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Ultraleicht Trekking

Hexatrek Abschnitt Vogesen im September


BitPoet

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Eigentlich wollte ich ja dieses Jahr einen Abschnitt des Sentiero Italia angehen, aber da die italienische Bahn genau in meiner Reisezeit die Hauptstrecke umbaut und diverse Verbindungen ausfallen, ist meine Auswahl jetzt auf die Vogesen gefallen. Ich habe ab Anfang September knapp 3 Wochen Zeit, und der Plan ist, von Wissembourg so weit nach Süden zu wandern wie ich komme.

Nachdem hier ja einige schon um die Zeit oder sogar etwas später in der Ecke unterwegs waren, möchte ich schon mal die Schwarmintelligenz anbohren.

Wie waren bei euch die Temperaturen? Muss man mit ernsthaftem Frost rechnen? (Als Warmschläfer ist der Gefrierpunkt bei mir in etwa die Grenze zwischen Sommer- und 3-Jahreszeiten-Quilt)

Habt ihr aus der Erfahrung raus Tipps zum Campieren, für Unterkünfte oder fürs Resupply (gerne auch lokale Spezialitäten, die man nicht auslassen sollte)? Macht es immer noch Sinn, einen Klick-Kartuschen-Adapter dabei zu haben? Ich werde mit einer 100g-Kartusche erfahrungsgemäß 10 bis 12 Tage auskommen.

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Vor ca. 8 bin ich genau das im September gelaufen, am GR5/GR53 orientiert mit etlichen Abstechern an schöne Aussichten. Hatte zum großen Teil trockenes und sonniges Wetter aber auch ein paar Regen-Sturmtage und Gewitternächte zwischendurch. Temperaturen gingen in den höheren Lagen nachts auch mal bis knapp an die Null ran.

Campieren keinerlei Probleme, es fand sich immer ein Plätzchen im Wald, das Tarp stand fast immer sicher. Mit fast meine ich das ich damals Titandrahtheringe mit hatte, einige Male war der Boden so weich und keine Steine aufzutreiben das es mit teilweise anbinden an Bäume gehen musste. Andere Übernachtungsmöglichkeiten kann ich nix zu sagen, war immer draußen unterm Tarp. Abgesehen davon gibt es im nördlichen teil der Vogesen jede Menge Burgruinen und in jeder zweiten davon findet sich ein trockenes Plätzchen in einem noch erhaltenen Raum der höhlenähnlich zur Front hin offen ist.

Gas weiß ich nix, hatte Spiritus dabei und wo immer möglich, zumeist war es möglich, den Hobo mit Holz eingeheizt. Auch zu Einkaufsmöglichkeiten kann ich nix sagen, war so 17 Tage autark unterwegs, alles alles uffm Buckel, so mag ich das lieber, dann brauch ich "nicht aus dem Wald raus" ...

Viel Spaß, du wirst die Landschaften ganz sicher lieben!

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vor 22 Minuten schrieb BitPoet:

Muss man mit ernsthaftem Frost rechnen?

Würde ich ausschließen, auch wenn ich nur im August mal dort war. Hat ja ähnliches Klima wie Schwarzwald oder Schwäbische Alb und dort kommt echter Frost (unter Null bzw. nächteweise) im Sept. im Grunde nicht vor.

Hier der Schwarwald-Feldberg im Sept. 2023:

https://meteostat.net/de/station/10908?t=2023-09-01/2023-09-30

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Da wo man in F CV-Kartuschen findet, findet man in der Regel auch Schraubkartuschen. 100g Kartuschen wirst du vermutlich nur bei Decathlon finden. Nimm eine 230er mit oder 2 100er und spar dir den Adapter.

