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Ultraleicht Trekking

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  1. Tag 6 (20.06) Neuberg an der Mürz bis Turnauer Alm, 28 km Nachdem ich in Neuberg an der Mürz nicht nur eingekauft, sondern auch meine Klamotten gewaschen hatte (das wäre generell ein Tipp: in Pensionen und Gasthäusern – insbesondere in von Frauen geführten - einfach nachfragen, ob man dort waschen kann; die meisten haben meine stinkenden Klamotten direkt in die Waschmaschine geschmissen und manche wollten nicht mal Geld dafür), folgte am nächsten Tag der nächste Aufstieg, bei dem es ziemlich durchs Gemüse ging. Der Nordalpenweg macht hier einen größeren Schlenker über Krampen, dessen Schönheit sich mir nicht erschlossen hat. Das nächste Mal würde ich daher direkt über den Wanderweg 481 aus Neuberg aufsteigen und dann wieder auf den Nordalpenweg einschwenken. Oben angekommen ging es erfreulicherweise nicht gleich wieder runter, sondern ein längeres Stück mit nur mäßigem Auf und Ab in der Höhe entlang. Und da der Gipfel praktisch auf dem Weg lag, machte ich noch einen kurzen Abstecher auf die Hohe Veitsch. Von der Hohen Veitsch ging es mit schöner Aussicht am Graf Meran Haus vorbei weiter bis zur Turnauer Alm, bei der ich das Gefühl hatte, dass es für diesen Tag genug ist mit wandern. Eigentlich ist die Turnauer Alm nur von Donnerstag bis Sonntag geöffnet, aber die beiden sehr netten Pächterinnen Manuela und Ute (die am nächsten Tag auch noch einen Geburtstag zu feiern hatten), erlaubten mir netterweise, mein Zelt dort aufzustellen. Und auch die Verpflegung auf der Turnauer Alm kann ich nur wärmstens empfehlen :-). Tag 7 (21.06.) Turnaueralm bis Schiestlhaus, 22 km An Tag 7 startete ich früh, da ich mir ein größeres Stück Weg vorgenommen hatte (und außerdem wurde es eh so früh hell). Es sollte in die Hochschwabgruppe gehen und ich wollte schauen, ob ich an diesem Tag noch über den Gipfel komme. Bis Seewiesen ging es recht unspektakulär weiter. Dort hatte jemand netterweise für durstige Wanderer Getränke im Brunnen kaltgestellt, nebst eines Kässchens für den entsprechenden Obolus. Und dann ging es Richtung Hochschwab, zuerst noch relativ langgezogen durchs Tal, dann folgte ein erster Aufstieg zur Voisthaler Hütte. Unterwegs fing es leicht an zu nieseln, hörte dann aber wieder auf. Dabei hatte ich in Seewiesen extra noch kurz die Wettervorhersage gecheckt, die gutes Wetter ankündigte. Und von dort ging es weiter nach oben Richtung Schiestlhaus. Es galt zahlreiche Schneefelder zu queren und ich war froh, nicht früher im Jahr gestartet zu sein und durch noch mehr Schnee stapfen zu müssen. Dem Schmelzwasser sei Dank konnte ich dafür meine Wasserflasche nochmals auffüllen – eigentlich gibt es dort überhaupt kein Wasser (auch das Schistlhaus hat keine Quelle). Gegen 15 Uhr kam ich im Schiestlhaus (etwa 30 min vor dem Gipfel) an. Eigentlich hatte ich geplant, dort ein längeres Päuschen einzulegen und noch am selben Tag über den Hochschwab wieder auf der anderen Seite abzusteigen und zu zelten. Dann bekam ich aber eine Lektion in Sachen Unberechenbarkeit des Wetters in den Bergen erteilt. Plötzlich nahm der Wind zu, es wurde immer dunkler, erste Hagelkörner fielen, in sekundenschnelle war der Nebel da (und nach kurzer Zeit auch wieder weg), dann fing es richtig an zu hageln und zu regnen. Nichts davon hatte der Wetterbericht vorhergesagt. Ich entschied mich spontan, die Nacht im Schiestlhaus zu verbringen... Hier würde ich mir das nächste Mal übrigens überlegen, statt auf dem Nordalpenweg über die Aflenzer Staritzen zum Schiestlhaus zu laufen (habe mehrfach gehört, dass dieser Weg angepriesen wurde). An diesem Tag war ich aber froh, nicht an einer ausgesetzten Stelle in das Unwetter gekommen zu sein. Tag 8 (22.06.) Schiestlhaus bis Eisenerz, 32 km (+ 2 Bonus-km für nicht auf die Karte schauen ) Morgens ging es bei klarem Himmel und Sonnenschein (und ordentlichem Wind) die letzten Meter auf den Hochschwab (2.277 m), den bisher höchsten Gipfel mit toller Sicht. Dann folgte eine wunderschöner, langgezogener und weitgehend knieschonender Abstieg Richtung Eisenerz. Päuschen am See. Hier traf ich eine Bäurin, die auf der Suche nach zwei Kühen waren und meinte, die seien neu hier und würden sich noch nicht so gut auskennen :-). Nur durch die Klamm ging es ganz schön steil runter. Als ich am Leopoldsteiner See ankam, war ich ziemlich kaputt, legte eine längere Pause ein und kühlte meine Füße im See. Ohne auf die Karte zu schauen lief ich nach der Pause entlang des Seeufers weiter – sehr schön, aber leider die falsche Richtung :-(. Und nicht nur, dass ich umdrehen und zurücklaufen musste, nein, nach Eisenerz musste ich auch noch einen kleineren Aufstieg hinter mich bringen, aber was blieb mir anderes übrig? Die letzten Kilometer nach Eisenerz zogen sich ziemlich, dort wurde ich dafür aber mit einer wunderbaren Dusche und einem gemütlichen Bett entschädigt und meine Wäsche wurde schon zum zweiten Mal gewaschen. An diesem Tag passierte ich zudem die imaginäre 200 km Marke. Damit waren schon gute 10% des Weges geschafft. Das ging schnell!
