Rangliste
Beliebte Inhalte
Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 07.11.2022 in allen Bereichen
-
Sammelthread - myog kleine Basteleien
Antonia2020 und 4 andere reagierte auf mochilero für Thema
Gerade ist mir diese Bastelei mal wieder in die Finger gekommen: Ein einfacher Soft-Schäkel aus einem Rest Dyneema-Leine (genauer gesagt war es glaube ich DynaOne, das Zeug ist aus 12 Einzelsträngen geflochten und innen hohl) Im Wesentlichen zieht man einfach die eine Hälfte des Leinenstücks durch die andere Hälfte - dadurch entsteht die Schlaufe. Unterhalb des Knotens kann man noch einen "Brummel lock" machen, dann ist alles fest - muss man aber nicht unbedingt... Als Verschluss dient ein Diamantknoten, der dünne weiße Faden geht durch den innenliegenden Strang und dient zum öffnen des Schäkels durch Ziehen... Okay, Schäkel braucht man eher auf dem Boot, aber die Dinger sind echt praktisch und schnell gemacht, vielleicht kann es ja hier auch jemand brauchen... Das Dyneema hat bereits bei sehr dünnen Durchmessern eine extreme Bruchlast, deshalb sind diese kleinen Dinger auch für größere Lasten stabil (evtl für eine Hängematte o.ä.), es besteht weniger Verletzungsgefahr als bei Metallschäkeln (schlagende Segel o.ä.) und sie sind absolut UL!!! 4g, 4mm, Bruchlast 14 kN in splice (durch Knoten sicher weniger!) Ich habe bei Leinenarbeiten v.a. mit dem Buch "Splicing modern ropes" von Jan Willem Polman gearbeitet aber es gibt auch online genug Inspirationen...5 Punkte -
Lahnhöhen Extratour - 2 Tage Genusswandern im Lahn-Dill-Bergland
schwyzi und 2 andere reagierte auf FlowerHiker für Thema
Ein kurzer Bericht über die Lahnhöhen Extratour im Lahn-Dill-Bergland. Eine Rundwanderung in einer oft verkannten und vielen unbekannten Gegend. Ideal als Genusstour an einem Wochenende und super für Einsteiger geeignet. Wir sind die Runde im Juni 2020 gelaufen, also wundert euch nicht über das satte Grün an den Bäumen . Übernachtet haben wir auf der Tour in einem Hotel, auf Grund der Einsamkeit und einigen Rastplätzen/Schutzhütten ist sie aber auch gut mit einem Overnighter zu machen oder für ganz sportliche auch an einem Tag. Da wir die Tour als gemütliche 2-Tages-Genusstour machen wollten, hatten wir bei der Aufteilung folgende Vorgaben: 1. Tag mehr Kilometer und erreichen des gebuchten Hotels in Biedenkopf, 2. Tag weniger Kilometer und gemütliches "auswandern". Tag 1 Die Anreise erfolgte mal wieder mit dem eigenen PKW, da die Gegend von unserer Homezone mit dem Zug leider nur sehr aufwendig zu erreichen ist. Das Fahrzeug haben wir für die zwei Tage am Sportplatz in Allendorf/Dautphetal abgestellt. Von dort gelangt man in ca. 350 m auf den offiziellen Weg, den wir im Uhrzeigersinn gelaufen sind. Direkt nach dem Start tauchen wir sofort ab ins Grüne und umrunden den 437m hohen Treisberg. Die ersten Waldpassagen zeugen direkt davon, dass diese Runde nicht sehr oft begangen wird. So sind die eigentlich herrlichen Waldwege zum Teil mit hohem Gras fast zugewuchert. Also direkt mal ein paar Zecken eingesammelt, aber zum Glück auch wieder rechtzeitig entdeckt und von den Hosenbeinen entfernt. Nach knapp 5 km erreichen wir die Schutzhütte am Kirchberg. Von dort hat man einen phantastischen Ausblick auf den Ort. Es gibt gute Sitzmöglichkeiten und sogar eine Grillstelle. Weiter ging es auf auf teilweise sehr schönen Pfaden in einem kleinen Bogen um die Ortschaft Dautphe herum. Endlich mal eine Wanderung, die nicht jede Ortschaft mitnimmt, sondern diese auch mal nur streift. Nach knapp 12 Kilometern rasten wir nach der nächsten großen Schutzhütte mit einem herrlichen Blick ins Tal und stärken uns mit den mitgeführten Brötchen. Wie das immer so ist: Nirgends schmecken selbst geschmierte Brötchen besser, als auf einer Wanderung an der frischen Luft. Gut gestärkt ziehen wir weiter und passieren Wälder und breitere, einsame Talabschnitte und offene Flächen. Ein toller Wechsel zwischen offener Landschaft und dem Wandern im Wald. Nach gut 20 km liegt eine etwas ältere, schon leicht bemooste Raststelle mit zwei Bänken und einem TIsch direkt am Weg. Da kommt plötzlich Kaffedurst auf! Schließlich ist es auch schon fast 17 Uhr. Aber wir sind ja nicht auf der Flut, sondern auf einer Genusswanderung. Also schnell den guten Toaks Pot rausgeholt und erstmal zwei Kaffee gemacht und relaxt. Mit frischem Koffein in der Blutbahn geht es zum nun fast zum Endspurt des ersten Tages. Wir machen einen kurzen Abstecher zum Pilzbrunnen und passieren das bekannte Wasserrad mit der Schutzhütte. Kurz vor dem Ende des ersten Wandertages und dem Ziel Biedenkopf liegt noch ein spannender Lost Place direkt am Weg. Ein altes, schon sehr verfallenes Hotel, welches wir kurz von Außen inspizieren. Immer wieder spannend, solche Orte. Wir steigen ab nach Biedenkopf, wo wir im wirklich empfehlenswerten Lahnhotel einchecken. Die mitgeführten Tagesrucksäcke werden in die Ecke geworfen und der Wandertag im "Reich der Mitte" sehr lecker zu Ende gebracht Tag 1: 25 km - 620 hm3 Punkte -
UL-Mini-Säge
kai und 2 andere reagierte auf Carsten K. für Thema
Dann wieg doch mal bitte "die Fiskars"! Die Fiskars wird auf jeden Fall über 160, eher über 180 Gramm wiegen. Und dann bleibt sie dennoch 2. Wahl. edit: https://www.fiskars.com/de-de/garten/produkte/axte-forstgerate/xtract-grosse-handsage-grobzahnung-sw75-1000614 22cm nutzbare Länge, 230 (!) Gramm Selbst die kleine Version analog zum 180 mm-Sägeblatt wiegt 130 Gramm. https://www.fiskars.com/de-de/garten/produkte/axte-forstgerate/xtract-handsage-feinzahnung-sw72-1000612 Kleine Ästchen für den Hobo würde ich brechen, ggf. mit dem Multitool ein bisschen einsägen. Für ein richtiges Feuer nehme ich mir den Slogan von Metabo zu Hilfe: "Work, don´t play!"3 Punkte -
UL-Mini-Säge
questor und ein anderer reagierte auf windriver für Thema
Wie Wilbo schon sagte, Schnittleistung und Standfestigkeit empfinde ich bei Silky als deutlich besser. Auch finde ich Silkys schneiden weniger ruppig und neigen weniger zum klemmen und haken. Es hat schon sein Grund, warum wir in der professionelen Baumpflege hauptsächlich Silky und evtl. noch ARS oder Treesaw verwenden. Fiskars, Gardena, Baho etc. findet man bei uns maximal in der Werkzeugkiste vom Maschinenführer, der damit 2-3mal im Jahr einen störenden Zweig wegschneidet, dafür tuts auch die 3. Wahl.2 Punkte -
Sammelthread - myog kleine Basteleien
questor und ein anderer reagierte auf Mittagsfrost für Thema
OT: Die Schlinge entsteht. Eine Schlinge zieht sich zu, eine Schlaufe nicht. OT: So, genug kluggeschissen. ;-)2 Punkte -
UL-Mini-Säge
momper und ein anderer reagierte auf schwyzi für Thema
Dani - bist du das ? Braucht man nicht immer, aber @skullmonkey hat mal irgendwo ausgerechnet, dass ab zwei Wochen Tour (Holznachschub vorausgesetzt) ein Hobo jedem anderen Kochsystem gewichtsmäßig überlegen ist. Wenn ich also drei, vier oder mehr Wochen nur mit Hobo (in meinem Fall Nomadic hobo stove Holzvergaser, 142g) kochen wollte, dann wäre für mich ne Säge ein Muss. Für jeden Kaffee/Tee/Essen erst alle Äste per Hand zerbrechen oder per Fuß zertreten, wenn's denn nur dickere Äste gab, wäre mir a)zu mühselig und b)zu verletzungsgefährdend. und bei der Menge an gespartem Gewicht ,weil ich keinen Brennstoff schleppen muss, ist die Säge dann allemal "drin". (Meine leichteste richtig was wegschaffende Säge - also drei Äste auf mal auf Maß sägen und so - wiegt 87g)2 Punkte -
Kommt drauf an, mit welchem Koch-Konzept man unterwegs ist. Im Winter unterhalb der Baumgrenze ist ein Heizen mit Holz nicht die schlechteste Variante. Da der Brennstoffverbrauch unter null und beim Schneeschmelzen relativ hoch ist, kann sich eine leichte Säge und ein Werkzeug zum Spalten schon rechnen. Besonders, wenn man in einer kleinen Gruppe unterwegs ist. btw. OT: https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/7645-de-auf-der-suche-nach-dem-weißen-gold-20-und-30/ Waren die drei im Feuerzelt, fast die einzigen, die nach dem Tauwetter-Wochenende noch über funktionstüchtige Schlafsysteme verfügten. (Und ja, auch mit einem Baumwollzelt kann man ultraleicht unterwegs sein). VG. -wilbo-1 Punkt
-
Wieso braucht man auf einer UL-Tour überhaupt eine Säge? Gehört das nicht eher in den Bereich des Waldens und der Pfadfinderei?1 Punkt
-
Nach meinen Erfahrungen: Schnittgeschwindigkeit und Schnitthaltigkeit bei der Schärfe der Zähne. Hier noch eine Meinung. VG. -wilbo-1 Punkt
-
Ultraleicht Kochtopf fürs richtiges Kochen gesucht
schwyzi reagierte auf ultraleichtflo für Thema
Ich hab mich nun doch für was ganz anderes entschieden, den MSR Trail lite 2 l ca 240 g Hat einfach für mich das richtige Volumen, wenn ich ein richtiges Essen mache. reicht dann auch für 2 Passender Deckel und Griff sind integriert Form gefällt mir besser als die Trangia Schüsseln. Gute Deckeloptionen gibt's da ja auch nicht. Im Traillite kann man Sachen besser verstauen und er lässt sich selbst auch besser im Rucksack verstauen Werde berichten. Danke für aber sehr für Euren input, dadurch habe ich erstmal herausgefunden, was ich wirklich brauche. Bei Solo UL bleibe ich eh bei meinem Toaks 650, Gewicht und Kompaktheit ist unschlagbar und die dazu Ul French Press möchte ich nicht mehr missen, daher ist der new river pot für mich nicht sinnvoll1 Punkt -
