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Pine – Lake Roosevelt Marina (~185km) Nach einem ausgiebigen Zero Day in Payson, der Nachbarstadt von Pine, ging es weiter in Richtung Lake Roosevelt, dem größten See Arizonas. Dieser Abschnitt des Trails war dafür berüchtigt sehr wild, steinig und abgeschottet zu sein. Ich hatte mir vorgenommen die ganze Etappe in fünf Tagen zu bewältigen, um es noch am Samstag nach Superior zu schaffen, wo ein neues Paar Schuhe im lokalen Post Office auf mich warten würde. Homeless Guy schloss sich mir an, da sein Urlaub nur begrenzt war und er deshalb seine tägliche Distanz hochschrauben wollte, um noch möglichst viel vom Trail zu sehen. Gemeinsam mit Hot Sauce starteten wir am Vormittag am Pine Trailhead und ließen die Kleinstadt hinter uns. Wir wanderten zunächst entlang von Strommasten und genossen das wunderschöne Panorama, das sich vor uns auftat. Nach dem Betreten der Matzatal Wilderness verschlechterte sich der Zustand des Trails erheblich und wir hatten teilweise Schwierigkeiten den richtigen Weg zu finden. Der Boden bestand lediglich aus losem Geröll, welches schnelles Vorankommen unmöglich machte, da man ständig Angst hatte umzuknicken. Des Weiteren machten die unzähligen Dornenbüsche entlang des Pfads unseren Armen und Beinen zu schaffen und hinterließen blutige Kratzer auf unserer braungebrannten Haut. Aufgrund meiner langen Hose kam ich im Vergleich zu den anderen dabei noch glimpflich davon. Am Abend schlugen wir gemeinsam unser Lager in der Nähe einer Quelle auf und genossen das orange-lilane Nachglühen des Sonnenuntergangs, das am Firmament loderte, während die zahlreichen Hügel in der Peripherie allmählich in der Dunkelheit verschwanden. Am nächsten Tag überquerten wir am frühen Morgen den East River Verde, den ersten Fluss seit unserem Aufenthalt im Grand Canyon. Das River-Crossing stellte sich einige Minuten später als völlig unnötig heraus, da sich nur wenige hundert Meter flussabwärts eine natürliche Brücke befand. Bei der Hitze, die an diesem Tag herrschte, war das kalte Wasser jedoch eine willkommene Abkühlung gewesen. Wir füllten unsere Mägen literweise mit frischem Flusswasser und dösten eine Weile auf dem warmen Sand des Flussbetts vor uns hin, bevor Homeless Guy und ich uns auf den Weg machten, um den ersten mächtigen Anstieg dieser Etappe in Angriff zu nehmen. Hot Sauce entschied sich hingegen dafür, noch etwas länger dort zu verweilen. Die 1000 Höhenmeter, die wir in der gleißenden Sonne bewältigen mussten, waren mühsam und nur mit einigen Pausen zu bewältigen. Nach dem wir den Berg bezwungen hatten, machte sich Erleichterung bei uns breit und wir stiegen im Licht der untergehenden Sonne noch bis zu einem geeigneten Campspot ab. Als wir dort ankamen, waren wir jedoch nicht allein. Wir trafen auf eine Trail-Crew, die mit der Instandhaltung der dortigen Wege beauftragt worden war und dort ihr Basislager aufgeschlagen hatte. Wie sich im Laufe des Gesprächs mit ihnen herausstellte, hatten sie viel zu viel Essen dabei und waren froh, etwas an uns abzutreten. Wir verputzen unmenschliche Mengen an Mac and Cheese, Eintopf und Früchten, bevor wir uns schlafen legten. Der dritte Tag war wiederum geprägt von Hitze und ständigen An- und Abstiegen durch steiniges Gelände. Die Sohlen unsere Füße waren durch das Terrain mittlerweile so in Mitleidenschaft gezogen wurden, sodass die ersten Schritte am Morgen, dem Laufen auf glühenden Kohlen gleichkamen. Homeless Guy und ich kämpften uns von einer Wasserquelle zur nächsten, in der Hoffnung ein schattiges Plätzchen auffinden zu können. Dabei verlief der Trail vermehrt durch Auswaschungen, die aufgrund ihrer Lage wie ein natürlicher Backofen fungierten. Nach 27 Meilen endete der Tag für uns beide und wir schlugen unsere Zelte völlig erschöpft direkt neben einer Dirtroad auf, die den Trail kreuzte. Am Folgetag verlief der Trail unter einer Interstate entlang, die in Richtung Westen nach Phoenix führte. Homeless Guy und ich ruhten uns im Schatten des Tunnels aus. Ihn hatten die letzten Tage sichtlich mitgenommen und aufgrund des Zeitdrucks, der ihm im Nacken stand, entschied er sich dafür nach Phoenix zu hitchen, um seinen Rückflug zu buchen. Nachdem wir uns voneinander verabschiedeten, kletterte er über das Geländer auf die Interstate und streckte seinen Daumen raus. Ich verließ währenddessen die kühle Geborgenheit des Tunnels und begab mich erneut in die erbarmungslose Mittagshitze. Ich quälte mich an diesem Tag wieder auf einen der unzähligen Berge, die das Landschaftsbild prägten. Die Four Peaks, ein Gebirgszug, der aufgrund seiner markanten vier Gipfel diesen Namen trägt, dominierte dabei mein Sichtfeld. Als ich am Ende des Tages auf einer Dirtroad entlanglief, hielt eine Frau in ihrem Geländewagen direkt neben mir an und überhäufte mich mit Süßigkeiten und Wasser. Kurze Zeit später fand ich ein wunderschönes Plätzchen, von dem man einen atemberaubenden Blick auf den Lake Roosevelt hatte. Der letzte Tag auf diesem Abschnitt begann mit einem absoluten Highlight: Ich kletterte auf eine kleine Erhöhung in der Nähe meines Lagers und betrachtete die aufgehende Sonne, die direkt hinter dem See emporstieg. Danach begann der mühsame Abstieg in das Tal, der durch umgemähte Bäume, die nun auf dem Trail lagen, zusätzlich erschwert wurde. Als ich das Gebirge verlassen hatte und dem See immer näherkam, verwandelte sich die Landschaft allmählich in das stereotypische Arizona, das man von Bildern kennt: Riesige Saguaro-Kakteen türmten sich vor mir auf während ich durch den roten Wüstensand schritt. Hier