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Ultraleicht Trekking

HW 1 Alb-Nordrandweg


Julia mit Hund

Empfohlene Beiträge

Ich kann den Bedarf nach Austausch gut verstehen, mich packt es meist am Abend - da kann die Umgebung noch so spektakulär sein. Dann bin ich doch sehr froh, wenn es "endlich" dunkel wird und der nächste Morgen näherrückt. Meist gehe ich nach einem Kaffee dann sofort los. Einmal "on the move" bin ich dann ziemlich resistent gegen öde Wege oder öde Vegetation (etwa die Fichtenmonokultur auf dem Westweg, den ich insgesamt aber schon lohnenswert fand). Es ist ein bisschen paradox: Unterwegs bin ich gerne alleine, in meinem Tempo, ich bin dann unabhängig und kann tun und lassen, was ich will; aber abends, da hätte ich am liebsten Gespräche bei einem Bier :D 

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vor 1 Stunde schrieb Yassoumuelli:

Unterwegs bin ich gerne alleine, in meinem Tempo, ich bin dann unabhängig und kann tun und lassen, was ich will; aber abends, da hätte ich am liebsten Gespräche bei einem Bier :D 

Vielleicht sind deswegen die großen USA Trails so beliebt. Die kleinen, immer wechselnden trail families treffen sich jeden Abend wieder und man hat immer ein gemeinsames Thema. Nur Bier gibt es wahrscheinlich nicht immer ;-)

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vor 9 Minuten schrieb Julia mit Hund:

Vielleicht sind deswegen die großen USA Trails so beliebt. Die kleinen, immer wechselnden trail families treffen sich jeden Abend wieder und man hat immer ein gemeinsames Thema. Nur Bier gibt es wahrscheinlich nicht immer ;-)

Das ist bestimmt ein Aspekt der Beliebtheit! Ob ich gleich eine etwas pathetisch klingende trail family brauche, was ja häufig auch mit gezwungenem Kennenlernen verbunden sein kann (hab das z.T. auf der HRP so erlebt), da bin ich wiederum skeptisch. Es müssen auch nicht jeden Abend die gleichen Nasen sein. Zugegeben: Da bin ich ganz schön eigen :D

Edit: ich möchte nicht deinen tollen Wanderbericht vereinnahmen, den ich sehr interessiert mitlese! 

Bearbeitet von Yassoumuelli
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Am 6.1.2023 um 10:40 schrieb Julia mit Hund:

Ich glaub das auch, dass da unbewusst ganz schön aussortiert wird. Schließlich hat man da ja seinen Urlaub verbracht (bis auf ein paar wenige, die das beruflich machen). Und ganz sicher hab ich mich vom Marketing und den Berichten verführen lassen :-) Und was machen wir nun mit der Erkenntnis? 

Empfohlene Strecken sind nicht immer optimal. Beispiel: Ich wohne nähe Wittekindsweg und kenne den gut. Aber im Vergleich zu den Nebenwegen ist der ausgewiesene Hauptwanderweg eher bescheiden!

Ich werde mir Mal per GoogleEarth eine "gemischte" Gegend raus suchen und dann dort kreuz und quer in einer Runde zurück zum Auto gehen. Also in einer gemischten Gegend: offenes Gelände mit Waldparzellen. Nur Wald ist ja auch langweilig (guck Mal den großen Pfälzer Wald von oben an - ich vermute zum Wandern für mich zu öde, habe jedoch noch keine Infos).

Leute brauche ich auch nicht unbedingt. Kann mich zwischendurch auch mal "ne Stunde oder "n Nachmittag chillen beim lagern. Die langen Weg in USA zB wären wohl nix für mich. Will meine Ruhe. Wenn ich in Skandinavien unterwegs bin, isses mal ganz nett jemanden zu treffen aber ich brauch das nicht unbedingt. Ist ja doch immer das gleiche Geschwätz.

Bei meinem letzten Wochenende bin ich einfach mal querfeldein zurück zu Auto und dadurch Wege, Plätze und Aussichten entdeckt, die nirgendwo beschrieben werden. War gut! Ich geh auch mittlerweile lieber nur so ca. drei Tage. Dafür öfter Mal im Jahr.