Im September, besonder in der zweiten Hälfte, kann es immer mal kalt werden,  besonders in Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit. Aber in den Vogesen gibt es viele Schutzhütten, manchmal sogar mit Ofen.  Schutzhütten

Gite-Refuges

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Danke für den ganzen Input! So kann ich schon mal die 250er Quilt auf die Packliste setzen und mir eine passende Gas-Strategie überlegen. Die Schutzhütten-Übersicht ist super. Die und die Gites werde ich schon mal vorsortieren, dann sind die nächsten Abende gleich mal ausgefüllt 🙂

Bearbeitet von BitPoet
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In der Hexatrek App wird dir angezeigt, wenn Camping erlaubt ist und wenn nicht. Dies ist über die Wegmarkierung gelöst, wenn diese rot ist, befindet man sich in der Nähe von Dörfern und Camping ist nicht erlaubt.

Die Franzosen unterscheiden zwischen Camping und Biwakieren, wobei deren Biwakieren wohl dem LNT-Übernachten und Camping halt so dem fetten Lagerfeuer und Hali-Gali entspricht. 

Leider ist die Datenbasis der App mindestens 15 Jahre alt. Wasserstellen oder Hütten kannst Du komplett vergessen, besser Gaia GPS oder eine Opensource basierte Karte verwenden und da die Wasserstellen finden.

In Dörfern zeigt die App manchmal nur einen Laden an, Google Maps hat hingegen alle Optionen.

Die Hütten auf der App sind meist unbrauchbar, niemand übernachtet freiwillig in einer Hütte, deren Hauptzweck seit Jahren die Verwendung als Klo ist (ich habe jede Hütte auf der App begutachtet). Es müffelte halt meist eher penetrant...  

Ich habe nur einen Fehler bei der Anzeige der Campingerlaubnis gefunden, das Naturschutzgebiet war offensichtlich jünger als die Datenbasis der App, aber da gab es eindrucksvolle Schilder mit Strafandrohung etc. 

In den Burgruinen würde ich nicht übernachten, wohl aber rund herum. Es gibt halt Burgruinen direkt an einer Strasse, aber auch eher abgeschieden im Wald.

Zum Kleiderwaschen, Akku Laden etc eignen sich die herkömmlichen Campingplätze sehr gut. Spottbillig (unter 10 Euro) und Platz gibt es auch, da die Hauptsaison im September bereits vorbei ist. Diese Campingplätze findest Du aber auch mittels Google und nicht mittels der Hexatrek App. 

Ich war letztes Jahr im September da, die Kälte war nie das Problem, eher die Hitze tagsüber. 

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Danke @Mars! Die App habe ich mir schon angeschaut, die ersten 100km sind ja als Freebie dabei. Gaia habe ich ohnehin auch auf dem Phone, das passt also perfekt. Und die Hütten hätte ich nur für absolute Notfälle eingeplant, das Problem ist ja europaweit das selbe. Weißt du aus dem Kopf raus noch, in welcher Ecke das NSG war? Es scheint wohl dieses Jahr ein paar Updates bei den Markierungen gegeben zu haben, wenn mein kaum vorhandenes Französisch das richtig interpretiert hat.

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Bin gerade frisch aus den Vogesen zurück und war 4 + 8 Tage unterwegs. Durch zweimalige An und Abreise fiel natürlich etwas Zeit weg, aber mit 2 Tagen mehr wäre ich komplett durchgekommen. So bin ich in Saverne ausgestiegen und dann beim zweiten Anlauf bis Thann gelaufen. Im Schnitt ca 30km am Tag. In 3 Wochen solltest also deutlich weiter kommen bzw kanns du auch einige Alternativen und Rundwege laufen.

Bin auch mit der Hexatrek App gelaufen und war ehrlich gesagt ziemlich zufrieden. Wasserstellen waren allerdings tatsächlich nur so zu 60% akkurat. Außerdem hat's ein wenig genervt, da ich bei praktisch jeder Abzweigung das Handy prüfen musste, ob der Hexatrek dem GR5 folgt oder eine andere Route wahlt. Somit hatte ich das Handy häufiger in der Hand als ich wollte bzw. konnte nicht einfach den Schildern des GR5 folgen. Also geht natürlich schon, aber dann ist's eben der GR5 und nicht der Hexatrek. Zum Einkaufen und Einkehren habe ich ebenfalls Google Maps verwendet. Wobei einige Auberges laut Google Maps geöffnet hatten, in der Realität dann weniger. Die Auberges sind dann auch die "Restaurants" mit elsässischen Spezialitäten, wobei du für die schon Fleisch essen solltest.