unten war es deutlich heißer als an den Tagen zuvor und mein Wasserverbrauch stieg rasant an. Als ich an einigen Yucca-Palmen vorbeikam, und fast die Landstraße erreicht hatte, die über eine Brücke zur Lake Roosevelt Marina führte, bewegte sich plötzlich eine Schlange über den Trail. Ich blieb stehen und musterte sie zunächst und stellte fest, dass es sich um keine giftige Klapperschlange hielt (Es war eine Gopher-Snake, wie ich später erfuhr). Nach einiger Zeit bewegte sich das Tier und kroch wieder weiter in Richtung Gebüsch. Nur noch eine Meile Roadwalk trennte mich von eiskalten Getränken, Strom und fettigem Essen, doch der Trail hatte etwas anderes mit mir vor. Nachdem ich die Brücke überquert hatte, führte der Weg wieder zurück in den Busch und ließ mich dabei eine unnötig steile, zusätzliche Passage in der gleißenden Mittagssonne bewältigen, auf der ich mir das mehrmalige verbale Ausstoßen von Fäkalwörtern nicht verkneifen könnte. Wäre ich doch bloß auf der Straße geblieben. Nach dreißig Minuten war die Tortur vorbei und ich stand vor den heiligen Hallen der Roosevelt Lake Marina, eine Oase für Thruhiker des AZT, die neben einem Restaurant auch einen kleinen Shop beherbergte. Als ich das Restaurant betrat, kam mir direkt die herrlich kühle Luft der Klimaanlage entgegen und der Geruch vom gebratenen Fett lag im Raum. Nachdem ich meine Essengelüste befriedigt hatte, machte ich es mir auf der Veranda bequem und ließ meinen Blick über den mattblauen See schweifen.7 Punkte
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Mittlerweile habe ich den Schlafsack nicht mehr. Das Konzept unten weniger und oben mehr Apex hat nicht nicht überzeugt. Wenn ich mich auf die Seite gedreht habe, wurde der Rücken kalt. Ich drehe mich nicht im Schlafsack, sondern mit dem Schlafsack und bei 8 Grad habe ich auch gefroren. Für ruhige Rückenschläfer mag das funktionieren. Weiterhin hat mich das Wärme/ Gewichtsverhältnis nicht überzeugt. Der Schlafsack hat einen robusten und vermutlich schweren Reißverschluss. Ich habe mittlerweile zwei Quilts von GramXpert (Simplite) in 167er und 267er Apex. Der 167er hat mich mit Jacke bis 8 Grad etwa warm gehalten und der 267er bis 2 Grad ( und da war noch etwas Spielraum).3 Punkte
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So lange es nicht über 30°C und keinen Schatten hat und noch 800hm rauf geht, so lange die Knie oder Schienbeine nicht gegen jeden Schritt lautstark protestieren, so lange der Himmel nicht schon den vierten Tag kübelweise Wasser über mir ausgießt, so lange ich nicht schon 4 Stunden durch matschige Rückewege stapfe, so lange die Schneefelder mich nicht so ausgebremst haben dass ich es nur noch mit einer Kraftanstrengung rechtzeitig am Samstag zum Resupply schaffe, so lange fühle ich tagsüber selten den Drang, mich zu beschallen. Wenn aber eins oder gar mehrere davon zutreffen, dann ist so ein Stöpsel im Ohr schon eine feine Sache. Auch wenn ich daheim vor der Haustüre unterwegs bin und die vielen unvermeidlichen Teerstraßen zwischen den Waldstücken überbrücken muss (Google Maps legt nahe, dass es in Bayern wenige so zerpflückte Kulturlandschaften gibt wie hier) höre ich gerne etwas, was mich von der Tristesse ablenkt. Oder wenn die Taube am Campingplatz den ganzen Tag "Sternenhimmel" gegurrt hat und ich den verdammten Ohrwurm nicht mehr los werde. Allerdings hilft es ungemein, darauf zu achten, dass Ohrhörer und Smartphone den gleichen Anschlusstyp verwenden. Sonst kann es vorkommen, dass man den ganzen Westweg lang ein paar nutzloser Ohrhörer mit sich herum schleppt und in Basel am Bahnhof immer noch "Sternenhimmel" summt.3 Punkte
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Brauche einen UL Kunstfaser Schlafsack bis ins minus
Biker2Hiker und ein anderer reagierte auf Brilo für Thema
2 Punkte -
Mein Kochset - gut aber zu schwer
fatrat und ein anderer reagierte auf khyal für Thema
Das ist eine gute Multi-Using-Geschichte... 1. Lege ich das Teil unter den Brenner, es reduziert das Risiko, dass der Brenner, wenn ich ihn mal verpennt schraeg auf unebenen Grund stelle, mir, mitsamt Essen drauf, umkippt. 2.Bei niedrigeren Temps wirkt es als Isolierung nach unten d.h. der Kocher bzw Brennspiritus kommt schneller auf Betriebstemperatur, was in der Vorheizphase etwas Brennstoff spart. 3.Ein Brennspiritus-Brenner wird auch nach unten heiss, bei empfindlichen oder leicht entzuendbaren Grund schuetze ich damit den Untergrund, in diesem Sinne kann ich entsprechend dank Carbon Felt in unbewirtschafteten Refugios den Brenner auch auf dem Tisch benutzen, ohne Brandspuren zu hinterlassen. 4.Wir sind ja alle drauf aus, Gewicht zu sparen, wenn man jetzt nicht gerade nur Overnighter macht, sondern auch weiter unterwegs ist, ist der Brennstoff, gerade bei groesseren Re-Supply-Abstaenden, meist ein groesserer Gewichtsfaktor als Brenner, Topf usw, deswegen ist es wesentlich, durch entsprechenden Umgang mit der Ausruestung soviel Brennstoff, wie moeglich, zu sparen. Neben anderen Faktoren sollte man halt nicht wie zuhause kochen (Wasser aufheizen bis es kocht, dann den Food reinkippen und die noetige Minutenanzahl kochen lassen), sondern Food mit kaltem Wasser auf den Kocher stellen, Brennspiritus so abgemessen, dass es gerade reicht, das Wasser mit Food zum Sieden zu bringen, wenn passiert, stellst Du den Topf zur Seite mit Deckel drauf und laesst es ohne Waermequelle ziehen. Wenn es nicht gerade Sommer ist, verhindert nun der Carbon Felt unter dem Topf, dass von unten unnoetige Abkuehlung passiert. OT: Ich bin bei meinen Trainings immer wieder etwas