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Ultraleicht Trekking

Ein Rucksack mit Frontöffnung


Andreas K.

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Bevor ich meinen neuen Rucksack im Folgenden vorstelle, muss ich noch ein paar Worte dazu verlieren:

Bei diesem Rucksack habe ich einige Materialien verwertet, die ich ursprünglich für andere Zwecke gekauft hatte, die dann aber farblich nicht zu dem jeweiligen Projekt gepasst haben. Dafür waren aber diese "Fehlkäufe" miteinander kombinierbar. Konkret handelt es sich um ein 2 mm Abstandsgewirke und einen wasserabweisenden Spiralreißverschluss.
Demnach hat der Rucksack auch eine Öffnung mittels Reißverschluss, die sich auf der Vorderseite des Rucksacks befindet. Eigentlich bin ich überhaupt kein Freund dieser Lösung, da der Reißverschluss unter Querbelastung, wie bei einem prallgefüllten Rucksack, sehr defektanfällig wirkt. Nun, ich hatte zwar mit einem meiner alten Rucksäcke, einem käuflich erworbenen mit Frontöffnung, noch nicht das beschriebene Problem, aber ich werde dennoch versuchen den selbstgebauten Rucksack nicht zu voll zu stopfen und hoffe das Beste...

Das Äußere des Rucksacks erinnert durch den Frontreißverschluss und die abgerundeten Ecken stark an den Terra Nova Laser 35 l. Ich empfand diese Form schon immer sehr ästhetisch, so dass gewisse Stilelemente davon in die Planung meines Rucksacks mit einflossen.
 

Jetzt aber zur Beschreibung des Rucksacks:

  • Weniger geht kaum - das Design des Rucksacks ist auf´s Essentielle reduziert: Ein Hauptsack und zwei Schulterträger. Nur wenige, kleine Details kommen noch hinzu, die den Rucksack sinnvoll ergänzen.
  • Die Maße des Rucksacks betragen (l/ b/ h) 26/ 20/ 55 cm.
  • Abgerundete Ecken auf der Rucksackvorderseite vermeiden nicht ausfüllbaren Raum.
  • Aus den Maßen und dem Schnitt ergibt sich ein Volumen von 28 l.
  • Die Rückenlänge beträgt 55 cm, ein guter Mittelwert, wie ich finde.
  • Die ergonomisch geformten Schulterträger sind körperseitig mit einer Polsterung aus 2 mm Abstandsgewirke versehen. Die Decklage ist wegen der Formstabilität aus zwei miteinander verschweißten Lagen gefertigt. Diese bestehen wie der komplette Rucksackkorpus aus einem recht robusten Ripstop-Nylon, 40 DEN, mit TPU-Beschichtung.
  • Auf jedem Träger ist ein in Wellen gelegtes Band, die sogenannten Daisy Chains, aufgenäht. Daran lassen sich diverse Gegenstände befestigen, aber man kann damit zum Beispiel auch unter zusätzlicher Verwendung einer Schnur einen Brustgurt improvisieren.
  • Das Öffnen bzw. Schließen des Rucksacks erfolgt durch einen wasserabweisenden Spiralreißverschluss mit 3 mm Laufschiene. Der Reißer verläuft vorderseitig ab dem oberen Abschluss der Bodenwanne über die Rucksackoberseite bis zum Rückenteil hin.
  • Am Rucksack sind zahlreiche Schlaufen angebracht, die individuell und dabei äußerst funktional genutzt werden können. Die Schnürung, welche ich unter Zuhilfenahme dieser Laschen gelegt habe, und die nachstehend in Wort und Bild beschrieben wird, ist als rein exemplarisch anzusehen.
  • Die zusammenhängende seitliche Schnürung verläuft über sechs Schlaufen und überkreuzt sich dabei zwei Mal. Mittels eines Tankas lässt sich die elastische Kordel noch straffen, so dass allzeit ein fester Sitz von an den Rucksack geklemmten Gegenständen gewährleistet wird. Wenn nötig, lässt sich hierdurch der Rucksack auch noch komprimieren.
  • Die ebenfalls zusammenhängende Schnürung an der Rucksackunterseite verläuft über vier Schlaufen und überkreuzt sich hierbei einmal. Die Schnur ist mittels Kordelgriffen an den zwei Schlaufen an den dem Rückenteil zugewandten Ecken des Rucksackbodens eingehängt. Dadurch lässt sich z.B. eine Isomatte ganz unkompliziert am Rucksack befestigen bzw. wieder lösen. (siehe Fotos)
  • Das Gesamtgewicht des Rucksacks beträgt 140 g.
     

