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Etappe 1: von Aš nach Klínovec (tschechische Seite des Fichtelgebirges bis ins Erzgebirge Höhe Oberwiesenthal) 110 km, 2260 hm. 1.5. - 6.5. Anfahrt: Von Budweis aus mit dem Zug nach Rehau, das ging am schnellsten und hatte den kürzesten Marsch zum eigentlichen Startpunkt - den westlichsten Punkt der tschechischen Republik. Vor Abreise hatte ich im Februar noch mal Corona und war ziemlich untrainiert, ein bisschen zu viel auf den Rippen, und aufgrund der (meiner Ansicht nach) mangelnden Vorbereitung irgendwie total unmotiviert, den Trail zu laufen. Komisch, bis Weihnachten war ich total gehyped, habe extra meinen Auslandsaufenthalt früher abgebrochen und das Projekt fast als eine Art Lebensziel betrachtet, obwohl es ehrlich gesagt eine im Spätsommer 2022 aufgekommene Schnapsidee war... Aber irgendwie ist meine Stimmung kurz vor der Abreise einfach gekippt. Da ich eigentlich so überhaupt keine Lust hatte, ging ich davon aus, dass ich irgendwann abbrechen muss, da ich so viel von "eisernem Willen" und Zeugs gelesen hatte; was denn alles nötig ist um solch ein Unterfangen zuende zu bringen. Na, hat wohl auch ohne geklappt. Die Zugfahrt war aber angenehm und sonnig, in Rehau bin ich guten Mutes zurück Richtung Tschechien marschiert, nur um auf den ersten 500m festzustellen, dass einer meiner gut-und-günstig Fizan Compact aufgrund mangelnder Pflege und falscher Lagerung festklemmte und ich ihn ums Verrecken nicht öffnen konnte. Dummerweise habe ich ein Tarptent Notch Li. Kein Stock, kein Zelt. Zum Glück war in einem Garten ein älterer Herr mit Kruschteln beschäftigt, den fragte ich um Hilfe in Form einer Rohrzange. Mit viel WD40, Zange und Fingerspitzengefühl konnte er den Stock wieder gangbar machen. Erstes Abenteuer. Das wäre mal ein schneller Abbruch... Der westlichste Punkt ist ein hübscher, aber ansonsten unscheinbarer Fleck an einem kleinen Bächlein; es gibt ein Buch für die Wanderer und die Möglichkeit eine Postkarte einzuwerfen, und eine nette Schutzhütte auf Stelzen. Hätte ich mal da übernachtet, das war wesentlich schöner als der olle Campingplatz in Aš, den ich danach ansteuerte. Die Stadt ist eine heruntergekommene Grenzstadt, alle verzeichneten Restaurants existieren nicht mehr oder haben zu, zum Glück habe ich noch ein kleines vietnamesisches Restaurant gefunden; im Supermarkt für zwei Tage eingekauft und mein Zelt auf dem Campingplatz des Sportvereins aufgestellt. Es hatte angefangen zu nieseln, war bitterkalt (gefühlt um die 2°); da war ich froh dass ich mich zeitweise in der Campingplatzküche aufhalten konnte bis ich ins Zelt gekrochen bin. Auf dem Parkplatz direkt am Camp übten Jugendliche die ganze Nacht ihr Drift-Künste in alten übermotorisierten Fahrzeugen. Kalt und nieselig war es auch am nächsten Tag, und so richtig in Stimmung war ich nicht - bis ich am nächsten Abend zum ersten Mal wild gezeltet habe, im Wald ca. 200m abseits des Weges. Aufregend! Und wunderschön. Ab dann lief es eigentlich ganz gut. Viel Wald, viel Forstweg, teilweise durch die vorherigen Regengüsse in einem unsäglichen Zustand. Aber dann auch schöne single trails. Menschenleer, ich glaube ich habe manchmal zwei Tage niemanden gesehen, obwohl man immer wieder an besiedelten Gebieten vorbeikommt. Geschlafen habe ich entweder irgendwo im Wald, an Schutzhütten und in Kraslice in einer eher mauen Pension (gebucht habe ich meist über booking.com). Gerade im Mai waren die Restaurants doch entgegen der verzeichneten Öffnungszeiten zu, das hat mich anfangs ziemlich frustriert. Lebensmittelläden gab es aber immer mehr, als ursprünglich angegeben. Meist sind es die (mir wohlbekannten) vietnamesischen Mini-Läden; eine riesige Auswahl an Ramen, aber da ich keine Lust hatte zu kochen, habe ich mich meist mit Schoko-Waffeln, Pizzabrötchen, Crackern und Räucherkäse eingedeckt. Hin und wieder ein Gipfel-Apfel. Obwohl landschaftlich eher "nett" als "atemberaubend" war der erste Abschnitt für sehr schön, da es komplett einsam war. Alles hatte ich für mich allein, konnte mitten im Wald einfach anhalten und Yoga praktizieren, zum schlafen nur mal eben 100m in den Wald abbiegen. Keine Menschenmassen, kein Lärm. Easy going. Und immer wieder so kleine Highlights - eine schöne Felsformation, auf die man klettern kann, eine radioaktive Quelle, ein altes Bergbaugebiet (Kupfervorkommen, total surreale Landschaft) und überwachsene Minen. Eine total niedliche Schutzhütte, die leider nicht ganz regendicht war. Ok, manchmal war der Weg eher bescheiden. Das Wetter war durchwachsen, Sonnenschein wechselte sich mit Nieselregen ab, zweimal auch "echter" Regen. Gegen Ende der Etappe wurde das Wetter aber stabiler. Wald, Felsen, Moorgebiete, Wiesen. Ein sehr entspannter Einstieg. Am 6. Mai kam ich nach Bozi dar (Gottesgab), einem Touristenörtchen im westlichen Erzgebirge. Hier endet Etappe 1. Der Ort ist voller wuseliger Rentner, alles ist irgendwie niedlich. Die Sonne schien, und ich war schon um 14 Uhr da, also konnte ich in Ruhe das dortige Bier testen und meine erste Errungenschaft, einen Bleistift, erstehen. Ein niedliches Hotelzimmer mit Handtüchern, Seife und einem BETT hat den Tag perfekt abgerundet. Rückblickend kommen mir die ersten Wochen wie eine Ewigkeit vor, die späteren Etappen gingen viel schneller rum. Ist wohl normal - immerhin war das noch der aufregende Anfang! Anstrengend war es sicherlich hin und wieder schon ein bisschen, aber immer nur kleinere Steigungen. Da ich sehr untrainiert war und meine Schuhe zu eng, habe ich extrem viele Pausen gemacht, wann immer ich die Gelegenheit hatte die Füße gewaschen, und mindestens dreimal am Tag Yoga praktiziert. Und in der Sonne gelegen und gefaulenzt! Damit waren die Tage angenehm gefüllt, ohne dass ich in Zeitnot geraten wäre. Tatsächlich bin ich beim Übernachten im Freien meist gegen 20:00 schlafen gegangen und gegen 7:30 aufgewacht; bis ich meine gediegene Morgenroutine hinter mir hatte und loskam, war es meist schon nach 9:00. Ich habe mir aber auch Mühe gegeben, es am Anfang mit der Kilometerleistung nicht zu übertreiben und war sehr vorsichtig10 Punkte
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Link zum Planungs- /Vorbereitungsthread: OT: Disclaimer: Es handelte sich um meine allererste weite Wanderung (maximal 90km hatte ich einmal schon testweise gemacht); daher vermischt sich der Bericht natürlich etwas mit den Eindrücken eines Erst-Täters, und sind gar nicht unbedingt spezifisch auf diesen Trail Vermutlich sind die Wege, verglichen mit anderen Trails, gar nicht so schön; jetzt, wo ich mit dem Hexatrek liebäugele, bin ich überrascht von den Resupply-Möglichkeiten, dem offiziellen Biwak-Erlaubnis, der Menge der Menschen, die auf den Wegen unterwegs ist, und der geringen Asphaltdichte dort… Mir fehlen schon viele Erinnerungen and die Reise. Vielleicht sollte ich das nächste Mal doch Tagebuch führen. Oder weniger Instagram – irgendwann sieht man die Landschaft nur noch durch die „ist das post-würdig?“-Brille. Das ist mehr als schade. Eigentlich soll die Reise doch für mich sein. Ob ich das beim nächsten Mal durchhalte – nichts posten, nicht nach Likes schielen? Im Nachhinein habe ich das Gefühl, wieder mal viel Lärm um nichts gemacht zu haben. Meine erste lange Wanderung. Ich hatte so große Bedenken, dass ich abbrechen muss – aus gesundheitlichen Gründen, aus mentalen Gründen, weil meine Ausrüstung nicht passt, warum auch immer. Total überplant – die Ausrüstung wieder und wieder optimiert, obwohl ich noch keinen Schritt vom Sofa weg bin. Und jetzt – das ganze war nicht mehr als ein Spaziergang. So fühlt es sich an. Ich glaube, es war noch nicht mal irgendwann besonders anstrengend. Ans Aufhören habe ich kein einziges Mal gedacht. Großartig Schmerzen hatte ich auch nicht. Das ist doch komisch, oder? Wenn ich detaillierter zurückdenke, gab es schon ein paar Situationen, die ich im Nachhinein vielleicht beeindruckend finde. Zweimal war ich krank, oder so ähnlich – angefangen mit einer schlaflosen Nacht, einem Übelkeitsgefühl, das bis zum nächsten Morgen so heftig wurde, dass ich keinen Kaffee trinken konnte, und schlückchenweise lauwarmes Wasser zu mir nehmen musste – an dem Tag bin ich dann 20km im Mittelgebirge bis zu einer Hütte gewandert, ohne weitere Flüssigkeit oder gar Nahrung zu mir zu nehmen; dort haben dann zwei, drei Salzstangen hineingepasst (und blieben zum Glück auch dort); ich habe bis zum Abend geschlafen, und dann wieder eine halbe Portion Gulasch gegessen. Der Tag zuvor war eigentlich normal, der davor jedoch extrem anstrengend aufgrund sehr heißer Temperaturen, einem sehr steilen Anstieg und schwerem Gepäck. Ein zweites Mal, nach einigen sehr anstrengenden Tagen, drei Bier am Abend und einer unruhigen Nacht, war ich am nächsten Tag irgendwie total down – eher deprimiert als körperlich, weil ich schon km 850 überschritten hatte – und habe aber im Laufe des Vormittags wieder eine leichte Übelkeit entwickelt. Auf die habe ich einen knoblauchlastigen Reibekuchen geworfen, und leider kein Wasser mehr gefunden; woraufhin im Laufe des Nachmittags immer panischer wurde, es war brennend heiß, mir war unglaublich schlecht, kein Wasser, und ich fand keinen Schlafplatz. Zweimal habe ich mich übergeben, natürlich mit herzlich wenig Substanz; Wasser habe ich aus einem brackigen Waldbach geschöpft und bin dann noch zehn Kilometer auf Asphalt, stadtnah, umhergeirrt auf der Suche nach einem Schlafplatz. Irgendwann war mir alles egal, ich bin direkt an der Stadt einen steilen Anstieg im Wald hoch, der nach Jugendlichen-Treff aussah. Nachdem ich das Steilstück hoch bin, ist mir schwarz vor Augen geworden; ich habe mit letzer Kraft mein Zelt irgendwie an den Hang gestellt und mir den Wecker auf Mitternacht gestellt, damit ich da wieder langsam anfange Wasser zu trinken. Das war wohl der körperliche Tiefpunkt. Am nächsten Tag habe ich all meine Essensvorräte in den nächsten Mülleimer geworfen, da ich eh nichts runterkriegen konnte und so etwas leichteres Gepäck hatte, habe mir eine Pension gebucht und bin da noch mal 20km hingelaufen, was aber echt hart war. Dort wieder schlafen, bisschen trinken, eine Ruine besichtigen, und Abends eine halbe Pizza gegessen, die seltsamerweise drin blieb. Am nächsten Tag war ich zwar noch schwach, aber wieder gesund. Zunächst hatte ich diese Übelkeiten auf meinen Versuch geschoben, mich hauptsächlich von Erdnüssen zu ernähren (Ich lebe seit vierzig Jahren recht fettreduziert und ballaststoffreich, scheinbar ist das nicht von heute auf morgen umzuswitchen). Danach habe ich beschlossen, ein bisschen Mehrgewicht in Kauf zu nehmen und auf den Körper zu hören – der hat laut nach Kohlehydraten gerufen. Und Salzstangen waren überall verfügbar, also wurde das meine Hauptnahrung – und alles war wieder gut. Vermutlich war es einfach Sonnenstich oder Überlastung; vielleicht auch was psychosomatisches, keine Ahnung. Was habe ich für die nächste Reise gelernt? Ich tue mich schwer ungeplant zu gehen. Auch wenn ich die Überraschung so liebe, ich kann es nicht sein lassen und muss immer wieder vorplanen. Ich habe gelernt, Essen als reine Notwendigkeit anzusehen; wenns abends mal kaum was gibt, war das aber auch nicht schlimm. Gekocht habe ich mir genau zwei Mal was: Und zwar nur, weil ich diese doofe Tüte schon seit vier Tagen mit mir rumschleppe, und sie endlich weg sollte. Gebraucht habe ich das nicht, auch wenn es Abends recht kalt war – da habe ich mich lieber in mein Zelt gekuschelt und ein paar Cracker geknuspert. Überhaupt habe ich viel weniger gegessen, als ich bei all diesen Berichten erwartet hätte. Ich glaube, mit 2000kcal pro Tag bin ich hingekommen. Ich habe versucht, mich mit 1500kcal pro Tag einzudecken, und dann mischkalkuliert – wenn ich an einem geöffneten Bistro / Restaurant vorbeikomme, esse ich dort; wenn nicht, dann nicht. Bis heute habe ich keine große Freude mehr am Essen, bin aber ordentlich fett geworden, weil ich seit der Wanderung nicht mehr die Mühe mache, mir etwas anständiges zu kochen, und stattdessen Fertigzeugs in mich hineinschaufel – eben weil Essen an Stellenwert für mich abgenommen hat. Ich bin so gerne allein. Kurz habe ich darüber nachgedacht, mal zwei Wochen mit jemandem zusammen zu laufen – aber der Gedanke, morgens nicht den Wald für mich alleine zu haben, war grauenhaft. Ich bin wohl extrem langsam gelaufen. Am Anfang (aus Angst vor dem riesigen Schreckgespenst Plantarfasziitis) habe ich so gut wie nie die 20km pro Tag überschritten. Auch später war 30 das Maximum, aber im Schnitt komme ich bei guten 20 pro Tag raus. Jetzt denke ich, das geht doch schneller; weshalb ich befürchte es bei meiner nächsten Wanderung zu übertreiben… So, genug in der immer offensichtlich noch nicht ganz überwundenen Post-Hike-Depression geschwelgt – hier ein paar Infos zum tatsächlichen Trail: Stezka Českem (dt: der tschechische Pfad) ist ein sehr junges Projekt das glaube ich 2021 von einem tschechischen PCT’ler ins Leben gerufen wurde. Es gibt jeweils eine Nord- und eine Südvariante, die in je ca. 1000km den westlichsten mit dem östlichsten Punkt der tschechischen Republik verbinden. 