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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 28.08.2022 in Beiträge

  1. Schon fast wieder fertig: Thruhike des Albnordrand Wegs! Auch HW 1 genannt!
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  2. Das Ganze war jetzt auf ein paar Touren dabei, aber so 100% schlüssig bin ich noch immer nicht... Tragekomfort ist definitiv angenehm dank der ausgeprägten Polsterung - auch deutlich besser als eine EVA unter der sich die Hitze gefühlt staut! Eine signifikante Lüftung merkt man allerdings wiederum nicht, was ich eigentlich erhofft hatte. Andererseits sammelt sich darin zumindest nicht so der Schweiß, wie es z.B. bei klassischem Abstandsgewebe der Fall ist. Das "Schweißbild" ist alles in allem ähnlich (links ohne Pad, rechts mit), aber insgesamt gefühlt "weniger gesättigt". Insofern bleibt es erst mal am Pack - zumal es als SitPad + Iso-Ergänzung zumindest auch Multi-Use hat.
    2 Punkte
  3. @mochilero Mit Pipi-machen hat das nichts zu tun, mein lieber, sondern mit Ängsten! Divuse Ängste, nichts genaues! Schwer zu beschreiben, aber wenn ich alleine im Wald o. ä. liege, fühle ich mich nicht richtig wohl und leicht beklommen. Jeder Mensch hat seine Defizite, ich meine halt da… Ansonsten bin ich allerdings Perfekt!
    2 Punkte
  4. Und wie wär‘s mit nem ganz normalen Müllsack? Das Packmaß kannst Du so doch auch etwas variieren. Obwohl, ich sehe es ähnlich wie @khyal und komprimiere meinen Schlafsack ebenfalls nicht bis ans äußerste. Beim Zusammenpacken relativ locker in einen solchen Müllsack (mit dem ich abends gleichzeitig die Isomatte aufpumpe) und ab in den Rucksack. Hattest Du denn so schlechtes Wetter, dass Du so selten den Quilt trocknen konntest? Bei mir ging das bislang immer ratze-fatze.
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  5. Das halte ich fuer ein Geruecht, ich hatte einen As Tucas mit 133er, da war das Packmass deutlich hoeher. Ich halte nix davon, Daune oder KF bis auf Anschlag zu komprimieren, das geht auf den Loft, bei KF noch deutlich mehr als bei einer guten Daune, wie z.B. WM...Kompressionssaecke verwende ich nicht, nur die Rollverschlussbeutel von STS, innerhalb der Grenzen, die ich nicht fuer schaedlich halte, bekomme ich damit meine Schlafsaecke bzw den Switch auch komprimiert. KF wie Apex hat halt bei gleicher Waermeleistung im Vergleich zu hochwertiger Daune wie z.B. bei WM ein deutlich hoeheres Packmass.
    2 Punkte
  6. Verdunsten stelle ich mir auch ziemlich übel vor .
    2 Punkte
  7. Resumee: was ham wa gelernt? Die Strecke Geilo-Sandhaug ist vom Charakter her ganz anders als die Strecken auf der Süd-Nord Route. Mehr Weite, flacher, weniger spektakulär. Hat aber auch ihren Reiz. Nahrungsmittel unterwegs nachkaufen wäre am sichersten in Selbstversorger-Hütten. Generell muss man halt nehmen, was es gibt. Das würden wir aber wieder machen. Die Gewichtsersparnis ist es wert. Spiritus muss man unbedingt für die ganze Strecke dabei haben. Gaskartuschen würde es geben. Klammerpflaster wiegt so viel wie ein normales Heftpflaster und gehört für mich unbedingt in die Reiseapotheke. Vorsicht beim Barfuß-Baden in steinigem Gewässer! Das nächste mal bin ich mit Socken ins Wasser. Das schützt die Füße gut vor Verletzungen. Ich würde mich künftig im Vorfeld viel intensiver mit möglichen Ausstiegsoptionen, Abhol-Taxis, usw. befassen. Auch jenseits der geplanten Route. Da gibt es tatsächlich mehr, als man denkt. Ich hoffe, ihr könnt etwas daraus mitnehmen derschorsch