Da ich fast durchgehend sehr windreiche bis stürmische Nächte hatte, bin ich häufig in Schutzhütten untergekommen. Bis auf eine oder zwei fand ichs tatsächlich nicht so schlimm bzgl Hygiene. Habe meistens auf nem Tisch liegen können, die mir mit 1,80 reichten, einmal auf dem Dachboden und einmal auf dem Boden. Da es so viele von ihnen gibt, kannst du theoretisch ganz ohne Zelt/Tarp los. Aber finde persönlich Zelt schöner und habe es wann immer möglich/sinnvoll aufgebaut.

Das NSG, welches Mars meint, ist vermutlich der Teil von Le Bonhomme bis Col de la Schlucht. Laut App kann ab kurz hinter dem Lac Noir übernachtet werden, was nicht stimmt. Da hat man ca 30km die gemacht werden müssen, weil es überall dazwischen weder eine Schutzhütte noch legale Biwakmöglichkeiten gibt. Das bei der allgemeinen Planung berücksichtigen. Da sind wir letztes Jahr mit meiner Freundin auf die Nase gefallen.

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Ich bin den GR 53 im April (da tatsächlich mit Nachtfrost auf dem Donon) und Anfang Juni gegangen und habe die gegenteilige Erfahrung mit einigen vom Vogesen Verein betreuen Hütten gemacht: ich war positiv überrascht, dass sie vorhanden, offen und in gutem Zustand waren. Die schon genannte Internetseite fand ich beim Einschätzen hilfreich. 

Ausserdem wäre mein Tipp, bei der Tour die Kultur (zu der neben den Burgen und historischen Orten auch die Cafés, Ferme Auberges, Fromageries etc. gehören) als Teil des Weges zu begreifen und zu nutzen und lokale Spezialitäten nicht auszulassen. Dann spart man sich auch Gewicht beim Essen. :-)

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vor 1 Stunde schrieb York:

Die Auberges sind dann auch die "Restaurants" mit elsässischen Spezialitäten, wobei du für die schon Fleisch essen solltest.

Wenn man nett anfragt («Je suis végétarien ...») findet sich bestimmt immer auch eine fleischlose Alternative. In einer Ferme-Auberge (das müsste die FA Breitzhousen gewesen sein) gab es so mal einen prächtigen Kartoffelauflauf mit leckerstem Munster-Käse, während das Fleischgericht halt eine dicke fette/fettige Wurst mit ein paar Kartoffelscheiben als Beilage war. Streng vegan könnte aber in der Tat schwierig werden.

Ich finde übrigens die Route des HexaTrek nicht durchgehend überzeugend, lässt einige sehr schöne Ecken links liegen (zB Taennchel oder den Kamm-Abschnitt zwischen Hohneck und Col de Herrenberg), obwohl die zum Teil sogar Höhenmeter sparen würden. Vielleicht um zwecks Resupply durch Ortschaften zu kommen? Meine Empfehlung wäre daher, sich aus den diversen GRs und sonstigen Wegen (zB CCFA) selbst eine Route zusammenzustellen, z.B. mit Hilfe von Waymarked Trails. Als App (unter IOS) würde ich (zur Vorab-Planung und für die Navigation unterwegs) MapOut empfehlen. 

Bei den Hütten gibt es vielleicht schon auch mal die eine oder andere vermüllte Bruchbude, einige auch nur drei Wände und ein Dach, aber den Großteil habe ich als recht ordentlich in Erinnerung, teilweise frisch renoviert und vor allem in den südlichen Vogesen (z.B. vom CV Masevaux) geradezu luxuriös mit Heizofen und auch mal Brennholzvorrat vom Forst ausdrücklich «pour la cabane» -> auf dem schon genannten refuges.info nach Ausstattung und aktuellen Fotos schauen. Und möglichst Hütten wählen, die etwas weiter von der nächsten Fahrstraße entfernt sind.