26460 Höhenmeter werden im Routenplaner angegeben. Aufgezeichnet habe ich die Tour nicht, sollte aber grob hinkommen. Der Nordpfad läuft meist grenznah, teilweise auch kurz in deutschem oder polnischen Gebiet, über das Fichtelgebirge, Erzgebirge, Elbsandsteingebirge / böhmische Schweiz, Lausitzer Gebirge, Isergebirge, Broumov, Adlergebirge, Glatzer Schneeberge, Altvatergebirge, optional mit Abstecher durch das Reichensteiner Gebirge (habe ich geskippt), quert dann das mährisch-schlesische Becken und führt über die drei höchsten Gipfel der Beskiden ans Dreiländereck CZ, PL, SK. Es gibt schon seit längerem die Konkurrenzveranstaltung „Via Czechia“, die eine West-Ost-Durchquerung entlang der nördlichen oder entlang der südlichen Grenze sowie eine von Süd nach Nord, und einen kleinen Schlenker von den Rychlebske hory zum östlichsten Punkt anbietet; unterteilt in moderate Tagesetappen die jeweils in einer Ortschaft enden.Die Stezka Ceskem unterscheidet sich in der Wegführung gar nicht so großartig, ist aber eher zivilisationsfern und ohne vorgeschlagene Tagesetappen ausgelegt. Als Hilfestellung gibt es ein PDF-Itinery (NUR in tschechisch); das auch ein ziemlicher Krampf zu auto-translaten ist da ein Wasserzeichen drüber gelegt wurde. Ich habe das gesamte Itinery (außer den erwähnten Quellen) inklusive eigener Wegpunkte, kompletter Wegführung über Wegweiser, und möglichen Tagesetappen in deutsch als Excel-Liste aufgesetzt (sowohl mit FarOut- als auch mit mapy.cz Kilometerangaben, siehe unten), wer möchte bekommt es sehr gerne zugeschickt. Auf mapy.cz gibt es die einzelnen Abschnitte; kann man sich natürlich als gpx exportieren und in anderen Navigationsumgebungen verwenden. Ich navigiere aber mit mapy, da die Wander-Ansicht genial ist und ich jede noch so kleine Wasserquelle, und vor allem in Tschechien alle Wegweiser und Schutzhütten und Picknickbänke und jeden einzelnen Stein mit Namen und zwanzig Fotos drin habe. Tatsächlich habe ich in einem langen Winterprojekt den kompletten Weg in mapy.cz „abgegangen“ und habe mir Fotos von jedem Wegweiser angeschaut und aufgeschrieben, wo ich abbiegen muss; um ohne Handy navigieren zu können. All das ist in der Excel-Liste, die – in klein ausgedruckt – elf DIN A 4 Blätter ergeben hat, nach denen ich gewandert bin. Spoiler: bis auf die deutschen Abschnitte hat das prima funktioniert. In FarOut ist der Trail für um die 20€ zu haben; das habe ich zum Abgleich verwendet und in der Vorbereitung. Eine fb-Gruppe (hauptsächlich auf tschechisch) dient dem Austausch zur aktuellen Versorgungslage (v.a. Quellen-Zustand, Erfahrungen mit Wildcampen in manchen Gebieten, Sperrungen, Kontaktsuche – das übliche halt). Meine Reise: Ich bin am ersten Mai 2023 aufgebrochen zu meinem Start-Punkt, und habe nach 48 Tagen Wanderung mein Ziel erreicht. Dabei hatte ich wohl zwei Zero-Days – meine Eltern haben mich in der böhmischen Schweiz besucht, und ich bin mit ihnen zwei Tage lang die typischen Touristen-Ziele abgewandert, die aber nicht alle Teil meiner Route waren – daher wohl als zero gelten. Meine Liste, so wie ich endgültig gelaufen bin: https://lighterpack.com/r/t1an4q Mit der Ausrüstung war ich sehr zufrieden. Der Rucksack ist so bequem, dass auch das Mehrgewicht für mich ok ist - ich hatte immer große Probleme mit dem Tragen eines Rucksacks an den Schultern; ich bin recht schmal am Oberkörper und habe meist das Problem, dass mir die Träger die Schultern so nach hinten ziehen, dass ich total verkrampfe. Das Gestell des Eja schmiegt sich so perfekt um meinen Körper, dass man meinen könnte er sei individuell angepasst. Ich trage den Rucksack eigentlich nur auf der Hüfte und könnte die Schultergurte auch zuhause lassen. Bis ich mal mit einem rahmenlosen Rucksack gehe, vergehen noch Jahre. Kurz vor Abreise hatte ich den Cumulus 350 Quilt durch einen Katabatic Gear Flex 15 in waterproof ersetzt, weil der Frühling sich irgendwie nicht so recht einstellen wollte. Klar war der dann später im Juni teilweise etwas überdimensioniert, aber in der ersten Hälfte hätte ich ihn nicht missen wollen - und vor allem musste ich dann absolut nicht darauf achten, zum Schlafen irgendwie ins Tal zu kommen, weil ich immer wusste dass ich warm genug ausgerüstet war um am Berg schlafen zu können. Das Flanellhemd hatte ich für cozy Abendstunden dabei, da ich mir nicht vorstellen konnte, abends in Kunstfaster herumzusitzen. Drei Tage hat es gedauert, bis ich es nach Hause geschickt habe. Die Sonnenbrille habe ich an Tag zwei abgelegt und hoffe, dass sie einen neuen Besitzer gefunden hat. Ich trage auch sonst keine, warum also auf einer Wanderung. Gummi-Nubsies gegen das nervige Klack-Klack hatte ich bis ca. Tisa. Danach habe ich einen verloren; und das einzige, was nerviger ist als klack-klack, ist klack-plop. Also habe ich den zweiten auch weggeworfen. Gekauft habe ich unterwegs: Einen Bleistift (Notizen in meinen ausgedruckten Wegplänen), und eine Schirmmütze (mehr Sonne, als ich mit dem Kopftuch ertragen konnte). Bei km 250 habe ich Schuhe und damit auch Socken gewechselt. Lange hatte ich mit den Schuhen gehadert, die Bushido II sitzen wie eine zweite Haut, aber mir war schon klar, dass das nach ein paar Wochen nicht mehr gut gehen wird. Gefunden hatte ich vorab aber keine annähernd so gut sitzenden, deshalb habe ich mal geschaut wie weit ich damit komme. Jetzt wissen wir's: 250 km. Dann ist nicht nur das Profil runter, sondern auch die Dämpfung komplett durch, und der kleine Zeh fängt langsam an, den Kampf gegen die Schuhwand zu verlieren. Mit neuen Booten (Innov8 Trail Talon 290, nur in der Herrenvariante in meiner Größe vorrätig) konnte ich auch endlich wieder in Smartwool Socken laufen. Die hatten vorher nämlich nicht in die Schuhe gepasst, so eng waren die. Am Anfang bin ich noch ein bisschen über meine eigenen Füße gestolpert, aber habe mich irgendwann an die großen Schlappen gewöhnt. Der Weg war überall so easy, dass ich auch in Flipflops hätte laufen können.6 Punkte
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Gewöhnung, Kasteiung oder Befreiung - ein Weg ohne Rückkehr?
martinfarrent und 5 andere reagierte auf schwyzi für Thema
Irgendwie glaub ich bei den ULern nicht so an das Prinzip des Minimalismus... Soto hat jetzt einen 750 ml Pot herausgebracht, 75 g mit Deckel. Fein! Und - zack! - hat der erste sich einen gekauft.(No offense intended!) Ist ja auch 28g leichter als ein Toaks 750 ml, da macht es dann auch nichts, wenn der Soto fast das Doppelte Kostet, die Gewichtsersparnis also etwa mit 1€ pro Gramm angesetzt werden kann. Spannend wäre für mich jetzt, wer alles den kauft - obwohl er/sie schon einen 750 ml Pot besitzt...😊 Minimalisten müssten doch eigentlich dann widerstehen, oder?6 Punkte -
Kungsleden Süd vom 15.09.-01.10.23 in Süd-Nord-Richtung - unter seeeehr nassen Bedinungen
croco und 4 andere reagierte auf FuchsVomWalde für Thema
Schlechte Eindrücke einziger Teil: Kein Bach, es ist der Weg, Teil 1. Kein Bach, es ist der Weg, Teil 2. Kein Bach, es ist der Weg, Teil 3. Könnt Ihr Euch vorstellen, wie ätzend es ist, kilometerweit auf dem Gemüse am Rand zu laufen, das auf Steinen wächst? Das ist die Stelle, an der auf Maps eine Brücke zu sehen ist. Man sieht, glaub ich, ganz gut, dass drumherum alles überflutet ist. Ich hab 45 min erfloglos nach einer Stelle zum Furten gesucht. Hier an der Stelle war die Strömung so stark und es so tief, dass ich mit dem Stock nicht bis unten kam. Beim Suchen bin ich schon auf Steinen ausgerutscht und lag halb im Wasser, sodass ich überhaupt nur auf die Idee kam da durchzugehen. Letztlich habe ich weiter links eine Art Insel gefunden, wo der Fluss sich teilt und minimal schmaler und weniger tief war als hier. Dort hab ich meine Hündin beim ersten Mal rübergeworfen (in flauschiges Gras, zumal auch alles überflutet) und beim zweiten Mal stand ich eben bis zum Bauch in dem breiteren Teil und hab sie am Halsband durchs Wasser gezogen, in der Hoffnung, dass es mir nicht die Beine wegzieht. Wie sagt man so schön, macht das bitte nicht daheim nach. Warum ich das so lang und breit erzähle? Weil ich es loswerden muss. Wer nicht wandert und nicht in der Wildnis war, versteht einfach nicht das Problem. Kurz hinter der Sylarna-Station. Man erkennt zwar die Breite der sonstigen Touristen-Autobahn, aber ist es ein Geröllfeld? Ist ein Bach? Ist es Schlamm? Es ist Schlammgeröllbachweg! Ja sorry, es gibt Schöneres, aber wenn ich schon davon erzähle, soll man es auch glauben können. Zum Verständnis, das links ist nicht mein Oberschenkel, sondern mein linker Knöchel direkt am Tage meiner Ankunft in Storlien.😬 Wohlgemerkt, das kommt nur von der Sehne, der Knöchel ist heile. Spannende Frage, wie das wohl mit Stiefeln gegangen wäre.5 Punkte -
Kungsleden Süd vom 15.09.-01.10.23 in Süd-Nord-Richtung - unter seeeehr nassen Bedinungen
Maalinluk und 3 andere reagierte auf FuchsVomWalde für Thema
Erst Bericht, dann Fotos. 😉 Wer nur Fotos will, scrollt runter. Lange Jahre habe ich darauf gewartet, endlich ein Zeitfenster zu haben, um den Südlichen Kungsleden im Herbst am Ende der Saison im Indian Summer zu wandern. Das hat insgesamt mehr schlecht als recht geklappt. 😅 Ich bin mir nicht sicher, ob ich ohne den Austausch mit Mia im Zelt, die zu der Zeit ihre NPL-Tour machte, die Tour überhaupt durchgezogen hätte. Woran lag´s? Am Regen. Es hatte vorher schon ordentlich geregnet, aber vor allem in der 1. Woche, zwischendurch und auch am Ende. Letztlich hatte ich von 15 Tagen, 14 Tage mindestens einmal knöcheltief im Wasser gestanden und 6 ohne Regen. Ein Tag bzw. die Nacht war besonders schlimm, da regnete es irgendwas jenseits der 50 l und die Schweden meinten, so was hätten sie noch nicht erlebt - und es war am folgenden Tag die schlimmste Etappe. Die Vorhersage hatte übrigens zwei eklige Regentage für den Tourzeitraum berichtet. Die Tour war letztlich mental und physisch das Härteste, das ich je gemacht habe. Auch 1 Monat nach dem Ende bin körperlich nicht regeniert.🤕 Die Planung: Ich hatte 14 Tage angedacht, aber für Anfahrt, Tour, konventionellen Urlaub und Abfahrt 4 Wochen Zeit gehabt. Ich wollte locker wandern, aber hatte auch die Schließung der größeren Hütten ab Oktober im Blick und befürchtete auch zum Oktober tiefere Temparaturen. Letztlich wurde es durch die Regenfälle 15 Tage mit knapp 24 km im Schnitt. Für die Bedingungen sehr gut, aber auch ein Grund, warum ich immer noch nicht fit bin. Ich hab mich für die Süd-Nord-Richtung entschieden, um die beeindruckende Berglandschaft um Helags- und Sylarna-Massiv am Ende zu haben. Zudem spart man sich ein gutes Stück an Anfahrt zu Beginn. Stichwort "Anfahrt": Ich bin mit Auto angereist und das kann in Sälen bzw. am Startpunkt echt heikel sein, denn vor Ort wird alles bewirtschaftet, wofür man ne App braucht, mit der man dann aber auch nur höchstens 6 h parken darf. Erst durch den Supermarkt am Startpunkt hab ich von ein paar unbewirtschafteten Parkplätzen erfahren. Wer mehr in der Saison starten möchte, wird vermutlich Probleme haben, ein Auto unterzubekommen. Die Rückfahrt gestaltet sich indes problemlos mit Zug bis Brunflo und von dort mit Bus bis Mora und dann wieder mit Bus direkt bis zum Högfjällshotell. Rund 10 h, die ich lieber müde nach der Tour als ungeduldig vor der Tour machen wollte. Verpflegung: Da Resupply eher schwierig ist, habe ich mich zu einer Mischform entschlossen: die warmen Mahlzeiten (Knorr-Tüten) habe ich für 14 Tage mitgenommen, alles andere für 1 Woche. Resupply dann teils in der Grensbua und in der Fjällstation Grövelsjön. Ausrüstung: Wegen der Sümpfe etc., die auch in normalem Zustand auf dem Weg vorkommen, wollte ich das erste Mal ne lange Tour mit Trailrunnern machen. Das Setup waren Altra Olympus 5 mit Sealskinz und Scoken in verschiedenen Dicken. Als Rucksack sollte der Lightning dienen, aber der entpuppte sich beim Packen als zu klein. Das hätte man noch durch Anfrickeln retten können, aber ich entdeckte eine Beschädigung, die durch die Rückenstange verursacht worden ist, sodass ich zähneknirschend auf den 1 kg schwereren Exped Expediton 80 ausweichen musste. Vorteil: der ist wasserdicht, wofür ich dann aus bekannten Gründen gar nicht mal so undankbar war. Dritte spannende Komponente war die mobile Unterkunft, da ich das erste Mal in Skandinavien tarpen wollte. Das erwies sich für die Bedingungen letztlich als Schnapsidee, aber ich hatte auch wenig Glück auf der Tour. Ich hatte einiges für die Tour umgemodelt und neu gekauft. Im Anschluss werde ich noch ne Gear-Review anfügen. Bedingungen: Diese haben sich als superhart entpuppt. Zum Glück konnte ich das mit Mia im Zelt, die den Weg 2 Jahre zuvor gewandert ist, noch auf der Tour abgleichen, sonst hätt ich an meinem Verstand gezweifelt. Schließlich gilt der Südliche Kundsleden nicht gerade als anspruchslos, aber trotzdem nicht sonderlich problematisch. Ich hatte den Outdoor-Wanderführer von Michael Hennemann dabei und ich musste mehrfach furten, wo unter normalen Bedingungen die Querungen nicht mal ne Erwähnung wert waren. Am schlimmsten und im Grunde schon traumatisch war für mich die Querung irgendeines namenlosen Flüsschens zwischen Id Persättern und Röskosen nach der schlimmsten Regennacht, das so reißend und so tief war, dass ich meine Hündin rüberwerfen musste und selbst bis zum Bauch furtend fast mitgerissen worden wäre. Und ja, das war eine absolut fahrlässige Aktion. Im Nachhinein muss man da eigentlich umkehren und abwarten. Aber hinter mir lagen mehrere Sümpfe, die auch kein Spaß waren. Ab da an bin ich jede Nacht mit Sorgen ins Bett und morgens mit Sorgen raus, das könne noch mal vorkommen, da diese Stelle weder Im Führer erwähnt wurde noch bei den Berichten, die ich vorher gelesen habe. Mysteriös ist, dass auf Maps an der Stelle eine Brücke zu sehen ist, die einfach nicht da war. Abseits dieses kleinen "Dramas" waren die Wege häufig selbst kleine Bäche und ich war oft gezwungen am Rand auf der Vegetation zu laufen, was heftige Verdrehungen im Fußgelenk nach sich zog, sodass meine Achillessehnen ab dem 2. Tag schmerzten. Ab der Mitte der Tour waren die Sehnen spürbar geschwollen und ab Mitte der 2. Woche meine Knöchel davon geschwollen. Die letzten 2 Tage gingen nur mit Schmerzmitteln und bei Ankunft in Sälen war besonders der linke Knöchel faustgroß geschwollen und ich hab 3 Tage gebraucht, um zum Supermarkt laufen zu können. Ich hab 1 einziges Mal das Tarp genutzt, weil am Helags alle Zimmer mit Hund ausgebucht waren. Sonst musste ich aufgrund der Bedingungen erlaubt oder weniger erlaubt auf Hütten ausweichen. In der 1. Woche war eh alles überflutet oder arg widrig und am Ende war ich auch einfach mental durch und brauchte Wände, wenn ich schon völlig durchnässt war. Übrigens gab es zu dem Regen sehr häufig Orkanwinde, sodass ich mehrfach drohte, von den Planken geweht zu werden, kein Witz. Hund Wer in den wenigen Fjällstationen, die Hunde erlauben, übernachten möchte, muss zeitig buchen. Das kann sich aber gerade beim Thru-hike schwierig gestalten, denn wann ist man da? Ich habe meine Hündin meist frei laufen lassen. Nicht nur aus Bequemlichkeit, sondern auch wegen der Bedingungen, denn auf rutschigen Blockfeldern, beim Furten oder bei den schwierigen Wegen, waren meine und ihre Ideallinie sehr unterschiedlich. Grad wenn ich springen musste, war das mit ihr nicht machbar. Das Verletzungsrisiko war beidseitig einfach zu hoch. Allerdings sollte man den Teil mit den Rentieren ernstnehmen (Grob Grövelsjön bis Gamle Sylan). Man sieht wirklich viele Rentiere! Und sie tauchen gerne auch einfach mal nach dem nächsten Hügelchen auf, weswegen das Anleingebot absolut einzuhalten ist. Ankunft Storlien: Ich hab irgendwie kein Tor oder Schild für den Kungsleden in Storvallen gesehen, wo der Weg offiziell endet/anfängt. Die Weiterführung nach Storlien ist ziemlich unproblematisch. Man muss zwar ein Stück Landstraße laufen, aber das ist zum Glück nicht lang. Als Unterkunft zum Ausruhen ist unbedingt das Le Ski zu empfehlen. Ein Etablissement, dass es schon seit dem 19. Jh. geben soll, meine ich. Jedenfalls innen urig und in unkitschigem Western-Style bietet es leckeres Essen und Unterkünfte zu schwedisch günstigen Preisen. Mit das Beste: gleich gegenüber gibt es für die Norweger einen riesigen Süßigkeitenshop mit Toblerone-Tafeln in Kleinkindergröße. Bestens, um Kalorien nachzuholen. In längerer Fußweite gibt es auch noch ein Einkaufszentrum. Fazit: Die Wanderung bestand nur aus wenigen Genussmomenten. Das, was üblicherweisen am Härtesten genannt wird - das Rogengebiet - fand ich am angenehmsten, denn wo Geröll- und Blockfelder sind, da kann man nicht bis zum Knie einsinken. Ich hab Sümpfe, Moorlöcher, Pfützen, Bäche, Flüsse etc. in allen durchnässenden Varianten und auch in allen Winkellagen erlebt. Wirklich erstaunlich wie es in einem Steilhang sumpfig sein kann. Nur 1 Tag länger ist an sich ne gute Sache, aber ich wünsche jedem bessere Bedingungen, um besser bei 15-20 km zu bleiben. Ich bin 2x bei 13 km gelandet und bin 3x über 30 km gewandert. Grad letzteres ist einfach nicht zu empfehlen, wenn man das vermeiden kann. Erst mal, um die Natur zu genießen, und dann weil es einfach auslaugend ist und das Geläuf das nicht wirklich hergibt. Ich habe die Tour hauptsächlich durch die Kapuze erlebt. Ich habe auf den meisten Fjällebenen keine Aussicht gehabt und hatte immerhin das Glück, das Helags-Massiv und die Sicht auf den Rogen ungetrübt erlebt zu haben. Meine Hündin, die erst 2 Monate zuvor wegen Krebs operiert worden war, hat die Tour bestens überstanden und hat bei der furchtbaren Flussüberquerung mir bewundernswert vertraut. Das ist mit das Schönste, das ich von der Tour mitnehme. Aber auch die netten Begegnungen mit den Schweden auf dem Weg und in den Orten. Auch wenn ich sehr wenig Menschen getroffen habe, waren einige Deutsche darunter, und tatsächlich kennen die meisten Schweden den Südlichen Kundsleden nicht. Selbst wenn man sie auf ihm trifft. Eigentlich wünsche ich nur, dass niemand ebenfalls diese Bedingungen auf dem Südlichen Kungsleden hat. Letztlich habe ich es geschafft und habe ich mich unterwegs nicht verletzt, was ein halbes Wunder ist. Impressionen: Noch frohgemut und bei bestem Wetter. Eine der wenigen Fjällaussichten. Das macht den völlig falschen Eindruck von der Tour. Was so idyllisch aussieht, war unangenehm und windig. Ein wenig Herbstimpressionen. Der Indian Summer war zwar irgendwie da, aber vom Regen auch irgendwie weggewaschen. Ein Schönwettereindruck vom Mittelteil der Tour. Um Flötningen rum gibt es viel Schotterpiste, die eigentlich doof ist, aber im meinem Falle höchst willkommen war, denn man konnte ausnahmsweise den Kopf beim Wandern ausschalten und Strecke machen.4 Punkte -
Schaue hier den zugehörigen Reisebericht. Ich hatte überlegt, nur auf die neuen Sachen einzugehen, aber vielleicht ist das Gelaber zu dem Rest für manchen auch interessant. Aktuell kaufbares Zeug hab ich mit "*" markiert. Rucksack Exped Expedition 80 (2,45 kg) Leider hatte mein Lightning 60 eine unbekannte Beschädigung, sodass ich auf den 1,3 kg schwereren, aber dafür wasserdichten Rucksack ausweichen musste. Hat seinen Job getan, war zwar nicht ganz 100 % dicht, aber ausreichend, um mit den widrigen Bedingungen gut umzugehen. Er ist am Hüftgurt für mich fast zu wenig eng zu stellen. Insgesamt unter den Schwerrucksäcken finde ich ihn ein tolles Paket. Als neuer Rucksack im 500er-Bereich aber auch ein Pfund. Exped bietet den Heavyloader nicht mehr an, das rentiert sich wohl nicht mehr. Insofern nur als Info, was ich als Pack dabei hatte. *OMM GoPod (22 g) Nützliche, anklettbare Schultertasche mit einem akzeptablen Zusatzgewicht. Insgesamt auch sehr durchdacht, auch wenn die innenliegenden Schnüre manchmal nerven. Aber gerade die extra Handytasche innen ist sehr praktisch, wenn man mit Handy navigiert. Ich mag einfach die OMM-Sachen. 🙂 *Exped Splash (95 g) Trotz des höheren Gewichts habe ich ihn als Packsack für meine Klamotten genommen, weil ich schon öfters einen kleinen Rucksack am Camp oder am Tourende vermisste habe. Multi-use und Wasserdichtigkeit rechtfertigen für mich das Mehrgewicht gegenüber z. B. einem StS Ultra-Sil Daypack mit ca. 68 g. Mobile Unterkunft *DD Hammock Tarp Superlight 3x2,9 m (445 g) Benutze ich seit rund 6 Jahren und ist für mich immer noch das Nonplusultra in Sachen Tarp: fast quadratisch und die meisten Befestigungsschlaufen am Markt zu einem klasse Preis. Leider immer noch nicht als Silikon-Variante erhältlich, aber auch so erstaunlich langlebig. Ich wollte unbedingt in Skandinavien tarpen und trotz der schlechten Bedingungen hat es indirekt seinen Zweck erfüllt, weil ich es in 15 Tagen nur 1x aufgebaut habe und ich also jede Menge Gewicht und Platz gespart habe, als wenn ich mein Zelt genommen hätte (Vaude Hogan UL Argon, 1,6 kg). *SMD Polycro Footprint 244x122 (45 g) Als Unterlage beim Tarpen absolut der Gamechanger für mich! Superrobust und absurd leicht. Man kann die Folie ohne Probleme mehrfach benutzen. Dafür muss man bei durchfließendem Regen aufpassen, weil die Plane sehr gut flach liegt. *Toaks Titan Heringe (6,5 g/Stck.) Neben 4 schwereren und längeren Coghlans Y-Heringen (14 g) habe ich dieses Mal 4 Toaks Heringe mitgenommen. Gewichtsersparnis war minimal (rund 30 g), aber ich hab sie halt mitbestellt. Erstaunlich robust und gerade als Kontrast zu Y-Heringen bei Schotter praktisch. Schlafen *GramXpert eLite 267 L RV 70 cm 0 Komfort (915 g) Schon 3-4 Jährchen in Benutzung und für mich Gamechanger in Sachen Seitenschläfer und Hund. Ich hab für die kleinen Schlaufen Kummikordeln als Option, wenn ich den Quilt an die Matte binden möchte. Hatte ich auf der Tour nur 3 Mal gebraucht. Der Quilt ist einfach so wahnsinnig variabel: man kann ihn als Decke nutzen, komplett schließen und auch nur halb geschlossen benutzen. Ideal für die Nutzung in Hütten und im Tarp. Als Cold Sleeper sind Null Grad Komfort auch die Grenze . Ich bin auch schon bei 10 Grad mit extra Klamotten am Start, weil ich das einfach angenehmer finde. Ich hatte Temperaturen bis -5 befürchtet und hatte deswegen bei Daunenjacke und -weste großzügig geplant, hab das aber im Schlafsystem nicht gebraucht, aber anderweitig, siehe unten. TaR RidgeRest SOLite (440 g) + Customized Exped Torso Matte (130 g) Ich bin absoluter Gegner von Luftmatten, da kaputt unnütz. Ich hab einfach zu viele beschädigte Matten in der Rekla gesehen. Hier hab ich eine Kombination aus normallanger SOLite und zurechtgeschnittener Exped-Matte im Körper-Shape als Wärme-Backup und Pausenmatte genutzt. Das sollte so bis ca -4 Grad funktionieren. Duch die vielen Hüttenübernachtungen und nur die 1 ÜN am Helags im Tarp bei über 0 Grad passte das hervorragend. Gibt es leider beides nicht mehr. Klamotten - Wind und Wetter *Windbreaker Arcteryx Squamish Hoody (155 g) Eigentlich wollte ich die leichtere Cumulus Windy Wendy (40 g) mitnehmen, hab mich aber im letzten Moment dagegen entschieden, da ich mit der Performance der Windy Wendy im Sommer nicht zufrieden war. Sie ist zu stickig, also für so wenig Stoff viel zu wenig atmunsgaktiv. Daher bin ich wieder auf das perfekte Squamish Hoddy gegangen. Wobei perfekt ers, nachdem ich die Velcros an Ärmeln abgeschnitten habe, die null Sinn hatten. Hardshell Sherpa Lithang (565 g) Ich hab mich schwer getan bei der Wahl der Hardshell. Wie im Bericht geschrieben, war die Wettervorhersage ganz gut und ich hatte sogar überlegt, ob ich den Nigor Poncho (175 g) nehme. Die andere Alternative war die Sherpa Kunde 2,5-Lagen-Jacke (290 g), deren Kapuze aber nur für den Alltag taugt. Die befürchteten Wintertemperaturen haben mich zur Lithang greifen lassen und in Anbetracht des schlechten Wetters war ich heilfroh, so entschieden zu haben. Die Jacke gibt es zwar nicht mehr, aber Sherpa ist immer noch ein Preis-Leistungstipp, wenn es um 3-Lagenjacken geht. Regenrock Ultra Elements (110 g) + *StS Alpine Gaiters (260 g) Regenrock plus die Gamaschen benutze ich länger als Regenkombi und bin sehr zufrieden damit. Auch wenn ich auf dem Kungsleden ein paar Mal damit abgesoffen bin, ist es für mich der beste Kompromiss aus allen Optionen: schnell an- und auszuziehen, variabel, sehr luftig. Über die Gamaschen habe ich in Anbetracht der wasserdichten Socken (siehe unten) hart nachgedacht, 260 g sind auch schwer zu verkraften. Am Ende war ich sehr froh, dass ich sie mitgenommen habe. Wer ne leichtere dichte Gamaschen-Empfehlung, bitte her damit. Bisher hab ich keine Alternative gefunden. Sowohl Rock wie auch Gamaschen nehme ich auch gerne als zusätzliche Windschicht, wenn es kalt wird, daher auch nützlich, wenn es nicht regnet. *Norröna Fjöra Flex 1 Pants (415 g) Hat sich super bewährt: schön stretchy, winddicht genug und mit Lüftungsmöglichkeit, wenn es schwitzig wird. Richtig wintertauglich ist sie natürlich nicht, aber dann wird sie eben mit dem Rock und den Gamaschen kombiniert. Die Norröna hat die Lundhags Makke Pants (520 g) als Stammhose abgelöst. Gleiche Performance und 100 g weniger. Klamotten - warm und kuschlig *Baselayer Mach ich kurz: ganz einfach alles Merino. Einmal Longsleeve in Voll-Merino in 200er-Stärke (210 g) und dann 2 Anatomica (zu je 110 g). Für Frühjahr und Herbst in Kalt immer einfach nur Merino, seit Jahren bewährt. Die zweite Unterhose hatte sich nach der Bauch-Furtung gerechtfertigt. Fürs Schlafen und optional für ganz kalte