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Ultraleicht Trekking

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Beliebte Inhalte

Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 05.09.2021 in allen Bereichen

  1. mawi

    Projekt "West" zu Wasser

    42. Tag (Rhein) Kaum haben wir uns hinterlegt, da leuchtet jemand mit der Taschenlampe in unser Tarp. Ich schaue hoch. Grummel, es ist ein Angler am anderen Ufer. Seine Kopflampe strahlt immer beim Auswerfen der Angel genau in unsere Gesichter Ich werd mit denen wohl nicht mehr meinen Frieden finden. Dann ist auch noch ein Loch in der Isomatte meiner Freundin. Pfff, alles mit Luft drin ist irgendwie Scheiße ... (Bei meiner Matte ist das Ventil hin, ein Kopfkissen hat ein Loch und das Boot ebenfalls ) Es scheint ein Verarbeitungs- bzw. Materialfehler zu sein. Wir haben mal einen Flicken drauf gemacht. Mal gucken ob es aber Stelle hält. Als wir gerade ablegen wollen, kommt die Polizei mit nem Schlauchboot vorbei, drosseln die Geschwindigkeit, glotzen uns an und düsen weiter. Ein wenig später sehen wir, wie sie Angler am Ufer kontrolliern. Richtig so! Das ist unser Fluss, die haben hier nix zu suchen! Speyer in Sicht. Hier gehen wir "kurz" einkaufen und machen ein zweites Frühstück. Interessanterweise sind, nachdem wir in Speyer aufbrechen, so gut wie keine Angler mehr am Ufer zu sehen. Wurden die alle von der Polizei verscheucht oder sind zu viele Motorboote unterwegs? Wie geil ist das denn. Das Pärchen links hat seinen Strandbereich mit einem Zaun umstellt Was soll der bezwecken?!?! Wie gestern schon befürchtet sind heute extrem viele Sportboote und Jetski unterwegs. Sogar einige Speedboote. Die rasen den Fluss hoch und runter. Einige fahren Rennen. Andere rasen mit dröhnender Musik vorbei. Einige fahren rechts dicht vorbei, keine Ahnung was das soll. An sich ja alles irgendwie erträglich, aber dieser Höllenlärm. Manche Boote sind so laut, da schmerzt es richtig in den Ohren, wenn sie vorbei rasen. Ein startendes Flugzeug würde man daneben gar nicht wahrnehmen. Zudem fliegen viele Kleinsportflugzeuge rum. Die nerven in so fern, dass man ständig denkt jetzt kommt ein Boot, aber man sieht keins ... Vor Mannheim machen wir Pause an einem idyllischen Stand. Nach dem obligatorischen Wrap kühlen wir uns etwas im Wasser ab. Gustav bekommt noch einmal eine Ladung Frischluft. So richtig scheint die Vaseline nicht geholfen zu haben. Es kommen immer noch Bläschen an der Seite vom Reißverschluss raus. Vielleicht hat er ja auch irgendwo anders noch ein kleines Loch. Die fünf, sechs Tage geht es noch. Einfahrt in Mannheim: Der Hafen von Mannheim ist irgendwie beeindruckend. Links mündet der Neckar in den Rhein: Jetzt am Abend haben wir den Fluss endlich für uns alleine. Welch eine Ruhe! Nur der Heißluftballon (links oben), die beiden Paragleiter (Mitte oben), wir und die Autobahn da vorn
    5 Punkte
  2. 43. Tag (Rhein) Als wir gerade unser Nachtlager einrichten, kommt ein Radfahrer. Er hält erschrocken vorm Tarp und dreht wieder um. Er hat uns wohl nicht gesehen und wollte wohl auch hier sein Lager aufbauen. Die Grillen zirpen laut, es fahren noch viele Schiffe, Stimmen am anderen Ufer und man hört eine Straße, also mache ich die Ohrstöpsel rein. Plötzlich hörte ich Musik. Ich mache sie wieder raus und lausche. Hmmm, ganz undeutlich im Hintergrund ist etwas Musik wahrnehmbar. Ich mache die Ohrstöpsel wieder rein. Und die Musik ist wieder da. Die Stöpsel scheinen den ganzen Lärm bis auf die Musik herauszufiltern. Es scheint ein Konzert zu sein. Es ist schreckliche Musik. Immer der gleiche Beat und ähnliche Hintergrundmusik. Ich habe den Eindruck der Typ singt immer den gleichen Song. Gegen Mitternacht ist dann endlich Schluss und ich kann in Ruhe schlafen. Obwohl wir nicht so spät aufgestanden sind, kommen wir heute ziemlich spät los. Keine Ahnung wo die Zeit verloren gegangen ist. Worms in Sicht. Hinter Worms machen wir in einem Biergarten Pause. Hier sehen wir Reklame für einen Jetski-Verleih. Wahnsinn - 59€ für 15 min mitfahren. Also nicht mal selbst fahren. Krass! Vielleicht sollte ich sowas in Berlin anbieten. Gefühlt sind heute weniger Sportboote und Jetski unterwegs. Aber wieder zwei, drei Speedboote. Das "Race Unlimited", welches hier gerade immer hin und her düst, ist ja so mega brachial laut. Das stellt jeden Düsenjäger in den Schatten. Es vibriert sogar das Wasser und das Boot, wenn der vorbei kommt (trotz über 100 m Abstand). Da fällt mir ein, dass es ja immer noch dümmer geht. In Berlin am Wannsee gibt es auch ein paar Speedboote. Das absurde daran ist, das man ja auf den meisten Abschnitten der Havel um Berlin nur 6-12 km/h und manchmal bis zu 25 km/h fahren darf. Hier zeigt sich eine deutliche Korrelation zwischen Dummheit und zu viel Geld. Ansonsten sind heute mehr Kreuzfahrtschiffe unterwegs als die letzten Tage. Gefühlt müssen von denen unzählige auf dem Rhein unterwegs sein Scheint ja ein florierendes Geschäft zu sein. Wir sind gerade mal 10 min nach unserer Pause wieder unterwegs, da sehen wir einen sehr schönen Strand. Schnell sind wir uns einig, dass das unser Schlafplatz für heute sein soll. Wir sind beide etwas knorke. Der Rhein fließt kaum noch, so dass das Paddeln mühsam ist. Wir haben heute bestimmt mehr Höhenmeter bewältigt (Wellen hoch und runter) als Strecke. Vorgestern war noch gut Strömung, da hatten wir locker 50 gemacht, gestern 40 und heute nur noch 30. Wobei heute theoretisch noch Zeit wäre um die 40 km voll zu machen. Leider ist der Strand total Mückig. Die sind mega aggressiv. Sie stechen durch die T-Shirts und in jeden nicht eingesprühten Fleck, wie um die Augen oder sogar in die Augenlieder. Also bauen wir fix das Tarp auf und verkriechen uns hinein. Wieder einmal ist das Innenzelt Gold wert
    3 Punkte
  3. mawi

    Projekt "West" zu Wasser

    41. Tag (Rhein) Gegen fünf Uhr hält ein Auto neben unserem Tarp. Es dreht und hält ein paar Meter weiter. Es ist ein Angler ... Er wirft ständig die Angel aus, gefühlt mehrmals die Minute. Das zischen der Angler lässt und kaum schlafen. Als acht Uhr unser Wecker klingelt packt er zusammen und geht. Drei Stunden, und nix gefangen!!! Vielleicht ist es sein Frühsport für die Arme ... Heute ist es schön sonnig. Nicht zu warm und nicht zu kalt. Es gibt auch kaum Wind. Die Strömung ist passabel, so dass man sich auch Mal treiben lassen kann. Es fühlt sich wie echter Urlaub an Ansonsten hat heute die Anzahl der Schiffe zugenommen. Einmal die Frachter, aber vor allem die Sportboote und Jetski. Ab Nachmittag düsen unzählige von denen umher. Die sind uns mehr suspekt als die großen Schiffe. Die Sportboote kommen immer auf einen zugerast. Man sieht von vorn nur die Unterseite vom Boot, die spitz in den Himmel ragt. Man ist sich dann unsicher, ob die einen sehen. Ich fürchte, dass es morgen zum Wochenende noch mehr werden könnten.
    3 Punkte
  4. mawi