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Ich mag Deinen Bericht sehr. Bringt er doch auch wieder Erinnerungen an meine HW1 Tour hoch. Während ich noch immer von dieser Tour schwärme, und sie jederzeit uneingeschränkt empfehlen würde, finde ich es sehr interessant, Deine Sicht dieser Tour zu erfahren. Ich hatte damals nur eines zu bemängeln, das waren die überfüllten Wälder durch all die Menschen die aufgrund der Covid-Einschränkungen zwangsgedrungen auch hier Urlaub gemacht haben. Überall E-Bikes und Wohnmobile. Das war damals schon krass. Klar gab es auch mal langweilige breite Wege, doch ich habe das nicht als allzu sehr schlimm in Erinnerung. Den doch eher langweiligen Teil am Anfang habe ich eher als sanften Einstieg für den dann noch kommenden herausfordernden Weg gesehen. Aber ich bin eh genügsam und freue mich auch schon über ein paar Bäume links und rechts von mir. Hauptsache draußen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung :D

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Am 8.1.2023 um 18:59 schrieb rentoo:

Ich mag Deinen Bericht sehr. Bringt er doch auch wieder Erinnerungen an meine HW1 Tour hoch. Während ich noch immer von dieser Tour schwärme, und sie jederzeit uneingeschränkt empfehlen würde, finde ich es sehr interessant, Deine Sicht dieser Tour zu erfahren.

Das freut mich sehr! Unvorstellbar, dass die Wälder auch mal voll gewesen sind!!

Fortsetzung folgt jetzt gleich.

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Tag 5:  20. August, 33km, 1060HM, Lauterburg bis NFH Immenreute

Der Morgen ist stressig! Es fehlten nämlich gestern abend Tütchen sowohl für meine Nahrung als auch fürs Hundefutter. Die benötige ich aber dringend, denn die Familie soll noch noch ein Paket in Göppingen hinterlegen, wo ich in 2 Tagen sein will. Wir frühstücken noch zusammen, dann gehen die Kinder Fernseh gucken und mein Mann fährt mich zurück nach Lauterburg. Warum machen wir das eigentlich mit dem Support? Für mich sicherlich nicht, aber für die Hündin. Letztes Jahr war es so, dass sie am Ende des Eifelsteigs struppig war und eine ganze Weile nicht mehr so richtig spazieren gehen wollte. Woraus ich zurück schloss, dass es am Ende dann doch einfach zu lang und zu viel war. Da meine Tour natürlich nicht auf ihre Kosten gehen soll, bekommt sie nach jeweils 4 Tagen einen Ruhetag, läuft dann einen weiteren Tag mit mir und dann haben wir zusammen einen Ruhetag. Außerdem sind die Tage eher um die 25km (dass mein Garmin mehr trackt wisst ihr alle, ne?).

Los geht's - natürlich - wieder auf Asphalt. Die schweren Sachen wie Zelt und Schlafsack hab ich mit dem Hund bei der Familie gelassen. Es läuft sich leicht, klar. Bevor sich der Weg nach Heubach runter schlängelt, kann man auf dem Rosenstein allerhand über die frühere Nutzung dieses Hügels erfahren. ÜBerall sind archäologische Tafeln aufgestellt.

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Das ist super, denn ihr wisst ja inzwischen, dass ich Input brauche. Ich komme übrigens auch nicht aus einem gestressten Arbeitsalltag - wo Ruhe ja ganz willkommen wäre - sondern aus dem Familienurlaub, der sehr gemächlich ausklang. Minutenlang bin ich also in der Vergangenheit, in den Höhlen, auf den Wällen und in verschiedenen Epochen. Meine Fantasie läuft auf Hochtouren.

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Zwischendurch tun sich auch Ausblicke auf, die ich jetzt im Nachhinein als wahnsinnig typisch bezeichnen würde. Der typische Blick vom Albtrauf hinunter in die Ebene. Ich finde sie total schön. Und doch hab ich mir am Ende auch mal eine andere Sicht gewünscht.

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Kurz bevor es nach Heubach hinunter geht - dieses Mal MUSS das Café bitte auf sein und bitte, bitte guten Espresso bieten - kommt man noch zur Ruine Rosenstein. Es ist schön hier oben, bislang startet der Tag gut: interessantes am Wegesrand ist vertreten und eine schöne Umgebung.

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In Heubach bekomme ich tatsächlich einen Espresso am Marktplatz und dazu noch nen guten! Danach packt es mich ein wenig und ich laufe im Rekordtempo den Scheufelberg hoch. Das würde mich noch teuer zu stehen kommen, aber in dem Moment freue ich mich an meiner Kraft und der Leichtigkeit, mit der ich hier hochfliege. Oben geht es über Waldpfade federnd bis zum NFH Himmelreich.