UL-Hobo Ideensuche
Schwarzwaldine reagierte auf khyal für Thema
Guten Bodenschutz mit Hobokocher alleine und dann noch klein zusammenpackbar.... Da faellt mir nur Einer ein, die Firebox (halt das Original, von dem dann spaeter die Anderen kopiert haben), gibt es in Edelstahl, made in US (wohl z.Z. nicht lieferbar), im Set made in China und leichter / teurer aus Titan... Im Gegensatz zu den div Kopien hat das Teil halt besseren Bodenschutz und geht auch in Dauerbenutzung durch die Asche-Schublade (haben wir frueher schon mehrere std am Stueck benutzt) Hobokocher, klein zusammenpackbar, leicht und in Kombination mit Carbonfelt guter Bodenschutz ist meine Empfehlung der Honey Stove Ti, hatte ich vor laengerer Zeit haeufiger auf Touren bei, auch teilweise als Backup fuer Multifuels oder Spirituskocher, bis ich eben halt u.A. aus Naturschutzgruenden drauf verzichtet habe, klare Empfehlung, wenn es leicht sein soll, durch die Einsatzstuecke auch brauchbar als Topfstaender fuer Spirituskocher (und nicht nur, hatte auch schon den Brennerkopf vom Primus Omnilite Ti drin) und mit dem optionellen Rost kann man auch mal fix ein paar kleinere Wuerstchenstuecke zu grillen, ist aber nicht fuer richtiges Grillen geeignet. Leider nur bei dem Shop aus GB zu bekommen. Wenn es eher um Waermfeuer / Grillen geht, klein zusammenpackbar, leicht und guter Bodenschutz ist meine Empfehlung der Grill Picogrill 398, hat bei mir schwerere Grills abgeloest, am Anfang war das eine Umstellung von Rost auf die Doppelspiesse, inzwischen finde ich das deutlich besser...Grillgut wenden ohne Zange, naechstes Grillgut vorbereiten, waehrend das Alte noch auf dem Grill ist, auch mixed Spiesse logischerweise gut moeglich, wir haben den 398 haeufig schon zu dritt benutzt und das Teil ist fuer die Groesse, sicheren Stand echt leicht, klein verpackbar. Zum Thema Naturschutz in Bezug auf Tiere und dass offenes Feuer im Wald u.U. heftige Strafen nach sich ziehen kann, hatte ich ja schon was geschrieben, ich moechte noch mal kurz auf Brandgefahr eingehen... Jede Form von Bodenfeuer kann je nach Grund die Flaeche unter dem Feuer entzuenden, unterirdisch weiterbrennen / Schwelen und std spaeter an anderer Stelle ausbrechen. Deswegen rate ich davon ab, irgendwelche Hobokocher / Cones o.A. zu verwenden, die nicht nach unten mit einem Blech o.A. abgeschirmt sind (mal davon abgesehen, dass man auch keine Brandstellen auf dem Boden hinterlassen sollte u.A. auch da dies Einschraenkungen fuer die verursacht, die nach Einem kommen). Auch mit Blech sollte man, wenn Dieses nicht einen grossen Abstand zum Boden hat, ein Carbon Felt, Metallteller o.A. drunter stellen. Die andere, deutlich groessere Gefahr ist Funkenflug, Funken steigen mit der Waerme des Feuers nach oben und koennen auch bei einem sehr kleinen Feuer (wie in einer Grillschale / Hobokocher) bis 20/30 m weit / hoch fliegen und auch dann noch bei sehr trockenem Wald ein Feuer entzuenden. Man sollte also einen geeignetten Standort mit genuegend Abstand zu brennbarem Material suchen, Brennholz mit wenig Funkenflug (Nadelholz hat wegen des Harzes viel) auswaehlen. Bei kleinerem Abstand zu brennbarem Material sollte man unbedingt durch technische Massnahmen Funkenflug vermeiden. Da Funken in erster Linie durch die heise Luft nach oben aus dem Hobokocher / Grill aufsteigen, ist der Schutz rel einfach durch ein Stueck engmaschiges Metallsieb zu realisieren, fuer Hobokocher kann man dafuer einen Pfannen-Spritzschutz mit Metallgitter schlachten (einfach das Gitter aus dem Ring schneiden, evtl kann man es auch noch etwas verkleinern), bei einem Grill waere das zu klein, da kann man evtl aus dem Baumarkt Metallschutz"gitter" fuer Kellerschaechte verwenden (die verhindern sollen, dass Spinnen / Kaefer den Weg ins Haus waehlen, aber darauf achten, dass die Dinger wirklich aus Metall sind)1 Punkt -
Sarek-Runde 2021
kai reagierte auf waldradler für Thema
Liebe UL-Freunde, nachdem mich dieses Forum immer wieder inspiriert hat, möchte ich mich einmal mit einem kleinen Reisebericht von meiner Tour durch den Sarek (6.-16.8.2021) revanchieren. Auf der Suche nach einer ursprünglichen und wilden Gegend stieß ich unweigerlich auf den Sarek. Die Berichte von @mawi und @tomas hier im Forum taten ein Übriges, außerdem die vielen Berichte im Konkurrenzforum. Obwohl ich noch nie in Schweden war und auch in Deutschland nie länger als vier Tage am Stück unterwegs war, entschloss ich mich zu einer Planung für 16 Tage Wanderung - einerseits sollte sich die lange Anreise lohnen, andererseits wollte ich auch etwas von der Gegend sehen. Mit 10kg Essen, 1kg Spiritus und 5,8kg Baseweight ergab sich ein ziemlicher Trumm von Rucksack. Diese Planung sollte sich im Nachhinein als etwas übertrieben herausstellen, aber lest selbst Hier ist übrigens die Packliste: https://lighterpack.com/r/b3ou0j Anreise: Für die Anreise wählte ich einen Flug nach Kiruna. Den empfindlichen UL-Rucksack habe ich einfach als Handgepäck mitgenommen und die restlichen Sachen in einen kleinen Koffer gepackt (spitze Gegenstände, Essen usw.). Im Hotel eingecheckt, ging es zunächst einmal auf die Suche nach Brennspiritus. Da das "T-Röd" bei vielen Leuten nicht auf Anklang gestoßen ist (rußt usw.), machte ich mich auf die Suche nach "T-Tenol", das vom Hersteller speziell für Spirituskocher empfohlen wird. Nach langem Fußmarsch fand ich es im vierten Supermarkt, und es hat sich gelohnt: Das Zeug brennt einwandfrei ohne jeglichen Ruß und mit sehr hoher Wärmeleistung. Trotz Wind brachte ich mein Wasser immer zuverlässig in kurzer Zeit zum Kochen. Tag 1: Am nächsten Tag ging es dann mit dem Bus über Gällivare nach Suorva, wo ich am späten Vormittag die Wanderung starten konnte. An der Bushaltestelle gab es das erste UL-Erlebnis: Während die anderen Wanderer erst einmal ihre schweren Rucksäcke in den Straßengraben legten, um die fetten Wanderstiefel zu schnüren, legte ich einfach los, da ich ohnehin nur die Trailrunner dabei hatte... Hinauf geht's bei super Wetter auf den ersten Hügel, den Sliehkok: Den 17 kg Rucksack spüre ich schon, aber noch bin ich frisch auf den Beinen! Ich wähle die Tour durch das Vuosskelvágge, da es im Reiseführer (Grundsten) als einsam beschrieben wurde. Und er hatte Recht: Im ganzen Tal treffe ich keinen anderen Menschen. Wunderbar, genauso hatte ich es mir vorgestellt! Dazu noch herrliches Wetter, etwas Sonne, ein paar Wölkchen, nicht zu heiß, ein traumhaftes Wandererlebnis! Gegen Abend stoße ich auf die beiden Seen im Tal und campe auf der Landzunge dazwischen, hinter einem großen Felsen wegen des Windes: An meinem MYOG-Tarp (3x2,4m) habe ich einen weiteren Abspannpunkt angenäht, sodass ich das Fußende nach unten schließen kann (hier im Forum gelernt :-) und für das Kopfende habe ich eine Tür gemacht (siehe dieser Thread), sodass ich einen Rundum-Regenschutz hatte (was sich in den kommenden Tagen auch noch bewähren sollte). Ein Tarp ist vielleicht eine etwas extreme Wahl für so eine wilde Region, aber mehr dazu an Tag 3...1 Punkt -
Sarek-Runde 2021
paddelpaul reagierte auf waldradler für Thema
Die Jacke habe ich immer noch und sie ist auch noch dicht. Es ist die Shakedry "Trail", die etwas robuster ist und auch einen Rucksack verträgt.1 Punkt -
Ultraleicht Kochtopf fürs richtiges Kochen gesucht
Red.Green.Blue reagierte auf mochilero für Thema
+1 für die stinknormalen Trangia HA Aluminium Töpfe - relativ leicht, relativ robust, relativ günstig... Beschichtung ist bei mir relativ schnell kaputt gegangen, keine Ahnung ob das auch daran gelegen hat dass das Teil auf dem Gas manchmal zu heiß geworden ist - mach ich nicht mehr. Kommt noch drauf an was du mit "richtig kochen" meinst. 1-1,3 Liter wäre bei uns viel zu knapp! OT: Bei uns reicht zu zweit der 1,4 l Snow Peak Topf definitv nicht für das was ich als richtig kochen bezeichnen würde - aber das muss ich auf UL Tour auch nicht. Da wo ich unterwegs bin, gibt es meistens Kulinarisches am Wege zu entdecken... (Allein brauche ich für Nudeln+Sauce o.ä. mindestens 900ml, zu zweit den 1400ml Pot - ich habe kein Bock abends mehrfach Nudeln zu kochen und bei 1400 zu zweit passiert das schon mal...)1 Punkt -
Ich habe meine erste kleine Bastelei zu vermelden – gewinnt vermutlich nicht den red-dot-Design-Award, dafür spare ich 25g und schlafe bequemer: bis jetzt habe ich meine Daunenjacke als Kissen in diesen Mini-Baumwollbezug gestopft . Nach der Hälfte der Nacht ist das aber plattgedrückt und mein Ohr schmerzt. Außerdem ist der Bezug so schwer, dass ich sogar darüber nachgedacht habe mir stattdessen ein Aufblas-Kissen zu kaufen… Meine Lösung: ein elastischer Bezug soll für Flausch und Schwuppdizität die ganze Nacht sorgen. Aus höchst hochwertigem Grundmaterial habe ich einen Wurst-Bezug gebastelt. Ein kurzer Test an der Nähmaschine hat gezeigt dass zumindest ICH Nylons nicht nähen kann; also Schnittstellen mit Nagellack versiegelt und mit Schnur zugebunden. Das zweite Ende wird gerade mit dem Haargummi, den ich tagsüber trage, verschlossen. Ich plane, den noch durch ein längeres Gummiband zu ersetzen, mit dem ich die Wurst gleich an der Matte festbinden kann. Durch den Überstand kann die Fülldichte nach Belieben variiert werden. Ich hatte zunächst Zweifel an der Stabilität der 30DEN- Variante und liebäugele mit einer Alternative aus einer dickeren Baumeoll-Strumpfhose; aber jetzt will ich es erst mal wissen und schau wie lange die Nylon-Variante hält. Erstes Probeliegen ist schon mal sehr vielversprechend.1 Punkt
