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Ultraleicht Trekking

UL im Winter - Packlistendiskussion und mehr


Carsten010

Empfohlene Beiträge

Es gibt ja offenbar verschiedene Ansichten, wie UL zu definieren ist bzw. was der Sinn des Forums ist. Gibt es dazu eine "offizielle" Aussage der Administration bzw. der Moderatoren?

 

Falls ja (und zwar im Sinne von dani oder Thorongil), bin ich hier vielleicht wirklich verkehrt. Falls nein, würde ich einfach mal die Gegenposition (d.h. eine viel weitere UL Definition) vertreten. Für mich ist UL kein Selbstzweck. Ich bin weder schwächlich, noch krank und schleppe deshalb oft auch für andere die Ausrüstung. Auf gute Fotos will ich auf gar keinen Fall verzichten und auch sonst will ich mir wegen UL meine Tour nicht zur Hölle machen (z.B. durch das Eingehen von Risiken oder durch weitgehenden Schlafverzicht -> wer eine Tour ohne Schlaf, Zelt, Schlafsack durchrennt, kann sich vermutlich mindestens doppelt so schnell bewegen und eine Wochentour in 3.5 Tagen absolvieren). Außerdem finde ich food drops im Prinzip "unmännlich" bzw. "unfair" (und versuche das deshalb möglichst zu vermeiden). Aber ich verlange natürlich nicht, dass andere diese Sichtweise teilen. Bin da tolerant und wünschte mir, dass eben auch die UL Definition hier tolerant = weit gefasst wird. Profitieren kann man bestimmt trotzdem von den gegenseitigen Erfahrungen.

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Da sollte man unterscheiden, ob man ultraleicht unterwegs ist, oder Techniken aus dem UL-Bereich verwendet. Konkret: es gibt die Faustregel, dass 1 Pfund Gewicht pro Tag einen Kilometer Umweg wert ist. Bei 20 Tagen Tour heißt das, wenn ich nach 10 Tagen Nachschub hole ist das 10 weitere Tage mal 10 Pfund (mal X falls mehr als 1 Pfund Ration pro Tag), also 100 km Umweg wert. Ich behaupte mal frech, in real durchgeführten Touren ist das immer möglich. Und wer sich entscheidet, trotzdem lieber alles zu schleppen ist so wenig ultraleicht unterwegs, wie jemand der ohne Hilleberg-Bunker und Campingstuhl nicht kann.

 

Naja, in "real durchgeführt" hast du schon ne ziemliche Einschränkung drin, gerade wenn es um Touren geht, die sich vom Durchschnitt abheben. Man lese sich doch einfach mal drüben im ods Tourberichte von Bergtroll oder berniehh durch. Natürlich ist das heftiger als das, was die meisten machen, aber das sind Beispiele, wo man nicht eben mal einen kleinen Schlenker zum nächsten Supermarkt einlegen kann.

 

 

nachdem ich den genuss von ultraleichtem wandern erfahren habe, würde es mich auf jeden fall davon abhalten eine tour mit hohem rucksackgewicht abzuhalten. solch eine tour wäre dann per se keine traumtour mehr für mich.

 

Okay, dann denken wir hier unterschiedlich.

 

 

Diese Diskussion ist irgendwie müßig oder?

20kg ist nicht UL. Das sollte ja wohl keine Diskussion wert sein.

Besonders da der Initiator dieses Themas ohnehin nicht UL sein will und ein gewisses

Streitpotential in seinen Äußerungen mitführt und dadurch alles sowieso beschwert...

 

Was ist denn UL? Ich bin jederzeit offen für eine bessere Arbeitsdefinition als "so leicht wie möglich bei gegebener Tour". Aber kommt mir bitte nicht mit "sub 5kg BW", das ist einfach nur lächerlich und wird der Komplexität des UL-Gedankens nicht gerecht.

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@ Outdoorfetischist: Ich finde das nicht lächerlich. 5kg ist doch eine realistische Zahl, die ja zum Teil sogar noch drastisch unterboten wird. Das heißt ja nicht, dass jeder der mehr trägt hier nicht schreiben und lesen darf, sondern nur, dass noch Luft nach oben ist. Nur wer ins Ziel gekommen ist kann sich Marathonläufer nennen. Was ja nicht heißt, dass andere schlechter sind. Es ist halt nur eine Markierung. Menschen brauchen sowas...

