Beliebter Beitrag Southern Flyer Geschrieben 17. Mai 2019 Beliebter Beitrag Geschrieben 17. Mai 2019 (bearbeitet) Hallo zusammen, hier mal wieder eine Bauanleitung, vielleicht hat ja der/die ein oder andere schon mal mit einem Zeltbau geliebäugelt ……. Nach dem X-Pac 37+9L Rucksack und dem Daunen-Quilt mit geschlossener Fußbox ging es im letzten Winter an die dritte MYOG-Großbaustelle: dem Zelt. Da sich die beiden ersten Projekte durchaus sehen lassen konnten, war ich guter Dinge, dies auch bei einem Zeltbau entsprechend umsetzen zu können. Allen Unkenrufen zum Trotz, dass das erste selbstgenähte Zelt in der Regel für die Tonne ist, machte ich mich an die Planung und schrieb dazu im Vorfeld eine detaillierte Bauanleitung (s. unten). Zudem machte ich zu den Zeichnungen der einzelnen Baugruppen noch Zeichnungen der wichtigsten Nähte (alle letztendlich als Kappnähte ausgeführt), um später während des Zuschnitts und des Nähens den Überblick zu behalten, auch wegen der vielen unterschiedlichen Nahtzugaben. Der Entwurf ist als ‚single piece - single wall - A-frame‘ ausgelegt und orientiert sich an bewährten Zelttypen. Die Bauanleitung habe ich dann Schritt für Schritt abgearbeitet, was ausgesprochen gut funktioniert hat. Als Stoff kam das sehr dehnungsarme Chikara zum Einsatz. Das Chikara ließ sich sehr gut nähen (80er Microtex Nadel, Rasant 75 Garn) und erinnert in Haptik und Geräuschentwicklung am ehesten an Backpapier, was am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig war. Die wichtigsten Daten: 2-Personen Zelt mit Platz für 2 TAR NeoAir Xlite (Regular) Isomatten 2 Eingänge, 2 Apsiden alle Dachnähte abgedichtet Trapez-Bodenwanne: 110/90cm Breite , 220cm Länge, Höhe 12 cm First: Höhe mittig 120cm, Breite mittig 120cm, Höhe im Kopf-/Fußbereich >38cm Material: Chikara 41g/m², Mosquitonetz 25g/m², 200den Diamond Ripstop 120g/m², Reißverschluß YKK 3C Catenary cut: 2cm/m Packmaß: Ø 14cm x 40cm (6L) Materialkosten: ca. 190€ Gesamtgewicht: 716 g (incl. sämtlicher Abspannleinen) Vorbereiten der Baugruppen Für alle Stoffstücke habe ich im Vorfeld Pappschablonen (1:1) angefertigt, da die meisten Kanten einen Catenary cut haben. Das hat sich für das Anzeichnen auf den Stoffen später als sehr hilfreich erwiesen. Eine sehr gute Catenary cut-Anleitung findet man hier. Bei den kürzeren Mesh-Dachkanten (155cm) ist darauf zu achten, dass der Cat cut vom Dach (175cm) genommen wird, da sie später eine gemeinsame Naht bilden und somit die längere Naht den Cat cut vorgibt (die tiefste Stelle des Mesh-Cat cut ist daher leicht asymmetrisch versetzt). Für die Ecken der Bodenwanne sollte man sich vorher mal aus einem DIN A4 Blatt ein Papiermodell machen, um die einzelnen Bauschritte zu verstehen. Hintergrund für die etwas aufwendigere Eckkonstruktion ist die Tatsache, dass ich die Bodenwanne bis zu einer Höhe von mindestens 3 cm nahtfrei bauen wollte. Somit müssen die Ecknähte nicht versiegelt werden und man hat zudem saubere und stabile Stofffahnen, an denen die D-Ringe für die elastische Kordel angebracht werden können. Es geht natürlich auch anders …… Mesh-Giebelseiten (2x) ausschneiden mit 3cm (unten) bzw. 2,5cm (Giebel/Traufe) Nahtzugabe Spitzenverstärkung einschließlich Saumzugabe von außen auf die Giebelspitze aufnähen. Radius ca. 15cm. Alle Spitzen-/Eckverstärkungen sind aus 200den Diamond Ripstop Reststücken, es geht aber auch Zeltbodenstoff o.