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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 19.03.2018 in allen Bereichen

  1. Heute gleich mal getestet. Kartoffelpüree (Röstzwiebel, Speck) mit Griebenschmalz im 50/50 Verhältnis. Garnet mal so übel, werde ich so mal testen. 130g haben dann 700kcal.
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  2. Fast alle Deine Vorschläge sind sehr bekannte - und damit auch sehr überlaufene Wege. Mir persönlich wäre das in der Sommer-Hauptsaison zu voll! Da Du schreibst, dass Du zu Bulgarien auf die Schnelle nichts gefunden hast: Ich bin letztes Jahr den Kom-Emine-Trail durch Bulgarien gelaufen und war begeistert! Im Oktober habe ich hier so gut wie niemanden mehr getroffen. Trotzdem hast Du eine gute Hütten-Infrastruktur und atemberaubende Landschaft - und ein echtes Abenteuer .... Es gibt sogar einen englischsprachigen Wanderführer! https://christine-on-big-trip.blogspot.de/search/label/Kom Emine
    2 Punkte
  3. Im letzten Winter bin ich in Portugal die Via Algarviana gewandert, dieses Jahr war ich auf der suche nach einer ähnlichen Winterflucht und habe mich entschieden nach der Forum Empfehlung von German Tourist den kompletten GR249 zu laufen. Track Information: Typ: Rundwanderweg Länge: 650 Km Höhenmeter: 23068 m Etappen: 35 Markierungen: Neuwertig 2015 fertiggestellt, Route wird weiterhin verbessert. Offizieller Ratgeber: http://www.gransendademalaga.es/en/4992/topoghraphical-guide-great-malaga-path Hinweise: Essen: Täglich Möglichkeiten, in den meisten kleinen Dörfern ist der Supermarkt über die Mittagszeit geschlossen und öffnet um 17 Uhr wieder. Im Hinterland servieren die Restaurants meist erst ab 20/21 Uhr Abendessen, Tapas gibt es auch vorher. Ich habe die meiste Zeit nur Wurst, Käse, Brot und Donuts gegessen. Koordination: GPS empfohlen, da die Städte oft keinerlei Markierungen oder Hinweise auf den Streckenverlauf bieten. Im Oliven Wald kann man sich auch mal verlaufen, vor allem wenn die Farmer neue Weggablungen anlegen und bestehende Markierungen verschwinden. Von Ojen nach Mijas wurde die Route geändert, diese verläuft nun über Coin. In dem offiziellen Ratgeber und der veralteten gpx Datei die ich hatte bin ich dadurch die alte Route gelaufen was nicht wirklich zu empfehlen ist da diese über eine Motocross Strecke führt. Unterkunft: Wild Zelten ist zu 60 % ausgezeichnet möglich, es gibt aber in dieser Region sehr viel privat Land gekennzeichnet mit einem schwarz/weißen Schild. Am Strand ist es ebenfalls verboten aber man kann sich auf einer der vielen Bänke legen, wenn es nicht regnet, dort gibt es auch Toiletten und Duschen. In den Olivenfeldern war es schwer für mich was zu finden da sehr viele Farmer und Traktoren zu dieser Zeit unterwegs waren, von so einem Traktor will ich nicht versehentlich im Zelt überrollt werden. Unterkünfte sind zu dieser Jahreszeit sehr billig 25-70€, oftmals bekommt man auch ein ganzes Apartment mit Waschmaschine. Der GR7 kreuzt in einigen Dörfern den GR249 und es gab dort günstige Herbergen. Meine NeoAir Lite ohne Thermo Isolierung hat total versagt bei Bodenfrost, ich hätte meine andere Matte mit Isolierung mitnehmen sollen. Bericht: Angereist bin ich in Malaga am 3 Februar der Flug kostet um diese Jahreszeit zwischen 25-60€. Es ist möglich den Trail direkt vom Flughafen zu starten oder mit dem Bus für ca. 3 € am eigentlichen Startpunkt an der Strand Promenade zu beginnen. Leider ist zu Beginn meiner Wanderung eine Kältewelle über Europa weggerollt und es war nachts in Spanien sehr sehr sehr kalt(Bodenfrost). Tagsüber konnte ich mit Shirt und kurzer Hose bei 15-18 Grad laufen. Landschaftlich ist der Weg sehr dramatisch und eingeteilt in Küsten-, Berg- und Agrarkultur. Besonders hervorheben kann ich die Abschnitte von Nerja nach Alcaucin, Campillos nach Ronda, Mijas nach Ahaurin de la Torre, dieses sind auch für Wochen oder Tagestouren sehenswert. Der Weg ist größtenteils gut begehbar mit Trailrunning Schuhe. Es gibt genug Möglichkeiten bei Bedarf Schuhe und Socken in einem Geschäft mal auszutauschen. In manchen Abschnitten habe ich die Kopfhörer mit Musik reingemacht da die bellenden Hunde und vielen Traktoren mir den Seelenfrieden geraubt haben. Wer den Caminito del Rey(Höhenweg) laufen möchte und den GR249 nach El Chorro verkürzen will, ist für den ist dieses am Staudamm beschildert. Wenn man nach rechts geht kommt man in einen kleinen Ort, im Hotel ist es möglich für 11€ oder im Internet 10€ eine Lizenz zu kaufen damit man den Weg wandern darf. Der Caminito del Rey hat eine tägliche maximale Begrenzung an Touristen. In den letzten 2 Wochen meiner Reise hatte ich fast durchgehend Regen und aus ehemals kleinen Flüssen wurden Hindernisse. Meistens waren meine Schuhe schon so Nass das ich einfach durchgelaufen bin. Das Stück von Estepona nach Marbella war ziemlich nerven aufreibend da ich ständig vom Strand in die Innenstadt oder auf die Schnellstraße ausweichen musste da am Strand das Wasser von den Bergen in unüberwindbare Zuflüsse endete. Ich habe während meiner Zeit in Spanien keine anderen langstrecken Wanderer auf dem Gr249 getroffen. Auf zwei bis drei Etappen sieht man auch mal ein paar Tagestouristen. Bei Etappe 34-35 hatte ich nochmal einen belohnenden Blick auf so ziemlich alle Berge die ich überwunden hatte. Abgereist bin ich letztendlich am 10 März 2018. Fazit: Tolle Winterflucht mit abwechslungsreicher Landschaft, schneller Anreise, gutem Essen und bezahlbare Unterkünfte. Ich denke der GR249 wird noch einiges an Popularität über die nächsten Jahre gewinnen. Meine Empfehlung hat er. Mehr Bilder gibt es hier: Bilder Grüße HikeDev
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  4. Vielen, vielen Dank für den Tipp - hört sich sehr interessant an - könnte gut ein Wanderziel der næchsten Jahre werden ...
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  5. martinfarrent

    Back Country Ski

    Das räumte ich ja ein. Dennoch gibt es Leute, die es mit einer entsprechend modifizierten Technik sehr beeindruckend schaffen. Hier gibt es einen sehr, sehr langen Thread zum Thema. Toll finde insbesondere die Videobeispiele von CIMA. In Japan scheint es einen richtigen NNN BC-Kult zu geben. Wenn man bei CIMAs Clips genau hinsieht und auch seine Ausführungen liest, erkennt man die Grundzüge einer an die Bindung angepassten Technik. Hier auch ein Video aus Skandinavien - ungefähr vom Terrain, das ich mir u.a. vorstelle. Das soll jetzt alles nicht heißen, dass ich der Herausforderung dieses Minimalismus' gewachsen bin - es ist halt ein Experiment. Dieselbe Strecke mit alpiner Ausrüstung zu fahren, fände ich aber ziemlich dumpf. Ich denke schon, dass @mtp sein neues System in etwas anspruchsvollerem Gelände einzusetzen gedenkt.