    12 Punkte
  2. Auch der längste Weg beginnt mit einem ersten Schritt... Tag 0 (14.06.) Wien-Stephansdom bis Liesing, 12 km Es geht los. Ich kam pünktlich mit dem Zug in Wien an und fuhr weiter bis zum Stephansdom, den ich als Startpunkt für meine Wanderung ausgewählt hatte (ob man im Zentrum Wiens oder in Perchtoldsdorf startet, muss jeder für sich entscheiden). Um 17:12 Uhr machte ich die ersten Schritte und lief noch 12 km bis zu einem Hotel in Liesing. Die Vorstellung, dass ich mich jetzt tatsächlich auf dem Weg nach Nizza befinde, war irgendwie zu groß. Tag 1 (15.06.) Wien-Liesing bis Peilsteinhaus, 27 km Am Morgen brachte ich die letzten Kilometer durch Wien bis nach Perchtoldsdorf hinter mich, an den Rand des Wienerwaldes, wo der eigentliche Wanderweg (Nordalpenweg 01) beginnt – und so richtig nach Wanderung fühlte es sich auch erst ab hier an. Bei strahlendem Sonnenschein (genau genommen war es in den ersten Wochen wahnsinnig heiß, aber über Tage, an denen die Sonne schien, werde ich mich nicht beklagen) folgte ein gemütlicher Start durch den Wald und über Hügel, entlang von Waldwegen, Forststraßen und teilweise auch Asphalt - zum Einlaufen aber durchaus okay. Schon morgens bot sich ein erster Blick auf den Schneeberg (ganz in der Ferne), den östlichsten und nördlichsten 2.000er und mein Ziel in zwei Tagen. Gegen Mittag machte ich einen Einkehrschwung in Heiligenkreuz und füllte meine Wasservorräte für den weiteren Weg auf den Peilstein auf. Das Peilsteinhaus hatte an diesem Tag Ruhetag und leider war es mir bis zum Schluss nicht gelungen, eine zuverlässige Information dazu zu finden, ob es dort einen frei zugänglichen Wasserhahn gibt (ja, gibt es). Beim Aufstieg auf den Peilstein passierte mir dann mein erstes größeres Missgeschick: nicht nur, dass ich versehentlich irgendwelchen Trampelpfaden zu den dortigen Kletterfelsen gefolgt war, nein, eine meiner beiden Wasserflaschen stürzt ab und saust einen steilen Abhang hinunter. Mein kostbares Wasser! (zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass es am Peilsteinhaus den Wasserhahn gibt...) Als ich schon nicht mehr daran glaubte, fand ich die Flasche wieder, unbeschädigt und noch voll mit Wasser. Nach diesem Schreck entschied ich, den Wandertag zu beenden und machte um 16:45 Uhr Feierabend. Meine Beine und Füße fühlten sich kaputter an, als ich das sonst von Wanderungen kenne und außerdem war eine Blase im Anflug (ich habe noch nie auf einer Wanderung eine Blase bekommen) - keine Ahnung, was da mit meinen Beinen/Füßen los war. Am Peilsteinhaus trudelte dann noch ich einen anderen Wanderer ein, mit dem ich den Abend über quatschte und der sich ebenfalls um das Peilsteinhaus herum ein Schlafplätzchen suchte. Tag 2 (16.06.) Peilsteinhaus bis Waidmannsfeld, 28 km Auch an diesem Tag schien die Sonne. Zunächst ging es den Peilstein wieder herunter, durch Neuhaus hindurch und weiter nach Weissenbach an der Triesting, wo ich die Gelegenheit zu einem zweiten Frühstück nutzte. Schön, aber unspektakulär führte der Weg weiter bis zum Waxeneckhaus, wo ich eine ausgiebige Mittagspause einlegte. Dort traf ich nach dem Wirt in Weissenbach den nächsten sehr netten und gesprächigen Einheimischen, der mich ausgiebig über meine Wanderpläne befragte und dann zu einem Radler einludt :-). Im Verlauf des Mittags wurde es dann „wanderwegiger“ und ich war etwas überrascht, als es (im Vergleich zur bisherigen Strecke) auf einmal verhältnismäßig steil auf die Hohe Mandling hoch ging. Eine Aussicht gab es dort nicht und nach einem kurzen Päuschen, in dem ich mich ins Gras gelegt hatte, ertappte ich eine Zecke, die auf mir herumkrabbelte. So steil, wie es auf der einen Seite hochgegangen war, ging es auf der anderen Seite wieder herunter. Da ich noch nicht so recht wusste, wo ich übernachten sollte und wo ich Wasser herbekommen würde, war ich mehr als erfreut, als ich in Reichental an einem Selbstbedienungs-Biergarten mit zahlreichen Getränkeautomaten und einem Wasserhahn vorbei kam. Der Wasserhahn war zwar mit dem Hinweis „kein Trinkwasser“ versehen und das Wasser war ziemlich rostig - aber wozu hatte ich schließlich einen Wasserfilter dabei? Mit aufgefüllten Wasservorräten ging es dann weiter. Eine richtig gute Zeltmöglichkeit fand ich aber leider nicht. Umso erfreuter war ich, als ich feststelle, dass es in Waidmannsfeld, der nächsten Ortschaft, eine Pension gab und ich