ä. Vorderkante der Ecktasche einfassen, dann Ecktasche einschließlich Saumzugabe von innen aufnähen Reißverschluss auf Länge kürzen, Schieber einsetzen, und an den Enden mit kurzen Stofffahnen versehen. Auf die Laufrichtung des Schiebers achten (unten zu, oben auf)! RV von innen aufnähen (2mm vom Rand), dann mittig das Mesh auftrennen, einfach nach innen umschlagen und vernähen. Beim RV habe mich für die L-Form entschieden, da ich den Sinn und Zweck der Rainbow-Form nicht verstehe solang das Zelt mit Trekkingstöcken aufgebaut wird und das Mesh beim kompletten Öffnen zudem immer auf den (dreckigen) Boden fällt untere Kante einfach säumen, dazu1x nach innen umschlagen Dachschrägen nach außen einmal knapp, dann nochmal normal (1cm) umsäumen. elastische Kordel (für die T-Stopper) mit Hilfsfahne (die verschwindet nachher in der Nahtzugabe) versehen und auf der RV-Seite von innen an der Giebelseite in der Nahtzugabe annähen (Schlaufe zeigt nach innen, (s. re.Bild) Traufseite nach innen doppelt versäumen Mesh-Traufseiten (2x) ausschneiden mit 2,5cm (oben, Seiten) bzw. 3cm (untern) Nahtzugabe Traufoberkante nach außen einmal knapp, dann nochmal normal (1cm) umsäumen. untere Kante einfach säumen, dazu1x nach innen umschlagen Seitenkanten nach außen doppelt versäumen Dach ausschneiden mit 1,5cm (schmale Dachhälfte) bzw. 2,5cm (breite Dachhälfte) Nahtzugabe am First, 2,5cm an den Seiten und 2cm unten Dachhälften am First links auf links (knapp) zusammen nähen, dann rechts auf rechts (auch rel. knapp) zur französischen Naht Schlaufen auf der franz. Naht mittig bei 5(7,5)cm, 60(62,5)cm, und115(117,5)cm annähen (an den Schlaufen kann man später eine Schnur befestigen zum Aufhängen von Sachen im Zelt). Franz. Naht zur Kappnaht umnähen, Naht von außen mit 25mm breitem DCF Tape + Chikara versiegeln (s. Bild) rechts auf rechts Traufsäume (1cm) abnähen Mesh-Traufseiten mit deren Oberkanten auf die Innenseite der Traufsäume nähen Saum zur Mitte hin umklappen und als Kappnaht vernähen (s. li. oben Bild), Naht von außen versiegeln (25mm DCF Tape + Chikara) 2 Abspannpunkte (Radius 5cm) erstellen und jeweils in Dachflächenmitte mit DCF Tape von außen aufkleben Doppel-Türen (Apsiden) (2x) ausschneiden (4x) mit 1cm (Giebelseiten), 2cm (Mittenkanten; unten) Nahtzugabe Türen an den unteren Mittenecken mit Verstärkungen versehen Verstärkung in 2 der 4 Giebelspitzen auf den Innenseiten einnähen (s. li. Bild). Radius 12-15cm. Mittenkanten doppelt umsäumen die jeweils anderen Flügel im Giebelspitzenbereich auf die Außenseiten auf der Nahtzugabe annähen, auch über die Verstärkung (s. mi. Bild) LineLoc mit 15mm Gurtband von außen mittig auf die verstärkte Giebelspitze aufnähen Mittenkanten in ca. 1/3 Höhe mit Druckknöpfe versehen (Stoff vorher verstärken, s. re. Bild) Elastische Kordel (für die T-Stopper) von außen an den Giebelseiten mit Hilfsfahne in der Nahtzugabe annähen (Schlaufe zeigt nach innen) Boden Boden ausschneiden mit 2cm Nahtzugabe nach außen einmal (1cm) umsäumen Seiten hoch klappen und in den Ecken in das nach außen stehende Dreieck von oben 9cm nach unten eine Naht setzen. Diese doppelt verriegeln, von 1-2cm, von 2-3cm und von 8-9cm. in einem Abstand von 2cm parallel dazu von oben einen 2cm-Schnitt machen parallel zur Oberkante die obersten 2cm der Ecke abschneiden