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  6. Wow, genau so sollte es sein!!!!! Sogar noch ein Stativ entwickelt. Respekt! Ich wollte schon so lange ein Review zu meinen Stöcke schreiben, komme jedoch zu überhaupt nichts! Die Stöcke sind bei mir jetzt seit 2 Jahren im Einsatz: Defekte: -Spitze an einem Felsen verbogen. (Ausgetauscht) -Die Schnur ist mir einmal durchgerutscht also dickeren Knoten gemacht. (Auseinander gebaut, neu verknotet) Ich denke, die Stöcke sind als Trekkingstöcke uneingeschränkt zu empfehlen. Ich hatte die Stöcke aber für das Trailrunning gebaut und da kommen die Stöcke an Grenzen. 1. Die Schlaufen von gekauften Stöcken (Leki, BD) sind deutlich breiter, fester, griffiger. 2. Die Stöcke müssen mit recht viel Druck gesteckt werden was bedeutet, man braucht auch etwas Kraft sie wieder zu trenne. Ich hatte bei einem Wettkampf nach 3 Std. keine Kraft bzw. Nerven mehr die Stöcke auseinander zu bekommen. 3. Mir persönlich sind die Griffe einen ticken zu klein vom Durchmesser und Kork wäre wahrscheinlich die angenehmere Variante. Also viel Spaß beim MYOGen Gr Simon
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  7. Ja, bereits zweimal! Es ist ein wenig umständlich so eine dicke Aircast Schiene in den Schuh zu bekommen, aber die funktionieren super. Mit dem letzten Bänderriss war ich war zwölf Tage zu Fuß und etwas über tausenddreihundert flott auf dem Rad (da allerdings mit Tevas) unterwegs. Dem Heilungsprozess hat das kein Abbruch getan. Schmerzen vor allem am Abend (über Nacht hab ich die Schiene abgemacht).
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  8. Ich habe da eigentlich gute Erfahrungen gemacht, hab einen nicht operierteb Bänderriss am Knie. Beim Wandern keine Probleme, auch laufen (bis Halbmarathon) macht keine Probleme. Hab mir letztes Jahr, genau 5 Tage bevor ich auf den GR221 bin, bei einem Volkslauf einen Bänderanriss im Sprunggelenk zugezogen. Mein Orthopäde (und Kumpel) hat gesagt ich soll nicht durch die Berge wandern. Ich bin trotzdem geflogen, hab die ersten 2 Tage ein bisschen gehumpelt und am 3. Tag waren die Schmerzen weg. Ich hab für mich gesagt dass Bewegung gut ist (hab ich nach dem ersten Bänderriss auch schnell wieder gemacht, so nach 4 bis 5 Tagen) und beim Wandern ist man ja sehr kontrolliert in der Bewegung und nicht so dynamisc wie bei zb. Ballsportarten. Ich bin froh dass ich mich letztes Jahr so entschieden habe ... hätte aber natürlich auch voll in die Hose gehen können. Dont pack your fears!
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  9. Ich bin 2014 mit einem recht frisch operierten Riss im Außenmeniskus und einem gebrochenen Zeh ein Stück des Kungsledens gewandert. Als Backup hatte ich damals eine vernünftige Bandage dabei und hatte damit keine Probleme. Die Bandage habe ich nie gebraucht, da ich schnell gemerkt habe, dass das Bein ohne die Bandage deutlich besser klar kommt.
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  10. pielinen

    Back Country Ski

    Diese Bindung ist nicht abfahrtsorientiert! Sowas wie MTP beschrieben hat, wäre auch im Mittelgebirge für eine „leichte“ Skitour für abfahrtsorientierte Normalskifahrer am geeignetsten. Selbst diese „Voile 3Pin Hardwire“ ist mit dem „Crispi Sydpolen“ eine sehr wackelige Angelegenheit, mit meinem alten 75mm „Garmont Synergy“ Telemarkstiefel aber hervorragend zu fahren. Ein „Scarpa T4“ Zweischnallenstiefel wäre ein Kompromiß.
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  11. Ich war mal auf dem GR 5 unterwegs. Vom Genfer See nach Menton. Da hast du um den Mont Blanc einige Leute (inklusive Japaner). Aber je weiter südlicher du kommst, desto mehr bist du alleine unterwegs. Bzw. desto mehr triffst du in den Refuges immer auf dieselben 4-5 Leute, die den selben Weg gehen. Ok. Das sind insgesamt 4-5 Wochen. Aber du kannst dir die Teilstücke heraussuchen. Bis auf den südlichen Teil sind die alle mit Bahn gut erreichbar.
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  12. doast

    Trailrunner Haltbarkeit

    Ich würde mal dezent gesagt beide Modelle nicht als Trailrunner bezeichnen... und dann vergleichen wir Äpfel mit Birnen. Wenn ich mit Skischuhen loslaufe halten die vielleicht auch 10.000 km... aber ob das hier im UL-Forum jemand will?
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  13. Tour de Mont Blanc und GR20, wahrscheinlich auch Haute-Route, werden im Sommer voll mit Wanderern sein, da die Franzosen sehr gerne ihr eigenes Land bewandern. GR20 fand ich als Trainierter auch nicht sehr schwer und habe knapp 10 Tage benötigt. Wenn man im Süden startet, entgeht man den Massen und das Panorama baut sich besser auf. Sollte man auf jeden Fall mal gelaufen sein!
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  14. Hi Joris, vielleicht schon bekannt, vielleicht auch nicht. Vielleicht hilft dir der Link ein bisschen bei der Routenwahl. Im Juli/August ist ja für alpines Gelände die beste Zeit und du kannst aus den Vollen schöpfen. https://hiking.waymarkedtrails.org/#?map=11!47.5391!11.0309
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  15. maximiliansweg? anspruchsvolles bergwandern, kannst gipfel mitnehmen, schwierige stellen bei schlechtem wetter problemlos umgehen und kommst immer wieder an hütten vorbei und wenn du willst immer ohne aufwand in ein dorf mit zuganschluss.
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  16. Hallo Stromfahrer, ich bin heute Abend wieder zu Hause und schaue auch mal nach. Ich musste da noch etwas passendes haben...
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  17. Ich hätte von einem Exped black Ice den kompletten abnehmbaren Hüftgurt über. Das sind 2 mal 60cm, allerdings inkl. der zwei umgenähten Enden.
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  18. OT: Wen es interessiert: Zwiebelschmalz gibt es mittlerweile übrigens auch in Vegan und ziemlich lecker (zB Edeka-Hausmarke). Mit ~780 kcal auch konkurrenzfähig.
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  19. Hab' mal n Screenshot eines typischen Tages angefügt. Entspricht dem, was ich so in 8 Tagen auf Tour mitnehme. Müsl ist selber gemixt (60% Haferflocken, je 13,3% Haselnüsse, Mandeln und Kokosraspel). Durch den hohen Fettgehalt drücke ich die kcal nach oben. 1g fett entählt 9,1 g kcal, je 1 g Kohlenhydrate und Eiweiß 4,1 kcal und Alkohol (rein) 7,9 kcal pro Gramm. Die 50 ml von Omas Selbstgebranntem mit 80 Umdrehungen am Abend sind in der Liste nicht mit drin Habe das Problem, dass ich schnell abnehme und nur sehr langsam zunehme, daher der hohe Fettgehalt. Fange mit dem Frühstück und Mittagssnack auch meist schon 2-3 Wochen vor Tour an um mich dran zu gewöhnen. Bin zwar ein Gewohnheitstier, aber der Plan ist doch schon sehr einseitig. Ab und an verzichte auf die Fertignudeln zum Abend und mache einfach aus Olivenöl und getrockneten Tomaten ein Pesto. Mit Salami (die meist vom Mittag übrig ist) und ordentlich Parmesan auch eine kräftige Portion und das ohne Fertigsauce etc. Jedoch muss ich hierfür Gewürz- und Kräuterstreuer mitnehmen. Selbstgemachte Trockennahrung ist der nächste Schritt.