dort auch noch kurzfristig ein Zimmer bekam. Und die Pizzeria gegenüber war auch geöffnet. Was könnte man sich mehr wünschen? Zudem schienen meine Beine verstanden zu haben, dass jetzt laufen angesagt war und fügten sich in ihr Schicksal. Tag 3 (17.06.) Waidmannsfeld bis Fischerhütte, 21 km (1.800 hm auf) An Tag 3 war es dann vorbei mit gemütlich und es wurde alpiner. Obwohl es trotz eines frühen Starts ziemlich heiß war, war der Aufstieg auf den Plattenstein gut machbar, da der Weg fast vollständig im Wald verlief. Danach ging es weiter in der Höhe bis zum Öhlerschutzhaus, wo es Zeit für etwas Schatten und ein isotonisches Kaltgetränk wurde. Der Weg verlief weiter durch idyllische Landschaft, der Schneeberg rückte näher und es wurde allmählich bergiger. In der Edelweißhütte legte ich ein weiteres Päuschen ein. Dort war es allerdings wenig gemütlich, es wehte ein ordentlicher Wind und ein einziges Lied lief in Dauerschleife. Da sich meine Beine noch gut fühlten, entschied ich daher, noch zur Fischerhütte auf dem Schneeberg aufzusteigen. Am Schneeberg hatte ich – nach den Hügeln des Wienerwaldes - das erste Mal das Gefühl, vor einem „richtigen“ Berg zu stehen. Im Aufstieg ging es durch Felsen und es gab sogar ein paar seilversicherte Stellen. Die Aussicht von oben war fantastisch. Dass ich schon an Tag 3 meiner Wanderung einen so wunderschönen Abend in den Bergen verbringen würde, hatte ich nicht erwartet. Tag 4 (18.06.) Fischerhütte bis Karl-Ludwig-Haus, 18 km (1.600 hm auf, 1.800 hm ab) Vom Schneeberg (2.076 m) folgte ein ziemlich brutaler Abstieg zum Weichtalhaus (553 m), gefolgt von einem noch brutaleren Aufstieg über den Wachtelhüttelkamm zum Ottohaus (1.643 m). Das erste Stück des Aufstiegs war so steil, dass es von einer Leiter über die nächste nach oben ging – nichts für Leute mit Höhenangst. Vom Ottohaus ging es dann aber in Begleitung zahlreicher Freizeitwanderer über einen Panorama-Spazierweg gemütlicher weiter zum Karl-Ludwig-Haus. Etwas Sorgen bereitete mir allerdings, dass ich einen Einkaufsstopp in Neuberg an der Mürz fest eingeplant hatte – es jetzt aber so aussah, als ob ich dort an einem Samstag Mittag ankommen würde (der einzige Supermarkt dort schließt samstags um 13 Uhr). Ein einheimischer Wanderer, mit dem ich ins Gespräch kam, war skeptisch, dass ich es bis zu dieser Uhrzeit dorthin schaffen könnte. Dann legte er aber los: Zuerst telefonierte er mit den Damen vom Supermarkt, ob sie nicht meine Einkäufe für mich tätigen und im Gasthaus gegenüber deponieren könnten. Dazu waren sie grundsätzlich bereit, wollten aber nicht in Vorleistung gehen. Dann rief er die Wirtin des Gasthauses gegenüber an, ob sie bereit wäre, die Einkäufe entgegenzunehmen und das Geld dafür auszulegen – er würde bürgen. Schließlich verabredete er mit allen, dass ich am nächsten Morgen im Supermarkt anrufen und meine Einkaufsliste telefonisch durchgeben und die Sachen dann mittags im Gasthaus abholen und bezahlen würde. Hammer! Tag 5 (19.06.) Karl-Ludwig-Haus bis Neuberg an der Mürz, 18 km Trotz aller Arrangements, die für meine Einkäufe getroffen waren, startete ich am nächsten Morgen früh, da ich einen winzigen Funken Hoffnung hatte, dass ich es bis 13 Uhr nach Neuberg schaffen würde. Das war nur insofern ärgerlich, als man im Karl-Ludwig-Haus gezwungen wird, Übernachtung und Frühstück zusammen zu buchen und ich das bereits bezahlte Frühstück sausen lassen musste. Zunächst ging es über die Heukuppe (2.007 m), wo mir die ersten Gemsen begegneten. Und dann kam ein Abstieg mit zahlreichen seilversicherten Stellen (ist in manchen Karten auch als Klettersteig eingetragen), der es in sich hatte. Ich war ziemlich froh, als ich diese Kletterpartie heil überstanden hatte – um dann auf einem 4 m breiten, ebenen Fahrweg zu stolpern (vermutlich über meine eigenen Füße) und mich der Länge nach hinzulegen. Viel Zeit für eine Pause blieb aber nicht und so machte ich mich sogleich an den nächsten Aufstieg zum Schneealpenhaus und lief mit großem Bedauern an der Lurgbauernhütte vorbei, die definitiv so aussah, als ob sie eine Einkehr wert gewesen wäre. Auch am Schneelapenhaus hielt ich nur kurz an, um meine Wasservorräte aufzufüllen und stieg dann direkt über den Wanderweg 444 nach Neuberg an der Mürz ab, wo ich nach 6 ½ Stunden – und noch rechtzeitig, um im Supermarkt einzukaufen – ankam. Zwischendurch hatte ich einen tollen Blick zurück zu Heukuppe und Schneeberg. Hier ging es runter:
    5 Punkte
  3. Im Sommer 2021 (soweit man das Sommer nennen kann...) lief ich von Wien bis Nizza durch die Alpen. Auch wenn der Bericht vermutlich sehr lang werden wird, werde ich versuchen, zu jedem Tag ein paar Worte zu schreiben - auch um die Gelegenheit zu nutzen, mir jeden Tag nochmal in Erinnerung zu rufen. Zur Strecke: „Den“ Wanderweg von Wien bis Nizza gibt es nicht, vielmehr stellt sich jeder selbst seine eigene Route zusammen. Ich habe dabei versucht, möglichst auf bestehende Fernwanderwegen zurückzugreifen (vielen Dank nochmal für den Hinweis auf waymarkedhikingtrails aus dem Forum), weshalb sich meine Route am einfachsten anhand dieser Wege beschreiben lässt: Nordalpenweg 01 von Perchtoldsdorf bis zur Oberst-Klinke-Hütte über Rottenmann weiter entlang des Steirischen Rundwanderweges dann auf dem Salzsteigweg 09 bis Villach/Arnoldstein Karnischer Höhenweg ab dort bis Locarno folgte ich der Wegbeschreibung aus dem Rother Wanderführer Wien – Lago Maggiore von Martin Marktl von Locarno bis Domodossola entlang der Via del Mercato (soweit möglich) über Villadossola auf die gta (von Alpe della Colma bis Santuario Sant'Anna del Vinadio) über Col de la Lombarde und Col Mercière durch den Parc national du Mercantour auf den GR 52 (unterhalb des Col de Salèse) bis Saint-Dalmas de Valdeblore über den GR 5 weiter bis Nizza Auf der Karte sieht das in drei Abschnitte unterteilt (sonst wurde der gpx-Track zu groß) so aus: Wien - Villach: Villach - Locarno: Locarno - Nizza: Und hier noch ein paar Zahlen: Strecke: um die 1.900 km Höhenmeter (Aufstieg): 115.000 bis 120.000 (für den selben gpx-Track unterscheiden sich die Angaben je nach App beträchtlich) Wandertage: 75 Pausentage: 3 längste Etappe: 38 km meister Aufstieg: ~ 3.000 hm Baseweight: 6 kg gezeltet: 15 Nächte (+ 5 Nächte in Biwak o.ä.) Regentage: aufgehört zu zählen (zu deprimierend) Überraschungen am Wegesrand (aka Trail Magic): 1 hilfsbereite Menschen am Wegesrand (aka Trail Angels): unzählige Damit dieser Bericht jemals fertig wird, hoffe ich, dass ich es schaffe in den nächsten Wochen jeden Tag zu ein paar Etappen etwas zu posten. Und falls ich dann noch Energie habe (und Interesse besteht) würde ich ggf. gesondert noch etwas zu Planung/Vorbereitung und meiner Ausrüstung schreiben. Viele Grüße Berghutze
    4 Punkte
  4. Hallo Allerseits! Nutze mal diesen verregneten norddeutschen Sonntag, um euch von meinen beiden Projekten zu berichten. Nachdem ich mir vor etwa einem Jahr erfolgreich ein Tarp zusammengestümpert habe, dachte ich mir, ich probiere es einmal mit einem Rucksack. Mein alter GramXpert, den ich mir mal für den PCT zugelegt hatte, war dann doch nicht so meins und bevor ich mir wieder ein Backpack mit falscher Rückenlänge zulege, es aber zu spät merke, wollte ich lieber selbst Hand anlegen. Da Ikea ja unfreiwillig zur Bezugsquelle von so manchem Projekt wurde, dachte ich mir ich versuche mich mal an dem tollen "Tütenstoff". Da mit das Blau zu blau war, habe ich etwas in rot angefertigt. Inspiriert durch die Rucksäche von @Andreas K. habe ich nun folgendes im Schrank: Ging insgesamt dann doch recht gut, der Stoff ist mir allerdings zu flimselig und rutscht gerne mal beim Nähen weg. Die Seitentaschen sind aus Zeltboden, den ich noch übrig hatte und die Trageriemen aus doppelt gelegtem 3D-Mesh, in dem ich noch etwas Moosgumi für den Tragekomfort verbaut habe. Soweit so gut, dachte ich mir, aber ganz zufrieden bin ich dann doch nicht gewesen. Erstens ist er mir etwas zu Voluminös (Volumen: eine Bettdecke, zwei Wolldecken und zwei Sofakissen... Könnte also ein Dänisches Bettenlager damit ausrauben) und zweitens wirkt mir das Tütenmaterial mit den Nähten dann doch etwas instabil. Nach einem Besuch auf extremtextil, habe ich mich dann für ein schön graues X-Pac VX07 (165g/qm) und Ripstop (65g/qm) entschieden. Genäht habe ich mit Rasant 75. Das Ergebnis: Die Bodentasche ist aus irgendeinem Badeanzugsstoff, den ich mal lokal ergattern konnte. Genau wie der Stoff aus dem die Fronttasche besteht. Durch die schmaleren Seitentaschen braucht auch kein Bettenlager mehr zu zittern. Insgesamt bin ich super froh über das Ergebnis. Die Innennähte werde ich noch versiegeln und wenn meine neue Waage angekommen ist, kann ich auch etwas über das Gewicht erzählen. Ausgetestet wird das Ding dann in den kommenden Wochen.
