Bauanleitung für einen schönen Topfdeckel

[mathiasc]

Nun gibts von mir auch mal eine kleine Bauanleitung.

Da ich mich vor allem dafür interessiere wie ich meine Ausrüstung leichter bekomme und dafür zusätzlich noch wenig Geld ausgeben muss

möchte ich euch hier mal eine kleine MYOG-Anleitung geben wie ich mir einen schönen Topfdeckel gebaut habe.

Verwendet habe ich dafür meinen Alten Aluminium Topf für 2Personen, der nicht ganz UL ist, aber momentan auf der Liste der zu ersetzenden Teile

eher weiter unten steht, da ich erstmal ein gut funktionierendes 1 Personensystem haben wollte.

Aber vllt hat der ein oder andere sich für einen einfachen Tangriatopf entschieden der für nen 10er bei fast jedem größeren Ausstatter zu bekommen ist.

Problem an diesen Töpfen ist auch, das eigentlich nie ein Deckel mit geliefert wird, ich habe hier im Forum schön häufiger gesehn, dass einfache Alufolie als Deckel dient, ist sicherlich zweckmäßig, geht aber finde ich schöner.

Nun zur Anleitung

Wie besagt ich habe einen alten Alutopf genommen auf den der Deckel angepasst werden soll

Als Deckelmaterial habe ich diese Servierplatten in nem kleine Trödelshop wie Tedi, Poco oder ähnliches bekommen,

große Ketten wie Kaufland setzen mittlerweile auf beschichtete Pappe, wohl der Umwelt zu liebe

Als Form zum Pressen für die Ganzen Wölbungen habe ich einen alten Edelstahlteller genommen,

der noch übrig war von meinen ersten Zeiten, als Wanderei noch Schlepperei war.

Als alternative habe ich einen Kaffeetassenunterteller im Vergleich dazu gelegt, geht natürlich auch,

man sollte nur darauf Achten, dass der Radius des Untertelles ca 15mm kleiner ist, als der Innenradius des Topfes.

Dann kommt die Aluplatte auf den Topf, desse Öffnung nach oben zeigt.

Angefangen wird nun, in dem man mal grob die äußere Form eindrückt.

Das ganze ist wichtig, mal ein Gefühl für die Mitte zu bekommen.

Dann wird der Untertelle mittig auf die vorgedrückte Form gelegt, Die Wolbung nach oben.

Nun Druck mittig auf den Teller und man merkt wie das ganze schon etwas tiefer wandert.

Wenn man nun mit den Finger die Ränder entlangstreicht, verformt sich das ganze noch weiter.

Dann habe ich die Aluplatte samt Unterteller vom Topf genommen und um 180° gedreht, so das der Teller

auf dem Tisch lag und die Alufolie darüber. Da der Teller selbst auch eine Vertiefung habe und die im Topfdeckel

wieder vorkommen sollte, wird die ebenfalls gedrück.

Anschließend kommt das ganze nochmal auf den Topf und nochmal drücken,

da sich das ganze natürlich wieder etwas verformt hat.

Abschließend das ganze nun heraustrennen. Hierbei bitte aufpassen,

Aluminium kann sehr scharf sein, vor allem an den Kannten.

Ich bin kurz mit Reinigungssthalwolle drüber um das ganze etwas zu entgraten.

Eigentlich ist der Topfdeckel nun fertig,

aber ich habe noch eine kleine Schnur angebracht, damit man den Deckel

problemlos vom Topf nehmen kann.

Ich hoffe ich hab ne kleine Anregung geschaffen, da der Topfdeckel so natürlich um einiges hübscher aussieht.

Achja, das wichtigste hätte ich fast vergessen, das Gewicht liegt bei 10g

also deutlich leichter als der Tangria Universaldeckel.

Viel Spaß

[Willi]

Gute Idee.

Ich benutze ebenfalls nur Deckel aus Alu-Servierplatten. Hab damit super Erfahrungen gemacht und meinen bis jetzt noch nicht kaputt bekommen.

Ein Großer Vorteil dieser Deckel ist, dass man den Rand umknicken kann, um so den Deckel am Topf bomben fest zu machen.

So spart man sich den Transportbeutel vom Kochsystem, da Deckel und Topf im Rucksack immer schön aufeinander bleiben.