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  20. Hallo, nachdem mich Sasper mit seiner Idee, die Trekkingstöcke selbst zu bauen, begeistert hat, hab ich die im letzten Jahr nachgebaut, einiziger Unterschied: Ich hab sie nicht mit einer Schnur verbunden, sondern in Einzelteilen gelassen. Wie Sasper gesagt hat, braucht man die Schnur nicht zwingend. Meine Stöcke wiegen 254 g. Hab sie im letzten Jahr auf der Rota Vicentina ausgiebig getestet.... Die Bauweise ohne Schnur hat mir die Möglichkeit eröffnet, daraus auch ein einfaches Stativ zu bauen. Sicher wird das für schwere Kameras nicht ausreichen, aber für meine Gear 360 oder einen kleinen Kugelkopf mit Kompaktkamera oder mit Handy reicht es allemal. Wichtig ist, daß alle 3 Teile des Trekkingstocks gleich lang sind. In einem Griff hab ich ein Innengewinde für eine Fotoschraube geklebt. Dann habe ich aus einer dicken PVC-Platte ein Verbindungsstück gesägt (48 g), und in der Mitte mit einem 12 mm-Loch, an den Ecken im leichten Winkel mit 14 mm-Löchern versehen. In dieses Teil werden die einzelnen Teile einfach nur gesteckt, erst das mittlere, und dann die anderen. Durch die Klemmwirkung an der Mittelstange ist das erstaunlich stabil. Hier mal ein paar Fotos:
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  21. Matthias

    Minimalismus im Alltag

    Ist es nicht am minimalistischten einfach keine Kinder zu haben?
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  22. Ich würde tatsächlich mal gerne eine packliste von deiner letzten längeren Tour (mind. 1 Woche) sehen,@erbswurst Wenn du Gewicht sparen möchtest, haben wir bestimmt noch den einen oder anderen Tipp!
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  23. Ich finde es ein bisschen problematisch, von @Erbswurst immer wieder den individuellen, gar fotografischen Beweis des Gelingens zu verlangen, wenn man es bei anderen Schreibern nicht tut. Behaupte ich beispielsweise, dass ich mit 4,5 Kilo Base Weight locker und komfortabel über die Runden komme, wird keiner in diesem Forum nach fotografischen Belegen aus meiner Tourenrealität rufen. Das gilt hier einfach zu Recht als machbar. Aus einer etwas anderen Welt kommend, propagiert @Erbswurst (so weit ich es überhaupt beurteilen kann) nichts, was dort besonders umstritten wäre. Der individuelle Beweis für seine Ausführungen scheint mir also meist nicht erforderlich. Die eigentliche Thematik des Threads war ja die Frage, ob sich die Welten UL und Buschcraft gegenseitig befruchten können. Da liefert der Threadersteller hier Vorschläge - und muss seinerseits wiederum ertragen, wenn sie legitim in Frage gestellt werden. Nicht etwa, weil sie völlig unmachbar wären, sondern weil sie möglicherweise nicht zum UL-Tourenstil anderer Teilnehmer passen.
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  24. Ich habe draußen stets einen unstillbaren Hunger (vermutlich eher: Appetit), obwohl ich seeehr gemütlich wandere. Wenn Gewicht keine Rolle spielen würde, käme ich locker auf 1.5kg Nahrung/Tag - was aber bei meiner wenig sportlichen Art zu viel ist. So mind. 750g/Tag an Trockennahrung mit der Zusammenstellung wie oben bei ibex zu lesen rechen ich aktuell - in der warmen Jahreszeit. Im Winter bei unter Null °C eher Richtung 900g. Alles Trockennahrung, selbst gedörrt bzw. trockene Grundnahrungsmittel. Darin sind zwar auch schnell-verfügbare Kohlenhydrate ( Zucker) enthalten, aber nicht diese (US-?)typischen süßen Riegel aller Art. Mein Pemmikan ist süß, es gibt heiße Trinkschokolade statt Kaffee und im Müsli ist auch Kakao. Ansonsten gilt bei mir: herzhaft, Protein-reich und Fett (Butterreinfett) + Öl (neutrales Rapsöl) muß sein. Morgens warmes Müsli mit Kakao oder Tee. Tagsüber ein Kalorien-aufgepepptes Nudelsüppchen und zwischendurch Pemmikan/Rosinen/...und abends eine Kohlenhydratgrundlage (Nudeln/Buchweizen/Kartoffelpüree) mit Trockenfleisch und Hartkäse und luftgetrockneter Salami als one-pot-meal. Dazu heißen Früchtetee und vor dem Schlafengehen noch einen heißen Kakao. Gereon
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  25. P4uL0

    Snap off Hose

    Ich habe die letzten Tage nach einer Wanderhose geschaut welche sehr leicht und zippbare Beine hat.......Ergebnis; nix gefunden. Also bei Extex ein Stöffchen bestellt http://www.extremtextil.de/catalog/Ripstop-Nylon-winddicht-matt-elastisch-40g-qm::1566.html und selbst eine geschneidert. Vom Ergebnis bin ich positiv überrascht, da ich nicht dachte das so hin zu bekommen. Oben am Bund habe ich ein 40mm Elastisches Band eingenäht, und an den Beinabschlüssen ein 20mm Band. Ich habe mich zu den Kamsnaps entschieden, da ich einfach keine Lust hatte einen Reißer einzunähen, mal sehen wie lange das hält. Der Bereich in dem die Snaps an der Hose sind ist 8 Lagig, an den Beinlingen habe ich einen Streifen 90g Zeltbodenstoff eingenäht. Über den Snaps habe ich eine Abdeckleiste genäht, die die Snaps verstecken soll und den Wind abhält. Einzige Manko sind die Nähte innen. Ich hatte einfach keine Lust da mit einer Französischen Naht das alles zu nähen, so habe ich einfach am Ende alle Nähte mit nem ZickZack Stick vernäht. Hier wäre eine Overlock Maschine Gold wert. Gewicht Hose: 43g Gewicht Beinlinge: 41g Gewicht komplett: 84g
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  26. mathiasc

    KISS Hose

    Hallo, als erstes Projekt habe ich damals eine Hose genäht, Bilder und eine Beschreibung ist hier zu finden: http://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/1061-ul-hose-1-n%C3%A4hprojekt/?hl=n%C3%A4hprojekt Nun haben sich meine Nähkünste nochmals verbessert und eine neue Hose musste her, warum? Ganz einfach ich hatte damals einen kapitalen Fehler gemacht. Die Naht an den Beininnenseiten riss auf, da diese nur als Französische Naht ausgeführt wurde. Die zweite Hose sollte ähnlich der ersten werden nur ein paar weitere Schwächen ausbügeln, statt einem elastischen Stoff wollte ich etwas unelastisches verwenden und die Tasche auf der Seite sollte einer Tasche am Po weichen. Als Material habe ich diesen Stoff verwendet: http://www.extremtextil.de/catalog/Supplex-Nylon-weiches-Nylon-Hosenstoff-UV40-115g-qm::337.html Den Schnitt habe ich von einer normalen Alltagshose abgenommen und mit einem günstigen Stoff probe genäht, die Hose besteht aus 4 Teilen die vom Sitz her deutlich besser sind als die 2teilige Konstruktion: Dann habe ich die Tasche genäht: Anschließend die vorder und hinter Seiten zusammengenäht, die Tasche auf der rechten hinteren Seite eingenäht und anschließend die rechte und linke Seite verbunden. Die Kappnähte habe ich nach folgendem Ablauf genäht: http://www.napravnik.com/workshop/doppelte_kappnaht.htm Hier der Kreuzungspunkt, hier sollte man sehr ordentlich arbeiten, da hier Spannungen von mehreren Seiten sich addieren können, bei älteren Alltagshosen ist dort die Naht aufgegangen. Abschließende Schritte sind dann die Außenseiten zu vernähen per Französischer Naht, dann die Beinenden umnähen, oben umnähen, Gummizugeinfädeln und fertig ist die Hose. Als Gummizug habe ich einen 15mm genommen, der ist angenehmer als die Standard 5mm Hosengummis. Zum Nähen noch ein Tipp, beim Nadelstecken, die Spitze nach vorne, Stoff nach links, dann hat man bei großen Projekten auch keine Probleme mit der Nähmaschine: Hier ein paar Bilder noch zur Hose: Und im Einsatz: Alles in allem ist die Hose nun deutlich besser geworden und wird auch häufig benutzt. Der festere Stoff als z.B. bei den Windhosen verträgt auch das Knien in Dreck und Kies und das sitzen auf Steinen, also genau meinen Wünschen und Bedürfnissen. Zum Schluss noch das Gewicht, das liegt bei 152g. Viele Grüße Mathias