die 2x2cm Stofffahne zur Seite umschlagen und an den Saum annähen in 5cm Abstand parallel zur ‚9cm Naht‘ die Dreiecksspitze abschneiden den Stoff nach innen einstülpen und entlang der Innen- und Außenkante je eine Naht setzen (innen nicht länger als die ‚9cm-Naht‘) Stoff auch oben einstülpen, dazu Spitze nach innen umklappen und vernähen 15mm Gurtband mit D-Ring mittig leicht schräg nach unten zeigend an die Eckfahnen annähen (s. Bild) Zusammennähen von Dach mit Türen und Mesh-Giebelseiten Giebelnähte (von Dach u. Türen) erst links auf links knapp zusammen nähen, dann rechts auf rechts (franz. Naht) T-Stopper von innen an den Saum annähen Saum der Mesh-Giebelseiten von innen mittig an den Dach-/Türsaum nähen, dann Saum nach innen umschlagen und zu einer Kappnaht vernähen alle 4 Eckverstärkungen annähen alle Bodenkanten von Dach und Türen (vorher ev. angleichen) doppelt umsäumen Dachnähte von außen versiegeln (25mm DCF Tape + Chikara) LineLocs (Ecken) bzw. D-Ring (Mittenecken) mit 15mm Gurtband an die Verstärkungen annähen (s. re. Bild) alle Mesh-Trauf-Seitensäume miteinander vernähen (s. li. Bild) Zusammennähen mit der Bodenwanne Mesh-Saum von außen auf den Saum der Bodenwanne (mittig) aufnähen. Vorher die beiden Reißverschlüsse aufmachen, denn je mehr Naht vernäht ist, desto mehr steht die Nähmaschine im Zelt (ein riesiger Stoffwust von insgesamt 14m², aber es geht) nach außen umschlagen und zu einer Kappnaht vernähen (wieder Stoffwust) abschließend für’s Abspannen alle Schnüre und elastische Kordeln anbringen FERTIG! (50 Arbeitsstunden später) Fazit Da das Endergebnis einen brauchbaren Eindruck macht, sollte man mit dieser detaillierten Bauanleitung in der Lage sein, schon beim ersten Zeltbauversuch relativ erfolgreich zu sein. Ich hoffe, es ist alles halbwegs verständlich beschrieben und gezeichnet. Im März ging es mit dem Zelt dann gleich auf den GR221. Dank ‚single-piece‘ geht der Aufbau mit Trekkingstöcken innerhalb von 1-2 Minuten. Unterschätzt habe ich zunächst die extreme Dehnungsarmut vom Chikara, aber nach 3-4 Aufbauversuchen hatte ich den Dreh raus, das Zelt annähernd faltenfrei aufgestellt zu bekommen (leider kommen in dem Moment, wo ein Apsidenflügel geöffnet wird, an irgend einer Stelle doch wieder leichte Falten rein). Steht es stramm und faltenfrei entwickelt es auch bei kräftigem Wind kaum Geräusche. Durch die zahlreichen Lüftungsmöglichkeiten war Kondenzbildung trotz kalter Nächte in den Bergen mit wenigen Grad über Null kein Thema. Bewährt bei dem steinig-felsigem Untergrund haben sich auch die MSR Groundhook Mini (6 Stück, 57g). Natürlich ist das Zelt mit seinen 716 g nicht wirklich ultraleicht, man bekommt dafür aber ein richtiges Zelt. Soll es leichter sein, muss man schon auf Cuben Fibre zurück greifen, erkauft sich dann aber jedes Gramm Gewichtsersparnis mit mehr als einem Euro (Materialkosten dann ca. 430 €). Für das erste Zeltprojekt war das Chikara daher ein guter Kompromiss aus Dehnungsarmut, Handling, Gewicht und Preis. Natürlich geht es auch mit Silpoly oder Silnylon, mit den bekannten Vor- und Nachteilen. Viel Spaß beim Nachbauen!! Bearbeitet 18. Mai 2019 von Southern Flyer Formatierung hmpf, ULgeher, El Barato und 48 Weitere reagierten darauf 24 27
Genuss Geschrieben 17. Mai 2019 Geschrieben 17. Mai 2019 Wow Alle Bilder in diesem Beitrag sind von mir.