    Projekt "West" zu Wasser

    40. Tag (Rhein) Ich ziehe das Boot zum Wasser. Na nu? Es fühlt sich so schlapp an? Drucktest. Oh ja. Da fehlt eine Menge Luft. Komisch. Ein Loch? Oder doch nur wegen der Temperaturschwankungen? Aber dafür ist es definitiv zu viel. Wurden wir am Parlament doch beschossen oder hat der Angler gestern Nacht neben uns einen Haken im Boot versenkt? Ich blase erstmal wieder auf und dann schauen wir Mal, wie weit wir kommen. Wir müssen den ganzen Tag heute gegen den Wind ankämpfen. Es geht auf die Arme und Schultern. Die Schulter meiner Freundin meldet sich wieder. Vom Ufer schallt es plötzlich "Bravo! Bravo!" herüber. Ein Typ hat mit dem Rad gehalten. Winkt uns hektisch zu, ruft ständig "Bravo!" und klatscht dazu dann noch in die Hände. Er hört erst auf, als wir ihm deutlich zuwinken. Noch ein Foto von uns und weg ist er. Kurz vor Rettigsbühn schallt es "Allez! Allez!" vom linken Ufer. Die Begeisterung für uns ist ja schon ganz nett. Aber bei dem Wind können wir uns nur mäßig drüber freuen. In Rettigsbühn machen wir am Bootshaus Stopp. Es scheint bei den Radfahrern sehr beliebt zu sein. Gefühlt stehen da auch mehr Räder als Gäste auf der Restaurantterrasse sitzen. Ist vielleicht ein Trick vom Bootshaus. Die stellen ein paar alte Räder hin und die Radfahrer halten dann alle, weil sie denken, oh da stehen ja schon andere Biker, also gehen wir auch rein ... Zurück auf dem Wasser halten wir uns mehr in der Mitte. Hier nehmen uns die Leute am Rand weniger wahr und wir können sie nicht hören Zudem sind hier schöne Wellen, die Gaudi machen Heute haben wir fast den ganzen Tag Sicht auf Berge, was eine willkommene Abwechslung ist. Ansonsten sind heute viele Sportboote, Jetski und Surfer unterwegs. Die letzten 5 km vor der letzten Schleuse sind extrem hart. Das Wasser steht und der Wind drückt von vorn. Sobald wir aufhören zu paddeln treiben wir zurück. Dementsprechend laaaaaangsam kommen wir voran. Ca. 1 - 2 km vor der Schleuse tragen wir links in die La Moder um. Wenn ich mich nicht täusche, dann ist es das letzte Mal umtragen! Wohooo! Hier machen wir am windgeschützten Ufer Pause. Gustav scheint es nicht gut zu gehen. Er wirkt schon wieder schlaff. Da sehe ich zufällig, dass am Reißverschluss des ISS kleine Bläschen sind. Ich gieße Wasser drüber. Oh ja, es ist der Reißverschluss. Man hört es sich richtig zischen. Es kommt nicht direkt bei den Zähnen raus, sondern daneben. Ich befummle es etwas. Der Reißverschluss scheint eher aus Gummi gemacht zu sein und der Gummi ist sehr trocken. Hmmm, vielleicht hilft es, wenn ich ihn etwas mit Vaseline einreibe. Gesagt getan. Mal schauen ob es hilft. Auf der La Moder gibt es kurz vor der Mündung in den Rhein auch ein Wehr, aber das ist überspült, so dass wir drüber fahren können.
    3 Punkte
  5. zerial

    Myog Ikea Rucksack

    Mein allererster Rucksack und zugleich Feuerprobe an der Nähmaschine. Was eignet sich da besser als die schönen blauen Ikea (Für Alles) - Einkaufstaschen. Kosten keine, weil Family Card. 2 Stück mitgenommen und ran an den Zwirn. Zur Bildergalerie Anforderungen: - mehr wie 2 Ikea-Taschen dürfen nicht geopfert werden - leicht sollte er sein (unter 200 Gramm) - es sollte (fast) alles aus den Taschen gemacht werden - er muss was aushalten (mit den Taschen kannst ja sonst alles anstellen) - simple und clean muss er sein, jedoch praktisch, kein allzu grosser Schnickschnack, KISS halt (*) - es darf nicht allzu Ka..k.. aussehen (wegen meiner noch nicht vorhandenen Nähkünste) Was ist dabei rausgekommen: - mehr wie 2 Taschen hab ich nicht gebraucht - er wiegt ohne Karabiner 199 Gramm Sweet Dude - Fremdmaterial: Der Faden, eh klar / Plastikteile, Gummizüge für die Taschen und die seitlichen Schnüre (wurden von einem defekten alten Rucksack verwertet) - 10 Kilo Last verträgt er super - clean und praktisch so wie ich es brauche - Aussehen? Auf die Nähte zoom ich jetzt nicht ran, aber ich bin als Nähneuling wirklich zufrieden Fazit / Kritik: - Bin mit dem Material echt zufrieden, nur die obersten Nähte bei den Schultergurten sind Schwach, die muss ich unbedingt verstärken, - die unteren Gurtbänder und den Gurt oben beim Verschluß werde ich noch kürzen , gibt noch ein paar Gramm. - Das Gewebe lässt sich leicht nähen! Welche Nadel? Welches Garn? Keine Ahnung, es war schon eine drinnen und das Garn ist schwarz - die Nähskills verfeinern, da sind sicher ein paar Gramm versteckt. Es wurde sicher eine halbe Rolle vernäht. Obwohl ich nur 2 Stunden für den Zuschnitt aller Teile und einen Nachmittag Nähzeit investiert habe, hat mich das ein oder andere echt gefuchst. (*) KISS habe ich mir anders vorgestellt! Es hat sich trotzdem ausgezahlt. Jetzt wird der Schwede bei meinen Waldtouren richtig hergerissen. Hoffe der Rucksack gefällt euch und motiviert den einen oder anderen zum Nachbauen?! LG Mike Hier alle Bilder vom Projekt. Der Bilderupload hat jetzt endlich geklappt. Yeah ####################### Schnittmuster Abstrakt Zuerst alle Features annähen, wie Taschen, Schlaufen, Gurte usw... Schulterpolster nicht vergessen annähen Seitenteile vernähen mit dem Boden des Hauptteiles (Front / Boden / Back) Seitenteile vernäht mit dem Boden des Hauptteiles Jetzt die Teile miteinander vernähen (natürlich so das die Nähte später innen sind) Rucksack umstülpen (nennt man das so?) Wenn du alles richtig gemacht hast, dann sind alle Nähte innen Vorne Hinten Seite Ich Auch ich Die oberste Naht musste ich am nächsten Tag verstärken, da sie schon leicht eingerissen war. Das Ergebnis gewinnt jetzt sicher nicht den Schönheitspreis im Nähuniversum, aber die Verstärkung hält Bombenfest ( Besonderer Dank an @swift für die Tipps) Rucksack wiegt nun insgesamt 216 Gramm. Für die 17 Gramm Mehrgewicht sind nicht nur die Schultergurtverstärkungen verantwortlich, sondern zusätzlich auch die Verstärkung / Stabilisierung des Rollverschlußes. Der Verschluß ist immer wieder hochgerollt. Dieses Problem ist jetzt auch gelöst.
    2 Punkte
  6. Was spricht denn gegen die CWA? BT kann man ausschalten.
    2 Punkte
  7. Biker2Hiker