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  27. Danke an alle für das rege Interesse Zumal ich manchmal genau solches "Mistwetter" schön finde, da es einerseits für leere Wege sorgt und andererseits beim Optimieren der Ausrüstung hilft. Das mit dem Wetter, nunja. Wer im April läuft, kann nicht mit stabilem, lauwarmem Wetter rechnen. Und ich wusste ja theoretisch genau, was auf mich zukommt. Kalt und rau ist es mir eigentlich am liebsten. Mit Nässe komme ich inzwischen ganz gut klar; es gab Jahre, da habe ich bei Regenschauern in der Stadt Wutanfälle bekommen. Teilweise war der Weg im Nebel wunderschön, und das Tropfen von den Blättern ist eine ganz eigene Melodie. Ich will's mal so sagen: Das feuchte Wetter und der Nebel, die haben die halbe Tour geprägt. Mit all den Aussichten wäre die Tour eine ganz andere gewesen. Ich hätte andere Gedanken gehabt. Hätte an anderen Stellen Rast gemacht. Die Tour wäre nicht unbedingt besser gewesen, sondern einfach anders. Wahrscheinlich genüsslicher, genussvoller, erhabener, wohlfühlender. Aber, und da hast du völlig recht, ich hatte den Weg praktisch komplett für mich. Ich habe auf den ganzen 160km vielleicht 5 bis 10 Wanderer getroffen. Ich war ganz allein mit mir und meinen Sachen. Und das macht die Sache tierisch intensiv. Ein paar Wetterprobleme oder Wegfindprobleme oben drauf, und man hat einen kleinen "Härtetest". Ein bißchen Ringen mit sich selbst und der Unlust, bzw. der Lust, es doch einfach sein zu lassen. Und ich fürchte, genau dieses Ringen brauche ich, regelmäßig, nicht nur um der Lerneffekte willen Ich sag ja: nächstes Frühjahr werde ich wieder bei (wahrscheinlich) gemischtem Mistwetter laufen. Kann also alles nicht so schlimm gewesen sein. Die Einträge im Wanderlogbuch zeigen dabei durchaus, dass ich nicht einfach "geil" auf Mistwetter bin. Sondern auch mal damit hadere, wenn die Füße nass sind und die Sicht mau ist. In dem Sinne war es super, dass wenigstens der letzte Tag der Tour tolles Wetter geboten hat. An welchen Tag werde ich mich wohl am längsten erinnern? Na klar: an den winterlichen Samstag! Die Mischung macht's!
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  28. Ich hoffe, ihr hattet ein bißchen Spaß und konntet die Tour ein bißchen nacherleben. Danke für's Lesen. Nur die hartgesottenen ULer lesen das verbleibende Bla über Kilometer, Gewichte, Ausrüstung und Skills Was bleibt über so eine Tour zu sagen, außer, dass es tierisch abwechslungsreich war, Spaß gemacht hat, und man viel gelernt hat? Na klar: ob's eine Wiederholung gibt. Na logisch, nur halt woanders. Ich denke, nächstes Frühjahr ist der Vogesenkammweg reif. 390km, von Süden nach Norden, wie für mich üblich. Noch mehr Selbstversorgung. Der Klättermusen Mjölner winkt wieder. Nein ehrlich: die Rucksackwahl für Touren ab ca. 4 Tage Selbstversorgung, die stellt sich mir recht deutlich. Wie weit habe ich es denn nun geschafft? In meinem Plan waren es von Tuttlingen bis Bad Urach 146km. Aber irgendwas hatte ich bei der Planung vermasselt. Jeden Tag haben ein paar Kilometer im Plan gefehlt. Und wie ihr ja sicherlich wisst, es macht durchaus einen Unterschied, ob man 35 oder 38km läuft, oder ca. 40, oder doch dann fast 45km. Irgendwie habe ich alles geschafft. Das nachträglich Ausmessen ergibt in der Summe 158,5 Kilometer, also praktisch 40km pro Tag. Die genauen Zahlen stehen jeweils oben dabei. Ich steigere mich, das finde ich prima. Auf dem Westweg lag der Schnitt noch etwas niedriger, mit irren Steigerungen am Ende. Diesmal war von Anfang an die Leistung da, und das Gewicht und die Ausrüstung stimmte halbwegs. Ich will aber nicht verkennen, dass ein Einstieg mit 40km, ohne entsprechendes vorhergehendes Training, meine Muskulatur nicht gerade positiv belastet hat. Größere Distanzen sollte ich langsamer angehen. Ausrüstung, Ausrüstung Neben dem Gewicht und der Fitness kommen als nächster Faktor in meinen Wanderungen meine Carbontrekkingstöcke. 65g. Das Paar! Nein! Darauf stützt man sich nicht mit vollen Gewicht ab. Obwohl ich das schon getan habe. Die Teile halten mehr aus, als man denkt. Laufen seit ca. 500 bis 600 Mittelgebirgskilometern wie geschmiert. Aber man sollte denen nicht sein Leben anvertrauen. Schlanke 10mm Carbonrohre, klar, die flexen ein wenig, aber nicht mehr als mancher käuflich zu erwerbende Trekkingstock. Angelrutengriffe drauf, eine Gurtschlaufe. Normale Leki Stockspitzen, aber ohne Teller. Die wachsen auf Tour von alleine;) Die Teile sind nur dazu da, um Vortrieb zu produzieren. Meine Kumpels haben sie schon ausprobiert, und nach ein paar Minuten wieder zurück gegeben: "ich merk nix". Ich merke was. Nicht auf den ersten 5km. Aber nach 30, 35 oder 40. Die Teile sind so leicht, dass man sie gar nicht bemerkt. Aber die Arme und Hände arbeiten die ganze Zeit ein bißchen mit. Dadurch wird die Bewegung ganzheitlich. Man hat auch etwas mehr Sicherheit auf rutschigem Untergrund, bleibt besser im Rhythmus. Ich habe die "Stengelchen" schon hin und wieder zu hause gelassen, und sie dann immer vermisst. Habe ich sie dabei, dann flutschen die Kilometer. Die Kombi aus Bushbuddy und CatStove mit 100ml Notfallspiritus war ziemlich gut. Der Bushbuddy brannte an zwei Abenden fast drei Stunden lang, als Ersatzlagerfeuer. Beine und Schuhe trocken. Genial. Nur die Holzschlepperei, die habe ich noch nicht so wirklich im Griff. Und ein bißchen leichter müsste der BBU auch noch sein, eher so wie mein Sommerkocher, mit 75g. Aber bitte genauso leistungsstark und stabil Wechselhaftes Wetter versus Trailrunner, Windjacke, Buff, Schirm und Sommerhose. Die Beschreibung vom "Wintertag" oben spricht wohl für sich. Es war ganz schön anstrengend Würde ich beim nächsten Mal etwas anderes mitnehmen? Nicht wirklich! Einziger Totalfehlgriff: Die Possumdown-Handschuhe sind eine Enttäuschung. Meine belastbareren Polartec-Handschuhe kämen mit. Alles andere hat gut funktioniert, so wie ich es eingesetzt habe. Die Windjacke von Aldi für ca. 15 EUR, schon seit 4 Jahren sommers wie winters vielseitig spitze. (Leider geht jetzt der Reißverschluss kaputt. Hat jemand einen Schnäppchentipp?) Jau, eine leichte Hardhell wäre für die ersten beiden Tage durchaus gut gewesen. Aber Jacken, unter die all meine Dreads passen, sind rar gesäht. Die Sommerhose trocknet schneller, als sie nass wird. Der Schirm war teilweise schwierig zu halten, aber ich war über den Windschutz absolut dankbar. Die Füße haben die Tage gut überstanden. Wohl dank der beschriebenen Fußpflege aus Puder und Hirschtalg. Meine Empfehlung! Zwischendurch habe ich auf jeden Fall einige Male mit meinen nassen Füßen gehadert, und über die Schuhwahl nachgedacht. Kalte Füße hatte ich zwar nie, aber ein Wohlgefühl auch nicht. Jetzt gibt's erstmal neue Trailrunner. Mit neuer Sohle und neuem Obermaterial ohne Löcher läuft sich's bestimmt wieder ganz anders. Und dann mal sehen. Ansonsten würde ich nur meine Skills kritisieren. [*:17siojgr]mir die ganze Ausrüstung nasströpfeln zu lassen [*:17siojgr]das Feuerholz nicht anders zu verpacken, sondern mit dem Mantel als Cape getragen zu schützen, statt den Mantel anzuziehen [*:17siojgr]und überhaupt, statt mal inne zu halten und schnell auf Anforderungen zu reagieren, stundenlang zu laufen und dann zu merken, dass man dies oder das hätte an- oder umziehen sollen [*:17siojgr]die Öffnungszeiten des Maultaschenwirts nicht vorher abzutelefonieren das sollte ich mir anlasten. Rio hat das oben total gut gesagt, ich glaube das stimmt für mich auch: Das mit den Skills auf einer Solotour, einer schnellen Maultaschenjagd, hinzukriegen, das sollte mein nächstes Ziel sein ...