-
Ein bisschen kenn ich die Gegend auch. Schön ruhig dort zwischen Sauerland und Nationalpark Kellerwald. Hat für mich eher abgelegenen Charakter in Sachen Tourismus. Kann ich von mir gut erreichen (knapp 2 Std Anfahrt), immer gut für langes Wochenende. Die Gegend um die Waldecker Schweiz ist sehr abwechslungsreich. Die Mischung aus Mittelgebirge, Hochflächen und Tälern find ich sehr gut. Vor allem, man nicht akribisch die Rundtour Lichtenfels macht, entdeckt man viele versteckte Ecken mit tollen Abschnitten. Es gibt ja unzählige Kombinationen mit den anderen Wegen in der Gegend. Es gibt immer mal wieder nette Aussichten - also nicht nur Waldschneisen. Immer schön am Hang lang... Sowas geht auch gut... Skurriles im Nirgendwo. Hier gab wohl mal bessere Zeiten. Waschbären-Gegend! Was mir letztes mal so auffiel: Gefühlt alle 15 Min. Flugverkehr (war in der Woche). Ist das normal dort?1 Punkt
-
Oder das eigene Haarfett1 Punkt
-
Vom Gewicht her ja, bei der Schnittleistung liegen zw. Silky und Fiskars aber Welten.1 Punkt
-
Ultraleicht Kochtopf fürs richtiges Kochen gesucht
Red.Green.Blue reagierte auf ultraleichtflo für Thema
Danke, leider sehr teuer und der Deckel? Edit: überigens beschädigt die Trangia Zange die Ha Aluminium Töpfe. Sie hinterlässt am Rand spüren, abplatzungen1 Punkt -
Sarek-Runde 2021
Namie reagierte auf waldradler für Thema
Wünsche Dir viel Spaß dort! Ist eine tolle Gegend.1 Punkt -
Trangia UL HA Serie... 1,5 liter 110g, 1 liter 80g... zwischen 20 und 30 eur... wüsste nicht was es in Sachen Preis Leistung besseres gibt.1 Punkt
-
Fazit: Schweden gerade Nordschweden hat es mir angetan und ich werde zurück kommen. Mein Rucksack: Bergans Helium V 5 (Herren), auf Grund der Empfehlungen und Tips dieses Forums habe ich mich für diesen entschieden und bin super Glücklich mit diesem Model! Trailrunners und Kungsleden… hier bin ich hin und her gerissen. Ich fand es teilweise sehr herausfordernd für meine Bänder bin aber mit den Trailrunnern gut zurecht gekommen. Vor allem nach dem ich mich entschieden habe sie zum Furten einfach anzulassen. Das geht super! der Vorteil: sind die Schuhe mal nass trocknen sie schneller als Wanderschuhe. der Nachteil: an manchen Stellen kann es schnell zum umknicken kommen… hier geben Wanderschuhe sicher mehr halt. Essen: Morgens: gab es eine Art Porridge… mit Nüssen und Trockenobst = hier muss ich mir auf Dauer etwas anderes einfallen lassen. Nach den 8 Tagen wollte ich diesen Porridge nicht mehr sehen. Snack: Nüsse, Trockenobst und etwas Süßes: leider waren das zu viele Nüsse für meine Histamin Intoleranz, das Trockenobst ist super und etwas Schoki auch! Abends: Huel (glutenfreie Fertignahrung) mit Reisnudeln= > schmeckt immer und geht auch mal als Frühstück durch! Ausversehen hatte ich in einer Tasche noch Hundebeutel: erst habe ich mich darüber geärgert, war jedoch die perfekte Mülltüte! Zum trinken hatte ich zwei 0,5 Liter Wasserflaschen => beim nächsten mal würde ich eine meiner 0.75 edelstahlflaschen mitnehmen und sie zusätzlich als Wärmflasche für die nassen und kalten Füße nutzen. Es gab nichts besseres abends im Schlafsack als trockene Socken und „Wärmflasche“ > leider konnten wir die Plastikflasche nicht mit zu heißen Wasser füllen. Ich hatte mich nach vielem hin und her für eine puffe Weste ohne Daune entschieden. Damit bin ich sehr gut gefahren! Als Weste spart es etwas von dem Gewicht das die Kunstfaser mehr hat als die Daune. Da auch meine Wind und Regenjacke etwas mehr wiegt (aber sehr, sehr gut ist) war es zusammen eine sehr gute Kombination. Merinowolle am Körper. Auch das hat sich für mich bewehrt. Gerade wenn es auch mal 2,5 Tage regnet! Das werde ich so beibehalten. Mein nächster Traum / Plan / Projekt 8-10 Tage durch den Sarek. Wenn möglich 20231 Punkt
-
Abschied von Vakkotavare dem Kungsleden und meiner Freundin. Es ist Samstag früh der 23.07. und meine Freundin & ich können es noch gar nicht begreifen, das war die letzte gemeinsame Nacht im Zelt. Acht Tage waren wir auf engsten Raum zusammen, verbunden in all den Herausforderungen, im Teilen der überwältigenden Naturerlebnissen und in so vielen gemeinsamen Schritten. Wir haben uns Motiviert, gegenseitig Halt gegeben, wir haben so viel geredet und auch ganz harmonisch geschwiegen, wir haben zusammen gelacht und nicht einmal gestritten... und nun ist diese Zeit vorbei! Den Morgen verbringen wir mit der netten Familie und noch ein paar Runde Uno bevor der Bus kommt. Dann geht es zurück in die Zivilisation. In Gällivare angekommen knurrt der Magen, ich habe nicht einen Krümmel Proviant mehr im Rucksack; ist genau aufgegangen!!! Also erstmal einkaufen. Mir laufen die Augen über, selbst in so einer kleinen Gemeinde wie Gällivare kann sich das Sortiment an glutenfreien Produkten echt sehen lassen! Voll bepackt geht es erst einmal in ein Bad & Brakfest in dem ich die Nacht bleibe. Meine Freundin muss abends in den Nachtzug steigen der sie zurück bringt zum Flughafen um nach Hause zu fliegen. Wir genießen die letzten gemeinsamen Stunden, freuen uns über die Dusche und fallen über das Essen her. Abends finden wir noch eine Pizzeria die auch glutenfreie Pizza anbietet - oh Gott ich bleib in Schweden - so schlemmen wir uns durch bis es Zeit wird für den Abschied. Als der Zug abfährt fühle ich mich seltsam allein… es fehlt Jemand… nach einer so intensiven Zeit zusammen ist es sehr komisch plötzlich allein die Straßen entlang zu gehen. Müde und voller Erinnerungen an das Erlebte falle ich ins Bett. Am nächsten Morgen geht es für mich mit dem Bus Richtung Sorsele. Dort wartet meinem Freund und unser Mini-Camper (Marke Eigenausbau) und über drei weitere Wochen in Schweden!1 Punkt
-
Tag 8 Der letzte Wandertag auf dem Kungsleden… viel zu schnell geht es zu Ende! Morgens wecket mich ein „Fiiiip Vogel“ Leider konnte ich nicht ergründen wie diese Vögel heißen. Sie laufen durch die Wiesen und Fiepen herzzerreißend als ob sie Jemanden suchen…. Einer von ihnen fiept mir direkt von der anderen Seite des Zeltes ins Ohr. Wir starten entspannt und ein bisschen traurig in den letzten Wandertag. Ein leichter Nieselregen beschleunigt am Ende unseren Zeltabbau. Das Wetter zeigt uns heute das es auch Wind richtig gut kann und so pustet es uns förmlich nach Vakkotavare am Akkajaure (See) Da ich nach meinen Ausrutschern am Vortag den Planken etwas misstraue, heißt es für mich an einer sehr wackeligen Planke über einen Bach noch mal nasse Füße = > Ich furte dann doch lieber an dieser Stelle. Gegen 13:00 Uhr taucht der See vor uns auf. Nun trennt uns nur noch ein Abstieg vom vorläufigen Ende der Kungsleden-Wanderung. Wir machen eine kleine Pause um zu begreifen wie nah das Ziel ist. Einer Eingebung folgend schalte ich nach 8 Tagen das erste mal wieder mein Handy ein. Es gibt Empfang und wir können unseren Liebsten bescheid geben das es uns gut geht. Da laufen sogar ein paar Tränen! Hier mit Blick auf den See nehmen wir schon den ersten Abschied vom Kungsleden. Keine Stunde später stehen wir am Parkplatz am See. Wir suchen uns für eine letzte Nacht im Zelt einen Platz am See und lassen noch mal die Zeit Revue passieren, schauen die gemachten Bilder an und wissen wir wollen wieder kommen und noch weiter auf dem Kungsleden laufen.1 Punkt
-
Tag 7 Tag 7 beginnt…. mit Regen. Naja kennen wir ja schon. Da die Streke heute nicht so lang ist warten wir etwas und laufen erst gegen 10:00 los als der Regen etwas schwächer wird. Das Wetter meint es gut mit uns und der Regen lässt stetig nach um später ganz aufzuhören. Wir halten Ausschau nach Elchen die hier durchaus ab und zu zu sehen sind. Jedoch auch heute wird es nichts mit dem Elch und uns. Ein Grund mehr wieder zu kommen! Der Weg führt uns Bergauf, dann über ein Plateau, um dann zum Teusajauche (See) stark bergab zu führen. Noch auf dem Plateau kommentiere ich wie toll doch an manchen Stellen diese Planken sind… um keine drei Minuten später auf einer so weg zu rutschen, dass es mich lang legt. Zu allem Überfluss passiert mir das noch weitere zwei mal in den nächsten 20 Minuten…. Man soll die Planke nicht vor dem Abend loben oder wie war das?!?! Der Weg bergab führt dann auch eher durch den Bach und nicht daneben. Aber was soll´s ich bin so wie so wieder mal nass bis auf die Unterhose. Gegen 13:30 oder etwas früher gönnen wir uns schon unsere Mittagspause an der Teusajauche Stuga (Hütte). Dort treffen wir auf eine deutsche Wanderin die sich auch gerade überlegt ob es nun mit Motorboot (erst gegen 17:00) oder durch selbst rudern über den See geht. Wir trauen uns das Rudern zu jedoch nimmt der Wind gerade etwas Fahrt auf. Leider hören wir heute nicht auf das Bauchgefühl meiner Freundin und beschließen zu dritt im Boot über den See zu Rudern…. Langes Abenteuer schell erzählt: Noch vor der ersten Boje müssen wir umdrehen. Wir treiben stark ab und die Wellen werden immer höher. Kentern wollen wir auch nicht. Also mit aller Kraft zurück. Nun hatten wir das dritte Boot von anderen Ankommenden übernommen, dass wieder ans andere Ufer muss. Wir tragen nun die Verantwortung das dass Boot früher oder später dort auch ankommt…. Da der Wind erst nachts abflauen soll stellten wir uns schon auf eine Mitternachtstour über den See ein. Zum Glück kam jedoch zwei Stunden später - der Wind war etwas ruhiger, wir jedoch noch verunsichert - Wanderer die sich zutrauten das Boot über den See zu Rudern. So können wir irgendwann nach 18:00 endlich auch mit dem Motorboot übersetzen. Wir laufen dann noch in den Abend hinein bis wir ca. 4 km weiter an einer Brücke unsere Zelte aufschlagen. Wir sind Hunde müde und kriechen schnell in unsere Schlafsäcke!1 Punkt