erstaunt, dass viele Teilnehmer sich zwar meist im Vorfeld sehr viel Gedanken um die Ausruestung gemacht haben, mit manchmal wochenlangem Kampf um jedes gr, aber wie man nun diese prefekt einsetzt bzw wie man unterwegs "gewichtsparend" und nachhaltig handelt, ist dann haeufiger, bis ich es anspreche, nicht so im Fokus. btw durch den Brennstoff-Verbrauch bzw je nach Brennstoff und Gebiet eingeschrankte Brennstoff-Re-Supply-Moeglichkeiten hatte ich auch schon Touren, bei denen ich mit einem 300 g Multifuel-Kocher 1/2 kg leichter unterwegs war, als ich es mit der obigen 70 g Brennspiritusversion gewesen waere...also immer schoen fuer alles offen bleiben und nix ausschliessen Ah dann mal gleich die Warnung vor dem Klassiker, irgendwann schmeisst jeder ULer, der mit Brennspiritus haeufiger unterwegs ist, den brennenden Kocher um, was dazu fuehrt, dass eine groessere Lache brennende Fluessigkeit auf dem Grund ist...nicht austreten, es sei denn Du hast Feuerwehrstiefel o.A. an , das endet evtl mit brennenden Sandalen / Schuhen, besser brennbares Material ringsrum entfernen, ausbrennen lassen, der Zauber ist nach ein paar min vorbei...2 Punkte -
Nachdem ich jetzt ein paar Wochen hier Mitglied bin und schon ein paar Monate mitlese, möchte ich gern im folgenden einen Trail vorstellen über den hier noch nicht viel berichtet wurde. Ich möchte vorher noch anmerken, dass ich bedingt durch Budget, Wissen und dem was ich schon hatte nicht wirklich ultraleicht unterwegs war, aber dank des Forums ein wenig optimieren konnte. Allgemeines Der C2C verläuft einmal Quer von Küste zu Küste durch drei Nationalparks: die North York Moors, Yorkshire Dales und das Lake District. Dabei gibt es nur einen Abschnitt von circa 35km von Osmotherly bis Richmond, welcher ausschließlich durch flaches Agrarland mit viel Straße führt. Ich habe mich für die Laufrichtung Eastbound entschieden um mir den schwierigsten und schönsten Teil des Lake Districts für den Schluss aufzuheben und würde es auch wieder so tun. Trail: Wainwright's Coast to Coast, Nord England Zeitraum: 07.08.2020 - 17.08.2020 Laufrichtung: Ost → West (Robinhood's Bay, Nordsee → St Bees, Irische See) Distanz: ~300 Kilometer Höhenmeter: ~9000 Wetter: Meist schwüle 25°C, Nachts um 10-12°C Navigation: Guthooks Wandererfahrung vor dem Trip: Forststeig, Kumano Kodo Etappe Startort Zielort Strecke Unterkunft 1 Robin Hood's Bay → Cliffs of RHB [2,5km] wild2 Cliffs of RHB → The Lion Inn [43km] The Lion Inn3 The Lion Inn → Lovesome Hill [43,6km] Lovesome Hill Farm4 Lovesome Hill → Richmond [25km] The Lion Inn5 Richmond → Keld [35,5km] Bunk Barn & Yurds6 Keld → Raisbeck [35,3km] New House Farm7 Raisbeck → Angle Tarn [34,8km] wild8 Angle Tarn -> Borrowdale [29,3km] Chapel House Farm9 Borrowdale → Ennerdale Water [17,6km] wild10 Ennerdale Water → St. Bees [28,9km] New House Farm 0 Anreise Ich nahm den zeitigsten Flug nach Edinburgh und nachdem sich die Einreise trotz Corona sich als völlig unkompliziert darstellte, war ich bereits 40 Minuten nach der Landung schon in der Innenstadt. Dort blieb mir eine Stunde um eine Gaskartusche zu besorgen. Nach den ersten vier von google als "Outdoor shop" ausgewiesenen Läden sank meine Hoffnung auf warmes Essen für die nächsten Tage - dank Corona waren sie entweder geschlossen oder hatten noch keine neue Lieferung erhalten. Erst der letzte Shop auf meiner Liste konnte mir den Tag retten. So schaffte ich haarscharf noch meinen Zug nach Darlington von wo ich in den Zug nach Middlesbrough umstieg. Weiter ging es mit dem letzten Bus des Tages in Richtung des Startpunktes in Robin Hood's Bay, welches wegen eines Unfalls laut Busfahrer komplett von der Außenwelt abgeschnitten war. Immerhin durfte ich mitten auf der Landstraße aussteigen um querfeldein die letzten 5km bis zu meinem Ziel zu bewältigen. 1. Etappe (2,5km) Erst um 8 am Startpunkt angekommen ging es schnell mit den Füßen in die Nordsee und anschließen sofort auf den Weg, die Klippen hinauf um in der letzten Sonnenstunde noch einen Platz zum campen zu finden. Klippen um Robin Hood's Bay Der schönste Spot direkt am Ersten Tag (dem anstrengendsten) nach 18 Stunden Anreise und 2 Stunden wandern. Besser kann es natürlich nicht los gehen und motivieren für die nächsten 9 Tage.1 Punkt
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Sentiero Italia
jtrail reagierte auf German Tourist für Thema
Nachdem ich mich hier im Frühjahr nach Zustand des Sentiero Italia erkundigt habe, bin ich den Weg mittlerweile fast komplett durch Italien gewandert - und habe dabei einen der spannendsten Fernwanderwege Europas entdeckt. Und das will ich euch nicht vorenthalten! Der SI zieht sich auf 7.000 km und verschiedenen Varianten durch das ganze Land - von den Alpen bis Sizilien und Sardinien. Dabei verläuft er oft auch parallel oder gar gleich mit dem E1 oder anderen bestehenden Fernwanderwegen wie dem Ligurischen Höhenweg oder der GEA. Während der E1 eher ein ziemlich totes Projekt zu sein scheint, kaum markiert ist und die Wege an vielen Stellen nur auf der Webseite des E1 existieren, war der SI erstaunlicherweise fast durchgängig markiert - aber nicht immer durchgängig passierbar …. Verläuft er identisch mit dem Ligurischen Höhenweg oder der GEA, ist die Markierung hervorragend und der Weg gut in Schuss. Weiter im Süden ist er zwar immer noch fast durchgängig markiert, aber manchmal hatte ich den Eindruck, dass der Wegewart der Letzte war, der hier mal vor ein paar Jahren durchgegangen ist. Ich stand einige Male vor komplett wegerodierten Wegen oder völlig überwucherten Pfaden. Und wenn die Route mal