    Jacken-Misere

    Montbell Versalite
    1 Punkt
  8. So, nach Lieferschwierigkeiten habe ich vor ein paar Wochen endlich das Black Diamond Alpenglow Hoodie bekommen und es prompt mit auf den GR20 genommen und schildere hier kurz meine Eindrücke: Das Hoodie funktioniert in meinen Augen wie angedacht. Durch einen eher lockeren Schnitt ist es schön luftig und das leichte Material atmet gut. Es hat auch eine Art Struktur, ähnlich wie Gridfleece, die dafür sorgt, dass auch eine kleine Brise angenehm durch das Shirt zieht und kühlt. Natürlich ist es unter der Kapuze bei großer Hitze ein wenig warm, aber ich fand es wirklich angenehm, mit einem Handgriff „aus der Sonne zu können“. Die Geruchsentwicklung fand ich für ein Kufa-Shirt völlig in Ordnung: Nach drei Tagen riecht es nicht mehr ganz top, aber dank der noch frischen Anti-Stink-Behandlung hält sich der Geruch in Grenzen. Limitierender Faktor für mich ist eher, dass das Shirt - wie jedes andere auch - nach 3-4 Tagen irgendwann recht speckig wird, was aber durch eine Wäsche leicht behoben ist. Hier zeigte sich dann aber ein Nachteil: Durch den relativ hohen Elasthananteil (das Shirt ist sehr stretchy) scheint es mir langsamer zu trocknen als andere Kunstfasershirts. Das ist mir zum Verhängnis geworden, als ich das Shirt mittags waschen und dann auf der Haut trocknen wollte: Der Trocknungsvorgang dauert gefühlt länger als bei meinem Lieblingskunstfasershirt, dem Montane Sonic, und so war das Alpenglow Hoodie auch nach ca. 1,5-2 Stunden Wanderung (allerdings auch zum Großteil im Schatten) noch nicht wieder richtig trocken. Ich habe es dann über Nacht im Schlafsack behalten und am nächsten Tag leicht klamm angezogen - alles kein Weltuntergang, aber eben bei anderen Shirts zweckmäßiger gelöst. Hier zeigt sich in meinen Augen, dass das Alpenglow Hoodie eher für Kletterer gedacht ist. Um es fürs Wandern zu optimieren, wäre ein weniger stretchiges und schneller trocknendes Material ideal. Auf der anderen Seite ist das langsamer trocknende Material für ein Sun Hoodie, das kühlen soll, natürlich streng genommen ein Vorteil. Vielleicht handelt es sich hier also auch um ein bewusst gewolltes Feature. Abgesehen von den Trocknungseigenschaften bin ich uneingeschränkt mit dem Hoodie zufrieden! Auf eine wirklich heiße Tour würde ich es jederzeit ohne Bedenken wieder mitnehmen. In den Bergen in einem wechselnden Temperaturspektrum habe ich mir manchmal ein Ersatzshirt gewünscht, um das Alpenglow Hoodie bei Bedarf am Rucksack trocknen zu können. Da ich sowieso zum Zweitshirt als Schlafshirt tendiere, ist das ein Kompromiss, der für mich funktioniert. Trotzdem wünsche ich mir das Alpenglow Hoodie in konventionellem Kufa, das wäre dann das Nonplusultra. Vom Konzept Sun Hoodie bin ich absolut überzeugt und finde es um Welten besser als meine OR Sun Runner Cap mit abnehmbarem Nachenschutz, gerade weil der Wechsel von „maximaler Sonnenschutz“ zu „maximale Belüftung“ beim Hoodie so viel schneller zu bewerkstelligen ist.
    1 Punkt
  9. ptrsns

    Myog Ikea Rucksack

    Ja, genau so... Ich erwähnte oben den Rucksack aus dem ollen Aussenzelt. Dabei hab ich das so gemacht. Hab ich sicherlich etwas übertrieben mit den verstärkenden Nähten^^ Aber hält bombe. Hab schon säckeweise Kartoffeln vom Bauern mit dem Rucksack nach Hause geschleppt. Bisher ist noch keine Naht aufgegangen. Die Schichten sind wie folgt... Sack aus PU-Nylon | Schulterpolster aus dem gleichen Stoff, innen Schaumstoffpolster aka Trittschalldämmung (Reste vom Laminatverlegen)| IKEA-Plastikgewebe | Aussen wieder das blaue PU-beschichtete Nylon. Die ersichtlichen Nähte auf dem Foto durchdringen alle Schichten. Also Sack, Schulterpolster & 'Trägerplatte'. Vom Inneren des Rucksacks sieht der Berreich so aus:
    1 Punkt
  10. es grüßt die Weinwanderung Erst ein netter Weißherbst, nun der Silvaner, der Müller-Thurgau… mal sehen wie es weitergeht… Prosit!
    1 Punkt
  11. Hab mir die Tage ein neues FannyPack gebastelt. Hierfür hatte ich mir erstmals ein Pattern erstellt. Sonst spare ich mir diesen Schritt und näh die Sachen im Kopp zusammen. Aber wenn ich das jetzt mal gemacht hab, dachte ich mir: Warum nicht auch für andere als Inspiration, zum Nachbasteln und/oder Verbessern zur Verfügung stellen Das hier ist jetzt keine Schritt-für-Schritt-Anleitung, aber ich denke mit Hilfe der Bilder dennoch einfach zu bewerkstelligen. Die Masse liegen bei 18x9x6cm, zirka... Unförmiges, asymetrisches Dingen... Hatte noch Stoffreste über und den ExTex 65g/m² PU-beschichteten Zeltboden genommen. Die Reissverschlüsse sind billige Meterware aus irgendeinem Discounter. Das Pack wiegt bei mir insgesamt 24g. Es hat innen ein Smartphone-Einschubfach. Der Steg ist Doppelwandig und oben mit Ripsband eingefasst. Außerdem mit einem Reissverschluss versehen, um ihn als verschließbaren Beutel für Bargeld, EC-Karten etc. nutzen zu können. Rückwärtig ist auf ganzer Breite Ripsband mit jeweils einer Schlaufe pro Seite aufgesetzt. Zum Befestigen ist einerseits ein Stück Gummizug und andererseits 550er Paracord angebracht. Passt mir von der Länge her genau um den Wanzt. Verschlossen wird der Zug simple per Knoten durch die Schlaufe am Gummizug. Durch die Zugkraft hält der dicke Knoten in der Schlaufe. Der Zeitaufwand war überschaubar. Hat mich einen Nachmittag gekostet. Solche kleinen Nähprojekte sind super zum Üben, um ins Nähen reinzukommen Anders zusammen gelegt kann man das FannyPack anstatt aus 3 Stoffteilen bestimmt auch aus einem Stück Stoff nähen. Die 3 Vorlagen sind als Din-A4 eingescannt.
    1 Punkt
  12. Moin, Toni hier, 34 Jahre, Wohnhaft in Leipzig, Rennradfahrer - auch mal Langstrecke (Paris-Brest-Paris) und so oft es sich anbietet auch Wanderer. Da ich körperlich nichts zu meckern habe, sondern eher zu den echt fitten Leuten gehöre und darüber hinaus meistens auf Weekender begrenzt bin, hatte und habe ich eigentlich gar keine Probleme mit schwerem Gepäck. Leicht macht aber trotzdem mehr Spaß. Ich lese hier nun unregelmäßig schon seit ein paar Jahren mit und bin zunehmend vom UL-Gedanken angetan. Begonnen hat das Umdenken mit minimalistischem Gepäck für das Fahren langer Strecken auf dem Renner und wurde 2019 durch einen Elternzeit-Roadtrip durch Skandinavien forciert. Wir wollten damals mehrere mehrtägige Wanderungen mit Baby durch's Fjäll unternehmen. Während eines vorhergehenden Tests im Elbsandsteingebirge trug ich die Kraxe mit Lebendinhalt und lud mir den spärlichen verbleibenden Platz mit allerhand Gepäck voll - ca. 23kg. Da ich meiner Frau jedoch nicht den Rest des schweren Gepäcks (ca. 18kg) zumuten wollte war es an der Zeit umzudenken. Letztendlich konnte ich das Gepäck meiner Frau auf etwa 10kg (kein Baseweight, sondern komplett), und das eigene auf ca. 18kg reduzieren. So waren die Wanderungen gut machbar und sehr entspannt. Seitdem drehe ich weiter an verschiedenen Schrauben und versuche nicht nur das Gewicht, sondern vor allem auch das Packmaß weiter zu reduzieren. Dabei ging es bisher sowohl um die einfache Neuanschaffung, als auch um einzelne MYOG-Projekte. Nähen kann ich zwar nicht, aber ich machs trotzdem! Sichtproben sind angefügt... Aktuelles Baseweight für den klassisch-sächsischen Elbi-Weekender in Frühling/Herbst: ca. 3200g
    1 Punkt
  13. mawi