-
Ich hänge meine Erfahrungen einfach mal hier ran, die ich rund um den 1.11.2022 auf dem Lichtenfelser Panoramaweg sammeln konnte… Ich bin bei Hillershausen, Wanderparkplatz Aarmühle gestartet und bin die Wanderung gegen den Uhrzeigersinn gelaufen… d.h. in Richtung Neukirchen, bzw. dem Trekkingplatz Nunetal. Wie von Flowerhiker schon erwähnt, der Trekkingplatz sucks, aber auf der gegenüberliegenden Wiese ließ es sich gut nächtigen. Abfahrt in Elsfleth… Folget dem L… Indian Summer im Morgennebel… Kopfschweis… Pause ohne Socken… Der unsäglich unebene und vor allein seiner Gesamtheit abschüssige Trekkingplatz… Am zweiten Tag wollte ich eigentlich bis zum nächsten Trekkingplatz, kurz hinter Fürstenberg laufen… Irgendwie hatte ich aber wohl super getankt und habe die 20-23 Km um 14 Uhr schon hinter mich gebracht… Kurz die Karte studiert und mich entschieden, den Lichtenfelser Panoramaweg zu verlassen und ein paar Km auf dem Kellerwaldsteig zu gehen, bis Ochsenbühl und fort auf einem Campingplatz zu nächtigen. Am nächsten Tag habe ich mich dann abholen lassen, Vormittags, statt wie ursprünglich geplant am Nachmittag… Mutti wohnt hier in der Gegend! Also habe ich nur zwei von drei Etappen gelaufen… Super möglicher Pennplatz, aus meiner Richtung kommend, ca1-2 Km hinter Sachsenberg. Aus richtung Fürstenberg bei Km 13. Super schöner Ausblick von der Hütte! Burg Lichtenfels… Singletrails… ungefähr 3-4 Km wirklich schön, hoch über dem Orketal… Plumpudding Castle… Der Trekkingplatz bei Fürstenberg! Super gelegen, 500 m entfernt ein Hof, die einem freundlichst das Wasser auffüllen… wirklich toll! Ausblick vom Pennplatz… Abendessen am Campingplatz! Couscous mit Instant Bratensauce, Trockengemüse, Getrocknete Tomaten, Saatenmischung, Röstzwiebeln und Olivenöl nach der Zubereitung. Sehr lecker! Abendlicher Grog, aus heißem Wasser und Firewalker Whiskey-Zimt-Likör. Guten Morgen mit Kaffee… im geliehenen Tarptent Protrail Li. Ausblick … Fazit: Pro: Sehr schöne Panorama Aussichten, wunderschöne Flusstäler, ein wirklich schöner Trekkingplatz! Contra: Im Prinzip etwas zu viel Asphalt und Beton, gegen die ganzen Schotterwege habe ich im großen und Ganzen gar nichts, aber es waren auch zu wenig Single Trails… Trotzdem war es wunderschön! Nachtrag zum geliehenen Tarptent. Ich hatte hier im Forum eine Anfrage gestellt, ob jemand ein Protrail zu verkaufen hat. Ein paar Tage vor dem Tourstart meldete sich jemand auf die „Anzeige“ und bot mir das Zelt an. Entweder zum Kauf oder zum Tausch, mit meinem Plex Solo Tent von ZPacks. Kurz, wir einigten uns darauf, die Zelte zum ausprobieren auszutauschen und dann hinterher zu sehen, ob eine/r von uns beiden das Zelt des Anderen tatsächlich haben will. Da ich mir aber vor ca. 6 Wochen das Duplex bestellt habe und davon ausgehe, das es sein Geld wert ist, werde ich das Protrail wohl oder übel zurück schicken müssen… Müssen, weil ich mir nur ein Zelt in dieser Preiskategorie leisten kann und im Vergleich das Protrail bestimmt das Nachsehen hat. Aber, hätte ich mir nicht schon das Duplex bestellt und ich mich nicht geistig vom Plex Solo, dem leichtesten, erhältlichen 3 Jahreszeiten Zelt, verabschiedet und mich mit gut 250g Mehrgewicht angefreundet hätte, ich hätte das Protrail behalten. Im Vergleich zum Plex Solo hat es den einfach unschlagbaren Vorteil, das man am Kopfende eine senkrechte Wand hat! Keine kalte Kondenzdusche, wenn man beim morgendlichen Aufstehen mit dem Schädel an die Zeltbahn kommt, wie mir es im Plex ständig passierte. Allerdings gilt dieser Punkt nur deshalb, da ich nur 167cm groß bin. Größere Menschen hätten wahrscheinlich ein paar Probleme mit dem Ein- und Ausstieg. Das man nur 4 Heringe braucht, ist ein weiterer Pluspunkt! Und von der super kleinen Standfläche ganz zu schweigen! Am Fußende kommt man, wenn man ein bisschen herumrödelt, natürlich mal mit dem Quilt an die nasse Zeltwand, aber das ist mir im Plex auch immer passiert! Das bisschen Mehrgewicht, 55g laut Hersteller, kann man vernachlässigen. Tarptent Protrail Li: Super Zelt!!!1 Punkt
-
Nutzbare Sägelänge ca. 7,5 cm...damit 7cm Äste durchsägen ist schon sportlich. Mein Vic hat schon 7cm Säge, das große Vic dann 9 cm... Stichsägeblätter sind für den Pendelhub gemacht, per Hand damit zu sägen geht, ist aber kein Geschenk...ausprobiert, ehrlich. Ich verstehe die Begeisterung über neue Ausrüstungsteile zutiefst, ich steh ja auf so'n Scheixx, aber da gibt's doch deutlich Besseres. Vic z. B., Auch noch multi-use. Für Metall sind so Stichsägeblatthalter als Notbehelf ok, hatte ich im Auto, als ich noch ein Auto besaß: Wenn man ne Säge wirklich braucht, dann sind in dem von @Meyerkurt verlinkten Faden ne Menge gute/bessere Alternativen. Nicht böse sein, wenn ich die Begeisterung über die vorgestellte Säge nicht so teilen kann LG schwyzi1 Punkt
-
Hallo liebe UL-Menschen, Ich möchte mich nun auch mal vorstellen, ich bin schon ein bisschen (1-2 Monate glaube ich) in diesem Forum unterwegs und habe schon viele Interessantes gelesen und freue mich sehr, Teil dieses schönen Forums sein zu dürfen. Anfangs war ich etwas skeptisch, weil ich mir nich sicher war, ob ich mich hier wirklich aktiv beteiligen würde, da es ja in Foren oft so is, dass die Beiträge steinalt sind und nichts neues dazu kommt, aber hier is ja doch ordentlich Leben, find ich großartig. Also erzähle ich einfach mal ein klein wenig über mich Ich bin Jonas (oder Mucki), manchmal verspielte 13, manchmal grimmige 72 und tatsächlich zarte 29 Jahre jung. Ich habe die letzten 13 Jahre nur mit arbeiten (mit vielen vielen Überstunden) verbracht und kannte soetwas wie Freizeit so gut woe garnich. Mittlerweile habe ich darauf aber keine Lust mehr und bin gerad dabei, eine Umschulung zu machen, um einen Beruf mit geregelten Arbeitszeiten und Wochenende frei ausüben zu können. Ich fand Wandern und Natur schon immer toll aber seit ca. 2 Jahren habe ich endlich die Möglichkeit, recht regelmäßig zum Wandern und Zelten zu fahren und ich liebe es. Irgendwann bin ich auf diese Ultra Light Bewegung aufmerksam geworden und habe mich total verliebt... ich bin zwar noch ein ganzes Stück von ultra light entfernt (Basewight aktuell ca. 6-7 kg inkl. Zelt), aber schaue immer sehr begeistert nach neuen Produkten und neuen Ideen. Seit ein paar Monaten beschäftige ich mich auch viel mit MYOG und bin absolut fasziniert davon und habe auch schon das ein oder andere kleinere Projekt begonnen (Beiträge dazu folgen demnächst). Ich wäre ja gern noch leichter unterwegs, jedoch habe ich das "Problem", dass ich nen absoluter Gearjunkie bin und ich mich immer wie Bolle über meinen ganzen Krempel freue... :D Wenn ich nich beim Zelten oder auf der Arbeit bin, oder gerade neue Ideen und Equipment bespiele, liebe ich es auch, auf kleine Rockkonzerte zu gehen, das ist neben dem Zelten/Wandern meine 2. Liebe, in die ich auch gern mal Zeit und Geld investiere (bei weitem nich so viel wie ins Camping) ... So, das wars erstmal von mir. Ich freue mich über viele interessante Unterhaltungen in diesem Forum. Grüße aus dem kleinen, grünen, wunderschönen Berlin :)1 Punkt
-
Ultraleicht Camping (max. 8kg Basisgewicht)
Omorotschka reagierte auf ultraleichtflo für Thema
Angeregt durch den Bushcraftsitz ist mir gerade ne Idee für einen Stuhl fürs Packraften gekommen Die Frage ist, ob ich es wage mein Paddel zu ruinieren dafür. Den Alustangen traue ich es zu. Beim Paddelblattsegment habe ich eher Angst Ansonsten wäre es schon ein geiles Multiuse Und Zurriemen hat man ja auch immer dabei1 Punkt -
Lipbalm funktioniert auch gut für wundgeriebene (empfindliche) Stellen, falls keine spezielle Salbe dabei ist. Ich trenne dafür mit dem Messer/Löffel ein Stück ab und nutze es dann als Creme.1 Punkt
-
Sarek-Runde 2021
Dune reagierte auf waldradler für Thema