hmpf Geschrieben 17. Mai 2019 Geschrieben 17. Mai 2019 Kann mich nur anschließen: wow. Danke für die Mühe es hier zu teilen.
qamavoq Geschrieben 18. Mai 2019 Geschrieben 18. Mai 2019 Tolles Projekt, und super aufwändig gemachte Anleitung. Vielen Dank
sambucus Geschrieben 18. Mai 2019 Geschrieben 18. Mai 2019 Respekt! Echt sauber! Was benutzt du denn für deine Entwürfe? Ich habe mal ein Tarp á la Hexamid Pocket Tarp mit Sketchup entworfen. Das ging ganz gut. Nur ließ sich das dann nur umständlich, über importieren in ein CAD-Pragramm, 1:1 ausdrucken. Würde mich gerne mal an einen Notch-Klon wagen... Southern Flyer reagierte darauf 1
Tipple Geschrieben 18. Mai 2019 Geschrieben 18. Mai 2019 Ganz großes Kino, danke fürs teilen! Southern Flyer reagierte darauf 1 Übermoderationsopfer des Kaisers. 🥰
Southern Flyer Geschrieben 18. Mai 2019 Autor Geschrieben 18. Mai 2019 vor 21 Minuten schrieb sambucus: Respekt! Echt sauber! Was benutzt du denn für deine Entwürfe? Ich habe mal ein Tarp á la Hexamid Pocket Tarp mit Sketchup entworfen. Das ging ganz gut. Nur ließ sich das dann nur umständlich, über importieren in ein CAD-Pragramm, 1:1 ausdrucken. Würde mich gerne mal an einen Notch-Klon wagen... Die Entwürfe zeichne ich in Coral Draw und die Schablonen mache ich händisch mit Zollstock, gr. Geodreieck und Aluschiene auf der Rückseite von nautischen Karten (dünner Karton und riesige Lappen). CAD wäre nur interessant, wenn der Stoff gleich damit ausgeschnitten werden könnte. Den Cat cut habe ich so gemacht wie im link angegeben . poigfrr reagierte darauf 1
sambucus Geschrieben 18. Mai 2019 Geschrieben 18. Mai 2019 vor 1 Stunde schrieb Southern Flyer: Die Entwürfe zeichne ich in Coral Draw und die Schablonen mache ich händisch mit Zollstock, gr. Geodreieck und Aluschiene auf der Rückseite von nautischen Karten (dünner Karton und riesige Lappen). CAD wäre nur interessant, wenn der Stoff gleich damit ausgeschnitten werden könnte. Den Cat cut habe ich so gemacht wie im link angegeben . Wow! Das funktioniert halt nur solange du geometrische Figuren benutzt. Wenn es etwas runder wird, wird's schwierig mit Geodreieck. Ich habe bislang die CAD-Zeichnung ausdrucken lassen und sie dann auf LKW-Plane übertragen und ausgeschnitten. Es gibt sicher Druckereien, die das auch direkt auf die Plane drucken - nur halt dann eine Preisfrage :/ Aber echt nochmal Hut ab für die saubere Arbeit trotz Kappnäten am Cat cut.
