefeln unterwegs und nun seid ein paar Jahren sehr zufrieden mit diesem hier:

https://www.lowa.de/produkte/maenner/trekking/camino-evo-gtx/standard/braun-graphit

 

Ich habe immer trockene Füße gehabt (abgesehen vom Schweiß). Allerdings will ich gerne leichter unterwegs sein.

Nun wird hier oft die trailrunning empfohlen. Allerdings ist deine Beschreibung hier ziemlich genau das was ich mir da so vorgestellt habe. Immer Nasskälte Füsse.

Was ist denn dein Plan dazu für die nächste Tour?

Bearbeitet von tork
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vor 21 Stunden schrieb Martin:

DCF dürfte tatsächlich weniger weit einreißen und ich hab auch 20cm Klebeband mit. 

Ich war mit einem Tarptent Aeon LI mit 6g Titannägelchen auf dem Nordkottleden und Kungsleden Mitte September. War ausreichend und findet immer Platz. Der Innenraum ist leider etwas beengt mit Winterquilt und dicker Matte. Ich war aber auch immer am Steine suchen zum beschweren der Heringe😝

Nächstes Mal dann wahrscheinlich mit DCF 2P Mid (Bonfus Middus). Aber ohne Innenzelt. Ich steh nicht auf Doublewall.

Das glaube ich auch. Bei meinem Riss hätten 20cm Klebeband nicht ausgereicht. Das Aeon Li ist bestimmt ein sehr gutes Zelt, für NPL wollte ich aber definitiv etwas doppelwandiges. Normalerweise reicht mir ein einwandiges Zelt aus, aber wenn man in 90% der Nächte ein nasses Zelt erwarten darf, bin ich froh über ein Doublewall. 

vor 19 Stunden schrieb tork:

Was ist denn dein Plan dazu für die nächste Tour?

Darf ich fragen, wo du mit diesen Stiefeln unterwegs warst? Ich habe unterwegs viele mit dicken Bergstiefeln getroffen, alle hatten irgendwann Probleme mit Undichtigkeit. 

Mein Plan für die nächste Tour in Skandinavien (die noch in den Sternen steht) wären Trailrunner mit GTX und dazu wasserdichte Socken. Bei einer solch langen Tour würde ich in Zukunft zwei Ersatzpaare mit Paketen auf den Trail schicken. 

vor 4 Stunden schrieb Christian Wagner:

50 cm Riss ist schon viel, aber nicht unreparierbar. Ich hätte aber zugegebenermaßen wahrscheinlich auch zu wenig Faden dabei gehabt. Werde in Zukunft mehr als 50 Meter einpacken (notetoself). 

Toller Trip BTW...

Danke :)

Unreparierbar wahrscheinlich nicht. Eine Reparatur per Hand habe ich mir nicht zugetraut. Das Zelt sollte nämlich trotzdem noch sturmfest sein. 

vor 2 Stunden schrieb tork:

https://www.extremtextil.de/ultratnt-psa-tape-naht-und-reparatur-klebeband-mit-uhmw-pe-30mm.html

 

Ein bisschen etwas davon könnte man sich einpacken. Oder ähnliches.

Soweit ich es der Beschreibung entnehmen kann, ist es aber nicht für silikonbeschichtete Stoffe gedacht oder? Sowas habe ich bisher noch nicht als Meterware gefunden. Und ein oder zwei von den Patches hätten ja niemals ausgereicht, um den Riss zu reparieren. 

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vor 25 Minuten schrieb Mia im Zelt:

Darf ich fragen, wo du mit diesen Stiefeln unterwegs warst? Ich habe unterwegs viele mit dicken Bergstiefeln getroffen, alle hatten irgendwann Probleme mit Undichtigkeit. 

Ich habe drei paar von den Stiefeln und trage sie sowohl bei der Arbeit im Schlamm Regen Schnee ect. Seit drei Jahren und habe sie seit dem auf allen meinen Wanderungen getragen. Von Norwegen (jotunheim) bis Seealpen im Frühjahr mit Schnee. Beim ältesten Paar hab ich inzwischen von innen mit dem großen Zeh das Futter durchgeschubbert und da kommt's dann irgendwann feucht rein.