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Keine Ahnung, ob der folgende Pfad auch hier oben war, aber da ich so viel geschimpft habe, sollt ihr ruhig ein weiteres Schön-Pfad-Bild bekommen:

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Das NFH Himmelreich hat übrigens geschlossen. An einem Samstag. Das ist schon krass. Ich mache eine schöne Pause in der Sonne und als ich etwas weiter mit 2 Männern quatsche, erzählen die, dass das schon das dritte Wochenende in Folge so wäre. Keiner macht die Dienste, auf die der Verein angewiesen ist. Es ist schwül, während ich meinen Snack esse und so richtig Hunger hatte ich auf der ganzen Tour noch nicht. Hikerhunger setzt eh erst später ein, oder? Die Schwüle hat nicht getäuscht: kurze Zeit später setzt ein ordentlicher Regen ein, passend zur öden Strecke.

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Kurz vor Weissenstein bleibt mir fast das Herz stehen: ein Hofhund springt aufgescheucht von meinen Wanderstöcken auf und rast auf mich zu. Mit meinen Stöcken halte ich ihn mir notdürftig vom Leib, während er versucht, mich zu beißen. Eine furchtbare Situation. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt die Besitzerin (in Wirklichkeit ist sie schnell da, sie weiß um die Gefahr) und nimmt den Hund an die Leine. Ich stehe unter Schock und breche in Tränen aus, nachdem ich in Sicherheit bin. Das Krasse ist, dass die Besitzerin sogar weiß, dass ihr Hund auf Stöcke aggressiv reagiert. Und als ich sie frage, ob was hätte passieren können, sagt sie: naja, als nächstes hätte er gebissen. Super. Und wohnt am HW1. Immerhin tröstet sie mich und versorgt mich mit 2 Flaschen Wasser, von denen ich 1 sofort leere. Also Leute: passt auf an der Lützelalb!

Ab Weissenstein fängt für mich der HW1 eigentlich so richtig an. Wer nur einen Teil geht, sollte hier anfangen. Oberhalb von Weissenstein geht man meines Wissens das erste Mal am Trauf entlang und es ist sooo schön. Ich arbeite aktiv daran, nicht die Hundesituation im Kopf in Endlosschleife zu wiederholen. Das habe ich mal gelernt, es ist eine Art mentale Strategie, um nicht die Erinnerungen einzubrennen. Ich fokussiere auf die Sonne, die nach dem Regen rauskommt und den Dunst, der vom Boden aufsteigt. Zusammen ergeben sie eine fast magische Stimmung.

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Ich muss ganz langsam laufen, denn ich kriege gerade die Quittung vom Hochfliegen auf den Scheuelberg: meine Achilles-Sehne findet, es ist jetzt genug. Es ist auch ein langer Tag: ohne den Hund will ich schon noch mal wissen, ob ich 30+ schaffe. Sagen wir mal so: ja, aber gerade so.

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Schließlich kommt die Sonne vollends raus:

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Die restlichen 8 Kilometer sind wahnsinnig schön und wahnsinnig schmerzhaft. Ich mache Pausen an den Aussichten, aber meine Familie wartet auch schon auf mich. Sie haben das Paket abgegeben, möchten nun Hund und Ausrüstung bei mir lassen und sich auf dem Heimweg machen. Hier einer der Ausblicke:

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Schließlich humpele ich fast den Weg zum NFH hinein und lasse mich auf einen Stuhl fallen. Die Freiwilligen dieses Wochenendes essen auch gerade zu Abend und ich kann eine Portion Essen erstehen und darf ihren Salat alle machen. Es ist eine nette Runde, 3 kleine Kinder sind dabei und meine 2 etwas älteren. Was bin ich froh, dass ich heute nur noch die Treppe hoch muss! Ganz alleine schlafe ich oben im Matratzenlager, teile das Zimmer nur mit dem Marder. Die Sonne geht mit brennendem Himmel unter und ich bin etwas melancholisch, weil die Familie wieder weg ist. Sie haben mir noch einen Ingwershot da gelassen - vielleicht hilft es ja gegen die Entzündung in der Sehne. Aber das sehe ich morgen.

PS: die Bilder, die ich nicht nutze, fügt das Forum am Ende immer eigenständig. Dann also noch eine kleine Zugabe:

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Bearbeitet von Julia mit Hund
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Endlose Waldschneisen sind ätzend! Und wildgewordene Hunde auch. Das mit dem Hund hatte ich auch neulich. Voll der Adranalin-Schub. Aber fürchterlich. Kann ich trotzdem gut wegstecken, den Vorfall. Junger Typ mit bissigen Schäferhund ohne Leine. Der kommt aggressiv auf mich zu mit fletschenden Zähnen. Ich habe meinen Stock zum abwehren bereit - kurz davor zum zustechen. Der junge Mann erzählte was davon, das sein Hund auf Stöcke aggressiv reagiert aber konnte den Hund noch zurück halten. Ich habe dann nur ne dumme Bemerkung machen können (das ich in Zukunft dort mit Spray gehe).