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  8. Tag 7: Abstieg zum Valldalen Dank Ibu und Nachtschlaf ist das Fieber weitgehend weg. Wir steigen bei herrlichstem Wetter 2,5h langsam ab zum Valldalsvatnet Stausee. Dort beginnt ein klassischer Fahrstrassen-Hatscher. Nach ca. 6km würde man normalerweise wieder ins Husaskarddalen aufsteigen und hätte nochmal eine richtig schöne Etappe mit direktem Abstieg nach Röldal. Das lassen wir freilich bleiben und platteln die ganzen 15 km bis zur Brastöl Turisthyttte. Auf halber Strecke sieht man beim Blick zurück in der Ferne das Vivassdalen, wo wir letzte Nacht waren. Ich hatte aus gewichtsgründen den Führer zu Hause gelassen. Dort hätte schon gestanden, dass die Hütte nur für Selbstversorger-Gruppen buchbar ist. Also noch weiter zur E76 und dieser ein Stückchen entlang zum Campingplatz Hölen Camping. Der hat offenbar Covid nicht überlebt und ist "stengt", also geschlossen. Gut - man kann auch auf einem verwaisten Campingplatz übernachten. ________ Anderntags dann per trampen und zu Fuß hinter der Leitplanke der E76 (mit Abstand der ätzendste Part der Tour) hinunter nach Röldal zum Camingplatz mit naheliegendem Supermarkt. Frisches Obst, Bier, das ganze Programm ... Da wir mit der Rückreise (fixes Ticket) noch Zeit haben, geht es per Bus zurück nach Geilo in ein Camping-Hüttchen. B. ist nach weiteren zwei Tagen weitgehend symptomfrei, nur noch etwas schlapp. Wir steigen zum Abschied nochmal bei bestem Wetter ins Fjell auf. Ist halt schon wahnsinnig schön da!
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  9. Tag 6: über Litlos in Richtung Middalsbü Der restliche Weg nach Litlos ist kurz. Dort wäre eine grosse Auswahl an Trekkingnahrung verfügbar. Egal - wir sind ja jetzt versorgt. Wir nehmen noch tiefgefrorene Kanelbullar mit. "I baked them with all the love of my heart". Wer will da nein sagen. Ausserdem eine Tüte Mandeln als Dayfood. Ok - Mandeln werden scheins eher selten gekauft - die Tüte ist 2019 abgelaufen. Sind aber lecker. Den weiteren Weg kenne ich schon (Hellevasbu-Litlos) von der Süd-Nord Querung vor einigen Jahren. Die Berge, die wir seit drei Tagen am Horizont gesehen haben, sind jetzt endlich unter unseren Füßen. Als Alpenwanderer eher mein Terrain. Auf der Passhöhe zweigt der Weg ab Richtung Middalsbü. Vermutlich der höchste Punkt der gesamten Route. Der Weg entlang dem Holmavatnet hat richtig alpinen Charakter. Ziemlich abschüssig und teiweise sehr blockig. Die Sonne scheint jetzt wieder eher feucht horizontal. Am Ende des Sees kommen wir in ein Tal, in dem wir Richtung Middalsbü absteigen. Wir finden unterhalb von einem Wasserfall einen wunderbaren ebenen, trockenen, etwas geschützten Zeltplatz auf einer großen Wiese (Tip: kurz nach der Sommerbrücke). Abends bekommt B. hohes Fieber, Halsschmerzen, Husten ... Ja klar. Zwei Tage vorher waren wir einen Abend in einer Hütte. Na super. Positiv getestet hat sie sich erst viel später - wir hatten ja keine Schnelltests dabei. Hätte auch nix geändert. Ich hab mit zwei Wochen vor der Tour den zweiten Booster geholt und bin ganz verschont geblieben. Zum Glück ist es von hier relativ nah zum "Ausstieg". Es zeigt sich übrigens, daß so ein imposanter Wasserfall auf die Dauer ganz schön Krach macht die Nacht über.