Tage die Woolpower Longjohns (175 g). Letzteres war aber nicht nötig. *Daunen-Isolation: Haglöfs L.I.M Essens (165 g) + Cumulus Minilite Weste (195 g) Warum hab ich hier 2 Teile? Einfach weil das praktisch ist, da man mehr Temperaturbereiche abdecken kann als mit einem Teil, das zu kalt oder zu war ist. Zudem ist hier auch Multi-use dabei, denn für die -5 Grad beim Schlafen waren beide Teile als Backup für den Quilt gedacht. Also Jacke obenrum und die Weste dann um die Knie. Das hab ich zwar nicht gebraucht, aber ich hab beide Teile grad in den Hütten ohne Wärme gut gebraucht. Jacke und Weste lassen sich auch gerade bei so bauschigen Sachen oft besser kombinieren als 2 Jacken. Gleiche Idee auch bei den folgenden Alpha-Teilen. Die Haglöfs hat ein super Preisleistungsverhältnis und ich bin damit sehr zufrieden. Mit der Windy Wendy und dieser Weste hab ich bewusst Cumulus ausprobiert und bin da mit gemischten Gefühlen geblieben. Die Weste ist top verarbeitet, aber alles andere als "Minilite". Zum einen kam sie mit mehr Gewicht, also Füllung, an als angegeben und war für meine Vorstellung eigentlich überdimensioniert und zudem ist sie vom Restmaterial her nicht minimalistisch. Sie hat zum Beispiel einen zudem fummeligen Doppelzipper, den ich bei einer ultraleichten Weste nicht erwarte und sich auch gern allein öffnet. Aber sie ist gut warm und mit der Essens ergibt das ne ziemlich gute Wärmkombi - und das besser als von mir gedacht. *Alpha-Isolation: Omm Core+ Hoodie M 125er (185 g) + Omm Core Vest 75er (75 g) Beides hatte ich für die Tour besorgt und ich war tierisch gespannt, wie die Performance ist. Ähnlich wie bei meiner Daunenjacken-Lösung hatte ich hier durch Hoodie plus Weste ne ganz gute Variabilität am Start, die sich auch voll bewährt hat. Beide Teile sollten sowohl in Bewegung als auch im Camp eine Option sein. Auch wenn man schwitzt oder nass ist. Da find ich normale Fleeceteile einfach immer zu stickig und zu aufsaugend. Alpha und diese beiden Teilen haben mich absolut begeistert. Auf der letzten Etappe habe ich wegen Nässe und Kälte sogar die Weste getragen und hatte null Wärmestau. Endlich mal nicht zu warm oder zu kalt laufen! Bisher habe ich meist auf Fleece verzichtet und daher beim Laufen tendenziell gefröstelt. Der Stoff leidet zwar mit der Zeit wegen Waschen oder (Achtung!) Reißverschlüssen, aber das geht in meinen Augen völlig in Ordnung, die Performance ist einfach grandios. Auch Alpha von OMM kann ich empfehlen, die Leute machen einfach gute Sachen. *Handschuhe: GripGrab Knitted Thermal Glove (60 g) + Roeckl Sesto GTX Handschuhe (150 g) Ähnlich wie bei den Gamaschen waren die Roeckl-Handschuhe gewichtsmäßig mir ein Dorn im Auge. Aber wie bei allen Entscheidungen zu mehr Sicherheit und mehr Gewicht auf der Tour, war das genau richtig. Grad im Fjäll, als es geregnet und gestürmt hat, waren die gut isolierten und wasserdichten Handschuhe goldwert. Ursprünglich hatte ich sie fürs Fahrrad-Pendeln bei Minusgraden angeschafft, aber dort waren sie für über 4 km zu warm. ^^ Die GripGrap waren auch so eine unsichere Sache, hatte ich sie bisher nur auf dem Rad benutzt. Aber auch diese haben sich vollauf bewährt und dienten sowohl als wäremende als auch dichte Handschuhe. Schuhwerk & Füße *Altra Olympus 5 (740 g) Die haben unter den schwierigen Bedingungen einen super Job gemacht und ich habe schon auf der Tour befürchtet, dass sie sich zerlegen, denn die haben ordentlich gelitten! Sie waren praktisch die ganze Zeit nass und sind so häufig in Schieflage strapaziert worden - vor allem wenn der Schuh schief ist und der Fuß dann außen an die Fußbox drückt -, dass es kein Wunder ist, dass der Stoff auch anfängt, sich aufzureiben, obwohl die jetzt vielelicht mal 500 km abgespult haben. Es war eben keine normale Tour. Was bisschen ärgerlich ist, dass sich die Sohle von der Dämpfung löst. Ich bin noch am Überlegen, ob ich versuche zu reklamieren oder zu kleben. Mal schaun. *Sealskinz WP AllWeather Mid (140 g) Zu den Sealskinz hab ich schon an anderen Stellen was gesagt und ich kann den zwiespältigen Eindruck bestätigen. Auch wenn ich hier gern schreib, dass häufig die Atmungsaktivität von Membranen überschätzt wird, fand ich es innen trotzdem zu schnell zu feucht. Auch ich hab das Gefühl gehabt, sobald die Socke nass ist, hat man was drinnen. Letztlich hat für mich am besten funktioniert, die Sealskinz als Camp-Socken in den nassen Trailrunner zu benutzen. Ob das am Ende die 140 g rechtfertigt? Ich neige zu "Nein". Ich bin versucht, das nächste Mal dafür die "Tütenmethode" zu probieren. Aber vermutlich finde ich vor einer ähnlichen Tour, die Möglichkeit der zusätzlichen Wärmeisolation trotzdem verlockend. *Jackshibo Wasserschuhe (50 g) Hab ich erst durchs Forum kennengelernt, schon paar Mal dabei gehabt und bin begeistert. So günstig, leicht und nützlich. Selbst als moderate Draußenschuhe sind sie nutzbar. Früher hatte ich stattdessen Barfußschuhe mit mehrern Hundert Gramm dabei. Kochen & Wasser *GSI Pinnacle Stove 2600W 2.82 kW / 9.629 BTU/h (68 g) Macht seit Jahren unermüdlich seinen Job. Klein, leicht, zuverlässig. *Toaks Titanium 900 ml D 115mm Pot mit Beutel (145 g) Wurde neu angeschafft und ersetzte den Optimus Terra Weekend HE (275 g). Tadellose Performance, zudem auch noch mit weniger Beschädigungspotenzial fürs Equipment: es ist alles glatt oder rund. Ein Scharnier vom Optimus hat mir mal ein Loch in den Lightning gemacht. Dass Titan wenig gut leitet, hab ich am Kartuschenverbrauch nicht gemerkt. Richtig gut ist, dass Titan keine Beschichtung braucht, d. h. man kann darin ungeniert rumfuhrwerken. Die Beschichtung des Optimus hat durchaus schon gelitten. *Light My Fire Zunder (35 g) Also so ein Quatsch. Ich hab jetzt schon das zweite Mal in Schweden probiert, das Zeug mit Feuerstahl zu entzünden, keine Chance. Als Anzünder taugt es noch, aber dazu braucht man es auch nicht mitnehmen. Ich hab von ner Pfadfinderin den Tipp bekommen, man könne auch Panzertape mitnehmen. Ist Multi-use und auch bestens als Zunder zu gebrauchen. Übrigens als Hack auf der Tour: statt mit Zunder und Feuerzeug rumfummeln einfach den Kocher zum Anzünden benutzen. Mich selbst hat diese Idee von mir unfassbar überrascht.🤣 *Toaks UL Spork (13 g) Auch extra angeschafft und ersetzte den GSI Löffel lang (17 g). Also krasse 4 g gespart. Aaaaaaaber dafür hat man eben auch Zinken einer Gabel und - viel wichtiger - er ist leichter zu reinigen als der Plastiklöffel, an dem Öliges besser haftet. *Faltflasche 2500 ml (30 g) Hatte ich für den Ortlieb Wassersack 4 l (130 g) besorgt. Preisleistungsverhältnis ist zwar super, aber so richtig zufrieden war ich nicht. Er ist echt ätzend in Flüssen/Bächen zu befüllen, wenn diese nicht tief sind (vor allem, wenn es regnet und es schnell gehen soll!) und dann daheim umständlich zu säubern bzw. zu trocknen. Zudem waren mir die 2,5 l regelmäßig in der Hütte zu wenig. Aber sie ist ziemlich robust trotz der Leichtigkeit. Den Ortlieb-Beutel hab ich vermisst, zumal er auch noch ne Duschoption hat. Aber 100 g Unterschied sind eben ein Unterschied. UL-Variante mit wenig Komfort. *Hydrapak Stow 1l (65 g) Ich benutze schon die 0,5-Varianten gerne im Alltag und auch in den UL-Rucksäcken wie dem OMM UltraFire 5. Der Geschmack ist zwar nicht so prickelnd, aber dafür nicht zuuuu schwer und super robust. Ich hab hier die 1-l-Variante gewählt, um bisschen Backup zu haben, falls die Faltflasche den Geist aufgibt, mit der ich noch keine Erfahrungen hatte. *Saywer Filter (40 g) Hatte ich eigentlich gereinigt gelagert, aber hat sich auf Tour als nahezu dicht erwiesen. Hab ich in Flötningen weggeschmissen, und obwohl ich verdauungsmäßig zu den Empfindlicheren gehöre, habe ich das ungefilterte skandinavische Wasser problemlos vertragen. Wenn Ihr Euch erinnert, hat es stark geregnet - hier war das ein Vorteil.😅 Keine Ahnung, was ich das nächste Mal mache. Neu kaufen, gar nicht dabei haben? Ich weeeeß et nüsch. *Spülmaschine: Australian Cattle Dog Hündin (17 kg) Klar ist ne Spülmaschine Luxus und mit 17 kg im Vergleich zur Restausrüstung voll schwer, aber erstens trägt sie sich selbst und zweitens ist der Kochtopf im Nu sauber, wenn sie ran durfte.😉 Elektronik *Petzl Bindi (35 g) Hat meine BD Spot (90 g) ersetzt. ist zwar gefühlt etwas düsterer (im Rotlicht, das ich hauptsächlich benutze), aber hat trotzdem vollkommen ausgereicht. Sie ist für die Größe und das Gewicht top ausgewogen und die Akkuleistung hätte bestimmt für die 14 Tage ausgereicht (hab sie vorher daheim zum Entladen wochenland als Leselampe benutzt). *Nitecore NB 10000 (150 g) Hab mich lange nach mediokrer Erfahrung mit der GolaZero Venture30 gegen Powerbank gewehrt, aber mittlerweile sind sie so leistungsstark, klein und leicht, dass es eine Freude ist. Ich hatte 2 dabei und die haben mit einmal Nachladen in Grövelsjön locker ausgereicht. Hund *Hundeleine (5 g) Wie manche wissen, lasse ich meine Hündin meistens laufen. Daher habe ich auch keine richtige Leine dabei, sondern so eine Art Notleine, die ich aber auch im Alltag nutze. Sie besteht aus Reepschnur aus dem Kletterbereich (Meterware) und aus einem Karabiner mit einem sensationellen Gesamtgewicht. Meine leicheste richtige Leine wiegt immerhin 100 g. *Maulkorb Netz (30 g) Ich wusste nicht, wie streng die Schweden in Zügen und Bussen sind, daher sollte man irgendwas für das Maul mitnehmen. Ich hatte aber keine Lust den richtigen Maulkorb (60 g) mitzunehmen, wenn ich den vielleicht nicht brauche. Hier um die Ecke habe ich dann so ein Stoffteil gefunden, das vorne offen ist und geklettet ist. Klingt strenggenommen nicht als Maulkorb und sollte nicht zu eng sein, damit der Hund hecheln kann, aber dafür ist er leicht und faltbar. Genau richtig also, wenn er hunderte Kilometer getragen werden muss und es unwahrscheinlich ist, dass er zum Einsatz kommt. Letztlich musste ich weder im Zug noch im Bus noch auf der Fähre einen Maulkorb anlegen. Der Maulkorb kommt aber jetzt auch im Alltag zum Einsatz, wo auch nur alle Jubeljahre mal jemand einen fordert. Sonstige Ausrüstung *Leki Sherpa XL (526 g) Ein Plädoyer für Trekkingstöcke, die nicht UL sind - seid mir nicht böse. Stöcke sind bei mir so essenziell, dass ich null Drang habe, diese leichter zu haben. Auch auf dieser Tour haben die mir so oft den A***h gerettet, sind ständig in Spalten, zwischen Steinen und Wurzeln stecken geblieben, haben sich gebogen, haben beim Furten und im Sturm geholfen, dass ich nie im Leben was Leichteres nehmen würde. Würden sie kaputt gehen, könnte ich meine Distanzen nicht schaffen, würde größerem Verletzungsrisiko ausgesetzt sein und zuletzt mein Tarp nicht aufbauen können. Laut Leki-Vertreter anno 2018 gibt es gewichtsmäßig mittlerweile kaum Unterschiede zwischen Carbon und Alu, nur dass Alu-Stöcke stabiler sind. Grad in Querbelastungen bricht Carbon leichter. Man würde Carbon nur verwenden, weil die Kunden das wollen. 😉 Natürlich gäbe es leichtere Alustöcke, aber fürs Tarp und für meine Körpergröße ist die längere Variante einfach sehr nützlich, zumal offenbar unkaputtbar (vielfach erprobt). Zudem hat mich das Gewicht in den Händen noch nie gestört und war irgendwie nie belastend. *Gut & Günstig Gefrierbeutel 3 l Doppellock (4 g ?) Ich hab ja sonst ein Sammelsurium an Packsäcken, aber offensichtlich brauch ich die nicht. Ich hab es mit den Gefrierbeutel probiert und es funktionierte hervorragend! Durch die Frühstücksbeutel, die ich auch als Kotbeutel benutze (für Hund, nicht mich XD ) habe ich eh schon so ne simple Variante, aber die Gefrierbeutel machen es perfekt. Ich hab es für das Hundefutter, die Tütengerichte und auch alles andere benutzt. Nicht ein Beutel war wirklich hinüber am Ende. Und als Müllebeutel ließen sie sich dann auch gut benutzen und ggf. entsorgen. *Mont-bell Handy Scoop Häufchenschaufel (36 g) Hat meine GSI Schaufel (88 g) ersetzt. Benutzt habe ich sie am Ende gar nicht, da überall so viel Vegetation oder Steine waren, dass man kaum Graben konnte. Ich selbst war eh immer auf den Plumpsklos und Madames Hinterlassenschaften hab ich mit den Stöcken weggeschnippt. Aaaaber dafür kann die Schaufel nix, die ich nämlich immer noch ganz toll finde, denn sie ist klein, leicht und lässt sich neben Schaufeln auch als größerer Zelthering benutzen. Insofern top, gerade weil man nie genau weiß, wann und ob man ne Schaufel braucht. *Victorinox Classic SD Procelain Elegance (20 g) Braucht man noch ein Taschenmessser? Nö, aber es ist trotzdem toll, dass man in so wenig so viel Nützliches packen kann. Für mich ist das Classic SD ein kleines Wunder und noch dazu ein Teil, das auch im Alltag seinen Platz findet. Geplante Funktion war vor allem als Manikürefeile, Pinzette und sauberes Kleinmesser. So kam es auch. *EKA Cordblade W9 (99 g) Eines der Teile, bei denen ich hart überlegt habe, es mitzunehmen. Aber ich gehöre auch zu den Leuten, die in der Wildnis gerne ein vernünftiges Messer haben - dabei bin ich nicht mal Pfadfinder. Aber letztlich hielt ich es für wahrscheinlich, dass ich Holz würde spalten müssen (Batoning), und so kam es auch. Daher 100 Punkte für die Mitnahme. Verpflegung (ca. 2500 kcal/Tag) Knorr Tütengericht (ca. 166 g, 635 kcal, 3,83 kcal/g) Seit schon immer mein warmes Standardessen. Schmeckt mir, ist günstig und lässt sich leicht zubereiten. 14x für jeden Tag. Norma Riegel Haselnuss & Honig (25 g, 114 kcal, 4,08 kcal/g) Mein Frühstück, günstig und gutes kcal/g-Verhältnis. Zudem nicht mal ungesund. 14x, 2 pro Tag für 1 Woche. Mr. Tom (40 g, 219 kcal, 5,47 kcal/g) Ess ich viel lieber als obige Riegel, aber ich bin nur zufällig drauf gestoßen, dass die ein super kcal/g-Verhätnis haben. Allerdings krümeln die fröhlich, sodass es ein bisschen nervig ist, die zu essen. Hab dann auf Snickers gewechselt. 14x, 2 pro Tag für 1 Woche. Ritter Sport (100 g, 539 kcal, 5,39 kcal/g) Ohne Worte. 4 Stück für die 1. Woche. Studentenfutter Ja! (200 g, 1112 kcal, 5,50 kcal/g) Auch als Vitaminzufuhr über die Nüsse. Esse ich auch gerne und ist auch relativ gesund. 4x für die 1. Woche. Gebrannte Mandeln süß Seeberger (150 g, 873 kcal, 5,47 kcal/g) Tolle kleine Neuentdeckung und auch echt lecker auf Tour. Viel Kalorien und relativ wenig Gewicht. Ebenso eher gesund. 1x dabei für die 1. Woche. Bananenchips süß(Seeberger) (150 g, 771 kcal, 5,07 kcal/g) Auch eine Neuendtdeckung und hat als ne Mischung aus Obstersatz (Obst fehlt so sehr auf Tour!) und Süßigkeit funktioniert. Werde ich weiter verwenden. 3x für die 1.Woche. Fazit: Ich bin unterm Strich sehr zufrieden gewesen mit der Auswahl. Ich hab bis auf die Häufchenschaufel, das 4. Paar Ersatzsocken und das 1. Hilfe Set (zum Glück) eigentlich alles irgendwie gebraucht.4 Punkte