auf Verbindungsstrecken über Straßen und durch Orte führte, fehlten die rot-weißen Markierungen ebenfalls. Zu meiner großen Freude konnte ichaber feststellen, dass der CAI den Weg aktiv pflegt und weiterentwickelt! Einige Tracks, die ich mir noch vor meinem Aufbruch im Mai heruntergeladen hatte, waren im Oktober schon nicht mehr aktuell und auf der CAI-Webseite mit der neuen Wegführung ersetzt worden. Unattraktive Passagen werden so sukzessive verbessert. Die Route führt über den Alpenkamm über den gesamten Apennin bis nach Sizilien und verläuft daher größtenteils auf über 1000 Metern Höhe mit einem ständigen Auf und Ab einschließlich der entsprechenden Höhenmeter. Die Strecke durch die Alpen habe ich persönlich mir erspart und habe über den E1 durch die Poebene „abgekürzt“ - keine so gute Idee, hier mitten im Hochsommer durchzulaufen, aber als Thruhiker ist man halt nicht immer zur passenden Jahreszeit am richtigen Ort. Doch kaum hatte ich auf dem Ligurischen Höhenweg den SI erreicht, wurde es fast durchgängig richtig spektakulär, denn die Route bleibt immer oben auf dem Gebirgskamm. Ich persönlich kenne keinen anderen europäischen Fernwanderweg, der über eine so lange Strecke durchgängig so spektakulär und gleichzeitig einsam verläuft. Mir war auch nicht klar, wie viele grandiose Nationalparks und Naturreservate es in Italien gibt, durch die der SI immer wieder führt. Ich habe auf 2.400 km Italien keinen einzigen anderen Fernwanderer getroffen, wenngleich in den populären Nationalparks natürlich in der Hochsaison manchmal Heerscharen von Tagestouristen unterwegs waren. Von diesen Hotspots mal abgesehen war ich allerdings fast immer alleine. Das machte auch das Wildzelten extrem einfach! Aufgrund der Landflucht ist die Gegend entlang des SI kaum mehr besiedelt, doch die schon lange nicht mehr genutzten Steinmauer-Terrassen oder Köhlerplätze sorgten für easy wild camping, herrenlose Feigenbäume und verwilderte Weinstöcke für ein leckeres Zubrot am Wegesrand. Ich stieß auf erstaunlich viel freilaufendes Vieh: Kühe, Pferde, Schafe und Ziegen, die allerdings oft von den Maremmano-Hütehunden begleitet werden - und mit denen ist nicht zu spaßen. Glücklicherweise sind diese Herdenschutzhunde gut erzogen und nicht aggressiv, sondern verteidigen nur ihre Herde. Auch von den Hofhunden wurde ich nur angebellt, aber nicht gebissen. Die Hunde sind auch notwendig, denn im Apennin gibt es jede Menge Wölfe und teilweise sogar Bären. Die meisten natürlichen Quellen sind gefasst, aber leider nicht vollständig in den OSM-Karten eingetragen. Das machte die Wasserversorgung schwierig und nicht planbar, obwohl es eigentlich genug Quellen gibt - nur weiß man halt im Voraus nicht genau, wo. Dasselbe gilt für die Proviantversorgung. Der Weg führt immer wieder durch kleine Dörfer, wo es noch kleine Läden oder eine Bar gibt - aber leider ist das nicht immer vorher genau zu recherchieren. Dennoch habe ich in der Regel immer nur Proviant für ein paar Tage tragen müssen. Die Route verläuft erstaunlich zivilisationsfern, führt aber an Unmengen von Wegkreuzen, Kapellen, Einsiedeleien und Heiligtümern aller Art vorbei. Mit viel Mühe könnte man den Weg auch ohne Zelt gehen und in Rifugios oder Dörfern übernachten. Je weiter man in den Süden kommt, desto billiger werden die Übernachtungsmöglichkeiten. Für ein Einzelzimmer habe ich in der Regel zwischen 30 und 40 Euro bezahlt und dafür wahre Paläste bekommen. Kurzum: Wer eine spektakuläre, zivilisationsferne und unentdeckte Route fernab der populären Destinationen sucht, ist hier genau richtig. Ein echter Geheimtipp! Für Anfänger ist der SI allerdings nicht geeignet. Es braucht schon etwas Pioniergeist, ein GPS-Gerät einschließlich Navigationserfahrung und teilweise eine Machete … Wer jetzt neugierig geworden ist: auf meiner FB-Seite (siehe Signatur) habe ich von unterwegs jeden Tag gepostet. Und natürlich beantworte ich hier auch gerne Fragen.1 Punkt -
anlass: 2! erstmal mein gemotze weil hier manchmal mehr flomarkt als outdoor ist. der zweite: ich muss manchmal einfach raaaauuuss! so hab ich am freitag abend um halb 10 noch schnell den jolly jumper gesattelt. auf grund meiner wohnlage gehts fast überall bergab und so bin ich mit defektem, stroboskopartigem licht noch schnell 2,5km den wald hinunter und hinein. auf dem grasbewachsenen letzten stück waldweg werden meine schuhe komplett nass, aber macht nix. hinschmeissen tu´ich mich nur unter ein paar fichten. kranken. die schauen am kopf aus wie ich, aber bei mir ists das alter ( hihi, seit ich 26 bin geht das schon, vielleicht haben die fichten ja auch noch paar jahre drin...). der rucksack burrito mit den 40l ohne schaummatte steht grob gepackt eh im eck, ich schmeiss noch die neoair dazu, den quilt und daunenjacke, den bivvisack, das fotozeug und die tasse mit dem kocher. mit dem halbaufgeblasenen kopfkissen steife ich ihn aus. stuhl und stativ aufs rad geschnallt und mit ungefähr 6 kilo ist beides deutlich schwerer wie der rucksack. mit den hirschen auf der wiese wars wohl nix. die saubären sind einfach zu scheu und wissen immer ganz genau wo ich liege wenn ich unterwegs bin, zeigen mir regelmässig den stinkefinger. wenn ich wirklich was sehen will ist es besser erst in der früh dorthin zu gehen. aber macht nix. ich wollt nur raus, projekt geglückt. in der früh wart ich noch auf die sonne, trink nen kaffee und pedale mit einem selbstmordversuch den berg hoch. ich schaffe es gerade noch vom rad zu kommen bevors mich umhaut. zu steil, zu schnell, zu schwach. zu pump, zu schnauf, zu fertig. schwindelig und aus dem letzten loch pfeifend (haldir: Der Zwerg atmet so laut, wir hätten ihn im Dunkeln erschießen können!...) bin ich nichtmal in der lage ein alibifoto zu schiessen, bin froh dass mich der pfeil in der brust nicht umbringt und komme nach ner ganzen weile wieder zu atem. schieben, zu steil zum anfahren, zu alles zum anfahren. bin soo froh, dass nach 200m ein aussichtspunkt kommt und ich endlich ein alibifoto machen kann. und bissl hinsetzen dazu. interessant, wie das waldsterben von heute einfach borkenkäfer genannt wird. erschreckend, in 2 jahren steht hier kein baum mehr. aus dem thüringer schiefergebirge wird das thüringer-ex-wald hochplateau.1 Punkt