    2 Punkte
  10. Tag 5: von Sandhaug bis kurz vor Litlos Tatsächlich ist das Wetter recht mild, später richtig sonnig. Wir gehen die kurze Strecke bis Besso (Private bewirtschaftete Hütte) und bekommen dort Trekkingmahlzeiten. Wir kaufen ungesehen alles, wa da ist und haben damit genug bis zum Ende der Tour. Ab Besso kommt ein Anstieg nach dem anderen und führt immer wieder in ein wunderschönes abgelegenes Hochtal mit kleinen Seen und Bächen. Blumen, Sonne, Windstille tragen sicherlich dazu bei, dass ich das als den schönsten Abschnitt in Erinnerung habe. Wir entschließen uns zu einem Bad. Ich stiefle recht euphorisch auf einer schrägen Steinplatte ins Wasser und rutsche etwas ab. Tiefer Schnitt in der rechten Großzehe. Sch... Kurzer Exkurs: Tagsüber mit großem Blasenpflater getaped, Nachts mit luftigem Pflaster und Betaisodona Lösung die Entzündung zurückgedrängt/verhindert. Aber leider ist die Großzehe ja wichtig zum Gehen und wird dauernd belastet. Das Blasenpflaster dehnt sich gut und hält die Wundränder nicht zusammen. Klammerpflaster wäre ideal gewesen. Ist ab jetzt in meinem Erste Hilfe Set. Im weiteren Abschnitt ca. 10 km sehr großblockiges Gelände. Ziemlich anstrengend, große Verletzungsgefahr, wenn man sich nicht konzentriert. Pause nach Ray Jardine Art: mit hochgelegten Füßen. Kann ich nur wärmstens empfehlen. Die Lagerplatzsuche ist in dem blockigen Gelände ca. 1,5 h vor Litlos schwierig. Aber wir sind echt geschafft und schließlich finden wir ein ebenes Stück.
    2 Punkte
  11. Heute geht es wieder los. Abisko - Nordkapp auf dem Nordkalottleden und E1!
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  12. Anfahrt. Ende April gab es hier im forum einen Austausch zwischen @RaulDuke und @dennisdraussen über den Weserberglandweg und den Ith-Hils-Weg. 3 Sachen sprangen mir ins Auge: #1 die schönen Bilder (single trail und Bäume!) #2 dass die Wege schöner sind und #3 dass man quasi legal zelten kann. Tja, was soll ich sagen: nicht mal einen Monat später sitze ich mit hunderten Fußballfans im Zug nach Hannover. Die Fußballfans wollen von dort aus weiter nach Berlin - ich nach Coppenbrügge. Ich weiß... nicht alle Fußballfans sind doof... aber die in meinem Wagen waren es definitiv. Keiner trug eine Maske, Bier floss in Strömen und gegrölt wurde nonstop, der Takt auf die Fensterscheiben gehämmert. Vandalismus inklusive. Sie durften dann irgendwann den Zug mit Polizei-Geleit verlassen und ich kam mit 1 Stunde Verspätung und noch mehr Wunsch nach Ruhe als eh schon um bald halb neun abends in Coppenbrügge an. Bestens mit Details von @dennisdraussen versehen, will ich aber noch ein Weilchen laufen, bis nach Lauenstein. Puh, das würde bis in die Dunkelheit gehen und die Wetterwarnung ist auch noch nicht aufgehoben: Tornados hatten schon Teile von Dörfern um Göttingen rum zerstört und alle anderen Züge hatten auch Verspätung gehabt. Nur nicht wegen Fußballfans, sondern wegen Unwetter. Ich mache mich dann trotzdem auf den Weg, denn im Gegensatz zur Vorhersage regnet es nicht in Strömen und der Wind hält sich auch in Grenzen. Kaum aus dem Bahnhof raus, finde ich schon ein Schild "Zuweg Ith-Hils-Weg" und folge ihm, in der Hoffnung, so am Trailhead anfangen zu können. Zum Ith-Hils-Weg führt er tatsächlich, aber ein Trailhead ist nicht in Sicht. Spoiler: ich fand auch auf den restlichen 80 Kilometern keinen... Schon die ersten Kilometer des Ith-Hils-Wegs können sich sehen lassen: kleine Pfade am Waldrand, ein bisschen