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Kungsleden Süd vom 15.09.-01.10.23 in Süd-Nord-Richtung - unter seeeehr nassen Bedinungen
Maalinluk und 3 andere reagierte auf FuchsVomWalde für Thema
Schöne Eindrücke 2. Teil: Kein Regen, kein Sturm und pure Stille. Trotzdem wäre ich fast von der Planke gefallen. Kurz vor Grövelsjön hatte die Tour für mich die ersten "normalen" Wandermomente. Einfache Wege, kaum Matsch oder Sumpf, einfach wandern und schauen. Da sind wir in den Anfängen des Rogen-Gebietes, das ich, wie geschrieben, einen angenehmen Kontrast fand. Es hinter sich zu lassen, war doch auch irgendwie nicht schlecht. Die phänomenale Sicht auf den Rogen, die man in Süd-Nord-Richtung praktischerweise vor sich und nicht im Rücken hat.4 Punkte -
Kungsleden Süd vom 15.09.-01.10.23 in Süd-Nord-Richtung - unter seeeehr nassen Bedinungen
croco und 2 andere reagierte auf FuchsVomWalde für Thema
Schöne Eindrücke 3. Teil: Die Revbua auf norwegischer Seite am Ende des Rogens - Idylle pur. Am nächsten Tag endete dann auch wieder die kurze regenfreie Phase. Die Hütte ist aber ein toller Geheimtipp. Man muss vom Weg zwar 2 km abbiegen, aber dafür gibt es auch keine Hüttenalternativen am Weg. Und Übernachten ist erlaubt! Außerdem gibt es zuvor noch 2 schwedische Hütten und auch viel Zeltplatz. Eine sichere Übernachtungsoption also. Nach schwerem Regen etwas Auflichten an der Broktkjärnskojan. Die Stimmung war da oben schon atemberaubend - auch wenn es für den völlig durchnässten Wanderer kein Holz zum Aufwärmen gab. Ja, ein Rentierbild darf nicht fehlen, trifft man davon ja ungefähr 128. Praktischerweise werden auch die üblichen Bedingungen ganz gut wiedergegeben. Der Anderssjöåfallet in Fjällnäs ist schon ziemlich beeindruckend, gerade nach so viel Regen. Ich war doch etwas verdutzt, dass ich den nicht furten musste. Gewundert hätte es mich nicht. Impressionen mit schönem Wetter nahe am Helags-Massiv. Das einzige Mal, bei dem ich das Tarp benutzt hab. Schön feuchter Schotterboden mit Fallwinden vom Gletscher. Die Nacht war fantastisch. Aber schaut, wie schön wasserdicht der Rucksack dreinschaut. Von der Begleitung ganz zu schweigen.3 Punkte -
Zelt mit Platz für zwei und einer in 1,93m
Namie und ein anderer reagierte auf tork für Thema
Heute ist das Zelt angekommen. Hier ein paar Bilder. Das Handling mit ups war übrigens wirklich easy. Kein Zoll Hassel. Verständliche Mails. Im Endeffekt wäre das Zelt nach einer Woche bei mir gewesen. Wenn ich nicht als Gewerbetreibender Bestellt hätte und dafür die Eori Nummer benötigt hätte. Ach und mit allem: 1120gr2 Punkte -
Kungsleden Süd vom 15.09.-01.10.23 in Süd-Nord-Richtung - unter seeeehr nassen Bedinungen
Roiber und ein anderer reagierte auf FuchsVomWalde für Thema
Erst mal vielen Dank an alle für die rege Beteiligung und die vielen Zusprüche! Das tut doch gut.😊 @Green Freedom@ULgeher Zum Thema Tarp: ULgeher sagt das ganz richtig, man kann das nicht so leicht einordnen. Auch wenn ich im Nachhinein ein Zelt bevorzugt hätte, wäre das in der 1. Woche auch nur minimal hilfreich gewesen und ich wär vermutlich trotzdem wegen der Öfen auf die Hütten ausgewichen. Am Ende auch. Insofern war das Tarp genau richtig, weil ich wenig Gewicht für genau ein einziges Mal mitgenommen habe. Besser als ein schwereres Zelt für das eine Mal geschleppt zu haben. Zumal das Tarp ja auch ein Plus gegenüber Zelt darstellt bei der Standortwahl. Insofern lag ich nicht ganz falsch, denn so massig sind die guten Zeltplätze auf dem Südl. Kungsleden auch nicht. Bei gutem Boden hat ein gutes Tarp (3x3 m) nicht zwingend Nachteile im Wind. Ich kann das auf 2 Arten geschlossen aufbauen und hab mit der Tarptent-Variante eine weitere sturmsichere Variante. Thema Pausen: Zugegeben, ich neige auch immer dazu, eher zu übertreiben als gemächlich zu wandern. Daher freue ich mich, wenn ich mal mit langsameren Leuten wandere. Durch die schlechten Bedingungen ergab sich ne merkwürdige zwiespältige Drucksituation: erstens vielleicht mehr Pausen, aber dann zweitens riskieren, dass dann am Ende keine Station mehr auf hat als Backup. @Green Freedom Warum hattest Du denn damals bei besseren Bedingungen abgebrochen? @Roiber Thema Furten: An der Stelle war schlecht abzubrechen, das ist einfach mitten in der Wildnis. Ich hatte paar Sümpfe hinter mir und diese Furt vor mir. Der Verstand sagt zwar, warte einen Tag ab, aber würde es dann wirklich besser sein? Kommt dann nicht vielleicht doch wieder Regen (der Empfang war miserabel und ich hatte keine aktuelle Vorhersage)? Warten hieße, 4 km zur letzten Hütte zurück, um dann am nächsten Tag wieder 4 km dahin zu laufen, um nicht genau zu wissen, ob es wirklich dann klappt. Der beste Ausstieg ist dann erst in Grövelsjön. Vielleicht auch in Flötningen danach und davor in Gördalen. Alles nicht wirklich komfortabel. Hinzu kam, dass ich wusste, dass rund 9 km später die große Hütte am Röskosen kam. Da kommt auch die Antwort, wie man dann damit umgeht. Von der Temperatur hatte ich ja noch Glück, war vielleicht so 7-8 Grad, also ausreichend, um sich warm zu laufen. Als ich dann durch war, habe ich bei den Hütten von Brunnsätern die Schuhe, Socken und Sealskinz ausgezogen (letztere waren beim ins Wasserrutschen eh schon vorm Furten überflutet). Das alles habe ich so gut es geht entwässert und dann ging es im Eiltempo zur Hütte. Dort noch Holz hacken und dann so schnell wie möglich Sachen aus, Einheizen und Suppe machen. Der Tag war mit 13 km kurz und ich hab mich eben dort aufgewärmt und erholt. Ohne diese relativ nahe Hüttenoption hätte ich das wohl auch nicht gemacht. Mit ner Erkältung hätte ich die Tour erst recht gefährdet. Nehmen wir mal an, ich wäre ohne diese Option rüber, dann hätte ich mich noch umziehen können. Ich hab dafür zwei Alpha-Sachen dabei, die ich entweder stattdessen oder zuätzlich zur Wärmung bei feuchten Bedingungen anziehen hätte können. Auch noch eine zweite Unterhose. Ich hatte mir auf jeden Fall Sorgen wegen ner Blasenentzündung gemacht, denn das war unten rum doch recht frisch. Wie ULgeher opfer ich für Ultraleicht nicht eine womöglich tourentscheidende Reserve. Letztlich habe ich die Entscheidung zu furten von meiner Hündin abhängig gemacht, denn um sie hab ich mir mehr Angst gemacht. Hätte ich da keine Lösung gefunden, wäre ich zurück. @torkWas meinst Du denn mit Ausziehen? Bei normalem Furten krempel die Hosen hoch und zieh die Sealskinz aus, wenn ich sie denn anhabe.2 Punkte -
Kungsleden Süd vom 15.09.-01.10.23 in Süd-Nord-Richtung - unter seeeehr nassen Bedinungen
Jennypenny und ein anderer reagierte auf ULgeher für Thema
Mit schnelltrocknenden Kleidern sollte das schon gehen. Merinoshirts wasche ich manchmal unterwegs und ziehe sie im Zweifelsfall nass wieder an, ggf unter der Regenbekleidung, Windshirt, und was man alles noch hat. Wenn es draussen richtig fies kalt ist, ist ein Extrashirt sicher eine gute Idee. Ich selbst habe als Puffy immer eine MYOG-Apex-Jacke mit dabei, die kaum feuchtigkeitsempfindlich ist. Diese könnte ich notfalls sogar über die nasse Kleidung anziehen. Diese ist auch eine Sicherheitsmassnahme, falls es dem Daunenschlafsack nach ein paar Regentagen nicht mehr so gut gehen sollte... Das ist das was ich mit "Reserve" meinte im Post oben. Das kostet zwar ein paar Gramm Baseweight und Packvolumen, ist mir die gewonnene Sicherheitsmarge aber immer wert. Ereignisse wie sie @FuchsVomWalde erlebt hat sind am Ende zu häufig, als dass man sie ignorieren könnte, und können richtig gefährlich werden.2 Punkte -
Gewicht von Kleidungsstücken (Übersicht)
momper und ein anderer reagierte auf Wander Schaf für Thema
Regenjacke Berghaus Hyper 100 L 115g Longsleeve ohne alles Decathlon Merinoshirt Herren langarm - Travel 100 M 160g Socken Darn Tough Men's Light Hiker Quarter Lightweight Hiking Sock S 38g Darn Tough Men's Light Hiker Micro Crew Lightweight Hiking Sock S 46g Gute Idee, ich finde es noch gut, wenn Du Links und ein Bild hinzu fügst, dann hat man alles auf einen Blick. Noch ein Gedanke: ist das, was Du verfolgst, nicht ähnlich zum PackWizard? Dort wird quasi auch eine globale Datenbank erstellt, samt grober Preisorientierung2 Punkte -
Kungsleden Süd vom 15.09.-01.10.23 in Süd-Nord-Richtung - unter seeeehr nassen Bedinungen
Jennypenny und ein anderer reagierte auf ULgeher für Thema
Es kommt halt ein wenig darauf an, was für ein Tarp das ist. Ich war auf "beiden" Kungsleden mit einem Trailstar unterwegs, das ja auch eine Art Tarp ist, und fand das recht geeignet, da es sehr windstabil ist und viel Raum bietet, um bei Regen darunter zu sein (inkl. Kochen, Packen, Dinge trocknen). Oben ein "Sturmsetup" hinter einem Felsen (der Sturm kam dann nicht), und unten ein luftiges Setup mit viel Platz darunter im Wald. Ich glaube, der Bericht von @FuchsVomWaldezeigt einfach wieder Mal sehr deutlich, dass dieselbe Wanderung je nach Bedingungen komplett andere Herausforderungen stellen kann. Das ist zwar eine Binsenwahrheit, geht aber manchmal vergessen. Ich jedenfalls habe gerne immer etwas Reserve, was Sicherheit angeht (z.B. genug Kleidung und Nahrung, auch für den Fall, dass ich mal festsitze oder Kleidung oder Ausrüstung nass werden und getrocknet werden müssen). @FuchsVomWaldehat auf jeden Fall meine volle Bewunderung für sein Durchhaltevermögen. Mein einziger Gedanke beim Lesen war, dass mit mehr Zeit und Pausentagen die Wanderung vielleicht mit etwas weniger mentalem und physischem Verschleiss verbunden gewesen wäre. Wobei ich selbst auch immer dazu neige, am nächsten Tag weiter zu gehen, auch wenn mir eine Pause wohl manchmal gut täte. Ich bin unterwegs immer etwas "getrieben" und leider nicht sehr gut darin, Pausentage einzulegen, arbeite aber daran2 Punkte -
Multi-Kleidungsstück 13in1
fatrat und ein anderer reagierte auf Kay für Thema
Ein neuer MUT hat die Welt erblickt! Seit einiger Zeit hatte ich eine Bahn "Climashield HL Isolation beidseitig gesteppt" (190g/qm) im Schrank. Ich weiß nicht mehr, warum ich das Stück gekauft hatte, vielleicht aus der Restekiste, denn ein möglicher Verwendungszweck mit den Maßen 150 * 90 cm blieb mir lange rätselhaft. Bis ich das MUT sah! ... und dann dauerte es noch eine gute Weile bis der Zeitdruck durch eine Reise groß genug wurde. Zwei Teile je 72 * 84 cm. Zusammen 292g. Die Füllung ist aus Climashield HL 67g/qm und die Außenseiten sind aus Ripstop Nylon. Um den Stoff maximal verwerten zu können, habe ich die Kanten nur mit der Overlock versäubert und nicht weiter gesäumt. Den ersten Einsatz hat es letzte Woche (in den Vogesen wie bei @Trekkerling) mit Bravour bestanden, nachts als wärmender Fußsack im Quilt und tagsüber als Wärmeweste in der Mittagspause.2 Punkte -
Multi-Kleidungsstück 13in1
trekmek reagierte auf Trekkerling für Thema