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  29. 23. April, 8:15, Ruine Lichtenstein Ein geschützter Platz für's Tarp mit Aussicht - ja. Aber irgendwie fühle ich mich nicht entspannt. War sehr früh wach. Der Autolärm stresst. Weg hier. Auf zum letzten Streich ... 10:35, Ruine Greifenstein Der Blickt reicht über zwei Bergkuppen hinweg bis gestern Abend. In Gedanken bin ich schon fast wieder zuhause, grüble über Ausrüstungsanschaffungen und die nächsten Touren. Ich zwinge mich, im hier und jetzt zu bleiben. Skills, Skills. Die Sonne blinzelt zwischen den Wolken hindurch. Zum ersten Mal seit vier Tagen! Ahhhhh. 13:40 Uhr Hämmersteigfels Hier oben ist es schön. Friedlich wechseln sich Wald und Wiese ab, liegen gepflegte Gehöfte zwischen hügeligen Weideflächen. Es gibt einen Kegelberg, und eine Discgolfbahn. Verrückt. Und eine Albsteige, ergo Autorauschen. Die Sonne scheint jetzt kräftig, es geht ein sanfter Wind. Mir ist es fast schon ein bißchen warm - aber hey! - ich werde mich nicht beschweren. Mein Rücken tut ein wenig weh. Ich sinniere wieder darüber, ob ich anders packen muss, oder vielleicht wegen längeren Touren einen Rucksack mit Gestell brauche, oder ob ich nur schlecht geschlafen habe? Der Klättermusen Mjölner geistert mir wieder am Verstand herum. Ich sag' ja, alleine wird man schnell leicht verrückt. In der Ferne erahne ich im Dunst den Schwarzwald. Auf geht's zur letzten "Etappe" zum anvisierten Zielbahnhof Bad Urach. Überall klopfen die Spechte. 15:20, Fohlenhof Krähen kreisen über riesigen Weideflächen. Die Gehöfte des Marbachergestütes dominieren mit ihren schicken und herausgeputzten Gebäudearrangements, gepflegten Baumalleen und kilometerlangen Weidezäunen aus ergrauten Baumstangen das Landschaftsbild, verleihen der Szenerie etwas altehrwürdiges voller Tradition. Ich amüsiere mich hier mit ein paar Gehegefrischlingen, da staune ich über ein Speicherbecken im Umbau. Die Beinmuskulator verschafft sich zunehmend Platz im Hirn und lamentiert über die gestrigen Kilometer. Eine kurze Pause an jedem schönen Ort. Aber nicht lang, immer nur einen Schluck Whisky und einen halben Riegel, mich treibt's weiter. Das Ziel liegt zum Greifen nah, der Zugfahrplan steht auf meinem Wegausdruck. Ich schaffe es nie, das Ende genießend hinauszuzögern. Skills, Skills. Vom Rutschenfelsen über den Wasserfall fährt der HW1 zum Abschied nochmal alles auf, was er zu bieten hat. Aussichtspunkte, grüne Wiese, Grillstellen, stürzende Felsabhänge, steile Trails. Ich bin begeistert. Der Whiskyfüllstand sinkt. Die Füße tun weh. Der linke Daumen hat sich entzündet. Ich verpasse jemanden, aber ich weiß nicht, wen. 17:15, Bad Urach Der Zieleinlauf an einer Haltestelle am Ortsrand. Menschen, Autos, Fahrkartenkauf. Noch eine halbe Stunde Zeit. Ich kann nicht so recht still stehen, verfalle in Wahnvorstellungen von deftigem Essen und laufe auch noch den letzten Kilometer zum "Hauptbahnhof". Der sich als schlichte weitere Haltestelle mit Automat, Bänken und Überdachung entpuppt. Weit und breit keine Snackbars, die geflügelte Maultaschen oder auch nur Brezeln mit Butter bieten würden. Zieleinlauffotos für die Daheimgebliebenen mit Grins. Ich habe Farbe im Gesicht, die Sonne knallt. Schwitziges Gefühl. Auf die Bank neben mich quetscht sich eine partygelaunte junge Mädelsbande. Parfürmierte Menschen, die dir auf die Pelle rücken, arrrrg. Es klöppelt der Pfläumli auf der Bank. Man bzw. Frau hat heute den Schulabschluss geschafft. Achso! Jetzt verstehe ich. Kling, kleng, klöng, trifft Whiskyflachmann auf Pfläumlifläschchen. Ich gratuliere. Finde meine Leistung aber auch nicht schlecht, es müssen nach Plan so etwa 150km gewesen sein, darauf noch ein Prost! In Gedanken gehe ich gerade rückwärts, bin wieder irgendwo auf dem Weg. Der Zug fährt ein und irgendwie finde ich rein. Unter strahlend blauem Himmel rase ich duzendkilometerweise durch's Ländle nach Hause. Irgendwo an diesem Punkt verblasst die Erinnerung. Tageskilometer: 29,0
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  30. 7:10 Hoher Berg/Himberg Wie könnte es anders sein? Nebel! Der Bushbuddy brennt, macht mein Frühstück warm, und die Beine auch. Und es gibt die gute "Sonnentor-Schwarztee-Mischung". Es ist also doch nicht alles schlecht. 7:45 Leave no trace: ich fege die Hütte aus und sammle den Partyschund ein. In der Hütte, um die Feuerstelle herum. In mehreren Metern Umkreis im Wald. Gefühlte 3-4 Kilogramm. Mehrere Flaschen, teilweise zerbrochen. Partygrill. Was man halt so braucht. Ich werde mit Vogelzwitschern vom Himberg verabschiedet. Los geht's! Zum Maultaschenwirt! Zum Kilometerfressertag? Es fühlt sich alles gut an. Die zwei- bis dreitägliche Fußpflege aus Hirschtalg (auf den kompletten Fuß, ein paar Gramm pro Tag genügen) und Fußpuder (auf die Fußsohle und in die Socken) wirkt Wunder, die Haut macht die Nässe gut mit. Die aufgestochene Blase am kleinen rechten Zeh drückt etwas. Nur um mich daran zu erinnern, dass das hier harte Arbeit ist In Jungingen laufe ich gedankenverloren an den sicherlich vorhandenen öffentlichen Mülleimern vorbei. Werfe den Partymüll ortsausgangs in eine private Mülltonne. Ich entschuldige mich bei den betroffenen Anwohnern in aller Form. Ihr habt einen Beitrag zur Erhaltung unserer Umwelt geleistet! Danke! 9:30, Köhlerberg Die Hütte hier gleicht der Himberghütte wie ein Ei dem anderen. Ich hätte also doch weiter gehen können ... der Weg hier hoch war allerdings spektakulär und hart. Nix für's Dunkle. Und auch hier liegt viel Müll. Diesmal drücke ich mich aber davor, mich darum zu kümmern. Ein wildwachsendes rotes Dreieck. Richtig herum. Welcher Ultraleichtwanderer hat vor April 2013 seine Schuhe auf dem HW1 zwischen Jungingen und Talheim verloren? Bitte melde dich unter der Chiffre ... 11:10, Dreifürstenstein Wieder ein tolles Stück weg hierher, mit Bärlauch, Blumen, Buchen und natürlich unzähligen Wurzeln. Beim Laufen sinniere ich, ob es wohl wirklich nur abzählbar viele Wurzeln sind, oder doch überabzählbar viele. Ich ringe ein wenig mit mir, und entscheide mich dann für die Abzählbarkeit, überlasse den Beweis aber dem Leser. Man marschiert von Albvorsprung zu Albvorsprung, und kann immer sehen, wo man herkommt, und wo es hin geht. In meinem Kopf ist Ruhe eingekehrt. Ich summe und pfeife ein paar Ohrwürmer, sinniere über Wurzeln, ansonsten ist es still. So diesig es auch sein mag, es ist ein schöner Blick von hier oben. Vor dem spektakulären Bergrutsch am Hirschkopf staune und albere und rutsche ich im Tonboden herum. Hier rutscht ein ganzes Fußballfeld Wald, wie auf gemauerten, brüchigen Stelzen stehend, langsam den Trauf hinunter. 