Vorfall ein paar Wochen vorher, großes abgelegenes Waldgebiet. Da war ich ziemlich irritiert. Bin durch Wald gegangen, den ich einigermaßen kenne. Für ostwestfälische Verhältnisse einigermaßen abgelegene Gegend. Sonntag, um ca. 16:00 hörte ich von der Ferne Hundegebell. Das bellen wurde immer lauter. Plötzlich taucht vor mir Rotwild auf und rannte hecktisch kreuz und quer. Dann der Hund, schwarz, relativ groß, mit hell klingenden Gebell. Hirsch und Hund rannten dann aus dem Wald raus über eine große Waldwiese Richtung Wald dahinter. Nach ca. 20 Sek. habe ich nichts mehr gesehen und gehört. Ich bin dort öfter Mal unterwegs - sowas noch nicht erlebt.

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Wenn man einen vorgeplanten Weg wie den HW1 geht, passiert es vielleicht eher, dass man sich langweilt, wenn gerade keine Sehenswürdigkeiten am Rand liegen? Ich stelle mir eigentlich immer selbst eine Route zusammen, überlege auf der Karte, wo ich lang laufen möchte, und finde dann in echt alles irgendwie spannend, weil die Erwartungen entweder bestätigt werden oder auch nicht.

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Dieser Hofhund, war das ein schwarzer Cockerspaniel? Der hat mir damals auch ein Loch in meine neue Wanderhose gebissen. Das erste und einzige Mal im Leben, dass ich von einem Tier angegriffen wurde. Zum Glück hatte ich Nähzeug dabei und konnte das Loch stopfen. Schade, dass der Hund nicht durch meine Tritte gelernt hat. 

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vor 3 Stunden schrieb rentoo:

@Julia mit Hundich will ja nicht hetzen, aber Du schreibst so schön und zeigst so tolle Bilder, dass ich hier jeden Tag reinschaue und hoffe, dass Deine Tour hier weitergeht. Darf ich auf die Fortsetzung hoffen? :D

Ja darfst du! Es tut mir gut, darüber zu schreiben. Nur zeitlich hats grad nicht hingehauen… wie schön zu wissen, dass hier täglich jemand vorbei schaut wegen meines Berichts <3

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Tag 6:  21. August, 23km, 780HM, NFH Immenreute bis Nörtel (zwischen Gruibingen und Gammelhausen)

Von diesem Tag habe ich gar keine Notizen gemacht. Aber ich weiß noch, dass ich erholt im NFH aufgewacht bin und extrem erstaunt war, dass meine Achillessehne überhaupt nicht mehr weh tat. Auch nicht später am Tag. Wir haben nur 23km vor uns, weil ich sozusagen vorgearbeitet habe. Zuerst geht es über Asphaltwege vom NFH los. Ich bin heute trödelig und hoffe ständig, dass irgendein Café offen hat. Die Kuchalb ist nur wenige KM entfernt, aber leider geschlossen. Am Hohenstein machen wir kurz Pause, um die Aussicht zu genießen, dann geht es nach Gingen runter. Es ist glaub ich nicht mal 12 Uhr und als ich ein schönes Gasthaus direkt auf der Route sehe, kehre ich spontan ein. Sie haben einen Biergarten hinten raus und ich bestelle mir ein Schnitzel mit Pommes, das auch wirklich gut gemacht ist. Kann ich empfehlen!

Nach Gingen quäle ich mich ein wenig. Ich bin körperlich nicht ganz fit und fühle mich müde. Es geht leicht bergan, auf Asphalt, was ja, wie ihr inzwischen wisst, nicht positiv zu meinem Befinden beiträgt. Am Fränkel, meine ich, wird es kurz ganz hübsch, da hier Kiefern wachsen und es duftet und die Wege leicht sandig werden. Viele Tagestouristen haben unterm Fränkel geparkt und laufen hoch zu einem Gasthaus. Ich sehe auf dem Weg gar nicht so viele, aber die Bänke am Gasthaus sind hoppen proppen voll. Von oben geht es relativ zügig wieder runter, auf die Straße nach Schlat. Erst ein, zwei Kilometer weiter fängt es an, auch mal schön zu werden an diesem Tag. Zum Fuchseck hin und danach bis kurz vor die Gruibinger Straße ist heute das Highlight - immerhin ein paar Kilometer von 23, hihi.

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Am Fuchseck selber mache ich eine ausgiebige Rast. Hier ist es wirklich ganz fein: schön schattig, tolle Aussicht und das typische Albtrauf-Feeling. Was darf nicht fehlen? Klar, eine Tasse Espresso. Hier sitze ich eine ganze Weile, höre dem Gespräch der anderen Wanderer zu (nur 2, voll ist es hier nicht mehr) und hänge meinen Gedanken über diesen HW1 nach.