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Ich habe eine der längsten Nächte dieses Jahres für einen Overnighter genutzt und dabei erstmals mein vergrößertes DCF Hot Tent ausprobiert. Das gepimpte Modell ist zwar 85 g schwerer geworden, aber immer noch relativ leicht und jetzt kann ich darin aufrecht stehen und mich umziehen, was meiner Ansicht nach ein unschlagbarer Vorteil ist. In aufgebautem Zustand sieht es zwar etwas ungewöhnlich, aber nicht gerade hässlich aus - oder was meint ihr? Ich habe dann erst einmal in der Hängematte die Dämmerung abgewartet, bevor ich den Ofen eingebaut habe. Das Raumangebot im Inneren sieht doch gar nicht übel aus - und man hat im vorderen Teil wie gesagt eine Stehhöhe von 1,75 m. Da es im Umkreis nur nasses Birkenholz gab, war es stockdunkle Nacht als endlich ein Glutbett aufgepäppelt war, auf dem man dann zur Zubereitung schreiten konnte. Ich habe den Abend in heimeliger Wärme sehr genossen und habe mich dann gegen 22:00 in die Hängematte verkrümelt und bis 8 Uhr mit nur einer Pinkelunterbrechung durchgeschlafen. Der Raureif hatte in der Morgendämmerung alles überzuckert, aber weshalb die Wetterapp vor "extremer Kälte" warnen musste, habe ich nicht ganz verstanden. Allerdings war der Schlafsack oberflächlich ziemlich nass geworden, was wahrscheinlich an meinem minimalistischen Tarp lag, das ich aber der guten Rundumsicht wegen liebe. Kurze Zeit später qualmte wieder der Ofen und von Kälte war nichts mehr zu spüren. Ich entdeckte in der Nähe des Platzes auch noch ein paar Kokosnussschalen, die recht gute Wärme lieferten. Ob sich da wohl jemand an ein an diesem Ort aufgenommenes Video von vor knapp zwei Jahren erinnert haben mag (min 4:13)? Als dann nach 9:00 Uhr die Sonne aufging, habe ich alles wieder eingepackt und bin zum Frühstück nach Hause geradelt. Lasst euch über die Feiertage die Decke nicht auf den Kopf fallen und kommt gut durch die dunkle Zeit!1 Punkt
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Wow, das ist viel für Kunstfaser bei diesem Gewicht. Da hast Du einen guten Kauf getan! VG. -wilbo-1 Punkt
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Brauche einen UL Kunstfaser Schlafsack bis ins minus
Michas Pfadfinderei reagierte auf Biker2Hiker für Thema
Danke für Eure Erfahrungen/ Meinungen, die mich vom Kauf des Cumulus Intense abgebracht haben!1 Punkt -
AZBlaster-Alternative?
Trekkerling reagierte auf yoggoyo für Thema
Also, nach einigen Touren kann ich den Culoclean jetzt mit dem AzBlaster vergleichen. Meine persönliche Entscheidung fällt ganz klar aus. Meine AzBlaster bleiben seit ich den CuloClean verwende im Schrank. Ich finde das Teil genial. Die für mich ausschlaggebenden Vorteile: kompakter, besser dosierbar, "Bedienung" von oben statt von unten/hinten, keine extra Flasche nötig (wenn man weiß welche Hand was machen soll, sehe ich kein Problem damit einfach die Trinkflasche zu verwenden, ich mache mir hier keine Sorgen bezüglich Ecoli etc.) Von mir also ne klare Empfehlung. By the way, wenn jemand nen AzBlaster braucht...1 Punkt -
OT: Du hättest die Sarah aber vorher wenigstens zum Essen einladen können. SCNR1 Punkt
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Da letzte Woche mein letzter Arbeitstag war, musste ich schnell noch mein letztes Tour-Video vom Media-PC der Designer retten. Wurde gerade so noch rechtzeitig erinnert dies zu tun. Leider hatte ich keine Zeit mehr, um es noch fertig zustellen und zu Hause habe ich keine entsprechende Hardware. Ist dadurch etwas lang, langweilig und langatmig (zu viele Drehungen und so) und nicht richtig auf die Musik abgestimmt. Hier die Eckdaten zur Tour: Geplant war 41 Tage lang von Inta nach Workuta entlang des Urals im März und April 2019 zu laufen. Aus diversen Gründen musste ich unterwegs 2-3 mal umplanen, weshalb es dann 3 Touren wurden: Inta - Ural - Inta Workuta - Jary, Kara See Rundtour bei Poljarny Ural https://lighterpack.com/r/d3q9ww1 Punkt
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so muss das sein! ich bin auch wieder ohne campinghocker unterwegs seit ich wieder in die knie gehen kann. und gerade fürn nen overnighter hab ich auch immer funstuff dabei oder was zum probieren. ob ich 5 oder 6 kilo einen kilometer mitschlepp ist (noch) nicht kritisch.1 Punkt
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@danobaja: Ich würde sagen: es lebe die Vielfalt! Wenn ich im betagten Alter wieder beim Vierfüßlergang ankomme, brauche ich vielleicht auch kein Zelt mit Stehhöhe mehr. Aber ehrlich gesagt, glaube ich das nicht. Gewichtsersparnis ist für mich zwar in jedem Fall erstrebenswert, aber eben kein absoluter Wert. Mir geht es darum, das für meine Ansprüche leichteste Setup zu finden. Aber da sich die Ansprüche wandeln, wird es wohl kein Ende des Ausprobierens und Optimierens geben.1 Punkt
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TA 2021/22
Mia im Zelt reagierte auf ULgeher für Thema