    Projekt "West" zu Wasser

    39. Tag (Ill (Rhein)) Am Frühstücksbuffet schlagen wir uns noch einmal so richtig den Bauch mit Croissants und anderen Leckereien voll und tanken ordentlich Kaffee. Schnell noch ein paar Croissants eingesteckt und dann ab zum Packen. Zum Glück ist Check-out bis 12 Uhr. Die Rucksäcke fühlen sich wegen dem üppigen Proviantvorrat ordentlich schwer an. Wenn wir doch nur so paddeln würden, wie wir essen Gestern hatten wir den ganzen Tag über versucht die regionale VNF (Wasserdingsbumsamt) Abteilung für Straßburg zu erreichen. Wir haben verschiedene Nummern probiert. Am Ende wurden wir immer an die von gestern verwiesen und da geht nach wie vor keiner ran. Wir haben mittlerweile heraus gefunden, dass man womöglich nicht auf dem Altstadtring fahren darf. Also wollten wir vom VNF wissen, ab wo wir einsetzen können. Da wir keinen erreicht haben, setzen wir einfach hinter dem Ring in die Ill ein. Es geht vorbei am EU Parlament: Keine Ahnung, ob wir hier lang fahren dürfen. Die Kapitäne der Fahrgastschiffe scheren sich nicht um uns. Am Parlament läuft glaub ein Sicherheitsmann ein Stück neben uns her. Aber es hat keiner auf uns geschossen Hinter den Parlament müssen wir noch einmal an einem Wehr umsetzen und dann haben wir freie Fahrt bis zum Rhein. Wir lassen schnell die Stadt hinter uns. Es wird wieder sehr idyllisch. Die Ill hat etwas Strömung, nicht viel, aber ausreichend um die Beine hochlegen zu können und trotzdem voranzukommen. In La Wantzenau wollen wir in einem Café etwas essen, doch leider hat es heute krankheitsbedingt geschlossen Also gibt es lecker Wrap aus unserem Proviant. Zufällig entdecken wir noch einen sehr leckeren Eisstand. Mhmmm. Vor uns kommt ein Wehr. Danach treffen wir wieder auf den Rhein. Ab dem Wehr müssen wir voraussichtlich das vorletzte Mal auf der Tour umtragen. Hurra! Wir nähern uns dem Wehr. Da sehen wir, dass wir einfach drüber fahren können. Kurz noch einmal vom Land aus gescheckt. Jup, es gibt so viel Wasser, dass das Wehr überspült ist. Die Strömung ist dafür ganz ordentlich Wir freun uns, einmal umtragen gespart, jetzt nur noch einmal. Zurück auf dem Rhein:
    1 Punkt
  14. mawi

    Projekt "West" zu Wasser

    38. Pausentag Nach einem langen und reichhaltigen Frühstück sind wir durch Strasbourg spaziert, Sonne genossen, Proviant für die nächsten Tage einkaufen, im Hotel etwas gedöst, nochmal in die Stadt, Flammkuchen gefuttert und ein Bier dazu und dann ins Bett gefallen Die Dächer mit den kleinen Fenstern sind so cool: Blick Richtung Schwarzwald: Blick Richtung Vogesen:
    1 Punkt
  15. mawi

    Projekt "West" zu Wasser

    37. Tag (Canal du Rhône au Rhin (Rhein)) Die ganze Nacht über vernehmen wir aus dem Mais nebenan ein gemütliches und kontinuierliches Schmatzen. Wir können es absolut keinem Tier zuordnen. Es grunzt nicht und es riecht nicht, also dürften es keine Wildschweine sein. Es bewegt sich aber ungestüm wie ein Schwein durch den Mais (Äste und Mais brechen), nicht wie es zum Beispiel ein Reh es tun würde. Merkwürdig... Mit dem Läuten des Weckers beginnt es zeitlich zu regnen. Wir bleiben noch etwas liegen. Nach 30 min lässt der Regen nach und wir stehen auf. Dabei bemerken wir eine große Wasserpfütze im Innenzelt. Na toll, die Firstnaht vom Tarp scheint undicht zu sein Obwohl wir früh raus sind, kommen wir relativ spät los. Was vor allem daran liegt, dass wir eine halbe Stunde lang Schnecken vom und aus dem Boot gesammelt haben. Dann haben wir noch einen Karabiner vermisst und gesucht. Schließlich haben wir ihn dann noch zufällig im hohen Gras in der Nähe von der gestrigen Ausstiegsstelle gefunden. Weiter geht es auf dem idyllischen Kanal. Es soll heute einen ständigen Sonne-Regen Mix/Wechsel geben. Leider gehen die Schleusen nicht. Gestern dachten wir, dass wir außerhalb der Betriebszeiten unterwegs sind. Aber heute zum Montag Vormittag sollen die doch gehen. Hmmm. Oder werden sie schon im September abgeschaltet? Na ja, jammern nützt nix. Wir müssen umtragen. Leider ist ca. aller 3 km eine Schleuse. Und dazu kommt noch, wirklich - ungelogen, immer wenn wir heute an einer Schleuse angekommen sind, hat es zu regnen begonnen. Das fanden wir irgendwann schon etwas verdächtig An der dritten Schleuse sind Bauarbeiter. Sind verwundert, dass wir hier paddeln und uns keiner bisher aufgehalten hat. Der Kanal ist nämlich noch wegen den Folgen des letzten Hochwassers gesperrt (deshalb haben wahrscheinlich die Angler so komisch geguckt). Die Schleusentore sind u.a. verschlammt, so dass die Türen nicht mehr öffnen. Am Ende meinte er noch, dass wir eine Spezialgenehmigung bräuchten. Klar, haben wir und setzen hinter der Schleuse wieder ein. Die nächste Schleuse scheint interessante Weise zu funktionieren. Die Signalanlagen sind in Betrieb. Wir trauen uns aber nicht sie zu nutzen. Die nächste Schleuse ist auch wieder an. Hmmm. Wir schauen im Internet beim französischen Wasseramt, ob wir was finden. Nöö, zum Kanal gibt es keine Einschränkungen. Wir rufen an. Werden zweimal weitergeleitet. Bei der letzten Nummer geht keiner ran. Wir probieren es immer wieder und hinterlassen unsere Nummer auf dem Anrufbeantworter. An der nächsten Schleuse probieren wir es einfach. Wir ziehen die Leine. Und tatsächlich, es tut sich was. Die Anzeige springt um, Wasser fließt in die Schleuse, das Tor geht auf und die Ampel zeigt grün. In der Schleuse betätigen wir den Knopf zum Schleusen. Aber es tut sich nix. Wir hämmern da tausend Mal drauf rum, Mal zärtlich, Mal lang, Mal kurz, Mal heftig, aber es tut sich nichts. Also tragen wir um. Als wir lospaddeln öffnet sich die Schleuse An der nächsten Schleuse das Gleiche. Wieder als wir lospaddeln öffnet sie sich erst. Wir vermuten, dass wir über die Kameras gesehen werden und man uns warum auch immer nicht schleust. Bei der Telefonnummer geht übrigens immer noch keiner ran. Nach der Mittagspause kommt ein fetter Regenschauer. Die Sicht ist kurzfristig unter 50 m, so extrem haut es runter. Aber da es beim Umtragen eh immer geregnet hat, sind wir eh schon den ganzen Tag nass. Kurz vor Strasbourg ist es dann nicht mehr ganz so nett. Man paddelt zwischen Autobahn, Bundesstraße und Industriegebiet. Man ist sozusagen die 5. Spur. Der Lärmpegel ist ziemlich hoch, so dass wir uns regelrecht anbrüllen müssen. Wenigstens sind die Autos im Stau auf der Autobahn kaum schneller als wir. An der letzten Schleuse des Kanals sehen wir ein Boot schleusen. Super! Wir probieren es wieder, aber erneut werden wir nicht geschleust. Schweine!!! Eigentlich wollten wir auf den Campingplatz. Aber da die Schulter meiner Freundin ziemlich schmerzt und ich glaube, dass sie ihr mehr weh tut als sie es mir sagt, buche ich und ein Hotel in der Innenstadt. Einfahrt in Strasbourg durch das Stadttor. Und schnell noch ein Foto an der Ausstiegsstelle. Hier bauen wir unser Boot zusammen und gehen ins Hotel. Morgen ist Pausentag!
    1 Punkt
  16. Nitrilhandschuhe sind der Goldstandard in der Lebensmittelindustrie und frei von BPA/Phtalat/Vinyl.
    1 Punkt
  17. Dienstag 03.08.3021 Cheggio - Alpe della Colma (1010 rauf / 940 runter) Hollow Legs Heute ist Regen für den Nachmittag angesagt. 5:30 h stehen offiziell auf der Uhr. Da bereits nach einer Stunde ein Dörfchen mit einer Bar und einem Alimentari (Lebensmittel-Laden) angekündigt wird, das Frühstück meist eh sehr spartanisch ist (Zwieback, trockenes Weißbrot und diese typischen Marmeladen-Portiönchen in kleinen Plasitkquadranten), beschließe ich ein ECHTES italienisches Frühstück zu genießen. Ich werde in Antronapiana (so heißt das besagte Dörfchen), in einer Bar frühstücken: Einen leckeren Cappuccino, dazu ein Brioche (Croissont). Ich liebe das, zwischen den Einheimischen an der Bar stehen, ein bissl was aufschnappen oder einfach das Geschehen beobachten. Ausnahmsweise macht da Frühstücken auch in Stehen Spass. Los will ich kurz nach Sonnenaufgang. Bis ich richtig unterwegs bin, ist es jedoch sicher schon 6:45h. Macht aber nix, denn der Lebensmittel-Laden macht vielleicht eh erst um 8h auf. Auf einer Mulatteria gehts guten Fußes runter in das Dörfchen. In der Bar ist alles so, wie ich mir das vorstelle. Neben der Bar besagtes Alimentari. Ich versorge mich und weiter geht der Abstieg ins Tal. Das französische Pärchen von der Alpe Il Laghetto hatte uns den Tipp gegeben, wir mögen in Antronapiana den Bus durch das Tal nehmen, bis zur Abzweigung, wo man dann zum Rifugio aufsteigt. Der Weg wäre nicht schön und führte an der Straße entlang. Aber ich habe mehr Lust zu gehen und auf der Karte sieht es jetzt nicht so aus, als ob man ewig auf einer Autostraße unterwegs sei. Ich bin ganz zufrieden. Es ist tatsächlich ein "Dörferbummel durchs Tal", so wie es im Rother-Wanderbuch beschrieben ist, man kommt zwar immer mal wieder auf eine Straße, aber so schlimm finde ich das nicht. Ich mag auch mal durch kleine Dörfer gehen. Dörferbummel durch das Antronatal Als ich an besagter Bushaltestelle vorbei komme, sehe sogar einen Bus, der ein paar wenige Menschen aussteigen lässt. Als ich näher komme, sehe ich sogar einen mir bekannten Menschen darunter. Es ist O. die Tänzerin. Ein großes Hallo, ein kurzer Austausch (sie hat die letzte Nacht in einer anderen Unterkunft geschlafen) und auf gehts, den knackigen Aufstieg angehen. Ich lasse O. mal lieber den Berg alleine rauf tänzeln, während ich mich eher mühevoll hinaufschraube. Es geht eigentlich die ganze Zeit recht unspektakuläre durch den Wald, dafür umso steiler. Ich komme abends mit O. überein, dass es jetzt auch mal reicht mit Wald und wir was anderes wollen. Der Aufstieg ist wie gesagt recht anstrengend und ich merke schon seit Tagen, dass ich nach spätestens 1,5 h auf den Beinen, vor allem wenn es natürlich anstrengend wird, immer tiiiierischen Hunger kriege. Ich werde dann auch ein wenig fahrig und die Beine wackelig, mag dann aber auch nicht so recht das trockene Weißbrot und den schwitzigen Käse essen. Bäh. Irgendwie fehlt unterwegs das richtige Essen. Bewundere die anderen, die den ganzen Tag nix brauchen. Oft hab ich auch keine Lust richtig Pause zu machen oder lasse mich unnötigerweise zu sehr innerlich antreiben, weil ich nicht noch später ankommen will, ich brauche doch eh schon so viel länger als angegeben. Letzteres ist natürlich völlig egal. Ob ich jetzt in der Hütte rumhänge oder auf dem Trail… naja ganz loslassen kann ich es trotzdem nicht. O. sagt am Abend zu mir, ich hätte "Hollow Legs", soll so viel bedeuten wie: rutscht alles durch die hohlen Beine in die Füße. Na ja... hihi, so hohl finde ich sie nun nicht gerade... durch den Wald gehts hoch Auf dem Weg hoch zum Rifugio Auf dem Weg zum Rifugio zieht ordentlich Nebel auf und verleiht dem Wald eine gewisse mystische Stimmung. In der Hütte sitzt O. schon beim Getränk und der Hüttenwirt walkt den Pastateig aus. Es werden Parpadelle produziert. Die Wirtin zeigt mir mein Bett und klärt mich über die Regeln auf: Das Paar ist elektrosensitiv und wir sollen sämtliche Geräte ausschalten. Handy bitte auch nicht im Flugmodus nutzen, sondern aus. Wir dürfen draußen - 10 m von der Hütte entfernt telefonieren und daddeln. Ok. Beim Ausschalten sehe ich, dass meine Schwester mir ne SMS geschickt hat und antworte ihr noch schnell (bevor ich abschalte) mit einem winzigen Einzeiler. Prompt krieg ich von unten einen Rüffel. Ob sie da so ein Messgerät hat, das anzeigt, wenn jemand Unfug macht? Es ginge ihr nicht gut. Mia culpa. Scusa. Rifugio Alpe Colma Die Franken und Fränkinnen kommen an, außerdem noch drei weitere Frauen. Die Strenge der Wirtin wird von dem Unterhaltungskünstler des Ehemanns ausgeglichen. Bevor er ein Leben als Hüttenwirt führte, war er Musiker und so gibt es am Abend noch eine kleine Vorführung auf dem E-Piano. Es wird ein sehr lustiger Abend. Ich habe lange nicht mehr so viel gelacht, was unter anderem auch an dem Humor der drei bodenständigen Mädels lag. Wie man doch mit Menschen, denen man sonst in seiner alltäglichen Blase nicht begegnen würde, einen guten Abend haben kann.
    1 Punkt
  18. Mein (ikea-basiertes) Aufbewahrungssystem für Kleinteile und Bastelzubehör, auch geeignet für Analphabeten.
    1 Punkt
  19. jp-willm