12:20, Bank vor Talheim Vogelgezwitscher. Saftgrüne Wiesen, eine Liegebank. Kann man hier einfach vorbeigehen?! Halb stresse ich mich, weiterzukommen, halb habe ich jetzt den richtigen "Genusswander-Dreh" raus. Es gibt ein heißes Süppchen. Statt dem Bushbuddy werfe ich dafür den Catstove mit dem Alkohol-Notvorrat an. Ist vermeintlich einfacher, geht schneller. Praktisch, diese Kombi. Aber wiegt zusammen (mit Alkohol) zwischen 200 und 300g. Da hätte ich auch einen kleinen Gaskocher mitnehmen können. Ok, der hätte mir natürlich nicht so schön die Hosenbeine und Schuhe getrocknet, wie der Bushbuddy ... 14:30, Riedernberg Die Sicht ist zwar noch nicht großartig, trägt ihren Namen aber jetzt zurecht. Über Talheim hinweg kann ich den Weg der letzten zwei Stunden sehen. Von dort drüben heraufschauend hatte ich schon gewusst: Da musst du wieder hoch! Jeder Brunnen wird mit Socken waschen, auftanken und Kamel spielen gefeiert. Mit über 3L Wasser im Rucksack zieht der Huckepack an den Schultern. Der Rücken zwackt. So ab ca. 9kg wird's bei mir eng mit dem Huckepack. Ich habe diesmal etwas anders gepackt. Statt Buritostyle die Klymit XLite als Rückenpolster. Aber das alleine ist es nicht. Vielleicht schlecht gepackt. Oder brauche ich doch einen Klättermusen Mjölner als Ergänzung zum Huckepack? Ich komme ins ernsthafte Nachdenken. Wenn man alleine ist, wird man schnell leicht verrückt. Diesmal liegen nach Plan 40km ohne weiteres Trinkwasser vor mir. Prost! 15:30, Bolberg Die Sicht! Wieder Talheim! Und auch der Riedernberg liegt dort unter mir. Was für ein Aufstieg ... noch ca. 10km bis Maultasche! 17:30, kurz vor Genkingen, 3+x km bis Maultasche Zwischen Talheim und hier ist vom Trauf nix zu sehen. Im Wald geht es auf und ab, steile, matschige Hänge. Erst ab dem Rosberg ist man wieder oben auf. Vorerst. 18:50, Nebelhöhle Zu! Ist das zu fassen?! Der Maultaschenwirt hat zu!! Hat das jetzt noch alles einen Sinn? Es scheint, die Öffnungszeiten des Maultaschenwirts richten sich nach denen der Höhle. 17:30 Uhr, steht da. Was wäre gewesen, wenn ... ... ich gestern noch bis zum Köhlerberg gelaufen wäre? Dann hätte ich es pünktlich hierher geschafft. Die Enttäuschung steht mir ins Gesicht geschrieben. Ich ertränke meine Trauer in einem großen Schluck Whisky. Telefoniere weinend mit Dennis, schütte ihm mein Herz aus. Er verspricht mir das Blaue vom Himmel. Schön wär's! (Eigentlich telefoniere ich mit meiner Freundin und schütte ihr mein Herz aus. Mit Dennis telefoniere ich nur um herauszufinden, ob er heute abend mein Lager besuchen will, er wohnt ja in der Nähe.) 19:45, Schloss Lichtenstein Die Vögel singen Guten Abend. Es wirkt lauschig hier. Niemand da. Aber die Größe des Parkplatzes spricht Bände. Ich mache Fotos durch Schießscharten. Trinke weiter Whisky. Die Maultaschen, paaah, die liegen hinter mir. Tatsächlich Kilometerfresser heute. Die Lagerplatzsuche läuft. An einer großen Wiese bin ich vorbei gelaufen. Fast kein ebener Platz. Überall Hochsitze. Futterstellen, aufgewühlter Boden. Wildschweine? Lieber weiter, auch wenn's weh tut. 20:15, Ruine Lichtenstein Sieht so aus, als könnte man hier bleiben. Zwei gemütliche Plätze mit Aussicht. Natürlich rauschen die Autos auch hier gar mächtig. 40km müssen es heute in etwa gewesen sein. Jeah! Jetzt wird erstmal gegessen. Zu mehr bin ich auch nicht mehr in der Lage. Der Bushbuddy verbrennt den Holzvorrat, den ich zwei Tage mit mir herum getragen habe, all die Hügel rauf und runter. Skills, Skills. Die Löcher in meinen Possumdown-Handschuhen bewundert. Dem Rauschen zugehört. Whisky geschlürft. Tarp aufgebaut. Gepennt. Unterhalb der Ruine Mordsgezeter im Wald. Wildschweine. Tageskilometer: 44,4
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  31. 9:30 Uhr, Richtung Hörnle Ich gehe bewusst bedächtig los. Der Nebel ist so dick, dass er von den Bäumen tropft. Ich trinke einen Schluck auf die Aussicht, die ich von einer Postkarte in der JH kenne. Die Landschaft wirkt trotz der eingeschränkten Sicht herrlich. Vögel zwitschern. 10:30, NSG Untereck Vom Hörnle wagt sicht der Weg über Felsbrocken hart an der Felskante entlang und führt in einen Taleinschnitt. Frisches Bärlauchgrün erobert den Waldboden und lässt die Luft würzig riechen. 10:45, eine Grillstelle Gedankenlos trete ich auf dem Weg zum Mülleimer in eine tiefe Pfütze. 12:00, Sonnenbrunnen Unter der Schalksburg kräht ein Hahn zu mittag. Am Sonnenbrunnen wird aufgetankt, und ich ziehe erstmal 0,75L Wasser weg. Ich rutsche auf einer Holzplanke aus und falle auf den linken Daumen. 1.-Hilfeset-Skills, 1.-Hilfeset-Skills. 12:45, Bergcafé Burgfelden Es ist zwar noch früh, aber hier sieht's symphatisch aus. Also rein, und einen schwäbischen Wurstsalat bestellt. "Mittel". Ich bin heute ruhiger als gestern. Es muss sich halt alles erst eingrooven. Aber ich fühe mich auch ein bißchen allein. An den Nebentischen junge Leute. Reden über Papers und Formfehler. Bin ich wirklich auf dem Land? Es fallen einen Tisch weiter die Stichworte "Syntace" und "Liteville". Ich bin hier richtig. 17:30, Nägelehaus Ein schöner Teil Weg führt von Burgfelden bis hierher. Ein-, zwei Mal geht es den Trauf halb hinab, ansonsten mit viel Trail an der Kante entlang. Die Sicht wird langsam besser, ich erwische einen Blick auf die Burg Hohenzollern. Tiere am Wegrand. Mal schaut eine Kuh aus dem Stall, mal gackern Hühner in einem Gehege mit Bäumen und Truthähnen. Pferde grasen. Die Alb wirkt hier ländlicher. Hingeworfene Gehöfte mit großen Ackerflächen. Sanft hügelige Landschaft. Vielleicht war es vorher auch schon so, aber der Nebel hatte es versteckt. Die Landschaft hier ist auch grüner. Obwohl kaum weniger hoch gelegen, scheint das Klima mit jedem Schritt milder zu werden. Das Grün sprießt aus den Äckern. An den Südhängen blühen Blumen auf. Alle paar Kilometer hängt eines der roten Dreiecke falsch herum. Das macht einen ganz kirre. Im Nägelehaus gibt es ein Starkbier, und eine Maultasche in Brühe. Mjaaaaammmm. 20:00 Hoher Berg/Himberg Ich bin stolz auf meine Beine, die mich die 6km vom Nägelehaus über wieder tollen Trail in nur knapp über einer Stunde hierher befördert haben. Schweren Herzens entschließe ich mich, hier in der Schutzhütte zu bleiben. Zwar könnte ich versuchen, auf die bisherigen Kilometer nochmal 5-10 drauf zu packen. Andererseits weiß ich nicht so recht, wie es dann morgen laufen würde. Hier zu bleiben heißt, dass ich ein gemütliches Feuer machen kann, und kein Tarp auf- und abbauen muss, also morgen früh zeitig loslegen kann. Außerdem nieselt es. Die Hütte lockt mit ein paar trockenen Quadratmetern. Das dezente Autorauschen von Jungingen herauf gehört allerdings nicht zu den Vorteilen dieses Ortes. Tageserholungskilometer: 32,3