Hallo liebes Forum, schon seit Monaten bastele ich im Kopf an einem Multi-Kleidungsstück herum. Angefangen hat es mit der Idee, eine Weste aus Alpha zu basteln, die dann auch als Decke nutzbar wäre. Beim drüber nachdenken, was man sonst noch so alles damit machen könnte und aus der Erfahrung heraus, dass Alpha als alleinige Isolation im Camp bei mir doch relativ bald an seine Grenzen kommt (war in der Eifel im November vor zwei Jahren zumindest so), ist dann die Idee entstanden, doch mit 67er Apex zu arbeiten. Heraus gekommen ist jetzt dieses Teil hier, das ich Euch im Folgenden vorstellen möchte. Einen griffigen Namen habe ich dafür noch nicht, kann ja aber noch kommen. Im Grunde sind das zwei kleine Decken aus einlagigem 67er Apex, innen und außen mit dem 27g/m² (10den) Ripstop-Nylon von Extremtextil, an drei Seiten umlaufend mit KamSnaps und an einer Seite mit einem Tunnelzug. Genäht habe ich das Ganze mit dem schon oft vorgestellten Quilt-Prinzip, sprich alles mit einer Naht zusammen genäht und dann am Ende gewendet. Ich hatte zunächst befürchtet, dass das mit den Snaps schlecht geht, weil dann ein Snap mindestens durch 4 Lagen Stoff und zwei Lagen Apex durch muss. Tatsächlich hatte ich mit dem ersten Snap an einer Ecke dann Probleme, weil wegen der Ecke sogar noch mehr Lagen dazu kamen. Aber mit einer dicken Nadel vorbohren und dann mit dem Snap durch hat dann doch gut funktioniert. Der Tunnelzug unten war auch noch knifflig, weil ich mir eingebildet habe, dass der, wie bei Jacken üblich, am Rand der Isolierung durch soll. Mit einem klassischen Tunnelzug aus als Röhre gelegtem Nylon-Stoff hätte ich mich leichter getan, aber ich wollte das eben anders. Als Tragemöglichkeiten sind mir, Stand heute früh, bisher 13 verschiedene Optionen eingefallen: 1. Kapuze bei Quiltnutzung 2. Weste 3. Poncho 4. Ärmel 5. Rock lang 6. Wickel-Rock kurz 7. Hose kurz 8. Chaps lang 9. Mini-Quilt schmal und lang 10. Mini-Quilt breit und kurz 11. Fußsack 12. Muff/Handwärmer 13. Schlauchschal/Schal/Rollkragen Wiegen tut das Ganze 142 Gramm, gekostet hat es ca. 40 Euro für die Stoffe, 8,50 Euro für das Apex, ca. 10 Euro für Snaps, Schnur und Cordlock etc., ca 10-12 h Nähzeit für beide, wobei der zweite viel schneller ging, und jede Menge Nerven, weil ich nicht besonders erfahren und begabt bin, was das Nähen angeht. Fotos des Herstellungsprozesses und Bilder der Tragemöglichkeiten folgen in den weiteren Posts. Viel Spaß!1 Punkt -
@FuchsVomWalde Vielen Dank für deinen sehr ehrlichen Erfahrungsbericht vom Südlichen Kungsleden bei richtig schlechten Bedingungen. Ich erinnere mich noch gut an unsere Gespräche, als du auf Tour warst. Die Fotos verdeutlichen die Härte der Bedingungen sehr gut und so habe ich die Möglichkeit, den Trail mit anderen Augen zu sehen. Übrigens wurde in Norwegen ein Mann mit einem optisch ähnlich verletzten Knöchel mit dem Heli gerettet. Die Ursache der Schwellung war hier allerdings ein Unfall. Dein Bericht zeigt auch sehr gut, wie stark das Wetter den Trail beeinflußt. Gerade die südliche Hälfte empfand ich schon bei guten Bedingungen als nass und immer wieder anstrengend. Nach starken Regenfällen werden Sümpfe zu Teichen und Bäche zu richtigen Flüssen. Der Fluss, denn du furten musstest, hättest du einen Tag (oder vielleicht auch nur ein paar Stunden später) höchstwahrscheinlich nicht mehr wiedererkannt. Auf meiner NPL-Tour konnte ich die Erfahrungen beim Furten ganz gut mit denen der anderen Wanderer vor und nach mir abgleichen, die Bedingungen unterschieden sich teilweise extrem, obwohl der Fluss der gleiche war (z.B.: zw. hüfthoher und knöchelhoher Querung). Hier ein Tipp: Nach Starkregenfällen rechne ich mit übermäßig hohen Wasserständen und versuche Querungen nach hinten zu schieben, sodass das Wasser mehr Zeit hat um abzulaufen. Damit diese Strategie funktionieren kann, muss man natürlich auch wissen, wo die Querungen zu erwarten sind. ____ Zum Tourabbruch: Ich denke, dies ist immer eine schwere und sehr persönliche Entscheidung. Auf dem Südlichen Kungsleden ist man sehr zivilisationsfern unterwegs, wo ein Tourabbruch einfach nicht an jedem Tag möglich ist. Einen Pausentag kann man, dank der vielen Hütten, dagegen bedeutend einfacher einschieben. Bei solch extremem Wetter hätte ich das auf Tour auch gemacht, sofern es vom Zeitfenster her möglich wäre. Unter diesen extremen Bedingungen wäre mir manche UL-Ausrüstung einfach zu ungemütlich, um eine Tour noch fortsetzen zu können. Da braucht es m. M. nach mehr Reserven, wie z.B. Wechselkleidung und verlässliche Regenkleidung. ____ Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich das Wärmeempfinden ist. Um nasse Kleidung in Bewegung zu tragen, wären mir sieben Grad zu kalt, selbst wenn ich Pulli+ Windschutz darüber trage. Da müsste ich das nasse Shirt / die nasse Hose ausziehen, zumindest wenn sie richtig nass wäre. Was nach einer Furt ja zu erwarten wäre. Daher habe ich die Hose meistens ausgezogen, bevor ich gequert habe. Warum war in Grövelsjön bei dir Schluss mit der Motivation? Hast du abgebrochen oder bist du trotzdem weitergelaufen?1 Punkt
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Ja, genau, das ist ja der Hack mit den Trailrunnern. Du läufst einfach mit denen und Socken durchs Wasser und entwässert quasi beim Laufen. In meinem Fall war es nicht warm genug, dass sie beim Laufen trocknen, aber das war gar nicht schlimm. Obwohl ich schnell fußkalt werde, hatte ich bei den Bedingungen überhaupt keine Probleme. Im Gegenteil, bei meinen angegriffenen Sehnen war das kühle Wasser sogar sehr angenehm. Dass ich mit Sachen bei der tiefen Furt rein bin, war zum einen schon erledigt, weil ich beim Furtsuchen schon halb ins Wasser gerutscht war, aber auch so, hätt ich mich nie im Leben da ausgezogen. Das hätte auch viel zu lange gedauert. Zumal alles im strömenden Regen, da wäre eh nix trocken geblieben. @Green FreedomDanke für die Erläuterung! Das ist bestimmt auch nicht leicht, das vor Ort festzustellen, wenn man sich doch auf die Tour gefreut hatte. Aber es stimmt, das Fjäll ist da oben auch speziell. Hat schon manchmal was vom Mond.😉1 Punkt
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Gear Review Norge på langs
Mia im Zelt reagierte auf Ukko für Thema
Ich hatte das mal wo gelesen und schon lange dabei für alle Fälle. Bis jetzt hatte ich damit erst mal ein Loch in einer Jacke geflickt und da hielt es sehr gut. Jetzt habe ich es aber vorhin nochmal mit einem Stück Silnylon getestet und da hielt es leider sehr schlecht. Bitte um Entschuldigung, war ein schlechter Tip!1 Punkt -
Gewicht von Kleidungsstücken (Übersicht)
zopiclon reagierte auf baskerville für Thema
Hatte ich auch schon überlegt, aber mich wegen dagegen entschieden. Wenn wir das Forumsintern machen könnten, fände ich das super. Aber wenn jeder auf die Datei zugreifen kann, kann das womöglich Überraschungen geben. 😄 Guter Punkt. Ich kann leider 0 einschätzen, wo die Reise mit der Liste hingeht, deshalb wollte ich "einfach mal machen". Der Kerngedanke war es, etwas für das Forum zu initiieren, da ich schon oft von diesem profitiert habe und es im MYOG-Bereich fähigere Menschen gibt. OT: Hätte ich doch einfach mal nachgefragt und mir die Arbeit erspart...😄 Das ist leider auch ein sehr guter Punkt. Sollten die Abweichungen zu den Nachfolgemodellen zu groß sein, sodass die auch einen extra Eintrag bräuchten, käme ich mit dem eintragen nie mehr hinterher. Ich fahre erst einmal so fort, dass ich alles einpflegen werde, was hier an Daten angeboten wird, Eine Spreadsheet-Datei finde ich super, die müssten wir aber auf das Forum beschränken. Wir können ja schauen, wie sich das entwickelt und zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.:)1 Punkt -
Doch, je nach Umgebung, Klamotten und persönlicher Laune mache ich das schon mal. Wenn es warm ist, dann ist es ohnehin kein Thema, und wenn jede halbe Stunde eine Furt wartet, dann ist das Aus- und Anziehen irgendwann nur nervig. So bis 7°C runter geht es ganz gut wenn nicht gerade starker Wind geht, sonst klappt das mit dem Aufwärmen natürlich nicht so. In Bewegung trocknet die Kleidung erstaunlich schnell. @FuchsVomWalde, danke für den Bericht und großen Respekt! Als ich dieses Jahr Ende Juli auf dem Södra war, da war es ja noch nicht so schlimm (auch wenn 4 Stunden ohne Regen schon ein schöner Tag waren, aber die paar Furten in der oberen Hälfte gingen kaum über den Knöchel). Für mich war aber SoBo in Grövelsjön schon Schluss mit der Motivation.1 Punkt
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Mental hatte ich vor Ort große Probleme mit dem Gedanken 2 Wochen alleine durch die abgelegene Natur zu wandern. Zudem hat mir das Fjäll nicht zugesagt, ich hab mich dort sehr fremd gefühlt. Mir gefällt es einfach wenn man sich bei schlechtem Wetter jederzeit in den schützenden Wald zurückziehen kann. Und zuletzt bin ich mit meinem Hilleberg 5 in baumlosen Gelände nicht zurecht gekommen. Gegen ein Tarptent und oder Mid hab ich aber kein Einspruch dort oben, ist auch sehr schnell aufgebaut.1 Punkt
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Gewöhnung, Kasteiung oder Befreiung - ein Weg ohne Rückkehr?
Mittagsfrost reagierte auf whr für Thema
UL als Idee ist doch eigentlich das genaue Gegenteil eines Drangs zum Leid, es soll den Weg, die Reise angenehmer machen. Gelegentlicher bewusster Verzicht auf "Luxus" hilft, den Wert des Lebens wieder besser zu erfahren. Aber deshalb brauche (will) ich für mich keinen Minimalismus, keine Askese. Und übrigens: Thoreau ist jung, nämlich mit 44 Jahren an den Folgen einer früh erworbenen TBC gestorben...1 Punkt -
Vielen Dank für diese packende Erzählung, @FuchsVomWalde! Krasse Geschichte. So eine Furt hätte ich niemals durchgezogen und spätestens da hätte ich definitiv abgebrochen (ich gestehe: Ich wäre nur gerne der harte Wanderer 😅). Superunvorsichtig, aber das weißt Du ja selbst. Zu solcherart Furten hab ich eine Verständnisfrage: Ich frage mich schon lange, wie man nach einer solchen Furt, pitschepatschenass den Rest des Tages noch zu Ende bringt, ohne sich eine fette Erkältung zu holen? Geschweige denn die Klamotten dann über Nacht getrocknet bekommt? Im Sommer, ja, ok, aber im nassen, windigen, kühlen schwedischen Herbst? Selbst eine Nacht in der Hütte reicht doch da zum Trocknen nicht, oder?1 Punkt
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Der Bericht hat mich wirklich Beeindruckt. Du hast meinen größten Respekt, den Weg trotz den enormen Widrigkeiten, durchgezogen zu haben. Obwohl ich den selben Weg bei besseren Bedingungen abgebrochen hab, verstehe und fühle ich es, dass du diese Risken eingegangen bist, um ihn erfolgreich zu beenden. Das inspiriert mich auch Schlechtwetterkapriolen in Zukunft auszuhalten. Mit dem Tarp hast du dir es halt echt noch schwerer gemacht, aber da wurdest du ja vorher schon gewarnt 😁. Hier noch ein Bild vom Fjäll bei bestem Wetter1 Punkt
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hallo forum, seit einiger zeit les ich hier mit grossem interesse mit und profitiere von euren erfahrungen. als kind nahm mich meine oma, eine passionierte wanderin, mit auf tour. damals wurde auch der grundstein gelegt. später als ich mir dachte....junge du musst mal was lernen. kam ein studium in waldmanagment und noch später ein job als baumpfleger dazu. mit 18 sollte es nach korsika gehen, per anhalter. das war die erste grosse reise raus in die welt. ich reiste mit seesack. meine schuhe waren chucks bevor man sie chucks nannte. die waren damals spottbillig und quasi vom wühltisch.(bei arschkälte auf der wiese einer autobahnabfahrt in österreich hab ich mir beim trocknungsversuch auf der gasfunzel die schnürsenkel erstmal weggebrannt.) long story short...ich landete in italien und bin direkt gleich auf die schiefe bahn geraten.^^ der seesack blieb im jeweiligen bahnhofsschliessfach und ich war 2 monate ultra light unterwegs. nur nicht wandernd sondern bei den punkern auf der strasse. aber unterwegs sein und leben mit wenig war von da an das ding. was mich sehr reizt sind fernwanderwege. mir ist klar das ich mich da rantasten muss. körperlich und was die ausrüstung betrifft. da ihr ja wirklich sehr geduldig seid, würde ich demnächst evtl. mal meine packliste die hunderste hier reinstellen. was das trekking angeht fehlt mir bei manchen dingen die erfahrung...zelt,kochen. und bei manchen dingen sind meine erfahrungen nicht die passendem zu dem was ich vorhab....rucksack. eines ist mir jedenfalls klar. was gewicht angeht macht kleinvieh auch mist. nun da ich zu fuss für längere zeit unterwegs sein möchte, für 2 wochen mindestens. ich stellte fest das am tag 4 sich körperlich und geistig ein flow einstellt. ich bin ganz bewusst hier gelandet nach langem mitlesen. auch weil ich den austausch sehr interessant finde wer was an gimmicks oder komfort priorisiert oder für überflüssig hält. man möge mir verzeihen wenn evtl. was nicht ganz 100%ig UL ist. grüsse dust1 Punkt
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Allemannenweg zu Weihnachten (25.12.) , mit Hund 7 Tage Zeit. Anregung gesucht.