Keine Ursache, ich freue mich, die Eindrücke hier teilen zu können. Die Landschaft ist wirklich besonders, das gibt es bei uns nicht. Da aller guten Dinge bekanntlich 11 sind - nicht nur in Köln - endet diese Wanderung mit Tag 11: Am nächsten Morgen ist das schöne Wetter leider wieder vorbei. Nach dem Aufwachen rieche ich feuchte Luft, es tröpfelt sanft auf mein Tarp, und die Wolken hängen direkt 100 m über mir. Puh, was für ein Wetter. Das macht mir den Abschied aus dem Sarek immerhin etwas leichter. Leider hat sich damit auch die Frage erledigt, ob ich heute noch auf den Vuojnestjåhkkå steige, was mir am Vortag zwei Wanderer empfohlen hatten. Es ist schon wieder kein passendes Wetter für eine Bergtour... Ich packe also meinen nassen Kram zusammen und stapfe los. Nur mit Schwierigkeiten finde ich den Pass über die Vuojnesskájdde (man sieht einfach nix). Auch die Brücke über den Guhkesvákkjåhkå suche ich lange und sehe sie dann erst, als ich schon fast davor stehe. Kein Wunder, sie ist genauso grau wie das Gestein drumherum: Kurz darauf, hinter dem Nienndo, hört der Trampelpfad auf und der Sarek zeigt noch einmal alles, was er so an Terrain zu bieten hat: Weidengestrüpp, Sümpfe, Blockfelder, alles durcheinander in wilder Kombination. Irgendwie komme ich da durch. Bei dem Regen macht es nicht mehr so viel Spaß und die Felsen sind rutschig, sodass man wahnsinnig aufpassen muss: Die letzte ernsthafte Furt geht über den Njábbejåhkå und ich beschließe, dahinter mein Zelt aufzubauen: Die Furt ist gar nicht so schwer, aber mit dem, was mich anschließend erwartet, habe ich überhaupt nicht gerechnet: Ich lande in einem Märchenwald! Einerseits habe ich mich in der kargen Landschaft durchaus nach Bäumen gesehnt, doch jetzt kommen sie in solcher Masse und stehen so dicht, dass kaum noch ein Durchkommen ist. Ich kämpfe mich also durch ein Durcheinander aus Birken und dicken Felsen, steige über glitschigen Waldboden hinauf und hinab, halte mich an nassen Baumstämmen fest, die mich volltropfen, nur um anschließend vielleicht vor einem großen Tümpel zu stehen, sodass ich wieder einen anderen Weg suchen muss. Der Gang durch diesen Wald ist aber wirklich toll, ein Erlebnis für sich. Einen Zeltplatz gibt es allerdings in dieser Wildnis beim besten Willen nicht, sodass ich mich weiter voran arbeiten muss. Für ein paar hundert Meter braucht man hier eine Stunde. Irgendwann finde ich dann den Pfad, der in der Karte (sowohl in der Fjällkarte als auch bei Openstreetmap) eingezeichnet ist (dem GPS sei Dank), ab dann geht es etwas zügiger voran. Aber auch dieser Pfad ist stellenweise nur ein großes Schlammloch, bei dem man bis zum Unterschenkel versinkt. Mangels Zeltmöglichkeiten gehe ich einfach immer weiter, bis ich schließlich schon an meinem Ziel unten am Wasser ankomme. Am Ufer beginnen dann die ersten Anzeichen menschlicher Aktivitäten (vergammelte Wohnwagen). Ich gehe über den ersten Damm auf die Insel Jiertásuoloj, um dort einen Schlafplatz zu suchen. Der Bus fährt ja erst morgen früh um 10 Uhr. Zunächst versuche ich es am südlichen Ufer, doch die Insel ist hier ein einziger Felsen und kein Hering geht in den Boden. Schließlich finde ich kurz vor 22 Uhr im Nordosten der Insel oberhalb eines Schotterwegs eine klitzekleine Stelle Heideland, auf der man so gerade eben liegen kann und wo die Heringe zumindest ein bisschen Halt finden. Immerhin wachsen hier im Zelt sogar Blaubeeren für das Morgenmüsli : Auf diese Weise endet meine Sarek-Runde 2021. Ein bisschen wehmütig werde ich schon, als ich zum Sliehkok zurückblicke, wo vor elf Tagen alles begonnen hat: Insgesamt war es eine wunderschöne Tour. Auch wenn es manchmal sehr anstrengend war und ich während der langen Regentage auch mal am Sinn der Sache gezweifelt habe, hatte ich doch eine tolle Zeit mit vielen neuen, ungewöhnlichen Eindrücken. Die Verkürzung der Tour auf elf Tage war völlig richtig, da diese Länge für mich absolut ausreichend war. Natürlich hätte ich gerne auch noch viele andere Gegenden im Sarek gesehen, etwa die Luohttoláhko-Hochebene, das Rapadalen und das Pårte-Massiv. Außerdem wäre ich gerne auf den ein oder anderen Berg gestiegen, um mir die Sache mal von oben anzuschauen. Aber das muss dann eben auf ein anderes Mal verschoben werden...1 Punkt -
Sarek-Runde 2021
kai reagierte auf waldradler für Thema
Gern geschehen! Es geht dann auch gleich weiter mit Tag 10: Da ich nun zurück nach Suorva möchte, folge ich einfach dem Trampelpfad. Der Weg ist dadurch leicht zu finden. Dank des nach wie vor freundlichen Wetters gibt es wunderbare Aussichten über den Ráhpajåhkå: Irgendwann sehe ich dann einen Baum. Einen echten Baum! Es ist gefühlt der einzige im ganzen Sarek... Außerdem gibt es hier jede Menge Moltebeeren. Ist nicht so mein Fall, aber probiert habe ich sie natürlich schon: Es folgt die beeindruckende Schlucht des Smájlajjåhkå, über die zum Glück eine Brücke führt (bei Skárjá): Der weitere Weg ist schon fast zu einfach, es geht auf dem Trampelpfad zügig voran. Nur der Tjåggŋårisjåhkå macht zwischendurch Probleme: Ich finde hier einfach keine geeignete Furt und schaue etwas hilflos hinüber, da winken mir zwei nette Schweden zu, die die Passage gerade hinter sich haben, und zeigen mir eine geeignete Stelle. Diese funktioniert tatsächlich. Das Wasser geht mir hier nur bis zum Oberschenkel und gegen die Strömung kann ich dabei mit meinem einen verbliebenen Treckingstock noch ganz gut anhalten. Erleichtert komme ich am anderen Ufer an. Anschließend geht es bei wunderbarer Aussicht auf das Ähpár-Massiv weiter Richtung Osten: Schließlich erreiche ich nach einem leichten Schwenk Richtung Norden den zweitgrößten See im Sarek, den Bierikjávrre. Dieser See wurde mir schon am vierten Tag von den Schweden wegen seiner besonderen Farben empfohlen, und in der Tat habe ich Glück: Durch die Sonne kommt ein ganz eigentümliches, kräftiges türkises Leuchten zustande: Ein toller See! Auch wenn ich auf keinen Berg komme, so habe ich doch mit den beiden Seen im Sarek großes Glück gehabt. Am Nordufer des Sees lasse ich mich dann häuslich nieder. Hier habe ich zum ersten Mal Gesellschaft von anderen Wanderern, die ebenfalls ihre Zelte aufschlagen.1 Punkt -
Sarek-Runde 2021
Mia im Zelt reagierte auf waldradler für Thema
Tag 9: Der nächste Morgen ist noch schöner als der Vortag. Eine traumhafte Morgenstimmung am See. Der Álggajávrre liegt spiegelglatt vor mir, sodass die Landschaft gleich doppelt erscheint: Auch der Ausblick in die andere Richtung, aus der ich zwei Tage zuvor gekommen war, ist fantastisch: Diese malerische Szenerie habe ich natürlich ganz für mich allein. Da kann man sich schon mal einen zweiten Kaffee kochen... Der weitere Weg durch das Álggavágge macht bei dem schönen Wetter Spaß, auch wenn er wegen des Geländes ziemlich beschwerlich ist. Teilweise kann ich aber ziemlich gut im Flussbett gehen, wo sich Schotterflächen und Wiesen abwechseln. Ansonsten geht es eben wie gehabt über Stock und Stein und durch Weidengestrüpp... Nach dem Härrábákte geht es dann, wie im Reiseführer versprochen, etwas leichter voran, und ich erreiche nach einigen Stunden die zentrale Fläche im Sarek. Das ist auch ein schöner Ort, weil man gleichzeitig in viele Täler hineinschauen kann. Hier eine 360-Grad-Aufnahme: Hier treffe ich sogar vier andere Wanderer, ein absoluter Rekord! Außerdem gibt es nun zum ersten Mal einen Trampelpfad, dem man tatsächlich eine Weile folgen kann. Es wird schon fast zu einfach Ein wenig oberhalb des Pfades finde ich dann auch einen geeigneten Zeltplatz mit super Aussicht durch das ganze Tal bis hin zum Ähpár-Massiv. Das war ein Genusswandertag...1 Punkt -
Sarek-Runde 2021
Mia im Zelt reagierte auf waldradler für Thema
Tag 8: Am nächsten Morgen sieht die Welt schon etwas freundlicher aus. Endlich ist der fiese Regen vorbei! Jetzt sieht man auch die Berge - direkt neben meinem Lager steht der Bulkas: Da bekomme ich doch gleich Lust, hinauf zu steigen. Zunächst aber muss der dritte UL-Gear-Fail repariert werden: Die Seitennaht am Schuh hat sich gelöst (neben dem Fußballen). Ich nähe sie mit Zahnseide (natürlich nach Benutzung ) wieder fest, so wie @German Tourist es in ihren Büchern empfiehlt. Das hält gut. Anschließend mache ich mich auf den Weg, gehe ein paar hundert Meter zurück ins Tal und steige dann den durchaus steilen Hang hinter dem Bulkas hinauf ins Jiegŋavágge: Ich gehe rechts des Baches hinauf, weil es dort irgendwie einfacher aussieht, aber da habe ich mich wohl schon wieder falsch entschieden. Aus mir wird kein Alpinist mehr Links des Baches sah es dann nämlich von oben aus betrachtet viel einfacher aus. Na ja, was soll's. Der Rucksack ist inzwischen auch schon deutlich leichter geworden - schätzungsweise 8 kg - und so überstehe ich diesen Aufstieg insgesamt ganz gut. Mit viel Gepäck hinunter gehen würde ich hier aber nicht. Von oben hat man dann einen wunderbaren Blick auf den Alep Njoatsosjávrre: Auf der Passhöhe lasse ich den Rucksack dann liegen und versuche, rechts weiter zum Gipfel des Bulkas aufzusteigen. Aber das Gelände wird immer steiler und steiniger, da kommen mir ungute Assoziationen an das Nijákvágge. Ich beschließe, vernünftig zu bleiben und auf die Besteigung zu verzichten. Außerdem zieht der Gipfel des Berges jetzt wieder mit Wolken zu. Schade, irgendwie komme ich bei dieser Tour auf keinen einzigen Berg hinauf. Aber das Wetter wird wieder wärmer und so kann man die Zeit hier oben auch anders nutzen: Der weitere Weg durch das Jiegŋavágge ist dann nicht allzu schwer und man hat einen schönen Weg hinunter ins Sarvesvágge mit tollen Aussichten auf die umliegenden Berge und Pässe. Tipp: Hier gibt es oben auf 1.020 m sogar geeignete Zeltplätze! Dabei kommt die Sonne heraus, jippie, zum ersten Mal seit vielen Tagen! Es wird sofort so warm, dass ich sogar meine ganzen feuchten Sachen trocknen kann: Mh, ich habe zum ersten Mal seit ein paar Tagen keine feuchten Füße mehr (allerdings auch nur bis ins Tal, wo die nächste Furt lockt...). Das Sarvesvágge präsentiert sich nun in schönstem Sonnenschein: Aber ich will ja allmählich zurück Richtung Suorva, und so gehe ich nicht durch dieses Tal, sondern weiter um den Sarvesnunnje herum und zurück zum Álggajávrre. Was für eine Veränderung hat dieser See in den letzten 24 Stunden erlebt! Eine wunderbare, einladende Wasserfläche empfängt mich, sanft in liebliche Hügel eingebettet. Das Gelände ist hier durchaus schwierig zu durchqueren: Weidengestrüpp, Felsen, Matsch, alles wahlweise auch in Kombination. Aber ich finde tatsächlich inmitten dieses Chaos mal wieder zwei Quadratmeter, auf denen ich direkt oberhalb des Sees mein Tarp aufbauen kann. Dahinter der einladende Blick ins Álggavágge, der schon Vorfreude auf den nächsten Tag macht:1 Punkt -