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  32. In der Nacht packt mich plötzlich ein Hund im Nacken! Träume ich. Dabei ist es nur ein Genickkrampf. 20. April, 7:15 Ich wache auf: Schnee und Schneeregen. Ein feuchtes Gefühl beim Griff nach Klamotten und Ausrüstung. Ich habe es fertig gebracht, mich so hin zu legen, dass der Stapel an Sachen genau unter der hinteren Abtropfkante liegt. Die ganze Nacht ist es vom Tarp auf die Ausrüstung getröpfelt. Schon eine Heldentat: in einer Höhle, unter einem Tarp, mit zig Plastikverpackungen um diverse Dinge, und trotzdem ist alles nass. Klasse. Aber so ist das mit den vielbeschworenen "Skills". Interessant wird's dann, wenn sie einen verlassen ... Obwohl mit dem gleichen Holz wie gestern abend, kriege ich den Bushbuddy auch beim zweiten Versuch nicht an. Also den Alkoholnotvorrat für das Müsli angebrochen. Skills. 10:05, kurz vor'm Hirnbühl Harter Tobak. Der Schneeregen fällt mehr waagrecht als senkrecht. Alles nass, die Schuhe, Arme, Haare. Trotz Schirm und Mantel. In der einen Hand der Schirm, gegen den Wind gestemmt. In der anderen Hand ein Carbonstöckchen, für's Vorwärtsrutschen. Eiskalte Finger. Eigentlich funktioniert die Windjacke und der Mantel ganz prima. Und der Schirm rettet mich vor üblem Windburn im Gesicht. Meine Hose ist eine Sommerhose aus dünnem Stoff. Dank 3/4-Merino-Unterhose bleiben die Beine halbwegs warm. Die Hose wird so schnell vom Schneeregen nass, wie sie vom Wind getrocknet wird. Und dennoch: irgendwie kriege ich es nicht unter einen Hut, den Rucksack (bzw. den Holzvorrat hinten im Netz), meine Haare (ich hab' halt einfach zu viel davon), und meinen Oberkörper trocken zu halten. Oder sagen wir mal so: das ständige Auskühlen durch die Feuchte überall am Körper laugt jedenfalls rasend schnell aus. Wie schon im Schwarzwald, so geht's mir auch hier: man unterschätzt die Witterung der Mittelgebirge allzu leicht. Ich wünsche mir Handschuhe herbei, aber ich habe nur die zarten Possumdowns, die sowieso schon von nix Löcher bekommen haben, und will sie nicht gänzlich zerstören. Und das Holz, das hätte ich einfach wegwerfen, und den Frogg-Toggs-Mantel anziehen sollen. Aber irgendwie komme ich da nicht drauf. Wer weiß, ob ich heute noch trockenes Holz finde. Nur vorwärts, nur vorwärts. Die Skills, die Skills. Über die bestimmt ganz großartigen Feld- und Wiesenwege, die die Löcher in meinen Trailrunnern mit Matsche stopfen, geht es nordostwärts. Wenn es weiter so nass bleibt, habe ich eigentlich keine Wahl: heute nacht muss drin geschlafen werden. 12:30 Uhr, Quirinenkapelle bei Gosheim Die Quirinenkapelle: 1858 von einem Uhrmacher gebaut, mit Hilfe von vielen Gosheimern: der Ziegler spendete Kalk, Ziegel und Backsteine, die Gosheimer Kirche Bilder. Die Ehefrau Maria stiftet das Giebelbildnis. Gebaut "dem Wanderer zum Schutz vor Unwetter ..." - Voilá! Ich trockne hier ein bißchen. Snacke ein paar Nüsschen. Zünde ein Lichtlein an. Ab Gosheim setzt prompt eine Regenpause ein. Der Schnee dünnt aus. Ich falle fast in die Bäraquelle. Vom Lemberg bis zur Ruine Hohenberg zeigt sich der HW1 von seiner Sahneseite. In irren Schwüngen geht's mal hoch, mal runter, haken schlagend, immer hart an der Traufkante entlang. Es wandert sich wundervoll. Obwohl mein Schuh-"Profil" dem nassen Laub nichts entgegen zu setzen hat. Doch der HW1 kann auch anders. Zwischen Hohenberg Grillplatz (endlich eine Quelle! Auftanken!) und Plettenberg müht man sich auf Teer dahin. Während der Vormittag vor allen Dingen durch einen brutalen Windchill zu schaffen macht, lässt der Nachmittag den Schnee verschwinden, und bietet stattdessen: hirnloses Verlaufen. Zwei Mal übersehe ich das rote Dreieck des HW1, und gehe in die Irre. Liegt's and der Anstrengung? Der fehlenden Brille? Wie dem auch sei - ohne Karte und ohne rotes Dreieck weiß ich dank Minikompass zwar, wo ich hin will. Aber wie ich da am besten hin komme, das weiß ich nicht. Ich laufe einen weiten Umweg durch eine Feuchtwiese. Ahhhh, endlich richtig nasse Füße. Irgendwann habe ich das rote Dreieck wieder, und verliere es auch wieder. Gehe parallel auf einem anderen Weg weiter und hoffe, dass er mich ebenfalls an mein anvisiertes Ziel bringt: die Jugendherberge Lochen. Von den Aussichtspunkten und -Türmen, den Picknickplätzen am Trauf, habe ich heute nix. Hinter Laub und Schnee ist meist nur: grauer Äther. 21:45, Jugendherberge Lochen Nach zu vielen Umwegen und Kilometern schaffe ich es schließlich in die JH Lochen. Improvisiertes Pastagericht aus dem Beutel, denn die Küche hat schon zu. Dafür ein Bier. Die Füße tun weh. Die Nässe den ganzen Tag war nicht gut. Mal sehen, wie sich mich morgen tragen. Und ob sich das Wetter wirklich bessert. Was für eine Aufregung ... Tageskilometer: 43,3
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  33. 19. April, 16:53 Der Trauf. Der Nordrand. Die Reise beginnt, witzigerweise, mit der Fahrt mit der Schwarzwaldbahn. Hausach, Triberg, St. Georgen. Von Donaueschingen geht es dann weiter nach Tuttlingen. Und dort geht's los! Im Zug ein paar lustige junge Menschen um die 18. Singen Andrea Berg. Ab Villingen regnet es. Aber dafür steigen hier die Primark-Tüten aus. 17:45, Tuttlingen Es ist kalt, und es sifft. Viel Wasser in den Flüssen. Die Wanderer müssen verrückt sein 18:15, Tuttlingen "TuWass!" "Tuttlingen, die Stadt, die dich überraschen wird!" "We are anonymous!" - die Beschilderung für den HW1 narrt mich zuerst ein wenig, aber sie befindet sich in interessanter Gesellschaft. Die Donaupromenade entlang geht es recht einladend los. Es tröpfelt. Kurz nach Tuttlingen geht es trailig hinauf. Ja! Ich erkenne den Albrandweg sofort wieder. Der Weg schlängelt sich an leuchtenden Moospolstern entlang. Hunderte Regenwürmer kriechen den Tropfen entgegen. Gute Aussicht. Zumindest theoretisch. Natürlich war auch der Forst schon hier. 500 Meter geht es mühsam durch matschigen, aufgewühlten Sandboden. Jetzt bin ich schon nach 10km braun besprenkelt bis zur Brust ... 22:15 Bettelmannskeller ... und bin auch nicht wirklich weit gekommen! Ich war schon an der Höhle vorbei gelaufen, schaute dann nochmal auf die Uhr, und dachte: "Eine Höhle?! Besser geht's doch gar nicht!" Ich sammle Holz, mache mir in der Höhle ein Nest. Es tropft ein bißchen von der Decke. Also spanne ich die MonoLoge über mir auf. Werfe den Bushbuddy an, koche zu Abend und trockne meine Trailrunner. Ja, das funktioniert. Bushbuddy, ick liebe dir. Muss die Kilometer halt morgen wieder aufholen ... Tageskilometer: 9,5
