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Ultraleicht Trekking

ein paar Begegnungen...


Basti

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Leider hab ich dieses mal trotz verlängertem Wochenende keine Gelegenheit für eine Tour. Schade. Aber bei dem schönen Wetter sollte zumindest ein kleiner Trailrun drin sein.

Das war so in etwa, was mir heute morgen durch den Kopf ging. Also gleich nach dem (recht ausführlichen) Frühstück ein paar Snacks und was Wasser in den Rucksack geschmissen, Laufklamotten und die roten Schuhe an, (wie man ja mittlerweile nachweisen konnte, sind rote Schuhe in der Tat schneller!) und ab nach draußen!

Mein Weg führte mich gleich übers Feld in den nahe gelegenen Wald. Doch kaum bin ich da trifft mich was am Arm und ein Adler, Falke, was auch immer, schießt Millimeter dicht an mir vorbei, dreht ab und steigt wieder auf! Erschrocken bleibe ich erstmal stehen als ich hinter mir schon wieder ein Rauschen hören und gerade noch den Kopf einziehen kann bevor das Vieh schon wieder an mir vorbeifegt.

Ich beobachte gerade noch wie es sich auf einem nahen Baum niederlässt und mich argwönisch beobachtet. Ich seh zu , dass ich weiterkommen. Doch kaum dreh ich ihm den Rücken zu erfolgt der nächste Angriff!

Da ich diesmal aufmerksamer war konnte ich dem diesmal durch ein paar Haken entgehen und steuerte nun wie ein gehetzter Hase das nächste Dickicht an. Zweimal versuchte der Vogel noch sein Glück bevor ich endgültig in Deckung unter dem Blätterdach war. Ich konnte ihn noch eine Weile beobachten, wie er mich über den Bäumen verfolgte. Aber der Wald war zu dicht für einen weiteren Sturzflug.

Wieso dieses Verhalten? Ich kann nur Spekulieren. Nachhaltig "beeindruckt" hat es mich auf jeden Fall!

Ich drehte so weiter meine Runden und dachte dabei über diese Begegung nach als mir laute Musik und Gegröle entgegenschallte. Hinter der nächsten Biegung hockten ein paar Jugendliche mit Klappgrill, Ghettoblaster und Bierkasten auf einer Bank und zelebrierten Vatertag. (obwohl ich bezweifel, dass die in ihrem Alter schon Kinder hätten. Obwohl... Wenn man sich das Nachmittagsprogramm so manches Fernsehsenders anguckt...)

Zumindest grüßten sie freundlich.

Ein paar hundert Meter weiter pflügte gerade eine Familie das Unterholz um, ohne Rücksicht auf Verluste. Nach den zwei GPS in ihren Händen nach zu Urteilen waren sie gerade beim Geocachen. Die Zeiten wo dieses Hobby noch im Verdeckten und unter Berücksichtigung von "Leave no trace" durchgeführt wurde sind wohl endgültig dahin...

Nach einem großen Bogen, der mich an einer Burgruine vorbei führte (oder besser darüber hinweg, da ich den ehemaligen Vulkanstumpf auf dem die Burg erbaut worden war einfach nicht auslassen konnte) ging es mit einem kurzen aber rasanten Downhill Richtung Waldmitte. Einige Rentner guckten verduzt als ich so an ihnen vorbeiflog...

Im Mittelpunkt unseres Stadtwaldes befand sich früher ein kleines Kloster an das heute noch durch eine Waldkapelle gedacht wird. Dummerweise hatte ich nicht dran gedacht und so steuerte ich geradewegs auf eine große Ansammlung Gläubiger zu, die im besten Sonntagsstaat dort gerade ihre Feiertagsprozession starteten.

Also nichts wie links in den kleinen Stichweg, über dichte Wurzeln und durch einen kleinen Bach... Diesen Weg würden die bestimmt nicht nehmen! Ich versuchte eine etwas ruhigere Ecke im Wald zu finden. Doch irgendwie scheint das an Vatertag unmöglich!

Obwohl kaum mehr wie ein Trampelpfad und zudem mit Knöchelhohen Schlammpfützen übersäht stolperte eine Gruppe Männer inklusive beladenem Bollerwagen genau diesen Entlang. Gekrönt wurde das ganze noch durch eine Gruppe MTBler die sich diesen eigentlich sonst sehr ruhigen und idyllischen Weg als ihre Rennpiste ausgeguckt hatten. Also doch wieder auf einen der anderen Wege...

Doch kaum hab ich den Trampelpfad verlassen und hechte auf den breiteren Waldweg dröhnt mir ein Ohrenbetäubendes "Vater Unser" entgegen. Um die nächste Biegung kommt die Prozession die ich eben noch versucht hatte zu umgehen.

An die 200 Leute prozessierten da mir entgegen ohne auch nur den kleinsten Versuch zu machen "etwas" Platz zu machen. Stattdessen dröhnten aus vier taktisch einwandfrei in der Menge platzierter, tragbarer Lautsprecheranlagen (Im Rucksacktragegestell!!!) lautstark lateinische Formeln. Bei den Dezibel die da in den Wald gepustet wurden währen selbst die Jugendlichen mit ihrem Klappgrill und ihrem Kofferradio vor Ehrfurcht erblasst...

Irgendwie schaffte ich es dann doch noch an denen vorbei und steuerte den Rückweg an. Unterwegs fiel mir immer wieder auf, wie erstaunlich viele Leute heute im Wald unterwegs waren. Natürlich war das Wetter schön.