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Hund rastet natürlich auch:

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Irgendwann recherchiere ich dann die Verbindungen nach Göppingen - ihr erinnert euch, da wartet mein Care-Paket auf mich und mein erster Ruhetag? - und oh Schreck, die nächste Verbindung ist schon ziemlich bald. Also mache ich mich mit größerem Tempo als den ganzen Tag auf den Weg. Am Ende reicht es mir dann aber doch nicht. ich weiß nicht, ob die folgende Aussicht am Rottelstein war oder später:

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Ich bin heilfroh, als ich an der Straße stehe und auf den Bus warte. Ich bin den ganzen Tag nicht so richtig in Schwung gekommen, sieht man mal vom Versuch ab, den früheren Bus zu erwischen. Vielleicht brauche ich jetzt den Ruhetag. Und vor allem brauch ich das hier:

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Die Familie hatte genaue Angaben gemacht, zu welcher Eisdiele ich müsse. Die hatten sie nämlich vorgetestet, als sie mein Paket im Hotel abgegeben hatten. Ich glaube, es wäre mir fast egal gewesen. Dieser Nussbecher war sooo lecker, 6 Tage habe ich von so einem geträumt! Später schaue ich standesgemäß die nächste Folge vom NST von @Soulboy. Gott sei Dank kam die gerade raus. Es tut mir gut, seine Struggle und auch immer wieder seine riesige Motivation und Freude zu sehen - die Videos sind ja eh eine wahre Freude.

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Ich glaub, vom Ruhetag muss ich nicht viel erzählen: schlafen, essen, schlafen, essen. Gilt für uns alle beide:

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PS: das folgende Bild hatte ich gar nicht eingefügt, es ist nochmal eine Aussicht vom Fuchseck:

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Bearbeitet von Julia mit Hund
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Tag 7:  22. August, 27km, 790HM, Nörtel bis Diepoldsburg

Ich verzichte aufs Frühstück und nehme eine frühe Verbindung, um wieder hoch zum Nörtel zu fahren. Ich hab eh noch einige Frühstücks-Tütchen übrig und vertrage meine eigene Nahrung besser als das Hotelfrühstück. Glutenfrei halt... Das mit den Bussen in die nächstgrößere Stadt klappt übrigens super. Irgendjemand fragte das und erleichtert die Unterkunftssuche ungemein, wenn man kein Zelt dabei hat.

Heute ist die A8 dran zum Überqueren. Das ist ungefähr die Halbzeit, pi mal Daumen zumindest. Ich hatte mich darauf ein wenig gefreut, aber so richtig ein Hochgefühl stellt sich nicht ein. Ich finde es tagsüber oft langweilig und weiß immer noch nicht, wie ich das ändern kann. Ist es ein Mindset-Ding? Die anderen Aspekte habe ich ja schon in den vorherigen Tagesberichten angesprochen.

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Nach der Autobahn kommt man bald zur Boßler-Hütte. Ein paar Erwachsene und ziemlich fitte Kinder haben heute Dienst und ein Mädchen versorgt mich selbstbewusst mit Trinken - selbst einen Salat bekomme ich, obwohl sonst fast nix fertig ist, denn ist noch relativ früh am Tag. Ich setze mich mit einer großen Johannisbeerschorle an einen der Tische draußen und gucke mir die Ebene an. Wie schon am Tag vor dem Ruhetag kann ich mich nicht so recht aufraffen. Ich trödele förmlich den Albtrauf entlang. Bei Jahrhundertstein mache ich schon wieder Pause.

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Unter anderem sind 100 Schlagwörter des 20. Jahrhunderts in drei große Steintafeln eingraviert, eine davon seht ihr auf dem Bild. Umweltschutz, Gen, Wiedervereinigung. Das gefällt meinem hungrigen Gehirn: überlegen, ob das auch unter meinen Top 100 für das 20. Jahrhundert fallen würde und was fehlt. Was ihm nicht so gefällt: immer wieder ähnliche Aussichten. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich mir heute - 5 Monate danach - die Bilder sehr gerne anschaue und mich gerne daran zurück erinnere. Deshalb ist es gerade auch total schön, den Bericht hier für euch zu schreiben.

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Worauf ich aber total - und das immer - stehe sind schöne Waldwege. Nach dem Boßler (wo übrigens eine Reihe von Flugzeugen verunglückten) geht es durch Kernzonen-Biosphären-Gebiet weiter.