    3 Punkte
  5. Ich habe damals die Isolation nicht messtechnisch erfasst, sondern alles 3 auf dem Trail benutzt bzw Carbon Felt benutze ich auch noch heute auf Tour. Nach meinem damaligen Eindruck hat EVA (4 mm EV50) was mehr gebracht als die Luftblasenfolie. Carbonfelt bringt fast so viel wie EVA, unter den Voraussetzungen, bei denen ich eine Isolierung sinnvoll finde : Beim Kochen kaltes Wasser schon mit Pasta u.A. drin, zum Kochen bringen, dann sofort Kocher aus, ziehen lassen (was bei Vollkorn-Pasta usw natuerlich laenger dauert, als bei Tuetenfrass), wenn fertig soll das Essen noch schoen warm sein. Bis in den Minusbereich rein, klappt das bei mir gut, wenn ich den Topf auf einem Stueck Carbon Felt abstelle, wenn es noch kaelter wird, kommt es zum Schluss nochmal kurz auf den Kocher, kann gut sein, dass das bei Tuetenfrass nicht noetig ist. Und das Carbon Felt kann man auch prima als Kocher Unterlage nutzen und Packmasss geht gegen Null, ist bei mir im Ziplock-Beutel mit dem bzw den Topfdeckel(n)
    2 Punkte
  6. Zwei kleine Projekte der letzten Tage: Meal-Cozy (Isolations-/Warmhaltetasche) für meine Selfmade Trekking-Mahlzeiten - 5.8g DCF Ditty Bag für meine FirstAid + Kleinkram aus 18g/m² DCF - 4.9g
    2 Punkte
  7. eine olle, ausgediente Frost-Autoscheiben-Schutz-Folie, so haben wir es gemacht ( 2x Cozy). Die gibt's auch immer mal preiswert beim Tedi, meine ich.
    2 Punkte
  8. Weil jetzt einige Anfragen kamen, schreib ich nochmal was zum Nähen: Vorab: Ich bin ziemlicher Anfänger an der Nähmaschine und mach das auch (leider) nur sporadisch... Das Schnittmuster ist dieses, die Anleitung ist auch sehr ausführlich dazu auf der Webseite. (Hab aber eine normale Nähmaschine genutzt, keine Overlock.) Der Stoff ist sehr anfängerfreundlich, weil man Fehler kaum sieht in dem Flausch . (Aber dafür ist Nähte wieder auftrennen auch Mist, weil man die Naht kaum wiederfindet... ) Ich hab nur noch die Kapuze vorne etwas enger genäht nach dem Foto, und quick&dirty Daumenschlaufen (im MacpacNitro-Style) ergänzt. Das Material ist echt der Hammer: Hab es beim Radfahren getestet und mich dabei unter einer Rab Flashpoint wie Bolle über die "trockene Wärme" gefreut (im Gegensatz zu dem klammen Gefühl, dass sich sonst schnell einstellt). Also: Es lohnt sich!
    2 Punkte
  9. +++Update+++ Die Nähte des Rucksacks sind versiegelt und heut Abend wir ausprobiert ob auch alles hält und wasserdicht ist. Wie gesagt, hochprofessionelle, gerade Nähte. Und da @MBo danach fragte, hier noch einmal von innen: Außerdem ist meine Waage angekommen: 360.5 Gramm. :)
    2 Punkte
  10. bei adventurexpert gibt's 15er, allerdings müsstest du dann die Naht wieder auftrennen da keine Unterbrechung https://www.adventurexpert.com/product/sternum-strap-adjuster-buckle/
    1 Punkt
  11. vllt. an deine vorhandenen Riemen mit solchen Adjuster Schieber Buckles? https://dutchwaregear.com/product/sternum-strap-buckle/
    1 Punkt
  12. Ihr habt doch eh ne X-Lite mit? Double use und so
    1 Punkt
  13. Flauschige Seite innen=Luftschicht=Wärmer Flauschige Seite außen=Kuschelfaktor +1
    1 Punkt
  14. Flauschige Seite innen sollte wärmer sein. (midlayer ¿) Flauschige Seite außen sollte "atmungsaktiver" sein (baselayer ¿)
    1 Punkt
  15. Lern ein bisschen segeln und schau dich auf sowas wie handgegenkoje.de um, da werden immer wieder Leute gesucht für Atlantiküberquerungen. Fahrtzeit einige Wochen, häufig kostenlos, aber meistens gehts erstmal in die Karibik weil die Route einfacher ist vom Wind. Ist umwelttechnisch wohl mit Abstand das beste da eh nicht mit Motor gefahren werden kann auf solche Entfernungen.