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@ BetaTroll: Oha, der Topos der Unmännlichkeit. Dem kann man aber mit einem großen Messer (ab 15cm) entgegenwirken. Dann ist auch der Gebrauch von Damenstrümpfen in verschiedenen Bereichen wieder kompensiert...

Lol. Damenstrümpfe eignen sich hervorragend zum Blankpolieren frisch gewachster Skier ;) Warum ich food drops nicht mag: Mir geht da irgendwie der Kick, das Outdoorfeeling verloren (es sei denn, die Tour ist so anspruchsvoll, dass es ohne food drop einfach nicht geht). Wenn ich food drops in Anspruch nehme ... warum wandere ich dann überhaupt noch und fliege das Ganze nicht einfach mit einem flightseeing operator ab? Ist aber selbstverständlich nur mein Gefühl. Und ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn das jemand anders sieht.

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@ Outdoorfetischist: Ich finde das nicht lächerlich. 5kg ist doch eine realistische Zahl, die ja zum Teil sogar noch drastisch unterboten wird. Das heißt ja nicht, dass jeder der mehr trägt hier nicht schreiben und lesen darf, sondern nur, dass noch Luft nach oben ist. Nur wer ins Ziel gekommen ist kann sich Marathonläufer nennen. Was ja nicht heißt, dass andere schlechter sind. Es ist halt nur eine Markierung. Menschen brauchen sowas...

 

Ich stimme zu, dass UL ein Gesamtkonzept sein kann. Wer über 20kg UL Ausrüstung mit sich schleppt, kann bestimmte UL Strategien (leichter Rucksack ohne Tragegestell, Trailrunner etc.) vielleicht nicht oder nicht so einfach umsetzen. Aber es muss doch in diesem Forum nicht nur um diesen ganzheitlichen Ansatz gehen. Auch Leute, die hier einen anderen Ansatz fahren, können doch sinnvoll mitdiskutieren, ob sich einzelne UL Gegenstände (wie z.B. ein bestimmtes UL Zelt) in der Praxis bewährt haben. Insoweit bestehen doch Gemeinsamkeiten.

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@ Outdoorfetischist: Ich finde das nicht lächerlich. 5kg ist doch eine realistische Zahl, die ja zum Teil sogar noch drastisch unterboten wird. Das heißt ja nicht, dass jeder der mehr trägt hier nicht schreiben und lesen darf, sondern nur, dass noch Luft nach oben ist. Nur wer ins Ziel gekommen ist kann sich Marathonläufer nennen. Was ja nicht heißt, dass andere schlechter sind. Es ist halt nur eine Markierung. Menschen brauchen sowas...

 

5kg sind deshalb lächerlich, weil es je nach Tour leicht oder schwer ist, das zu erreichen. Für einen sommerlichen Mittelgebirgsovernighter sind 5kg BW echt viel, für eine Wintertour nicht. Wieso sollte eine anständige Definition es völlig ignorieren, ob ein für die Tour geeigneter Schlafsack 400g oder 1,2kg wiegt?

Wie Basti hier sehr schön zusammengefasst hat, ist die 5kg im Kontext des AT/PCT entstanden. Erst mit einem solchen Referenzrahmen ausgestattet, ist eine absolute Gewichtsgrenze sinnvoll.

 

Und ganz davon abgesehen: Auch mit 5kg BW kann ich am Ende auf 20kg Gesamtgewicht kommen, wenn ich halt Futter für >20 Tage im Rucksack hab. Die 20kg Gesamtgewicht, die vielen hier so sauer aufstößt, wären damit also nicht aus UL ausgeklammert.

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Gesamtkonzept ist genau das entscheidende Stichwort! "Ultraleicht" im Sinne von RayJardine, Ryan Jordan, etc. ist eine ganzheitliche Betrachtungsweise und hängt nicht vom Gewicht eines einzelnen Ausrüstungsgegenstandes ab! D.h. Es ist z.B. auch ganz entscheidend wie ein Gegenstand einen anderen Beeinflussen kann. Das kann dann auch wiederum Einfluss auf die Versorgung (z.B. Leichtere Nahrung wie Freezerbag ermöglicht leichteres Kochsystem, etc.) haben.