waldradler Geschrieben 19. Mai 2019 Geschrieben 19. Mai 2019 Super Bauanleitung, vielen Dank! Aber ist 90/110 nicht etwas schmal für zwei Personen? Southern Flyer reagierte darauf 1
Southern Flyer Geschrieben 19. Mai 2019 Autor Geschrieben 19. Mai 2019 vor 56 Minuten schrieb waldradler: Super Bauanleitung, vielen Dank! Aber ist 90/110 nicht etwas schmal für zwei Personen? Ja, 110/90 ist natürlich nicht üppig, es reicht aber für 2 normale TAR-Isomatten. Die Breite kann man ja nach eigenen Bedürfnissen anpassen, ohne das sich der Schnitt grundlegend ändert. Wenn man es dauerhaft zu zweit nutzt, sind 20-30 cm mehr sicherlich die komfortablere Wahl. Dafür passt unter die beiden Apsiden alles, was man so dabei hat. Für einen alleine bietet 110/90 Breite mehr als genug Platz.
rede70 Geschrieben 19. Mai 2019 Geschrieben 19. Mai 2019 Super Arbeit. Habe letztes Jahr selber ein Versuch gestartet. Nicht ganz so faltenfrei wie deines. Ich fand vor allem den Giebel und das Annähen des Netzstoffes schwierig. Vielleicht lag es bei mir auch daran, dass ich nicht so minutiös wie du geplant habe Respekt! Es animiert mich, eine Version 2.0 zu beginnen. Mich würde noch interessieren, was deine Gründe waren, dich für Chikara und nicht Silnylon zu entscheiden? Nochmals Kompliment! Southern Flyer, Mario294 und sambucus reagierten darauf 3
Southern Flyer Geschrieben 19. Mai 2019 Autor Geschrieben 19. Mai 2019 (bearbeitet) vor 6 Stunden schrieb rede70: Ich fand vor allem den Giebel und das Annähen des Netzstoffes schwierig. Vielleicht lag es bei mir auch daran, dass ich nicht so minutiös wie du geplant habe Respekt! Es animiert mich, eine Version 2.0 zu beginnen. Giebel und Netzstoff annähen waren in meinem Fall nicht schwierig. Ich habe den Netzstoff immer an eine Art 'französiche Naht' angenäht, die dann in einem zweiten Schritt zu einer Art 'Kappnaht' umgenäht wird. Das sieht dann auch alles schön sauber aus und geichzeitig sind die Nähte extrem stabil, da sie ja die kompletten Kräfte beim Abspannen aufnehmen müssen. vor 6 Stunden schrieb rede70: Mich würde noch interessieren, was deine Gründe waren, dich für Chikara und nicht Silnylon zu entscheiden? Nochmals Kompliment! Ich hatte im Vorfeld das Vergnügen einmal an einem Stück Silnylon zu ziehen (quer). Das fand ich sehr beeindruckend, aber gleichzeitig auch etwas abschreckend. Silpoly war auch kurz als Alternative in Betracht gezogen worden, aber da ist die Reißfestigkeit wohl nicht so doll. Ich muss dazu sagen, dass ich bis dato mit keinem der Stoffe gearbeitet hatte. Auf das Chikara bin ich bei @Andreas K. gestossen, der schon einige Zelte daraus genäht hat und auch die Wassersäule hat prüfen lassen. Das war für mich eine Art Qualitätskriterium .... Mittlerweile bietet Extex ein dehnungsärmeres Ripstop-Silnylon mit 40g/m² an. Das könnte vllt eine Alternative sein. Und Cube Fiber war mir für das erste Zeltprojekt zu kostspielig. Bearbeitet 19. Mai 2019 von Southern Flyer
J_P Geschrieben 19. Mai 2019 Geschrieben 19. Mai 2019 Tolle Anleitung! Danke dafür! Erinnert mich an das ZP Duplex oder das GG The Two/One... Southern Flyer reagierte darauf 1
Southern Flyer Geschrieben 19. Mai 2019 Autor Geschrieben 19. Mai 2019 vor 56 Minuten schrieb J_P: Tolle Anleitung! Danke dafür! Erinnert mich an das ZP Duplex oder das GG The Two/One... Der A-Frame Entwurf bietet sich an, wenn man eh 2 Trekkingstöcke dabei hat und keine Lust auf 'Stock im Zelt' hat. Ich habe aber weder das Duplex noch das The Two je in echt gesehen. Mein bisherges 'UL-Zelt' war das Marmot Force UL 2P (Kuppelzelt).