    1 Punkt
  16. Im Pazifik/Indischen Ozean war das zumindest noch vor ~15 Jahren recht einfach, aber zeitaufwendig. Man musste wissen welche Häfen die kleineren Frachtschiffe anlaufen (größere haben niemanden mitgenommen) und dann warten. Ich selber hab das nur im Osten Indonesiens gemacht, kenne aber Leute, die das auch über internationale Grenzen hinweg gemacht haben. Als ich früher noch in Südostasien gearbeitet hab, da kamen regelmäßig auch kleinere Seglern vorbei, die Leute gegen Mitarbeit mitgenommen haben. Die segelten dann auch weiter bis in die Karibik. Vorkenntnisse waren da nicht erforderlich, aber schnell war es nicht und ging auch ziemlich ins Geld. Ein ehemaliger Tauchlehrer-Kollege überführt mittlerweile Yachten von Europa in die Karibik und zurück. Man kann sehr viel verdienen, muss allerdings auch die entsprechenden Qualifikationen mitbringen. Da gibt es auch verschiedene Job-Portale zu. Fliegen scheint mir aber die bessere Alternative zu sein um von hier in die USA zu kommen.
    1 Punkt
  17. Hallo und ein schönes neues Jahr 2022 . Ist eine Weile her das ich hier etwas geschrieben hatte aber manchmal ist das halt so . 360 KM des EB bin ich dann tatsächlich letztes Jahr gewandert . 19 Tage und ich werde den Weg definitiv gerne weiterwandern aber da habe ich noch keinen Termin. Meine Fazit : 3 Wochen wandern ist echt eine Veränderung . Erste Woche : Puhh bin ich bald da ? Autsch ..Autsch Autsch .. ich spüre jeden Muskel obwohl ich doch so viele Wochen vorher gewandert bin . Zweite Woche : hmm ja was ist da denn schönes und Autsch Autsch Autsch Dritte Woche: Heute 30 KM Morgen 36 und dann vielleicht nochmal 30 KM und mal sehen wo ich Hete Abend so bin. Ok und nun mal zu Gepäck und der Ausrüstung und dem zelten. bin ich mit meinen Big 4 bei 3,5 KG und dennoch bin ich ich all in der Regel mit zwischen 12 und 13 KG unterwegs gewesen. Das Gewicht hat mich kein einziges mal gestört und ja klar hätte es weniger sein können aber das wäre auf Kosten meiner Bequemlichkeit und auch Sicherheit gegangen. (Sicherheit weniger First Aid .. ) Ich bin einen Tag 30 KM Rundwanderweg mit nur ca. 5 KG gelaufen und das ist natürlich Mega. Eine echte Erkenntnis war 2021 der Wechsel auf Trailrunnig Schuhe . Ich habe die bis jetzt nach ca 900 KM an den Füßen und liebe das Gewicht und den trage Komfort . Ich sage aber auch ganz klar das ich die auf Wanderungen mit Gepäck und viel auf und ab nur mit Wanderstöcken denn Stabilität geht vor . Zelten In der Wildnis: Mal abgesehen davon das Deutschland keine Wildnis hat habe ich da meine eigene Meinung entwickelt . Ich hatte ein paar "ungeplante" Übernachtungen in der Natur und es ist einfach schön morgens in der Natur aufzuwachen . Ja klar spare ich Geld , wenn ich keinen Zeltplatz, Hostel, Hotel etc. nehme . Ist ein gutes Gefühl alles dabei zu haben und seine Strecke und Kräfte frei von der Unterkunft einplanen zu können. Ich für meinen Teil mag aber ein wenig Infrastruktur (Warme dusche. geraden Liegeplatz etc.). Und auch wenn ich ein absoluter Verfechter von "Leave No Trace" bin so ist jeder meiner Schritte abseits der bestehenden Wege eine Störung der Natur . Ich werde es als definitiv wider tun aber wenn es geht nutze ich bestehende Infrastruktur. Menschen: Ich bin ein absoluter Menschenfreund und ich finde das Krass wenn du mitten Im Sommer zum teil einen der bekanntesten deutschen Wanderwege (Rennsteig) läufst und kaum jemanden siehst . Ich komme übrigens vom Rhein und der Rheinsteig ist unter der Woche auch leer. Sonst hatte ich angenehme und spannende Begegnungen. Wege: Der EB (Eisenach-Budapest) folgt weit über 100 KM dem Rennsteig und dann dem E3 . - Ja man kann auch Abenteuerliche Weg Führungen auf dem EB finden da den kaum jemand wandert. - Ich verstehe das viele Wanderwege heute Asphaltiert und für den Rad Tourismus genutzt werden aber ich finde es bedauerlich denn wandern auf Asphalt ist so verdammt anstrengend. - Vorteil am Radweg .. Die E-Bike Fahrer bleiben selten stehen um die leckeren Beeren am Wegesrand zu plücken. Wasser: Das Thema Wasser zu finden hatte mich am Anfang ganz schön beschäftigt . Nicht das ich keins finde sondern eher da so viel Landwirtschaft existiert und ich das Wasser nicht ordentlich Filtern kann . Ich habe aber mehr als genug Möglichkeiten in Restaurants etc. gefunden. Auch Anwohner lieb fragen ging super und klar habe ich auch die ein oder Andere Quelle am Wegesrand wahrgenommen und hatte keine Probleme . Navigation: Ich hab meine ganze Navigation über Komoot gemacht. also die GPS Daten vorher von EB Wanderern heruntergeladen aber tatsächlich habe ich zweimal einen Telefon Joker ziehen dürfen . Die mitgenommenen Karten warn überflüssiger Ballast da sich Wanderwege auf Karten und Beschilderung durch Tourismus Behörden hin und wider ändern aber wohl nicht oft abgeglichen werden. Beispiel : an der oberen Saaletalsperre gab es auf beiden Seiten Beschilderung aber der Weg auf der Karte existiert nur einmal. Habe ich nur herausgefunden weil ich ein paar Tage vorher mit Freunden auf der anderen Seite einen extra Ausflug gemacht habe und mich über die Schilder gewundert habe. Diese Jahr soll es dann endlich mal die Küste in Wales werden, denn das wahr mein eigentliches Ziel . Aber mal sehen ... Euch nochmal ein schönes neues Jahr Timo .noch aus Berlin..