Ein minimal mögliches Basisgewicht ist dabei nicht gleich das Ziel, aber es wird als mit der entscheidende Aspekt angesehen das Ziel zu erreichen. Das Ziel, das natürlich durch die Thruhikerszene geprägt ist, ist in dem Fall eine Tour so effizient wie möglich angehen zu können.

Den Begriff "UL" losgelöst auf einzelne Gegenstände zu beziehen, wie es die Werbeindustrie neuerdings so gerne macht, wird dieser ursprünglichen Idee nicht gerecht. Imho sollte daher immer das umfassende/ ganzheitliche Verständnis von UL im Hinterkopf berücksichtigt werden.

Sonst unterhalten wir uns demnächst noch darüber, welches Diesel betriebene Stromaggregat das leichtere und damit UL währe...

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Ich stimme zu, dass UL ein Gesamtkonzept sein kann. Wer über 20kg UL Ausrüstung mit sich schleppt, kann bestimmte UL Strategien (leichter Rucksack ohne Tragegestell, Trailrunner etc.) vielleicht nicht oder nicht so einfach umsetzen. Aber es muss doch in diesem Forum nicht nur um diesen ganzheitlichen Ansatz gehen. Auch Leute, die hier einen anderen Ansatz fahren, können doch sinnvoll mitdiskutieren, ob sich einzelne UL Gegenstände (wie z.B. ein bestimmtes UL Zelt) in der Praxis bewährt haben. Insoweit bestehen doch Gemeinsamkeiten.

Natürlich können sie insoweit mitdiskutieren. Müßig und redundant wird die Diskussion aber meines Erachtens dann, wenn sie das Gesamtkonzept angreifen wollen. Dann driftet die Diskussion in UH gegen UL ab, wobei die UHler sich gerne als ULer sähen, weil sie aus ihrer Sicht versuchen Gewicht zu sparen. Dass ihr Ansatz aber nichts mit dem eigentlichen UL-Gedanken zu tun hat, wollen sie nicht akzeptieren...derlei Diskussionen sind in unserem Forum wenig angebracht, da es sich per Definition nur an die Zielgruppe der ULer richtet. Das ist meine Meinung, nicht unbedingt die des Mod-Teams.

Gruß

Chobo

Gesendet von meinem GT-N7100 mit Tapatalk

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Und ganz davon abgesehen: Auch mit 5kg BW kann ich am Ende auf 20kg Gesamtgewicht kommen, wenn ich halt Futter für >20 Tage im Rucksack hab. Die 20kg Gesamtgewicht, die vielen hier so sauer aufstößt, wären damit also nicht aus UL ausgeklammert.

...und daher währe es ja interessant für die betreffende Tour eine Packliste zu sehen. Bzw. eine Routenplanung die die Notwendigkeit von 15 Kg Futter erkennen lässt. ;-)

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Außerdem finde ich food drops im Prinzip "unmännlich" bzw. "unfair" (und versuche das deshalb möglichst zu vermeiden).

 

ok. ich muss den anderen recht geben. du bist hier am falschen platz. es geht hier weder um männlichkeit noch fairness.

 

ob sich einzelne UL Gegenstände (wie z.B. ein bestimmtes UL Zelt) in der Praxis bewährt haben. Insoweit bestehen doch Gemeinsamkeiten.

 

das stimmt. nur ist die idee eines (UL)-rucksacks für gewichte über 20kg eben nicht UL, sodass sich eine diskussion darüber erübrigt.

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"Müßig und redundant wird die Diskussion aber meines Erachtens dann, wenn sie das Gesamtkonzept angreifen wollen. Dann driftet die Diskussion in UH gegen UL ab, wobei die UHler sich gerne als ULer sähen, weil sie aus ihrer Sicht versuchen Gewicht zu sparen. Dass ihr Ansatz aber nichts mit dem eigentlichen UL-Gedanken zu tun hat, wollen sie nicht akzeptieren...derlei Diskussionen sind in unserem Forum wenig angebracht, da es sich per Definition nur an die Zielgruppe der ULer richtet. Das ist meine Meinung, nicht unbedingt die des Mod-Teams."