J_P Geschrieben 19. Mai 2019 Geschrieben 19. Mai 2019 vor 2 Stunden schrieb Southern Flyer: .....Ich habe aber weder das Duplex noch das The Two je in echt gesehen. OT: ich habe die Zelte von ZPacks oder Gossamer Gear auch noch nicht in Natura gesehen. Aber es gibt ja genug Bilder im Netz...
Southern Flyer Geschrieben 20. Mai 2019 Autor Geschrieben 20. Mai 2019 ... und Videos: https://www.youtube.com/watch?v=5yxaVmW-Q1I https://www.youtube.com/watch?v=Jshhb4fQABU J_P reagierte darauf 1
moritz Geschrieben 20. Mai 2019 Geschrieben 20. Mai 2019 Ganz großes Kino! Nicht nur das Zelt an sich, sondern auch noch eine so detaillierte Anleitung - das ist ja keineswegs selbstverständlich. Ich war ja schon sehr gespannt nachdem mir A. erzählt hatte, dass Du ein Zelt genäht hast. Vielleicht ergibt sich ja die Gelegenheit das mal in natura zu bestaunen, wenn wir das nächste Mal in der Gegend sind Viele Grüße, Moritz Southern Flyer reagierte darauf 1 Bilder.
Christian Wagner Geschrieben 20. Juni 2019 Geschrieben 20. Juni 2019 Am 18.5.2019 um 10:49 schrieb Southern Flyer: ...die Schablonen mache ich händisch mit Zollstock, gr. Geodreieck und Aluschiene auf der Rückseite von nautischen Karten Whaaaat? Nautische Karten bitte an mich senden. Gerne im Austausch mit gaaaaanz viel dünnem Karton. Nee im Ernst. Alte Seekarten zu nehmen ist eine tolle Idee. Tut mir als Segler, der die Teile ab und an neu kauft, in der Seele weh. LG, Christian
wilbo Geschrieben 20. Juni 2019 Geschrieben 20. Juni 2019 Am 18.5.2019 um 10:49 schrieb Southern Flyer: ... die Schablonen mache ich händisch mit Zollstock, gr. Geodreieck und Aluschiene auf der Rückseite von nautischen Karten (dünner Karton und riesige Lappen). https://www.cchobby.de/catalog/product/view/id/18779?gclid=CJaa1ZTf7tICFQ4R0wod4aYM2Q Falls Du noch mehr Entwürfe machen möchtest ... An der Kante der Pappschablonen lässt sich noch gut mit dem Heißschneider arbeiten. VG. -wilbo- - Signatur von mir gelöscht -
Southern Flyer Geschrieben 22. Juni 2019 Autor Geschrieben 22. Juni 2019 Am 20.6.2019 um 11:48 schrieb Christian Wagner: Whaaaat? Nautische Karten bitte an mich senden. Gerne im Austausch mit gaaaaanz viel dünnem Karton. Nee im Ernst. Alte Seekarten zu nehmen ist eine tolle Idee. Tut mir als Segler, der die Teile ab und an neu kauft, in der Seele weh. LG, Christian OT: die Karten haben eine relativ kurze Halbwertszeit, da sie vom Wattenmeer sind. Wo gestern noch ein Priel, ist heute schon eine Sandbank . @wilbo: Danke für den Link, habe aber in meinem Fall eine nicht versiegende Quelle . OT: 99€ für 50m, dafür bekommt (myogt) man schon ein halbes Zelt, oder einen ganzen Rucksack, oder .....
waldradler Geschrieben 29. März 2020 Geschrieben 29. März 2020 @Southern Flyer: Nochmal danke für die Bauanleitung! Zwei Fragen stellen sich mir noch: Die Abspannpunkte sind nur geklebt - hält das DCF-Tape denn auf dem Silikon? Und könnte man das Zelt auch aus Silpoly nähen? Ich denke gerade über diese beiden Stoffe nach: https://ripstopbytheroll.com/products/1-1-oz-silpoly https://dutchwaregear.com/product/xenon-sil-1-1/
Christian Wagner Geschrieben 31. März 2020 Geschrieben 31. März 2020 Am 29.3.2020 um 14:17 schrieb waldradler: hält das DCF-Tape denn auf dem Silikon ...wahrscheinlich nicht. Chikara ist nicht silikonbeschichtet! Am 29.3.2020 um 14:17 schrieb waldradler: Und könnte man das Zelt auch aus Silpoly nähen? Klar.