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  34. Auf dem Westweg habe ich mir angewöhnt, die Strecken vorher genau herauszurecherchieren, und wichtige Wegpunkte übersichtlich zu tabellieren (hier die Westweg-Tabelle im "Beta-Stadium"). Statt einer Karte schleppe ich dann nur einen schlanken Din-A4-Ausdruck mit mir herum. Aber man ist ganz und gar abhängig von der Wegbeschilderung. Der HW1 geizt mit Quellen, sehe ich durch die Recherche. Gut, dass zu wissen. Essen wird eingekauft, die bewährte Mischung. Fertiggerichte, Müsli, Riegel, Nüsse, Lembasbrot. Im Biosupermarkt gibt's vielfältige hochkalorische Naschereien. Diesmal wiege ich alles ab und liste in einer Kalorientabelle, denn ich will mal gerne wissen, was eigentlich wie viel "geladen" hat. Es sind 480kcal/100g im Schnitt. Und wie ich das ganze optimieren kann. Analyse steht noch aus. Einen Lerneffekt gibt es direkt: Ich stelle verdutzt fest, das die ganzen Verpackungen zusammen fast 180g wiegen. Das ist deutlich mehr, als ich erwartet hatte. Beim nächsten Mal werde ich aufmerksam schauen, welche Sachen sich direkt zusammen verpacken lassen, um ein paar Fetzen Folie und Papier einzusparen. Als Maultaschenfan plane ich natürlich kulinarische Schmankerl wie den Maultaschenwirt mit ein! Das schont den Rücken, und freut den Gaumen. Der Wetterbericht für das angepeilte Wochenende Ende April: Tag 1: Schietwetter Tag 2: Schietwetter Tag 3: wechselhaft Tag: 4 Sonne. Vielleicht. Na gut. Herausforderung angenommen. Die Ausrüstung wird zusammengewürfelt. Bushbuddy, Laufbursche-Tarp. Regenmantel und Schirm. Eine Mischung an Kleidung für kaltes bis nicht so kaltes Wetter. Aber nur die dünnen Rennradhandschuhe als Scheuerschutz für die Trekkingstöcke, und die zarten Possumdowns. Zwei Paar Socken. Eine Unterhose am Mann. Muss reichen. Bin ja alleine unterwegs. Whisky in Fassstärke. Die nach 600km eigentlich schon total ausgelatschten Trailrunner. Am Ende etwa 7kg ohne Wasser im Huckepack. Zu schwer für meinen Geschmack. Ich hab' hier wohl noch nicht genug gelernt. Hab' die Komfortzone nicht verlassen?
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  35. Das ist eine komplexe Sache, wo auch ganz viele individuelle Aspekte reinspielen. Gewichtsverlust auf Tour hängt u.a. auch davon ab, wie dein Gewicht/BMI/Trainingszustand vorher waren und vom Wasserverlust. Kalorienbedarf ist nicht nur aktivitäts- sondern auch stoffwechsel-, alters- und genderabhängig. Das musst du für dich selber rausfinden - Kalorienbedarfsberechnung kann einen Anhaltspunkt liefern. Mein Bedarf wäre z.B. rein rechnerisch bei weiblich, 46kg, BMI 17,5 und sehr schwerer Arbeit 2500 Kalorien - verdoppelter Grundumsatz, bin also relativ einfach zu erhalten . Das macht unterm Strich um die 500-700g, Gewichtsverlust unterwegs nach 4 Wochen (700km, 30.000HM) minimal - 1-3kg. Was die Zusammensetzung auf Tour anlangt, ist die Kombination von leichtverdaulichen Kohlenhydraten (Nudeln, Müsli) mit noch leichter verdaulichen Kohlenhydraten (Zucker = Schokolade) das sicherste Rezept und die direkte Autobahn zum Heisshunger. Das kann funktionieren, wenn man dem Körper regelmässig Nachschub liefern kann, weil man das alles mitträgt - effektiv ist was anderes. Kann man mit einem Strohfeuer vergleichen - fluscht schnell hoch, gibt aber keine Wärme. Wenn man richtig einheizen möchte nimmt man doch besser ein Buchen- oder Birkenscheit. In der Ernährung wären das komplexe Kohlenhydrate und für die Ausdauerleistung vor allem FETT. Ein deutliches Mehr an Leistung erhält man auf Dauer nicht durch Unmengen an Futter sondern durch eine Umstellung und Ergänzung durch Fett. Fett ist das leichteste Lebensmittel - es enthält mehr als doppelt so viel Energie wie Kohlenhydrate oder Eiweiss. Hochwertiges Fett wie Olivenöl kann man in grossen Mengen essen - 2El Olivenöl (20-24g) ins Abendessen machen gleich 200 Kalorien plus und da schaut so eine Portion noch nicht einmal fettig aus. Praktisch gesehen hängt die Essensration davon ab, wo und wie lange deine Touren dauern, ob und wie oft sie Anbindung an die Zivilisation haben oder in der Wildnis stattfinden, welche Lebensmittel lokal verfügbar sind und ob du die magst. Darüber hinaus noch, wo deine persönlichen Prioritäten liegen - billig oder hochwertig, mit Fleisch oder vegetarisch, vegan, diverse Unverträglichkeiten, Geschmack, etc. Der Geschmack ändert sich oft unterwegs! Ich bin vergleichsweise anspruchsvoll - manche würden vielleicht Gourmet dazu sagen - und bevorzuge hochwertiges Ausgangsmaterial, billig ist mir für Lebensmittel gar kein Kriterium, dafür aber möglichst kein synthetischer Industrie-Einheitsgeschmack aus Convenienceprodukten, ausserdem muss ich noch einige Unverträglichkeiten berücksichtigen. Ich baue meine Futterrationen üblicherweise aus einem Kohlenhydratträger wie Brot, Getreideflocken, Nudeln, Polenta, Couscous, Bulgur, Quinoa, Pürree mit Fett (Olivenöl, Nüsse) und einem Gewürz (Trockenpesto, Muskat, Brühe etc.) zusammen. Eiweiss kommt aus Haferflocken und Quinoa ganz gut und dann noch aus selbstgemachtem BeefJerky oder Käse (Parmigiano oder Grana), Nüsse aller Art, Linsen, Bohnen, Avocado. Um diese Basis gibt es dann noch eine kleine Garnitur aus Komfortfutter wie Chips, Cracker, Marzipan, Schoko, Trockenfrüchte, Weingummi, Pudding, Blaubeersuppe. @Zyklusverlust: ein so massiver Gewichtsverlust unterwegs, dass es zum Aussetzen der Regel kommt ist medizinisch sehr bedenklich und eigentlich ein Zeichen, dass da ernährungstechnisch einiges im Argen liegt. Wenn man als Frau noch einmal Wert auf Fruchtbarkeit legt, dann ist ein solcher Körperfettabbau kein gute Idee - kann im schlimmsten Fall auch einmal endgültig sein und der Zyklus springt nicht mehr an ...
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