 

Ich glaube, dass ein Nebeneinander möglich wäre, wenn weder die eine Gruppe das gesamtheitliche UL Konzept an sich angreift (und den "echten" ULer damit inzident als schwächlich-verweichlichten Taunuswanderer o.ä. abqualifiziert), noch die andere Gruppe anfängt, in dem Glauben zu "missionieren", dass ihr gesamtheitliches UL Konzept in irgendeiner Weise das Überlegene sei (und von jedem mit einem BW von über 5kg erstmal das Offenlegen von Packliste und Tourstrategie in der Annahme verlangt, dass da doch irgendwo ein grober Denkfehler vorliegen müsse).  Im Grunde ist es doch allen klar, dass eine gesamtheitliches UL Konzept mit sehr niedrigem BW oft gut funktionieren kann (und sehr angenehmes Trekking ermöglicht), aber natürlich nicht in jeder Situation und für jede Person. Wenn insoweit Konsens herrschen würde, gäbe es vermutlich weniger Provokationen und Retourkutschen.

 

Letztlich ist es aber eine Frage der Administration/Moderation, ob dieses Forum auf den "eigentlichen/echten" UL-Gedanken a la PCT usw. beschränkt werden soll. Dann bin ich in der Tat weg bzw. nur noch stiller Leser, da ich selten solche "echten" UL Touren mache. Ich war mal mit Dennis halbwegs UL unterwegs, gebe aber zu, dass sein ZPack besser (und leichter!) als mein ULA Ohm war, wohingegen ich von seinem Contrail nicht ganz überzeugt war. Außerdem musste ich auf dieser Tour eh wieder Teile eines UH Lavvu schleppen und konnte deshalb mein Cuben DuoMid nicht benutzen ... ^^

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Was ein Kokolores !

 

Ich bin der einzig wahre UL-aner!

 

Wer den PCT nicht gelaufen ist soll sich hier ganz schnell aus dem Forum verziehen und hat hier nichts zu suchen.

 

Folgende Ausrüstungsgegenstände sind PFLICHT, sonst bitte auch sofort raus aus dem Forum:

 

Polycryo Groundsheet

Golite Poncho/Tarp

Daunenquilt unter 500 Gramm

....die komplette Liste gibts auf Anfrage bei mir

 

HMHDI ist das was zählt und nichts anderes.

 

Und wenn ich einen von Euch da draußen mal mit der falschen Ausrüstung einem zu schweren/zu leichten/überhaupt keinen Rucksack

erwische, dann könnt ihr was erleben.

 

Wer mir übrigens noch kein Bild seiner abgesägten Zahnbürste geschickt hat darf sich - ganz genau - ebenso verpissen.

 

Bis bald

 

Carsten

 

 

-> mei des hat mal wieder richtig Spaß gemacht

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Letztlich ist es aber eine Frage der Administration/Moderation

 

da hast du wohl was ganz falsch verstanden. dies ist nicht sache der admins/mods, sondern ergibt sich aus der erfahrung der user. wenn du in den tiefen des forums und vorallem seines vorgänger-forums wühlen würdest/könntest, wirst du dies unschwer erkennen.

 

deshalb ist es ja so wichtig, dass wir hier eine möglichst klare trennung zu einem "leicht-gewichts-ausrüstung unterforum von ODS" anstreben. ansonsten wären wir schnell dabei, das forum damit vollzumüllen, welcher klapp-stuhl und welches feldbett nun ULer wäre. wirklich interessante gedanken - wie z.b. der input aus der "survival-szene" - würden in der flut dieses ausrüstungs-gewäschs untergehen.

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@dani

 

Ich glaube, Du setzt Deine Meinung mit der Meinung aller User gleich. Es gibt aber auch User, die eher meiner Meinung zustimmen. Deshalb habe ich vermutlich auch schon einige Freundschaftsanfragen bekommen.

 

Außerdem hast Du bestimmt inzwischen gemerkt, dass ich Streitigkeiten nicht unbedingt aus dem Wege gehe bzw. mich von Dir wegmobben lasse. Insoweit werden wir uns hier wohl nicht einigen können. Etwas anderes wäre es, wenn nicht einfache User, sondern die Mods bzw. die Administration die Marschrichtigung in Deinem Sinne festlegen. Bis dahin nehme ich Deine Meinung bzw. die Idee der elitären Absonderung zwar zur Kenntnis. Sie kümmert mich aber nicht wirklich (zumal Deinen Bedenken ja locker durch die Gestaltung passender Unterforen oder Threadüberschriften a la "Survival und UL" oder "Gesamtheitliche UL Strategien" Rechnung getragen werden kann).