Beim Kochen den Deckelrand einfach wieder locker biegen, um ihn schnell abnehmen zu können.

Mein Deckel für den kleinen Trangia Topf wiegt inkl. Ruß allerdings nur 6g.

[Dennis]

Da fällt mir ein, dass auch von quasinitro noch ein MYOG Deckel im Magazin erscheint Werde diesen Thread dann verlinken. Danke Mathias!

[mathiasc]

also der Deckel von quasinitro ist doch um einiges schöner, wird wohl aber für nen Topf auch schwerer.

was ich bei meinem Deckel noch verbessert habe ist ich habe linien förmige Vertiefungen im oberen Teil angebracht, die Anordnung ist ungefähr so wie eine Sonne wie man sie aus Kindergartenzeichnungen kennt, so wird das ganze noch steifer.

Das ganze wurde wie bei quasinitro mit nem Stift gemacht, ziemlich gute Idee

[Wurzelpurzel]

Vielleicht noch ein Tip für die Materialsucher unter uns. Für kleinere Deckel wie 450-600ml Tassen habe ich bisher immer "Lasagneschalen" aus stärkerem Alu vom Italiener, alternativ auch beim Chinamann zu bekommen verwendet. Die Falten lassen sich mit dem Tassenboden glattstreichen. Anstelle des mittig sitzenden "Griffs", kann beim Zuschnitt auch eine Lasche stehen gelassen werden (wie die Lasche am Deckel eines Joghurtbechers).

Happy Geartuning!

[Gast_b]

also der Deckel von quasinitro ist doch um einiges schöner, wird wohl aber für nen Topf auch schwerer.

was ich bei meinem Deckel noch verbessert habe ist ich habe linien förmige Vertiefungen im oberen Teil angebracht, die Anordnung ist ungefähr so wie eine Sonne wie man sie aus Kindergartenzeichnungen kennt, so wird das ganze noch steifer.

Das ganze wurde wie bei quasinitro mit nem Stift gemacht, ziemlich gute Idee

Hey Mathias,

dein Deckel ist aus einfachsten Mitteln hergestellt, welche man sich auch auf Tour besorgen könnte. Von daher finde ich es eine gute Bauanleitung. Auf Tour würde ich meinen "schönen" Topfdeckel natürlich nicht bauen können. Da hast du die Nase ganz klar vorn.

Danke für deine Bauanleitung !

...und weiter so, davon lebt und profitiert das Forum :- )

[dani]

wenn ich nur schon das wort "schön" als prädikat für einen UL-gebrauchsgegenstand lese, rollen sich bei mir die zehennägel rauf.

nichtsdestotrotz ist der deckel dann aber sehr nüchtern, brauchbar und vorallem leicht. sehr schön.

[mathiasc]

das Wort schön hätte man sich sparen können, ja das stimmt.

Ich bin ja davon ausgegen das viele hier die Titansets nehmen inklusive Deckel,

außerdem wurde erst danach die Bauanleitung hochgeladen.

bei meiner ersten Tour hatte ich den gleichen Topf dabei und 3 Langen Alufolie, die am Ende total zerfletter war, hab ich wohl nicht gut genug aufgepasst. Dazu kam das der Deckel nie "schön" am Topf auflag, und ich so das Gefühl hatte, dass das Spirituskondensat ins Essen tropfen könnte, da ich nichts über die Endprodukte weiß wollte ich hier eigentlich nicht auf Risiko gehen. Und auch die beim Transport ein Teil der Kochersusrüstung im Rucksack verschwand, das fand ich einfach ärgerlich und nervig. Außerdem habe ich bei eure Kochsets wenn Deckel dabei waren nie praktikalblere MYOG Deckel gesehen, bzw wahrscheinlich diese gar nicht als solche erkannt.

Für mich ist der neue Deckel einfach praktischer und nicht schön, im Sinne eines schweren Bildes.

[Gast_b]

wenn nicht nur schon das wort "schön" als prädikat für einen UL-gebrauchsgegenstand lese, rollen sich bei mir die zehennägel rauf.

Gesendet von unterwegs.

[mathiasc]

Ich hab irgendwie vergessen, das Bild noch hoch zu laden,

Der Deckelmittelpunkt wird so noch steifer und ich kann mir vorstellen,

dass er gut die Form behält im Rucksack.