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Bevor man weiter den Albtrauf laufen kann, gibt es ein paar Kilometer Zwischenspiel auf Asphalt. Ich meine, dass ich auf dem Ziegelhof Pause gemacht habe, weil es dort einen Automaten gab. Mit Saftschorle und Käsestücken! Ich bin mir ziemlich sicher und kann dass nur empfehlen: Demeter-Hof und richtig guter Käse. (Sonst war es die Ziegelhütte beim Randecker Maar). Danach geht's wieder in den Wald zur Ruine Reußenstein (die Ruine Windeck hatte ich übersprungen). Dankbar über einen weiteren Grund für eine Pause und für ein wenig Input besichtige ich sie natürlich.

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Man hat eine nette Aussicht der bekannten Art und kann ein paar Treppen hoch und runter steigen.

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Im weiteren Verlauf kann man eine kleine Höhle begehen. Unbedingt mit Taschenlampe oder Handylicht, um durch die tiefe Dunkelheit zum unteren Ausgang zu gelangen (mit Aussicht). Ich begegne einem Vater mit Sohn, der mich ermuntert, das zu probieren. Alleine hätte ich das vielleicht vorsichtshalber nicht gemacht.

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Ich bin den ganzen Tag schon nicht so richtig fit, aber als ich dann sehe, dass ich einen riesigen Bogen um Ochsenwang machen soll, sinkt mein Mut doch wieder. Ich habe eigentlich die Ruine Räuber oder die Ruine Teck als Übernachtung angepeilt, weil hier im Forum mal einer schrieb, dass es im hinteren Eck nen Platz gäbe. Aber ich bezweifele, dass ich es so weit noch schaffe. Aber dann ist der "Umweg" eigentlich das Highlight des Tages. Erst geht es einen Grasweg auf den Hügel hinauf (den Auchtert):

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Und dann schaut euch dies an:

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Und am Breitenstein ist - selbst wenn man den Albtrauf schon kennt - noch mal eine ganz besondere Sicht möglich. Und das finden wohl auch ganz viele andere, die ihre Picknickdecken ausgebreitet haben, um den Abend hier zu genießen:

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Ich traue mich leider nicht, hier mein Zelt aufzuschlagen und trotte mit müden Füßen weiter. Ich mag das gar nicht so gerne, wenn ich nicht genau weiß, wo ich bleiben soll. Und der Wald fühlt sich auch nicht gut an. Etwas bedrückend. Naja, zur Not laufe ich irgendwie bis Owen, da gibt es einen Pferdestall mit Wohnungen, die lassen mich bestimmt zelten. Aber als ich mit den Häusern von Diepoldsburg nähere, höre ich auf einmal lachende Kinder. Neugierig suche ich nach der Quelle und finde eine Art Landschulheim. Minutenlang überlege ich hin und her - es ist schon bald dunkel - dann gebe ich mir einen Ruck und klingele. Frage, ob ich wohl mein Zelt aufstellen kann. Die Besitzer sind freundlich und laden mich ein, über Nacht zu bleiben. Ich bin sehr erleichtert und stelle mein Zelt am Rand des Fußballfeldes unter Bäumen auf.

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Zufrieden sitze ich vor meinem Zelt, esse noch eine Kleinigkeit und schaue zu, wie die Sonne untergeht. Heilfroh, dass ich nicht im Wald hocke, wo ich mich doch immer ein wenig fürchte.

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PS: wie immer hab ich ein Bild vergessen einzufügen. Meine treue Begleiterin, die aufmerksam vor der Höhle wartet, bis ich endlich wieder auftauche:

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Am 26.1.2023 um 07:26 schrieb RaulDuke:

Labbies sind einfach die besten Hunde!

Manche Exemplare finde ich ein bisschen zu extrovertiert ;-) Aber meine ist total genügsam, 100% im Vertrauen und super unkompliziert. Könnte mir keinen besseren Begleiter wünschen!

Am 27.1.2023 um 08:12 schrieb rentoo:

Ja, der Breitenstein ist auch noch in guter Erinnerung. Wenn man die Graslandschaft hoch geht, und dann ganz unerwartet dieses grandiose Panorama präsentiert bekommt. Wahnsinn!!!!

Da sind wir das erste Mal (?) einer Meinung! Ich glaub es gab so 2-3 solcher Hügel auf der Strecke. Hast du dich getraut, da zu nächtigen?