Trocknen tun sie auch schnell wobei das meist nicht ganz über Nacht klappt. Daher habe ich für die Arbeit zwei paar zum abwechseln. Null Gestank btw.

Mit 1,5kg fürs paar aber eben alles andere als leicht.

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vor 49 Minuten schrieb Mia im Zelt:

Sowas habe ich bisher noch nicht als Meterware gefunden.

Größere Schäden an silikonbeschichtetem Gewebe sind unterwegs eher nur zu reparieren wenn man ähnliches Material, vielleicht einen Streifen davon, 1m lang, 30cm breit plus ne kleine Tube Silikonkleber dabei hat. Dann einfach passend zuschneiden, auf beide Seiten dünn den Kleber drauf und z.B. mit der Wasserflasche feste anrollen.
Wiegt ja auch nur im Grammbereich, kann aber im Zweifel über Tourabbruch entscheiden!

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Zitat

The #1 challenge with creating your own patches is getting the sides of the fabric aligned correctly. Like with the tent, you only want to apply silicone adhesives to the silicone side and PU adhesives to the PU side, so you have to worry about not only which side of the fly you are sticking this to, but also which side of the patch you are gluing on. Again the silicone is on the outside of the stuff sacks, so if you wanted to create a repair patch for the outside of the tent fly (silicone side) you would need to stick the outside of your patch to the outer side of the fly.

https://durstongear.com/pages/tent-repair

Ein kleiner Auszug aus einem ausführlichen Artikel zum Reparieren seiner Zelte, die ja auch teilweise aus silikonisierten Material sind. Ich hab's mir nach deinem Zeltunfall @Mia im Zelt sofort als PDF auf mein Handy gespeichert. Vielleicht passt ja davon auch was für dein Zelt.

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Am 4.11.2023 um 17:03 schrieb tork:

Mit 1,5kg fürs paar aber eben alles andere als leich

Okay, die wären mir viel zu schwer :D 

Am 4.11.2023 um 17:11 schrieb Ukko:

Habe immer ein Stück Spinnaker Tape dabei. Eine Rolle (4.5m, 5cm breit) kostet ca. 15eur. Ist Ripstop Nylon und gibt es in viele Farben.

Klebt das auch auf silikonbeschichteten Materialien?

Am 4.11.2023 um 17:23 schrieb TappsiTörtel:

Größere Schäden an silikonbeschichtetem Gewebe sind unterwegs eher nur zu reparieren wenn man ähnliches Material, vielleicht einen Streifen davon, 1m lang, 30cm breit plus ne kleine Tube Silikonkleber dabei hat.

Der Packsack käme dem noch am ehesten nahe, aber die Menge (1m lang, 30cm breit) hätte nicht ganz gereicht. Silnet hatte ich anfangs dabei, ist aber unterwegs eingetrocknet. In Zukunft werde ich wohl mehr Reparaturmaterial mitnehmen müssen. 

Am 4.11.2023 um 21:09 schrieb Kay:

https://durstongear.com/pages/tent-repair

Ein kleiner Auszug aus einem ausführlichen Artikel zum Reparieren seiner Zelte, die ja auch teilweise aus silikonisierten Material sind. Ich hab's mir nach deinem Zeltunfall @Mia im Zelt sofort als PDF auf mein Handy gespeichert. Vielleicht passt ja davon auch was für dein Zelt.

Interessant. In der Hinsicht sind die X-Mids besser, da eine Seite PU beschichtet ist, denn für PU-Beschichtungen finden sich leichter Tapes als für silikonbeschichtete Materialien. 

___

Mich würde interessieren, ob das Zelt nach einer Reparatur noch genauso stabil ist wie das Original. Habe Tarptent diesbezüglich eine Mail geschrieben. 