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OT: natürlich gibts user die anderer meinung sind. du hast auch vollkommen recht, wenn die mehrheit der user hier lieber über klapp-stühle und feldbetten diskutieren will, dann sind meine tage in diesem forum wohl gezählt. aber dies ist ganz sicher nicht die aufgabe der admins/mods, sondern ergibt sich aus den beiträgen der user. solange werde ich eben meine meinung kundtun. wäre ja idiotisch die meinung von jemandem anderen zu vertreten, nur damit die kirche im dorf bleibt.
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BOT: Der UL-Gedanke in Bezug auf Ausrüstung lässt sich auf einen einfachen Satz runterbrechen:

 

"Wie kann ich das Ausrüstungsteil am besten weglassen?"

 

Hat man sich diesen Gedanken erst einmal verinnerlicht, erübrigen sich all die (überflüssigen) Diskussionen um Minimal-/Maximal-Gewicht von selbst.

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Da ja zum UL Definitionsstreit jetzt wohl die Meinungen ausgetauscht wurden (dieses OT kann ja vielleicht auch später noch verschoben werden), möchte ich noch 3 Fragen zu Winter UL Strategien stellen:

 

1.

Wann macht der Einsatz dieser Schwitzanzüge Sinn? Kannte die Strategie bisher nicht. Wenn es auf meinen Wintertouren RICHTIG kalt war in der Nacht, war es tagsüber immer sehr warm und sonnig (Hochdrucklage). Da habe ich tagsüber einfach nur ein Shirt oder ein Shirt und meine GTX Jacke angezogen. Unangenehmer waren Temperaturen im Sarek um die -5 bis -10 Grad (starker Wind, Schneesturm, Whiteout). Auch hier habe ich aber meine Daunenjacke nur während der Pause bzw. am Abend getragen bzw. in der Nacht verwendet. Grossartige Kondensationsprobleme gab es deshalb nicht.

 

2.

Hat jemand Erfahrungen mit Dynafit Tourenbindungen und leichten Scarpa Plastikschuhen? Habe gehört, dass die oft zueisen (bei overflow etc.) und man dann nicht mehr die Skier abbekommt. Außerdem wohl nicht so bequem zum Skilaufen, wie 3-Pin (duckbill) Schuhe. Andererseits: Man kann an solchen Schuhen wohl besser Steigeisen befestigen oder sogar Schlittschuhkufen. Das Abfahren ist sicherer. Und vielleicht geht auch das Laufen ohne Ski damit besser...?

 

3.

Was haltet Ihr von relativ schweren, voll verschliessbaren Innenzelten? Habe das Gefühl, dass mein Oookworks Custom Inner sooo viel wärmer ist als z.B. ein normales DuoInner aus Mesh, dass sich der Gewichtsnachteil gegenüber dem Verzicht auf ein Innenzelt (bzw. der Verwendung einer Bodenplane) im Winter wieder egalisiert.

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...und daher währe es ja interessant für die betreffende Tour eine Packliste zu sehen. Bzw. eine Routenplanung die die Notwendigkeit von 15 Kg Futter erkennen lässt. :wink:

 

Da stimme ich zu. Aber es ging ja eingangs nicht um EINE bestimmte Tour. Dass man sich (lohnende) Touren basteln kann, bei denen man 15kg Futter braucht (wenn man keinen Fooddrop per Flugzeug will), ist in meinen Augen nicht allzu abwegig. Wenn man sich bei ODS die Reiseberichte von Bergtroll oder berniehh durchliest, findet man sicherlich einige Beispieltouren, bei denen das der Fall ist.

Trotzdem stimme ich zu, dass die Diskussion einer Beispielpackliste der sinnvollere erste Schritt vor einer Rucksackempfehlung ist - auch weil Packlistendiskussionen nix kosten.

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 Um die müßige Diskussion wieder on topic zu bringen...