Die Sandflies sind zwar mühsam. Bei Wind fliegen sie aber nicht, und da sie beissen und nicht stechen dringen sie anders als Moskitos nicht durch Kleidung durch. Wegen Wind und Sonne (UV!) ist man häufig sowieso gut eingepackt. Wenn Du in Bewegung bist sind sie auch nicht so ein Problem. Sobald Du aber eine Pause machst, kommen die Biester von überall her. Wichtig ist, möglichst nicht zu kratzen, dann verschwinden die Bisse relativ schnell wieder. Auch "gewöhnt" man sich daran, die Reaktion auf die Bisse wird mit der Zeit weniger heftig und wenn man nicht kratzt verschwinden die Bisse relativ schnell (war bei mir jedenfalls so - am Anfang war es aber tatsächlich die Hölle!). Ich glaube, das Wichtigste ist zu wissen, was einen erwartet. Auf guten Trails in Europa oder z.B. dem PCT kann man am Ende des Tages häufig "nochmals 10 km reindrücken". In NZ kann es gut sein, dass das wegen des Wetters oder der Trailbeschaffenheit nicht mehr geht und es sicherer ist, zu warten, als müde auf einem technisch anspruchsvollen Pfad weiterzugehen oder einen Fluss zu queren. Ich würde genügend warme und robuste Kleidung mitnehmen die nicht gleich Schaden nimmt, wenn sie mal durchnässt wird oder im Gestrüpp hängenbleibt. Und genügend Zeit und Vorräte, um im Notfall ein paar Tage "aussitzen" zu können. Und vielleicht einfach nicht zu viel vornehmen. Es kann auch gut sein, dass Du gar keine Probleme hast und das Wetter mitspielt, und dann freust Du Dich umso mehr. Das ist jetzt alles reichlich banal und gilt überall, für NZ würde ich aber deutlich weiter auf die sichere Seite gehen. Dann passt das schon. Noch ein Beispiel: Ich bin mal im Sommer über das Tongariro Crossing und den Northern Circuit (Tipp: mit dem Timing kann man dort die Massen vermeiden - diese laufen alle früh am Morgen von Mangatepopo los und kommen abends am anderen Ende an oder umgekehrt. Wenn Du etwas später losgehst und in den Northern Circuit abbiegst kannst Du den Massen einigermassen gut ausweichen). Am morgen war das Wetter gut, aber wenige Stunden später kam auf der Passhöhe Schneeregen waagerecht von vorne, und der Wind war so stark, dass kleine Bimssteine durch die Luft geflogen sind. Wir sind dann umgekehrt und in voller Regenmontur ziemlich verfroren unten wieder angekommen. Ein Freund hat mit später erzählt, dass die Bimssteine ihm so ein Zelt "geschreddert" haben.1 Punkt -
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Flagstaff – Pine (124 Meilen~200km) Nach der sehr ereignisreichen ersten Nacht in Flagstaff verlief der darauffolgende Tag überraschend geschmeidig. Ich nahm die langersehnte Dusche, wusch meine Kleidung und unternahm einen Resupply bei Walmart, um meinen Cliffbar-Vorrat aufzustocken. Der gekaufte Proviant wurde unter den Blicken der Locals in einem Einkaufswagen sortiert, aus den unhandlichen Packungen befreit und zu guter Letzt in Ziplocs abgepackt. Danach ging es noch zum Post-Office, um jeweils ein Paket nach Pine und Lake Roosevelt zu schicken. Den Rest des Tages verbrachte ich mit Jennifer und ihrer Familie. Nachdem ich mich am nächsten Morgen von der Familie verabschiedete hatte, fuhr mich Jennifers Ehemann Kelly zurück zum Trail. Mein Rucksack war randvoll, denn der kommende Stretch nach Pine würde mit fast 200 Kilometern der längste des gesamten Trips werden. Nachdem Kelly mich am Highway abgesetzt hatte, ging es zunächst aus der Stadt raus. Ich wanderte durch kleine Waldstücke und überquerte dabei gelegentlich einige Landstraßen in der warmen Mittagssonne. Nach einem kleinen Anstieg offenbarte sich ein atemberaubender Blick auf die umgebende Landschaft. Die San Francisco Peaks waren nun von der anderen Seite sichtbar und im Süden taten sich die Weiten des Cococino Forrests auf. Nach der wunderbaren Vista ging es wieder bergab Richtung Sandy’s Canyon, einem beliebten Ausflugsziel für Tagestouristen. Ich wanderte noch einige Stunden bis zum Sonnenuntergang weiter um mein Lager in der Nähe einer Viehweide aufzuschlagen. Ich hatte kaum ein Auge zugetan, da die Kühe in der Nacht sehr aktiv waren und dabei sehr nah an mein Zelt kamen. Trotz der fehlenden Stunden Schlaf war ich am nächsten Morgen dennoch euphorisiert, als ich erfuhr, dass sich nur wenige Meilen entfernt ein vielversprechendes Cache befand, das Bier enthalten sollte. Als ich die Truhe öffnete, machte sich bei mir jedoch Enttäuschung breit, da mir bereits jemand anderes zuvorgekommen war. Dann gibt es heute halt nur braunes Kuhwasser Unter den argwöhnischen Blicken zahlreicher Viehherden schlenderte ich weiter Richtung Süden bis ich einige Stunden später auf Hot Sauce & Co traf. Nachdem wir wieder vereint waren, wanderten wir den Rest des heutigen und morgigen Tages gemeinsam. Es ging ausschließlich auf flachen Pfaden durch Kiefernwälder. Ausblicke sucht man auf diesem Teil des Trails vergeblich. Der vierte Tag verlief alles andere als geplant. Ich verließ im Morgengrauen als erster das Camp und hatte um 10 Uhr schon 15 Kilometer hinter mir gelassen, als ich plötzlich auf ein Schild traf, das mich darüber informierte, dass der Trail aufgrund von Wildfires vorübergehend gesperrt war. Anbei waren zahlreiche Kopien einer Karte, die die Alternativroute aufzeigte. Allerdings enthielt die Map weder Angaben über die Entfernung noch über potentielle Wasserquellen. Ich musste über zahlreiche Dirtroads navigieren und nutzte googlemaps, um die Distanz abzuschätzen. Nach 20 Kilometern erreichte ich schließlich eine Tankstelle, die wie gerufen kam, da ich kein Wasser mehr hatte. Als ich nach einer genüsslichen Mittagspause vor der Tankstelle genug vom Benzingeruch