rauf, ein bisschen runter. Der Hund freut sich darüber, endlich die Beine bewegen zu können, ich genieße die Ruhe. Es läuft sich gut in den neuen Schuhen (Altras) und wider Erwarten fühlt sich auch der Rucksack (Huckepacks) nicht schwer an. Das erleichtert mich, denn es ist die erste Rucksack-Tour dieses Jahr. Noch während wir im Wald sind, geht die Sonne unter und nun überfallen mich doch etwas unheimliche Gedanken. Warum müssen wir Frauen immer davon ausgehen, dass uns etwas zustoßen könnte? Warum kann ich nicht einfach die Dämmerung genießen und davon ausgehen, dass mich hier eh keiner sieht? Wahrscheinlich tiefe Prägung. Nach gut 6km führt uns der Weg wieder aus dem Wald heraus und es geht etwa 1km übers Feld nach Lauenstein. Wow, der Wind bläst hier heftig rein und ich sehe zu, dass ich voran komme. Oben hat sich richtig was zusammen gebraut und ich würde zu gerne trocken bleiben. Aber ich bin beruhigt, dass ich auch spät abends noch ankommen kann - das hatte mir das Naturfreundehaus am Telefon gesagt. Nach weiteren knapp 2 km weht uns Musik entgegen und als wir ans Haus treten, gehen Raketen los: eine Hochzeit ist mittem im Gange! Ich weiß nicht, ob ich mit den Augen rollen oder mich freuen soll, denn ich hatte ja schon die Fußballfans. Ich entscheide mich fürs Freuen, denn so hab ich noch ein bisschen Licht von den Feuerwerkstechnikern beim Aufbauen des Zelts. Das denkt nämlich überhaupt nicht dran, friedlich auf dem Boden zu legen, sondern flattert fröhlich in den Windböen. Da das Sanitätsgebäude verschlossen ist, bin ich samt Hund kurze Zeit später im Zelt und wärme mich im Quilt auf. Von der Hitze der vergangenen Tage ist nichts mehr zu spüren, aber das Schlaf-Setup ist gut gewählt (Cumulus Comforter M und Merino-Shirt + -Hose). Die ganze Nacht drückt der Wind mir das Zelt immer wieder auf den Körper und heult laut, aber irgendwann stopfe ich die Ohropax rein und schlafe tief und fest. Es macht mental einen riesen Unterschied, ob man auf dem Zeltplatz schläft oder irgendwo im Wald. PS: das Naturfreundehaus hat auch gemütlich aussehende kleine Hütten, in denen man übernachten kann und ich meine, auch Zimmer gesehen zu haben. Blick nach Lauenstein in Gewitter-Sturm-Stimmung:
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  13. Hallo an alle, hier wie versprochen der Bericht zu meinen bzw. unseren Erfahrungen auf dem Arizona Trail. Die Bilder werde ich nach und nach ergänzen. Name des Trails: Arizona Trail Von/bis: Grenze Mexiko bis Grenze Utah Länge: 1268 km Zeitraum: 26.02.-22.04.2022 Mitwanderer: Ehemann Getragene Wassermenge: durchschnittlich 1,5-2 Liter, maximal 4,5 Liter Längster Abschnitt ohne Resupplymöglichkeit 180km (Lake Roosevelt - Pine) Tag 1: 19km bis Bathtub Spring Sehr früh mussten wir aufstehen um den Bus nach Tucson zu erwischen, wo uns der Shuttleservice abholen sollte. Zum Glück hat das alles pünktlich geklappt, sodass wir um halb zehn endlich starten konnten. Die Tage zuvor waren mit nerviger Organisationsarbeit vollgestopft, umso mehr wollten wir endlich los und raus aus der Stadt. Da wir keinen Shuttle zum Montezuma Pass bekommen hatten, mussten wir ein paar extra km und hm laufen. Zu den üblichen 12.8km bis zur ersten Wasserquelle kamen dadurch noch 6 weitere dazu. Es sollte ungefähr 2000hm bergauf gehen. Fängt ja gut an. Alle anderen Thruhiker die wir in den nächsten Tagen sehen sollten, sagten der erste Tag sei dr schwierigste. Mein Mann war sich nicht sicher ob wir es am ersten Tag bis zur