Sarek-Runde 2021
Mia im Zelt reagierte auf waldradler für Thema
Tag 7: Am nächsten Morgen regnet es (immer noch), sodass ich etwas im Zelt liegen bleibe und die Route plane. Ins Njoatsosvágge möchte ich schon noch. Die Überlegungen zahlen sich aus: Ich finde nämlich heraus, dass ich einfach hier direkt neben meinem Schlafplatz über die alte rostige Brücke und dann auf der anderen Seite des Miellädno weiter gehen kann. Dadurch erspare ich mir den langen Weg um das Ostufer des Alggajávvre. Auf der anderen Seite des Flusses geht es weiter durch schwieriges Gelände mit vielen Weidenbüschen und Blockfeldern. Am Anfang hat das ja schon Spaß gemacht, dieses Querfeldeingehen ohne Weg und Steg, aber nach ein paar Tagen kennt man es und wünscht sich eher einen Pfad. Ich sehe wieder viele Rentiere, die sind ja schon süß. Es fehlt nur der Weihnachtsmann mit dem Schlitten: Der Weg entlang der Westseite des Alggajávvre ist eher ernüchternd: Der berühmte See ist nur durch einen Wolkenschleier hindurch sichtbar. Das Gelände steigt dann langsam an; ich folge dem Fluss und furte ihn schließlich gegenüber dem Eingang zum Njoatsosvágge. Das sieht von hier aus zunächst nicht besonders interessant aus: Wenn man dann die Höhe erklimmt und denkt, man sei oben, geht es weiter mit einem neuen Band, und immer so fort. Das ist dramaturgisch nicht schlecht gemacht, da die Erwartungshaltung natürlich immer weiter steigt. Oben angelangt sieht man dann zunächst zwei kleinere "Vorseen", an denen ich links vorbei gehe. Dahinter kommt noch eine Höhenstufe: Erst nach dieser letzten Hürde gibt das Tal dann den Blick ins Innere des Njoatsosvágge frei. Und der lohnt sich definitiv. Ich bin glücklich, an diesem Ziel angekommen zu sein. Die Berge sind hier zwar nur halb sichtbar, aber ganz am Horizont tut sich sogar ein Lichtblick auf: Die weitere Wanderung durch das Tal ist wirklich wunderschön. Hier im oberen Bereich ist es extrem wild und alpin. Drei Seen folgen hintereinander, flankiert von steilen Felswänden mit Wasserfällen. Eine klasse Gegend, das macht echt noch einmal richtig Spaß. Am dritten See schlage ich dann direkt am Ufer mein Zelt auf. Es ist recht windig, aber zum Glück nicht stürmisch. Ich schlafe sehr gut, nur der Wasserfall ist etwas laut. Ich werde mich beim Tourismusministerium beschweren1 Punkt -
Sarek-Runde 2021
momper reagierte auf waldradler für Thema
Tag 6: Am nächsten Morgen regnet es immer noch. Ich wandere mit wenig Enthusiasmus ein Stück durch das Guohpervágge, da erlebe ich echtes Trail Magic. "Echt" in dem Sinne, dass es tatsächlich völlig unerwartet kommt. Aber der Reihe nach: Zunächst hatte ich aus der Ferne nur ein paar Stangen im Tal gesehen, die offenbar menschlichen Ursprungs waren, und mich gefragt, was das wohl sein könnte. Ich wollte schon weitergehen, bin dann aber aus Neugier darauf zugegangen. Und was war es am Ende? Eine mobile Stromversorgung! Ich hatte mir ja im Vorfeld einige Gedanken über die Stromversorgung gemacht (siehe dieser Thread), aber mit so etwas habe ich im ganzen Leben nicht gerechnet! Die große Kiste ist unverschlossen, sodass ich mich nicht scheue, hinein zu gucken. Im Inneren gibt es eine Solarbatterie und Elektronik, die 5V 1A, 5V 2,1A und 12V liefert. Da sage ich nicht nein und lade erst einmal meine Geräte auf, anschließend auch meine Powerbank. Das macht die Wanderung doch gleich etwas entspannter, denn in den letzten Tagen hatte ich schon immer etwas besorgt auf meinen Akkustand geschaut. Das Handy verbraucht bei wenig Nutzung (paar Fotos und Nachrichten, bisschen Navigation) 15 Prozentpunkte am Tag. Bei 16 Tagen macht das 240 Prozentpunkte - genau so viel, wie meine 20.000er Powerbank bringt. Plus die initiale Handyladung sollte es also genau reichen, aber knapp bemessen war es trotzdem, sodass diese unerwartete Stromversorgung eine große Erleichterung ist. In den folgenden Tagen benutze ich das Handy dann ohne Sorgen und verbrauche so viel Strom, wie ich möchte! Während ich so im Regen auf die Ladung meiner Powerbank warte, sehe ich, dass neben der Ladestation auch ein Birkenast liegt. Damit kann ich möglicherweise meinen Plan, den kaputten Treckingstock zu reparieren, noch realisieren. Bis jetzt habe ich nämlich kein Holz gefunden, das ich dafür hätte verwenden können. Also, gesagt, getan. Zunächst hämmere ich die abgebrochenen Enden des Treckingstocks mit zwei Steinen so zurecht, dass sie möglichst gerade sind. Die Enden feile ich auf dem größeren Stein möglichst rechtwinklig, damit sie sauber aufeinander aufliegen: Dann schnitze ich den Ast so zurecht, dass er genau in den Treckingstock hinein passt. Im unteren Teil sitzt er anschließend sehr fest (der läuft ja auch konisch zu), im oberen Teil so la-la. Dort schiebe ich aber noch Holzspäne als Keile hinein: Vor dem Zusammenbau wässere ich das Holz, damit es dann im Treckingstock aufquillt. Schließlich kommen noch zwei Lagen Klebeband außen drum herum: Fertig! Ich stehe wieder auf vier Beinen und bin mächtig stolz auf mein Werk! Besser gelaunt geht es nun weiter durch das Guohpervágge: Es ist schon eine schöne, besondere Landschaft hier, die man bei uns so nicht sehen kann. Die Trogform der Täler kommt wohl von den Gletschern her, die sich in der Eiszeit hier durchgeschoben haben. Die Einsamkeit und die karge Vegetation haben etwas Spezielles und sogar der Regen trägt zur ungewöhnlichen Atmosphäre ganz gut bei. Ich bereue es jedenfalls nicht, hierher gekommen zu sein. Nach einiger Zeit furte ich den Guohperjåhkå, um auf der anderen Talseite hinauf ins Násasvágge zu gehen: Die Furt ist nicht ganz einfach. Der Fluss ist auch an der von Grundsten empfohlenen Furtstelle relativ tief und hat ein Flussbett aus viel Sediment. Auf der anderen Seite angelangt muss ich erst einmal meine Schuhe mit klarem Wasser ausspülen, um den ganzen Mist wieder heraus zu bekommen. Danach geht es auf einfachem Weg hinauf ins Násasvagge. Auch der Weg durch das Tal hindurch ist nicht schwer, aber wunderschön: Ein sichelförmiger See legt sich um den Berg herum: Trotz des ungemütlichen Wetters ist das ein wunderbarer Ort hier. Auf dem Weg durch das Tal treibe ich zwei Rentiere vor mir her: Was soll man machen, sie laufen immer 100 m von mir weg, aber ich komme logischerweise immer wieder nach. Der Abstieg ins nächste Tal ist sehr mühsam. Zunächst irre ich wieder durch eine Waschküche über den Lánjekbuollda und kann mich nur mühsam mit Hilfe des GPS orientieren. Ganz selten lüften sich die Wolken und geben einen kleinen Ausblick nach Padjelanta frei: Anschließend kämpfe ich mich durch jede Menge Weidengestrüpp. Dabei bricht der mühsam reparierte Treckingstock wieder durch! Schade, das war ein kurzes Vergnügen... Mit viel Suchen finde ich dann kurz vor dem Miellädno eine ganz kleine ebene Fläche, auf der ich schlafen kann: Das ist immerhin ein Vorteil beim Tarp: Man braucht keinen Zeltplatz definierter Größe, sondern baut es einfach in irgendeiner Form über den zwei Quadratmetern auf, die man zum Schlafen gefunden hat.1 Punkt -
Sarek-Runde 2021
Mia im Zelt reagierte auf waldradler für Thema
Tag 5: Am nächsten Morgen bin ich halbwegs erholt und starte gut gelaunt in den Tag. Zunächst überlege ich, heute auf den Niják zu steigen, doch angesichts der niedrig hängenden Wolken macht das wenig Sinn. Auch ist nach wie vor alles nass, sodass die Steine ziemlich rutschig sind. Es ist einfach kein Bergsteigerwetter. Ich furte den Nijákjågåsj, was ganz gut geht, und gehe auf der anderen Seite des Tals hoch ins Sierggavágge. Der Aufstieg ist nicht schwer und eröffnet mir einen schönen Blick zurück auf das Nijákvágge, durch das ich Vorgestern mit so viel Schwierigkeiten gekommen bin: Der Weg durch das Sierggavágge macht dann wieder Spaß. Man hat natürlich mit den üblichen Geländeschwierigkeiten zu kämpfen (Morast, Steine), kommt aber insgesamt recht gut durch. Meine Füße werden übrigens ab jetzt tagsüber nicht mehr trocken - die UL-Theorie zu Trailrunnern funktioniert eben nur dann, wenn man nach einer Furt ein paar Stunden Sonne hat, um alles wieder zu trocknen. Aber hier im Sarek folgt auf eine Furt sofort die nächste, und anschließend ein Morastfeld, durch das man auch irgendwie hindurch muss. Ich hätte auf den Rat von @Harakiri hören und wasserdichte Socken mitnehmen sollen! Nach ein paar Stunden ist das Sierggavágge dann zu Ende und es sollte sich hier eigentlich eine Aussicht auf Padjelanta öffnen, doch ich gehe nur durch eine Wolkensuppe: Die Atmosphäre ist trotzdem schön, etwas eigenartig, aber besonders. Die Orientierung ist dagegen schwierig, weil alles nur weiß ist und man keine Berge sieht. Hier ist das Handy mit GPS dann eine große Hilfe. Ansonsten habe ich eigentlich immer nur mit der Landkarte navigiert, weil ich es netter finde, mir die Landschaft zu betrachten und die Berge dann auf der Karte zu suchen, als auf das Display zu starren und einem Track zu folgen. Nach langem Herumirren durch das Liggebuollda öffnet sich der Blick schließlich ein kleines Bisschen und ich kann ins Guohpervágge hinunterschauen: Im Tal finde ich nach einigem Suchen auch einen Platz für mein Tarp. Das muss ich wieder im Regen aufbauen, aber das bin ich ja jetzt schon gewohnt. Puh, ich hätte nicht gedacht, dass mich das Regenwetter so herunterzieht. Der innere Schweinehund fragt mich, warum ich nicht einfach zu Hause auf dem Sofa geblieben bin, aber der wird rasch vertrieben1 Punkt -