Mir ist so ein nicht-isoliertes Wasserreservoir bereits eingefroren. Muss also wohl am Körper getragen werden? 1.5l pro Tag sind mir etwas wenig. Das Schneeschmelzen muss dann wohl morgens, wenn es am kältesten ist, erfolgen?

1,5L in ner Nalgene reicht imho vollkommmen aus. Wasser wird Morgens und Abends bereitet. Nachts kommt die Flasche mit in den Quilt und tagsüber wird sie frischgebrüht in die Daune eingepackt. Kein gefrieren...

 

 

Karbonzeltstangen sind mir suspekt. Brechen kann jede Zeltstange. Karbon splittert aber häufig und lässt sich dann nicht reparieren und/oder zerstört dann sogar das Zelt. Dies ist selbst mit den angeblich nicht splitternden Karbonstangen von Fliegfix passiert.

Mit sind die Zusammenhänge von Karbon bekannt, würde es aber trotzdem machen.

 

Mit Skiern ist man schneller unterwegs und muss auch - anders als bei Schneeschuhen - die Füsse nicht hochheben. Da fallen dann 1-2kg Mehrgewicht gar nicht auf.

Ist auf Langstrecke wohl richtig. Bin aber kein guter Skifahrer und im unwegsamen Gelände bevorzuge ich Schneeschuhe.

 

OT:

Und noch ein kleines Wort meinerseits. Dies ist ein Ultraleichtforum und nix anderes, Basta! Für andere Trekkingspielarten gibt es auch andere Foren, in denen man sich austoben kann.

 

Beste Grüße,

LaBu

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"und tagsüber wird sie frischgebrüht in die Daune eingepackt"

 

Für Mittelgebirgstouren sicher ok. Für zivilisationsferne Touren wäre mir das zu riskant. Wenn irgendetwas mit dem Verschluss der Nalgene nicht passt und der Schlafsack gewässert wird, bin ich vielleicht tot und jedenfalls in schweren Problemen. Gibt es nicht auch die Möglichkeit, das Nalgene Reservoir tagsüber irgendwie am Körper zu tragen (in einem kl. Beutel am Bauch oder so), um das Einfrieren zu verhindern?

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@BetaTroll

 

1. VBL (Vapour Barrier Liner, Schwitzanzüge) machen immer dann Sinn, wenn Gefahr besteht, dass sich die Iso-Schicht mit Schweiss tränkt. Dazu brauchts nicht -30° sein, das kann schon bei Temperaturen über Null der Fall sein. Vorallem bei den Socken, welche einmal richtig durchgeschwitzt ihre Isolierfähigkeit sehr rasch verlieren, wenn man sich nicht mehr bewegt.

 

2. Habe LL-Skis/Schuhe mit dem Salomonsystem. Hat bisher noch nie vereist. War damit aber auch noch nie im Sarek. Das Laufen mit den LL-Schuhen ist praktisch wie in Turnschuhen. Leichtsteigeisen (Stahl) wie z.B. von Kahtoola lassen sich problemlos anbringen. Fürs Eisklettern wären sie aber sicher nicht geeignet. Schlittschuhkufen hab ich noch nie ausprobiert.

 

3. Kann ich nicht beurteilen. Meine 9-Monate-Kombi setzt sich aus Tarp(tent), Biwaksack, Matte und Quilt zusammen. Im Winter übernachte ich gerne in der warmen Stube.

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"und tagsüber wird sie frischgebrüht in die Daune eingepackt"

 

Für Mittelgebirgstouren sicher ok. Für zivilisationsferne Touren wäre mir das zu riskant. Wenn irgendetwas mit dem Verschluss der Nalgene nicht passt und der Schlafsack gewässert wird, bin ich vielleicht tot und jedenfalls in schweren Problemen. Gibt es nicht auch die Möglichkeit, das Nalgene Reservoir tagsüber irgendwie am Körper zu tragen (in einem kl. Beutel am Bauch oder so), um das Einfrieren zu verhindern?

Geht auch. Entweder wasserdicht verpacken oder mit ner Kordel diagonal unterm Windshirt am Körper tragen

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1.