    Projekt "West" zu Wasser

    Hallo, Der Rhein ist unser "Meer", denn im Elsass fehlt nur eines: eine Küste. Deshalb kommen wir regelmäßig hierher, um die Meeresluft zu atmen. Aber heute haben wir ein ganz besonderes "Binnenschiff" gesehen. Ein Mann und eine Frau trugen es um die Schleuse. Uns hat es gefallen, denn im Leben sind wir es auch gewohnt „leicht zu reisen“: https://willms.pagesperso-orange.fr/touingo_car/touingo_car.html https://willms.pagesperso-orange.fr/ Ich habe gesehen, dass Ihnen die Idee gefallen hat, den Rhône-Rhein-Kanal zu nehmen; aber hinterher sagte ich mir "die werden es nicht wagen". Aber doch, sie haben es gewagt! Nun, ich habe "vergessen" zu sagen, dass es auf diesem Abschnitt kaum noch Boote gibt. Oh la la. Oh, es herbstet schon. Leider ist es das Werk des Prozessionsspinners Und Pestizide... Das gehört zum Abenteuer. Diese kurze Begegnung werden wir nie vergessen. Nicole und ich wünschen Ihnen auf Ihrer Reise an Bord Ihres "Ultraleichten Binnenschiffs" noch viele schöne Entdeckungen.
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  20. mawi