Es folgen einige Bilder:
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Und zu guter Letzt noch das Schnittmuster für diesen Rucksack. Für eine richtige "Bauanleitung" habe ich momentan keine Zeit, aber für diejenigen, die meine bisherigen Rucksackvorstellungen aufmerksam verfolgt haben, wird es keine Problem sein, die nötigen Arbeitsschritte abzuleiten.

Ein kleiner Hinweis noch: Auf der Zeichnung ist auch der Schnitt für passende Seitentaschen. Ich habe mir diese bei meinem Rucksack erspart ;)
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Das Design des Rucksackes - genauso wie die Aufbereitung fuers Forum ist ja mal wieder erste Sahne! Die handwerkliche Leistung kann sich - soweit man das an den Bildern erkennt - auch wieder sehen lassen!

Den Reissverschluss auf der Oberseite bis hin zum Rueckenteil laufen zu lassen, halte ich fuer eine bessere Idee, als es z.B. beim @LAUFBURSCHE Packsack Lite, an dem ich mich so grob fuer meinen Rucksack mit Reisser orientiert hatte, umgesetzt zu sein scheint (Ich hatte das Original bis jetzt leider noch nicht in den Haenden). Das Packen sollte bei Deiner Loesung doch deutlich angenehmer von der Hand gehen.

Danke, das du auch hier wieder bereit bist, deine Plaene mit uns zu teilen.

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Bitte, gern geschehen. Ich habe immer noch nicht vor Rucksäcke professionell zu fertigen. ;)

Zur Ehrenrettung von @LAUFBURSCHE: Soweit ich das sehe, hat er beim Packsack (den ich für kurze Zeit hatte) ein ganz anderes Ziel verfolgt - Nämlich einen minimalen Schnitt und dadurch minimalen Arbeitsaufwand. Der Rucksackkorpus ist aus einem einzigen Stück genäht. Dadurch kann er die Rucksäcke auch so unglaublich günstig anbieten.

Bearbeitet von Andreas K.
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Wieder mal ein unfassbar tolles Projekt von Dir. Eigentlich sollte man sich ja schon daran gewöhnt haben, ich bin aber trotzdem jedes mal wieder fassungslos, was Du hier für Teile raushaust. Dann noch mit dem tollen Schnittmuster... irre!

Ich finde die Idee mit dem bis oben laufenden Reißer auch klasse. Wenn ich Nähen könnte, würde ich mir den sofort nachnähen, allerdings dann mit den Seitentaschen.

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Der sieht wie immer richtig klasse aus! Vor allem toll, dass du die ganzen Sachen in den Farben so gefunden hast.

Ist das etwa ganz normales Ripsband für die Kordelbefestigung? Ich hatte damit nicht so gute Erfahrung mit der Langlebigkeit.

Aus welchem material sind die Daisy Chains?

Und hast du schonmal andere Träger ausprobiert z.B Evazote oder ähnliches, oder haben sich deine Träger so bewährt? :D

Danke 

 

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Nein, weder Laschen noch Daisy Chains sind aus "normalen" Ripsband. Das ist grosgrain. Das ist viel dichter gewebt. Es ist zwar dünner, aber durch die Webung um einiges fester und auch etwas steifer als Ripsband. Zusätzlich franst es weniger aus.

Für mich hat sich diese Trägerform, auch mit der Polsterung (bzw 1 mm mehr) absolut bewährt. Deswegen sehe ich auch vorerst keinen Grund davon abzurücken - "never touch a running system". Im letzten Winter hatte ich für ein paar Kilometer vierzehn Kilo auf dem Buckel (Skier am Rucksack). Die selben Träger, nur ein anderer Rucksack. Das Gewicht war durchwegs gut zu schultern. Es kommt meiner Meinung nach weniger auf das Polster an, sondern mehr auf die richtige Trägerbreite und Schnitt.

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Wie so oft treibt mich ein Gedanke um und Andi kommt zufällig mit einem (äußerst gelungenen - gratuliere) Lösungsansatz um die Ecke...
Ich habe an meinem Rucksack auch noch seitliche Schlaufen, die ich gerne zur Kompression nehmen würde. 
Reicht da wirklich Gummikordel oder wäre schmales Gurtband wie beim Exos nicht die bessere Variante?
Welche Stärke hast du bei der Gummikordel genommen, damit sie dafür genug Spannkraft besitzt?

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Für echte Kompression reicht die Elastikkordel natürlich nicht. Die gibt tatsächlich zu viel nach. Man muss aber auch kein Gurtband nehmen. Eine 3 mm Polyesterkordel in Verbindung mit Linelocs reicht völlig. Sieht man bei meinem Winterrucksack. 