@BitPoet Generell würde ich im September auch noch keine Minusgrade erwarten, sondern wahrscheinlich eher noch schönes Spätsommerwetter, aber das kannst du kurz vorher dann eher abschätzen. Ich hatte auch schon zu Silvester mild und trocken und am darauf folgenden Ostern dann feuchtkalt mit Schneeregen.

Bearbeitet von mmaddin
typo
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Es gibt definitiv vegetarische Optionen. Aber in zweien gabs auf der Karte nicht einen vegetarischen Flammkuchen, das hat mich schon überrascht. Aber jetzt war es noch Nebensaison und die hochgelegenen hatten bis auf das Teil am Lac Blanc alle zu. Nur die im Tal waren offen, mit Öffnungszeiten von 12-14 und 19-21 Uhr. Wenn ich einkehren wollte, musste ich dann praktisch mittags in dieser Zeit im Ort sein oder Abends dann im Dunkeln losziehen.

Letzten Sommer waren wir übers Wochenende da und da musste alles vorher reserviert werden, wie sich herausgestellt hat. Zumindest bei denen wir angefragt hatten. Da war die Enttäuschung groß nirgends was zu futtern zu bekommen, obwohl das einer der Gründe für die Vogesen war. Aber zum Glück gibt's zumindest Käse und Backwaren immer reichlich.

 

 

 

 

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vor 10 Stunden schrieb Mars:

In den Burgruinen würde ich nicht übernachten, wohl aber rund herum.

So ganz verallgemeinern würde ich das nicht. Ich war letzten Monat auf dem GR53 unterwegs und hatte eine wunderbare Nacht in der Hohenbourg auf dem Schlossberg. Dort gibt es sogar einen Raum mit einer Eisentüre. Und morgens auf dem Turm durfte ich einen sensationellen Sonnenaufgang beobachten.

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Die Trinkwasserstellen waren auf dem Abschnitt von Wissembourg bis Bad Niederbronn übrigens recht mau. Aber die Anwohner waren alle sehr freundlich und sie haben auch alle Deutsch gesprochen. ^_^

 

Bearbeitet von kai
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Am 11.4.2024 um 21:24 schrieb York:

Das NSG, welches Mars meint, ist vermutlich der Teil von Le Bonhomme bis Col de la Schlucht. Laut App kann ab kurz hinter dem Lac Noir übernachtet werden, was nicht stimmt. Da hat man ca 30km die gemacht werden müssen, weil es überall dazwischen weder eine Schutzhütte noch legale Biwakmöglichkeiten gibt. Das bei der allgemeinen Planung berücksichtigen. Da sind wir letztes Jahr mit meiner Freundin auf die Nase gefallen.

Tip: kurz nach Col le Tanet ist es nur noch auf der linken Seite Naturschutzgebiet (nach meiner Karte). Nach Ausichtspunt Petit Wurzelstein gibt es rechts einen Buchenwald, perfekt zum übernachten. Edit: und zwischen Bonhomme und Col du Calvaire ist Biwak dachte ich auch erlaubt. Edit 2: nur Teilweise...sehe Beitrag @mmaddin

Bearbeitet von marieke333
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vor 13 Stunden schrieb marieke333:

Edit: und zwischen Bonhomme und Col du Calvaire ist Biwak dachte ich auch erlaubt.

Da bin ich an Ostern in der Gegenrichtung (nach Norden) durch, da ist einiges als Zone de quiétude ausgeschildert, genaue Karte hier. Hab dann nord-östlich von Le Bonhomme knapp unterhalb des Grats ein sehr schönes Plätzchen gefunden (nachdem ich mich noch die echt steilen 200 Hm hochgequält habe). Spät ankommen, früh weg, dazu noch leichter Nieselregen – niemanden zu sehen bekommen.

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