    Projekt "West" zu Wasser

    35. Tag (Rhein) Der Tag beginnt heute regnerisch und es soll auch den ganzen Tag über so bleiben. Kurz nach der Abfahrt sehen wir links eine Angelschnur aus dem Gebüsch ragen. Wir drehen nach rechts ab. Plötzlich werden wir beinah stranguliert. Die Schnur ist quer über den Fluss gespannt. Auf der anderen Seite ist ein Anglerlager aufgebaut, von dem aus viele Schnüre den Fluss entlang gespannt sind. Eine halt auch über den Fluss auf Kopfhöhe. Ich verspüre das Bedürfnis die Schnur zu zerreißen, tue es aber letztlich nicht. Ein Stück weiter geht es auf den Kanal, wo wir gleich auf einige fette Pötte treffen. An sich finde ich die bislang nicht lästig. Im Gegenteil, sie machen schöne Wellen. Am besten sind die, die von hinten kommen. Dann wird man mit talwärts gezogen. Auf dem Kanalabschnitt ist nämlich kaum Strömung. Nach ein paar Kilometer kann man wieder ein Stück des alten Flussverlaufs fahren. Da es aber nicht sonderlich lang ist und drei Schleusen gibt, entscheiden wir uns auf dem Kanal zu bleiben, wo es nur eine Schleuse gibt. Von Ufer aus quatscht uns ein Angler an. Das übliche, woher? wohin? "Oh Konstanz. Nett. Wir lang habt ihr bist her gebraucht? Zwei Tage?" Scherzbold! Ein Radfahrer macht sich etwas Sorgen um uns bei der "heftigen" Strömung. Welche Strömung? Uns fallen bald die Arme ab und kommen dabei kaum voran Vermutlich meinte er die Wellen, die die Schiffe erzeugen ... Beim Umtragen an der Schleuse begegnen wir einen Pärchen, mit dem wir ganz nett ins Gespräch kommen. Sie wohnen hier und schwärmen vom Elsass und den Vogesen. Am Ende empfehlen sie uns noch den Canal du Rhône au Rhin bis nach Strasbourg zu fahren und von da aus die Ill entlang durch Strasbourg bis zum Rhein. Das ist ein toller Vorschlag, der uns sehr gefällt. Denn wir hatten die ganze Zeit schon überlegt, wie wir am besten Strasbourg mitnehmen können, da es ja nicht direkt an Rhein liegt. Super, danke für den Tipp! Die beiden waren echt goldig. Da wir Wasser brauchen, läuft meine Freundin zum nächsten Ort und von da aus zum besagten Kanal. Ich paddle derweil zu dem Kanal. Mit fünf Minuten Unterschied kommen wir fast zeitgleich am vereinbarten Treffpunkt an. Es gibt relativ viele Angler hier. Die glotzen uns teilweise an, als wären wir Nessi oder ein jonglierender Elefant auf 'nem Krokodil. Es scheint schon lange kein Boot mehr hier durchgekommen zu sein. Oh, es herbstet schon. Leider ist es das Werk des Prozessionsspinners Sonnenuntergang mit ein paar Bergen der Vogesen im Hintergrund. Am Uferbereich wimmelt es von Mücken. So viele habe ich schon ewig nicht mehr gesehen. Wir bauen fix das Tarp auf. Wir sind heute sehr froh über das Innenzelt. Ohne wäre es der Horror geworden.
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  21. Es ist nicht weniger heiß, aber es wird weniger Energie in den Körper eingebracht. Es isoliert
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  22. Habe ich als Youngster auch gedacht, bis ich dann mal die einheimische Kleidung wie Djellaba probiert habe, oder als ich mit dem Motorrad in der Wueste, Steppe, Salzseen unterwegs war, fand ich, sobald der Helm vom Kopf kam, auch den Cheche sehr effektiv, die Berber wissen schon, warum sie ihn, vor allem in der Wueste, tragen. Wenn ich in gemaessigt-warmen Gebieten wie Suedeuropa unterwegs bin, trage ich auch kurze Hosen, kurzaermeliges T-Shirt, Hut, aber sollte es mal wieder in richtig heisse Gebiete gehen, wuerde ich eher wieder auf solche Sachen zurueckgreifen...
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  23. Moin Marcheur! Mit andauernden Niederschlägen ist nur schwer umzugehen. Selbst bei den "alten Hasen" ist meist nach drei Tagen alles nass. Wenn Du Muße hast, kannst Du Dich hier mal durchhören. https://backpackinglight.com/podcast-018-backpacking-clothing-inclement-weather/ https://backpackinglight.com/podcast-013-tentbound-rain-gear/ Die beiden Jungs von backpackinglight sind sehr Erfahren. Grundsätzlich gibt es zwei Strategien. Die Erste, die wir alle kennen, ist es nass zu werden und sich selber und die Ausrüstung danach schnell wieder trocknen zu können. Dazu braucht es aber ein (künstlich) erzeugtes Mikroklima, mit erhöhten Temperaturen und geringer Luftfeuchte. Also alles, was wir zu Hause haben, aber normalerweise unterwegs nicht vorfinden werden. Wenn man sich jetzt bei Dauerregen so verhält wie immer, ist irgendwann tatsächlich alles nass und man macht notwendigerweise einen "reset" in einem b&b. Was ja nicht verwerflich ist. Sollte dann aber, am besten von Anfang an einfach mit eingeplant werden. OT: In Anlehnung an diese Strategie kann man sich auch Unterwegs ein neues zu Hause schaffen. Damit ist man aber in Sachen ul, unter sehr erschwerten Bedingungen unterwegs. Die frühen Langzeit-Wanderer haben sich ein Beispiel an den Naturvölkern des Nordens genommen, die sich mit dem Lavvu ein optimales outdoor Heim geschaffen haben. Die davon abgeleiteten, unterschiedlichsten shelter arbeiten alle mit einem Feuer als zusätzliche Wärmequelle und erzeugen damit das zum Trocknen notwendige Mikroklima. Die Zweite, harte Strategie ist, alles am Körper "trocken" zu halten bis der erste Sonnenstrahl einen "reset" zulässt. Wie man die permanente Feuchtigkeit in der Kleidung besser erträgt, ist Ansichtssache. Ich verwende sowohl Wollmischgewebe wie auch reine Wolle, aber auch reine Kunstfaserkleidung. Was in welchen Schichten für einen am besten funktioniert, muss jeder für sich selbst rausfinden. Zu bedenken wäre auch ein erhöhter Kalorienbedarf, da man ja selber die einzige "Heizung" weit und breit ist. Höchstwahrscheinlich steigt mit der Anzahl der Regentage der Bedarf an warmen Getränken und fetthaltiger Nahrung. Vierzehn Tage Dauerregen, bei halbwegs mentaler Gesundheit zu überstehen ist tatsächlich hohe Kunst. VG. -wilbo-
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  24. Der Weg aus Somdang Man gab uns also am 13.3. den Reisesegen, indem man uns einen Seidenschal umband. Ich wußte am Ende des Urlaubs nicht mehr, wohin mit den ganzen Schals, aber ein nette Geste. Eigentlich war der Plan gewesen, dass Cheipa uns nur so lange begleitet, bis wir sicher waren, den Rest auch alleine zu schaffen. Angsesichts der Schneemassen und ohne GPS-Track hofften wir aber schon, dass er uns doch komplett da rausführt. Er hatte aber neben den Klamotten, die er anhatte nur einen kleinen Tagesrucksack dabei. Ich mutmaßte aber, dass er dort sein ganzes Hab und Gut drin hatte, denn er kommt aus Gatlang und war hier nur für Arbeit hier. Wir gingen erst zurück zur Brücke und schlugen nun den "Weg" südwärts ein. Es war äußerst mühsam und wir kamen kaum voran, wir brauchten eine halbe Stunde, um überhaupt erst wieder auf die Höhe der Lodge zu kommen. Ich und Cheipa wechselten uns vorne alle 3 Minuten ab und Julia ging ohne Gepäck hinterher. Ich wollte, dass sie Kraft spart. Der Schnee war anfangs sehr hoch und der Weg führte kaum bergab, was uns absolut nicht half. Nach 1,5 Stunden waren wir nicht weit gekommen, aber das Wetter war prima und wir machten eine erste Trinkpause. Cheipa, unser local guide und ultraleichtflo .Noch waren wir bester Laune Die ersten 2 Stunden ging es auf dem Fahrweg entlang, es war sehr anstrengend im knietiefen Schnee, und es wurde kaum besser, gelegentlich aber half die Sonne etwas und hatte ein paar Stellen etwas weggeschleckt. Aber erstmal keine sichtbare Verbesserung. Es wurde auf jedenfall feuchter..... Jaja wir laufen.... Schneeschuhlaufen ohne Schneeschuhe Nachdem der Weg lange nur ziemlich eben gerade aus führte, machte er ein paar schöne Serpentinen nach unten. Wir nutzten die Chance und kürzten mehrfach durch einen verschneiten Märchenwald ab. Die Steilheit machte das ganze spaßig und wenig anstrengend, auch wenn man nicht so recht wußte, wo man hintritt. Abfahrt im Tiefschnee ohne Ski........ Endlich mal was kraftsparendes und viele Meter blöden Wegs gespart Cheipa kannte sich echt gut aus und kam in dem Schnee wirklich gut klar. Nach diesen steilen Shortcuts war uns eigentlich klar, wir würden heute nicht mehr umkehren. Es sah auch irgendwie so langsam machbar aus. Ich sagte Cheipa, er solle doch bitte ganz mitkommen. Ich würde ihm Geld dafür geben und auch die Jeeptour für ihn zurück nach Gatlang bezahlen. Er stimmte zu. Ich hatte das Gefühl, dass er das eh von Anfang an vorgehabt hatte... An einer winzigen Brücke verließen wir plötzlich den Hauptweg und mühten uns den Schnee hoch zu einem ?Pfad? auf der anderen Seite. Dieser war erst überhaupt nicht zu erkennen, später aber sahen wir plötzlich Spuren, für mich sahen die fast menschlich aus, aber Cheipa meinte, dass das ein Yak wäre. Diese Spuren waren aber hilfreich, im Gegensatz zu den Wildschweinspuren zuvor.... Einige besonders nette Stellen zierten diesen Pfad... Der Pfad hangelte sich dann später unterhalb einer Steilwand entlang, wo es einmal sogar einen trockenen Überhang gab, wo wir kurz Pause machten und Cheipa 10 Liter Eiswasser aus seinen Gummistiefeln kippte. Cheipa konnte einige Tiersprachen und kommunizierte mit Pfeifen mit den Affen im Wald. Ja, es gab hier Affen. Sehr skurril in dieser Schneelandschaft. Offensichtlich hatte sich Cheipa im Ton vergriffen, denn die Affen warfen Schneebälle auf uns. Einmal hat mich mein Hut gerade so noch gerettet, als ein besonders harter Brocken, an ihm abglitt. Wir kletterten dann in eine steile Schlucht hinein und da am Fluß sahen wir plötzlich wieder den Fahrweg. Ich fragte mich, warum Cheipa nicht auf diesem geblieben war. Shortcut? Jedenfalls war ich froh das die Kletterei nun ein Ende hatte. Und wir endlich wieder auf einen breiten Weg kamen... Irrtum! Cheipa eröffnete, dass dieser Weg irgendwann vom Fluß verschluckt werden würde. Das Erdbeben hat wohl sein überiges dazu getan. So mußten wir also wieder steil bergauf um uns dann weiter über diesen Pfad über dem Abgrund entlangzuhangeln. Und nun wurde es wirklich brutal. Die Steilheit des Geländes ist auf diesem Foto durchaus gut erkennbar Besonders Spaß machte es, immer wieder in den feuchten kalten Schnee greifen zu müssen. Nach diesem Foto sagte Cheipa plötzlich, dass wir hier nicht weitergehen konnten, der Schnee könnte abrutschen. Jetzt mußten wir in diesem eh schon brutalen Gelände auch noch eine Umgehung klettern. Ich konnte es nicht fassen. Wir zogen uns an irgendwelchem Bambus hoch und dann wieder herunter. Eine meiner Wasserflaschen machte einen Abgang und ward nicht mehr gesehen... Das letzte Foto, denn danach fand ich weder Kraft noch Zeit mehr dafür: Bambus: Hier noch ein Segen, später ein Fluch Es war ein elendes Geklettere und das schlimmste war der Blick auf das GPS: Wir kamen überhaupt nicht voran. Das Klettern kostete enorm viel Zeit aber brachte uns kaum voran. Dann kamen die Bambustunnel. Hier wuchs überall Bambus am Rand des ehemaligen Pfades. Der war nämlich teils vom Erdbeben zerstört worden, wie Cheipa erklärt. Jedenfalls dieser Bambus war von der Schneelast so runtergebogen worden, dass sich Tunnel gebildet hatten. Durch diese Schnee-Bambustunnel mussten wir also hindurchkriechen, soweit das ging. Manchmal mußte man sie umklettern und wenn es ganz schlimm kam mußten wir über diese Bambusgewölbe herüberklettern. Man blieb dort dauernd irgendwo hängen oder brach ein. Aber irgendwie trieb uns der Wille einfach weiter. Inzwischen froren mir meine Zehen im Stiefel, der voller Eiswasser war, ein. Eigentlich war es ja sehr sonnig, nur lag diese Passage komplett im Schatten. Ein paar Mal zweifelte selbst unser Guide, der uns ansonsten zielsicher durch dieses Schnee-Erdbeben Chaos führte. Shit. Shit. entführ es ihm einmal. Das beunruhigte uns schon etwas. Einmal mußten ca. 30 m herunter über ein Bambuswäldchen abwärt rutschen, weil der eigentliche Weg doch weiter unten verlief. Endlich, 7 Stunden nach unserem Aufbruch gegen aus diesem teuflischen Gebiet endlich heraus und wir kamen zu einer zerfallenen Schäferhütte. Dort gab es seit Stunden erstmal wieder ein halbwegs schneefreien Flecken unter einer Überhang. Ich fragte Cheipa, wann denn endlich ein Dorf oder etwas ähnliches kommt, ne bewohnte Hütte, was auch immer. Er eröffnete uns, dass wir das heute nicht schaffen. In 3 Stunden würden wir eine Höhle erreichen, wo wir übernachten müßten "Schock" Julia fragte sich ob wir angesichts unser vollkommen durchnässten Sachen dort eine Nacht überleben würden. Mir war das ganze inzwischen einfach egal. Ich hoffte nur, dass die Höhle wirklich auch ne Höhle ist und nicht so ein tropfender schmaler Überhang. Ich verfluchte mich, dass ich beide Nalgene-Wasserflaschen verloren hatte, die wären unsere Wärmflaschen gewesen... Also gingen wir weiter und gottseidank wurde es nun ein wenig einfacher. An einigen Stellen war hier der Schnee schon komplett weggeschmolzen, dafür verwandelten sich die Wege teilweise in kleine Bäche und war extrem glitschig. Leider war das von kurzer Freude, denn wir mußten gleich den nächsten Berg übersteigen, und die Aufstiegsseite lag im Schatten, so war wieder Eisklettern angesagt und oft rutschten wir aus. Ich hasste es, weil meine Sachen wieder schön nass wurden. Es wechselten sich trockene Waldpassagen mit eisigen Schattenhängen ab. Aber es wurde merklich wärmer, was uns beruhigte, außerdem lag Holz herum und ich malte mir schon aus, dass es mit einem Feuer vielleicht auch in einer Höhle gemütlich werden konnte. Cheipa pfiff wieder fröhlich herum und plötzlich kam ein Antwortpfiff. Er deutete auf etwas herunter und sagte: Wir werden heute doch nicht in der Höhle übernachten, wir übernachten in diesem Stall. Und tatsächlich dort unten war irgendwas wie ein Stall. Mit einer gelben Plane als Dach. Und ein richtiger Mensch ! Was für ein Glück. Ein Bekannter von Cheipa, den er hier gar nicht mehr erwartet hatte. Das letzte Mal ist er diese Strecke nämlich vor 3 Jahren noch vor dem Erdbeben gegangen. Im Stall war allerhand Viehzeug wie Yaks, Kühe und Ziegen. An einem Ende war eine Feuerstelle eingelassen. Der Hirte fachte gleich das Feuer an. Wir rissen uns die feuchten Klamotten vom Leib und schlüpften in das verbliebene Trockene. Bei mir war noch am meisten trocken geblieben, so konnte ich Julia und Cheipa versorgen. Cheipa gab ich ein trockenes T-Shirt und eine stabile Regenjacke, denn der zitterte erbärmlich. Die feuchten Sachen wrungen wir aus und hingen sie am Holzgestänge auf,obwohl wir keine Illusionen hatten, dass sie dort trocknen würden. Und dann fingen die beiden Tamangs tatsächlich an zu kochen. Es gab Tee, wir bekamen frische Ziegenmilch. Und dann gabs natürlich Dal Bhat. Wobei es statt Reis Dhindo gab (ein dick gekochter Breiklumpen aus Mais oder Hirse). Dazu gab es anstatt Linsen eine herrliche Bohnensuppe. Ich verteilte aus unserem Proviant Dörrfleisch und getrocknete Früchte. So aßen wir uns richtig satt und wärmten uns am Feuer. Für unsere rissigen Hände gab er uns Yakbutter zur Pflege Unser Gastgeber am nächsten Morgen am 14.3. Unsere Schlafsäcke waren trocken geblieben, was ein Glück. Und so kuschelten wir uns neben der Feuerstelle zusammen. In der Nacht gesellten sich noch zwei Babyziegen zu uns. Was für ein süßer Anblick. Ich hatte unglaubliche Schmerzen an den Harmstrings durch das Schneegestapfe. Ich war kaum in der Lage nachts aus der Ziegenhütte zu kommen und das nur unter großen Schmerzen. Normalerweise kann ich 12 Stunden durch schwerstes Gelände gehen, doch dies war eine ungewohnte Belastung für mich. Zum Frühstück gab es mein Rara-Nudel-Survival-Rezept, was Cheipa zubereitet. 