hatte, ging es weiter in ein angrenzendes Waldstück. Ich folgte einer Forrestroad bis ich am späten Abend einen geeigneten Zeltplatz fand. Der Wald schien friedlich, jedoch begannen die Wapitis mitten in der Nacht damit ihre Brunftrufe auszustoßen, die durch das gesamte Areal schallten. Das sogenannte „Bugling“, das sich anhört wie der hochgepitchte Schrei einer Frau, ist wohl eines der Geräusche, die man nachts alleine im Wald nicht unbedingt hören möchte. Am fünften Tag musste ich noch weitere 15 Kilometer auf einer Forrest Road hinter mich bringen bis ich nach zirka 50km Umleitung endlich wieder auf dem offiziellen Trail stand. Im Anschluss ging es endlich aus dem Cococino Forrest raus und auf den Highline Trail, der entlang des Mogollon Rims verläuft. Der neue Abschnitt ließ weitreichende Blicke in den Süden des Landes zu und war eine willkommene Abwechslung nach den letzten Tagen im Green Tunnel. Als die Sonne begann sich allmählich dem westlichen Horizont zu nähern, konnte ich bereits die Umrisse der Stadt Pine ausmachen. Der Gedanke an einen Burger und Bier ließ mich meine letzten Kraftreserven freisetzen. Ich huschte grazil über die letzten Meilen Trail bis dieser eine Landstraße kreuzte, die direkt in den Ort hineinführte. In Pine steuerte ich direkt die Brauerei an, die sowas wie das lokale Headquarter der AZT-Thruhiker ist. Dort konnte ich eins meiner Resupply-Pakete entgegennehmen und mir wurde direkt angeboten auf dem Volleyballfeld im Garten der Brauerei zu zelten. Zunächst genehmigte ich mir aber einen üppigen Burger und genoss ein eiskaltes Arizona-Trail-Ale. Als ich mein Essen verputzt hatte, betraten auf einmal Hot Sauce & Co den Laden. Sie hatten einen Teil des Trails aufgrund des Feuers übersprungen und waren einfach direkt nach Pine gehitched. Wir ließen den Abend gemeinsam ausklingen und sprachen mit einigen der anderen Gäste. Unter ihnen waren zufälligerweise sogar ehemalige Thruhiker, die den Trail bereits in den frühen 2000er gelaufen waren. Eine etwas ältere Dame am Tisch neben uns musterte uns ein wenig, bevor sie an unseren Tisch rüberkam. Sie bot uns aus dem Nichts heraus an bei ihr zu übernachten, da wir einen guten Eindruck machten und sie uns etwas Gutes tun wollte. Wir waren völlig überrascht von dieser Einladung und sagten nach einer kurzen Bedenkzeit zu. Tammy, so hieß die gute Frau, nahm uns in ihrem roten Pick-Up Truck mit zu ihrem Haus, wo eine warme Dusche und ein Bett für jeden von uns wartete. the trail provides once again1 Punkt
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Wainwright's Coast to Coast
derschorsch reagierte auf wernator für Thema
2. Etappe (43km) Weiter ging es am nächsten Tag schon gegen vor 6, weil mein Camp direkt neben dem viel begangenen Weg lag und ich keinen Ärger wollte. So ging es die nächsten Kilometer im Sonnenaufgang entlang der Klippen, bis ich endgültig der Nordsee den Rücken zu wand und durch einen der trostlosen Trailerparks in Richtung Landesinnere abbog. (Immerhin konnte ich dort Wasser schnorren) Beseelt von dieser wahnsinnig schönen Morgenstimmung ohne auch nur eine Menschenseele zu treffen ging es weiter durch kleine Dörfer, vorbei an größeren Höfen bis man sich plötzlich im grünsten aller Täler wieder findet. Übrigens einer der sehr wenigen Abschnitte in dem es in England Wald gibt. Von hier ging es dann hinein in die North York Moors. Eine beeindruckende "Mondlandschaft" in der ich ständig von Moorhühnern und Massen an Hasen erschrocken wurde, wenn diese einen halben Meter entfernt plötzlich aus dem Gebüsch sprangen oder flatterten. Nach 35km wurde mein ursprünglicher Plan, im Moor zu übernachten, von meinem Durst auf ein lokales Bier verworfen und so kämpfte ich mich die letzten 8 Kilometer bis zum Lion Inn, einem wunderschönen Pub mitten im Nationalpark.1 Punkt -
Just another MYOG-APEX-Quilt (mit detaillierter Beschreibung des Vorgehens)
Micha500 reagierte auf Antonia2020 für Thema
@Firehawk. Es gibt zwei Fotos in dem Beitrag . Die erste Variante sieht bei mir so aus: Aber das hat nichts mit den vertauschten Knöpfen zu tun. Die andere Variante, bei der man die Ärmel frei bewegen kann, hab ich nicht hinbekommen. Ich muss aber zugeben, dass ich nicht wirklich verstehe, wie es gemacht wird. Es würde mich sehr interessieren . Aber nur rein des Interesses halber, für Draußen als Jacke-Ersatz würde ich den Quilt nicht verwendet wollen, damit er immer schön trocken / sauber etc. ist. Meine Idee mit den vertauschten Knöpfen war eine ganz einfache. Ich wollte, wenn ich im Zelt sitze, den Quilt quer um mich herumlegen, ohne dass er verrutscht. Im Stehen sieht die Knöpfung dann so aus (das untere Knopfpaar war dann seitenverkehrt eingelegt): Für mich hat sich das als praktisch erwiesen, weil ich im Zelt im Schneidersitz sitze und dann der Quilt mich unten schön wärmt und locker um mich rumgelegt ist. Ich meine, ich hätte das mit den Hinterlegungen bei @micha90 gesehen und fand es auch schlüssig, da oben mittig Zug auf den Stoff kommt. Ob es wirklich notwendig ist, kann ich leider nicht sagen. Aber das Gewicht ist glaub ich auch sehr gering. Verwendet hab ich Sewfree-Bügelfolie von Extremtextil.1 Punkt -
Einsteiger Einwochen-Winterwanderung
Jones reagierte auf Backpapier für Thema