Sarek-Runde 2021
Mia im Zelt reagierte auf waldradler für Thema
Tag 4: Am nächsten Morgen beschließe ich, mir heute einen freien Tag zu nehmen. Das widerspricht zwar eigentlich dem Wander-Ethos, aber ich bin noch ziemlich gerädert von der Strapaze gestern und habe ohnehin keine große Lust, jetzt im Regen weiter zu laufen: Gleichzeitig nehme ich innerlich schon Abstand vom ursprünglichen Plan einer 16 Tages-Wanderung und überlege, wie ich die Runde am besten verkürzen kann... Der Tag verläuft dann insgesamt sehr nett: Morgens wird lange gefrühstückt und Kaffee getrunken, dann mache ich einen Morgenspaziergang und treffe zwei sehr nette Schweden, die gestern auf dem Niják waren. Sie hatten Glück, denn sie waren vormittags dort oben, bevor am Nachmittag das schlechte Wetter losging. Sie sind etwas unwillig, weiterzugehen, sodass wir uns noch eine Weile unterhalten. Nachmittags lese ich dann mein Buch. Ich weiß, es ist eine UL-Sünde, hier 332 g mitzuschleppen, aber ich habe es spontan am Flughafen gekauft, und im Nachhinein war das eine sehr weise Entscheidung. So hatte ich als Solowanderer immerhin etwas Unterhaltung und habe mich an den fiesen Regentagen wirklich darauf gefreut, abends im Zelt noch etwas lesen zu können. Das hat meine Motivation insgesamt doch positiv beeinflusst. Danach mache ich mich auf die Suche nach Fotomotiven: Abends geht's früh zu Bett und am nächsten Morgen dann um 5 Uhr weiter!1 Punkt -
Sarek-Runde 2021
Mia im Zelt reagierte auf waldradler für Thema
Tag 3: Heute geht es quer durch das Guhkesvágge. Der Weg schlaucht ganz schön, da es eigentlich immer matschig oder steinig oder beides zusammen ist. Ich gehe geradewegs auf den Niják zu und beschließe, ihn morgen früh zu besteigen, weil ich ihn nun schon seit zwei Tagen vor mir sehe. Allerdings zieht sich der Himmel im Tagesverlauf immer weiter zu... Die Furt durch den Suottasjjågåsj geht noch ganz gut, aber der anschließende Aufstieg ins Nijákvágge ist doch recht anstrengend, zumal jetzt ein ungemütlicher Regen und ein starker Wind aus Ost aufkommen. Oben beim See soll es aber laut Reiseführer gute Zeltplätze geben. Als ich dann am See angekommen bin, muss ich feststellen, dass hier wirklich ein wunderschöner Ort für einen Zeltplatz ist, nur leider nicht bei dieser Windstärke... Ich mache mir wirklich Sorgen, hier komplett weggeblasen zu werden. Ein anderes Zelt steht hier aber schon und wackelt mächtig - ich halte an, sage vorsichtig "good evening", da kommt ein älterer Schwede heraus und erkundigt sich nach meinem Weg. Seine Frau bleibt lieber im Zelt. Er meint, ich müsse rüber ins Ruohtesvágge, da gebe es bessere Zeltplätze. Damit hat er wohl recht. Ich schaue mir den Passübergang an. Es geht nur noch 100 m weiter hinauf. Der Schwede meinte dann, die Schneefelder seien etwas rutschig, da brauche man eigentlich spezielles Schuhwerk. Er schaut sich meine Schuhe an und strahlt über beide Backen: Oh, Altras, die hätte er auch. Na ja, kontrollieren kann ich es nicht, da er barfuß vor mir steht. Anschließend inspiziert er sorgenvoll seine Heringe und verzieht sich dann wieder ins Zelt. Der Passübergang sieht tatsächlich von hier aus nicht so schwierig aus: Allerdings ist das Altschneefeld rechts geschlossen, sodass ich beschließe, links herum zu gehen. Das geht zwar ein paar Meter weiter in die Höhe, aber dafür ist dort kein Schnee. Gesagt, getan. Der Aufstieg hier ist fürchterlich. Er besteht nur aus großen Steinblöcken, die vielleicht den Geologen wegen ihrer unterschiedlichen Farben brennend interessiert hätten, für einen Wanderer aber mehr als unangenehm sind. Es ist schon nach fünf und ich wollte eigentlich längst meine müden Glieder ausstrecken, da muss ich nun in steilem Gelände über Felsbrocken klettern. Ganz langsam Schritt für Schritt geht es vorwärts. Dabei schaue ich die Steine jeweils nervös an, damit ich mir weder die Beine breche noch eine Steinlawine lostrete. Bei der ganzen Aktion regnet es auch noch und es weht ein extrem böiger Wind aus Osten, der zusätzliche Balancefähigkeiten verlangt. Meine Regenjacke benenne ich von "Shakedry" in "Blowdry" um, da der Wind die Regentropfen, die sich darauf sammeln, einfach wieder wegbläst. Immerhin ist dann die Aussicht von oben auf den See phänomenal: Auf den Felsen hier passiert dann der erste UL-Gear-Fail: Mein linker Trekkingstock bricht durch. Ein Fizan Compact ist vielleicht doch nicht die richtige Ausrüstung für so ein Gelände... Na ja, denke ich mir, immerhin ist es der bergseitige Stock, der hat jetzt genau die richtige Länge Mit einem Treckingstock klettere ich also weiter. Es ist bei den großen Felsen ohnehin manchmal einfacher, sich mit der Hand festzuhalten, als einen Platz für den Stock zu suchen. Als ich dann endlich die Passhöhe erreicht habe, denke ich, puh, jetzt geht es nur noch gemütlich ins Tal hinunter, da beginnt der Stress aber erst richtig. Zunächst einmal gibt es hier einen weiteren, kleineren See. Der hat eine superschöne türkise Farbe: Leider gibt es hinter dem See aber ein weiteres Altschneefeld, das ich diesmal rechts umgehe. Wieder über Felsbrocken! Zum Abschluss wartet eine nicht enden wollende Schlucht auf mich: Hier geht es über Felsbrocken durch ein Tal mit einem reißenden Fluss. Manchmal kann man ein paar Meter im Flussbett gehen, dann muss man wieder über die Hänge klettern. Erst ganz am Schluss geht es dann über sanfte Wiesen ins Ruohtesvágge hinab. Völlig fertig suche ich einen Platz für mein Tarp und baue es dann an einer Stelle auf, die mir nicht ganz so windig vorkommt wie der Rest des Tals, natürlich bei Regen. Dabei passiert der zweite UL-Gear-Fail, denn ein Unglück kommt ja bekanntlich selten allein. Es ist aber eigentlich meine eigene Dummheit gewesen: Da der vordere Treckingstock schief steht, hebe ich ihn kräftig an, um ihn zu verstellen, aber ohne die Heringe vorher zu lösen. Die Spannung ist dann offenbar zu groß für den First und er reißt auf ca. 10 cm Länge ein. Zum Glück hatte ich mir DCF-Reparaturstreifen vorbereitet. Ich klebe also einen DCF-Streifen längs über den Riss, einen großen Flicken quer darüber, und zum Schluss noch zwei Streifen Klebeband entlang der Firstnaht. Das sieht nicht schön aus, hat aber bis zum Schluss der Tour gehalten: Im Nachhinein betrachtet hätte ich die Verstärkungen an den Tie-outs robuster machen müssen. Das Problem liegt hier wohl nicht im leichten Material an sich (18g/m2), sondern darin, dass ich die Verstärkungen auch nur einlagig aus diesem Material gemacht habe. Zwar lagen hier am Riss drei Schichten übereinander (Saum und Verstärkung), aber trotzdem ist dies entlang der Aufhängepunkte wohl zu wenig. Zuhause werde ich das ganze mit 34g/m2 als Verstärkung reparieren. Vorerst bin ich aber froh, spät Abends endlich im Zelt zu liegen und mich ausruhen zu können! Da schmeckt sogar der olle Kartoffelpüree wie ein Gedicht!1 Punkt -
Sarek-Runde 2021
kai reagierte auf waldradler für Thema
Hej, danke für die netten Reaktionen! Dann berichte ich mal gleich weiter: Tag 2: Am nächsten Morgen ist immer noch herrliches Wetter und so starte ich gerne in das durchaus unwegsame Gelände: Auch die Flussdurchquerung macht mir nichts aus, da man anschließend ja Füße, Socken und Schuhe in der Sonne trocknen lassen kann - so wie es die UL-Theorie bei Trailrunnern lehrt. Was meine Route betrifft, so bin ich etwas planlos. Eigentlich will ich mir ja nur die Gegend anschauen und nicht einem bestimmten Weg folgen. Allerdings weiß ich, dass ich das Njoatsosvágge sehen will, weil mir die Beschreibung im Grundsten dafür so gut gefallen hat. Dieses liegt allerdings im Südwesten und ich bin im Nordosten gestartet. Und die Sarek-Täler liegen hier alle irgendwie in Nordwest-Südost-Richtung. Also kann ich nicht durch irgendein Tal laufen, sondern gehe in den nächsten Tagen über diverse Pässe hinüber. Der erste Passübergang verläuft super. Ich gehe südlich des Alep Skálariehppe hinauf, an einem See vorbei, und dann südlich des Tjievravárásj hinunter ins Guhkesvagge. Auf der Passhöhe erwartet mich dieser großartige Ausblick auf das gesamte Sarektjåhkkå-Massiv: Ich bleibe erst einmal überwältigt stehen und lasse den Eindruck auf mich wirken. Schließlich zücke ich die Karte und versuche, die vielen Gipfel auch namentlich zu identifizieren. Im weiteren Verlauf steuere ich dann ungefähr in Richtung Niják weiter durchs Tal (ganz rechts im Bild). Momentan kommt mir so eine Sarek-Tour sehr entspannend vor. Die ganzen düsteren Berichte über das Wetter in dieser Landschaft sind wahrscheinlich völlig übertrieben, so denke ich momentan noch... Unten im Guhkesvágge finde ich dann gegen Abend auch wieder einen kleinen, halbwegs windgeschützten Platz für mein Tarp mit grandiosem Ausblick auf die Bergkette. Ich nehme mir vor, morgen auf den Niják zu steigen. Ich sitze noch lange draußen und schaue mir den wunderschönen Sonnenuntergang hinter dem Áhkká-Massiv an. Obwohl Sonnen"untergang" eigentlich der falsche Ausdruck ist, denn so ganz geht sie ja gar nicht unter. Übrigens habe ich auch heute keinen einzigen Menschen getroffen.1 Punkt -