4 Packungen Rara Nudeln , dazu mörserte er ein paar Zehen Knoblauch und ein Stück Ingwer und hinzu kam eine Packung getrocknetes Büffelfleisch. Die heiße Suppe schmeckte richtig lecker und gab Kraft. Cheipa meinte, dass wir heute, wenn wir schnell sind vielleicht in 6 Stunden das erste Dorf erreichen. Dort sollte es eine Lodge geben, versprach er. Außerdem sollte der Weg " a little bit easier" sein. Das hörte sich gut an. Und so langsam glaubte ich, dass wir vielleicht doch heil hier rauskommen würden.... Julia hatte große Kopfschmerzen am Morgen durch den Qualm der Feuerstelle und unsere ganzen Sachen würden noch ewig wie Räucherfisch stinken. Ich konnte die Beine kaum noch strecken und beugen solche Schmerzen hatte ich. Cheipa besorgte uns Stöcker und zum ersten Mal brauchte ich auch wirklich einen. Der 2. Tag war sicher deutlich leichter, aber wir waren dafür auch wirklich fertig. Und es ging wieder ständig bergauf und bergab, und es gab auch noch ein paar Schneepassagen, wenn auch weniger. Der Pfad wurde etwas besser, aber zwischendurch war er durch Bambus versperrt. Es wurde immer urwaldiger und schon bald war es eigentlich unvorstellbar in was für einer Schneelandschaft wir erst gestern noch waren. Hier hatte es stellenweise etwas von einer normalen Wandertour Als wir aus dem Jungel herauskamen führte der Pfad langsam den Berg hinunter in ein Flußtal. In der Ferne waren erste Hütten erkennbar. Aber uns wurde nichts erspart, so ging der Weg plötzlich so steil herunter, dass wir teilweise auf dem Hosenboden runterrutschten mußten. Julia mochte das gar nicht. Komischerweise hatte sie hier mehr Probleme als gestern, wo es wirklich lebensgefährlich war, aber der Schnee hatte das ganze irgendwie kaschiert gehabt. Bald trafen wir auf die ersten Menschen. Ein Mann trieb Kühe in unsere Richtung. Wo will der mit den Kühen bloß hin, hier kommt keine Kuh hoch... Ich und Cheipa stönten nur noch herum, jeder Schritt tat weh. Ich mit meinen Harmstrings und ihm schmerzte es in beiden Hüftgelenken. Er trug noch immer meine Regenjacke, obwohl es langsam warm wurde. Ich fragte ihn, ob er sie nicht lieber ablegen wollte, aber er wollte nicht. Ich hatte das Gefühl, dass er sie ungern wieder hergeben wollte. Also verabschiedete ich mich innerlich schon von der Jacke und von dem T-Shirt. Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass es in bestimmten Kulturen sowas wie leihen nicht gibt. War ich auf einen Vertreter dieser Kultur gestoßen? Aber sie stand ihm halt gut und wurde ihm sicher noch gute Dienste leisten. Außerdem hing seine Hose in Fetzen. Das war also eine Kompensation. Zurück in KTM habe ich ihm aber ein Päckchen nach Gatlang geschickt mit einer neuen Trekkinghose von Everest hardwear und ein paar ausgedruckten Erinnerungsfotos von unserem Abenteuer. Ich hoffe, dass es inwischen bei ihm angekommen ist. Es zogen gegen Mittag wieder dunkle Wolken auf und es tröpfelte leicht. Bitte jetzt keinen Regen! Doch wir hatten endlich mal wieder Glück und es blieb bei den Tropfen. Allerdings zog es oben im Ganesh wieder richtig zu und es schneite dort bestimmt wieder kräftig. Wären wir also in Somdang geblieben, säßen wir dort noch einige Tage länger fest. Ausgang ungewiss. Auch Cheipa freute sich offenkundig, entkommen zu sein und nun bald zu seiner Familie in Gatlang zu kommen, wenn auch auf Umwegen. Er vermute sogar mit einem schelmischen Grinsen, dass die dort oben heute wieder kräftig Schnee bekommen und die 50 % des Bautrupps dort nun festhängen würde. Er war glücklich mit uns gekommen zu sein. Der Weg führte nun durch dünn besiedeltes Gebiet, an einzelnen Bauernhäusern und Terrassen vorbei. Dann ging es endlich hinunter. Und wir steuerten auf einen Staudamm zu und dort war tatsächlich auch ein Fahrweg. Das Dorf war auch schon erkennbar. Ich freute mich schon tierisch auf eine heisse Dusche und überlegte schon, was ich alles zu essen bestellen würde. Am Staudamm staunte der Wächter nicht schlecht, als wir erzählten, dass wir aus Somdang kommen....Kommt wahrscheinlich nicht häufig jemand von dort herunter. Noch 15 Minuten auf der Fahrstraße erreichten wir schließlich eine armsehlige Wellblechhütenansammlung auf einer Flußinsel. Daneben wurde fleißig gebaut. Es sah sehr schlimm aus hier. Das Erbeben muß hier viele Opfer gefordert haben, und die Menschen hatten immer noch keine feste Unterkunft. Das Dorf heisst Mailung, nachdem auch der Fluss benanntt ist dem wir von Somdang mehr oder weniger gefolgt sind. Cheipa sah sich irritiert um, gab es keine Lodge mehr hier? Schließlich steuerte er auf das anscheinend einzig erhaltene Gebäude, ein hässlicher grüner Betonklotz mit Rissen und offenen Fenstern. Darin befand sich ein kleiner Laden und ein Restaurant drin. Wir machten uns erstmal über 3 große Portionen Chowmien Nudeln mit Büffelfleisch her und über das Bier. Dann zeigte man uns unser Zimmer. Es war ein großer Raum in dem an jeweils einer Raumecke ein Bett stand. An der Wand hingen Bauarbeiterhelme, die Fenster hatten kein Glas mehr und die Wand zeigte große Risse auf, Erdbebenschäden. Es erinnerte uns irgendwie an Kutta, in Indien, wo wir die schäbigste Unterkunft unseres ganzen Urlaubs hatten. Ich fragte, was die für das "Zimmer" wollten. Der Mann zuckte mit den Achseln, das sei kein "kommerzielles" Zimmer. Kein Kommerz weit und breit Egal, wir legten uns erstmal hin. Vorher drückte ich Cheipa noch 5000 Rupien für seine Dienste in die Hand Später fand ich heraus, dass der eigentliche Bewohner, ein sehr netter Bauarbeiter extra seine Bude für eine Nacht geräumt hatte. Was sind die Nepalesen nur für Menschen! Abends gab es dann Dal Bhat. Und dazu gabs lokalen Fisch. Das waren kleine getrocknete Flußfische, die dann gebraten wurden und in einer dunklen Sauce schwammen. Mutig probierten wir, gar nicht mal so schlecht! Cheipa wollte morgen früh eigentlich aus dem Flußtal heraus mit uns hoch zur Straße nach Dunche laufen, aber ich fand heraus, dass die Fahrstraße im Flußtal weiterging und nach 2 Stunden ein Dorf kommen würde, wo um 9 Uhr ein Bus nach Kathmandu fuhr. Was für eine Erleichterung! Ich probierte mein Telefon aus, aber selbst hier gab es immer noch kein Empfang. Im Haus gab es nur Notbeleuchtung durch Solarbatterien. Obwohl 10 m direkt gegenüber ein funktionierendes Elektrizitätswerk brummte und die Umgebung versorgte. Aber nicht das Dorf, in dem es steht. Skurril! Auch das ist Nepal. Um 6:30 trafen wir uns vor dem Haus, Cheipa stand in Badelatschen da. Seine Stiefel hatten den Marsch nicht überlebt. Dann wanderten wir die Fahrstraße entlang. Das war mal richtig angenehm einfach. Wir brauchten nur 1,5 Stunden bevor wir den kleinen geschäftigen Ort erreichten, wo die Busse abfuhren. Cheipa führte uns zielsicher in ein kleines Lokal, wo es "Chicken Muesli" gab oder so ähnlich. Das war ein leckeres Hähnchencurry mit komischen Reisflocken als Beilage. Wir buchten die Bustickets für die Fahrt nach KTM im Deluxebus. Kostete 250 Rupien pro Nase. Cheipa wollte nur bis zur Hauptstrasse bei Rastrawati mitfahren und von hier einn Bus nach Shabru Besi nehmen und später einen Jeep nach Gatlang finden (oder laufen) Wir saßen kaum auf unseren Plätzen, da quetschten sich noch Massen von Menschen in den Bus, die dann fast auf unserm Schoß saßén. Dann rumpelte der Bus los und kam kein halbe Stunde weit. Dort versperrte ein entgegenkommender LKW die Straße, Reifenpanne. Wir wären vermutlich zu Fuß schneller in Rastrawati gewesen.... Dort stieg Cheipa aus und wir führen nach Kathmandu. Am 15.3. in KTM angekommen rief ich als allererstes die Lodge an, die ich auf dem Pass um Hilfe gerufen hatte und meldete mich zuirück. Ich hatte diesmal den Besitzer an der Strippe. Er war furchtbar besorgt gewesen und heilfroh das wir gesund waren. Er sagte mir, er habe die Touristenpolizei und die deutsche Botschaft verständigt. Das überraschte mich schon sehr. Warum hatten sie dann keine Hilfe geschickt und nach uns gesucht? Wir sind beide gut versichert und unsere Situation mußte doch als lebensbedrohlich eingestuft worden sein. Ich rief dann deshalb auch noch bei der Notfallnummer der deutschen Botschaft in KTM an, um mich zurückzumelden. Die Dame am Telefon war sehr nett und erzählte, dass sie sehr besorgt um uns gewesen sind. Die Sorge hatte uns leider nicht viel genützt... Ende Gute Gelegenheit jetzt für Kommentare, Fragen zu der Geschichte, bevor ich den Rest erzähle
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