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  • 2 Wochen später...
vor einer Stunde schrieb PeeWee:

Was ich mich aber schon seit Ewigkeiten Frage: Wie schützt ihr den Inhalt vor Feuchtigkeit? Bei der herkömmlichen Methode eines Liners/Mülltüte ist deren Öffnung ja Oben und nicht an der Front.

Ich benutze meist 2 Mülltüten (eine für Quilt, eine für Kleidung) und schlage die öffnung nach hinten (Rücken)

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Habe ich im Eingangspost schon geschrieben, der Reißverschluss ist eine potentielle Schwachstelle. Richtig stopfen würde ich den Rucksack nicht!

Der Rucksack ist auch eher eine Spielerei. Ich musste Material verbraten, das farblich nicht zu meinen anderen Projekten gepasst hat. Ich bin da etwas zwanghaft.

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  • 5 Monate später...

*DISCLAIMER: Die dargestellten Fotos bringen leider nicht mal im Ansatz die optische Qualität und Beschaffenheit des Packs zum Ausdruck, da sie stark komprimiert wurden!*

Hallo zusammen,

ich war vor kurzem auf der Suche nach einem Rucksack für Overnighter und Hüttentouren und hatte das große Glück, dass mir Andreas "über den Weg gelaufen" ist. Nach kurzem Hin und Her, war ich einen Rucksack reicher.
Letztenendes ist es ein Pack in diesem Stil geworden, jedoch etwas modifiziert. Ich habe mir für eine Variante mit Seitentaschen entschieden.
Da der Rucksack ja aus dem Forum (von Andreas) für das Forum (LaBu Spende) im Forum (meine dankbaren Hände) gewandert ist, habe ich mir gedacht, dass ich ein kleines "Unboxing" mache. Internet Pipapo mit ein paar Bildern kann ja nicht so schwer sein ;):

Am Freitag konnte ich mein lang ersehntes Packet von der Post abholen. Also nach der Arbeit direkt hin und erstmal Schlange stehen. 15 Minuten später hielt ich ein federleichtes Päckchen in der Hand. Ich denke, dass ich nicht der Einzige bin, der sich freut, wenn seine Packete immer besonders kompakt und leicht sind.

Also fix nach Hause, das Teil aufgemacht und TAADAA: Strahlt mich ein Schwarz Grüner Blitz an!IMG_3029.JPG.4d735ff67d72b5dbee5344fcf732c521.JPG

Soweit so gut! Noch die störende Pappe weg und mit durchklingendem Glücksgefühl die Stimme etwas höher stellen, damit das Freudenkichern auch besonders durchdringend ist! Jaa, da ist der Pack endlich.

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Vorweg habe ich mich auf den Pack gefreut, weil ich stets von Andreas geposteter Arbeit hier im Forum begeistert war. Leider hatte ich noch nie zuvor die Möglichkeit die Stücke mal in natura zu betrachten. Um so positiver überrascht war ich dann letztenendes: Die Verarbeitung ist einfach spitze. Zugegeben, ich bin absolut kein Kenner, aber ich finde, dass der Pack absolut professionell aussieht und verarbeitet ist.
Aber natürlich ist so ein Rucksack ja nur eine Art Hülle, die noch mit Leben gefüllt werden möchte. Gesagt, getan. Quilt rein, Daunenjacke, Matte und Wasserflaschen... naja um nicht vorhandenes Gewicht zu simulieren ;)

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Mehr Volumen als eigentlich gedacht. Reißverschluss macht sich super und das Frontloader Design ermöglicht ein sehr komfortables Packen. Als ich das schicke Ding dann aufgesetzt habe, war ich wieder baff. Habe den Pack direkt auf eine Gassirunde mitgenommen. Die hier im Faden diskutierten Träger hielten was Andreas versprochen hat: Sehr komfortabel und angenehm zu tragen.

Ich war/bin also mehr als happy. Zugegeben, bis jetzt war das nur unter Laborbedingungen... Also heute direkt mit der Familie raus ins Hausgebirge, die Sächsische Schweiz.

Aber auch hier, den ganzen Tag ein super Tragegefühl und bequemes Handling! Einfach genauso wie man es von einem Rucksack haben möchte. Die Meshtaschen wurden auch gleich ausreichend befühlt, hat sich also gelohnt!

Und... ohne angeben zu wollen, sieht doch auch echt super aus oder?! :D

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Ich freue mich auf den Mallorca Trip in 10 Tagen und bedanke mich recht herzlich bei@Andreas K.

 

Bearbeitet von Poffel
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