2Tall Geschrieben 5. April 2020 Geschrieben 5. April 2020 (bearbeitet) Am 19.5.2019 um 18:48 schrieb Southern Flyer: Giebel und Netzstoff annähen waren in meinem Fall nicht schwierig. Ich habe den Netzstoff immer an eine Art 'französiche Naht' angenäht, die dann in einem zweiten Schritt zu einer Art 'Kappnaht' umgenäht wird. Das sieht dann auch alles schön sauber aus und geichzeitig sind die Nähte extrem stabil, da sie ja die kompletten Kräfte beim Abspannen aufnehmen müssen. Ich hatte im Vorfeld das Vergnügen einmal an einem Stück Silnylon zu ziehen (quer). Das fand ich sehr beeindruckend, aber gleichzeitig auch etwas abschreckend. Hallo, und danke für die Anleitung. Ich habe den Plan, auch so etwas zu machen, und würde dich gerne etwas fragen (zu dem was ich zitiert habe): 1. Die Naht im Giebel ist doch wahrscheinlich das, was Ray Jardin als "Flat felled seam" bezeichnet, oder? (Ich beziehe mich auf sein Buch.) Was ist denn bitte genau "eine Art 'französiche Naht' angenäht, die dann in einem zweiten Schritt zu einer Art 'Kappnaht' umgenäht wird"??? Kannst du das bitte erklären? 2. Ich habe mir jetzt einfach bei Extremtextil das 20den Silnylon mit 36g/qm bestellt, bevor ich deinen Kommentar hier gelesen hatte. Was meinst du mit dem "Vergnügen" beim quer ziehen genau? Was ist dabei abschreckend? Muss ich was besonderes beachten bei dem Stoff? Ist der nicht geeignet? Keine Ahnung, ob meine Fragen blöd sind, ich habe mir bisher zwei Rucksäcke, ein Inlet und einen Kufa-Quilt genäht, dabei kam kein Silnylon vor. Und ach ja, bei allen meinen bisherigen Projekten habe ich immer nur einfache gerade Nähte benutzt, die ich höchstens mal zwei bis dreimal genäht habe, wenn sie mehr halten sollten, z.B. beim Rucksack (der bisher nach 2000 Trail-km noch einwandfrei ist). Ich bin über jeden Tipp dankbar. Und ich mache mir gerade Sorgen wegen dem Silnylon... Danke und Grüße 2Tall P.S.: Ok, jetzt habe ich beim nochmaligen Lesen kapiert, dass in den Anleitungsbildern die Nähte wohl in den kleinen runden Vergrößerungen zu sehen sind... Wow, sind die Nähte wirklich so kompliziert notwendig??? Ich hatte gedacht, es geht einfacher, wie gesagt: Ich habe hier das Buch von Ray Jardine, da ist das komplizierteste die "Flat felled seam". Ich war bisher so naiv zu glauben, dass ich so ein Zelt nähen kann, indem ich im Prinzip ein Tarp nähe, an das ich dann Mesh und Bodenwanne dranhänge, und dem ich noch zwei größere Beaks (Vorzelt) hinzufüge... Bin ich da zu naiv gewesen? Hält das nur, wenn man so aufwendig näht wie hier beschrieben? Klar, ein bisschen Wind soll es ja aushalten können... Bearbeitet 5. April 2020 von 2Tall Unterwegs ich bin.