    1 Punkt
  18. EPL800 version vom "YETI" mit durchgehendem 60cm frontzipper vorm Rolltop. Rückenlänge ~52cm mit abnehmbarem Hüftgurt + zustäzlichem Evapad innen (kann rausgenommen werden) ~1300gr Packvolume intern ca. 45l
    1 Punkt
  19. Hab auch mal wieder ein bisschen der Kreativität freien Lauf gelassen Ca. ~50l intern, nicht ganz "ultraleicht" aber... Material: - Nylon/UHMW-PE Gridstop, 210den Nylon/Tsunooga®, beschichtet, 160g/qm - XPAC VX21 - Dyneema® Composite Fabric + woven, CT5K.18/blkwov6 179gr - abnehmbarer Hüftgurt Fullzip mit kompletter AustriAlpin Hardware, abnehmbaren Schultergurten & Hüftgurt, große Seitentasche (2x1l EcoTanke passen locker + Kleinkram) komprimierbar. Daisychain der der Front, Kompressionsmöglichkeiten rundum & herrausnehmbaren Aluminium Streben (Rückenpartie). Rückenlänge ca. 50/52 cm, etwas varierbar durch die verstellbaren Schultergurte. Evafoam Rückenpad für zusätzlichen Komfort. Das Gesamtgewicht (inkl. Hüftgurt & Streben) beläuft sich auf ca. 1300 gr.
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  20. Tag 0 - 19.08.2021 - Anreise Die Anreise war zwar recht unsportlich, ich musste lediglich von zu Hause 15 Minuten an die Bushaltestelle laufen. Zürich - Mailand klappte leider nur über Umwege und in Mailand haben wir mal wieder vergebens nach einer Sitzgelegenheit gesucht. Mailand - Cuneo mit dem Frecchiarossa war auch in diesem Jahr wieder ein Highlight. Ich mag diesen Zug total. Die Busverbindung von Cuneo nach Sambuco war dann wiederum ein kleines Abenteuer, welches meine Partnerin bis zum Schluss verfolgte. Sie war nämlich überzeugt ihr Karma zerstört zu haben, da wir es nicht schafften einem Pfadfinder seinen Pulli zurückzugeben welchen er im Bus vergas. In Sambuco ausgestiegen hatte ich sogleich wieder "heimatliche Gefühle". Ich war zurück auf der GTA und freute mich wahnisnnig diese mit meiner Partnerin abzuschliessen. Zufälligerweise bekamen wir auch dasselbe Zimmer, welches ich im letzten Jahr hatte. Das Abendessen im Albergo della Pace war eines der Highlights. Die Lasagne mit Crepes war schlicht ein Gedicht, grossartig! 1. Tag - 20.08.2021 - Freude Sambuco - unterhalb Passo di Bravaria 15 Kilometer, + 1893 hm, - 1075 hm, 7 Stunden Im ersten Aufstieg Wir genossen das leckere Frühstück im Albero ausgiebig und in vollen Zügen. Da aber alles nichts hilft, zottelten wir dann langsam los. In guten und steigtem Tempo stiegen wir recht steil dem Passo di Caserma entgegen. Oben begrüsste uns eine liebliche Hochebene samt alter Kaserne. Der Platz kam wie gelegen für eine erste, ausgiebige Mittagspause. Der Abstieg nach Strepsis war dann äusserst angenehm. Unten angekommen herrschte ziemlicher Trubel. Zahllose Camper (Parkplatz) und Tagesgäste. Das im Rother angegebene Alimentari konnten wir übrigens nirgends entdecken, haben aber auch nicht aktiv danach gesucht. Oben beim Passo di Caserm Auf der Wiese gleich beim Fluss wollten wir auf Grund der Zivilisationsnähe nicht schlafen, sodass wir beschlossen etwas aufzusteigen. Aus dem "etwas" wurde leider nichts und so mussten wir noch recht lange laufen. Der Anstieg war sehr monoton, einfach nur steil entlang einer Schotterstrasse. Zwischendurch gabs auch noch etwas Niedelregen. Am Ende dieser Schotterstrasse gings dann nochmals ein gutes Stück hoch bis wir endlich einen ebenen Platz fanden. Ich lief dann nochmals etwas runter um unsere Wasserbeutel zu füllen. Den Abend genossen wir dann sehr und abgesehen vom Älpler mit seinem Hund begegnete uns keine Menschenseele mehr. Unser Nachtlager und ... ... ein Teil des Abendprogramms meiner Partnerin.