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Tag 7:  22. August, 29km, 840HM, Diepoldsburg bis Bad Urach

Morgens stelle ich fest, dass ich in der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten übernachtet habe. Ich bin bei solchen Gemeinschaften ziemlich skeptisch und habe tatsächlich keinen von ihnen gesehen oder gesprochen. Die Besitzer des Hauses waren auf jeden Fall total offen und winken mir von ihrem Balkon noch freundlich zu, als ich morgens um 8h den Hof verlasse. Schon nach 1km komme ich an der Ruine Räuber vorbei. Eine perfekte Stelle zum Zelten inkl. Grillplatz, aber leider steht dort auch explizit ein Schild, dass zelten verboten ist. Das hätte mich gestern Abend ganz schön in die Bredouille gebracht.

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Zur Burg Teck hoch geht es nochmal ganz schön steil bergan. Da ich noch nicht den Zusammenhang zwischen Schmerzen in der Achillessehne und steilen Bergen begriffen habe, gebe ich mir einen kleinen Wettlauf mit einem Mann, der ebenfalls schon früh hier hoch läuft. Das würde mich an diesem langen Tag noch teuer zu stehen kommen. Auf der Burg Teck gibt es erstmal Frühstück für den Hund und mich, gemütlich auf der breiten Mauer sitzend und die Aussicht genießend. Leider ist die Müdigkeit des gestrigen Tages nicht über Nacht gegangen, ich habe nicht allzu gut geschlafen.

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Ich motiviere mich damit, dass ich ja demnächst in Owen bin und da sicherlich ein schönes Café auf dem Weg ist, schließlich geht der Weg mitten durch. Ein Espresso? Ein Eis? Genug Motivation, den Weg ins Tal in Angriff zu nehmen und nach dieser schönen Allee erwartungsvoll durch Owen zu laufen.

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Aber wie schon so oft auf dieser Tour ist da nichts. Es gäbe einen Nahkauf, aber das wäre 1km Umweg. Bei der Müdigkeit und den vielen Kilometern vor mir ist das keine gute Idee. Lange sitze ich vor einer Firma im Schatten, esse die Käsereste von gestern und ein paar Handvoll Erdnüsse. Es ist ein Tag, der Disziplin von mir fordert. Durchbeißen trotz der körperlichen Erschöpfung. Weitermachen trotz allem. Der folgende Abschnitt ist wie erwartet extrem heiß und bis zur Aussicht Brucker Fels auch extrem steil. Ich visualisiere immer nur den nächsten Schritt und komme mit diesem Trick endlich oben an. Bisschen stolz auch. In der Sonne trocknen das Shirt und ich, ich pushe mich mit Espresso (meinem eigenen) und ner Portion Nutella.

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Als wir wieder trocken und erholt sind, geht es auf schönen Waldpfaden weiter und ziemlich bald wieder runter nach Erkenbrechtsweiler. Ich verpasse die Abzweigung und gehe aus Versehen in den Ort hinein. Immerhin gibt es dort ein Café, hurra. Kalte Saftschorle. Nach dem Ort wird es geologisch ganz spannend, denn man kommt an den sogenannten Höllenlöchern vorbei. Tiefe Gräben in der Nähe der Hangkante, Vorboten des Rückbaus des Albtraufs. Nachdem ich schon die Ruine vor ein paar Kilometern links hab liegen lassen (meine Sehne macht mir zu schaffen), schaue ich mir diese Spalten doch an, zumal sie direkt am Weg liegen. Im Nebel sollen sie ganz schön atmosphärisch sein, heute gelingt mir kein Bild, was ihnen gerecht wird:

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Die nächsten 10+ Kilometer sind - auch in der Erinnerung - mit eine der schlimmsten. Gar nicht mal wegen der Landschaft: es geht kilometerlang durch Buchenwald der Kernzone, aber der HW1 wurde nach dem Erscheinen meiner Karte verlegt und deutlich verlängert. Wenn man bereits kaputt ist und das rechte Bein schon möglichst gerade aufsetzt, damit die Sehne nicht so weh tut, ist das allerdings eine Katastrophe. Zumal ich mich schon auf dem Schluss-Spurt wähne. Und so höre ich Peter Wohlleben zu, der in seinem Podcast über Waldbrände und Trockenheit spricht, während ich stur einen Fuß vor den anderen setze.

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Natürlich komme ich irgendwann in Bad Urach an. Ich bin extrem dankbar für das Bett und die Dusche in meinem kleinen Zimmer. Senken der Glücksschwelle würde Christine sagen! Das hübsche Städtchen würde ich mir morgen ein wenig ansehen, für heute heißt es: Füße hochlegen und Kalorien zuführen.

PS: hier noch ein schöner Waldweg und Info zu den Höllenlöchern:

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Bearbeitet von Julia mit Hund
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vor 6 Stunden schrieb Julia mit Hund:

Manche Exemplare finde ich ein bisschen zu extrovertiert ;-) Aber meine ist total genügsam, 100% im Vertrauen und super unkompliziert. Könnte mir keinen besseren Begleiter wünschen!