Namie reagierte auf ChristophW für Thema
Birkenhainer Straße? Die bin ich bereits mehrmals mit dem MTB (als 1-Tages-Tour) gefahren und auch meeeeehrmals gewandert, typischerweise Freitags um 12 Uhr die Arbeit Arbeit sein lassen, daheim den bereits gepackten Rucksack geschultert, mit der Bahn nach Kahl gerattattattatert, um ~15 Uhr dort raus, der Bäckerbude im Bahngebäude noch einen Besuch abgestattet, und etwa 2 km auf Asphalt durch ein Industriegebiet bis zum Waldeingang ertragen. Dann erst fühle ich mich on Tour. Wegesfindung völlig easy ("folge dem schwarzen B auf weißem Grund"). Passendes Etappenziel immer kurz vor oder hinter Geiselbach (~20km), am nächsten Tag gehts weiter bis paar km vor der Bayerischen Schanz, oder auch mal noch 8 km danach (bei "P384" - heißt so, weil der auf genau 384 mNN liegt - gibt es eine nette Wanderhütte der Rienecker Wanderfreunde, bei Pisswetter seeeehr gerne genommen). Nächster Tag ist bereits Zieleinlauf in Gemünden, von dort mit der Bahn nach Hause, Wochenende ist damit rum. Am nächsten Tag sitze mein Po wieder im Büro auf dem Stuhl, aber die Birne kreist immer noch um die letzen 3 Tage. Ich glaube, ich habe schon 5 mal "Nie wieder" gedacht. Aber der Geist ist schwach... (so entstand das "meeeeehrmals" im ersten Satz). Jetzt folgen so ein paar Aaaaaaaber: <Aber> Mindestens 80% sind Waldautobahn mit Schotter Die Geiselbacher Nächte sind laut bis ca 23 Uhr, früh ab kurz vor 5 Uhr ist die Nacht rum (so man keine Ohrstöpsel hat). (Nahbereich der Einflugschneise Flughafen FRA, man kann die Augenbrauen des Piloten fast sehen, so niedrig sind die da). Auch bis zur Bayerischen Schanz sind tagsüber die Megajets zu hören (Warteschleifen und so). Bei Geiselbach gibt's zumindest einen Fuchs, der zumindest einer Wanderine bereits genau 1 mal des Nächtens einen Schuh stibitzt hat. Möglicherweise hat er sich danach übergeben, der Schuh wurde wieder gefunden. Armer Fuchs... Andere Wanderer kamen mir nie zu Gesicht (Ausnahme: ich habe sie selbst mitgebracht), MTB'ler dagegen reichlich. Viele Einkehrmöglichkeiten hat's nicht mehr (Gaststätte Wiesbüttsee geschlossen, Bayerische Schanz wochenends ab 18 Uhr dicht, Mo-Do ganz zu, Frohnhügel auch ab 20 Uhr bzw manchmal überhaupt nicht auf, den Bäcker in Geiselbach scheint's auch nicht mehr zu geben laut heutigem Gugelmäbbs). Bei einer 2,5-Tagestour tut das nicht so weh, der Rucksack verwöhnt je nach Ladezustand mit allerlei Kulinaritäten. (Hier passt mein obiger Hinweis auf die Bäckerbude im Kahler Bahnhof ganz hervorragend hin.) Wasserschöpfmöglichkeiten passen bis Geiselbach, dann kam bisher Wiesbüttsee, jetzt nada, also ca 3 km später off-track rechts runter nach Flörsbach und irgendwo klingeln. Dann abschätzen, ob man's zeit-/wochentagsmäßig noch bis zur Bayer. Schanz schafft, ansonsten ~2 h vorher off-track rechts runter nach Lohrhaupten. Nach der Bayer. Schanz gibt's nix mehr bis nach Langenprozelten. Wassergumpen im Wald o.ä. mach ich nicht - zu viele Wildsauen im Spessart, die suhlen da sooo gerne...aber nicht in meinem Trinkwasser bitteschön. Auch schillern manchmal farbenfroh Kerosinreste o.ä. in Pfützen. </Aber> Übernachtungsmöglichkeiten: Mit ein bisserl Phantasie findet sich da immer was: Im Laubwald nach Frohnhügel oberhalb Geiselbach; ca 2 km hinter Geiselbach etwa 300m off-track links im Talgrund eine Wetterschutzhütte mit breiten Sitzbänken (Obacht: war mal frisch geschlagenes Holz, sehr Harzhaltig - bäääh); oberhalb/hinter Geiselbach rechts off-track auf einer freien Kuppe - perfekt für Sonnenuntergang im Westen, und danach Sonnenaufgang im Osten; oberhalb Lohrhaupten am Wiesenrand ca 2 km vor Ende der riesigen Offenfläche (Wiese, Weide) bevor es wieder in den Wald bis zur Bayer. Schanz geht; neue offene Schutzhütte mit Steinboden gleich nachdem es wieder dort in den Wald reingeht; bereits oben erwähnte Wanderhütte bei P384; oder einfach hier oder da ein paar Meter abseits des Weg Zelt mit Zeckenschutz ins weiche Laubbett stellen (LNT!), hach, da findet sich immer was.. (ich verweise auf meine Eingangsbemerkung zu diesem Absatz). Hat sich in der Vergangenheit was verändert? JA! Und zwar ICH. Nachdem ich heuer Nibelungen- und Alemannenweg durch den Odenwald erlebt habe, dazu den Pfälzer Waldpfad und Fichtelgebirge-Höhenweg, bin ich jetzt - mit Verlaub diesen Ausdruck benutzen zu dürfen - versaut. Was da an Single-Trails geboten ist, werde ich mich verdammt schwer tun, mir die Birkenhainer Straße noch mal anzutun. Aber ich bereue auch keine einzige Wanderung auf ihr, dazu stehe ich. Naja, vielleicht werde ich doch mal wieder schwach... Happy Trails! Christoph (Zum Eselsweg kann ich auch an anderer Stelle was kommentieren)1 Punkt -
Vielleicht erkennt jemand sogar meine Furtstelle bei Brunnsätern, zwischen den Hütten Id Persättern und Röskosen. Bei Maps zu finden unter: https://maps.app.goo.gl/ji1BAnrf7bx1g9Yf8 . Das wäre krass, das in Normalzustand zu sehen. Auf dem Bild sieht man es vielelicht nicht so gut, aber spätestens bei Maps befindet sich bei "1" ein Steg oder eine Brücke. Das ist genau die Stelle des gezeigten Fotos. Bei "2" bin ich über die Insel dann auf die andere Seite. Bei "3" befindet sich eine Brücke, die ich erst nach (!) der Überquerung gesehen habe.1 Punkt
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Danke für die lieben Worte! Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich keinen Schneematch um 0 Grad erlebt habe. Das wäre dann echt hart geworden. So war das zwar mental ein Ding, ständig im Wasser zu laufen, aber meine Füße haben nicht gefroren. Ich will auch nicht an so leicht gefrorene Moore und Sümpfe denken, wo nur ne dünne Eisschicht drauf ist, furchtbar. Ich glaube, es geht immer schlimmer.🤣1 Punkt
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Es waren "nur" die 15 Tage, 4 Wochen hatte ich für die gesamte Reise Zeit. 😉 Ich hab schon nach 2 Tagen über Abbruch nachgedacht und mich gefragt, warum ich das mache. Von vielen Stellen habe ich auch wegen der Bedingungen keine Fotos, weil ich um meine Kamera gebangt habe. Allein schon am 1. Tag war der Abstieg zur Gränfjällssätern zu absurd schwierig, dass ich danach erst mal ne Weile sprachlos in der Hütte saß. Abbruch wäre mindestens in Grövelsjön recht bequem möglich gewesen. Das war für die 1. Woche auch mein Ziel, und da wollte ich erst mal über alles Weitere sinnieren. Aber 1. hab ich wegen Hündin nur so ein superteures Gruppenzimmer gehabt, zweitens lief mir mit den Optionen der Fjällstationen als Backup die Zeit weg und ausgerechnet da hatte ich bestes Wetter. Zudem hat mir Mia im Zelt berichtet, dass es danach deutlich weniger nass wird, was auch der Fall war. Wäre es weiterhin so gegenagen wie zuvor, hätte ich definitiv abgebrochen. Der 2. Teil der Wanderung war auch nur zum Ende hin wieder richtig schlimm, grad um Sylarna rum, dazwischen war es nur unangenehm. Allerdings kamen dann die körperlichen Folgen der 1. Woche durch. Als Motive, warum ich generell über meine Grenzen gegangen bin, sei angeführt, dass ich seit 6 Jahren vergeblich versuche diese Tour zu machen und dieses Jahr womöglich das letzte ist, in dem ich mit meiner 10-Jährigen Hündin so eine lange Tour machen kann. Zudem wechsel ich den Job und weiß nicht, ob ich 2024 so ein 4-Wochen-Fenster im Herbst bekomme. Es hatte schon viel von "Jetzt oder nie".1 Punkt
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Danke für den ungeschönten Bericht, solche ehrlichen Aussagen sind das Einzige, was wirklich bei der Tourvorbereitung hilft. Bewunderswert, wie Du Dich durchgebissen hast. Die Möglichkeit, in Hütten zu übernachten, war auch auf dem nördlichen Kungsleden ein super Plan-B. Nach einem Tag mit Sturm und einer Mischung aus Schneegriesel und Regen bei 0° war die Verlockung von Dach, Kaminofen und Sauna schon sehr verlockend. Die Bedingungen bei Dir waren aber offensichtlich noch härter.1 Punkt
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Auf der suche nach der richtigen Schaumstoffmatte
Gibbon reagierte auf DerLandstreicher für Thema
Wenn man ne flotte Tanznummer auf der Flexmat Plus absolviert, ist die in ein paar Minuten weich getreten und spürbar komfortabler. Dann kommt sogar mein oller Kadaver damit klar.1 Punkt -
Lundhags Padje Light 45: Erfahrungen / vergleichbare Rucksäcke (15+kg)?
GirlOnTrail reagierte auf FuchsVomWalde für Thema
Ich hab mir die 60-l-Variante in meinem alten Laden in Berlin angeschaut und so desaströs sehe ich den Padje nicht. Z. B. finde ich die Hüftgurtschnalle richtig gut. Endlich mal kein Steckverschluss. Find ich nämlich viel leichter wieder einzuhängen. Dieses "das können andere besser" stimmt zudem so nicht ganz, wenn man den Preis mit einbezieht. Produkte, die teils doppelt so teuer sind, sehe ich nicht als vernünftige Alternative an. Betrachtet man dann das Angebot zu Rucksäcken zwischen 1 und 1,5 kg bei rund 60 l zu unter 300 Euro sieht das Angebot ziemlich dünn aus. Exped Lightning, Osprey Exos, Bergans Helium sind die prominentesten Vertreter. Wenn man dann noch eine Traglast jenseits 20 kg möchte, ist der Lightning doch ziemlich einsam. Um so gespannter war ich auf den Padje Light, da ich gerne vom Lightning im 60-l-Bereich umsatteln mag. Im Fazit schließe ich mich soweit Khyal an, dass der Padje Light nichts Halbes, nichts Ganzes ist. Inwiefern? Im Video steht dem Lundhags-Menschen eine Thru-Hikerin zur Seite, die quasi am Padje Light beurteilt, was eben so Thru-hike-mäßig ist, aber eben auf skandinavische Verhältnisse zugeschnitten. Der Haken ist nur, dass der Padje, unverständlicherweise nur zum Teil in die Richtung gedacht wurde: er hat 3 große Meshtaschen, hat eine Rolltop-Öffnung, dünnes Außenmaterial und einen minimalistischen Rahmen. Was hat er nicht? Meshtaschen auf den Schultergurten und auf den Hüftflügeln. Mir ist das ein Rästel, warum nicht einer der etablierten Hersteller einfach das normale UL-Konzept (Einkammer, Rolltop, 7 Meshtaschen) mit leichtem Rahmen kombiniert und damit eine nützliche, preisgünstige und solide Rucksackalternative im Bereich über knapp 1 kg anbietet. Bach hat mit dem Molecule auch so eine halbherzige "UL"-Variante im Programm. Am ehesten realisiert noch der Exos von Osprey das Konzept, aber da hat mich der Hüftgurt nicht überzeugt und er fühlt sich nach "zu viel" an, ist also nicht konsequent abgespeckt. Zum Padje: Contra: - Thema Meshtaschen: die Seitentaschen sind riesig, aber nur rechts nach vorne hin offen, das heißt, die linke ist beim Tragen nicht nutzbar. Ob aus der rechten Flaschenöffnung nun gleich alle Teile rausfallen bezweifel ich, daher finde ich es blöd, dass das nur rechts ist. Der Exos von Osprey hat das auch beidseitig. Diese großen, langen Meshtaschen haben mir auch nie gefehlt. Ich finde breite, großvolumige Seitentaschen, die beim Tragen bedienbar sind, wie man sie von Exped (Expedition 80, Lightning), Liteway (Elementum, Biggie), Hyberg (Attila) und so weiter kennt, um einiges nützlicher. Mehr als eine 1,5-l-PET sollte bei dem Rucksackvolumen schon nebeneinander passen, mein ich. Dazu fehlen Meshtaschen auf Schulturgurten und dem Hüftgurt. In der Grundversion also wird ein wesentlicher Aspekt der UL-Bauweise nicht bedient: sich beim Tragen organisieren zu können. Lundhags hat 2 nicht ganz so überzeugende Lösungen zu bieten. Zum einen gibt es mitglieferte Straps, um an den Schultergurten Flaschen mit Ring (also PET-Flaschen) zu befestigen. Find ich ne pfiffige Idee, aber das ist eben auch nur für Flaschen zu nutzen. Ne Meshtasche lässt einem die Freiheit, was man damit machen mag. Die zweite Lösung sind optionale Hüftgurttaschen, die allerdings kaum bis gar nicht zu bekommen sind und wohl um die 40 Euro kosten und auch noch Gramm hinzufügen. Damit verliert der Padje jedenfalls deutlich an Preisvorsprung. Wie die befestigt sind, ist mir ein Rästel, vermutlich einfach mit Schlaufen um den Hüftgurt. Jedenfalls scheint mir das auch nicht zu leicht sein, andere zu befestigen. Der Padje bleibt hier ein Fragezeichen. Omm GoPods sind imho aber leicht an den Schultergurten nachzurüsten. - möglicherweise sollen die großen, langen Meshtaschen Befestigungsmöglichkeiten ersetzen, denn davon gibt es tendenziell zu wenig. Im Grunde bleibt nur die Riemenkonstruktion auf dem Top oder die dünnen seitlichen Kompressionsriemen (die ich im übrigen nicht falsch positioniert finde, ist halt nutzerabhängig). Ich mach meine Matte lieber unter den Rucksack und hab lieber nix über dem Rolltop, um schneller an den Inhalt zu kommen (es gibt aber unten Schlaufen fürs Nachrüsten). - Das Tragesystem ist vom Prinzip her ähnlich wie das vom Lightning, d. h. es gib ein Schulterpolster, wovon die Schulteriemen abgehen und es gibt einen Hüftgurt hinter einem kräftigen Polster im Kreuz, dazwischen nix. Find ich an sich super, nur ist das Polster überdimensioniert und ist damit zur Hälfte ein sinnloser Schwamm. Pro: + bequem zu tragen. Gerade im Vergleich zum aktuellen Lightning, dessen Schulterpolster ich störend hart finde, ist der Padje viel kofmortabler. Anderseits fand ich den Padje dann um die 20 kg auch an seinen Grenzen, wo der Lighntning noch performt. + den Metallhaken am Hüftgurt find ich richtig gut! Endlich mal nicht diese Steck-Fummelei. Ich konnte zum Beispiel auch eingestellt den Hüftgurt besser schließen. Zudem kann man darauf rumtrampeln, wie man mag, ohne einen Bruch zu befürchten. Großartig! Ich meine auch, dass er weniger gedrückt hat. + er ist schnörkellos. Ich finde den Rucksack stimmig - wenn man ihn nicht unter UL-Aspekten bewertet. Im Prinzip besteht er aus Hauptfach mit viel Mesh-Stauraum und ein paar Anpassungsmöglichkeiten. + Preis-Gewicht-Volumen-Verhältnis: auch wenn die Meshtaschen "gewöhnungsbedürftig" sein mögen, ist der Padje Light 60 am Ende ein recht variabler Rucksack zu einem vernünftigen Preis bei niedrigerem Gewicht. Er bietet 60 l + 14 l durch die Meshtaschen bei 1,1 kg und trägt bis etwa 20 kg ganz okay. Das ist trotz aller Mäkeleien nicht zu verachten. Neutral: o ob Stoff oder Nähte auf die 20 kg ausgelegt sind, halte ich erst mal für spekulativ. Halten sie bei der angebenen Nutzung nicht, wäre das ein Rekla-Fall. Der Stoff scheint robuster als ich dachte, wirkt aber etwas dünner als beim Lightning. o dass der Rucksack nicht getapet und nicht dicht ist, ist kein Argument in der Preisklasse - das gibt es auch nicht woanders. o hat man z. B. mit Omm GoPod oder womöglich passenden Hüfttaschen Add-ons daheim, dann ist der Padje mit 1,1 kg noch leicht genug, um trotz Add-ons unter dem Ligntning zu bleiben und an die Nützlchkeit eines richigen UL-Rucksacks zu kommen. Fazit: Unter UL-Maßstäben konzeptionell nicht konsequent genug, aber abseits davon stimmiger Rucksack mit einiger Variabilität. Auch wenn der Padje einige "Eigenheiten" aufweist, stellt er erst mal eine leichte Rahmen-Alternative dar, die einen Blick wert ist. Persönlich: Ich kann nicht ausschließen, dass der Rucksack im Ausverkauf bis 200,- für mich verlockend wird. Ich seh einfach keine Alternativen. Dass ich von Lightning umsattel hat mit den fehlenden Meshtaschen zu tun, und dass sich grad die Stange durchreibt (altes Modell, biete ich demnächst zum Schnäppchen-Preis für Neugierige oder Bastler an).1 Punkt -