    1 Punkt
  21. So, nach Lieferschwierigkeiten habe ich vor ein paar Wochen endlich das Black Diamond Alpenglow Hoodie bekommen und es prompt mit auf den GR20 genommen und schildere hier kurz meine Eindrücke: Das Hoodie funktioniert in meinen Augen wie angedacht. Durch einen eher lockeren Schnitt ist es schön luftig und das leichte Material atmet gut. Es hat auch eine Art Struktur, ähnlich wie Gridfleece, die dafür sorgt, dass auch eine kleine Brise angenehm durch das Shirt zieht und kühlt. Natürlich ist es unter der Kapuze bei großer Hitze ein wenig warm, aber ich fand es wirklich angenehm, mit einem Handgriff „aus der Sonne zu können“. Die Geruchsentwicklung fand ich für ein Kufa-Shirt völlig in Ordnung: Nach drei Tagen riecht es nicht mehr ganz top, aber dank der noch frischen Anti-Stink-Behandlung hält sich der Geruch in Grenzen. Limitierender Faktor für mich ist eher, dass das Shirt - wie jedes andere auch - nach 3-4 Tagen irgendwann recht speckig wird, was aber durch eine Wäsche leicht behoben ist. Hier zeigte sich dann aber ein Nachteil: Durch den relativ hohen Elasthananteil (das Shirt ist sehr stretchy) scheint es mir langsamer zu trocknen als andere Kunstfasershirts. Das ist mir zum Verhängnis geworden, als ich das Shirt mittags waschen und dann auf der Haut trocknen wollte: Der Trocknungsvorgang dauert gefühlt länger als bei meinem Lieblingskunstfasershirt, dem Montane Sonic, und so war das Alpenglow Hoodie auch nach ca. 1,5-2 Stunden Wanderung (allerdings auch zum Großteil im Schatten) noch nicht wieder richtig trocken. Ich habe es dann über Nacht im Schlafsack behalten und am nächsten Tag leicht klamm angezogen - alles kein Weltuntergang, aber eben bei anderen Shirts zweckmäßiger gelöst. Hier zeigt sich in meinen Augen, dass das Alpenglow Hoodie eher für Kletterer gedacht ist. Um es fürs Wandern zu optimieren, wäre ein weniger stretchiges und schneller trocknendes Material ideal. Auf der anderen Seite ist das langsamer trocknende Material für ein Sun Hoodie, das kühlen soll, natürlich streng genommen ein Vorteil. Vielleicht handelt es sich hier also auch um ein bewusst gewolltes Feature. Abgesehen von den Trocknungseigenschaften bin ich uneingeschränkt mit dem Hoodie zufrieden! Auf eine wirklich heiße Tour würde ich es jederzeit ohne Bedenken wieder mitnehmen. In den Bergen in einem wechselnden Temperaturspektrum habe ich mir manchmal ein Ersatzshirt gewünscht, um das Alpenglow Hoodie bei Bedarf am Rucksack trocknen zu können. Da ich sowieso zum Zweitshirt als Schlafshirt tendiere, ist das ein Kompromiss, der für mich funktioniert. Trotzdem wünsche ich mir das Alpenglow Hoodie in konventionellem Kufa, das wäre dann das Nonplusultra. Vom Konzept Sun Hoodie bin ich absolut überzeugt und finde es um Welten besser als meine OR Sun Runner Cap mit abnehmbarem Nachenschutz, gerade weil der Wechsel von „maximaler Sonnenschutz“ zu „maximale Belüftung“ beim Hoodie so viel schneller zu bewerkstelligen ist.
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  22. kickflip

    X-Mid von Dan Durston

    Das X-Mid hat sich bisher immer ganz hervorragend geschlagen, jedoch bin ich damit noch nicht in die allerschlimmsten Stürme und Unwetter geraten. Gerade im Jotunheimen hat es nachts zwar immer mal wieder geregnet, der Wind war aber eher zahm. Ich habe das X-Mid seit Frühjahr letzten Jahres und begleitet hat es mich in der Zeit auf Bornholm, dem Forststeig und zweimal in Norwegen. Der Aufbau geht einfach und schnell von statten. Mit einem straff gespannten Rechteck als Grundform ist der Rest ein Kinderspiel und das Zelt steht solide im Wind. In einer etwas stürmischeren Nacht vor zwei Wochen oberhalb des Tunhovdfjorden hat es sich im Vergleich zu einem Lunar Solo und zwei Hubba Hubbas am besten geschlagen. In allen diesen Zelten wurde durch den Wind der Platz zeitweise etwas enger, nicht so im X-Mid. Mir ist natürlich klar, dass die genannten Zelte jetzt nicht die Referenzen für Windstabilität darstellen. Meine Erfahrungen beschränken sich auf kürzere Touren von maximal 6 Tagen Länge. Ich hätte aber auch keine Bedenken damit lange auf Tour zu gehen. Wen das recht schmale Innenzelt (71cm) nicht stört, bekommt eine durchdachte Behausung, die bei mir bisher keine Schwächen gezeigt hat. Einzig die 2mm Kordeln an den 4 Ecken und für die Apsiden habe ich durch 2,5mm Leinen ersetzt, da es bei den Originalen wohl schon vorgekommen ist, dass sie bei starkem Wind durchrutschen.
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  23. Bin auch nicht der leichteste und sportlichste Typ. Aber gerade dann ist doch UL total sinnvoll, oder nicht? Bin halt ne faule Sau.
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  24. yoggoyo

    Leichte Säge

    "Du weißt, dass du ein wahrer ULer bist, wenn..." deine Leidenschaft über den Tod hinaus geht
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