Da sind wir das erste Mal (?) einer Meinung! Ich glaub es gab so 2-3 solcher Hügel auf der Strecke. Hast du dich getraut, da zu nächtigen?

Nee, auch bei mir waren damals viele Leute dort, und ich hatte das Gefühl, als würden sich einige davon für eine nächtliche Party einrichten. So habe ich mich nach meinem Adrelalinkick (und das war echt so), den mir dieses unerwartet grandiose Panorama verursacht hat, wieder auf den Weg gemacht. 

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Die Höllenlöcher am Albrand sind allererste Sahne, ich kenne sie von vor >45 Jahren, wenn wir als Jugendliche dort rumgestromert sind und nach Höhlen gesucht (und gefunden) haben.

Die schönste Zeit habe ich als im Frühjahr in Erinnerung wenn das junge Buchengrün rauskam. 

Ich glaub nach deinem Bericht muß ich mal wieder in die alte Heimat zum wandern :ph34r:

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Ich bin den Weg vor zwei Jahren gegangen und da hatte ich an der Burg weniger Glück, wegen Regen. Da habe ich mich beeilt, noch zu einer Unterkunft zu kommen. Unterwegs habe ich auch nette Mitwanderer getroffen. Da hat man sich immer wieder Abends getroffen und ist auch tageweise zusammen gegangen.

Alles in allem ein lohnenswerter Weg. Man kann nicht genug Werbung für ihn machen.

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Am 29.1.2023 um 22:00 schrieb kra:

Ich glaub nach deinem Bericht muß ich mal wieder in die alte Heimat zum wandern

Ja mach das! Was für ein genialer Platz als Kinder / Jugendlich! Und vielleicht gehe ich ein paar meiner liebsten Abschnitte auch nochmal im Frühjahr. Es gibt ja auch so eine kleine Wegekollektion um den Albtrauf herum.

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Tag 9:  25. August, 28km, 840HM, Bad Urach bis kurz vor Lichtenstein

Wie ich's mir vorgenommen habe, gehe ich vormittags erstmal in Bad Urach spazieren, schaue mir das hübsche Städtchen an und gönne mir einen Espresso aus einer Siebträgermaschine.

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Es tut gut, nicht gleich loszulaufen und mir selber ein bisschen Freiraum zu gestatten. Vielleicht hab ich das zu wenig gemacht bislang. Die heutige Etappe geht erst mal hoch zum Uracher Wasserfall. Der Weg dorthin ist nicht wirklich nett, breiter Forstweg, aber oben bleibe ich eine Weile, schaue mir den Fall an und gönne mir eine Schorle.

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Danach wird es kurz richtig schön mit kleinen Wegen und Blicken auf Felsformationen:

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Danach ist es dann erstmal wieder mau, landschaftstechnisch, aber immerhin kann man sich das Gefallenen-Denkmal auf der Hohen Warte ansehen:

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Und es gibt eine schöne Allee, ich meine dass die zum Gestüt St. Johann gehörte und zum Fohlenhof führt, aber ich bin mir nicht ganz sicher:

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Eigentlich wollte ich dort auch etwas essen oder trinken, aber wie schon so oft ist alles geschlossen und wohl auch schon länger. Kurze Zeit später gibt es eine Hütte (kurz vor dem Speicherbecken), die richtig gut aussieht und auch bewirtschaftet ist, aber nur nicht heute. Ich weiß nicht, ob es Urlaub war oder genau der Tag, an dem sie nicht offen haben. Im Hof war jemand mit Säuberungsarbeiten beschäftigt.

Ansonsten hab ich nicht allzu viele Erinnerungen oder Notizen von dieser Etappe. Nur das Ende hab ich noch sehr gut in Erinnerung. Es geht nochmal richtig schön am Trauf entlang. Da ich in Lichtenstein keine richtige Unterkunft gefunden habe und mich auch kein Bus mehr runterfahren würde, beschließe ich, nochmal mein Zelt zu nutzen. Zwischen dem steilen Hang des Albtraufs und den Feldern ist ein schmaler Streifen Wald, der ganz gut dafür geht.

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Im Sonnenuntergang strecke ich meine Füße aus, die Hündin neben mir. Somit ist dann auch klar, welches Schuhwerk mich durch den HW1 getragen hat: Altras! Ich bin echt ganz zufrieden mit denen, meine ersten 0 Sprengung Schuhe. Das einzige, was mich hin und wieder stört, ist, dass ich ganz schön in ihnen schwimme, wenn der Untergrund rauher wird. Aber das ist ja auf dem HW1 nicht oft der Fall.

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