Gear Review Norge på langs
Mia im Zelt reagierte auf Christian Wagner für Thema
@Mia im Zeltnotfalls mehrere Glucken aus dem Zeltbeutel unterlegen. Wichtig ist nicht die Geduld zu verlieren. Viele kleine Stiche halten in diesen ultraleichten Materialien mehr als wenige große.1 Punkt -
Huhu Ich bin AK, bin 30 Jahre alt und wohne in Köln. Seit 2019 lese ich zwischendurch immer mal wieder Beiträge mit und war irgendwann davor sogar schon mal auf einem Forumstreffen dabei. Zum UL bin ich damals durch Autobahn gekommen. Dadurch war ich zum Glück nie ultra heavy unterwegs. Aktuell versuche ich pro Monat einen Overnighter in meinen Terminkalender zu packen. Inzwischen habe ich schon ein paar Wanderungen hinter mir, neben einigen deutschen Wanderwegen z.B. den HRP, irgendwas ohne Wegnamen in der Mongolei, den Bohusleden, einen Teil vom AT, einen kleinen Teil vom Sentiero Italia in den Appeninen und letztes Jahr bin ich den PCT Sobo gelaufen. Das nächste Ziel ist der CDT in 2025 und ich hoffe hier etwas Austausch insbesondere zum Thema Schlafsetup zu finden, da mir mein Cumulus Liteline 300 definitiv nicht für diese Tour ausreichen wird. Leider wird mein Setup über die Zeit eher schwerer als leichter, daher sind Anregungen immer herzlich willkommen :) Viele Grüße aus Köln AK1 Punkt
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Ich benutze den Rucksack nicht mehr als Teil des Schlafsetups, da ich mittlerweile grundsätzlich die gekürzte billige Decathlon Schaummatte dabeihabe. Entweder ich schlafe nur auf der, wenn es um das letzte Gramm geht. Unter die Füße kommt bei Bedarf dann die Noppenmatte (mein Rückenpolster), die in der Regel sehr schnell trocknet. Mit Aufblasmatte in Kindergröße kommt die Decathlonmatte überlappend darunter und deckt den Fußbereich ab. So habe ich unter der Hüfte doppelte Polsterung, das freut den Seitenschläfer. Nur mit Luftmatratze ist ein no go für mich nach diversen Undichtigkeite bzw. Delaminierungen, egal ob Marke oder No Name.1 Punkt
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Hallo, dann möchte ich mich auch mal kurz vorstellen. Bisher habe ich keine Erfahrungen im Trekking, kam beim Wandern über Tagestouren noch nicht hinaus. War immerhin ab und an mit PKW als mobile Basis (kein Camper) mehrere Tage am Stück unterwegs, so dass Gewicht und Packmaß keine so große Rolle gespielt hatten. Aus praktischen Gründen fand ich multi-use aber schon immer hilfreich, je weniger Zeug mit muss, desto besser. Nächstes Jahr möchte ich gerne mit kürzeren Mehrtageswanderungen anfangen, und da ich selbst UL bin, darf mein Rucksack nicht zu schwer werden, so dass mich der UL Gedanke sehr interessiert. Noch habe ich Zweifel, dass ich UL mit allem was dazu gehört ausleben werde, habe hier aber schon so viele Ideen aufgreifen können, für die ich einmal mal DANKE sagen möchte. Ich hoffe ich darf trotzdem bleiben und mir weiter Anregungen suchen.1 Punkt
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Der gute GearSkeptic hat wie in so vielen Dingen ausführlich getestet - ich war so frei zur Zusammenfassung der Ergebnisse zu verlinken für alle die keine 45 min Zeit für die ausfühliche Version haben. In zwei Sätzen und auf deutsch, für maximale Effizienz an Gas den breitesten Topf mit Deckel nutzen, für minimales Gesamtgewicht den schmalen Topf ohne Deckel oder mit dünnem MYOG Aludeckel. Und am wichtigsten den Kocher auf kleiner Flamme halten statt voll aufzudrehen.1 Punkt
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Naja. Die sogenannte Frage... ...ist ja geradezu ein Musterbeispiel von Neutralität, kein bisschen suggestiv. Da werden bestimmt ne Menge Leute "Hier!" schreien. Damit das nicht so schwer wird, mach ich mal den Anfang. Ich hab eine Wandertour auf Kreta nur mit dem Vic Classic gemacht, ist ja sozusagen Pflicht, wenn man sich überhaupt traut, ein Messer "mitzuschleppen". Mittlerweile ist es ein Victorinox Compact, das ich auch noch mit einem zusätzlichen Firesteel gepimpt habe. Im Alltag war es mir zu wenig - da schlepp ich ein Vic Huntsman mit mir rum (falls ich mal was unterwegs finde, das ich abschneiden/abschrauben/absägen muss, um es mitzukriegen - Sekundärrohstoffe) Von 21 über 67 zu 98 g - wenn das kein Rückschritt ist1 Punkt
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Kochen mit Pfanne statt Topf: Energieeinsparung und weniger Brennstoffverbrauch?
Barbarix reagierte auf martinfarrent für Thema
Zuhause haben die beiden Typen unterschiedliche Funktionen, die mit der Flamme / dem Kochfeld nicht unbedingt viel zu tun haben. Dabei ist klar, dass Kreativität eher im flacheren Top stattfindet und im hohen z.B. die Kartoffeln kochen. Von der entsprechenden Vorliebe des häuslichen Hobbykochs sollte man unterwegs aber abstrahieren. Wenn es wirklich um Effizienz geht, führt m.E. kein Weg an einer soliden Messung vorbei. Das Theoretische hier im Thread fällt ja eher spekulativ aus.1 Punkt -
Ich finde, es gilt wie immer im Leben einen einigermaßen vernünftigen Mittelweg zu finden. Die Extreme empfinde ich oft als problematisch. Wo diese Grenze verläuft? Gute Frage... Ich habe es auch immer wieder als befreiend empfunden, weniger zu besitzen. Man fühlt sich freier, wenn man weniger Kram hat um den man sich kümmern muss. Eine kleine Wohnung zu zweit 50qm reicht uns ganz wunderbar. Eine Zeit lang war mein ganzer Besitz in 9 Umzugskartons verpackt - das war alles. Inzwischen ist es wieder ein wenig mehr geworden. Ich finde das nicht besonders schlimm, weil sich das Leben und die Bedingungen eben ändern. Ich habe in der Bekanntschaft jemanden, die mit einer Essstörung gestartet ist und jetzt quasi sportsüchtig ist - es ist IMHO ein Unterschied ob man viel und hart trainiert, bspw. für einen Wettkampf oder ein bestimmtes Ziel oder ob das ganze Sucht- und Zwangscharakter hat. Das gilt es zu unterscheiden... Ein weiterer Aspekt, den ich problematisch finde, ist, dass Leute, die eine Sache ins Extreme treiben, dies oft als eine Art Ersatz-Religion praktizieren und dann manchmal auch dazu neigen, anderen Menschen die Welt zu erklären, sich mit missionarischem Eifer in das Leben anderer einmischen und sich im Besitz der einzigen Wahrheit wähnen. (ich will hier niemandem etwas unterstellen, ich habe das nur in der Form schon erlebt und als problematisch empfunden - dies ist kein "PERSÖNLICHER ANGRIFF" liebe Moderatoren!) Desweiteren hat der Minimalismus eben auch Grenzen, weil irgendwie eine Gesellschaft und Wirtschaft funktionieren muss. Es muss Leute geben, die Kinder unterrichten, Brot backen, ein Dach decken - dazu sind einige Dinge als Minimum notwendig um diese Aufgaben praktikabel erfüllen zu können. Evlt. brauche ich eben einen Computer und ein separates Arbeitszimmer für das Home Office oder ein Auto um zur Arbeit zu kommen (ohne 2,5 Stunden für eine Wegstrecke zu brauchen). Die Weltverbesserer, die anderen dann sagen, sie sollen näher bei der Arbeit wohnen, in kleinere Wohnungen ziehen oder den Bus nehmen vergessen, dass manches einfach nicht darstellbar ist und argumentieren völlig an der Lebenswirklichkeit vieler Menschen vorbei. Bei sich selbst anfangen, Dinge zu ändern, so das man sich wohler fühlt ist nie ein Fehler. Ich schlafe auch viel besser und habe weniger Rückenprobleme, seit ich auf einer härteren Unterlage penne. Sporttreiben so, dass man keine Überlastungsprobleme hat. Ernährung so, dass man genug hat, sich gesund und kräftig fühlt aber nicht fett wird. Alles in Maßen (wie oben schon geschrieben) Solange das "Minimieren" keine Zwangsstörung ist, man sich wohl fühlt und andere in Ruhe lässt - alles gut würde ich sagen.1 Punkt
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Also ganz davon abgesehen, dass jeder seine Meinung haben darf und ich das auch nicht diskutiere, möchte ich schildern wie ich die ca. ein Dutzend Organspenden erlebt habe, bei denen ich persönlich involviert war (als Pflegekraft). Die hatten zumindest alle nicht im Geringsten was mit "Ausweiden" zu tun. Denn in den ersten Stunden ist es wie eine ganz normale OP mit Anästhesist und allem drum und dran. Dazu sind die verschiedenen Fakultäten für die entsprechenden Organe vor Ort, da gibt es eine feste Reihenfolge. Ich habe noch nie(!) blöde Bemerkungen während der Explantation gehört, es wird mit Respekt miteinander umgegangen und mit dem Patienten ebenfalls. Wenn das Herz entnommen ist, verabschiedet sich die Anästhesie, wobei der weitere Ablauf ebenso sachlich bleibt. Man muss sich auch mal überlegen, welche Verantwortung die Operateure übernehmen, schließlich soll das Spenderorgan heile beim anderen Patienten ankommen, der manchmal schon im OP liegt. Hinterher wird ganz normal zugenäht und verbunden. Manchmal möchten sich die Angehörigen nochmal verabschieden und dafür haben wir einen "Raum der Stille", wo man das in Ruhe machen kann. Natürlich sind meine Erfahrungen nicht repräsentativ, Missbrauch streite ich nicht ab und respektiere jede andere Meinung dazu - auch zur Definition des Hirntodes zum Beispiel. Für mich bin ich hirntod tot genug und ich spende lieber jeden Zehnagel, als den Rest meines Lebens Pflegefall zu sein. (Wobei das Thema Pflegefall und Lebensqualität ein ganz großes ist, aber nicht hier hin gehört). OT: Und Helden waren für mich die Eltern, die von sich aus bei ihrer Tochter die Organspende angesprochen haben und als wir uns darüber wunderten, erzählten sie, dass sie ihre erste Tochter auch durch einen Unfall verloren haben und damals ebenfalls ihre Organe gespendet hatten. Neben ihrer Trauer mussten sie sich jetzt auch um ihren Kleinsten kümmern, der jetzt keine Geschwister mehr hat. Das dreht mir heute noch das Herz um...1 Punkt
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Ich melde mich kurz als „Lebenszeichen“ zurück, auch um noch mal danke zu sagen für all die Unterstützung und Ratschläge hier. Ich bin am Sonntag nach 48 Tagen am östlichsten Punkt Tschechiens angekommen und bin immer noch ein bisschen neben der Spur. Die Reise war gigantisch, und es lief alles erstaunlich gut, zumal das mein erster längerer Trip war. Einen ausführlichen Bericht möchte ich später schreiben; gerade kämpfe ich aber noch zu sehr mit post-hike-Depression und komme noch nicht so ganz mit „drinnen“ klar. Anstatt die Zähne zusammen zu beißen und mich wieder an Zivilisation zu gewöhnen schiebe ich noch Vermeidungstaktik und habe beschlossen ab Ende nächster Woche noch mal zwei Wochen dranzuhängen; entweder einen Teil des Südwegs (slowakische Grenze, die nördliche Flanke der tschechischen Beskiden und die weißen Karpaten); dann mit reduzierter Ausrüstung (kein Zelt, kein Kocher) – oder ein Stück Weg der Helden SNP, vielleicht niedere Tatra und slowakisches Paradies oder velka Fatra und niedere Tatra; hier aber dann doch mit Zelt. Falls jemand noch überlegt die Stezka Českem zu laufen (was ich nur empfehlen kann) hier nur kurz ein paar Hinweise: ich habe mir über den Winter ein Itinerary erstellt mit allen Wegpunkten, Weg-Markierungen, Schlaf- , Einkaufs-und Ess-Gelegenheiten um ohne Handy laufen zu können. Hat in 80% funktioniert, manchmal musste ich aber doch mapy.cz bemühen oder die FarOut App. Gerne gebe ich die Datei bei Interesse weiter, waren ja schon ziemlich viele Stunden Arbeit die man nicht umsonst machen muss. Mit meiner Ausrüstung war ich hoch zufrieden; klar wurde der Quilt im Juni zu warm; aber als Decke war es immer noch erträglich. Schuhe habe ich bei km 250 getauscht und bin mit dem zweiten Paar die verbliebenen 750km gelaufen, jetzt sind sie aber mehr als durch. Gekocht habe ich wie erwartet fast nur Kaffee; Essen ist mir einfach zu viel Gedöns (Zubereitung und Müll entsorgen). Daher habe ich einmal (!) eine Kartusche nachgekauft. Das Zelt war ein schöner Luxus und vor allem in der Eingewöhnungsphase allein im Wald hilfreich. Wirklich notwendig war es aber nicht – es gibt so viele Shelter dass man auch gut ohne, oder mit Tarp durchkommt. Der Weg führt durch viele Naturschutzgebiete in denen Zelten eigentlich nicht erlaubt ist; schlafen in Schutzhütten oder im Freien aber schon. Ungefähr alle drei bis vier Tage habe ich mir auch Bett&Dusche gegönnt. Insgesamt habe ich 51715 czk ausgegeben; das sind ca. 2175€. Plus ein paar Schuhe1 Punkt