Hallo zusammen, ich möchte mich hier mal anschließen, da ich ähnliche Anforderungen wie Jones habe. Ich möchte eine Woche der Weihnachtsferien opfern, um hier in Deutschland wandern zu gehen, gerne jedoch auch etwas "ausgesetzter". Ich hatte eigentlich vor den WHW zu gehen, deswegen habe ich auch ein 4-Season-Zelt (Trekkertent Saor) und diverse andere Ausrüstung für ungute Wetterbedinungen gekauft, die ich unbedingt testen möchte. Bis auf ggfs. mal ne Kältewelle hält sich aber doch das hiesige Wetter mit Winterstürmen oä. Kapriolen zurück. Da ich auch im Sommer erst anderthalb Wochen im Schwarzwald verbracht habe, muss ich nicht unbedingt gleich wieder ins Mittelgebirge. Deswegen suche ich eher etwas ausgesetzteres, vielleicht mal windig/stürmisches, wenn möglich keine tiefen Schneeverhältnisse und keine akut lebensgefährlichen Bedingungen (Lawinen etc.), so ein Mittelding halt . Ich wohne in Nürnberg, die Berge sind nicht allzu weit weg, aber mir wohl doch erst noch ne Nummer zu hoch für mehrtägige Winterwanderungen. Zelt ist für die Tour Pflicht. Ich würde weitgehend Nahrung mitnehmen, plane daher wohl nur mit einem Resupply. Fließendes Wasser on trail ist mir aber sehr wichtig, da ich mich aktuell nicht auf im Zweifel geschlossene Gaststätten oä. verlassen möchte. Angespornt von @German Tourists Beitrag habe ich auch bei den Top Trails of Germany mal geguckt und gerade in meiner Nähe gäbe es da den Albsteig und Goldsteig. Wobei ich auch noch nicht den Harzer Hexensteig gemacht habe und mich jetzt im Winter auch der Heidschnuckenweg (flach, offene Landschaft, hoffentlich nichts los) reizen würde. Den Böhmischen Wald schließe ich vorerst aus, Forstwege mag ich nicht so. Hat jemand vielleicht einen besonderen Tipp für mich?1 Punkt -
das liegt vermutlich am guten chinesischen essen.... heut war ich blos mitm rad, aber ausser den pilzen, die im dunkeln immer wieder im scheinwerferlicht auftauchen nichts besonderes. schöne schnelle runde auf schlammigen waldwegen, kein sonnenaufgang, nur dämmerung bis es hell war. heute früh, aber am samstag wars toll:1 Punkt
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so, gestern wars wieder soweit. da hat der kasperle vom dfb gesagt, er kann nicht verstehen dass ein fussballspiel gegen argentinien nicht ausverkauft ist. und das auf die frage ob nicht die ticketpreise vielleicht etwas zu hoch angesetzt seien... jolly jumper ist wieder fit, getriebe eingebaut, lampe und die räder, noch was am kettenschutz gepfriemelt. seit freitag nachmittag scharrt er mit den hufen. 20.01 burrito geschultert, im dunkeln zum pferd getastet und dann los. sofort gehts licht an, uuii, alles nass. 20.09 nach schwammiger fahrt auf total aufgeweichtem waldweg, immerhin bei bester beleuchtung, fange ich an das zelt aufzubauen. ein bischen sitze ich noch draussen, fotografiere, schaue sterne, staune wie laut und hell es schon wieder ist um mich rum. verkehr allerorten, unten ebenso wie oben. und wie immer samstags um halb 10 bumm, bummm, bumm, die böllerschützen ausm nachbardorf. furchtbar schlecht getimet heute. jeder schuss ausm takt, bis auf den ersten. wind kommt auf und es wird frisch, zeit fürs bett. die tür geht 20 cm nach oben, anfangs reicht das, später mach ich sie fast ganz zu. in der früh regnet es leicht, ich sitz es aus und koch ne tasse kaffee hernach. aber der kaffee schmeckt nicht und die zehen werden kalt, also einpacken und heim. um 8.12 bin ich in der küche und schmeiss den kocher an...1 Punkt
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hey, bin grad zurück. ihr dürft übrigens gerne mitmachen, das soll kein alleinunterhalterfaden werden. also wer fragen hat, oder was zu sagen. her damit! gestern abend schnell noch raus zu fuss. 800m ab haustüre. vor 3 jahren war im westen, also da wo der mond untergeht, noch dicht befichtet. jetzt ist der hang zu 2/3 kahl, oben stehen noch ein paar kiefern. die restfichten gehen auch noch alle heuer. wenn der harvester mehr arbeiten könnte wärs schon ganz kahl. schöne nacht. in der früh am fussende bissl kondens auf der reingestopften iso-hose. bis zum knie feucht, der rest prima trocken. ich glaub fast ohne bivvy wärs besser gewesen. aber da ist immer das problem mit der neo-air all season, dass die ganz schön kondens sammelt wo kein quilt liegt. den holt man sich natürlich auch ab. abends, 800m völlig schmerzfrei. geil! war schon lange nicht mehr. radfahren ging nicht, da sind grad einzelteile zur reparatur weg. lagerplatz in der früh 2 minuten einpacken und ne gemütliche viertelstunde heim.1 Punkt
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So pauschal kann man das eigentlich gar nicht sagen. Bei konventionellen Schlafsäcken, wie im Titel und im Startpost genannt, verschlechtern Reißverschlüsse, Abdeckleisten, Wärmekrägen, Kapuzen usw. das Packmaß deutlich. Hier wird halt viel Material für wenig Nutzen (bezogen auf die Isolierung) eingebracht. Daher sind die genannten Quilts und Schlafsäcke ohne solche Extras schon deutlich kleiner zu verpacken als herkömmliche Schlafsäcke. Natürlich kommen sie nicht ganz an Daunenprodukte gleicher Bauart heran, aber was machen dann noch ein paar Liter? Mein 50-Liter-Rucksack wiegt 524g, mein 35-Liter Rucksack 560... mfg der Ray1 Punkt
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Brauche einen UL Kunstfaser Schlafsack bis ins minus
wilbo reagierte auf Michas Pfadfinderei für Thema
Das was du suchst wirst du nicht finden. Leicht, Klein aus Kunstfaser und für Frauen bis -5 Grad funktioniert nicht. Klein, Leicht, aus hochwertiger Daune gefüllt (und somit teuer) gibt es. Schau mal z.B. bei Western Mountaineering, Cumulus, Valandre...1 Punkt -
Brauche einen UL Kunstfaser Schlafsack bis ins minus
doast reagierte auf JamesRandi für Thema
Ist es ein Daunenschlafsack wiegt er über 1kg bei manchen Beiträgen bekommt man das Gefühl, dass sie ausschließlich ihr eigenes Equipment promoten möchten1 Punkt