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vor 1 Minute schrieb Mia im Zelt:

Klebt das auch auf silikonbeschichteten Materialien?

Ich hatte das mal wo gelesen und schon lange dabei für alle Fälle. Bis jetzt hatte ich damit erst mal ein Loch in einer Jacke geflickt und da hielt es sehr gut. Jetzt habe ich es aber vorhin nochmal mit einem Stück Silnylon getestet und da hielt es leider sehr schlecht. Bitte um Entschuldigung, war ein schlechter Tip!

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Am 4.11.2023 um 18:23 schrieb Christian Wagner:

Zeltnotfalls mehrere Glucken

Ja, Himmel, Flicken war natürlich gemeint...

 

Am 4.11.2023 um 17:23 schrieb TappsiTörtel:

Größere Schäden an silikonbeschichtetem Gewebe sind unterwegs eher nur zu reparieren wenn man ähnliches Material, vielleicht einen Streifen davon, 1m lang, 30cm breit plus ne kleine Tube Silikonkleber dabei hat

Nö, du kannst natürlich jegliches (idealer Weise unelastisches) Material als Flicken unterlegen. Streifen vom Ersatzhemd etc.. Wasserdicht isses dann noch nicht, aber hält erstmal. Mangels Silnet die Naht möglichst so abspannen dass Wasser von ihr wegläuft. Ansonsten würde ich erstmal Kerzenwachs einarbeiten, zivilisationsnah gibt es Silikon in jedem Baumarkt. 

vor 12 Stunden schrieb Mia im Zelt:

Klebt das auch auf silikonbeschichteten Materialien?

Nein

vor 12 Stunden schrieb Mia im Zelt:

Interessant. In der Hinsicht sind die X-Mids besser, da eine Seite PU beschichtet ist, denn für PU-Beschichtungen finden sich leichter Tapes als für silikonbeschichtete Materialien. 

Ansonsten sind die Sil/PU beschichteten materialien aber überhaupt nicht so dolle was die Weiterreisfestigkeit angeht (@all: gibts zu diesem Gerücht eigentlich Zahlen?). Somit hast du dein Grundproblem immer noch nicht gelöst. 

vor 12 Stunden schrieb Mia im Zelt:

Mich würde interessieren, ob das Zelt nach einer Reparatur noch genauso stabil ist wie das Original. Habe Tarptent diesbezüglich eine Mail geschrieben. 

Du wolltest "...genauso instabil..." schreiben oder? SCNR;-). Im Prinzip würde ich sagen ja. Wenn du den Riss mit einem 5 cm breiten Flicken unterlegst und dann links und rechts 2x Sechsstichnaht drüber machst. Das Problem bei deinem Riss war ja wohl das die Schlaufe so wie ich es erkennen kann ohne Verstärkung angebracht war. Das sollte IMHO bei allen Schlaufen am Zelt behoben werden. Das ist ja anscheinend ein Konstruktionsfehler. Das offensichtlich nicht ausreichend weiterreisfeste Material kannst du ja nicht ändern (obwohl, wenn es eine kann, dann ja wohl Du - 30denSilnylon Tarptent anyone😁).

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vor 45 Minuten schrieb Christian Wagner:

Du wolltest "...genauso instabil..." schreiben oder? SCNR;-). Im Prinzip würde ich sagen ja.

Kommt wohl darauf an, ob nur genäht oder auch geklebt wird. Bei Nur-Nähen habe ich meine Zweifel. Die Ripstop-Fäden sind unterbrochen und das Gewebe kann ausfransen (da keine Kappnaht mit umgelegten Lagen), und die Kraft setzt an den Nahtlöchern/Fäden an, und kann dann die Querfäden "abstreifen" oder die Einstichlöcher aufziehen.

Ich würde versuchen, einen Flicken, der breit genug ist aufzukleben (mit Sil oder PU-Kleber), und dann mit der Nähma zusätzlich mit etwas Randabstand festzunähen. Das sollte dann schon halten.

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