[DE] Auf der Suche nach dem weißen Gold 2.0 und 3.0
Carsten K. reagierte auf derray für Thema
Auf der Suche nach dem weißen Gold 2.0Nach der mehr oder weniger erfolgreichen, aber dafür umso lustigeren Wintertour 2017 stand schnell fest: Das schreit nach Wiederholung!Die Einzelheiten waren nach 4 Seiten PNs schnell geklärt. Dabei sind Kai, Benne, Florian, Andi, Wilbert und ich.Und der Countdown läuft!T - 28 Tage: Datum: 19. bis 20.1.2018T - 3 Tage: Ort: Thüringer WaldT - 2 Tage: Florian hat sich von seinen Kindern mit irgendeinem Kindergartenbazillus anstecken lassen.T - 1 Tag: Das Stürmchen Friederike hat das Dach von Florians Werkstatt angeschält, die nun unter Wasser steht. Florian ist damit zu 100% raus. Kai und Benne haben sich auf Florians Zelt, Ofen, Schlitten und Badelatschen verlassen und können daher auch nicht mit.T - 10 Stunden: Wilbert checkt nochmal die Bahnverbindung: Alles frei!T - 5 Stunden: Wilbert tritt verärgert den Rückweg an, nachdem er drei Stunden lang auf halber Strecke wegen irgendeiner Störung warten musste ohne Auskunft ob und wann es weiter geht.T - 2 Stunden: Wir erklären das Unterfangen für dieses Mal als gescheitert und verschieben die Wintertortour auf einen anderen Termin. Leider hieß das ein Jahr warten, denn all unsere Kalender waren prall gefüllt...Weißes Gold 3.0 oder "Sie trugen seltsame Gewänder und irrten ziellos umher."T - 3 Monate: Andi und ich treffen uns auf dem UL-Herbsttreffen und beschließen: Eine neue Wintertour muss her!Erzgebirge? Zu weit! T - 2 Monate: Andi bekommt Pfeiffersches Drüsenfieber...T - 1 Monat: Thüringer Wald? Mittig, schneesicher, ... Jau. Kai und Benne sind wieder dabei.T - 12 Tage: Wetterbericht: Warm, Regen... hm... T - 10 Tage: Wetterbericht: Temperatursturz!T - 7 Tage: Mawi und Omorotschka fragen mich ob ich Bock hätte auf eine gemeinsame Wintertour und ich lade sie zu uns ein.T - 3 Tage: Wetterbericht: von Stunde zu Stunde wärmer und wärmer... Vielleicht ist Akira dabei, vielleicht ist Kai nicht dabei, vielleicht können alle fahren, vielleicht keiner. Nix genaues weiß man vielleicht nicht. Oder so...T - 2 Tage: Bieber ist dabei. T - 1 Tag: Wilbert, Andi, Bieber und ich kommen nachmittags an. Florian, Kai, Benne und Akira abends. Mawi und Omorotschka nachts.Treffpunkt ist unser erstes Nachlager am oberen Sieglitzteich.Wetterbericht: Sturmwarnung!Und dann ist es endlich soweit. Ich hole Wilbert mittags vom Bahnhof ab und zusammen reiten wir die letzten paar hundert Kilometer auf Miss Pretty Richtung Oberhof. Auf einem Parkplatz treffen wir Andi und Bieber. Nach einer schnellen und herzlichen Begrüßung merken wir: FUCK ist das kalt!!! Schnell zurück ins Auto! Der beißende Wind hat in Sekunden unsere Finger und Füße taub werden lassen. In den kleinen Autos versuchen wir uns möglichst elegant umzuziehen. Zwei spielende Mädchen haben einen riesen Spaß uns dabei zuzusehen. Schnell raus, Rucksäcke auf, Schneeschuhe und Skier an und ab in den Wald, wo es windgeschützter ist. Doch etwa 10 Meter vor dem rettenden Eingang bricht Andi eine Schnalle am Schneeschuh. Fummel, Knot, Fluch ... Ach das muss jetzt halten. Schnell weiter!Der Teich ist schnell und einfach gefunden. Doch durch die offene Fläche ist es hier auch sehr windig. Etwas abseits finden wir einen abgelegenen Weg, der von vielen jungen Bäumen gesäumt ist und ausreichend Schutz bietet. Zelte machen, Tarps machen, Feuerholz machen, Feuer machen, gemütlich machen! Als gerade das Feuer brennt treffen auch Akira, Benne, Kai und Florian ein. Alle Kochen, alle essen, alle quatschen.Gegen 19.30 schreibt mir Mawi, dass er und Omorotschka am Parkplatz starten. Gegen 20.45 mache ich mir Sorgen und suche die Beiden, denn wir haben nur etwa 20 Minuten vom Parkplatz bis zum Teich gebraucht. Nix zu sehen...Irgendwann rufe ich Mawi an: Ähhh ja... Wir haben eine Abkürzung genommen... Alles klar!Irgendwann später tauchen die beiden auf. Mawi fällt alleine auf den letzten Metern mehrmals um. Irgendwas scheint an seiner Ski-Schlitten-Kombination nicht zu funktionieren. Vielleicht sind es die 18kg Wasser, die er zu Testzwecken geladen hatte?! Wer weiß?!Bald setzt Schneeregen ein und alle verziehen sich nach und nach in ihre Betten.Es schneit die ganze Nacht, aber alle scheinen gut geschlafen zu haben. Auf dem Weg zur Morgentoilette schnarcht es aus allen Ecken. Nur Wilbert ist schon unterwegs und schießt seine Kamera heiß! Ich schnappe auch einige Schüsse und verziehe mich dann zurück in den Schlafsack fürs Frühstück.Etwas später fangen alle Zelte an sich zu bewegen und das Lager erwacht. Zähne Putzen, Zelte abreißen, packen, los! Nur wie anziehen? Von außen Regen oder von innen schwitzen? ... Naja, Hauptsache wir sind draußen!Wir bewegen uns auf abgelegenen Forstwegen auf und ab und auf und ab. Leider sind die Forstwege, obwohl weit ab von Rennsteig und Loipen, fast komplett geräumt. Dazu kommt, dass der wenige verbliebene Schnee an allen Skiern und Schneeschuhen stollte und klebte. So hatten wir uns das nicht vorgestellt! Passend zur Mittagspause erreichen wir den Bärenstein, wo in Gedenken an den letzten getöteten Bären Thüringens eine Schutzhütte errichtet wurde. Gemütlich ist die Hütte eigentlich, aber nicht richtig winddicht. Daher bleiben wir nicht sooo lange und machen uns auf die zweite Hälfte des Weges. Nur einmal über den Hügel und dann die zweite links. Gesagt getan. Doch nach einiger Zeit taucht da ein großes Tal auf, dass da nicht sein sollte. Hm... Andi zückt sein Schlaufon und siehe da: Doch falsch abgebogen. Verdammt! Jetzt haben wir den Bärenstein fast komplett in einem großen Bogen umrundet. Wir sind also komplett in die falsche Richtung unterwegs. Das war nicht der Plan! Was nun? Am sinnvollsten erschien es Andi den Kreis voll zu machen und dann abzubiegen Richtung Lütschestausee. Denn am Stausee gibt es einen Campingplatz mit einer Wirtschaft und damit die Chance auf ein frisches Bier! Gesagt getan. So trafen wir bald wieder auf unsere alten Spuren vom Morgen, stiegen dann aber zum See ab. Am Campingplatz lief ich voraus um die Öffnungszeiten der Wirtschaft zu prüfen. Ein tiefes, emotionales Seufzen geht durch die ganze Truppe, als ich zurückkommend den Kopf schüttle. Immerhin ist es nicht mehr weit bis zum geplanten Nachtlager und die Aussicht auf Lagerfeuer, warmes Essen und warme Schlafsäcke treibt uns die letzten Meter an.Platz erreicht, Aufbauen, Holz sammeln, Feuer machen. Wiedermal dienen Biebers Tortilla-Chips als Anzünder. Es riecht nach Fritteuse. Aber so richtig wollte das Feuer heute nicht brennen. Was machen wir falsch? Letzte Nacht hat das Feuer immer dann sehr gut gebrannt, wenn Wilbert nachgelegt hatte. Wo ist Wilbert? Liegt er schon im Bett? Er sah auf den letzten Metern auch ziemlich fertig aus. Wir qualmen uns einen ab, kochen, essen. Bald setzt wieder ekelhafter Schneeregen ein und alle verziehen sich recht früh in ihre Gemächer. Der Schneeregen hielt die ganze Nacht an, so, dass am nächsten Morgen alles nass war. Alles. Von allen. Zum Glück ist es nicht mehr weit bis zum Ausgangsparkplatz. Auf den letzten paar hundert Metern hatten wir sogar noch einmal richtig schönen hohen Pulverschnee. Tatsächlich war das sogar das einzige Stück, auf dem unsere Schneeschuhe und Ski adequat zum Einsatz kamen. Über das ganze Wochenende konnte man in der Gruppe gut erkennen, wie auf Grund der Schneebedingungen immer mehr Ausrüstung vom Schnee an die Rucksäcke wanderte.Am Parkplatz wurden schnell die Autos schnell freigeschaufelt und dann ab zum nächsten Restaurant. Andi fand einen Laden, der nicht nur sein Lieblingsbier nicht führte, sondern auch versuchte mit flackernder LED-Beleuchtung und 90er Techno epileptische Anfälle bei uns auszulösen. Zum Glück waren wir alle zu platt dafür.Auf der Heimfahrt ist dann noch die Zylinderkopfdichtung von Miss Pretty gerissen. Und am Montag hat es bei mindestens dreien von uns aus allen Rohren gespritzt. Ob das an dem Technoschuppen lag oder am Bachwasser von Samstag Nachmittag? Wer weiß!Naja... Trotzdem freue ich mich jetzt schon auf den nächsten Winter und auf die nächste Wintertour!Bilder von Wilbert, Omorotschka und mir.mfgder Ray1 Punkt -
Einfach losgehen und schauen was passiert. Ich bin noch nie schräg angesprochen worden. Gruss Konrad1 Punkt