Christian Wagner Geschrieben 5. April 2020 Geschrieben 5. April 2020 vor 22 Minuten schrieb 2Tall: "Flat felled seam" ...das ist IMHO eine stinknormale, einfache Kappnaht . Damit mache ich eigentlich alle meine Projekte. Bisher hat es gehalten. Ich mache auch nie irgendwelche Abspanngurte oder sonstiges Gebimsel mit in die Naht rein. Das sieht zwar cool aus, ist aber IMHO ein toller Docht um da Regen reinzuleiten und kann praktisch nicht nachträglich abgedichtet werden. Lieber erst Mal eine sehr wasserfeste Naht herstellen und dann kann man immer noch Gurte und Knebelchen auf den dort vierfach liegenden Stoff aufnähen. Hat auch den Vorteil dass, wenn es dir den Knebel abreist, das nie etwas mit deinen Hauptnähten zu tun hat. Die bleiben immer ganz. vor 25 Minuten schrieb 2Tall: 2. Ich habe mir jetzt einfach bei Extremtextil das 20den Silnylon mit 36g/qm bestellt, bevor ich deinen Kommentar hier gelesen hatte. Was meinst du mit dem "Vergnügen" beim quer ziehen genau? Was ist dabei abschreckend? Muss ich was besonderes beachten bei dem Stoff? Ist der nicht geeignet? Der Stoff wird schon halten. Ist halt nicht der stabilste, und verzieht sich sehr leicht diagonal, dafür ist er leicht. Das Silnylon ist nicht sehr einfach zu verarbeiten weil es sehr rutschig ist. Das ist aber bei jedem Silnylon so. vor 29 Minuten schrieb 2Tall: Ich war bisher so naiv zu glauben, dass ich so ein Zelt nähen kann, indem ich im Prinzip ein Tarp nähe, an das ich dann Mesh und Bodenwanne dranhänge, und dem ich noch zwei größere Beaks (Vorzelt) hinzufüge... Näh' mal erst das Tarp mit den Beaks fertig und dann anschließend das Moskitonetz genau auf die vierfach gelegte Naht. Das ist extra stabil und bringt keine Probleme mit der Nahtabdichtung anschließend. Wobei ich bei meinem Duplexclon eigentlich nur die Mittelnaht und die Lifterpatches abgedichtet habe. Die Jardine Anleitung soll ja sehr gut sein. Wenn du da einige Techniken übernehmen kannst dann ist das bestimmt kein Fehler. Don't Panic!
2Tall Geschrieben 5. April 2020 Geschrieben 5. April 2020 Danke für die Antwort! Ja, ich denke es gilt: "Flat felled seam" gleich "Kappnaht". Ich habe gerade nochmal nachgelesen, Jardine schreibt in dem Buch (2009), dass er neuerdings 1.3oz Silnylon nimmt, das entspricht also fast genau den 36g/qm! Ok, also ich mache zuerst ein Tarp mit Kappnaht in der Mitte. Der Rand außen wird umgesäumt. Es gibt Verstärkungen an den Tie-outs und die Lifter Patches. Alles wie bei Jardine. Dann werden die Beaks an das Tarp genäht? Auch mit Kappnaht? Oder reicht was einfacheres, z.B. einfach Saum auf Saum, und doppelt übernähen? (Dazu sagt Jardine nichts.) Kann ich danach noch ohne komplizierte Verrenkungen später das Mesh an dieselbe Verbindungsnaht nähen? Oder einfach an eine innen überstehende Nahtzugabe? Ist mir egal, ob das sch... aussieht! Das Mesh hängt ja nur rum, das wird ja bei sinnvollem Gebrauch nicht belastet. Mein Ziel bei diesem Nähprojekt ist es, möglichst minimalistisch zu arbeiten, um etwas funktionierendes zu bekommen. Muss nicht schön sein, soll keine Extras und Schlaufen haben, nur ein Tarp mit Mesh und Bodenwanne. Darum meine Fragen. Bitte also nicht als Kritik an dem hier vorgestellten Projekt sehen, ich denke (und hoffe) nur, dass es einfacher gehen könnte. 2Tall Unterwegs ich bin.
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