Wann macht der Einsatz dieser Schwitzanzüge Sinn? Kannte die Strategie bisher nicht. Wenn es auf meinen Wintertouren RICHTIG kalt war in der Nacht, war es tagsüber immer sehr warm und sonnig (Hochdrucklage). Da habe ich tagsüber einfach nur ein Shirt oder ein Shirt und meine GTX Jacke angezogen. Unangenehmer waren Temperaturen im Sarek um die -5 bis -10 Grad (starker Wind, Schneesturm, Whiteout). Auch hier habe ich aber meine Daunenjacke nur während der Pause bzw. am Abend getragen bzw. in der Nacht verwendet. Grossartige Kondensationsprobleme gab es deshalb nicht.

Hier mal meine Erfahrung zum Thema VBL und wie immer spreche ich aus der Perspektive von wirklich langen Touren. Für kurze Wochenendausflüge kann man sicher anders klar kommen.

 

Wie fast alle ULer hier habe ich meine Wanderkarriere mit Daune begonnen und bin sogar die ganze Triple Crown, also mal so locker 12.000 km mit Western Mountaineering Schlafsäcken gelaufen. Das ging in dem sehr trockenen Klima der westlichen USA eigentlich recht gut.

 

Als ich dann aber auf dem Appalachian Trail und dem Florida Trail in einem feuchteren Klima lief, kam ich mit Daune sehr schnell an die Grenze. Damals dachte ich noch, ich könnte das Problem mit VBL lösen - und habe mir dann bei einer ganz simplen 2-Wochen-Tour im Bayerischen Wald fast eine Unterkühlung geholt. Nach 2 Wochen Dauerregen war der Daunenschlafsack einfach so feucht und klumpig, dass er nicht mehr entsprechend des Ratings wärmte.

 

Das traurige Fazit: VBL in Form von Schwitzanzügen und Linern kann zwar den Klumpungsprozess der Daune etwas verlangsamen, aber leider nicht verhindern - die Feuchtigkeit dringt nämlich nicht nur vom schwitzenden Körper in die Isolationsschicht, sondern auch von aussen.

 

Statt weiter auf Daune zu setzen und mit VBL daran zu verschlimmbessern, habe ich mein Schlafsystem mittlerweile komplett auf Synthetik umgestellt - und voila: ich hatte seitdem nie mehr Probleme.

 

Ich persönlich kann nicht so ganz verstehen, warum immer noch so vehement auf Daune bestanden wird. Bei meinem Umstieg von Daune auf Synthetik habe ich mich gewichtsmäßig nicht verschlechtert - im Gegenteil.

 

Vorher war mein Standard-3-Jahreszeiten-Schlafsack ein WM Ultralight mit 914 gr, jetzt verwende ich stattdessen eine BPL 240 Quilt mit 840 gr. Selbst wenn man dazu noch eine Mütze hinzuaddiert, bin ich mit dem Synthetikquilt immer noch leichter als mit dem vergleichbaren Daunenschlafsack.

 

Bei meinem Setup für gemäßigte Wintertouren liegt es ähnlich. Hier habe ich den WM Versalite mit 1132 gr gegen eine EE Prodigy 20 mit 932 gr getauscht. Wenn ich dann noch den Daunenschlafsack mit einem VBL pimpen muss, dann verändert sich das Gewichtsverhältnis noch mehr zu gunsten von Synthetik.

Selbst beim direkten Vergleich Daunenquilt zu Synthetikquilt liegt Synthetik gar nicht so schlecht, vor allem wenn man zum Gewicht des Daunenquilts noch das Gewichts eines irgendwie gearteten VBL hinzuaddiert.

 

Anstatt mit VBL herumzuexperimentieren, was für viele noch dazu ein unangenehmes Schwitzgefühl mit sich bringt, würde ich einfach komplett auf Synthetik umsteigen.

 

Nach mittlerweile 32.000 km Wandererfahrung bin ich nur noch mit Synthetik unterwegs, und zwar sowohl als Quilt als auch als Jacke. Ich verwende Daune überhaupt nicht mehr.

 

Obwohl ich mit dieser Ansicht in den einschlägigen Foren ziemlich alleine dastehe, habe ich noch einen prominenten Mitstreiter: Ray Jardine kommt in seinem Klassiker "Trail Life" zu genau demselben Schluss: Er rät von VBL ab und empfiehlt vehement Synthetik statt Daune.

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