Und natürlich war Feiertag.

Aber es gibt noch andere sonnige und freie Tage im Jahr wo nicht halb so viel los ist! Irgendwie konnte ich diesen "Zauber" von Vatertag noch nie so recht begreifen...

Am Waldrand lieferte ich mir dann noch ein kleines Rennen mit einem Hund, bevor er wieder von seinem Frauchen, einer Radfahrerin, zurückgerufen wurde. Schade. Irgendwie war das ein netter Moment als der Hund in langen Setzen neben mir herhechtete während ich auf gleicher Höhe im selben Tempo neben ihm herspurtete...

Zurück übers Feld, doch anstatt geradewegs unser Haus anzusteuern noch schnell einen kleinen Schlenker eingebaut. Die nahe Furt durch den Bach konnte ich einfach nicht auslassen... :-)

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Tja Basti, was sagt uns das?

Der Vogel wurde wurde energisch in seinem Revier gestört und hat entspr. gereizt reagiert.

Würde uns doch genauso gehen, wenn eine Horde durch unser Wohnzimmer trampeln würde, oder?

Tja und die Vatertagsrituale, sich in Gruppen völlig betrunken durch die Natur zu pressen, kann und konnte ich noch nie nachvollziehen. Da gehen wir konform.

Hatte an dem Tag eigentlich immer mit Freunden ne Mountainbiketour gemacht, aber a.G. immer wieder auftretenden Streßsituationen, weil diese Suffköppe an diesem Tag der Meinung sind, der Wald gehöre ihnen allein, vor einigen Jahren von der Agenda gestrichen.

Also entweder man gehört zu diesen "Naturfreunden" und gibt sich sinnloser Weise die Kante (meist wird dann auch noch sämtlicher Müll am Wegesrand entsorgt!) oder man bleibt besser zu Hause und erledigt liegen gebliebene Dinge, wofür sonst die Zeit oder Muse fehlt.

Ich bevorzuge Letzteres, auch wenn das Wetter stimmt, da ich kein langes Superwochenende habe und Freitag+Samstag arbeiten muß. Wenn ich unter der Woche frei habe und ne kleine Tour machen kann, ist es so umso ruhiger :)

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Was den Vogel angeht hatte ich auch zuerst daran gedacht, ihn wegen Nest, Beute o.ä. beunruhigt gehabt zu haben. Aber andere Leute (zwei Reiter, Radfahrer, Spaziergänger) hat er komplett links liegen gelassen! Und das blöde Vieh hat mich ja noch 'ne geraume Weile über den Baumkronen verfolgt. Vielleicht hat ihn was an neinem Outfit gestört? Farbe, Geräusch,... ???

Oder er kennt meinen Blog und wusste, dass ich ein "Beute(l)tier" bin! ;-)

Auch wenn ich es nicht so ganz nachvollziehen kann, haben sich die Vatertagsjünger den Umständen entsprechend recht gesittet verhalten. Warum eine Prozession aber lautstarker Technikunterstützung bedarf und damit hunderte Meter weit jedes kleinste Geräusch übertönt ist mir schleierhaft.

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Doch kaum bin ich da trifft mich was am Arm und ein Adler, Falke, was auch immer, schießt Millimeter dicht an mir vorbei, dreht ab und steigt wieder auf! Erschrocken bleibe ich erstmal stehen als ich hinter mir schon wieder ein Rauschen hören und gerade noch den Kopf einziehen kann bevor das Vieh schon wieder an mir vorbeifegt.

Ich beobachte gerade noch wie es sich auf einem nahen Baum niederlässt und mich argwönisch beobachtet. Ich seh zu , dass ich weiterkommen. Doch kaum dreh ich ihm den Rücken zu erfolgt der nächste Angriff!

Da ich diesmal aufmerksamer war konnte ich dem diesmal durch ein paar Haken entgehen und steuerte nun wie ein gehetzter Hase das nächste Dickicht an. Zweimal versuchte der Vogel noch sein Glück bevor ich endgültig in Deckung unter dem Blätterdach war. Ich konnte ihn noch eine Weile beobachten, wie er mich über den Bäumen verfolgte. Aber der Wald war zu dicht für einen weiteren Sturzflug.

Wieso dieses Verhalten? Ich kann nur Spekulieren. Nachhaltig "beeindruckt" hat es mich auf jeden Fall!

der fall ist recht klar, du bist dem nest mit seinen jungen zu nahe gekommen. greifvögel kennen da kein pardon. auch eulen sind besonders aggressiv. reviere verteidigen greifvögel eigentlich nur gegenüber artgenossen und anderen greifvögeln.

wieso andere spaziergänger, reiter und radfahrer nicht angegriffen wurden, weiss ich auch nicht. irgendwie stellten sie, im gegensatz zu dir, in den augen des vogels keine bedrohung dar.

solche ereignisse kommen übrigens immer wieder vor. du bist also kein einzelfall.

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Hab mal nachgeforscht und bei dem Flattertier dürfte es sich um einen Bussard (vermutlich ein Weibchen) gehandelt haben. Ob jetzt Mäusebussard oder ein anderer kann ich aber schwer sagen. Denke auch, daß ich da in der Nähe von seinem Nest war.

Warum es aber ausgerechnet mich und sonst keinen anderen angegriffen hat und warum es mich noch so weit verfolgt hat ist mir schleierhaft. Ob's an meiner Fortbewegungsart gelegen hat oder an meinem Outfit? Keine Ahnung...

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