Bathtub Spring schaffen würden, jedoch blieb kaum etwas anderes übrig, da sich dort die erste Wasserquelle befindet. Die Aussicht entschädigte an dem Tag, schon nach dem ersten Anstieg in Richtung der mexikanischen Grenze war es atemberaubend schön. An der Grenze wurde das übliche Startbild gefertigt und dann ging es wieder hoch. Am Parkplatz befanden sich eine Menge Tageswanderer. Die Aussicht wurde mit jedem hm noch schöner. Ist das überhaupt möglich? Anscheinend ja. Die mexikan. Seite fanden wir übrigens schöner, da dort keine Siedlungen zu sehen waren. Es wurde wärmer und der Anstieg wollte nicht enden. Harry Pottr motivierte zum weitergehen. Endlich! Der Abzweig zum Miller Peak, ein Gipfel den fast alle mitnehmen. Hier hatte man einen fantastischen 360 Grad rundumblick. Kalt und windig war es auch. Doch wir mussten weiter, schließlich waren es noch ein paar km und die Sonne würde bald untergehen. Bald darauf führte dr Weg ca. 3km über alte Schneeeste, die aber so festgetreten waren, dass keine Grödel nötig waren. Die hatten wir aus Gewichtsgründen Zuhause gelassen. Erschöpft, aber glücklich kamen wir bei der vollen Quelle an und machten uns sofot daran das Zelt aufzubauen.
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  14. Nachdem ich jetzt ein paar Wochen hier Mitglied bin und schon ein paar Monate mitlese, möchte ich gern im folgenden einen Trail vorstellen über den hier noch nicht viel berichtet wurde. Ich möchte vorher noch anmerken, dass ich bedingt durch Budget, Wissen und dem was ich schon hatte nicht wirklich ultraleicht unterwegs war, aber dank des Forums ein wenig optimieren konnte. Allgemeines Der C2C verläuft einmal Quer von Küste zu Küste durch drei Nationalparks: die North York Moors, Yorkshire Dales und das Lake District. Dabei gibt es nur einen Abschnitt von circa 35km von Osmotherly bis Richmond, welcher ausschließlich durch flaches Agrarland mit viel Straße führt. Ich habe mich für die Laufrichtung Eastbound entschieden um mir den schwierigsten und schönsten Teil des Lake Districts für den Schluss aufzuheben und würde es auch wieder so tun. Trail: Wainwright's Coast to Coast, Nord England Zeitraum: 07.08.2020 - 17.08.2020 Laufrichtung: Ost → West (Robinhood's Bay, Nordsee → St Bees, Irische See) Distanz: ~300 Kilometer Höhenmeter: ~9000 Wetter: Meist schwüle 25°C, Nachts um 10-12°C Navigation: Guthooks Wandererfahrung vor dem Trip: Forststeig, Kumano Kodo Etappe Startort Zielort Strecke Unterkunft 1 Robin Hood's Bay → Cliffs of RHB [2,5km] wild2 Cliffs of RHB → The Lion Inn [43km] The Lion Inn3 The Lion Inn → Lovesome Hill [43,6km] Lovesome Hill Farm4 Lovesome Hill → Richmond [25km] The Lion Inn5 Richmond → Keld [35,5km] Bunk Barn & Yurds6 Keld → Raisbeck [35,3km] New House Farm7 Raisbeck → Angle Tarn [34,8km] wild8 Angle Tarn -> Borrowdale [29,3km] Chapel House Farm9 Borrowdale → Ennerdale Water [17,6km] wild10 Ennerdale Water → St. Bees [28,9km] New House Farm 0 Anreise Ich nahm den zeitigsten Flug nach Edinburgh und nachdem sich die Einreise trotz Corona sich als völlig unkompliziert darstellte, war ich bereits 40 Minuten nach der Landung schon in der Innenstadt. Dort blieb mir eine Stunde um eine Gaskartusche zu besorgen. Nach den ersten vier von google als "Outdoor shop" ausgewiesenen Läden sank meine Hoffnung auf warmes Essen für die nächsten Tage - dank Corona waren sie entweder geschlossen oder hatten noch keine neue Lieferung erhalten. Erst der letzte Shop auf meiner Liste konnte mir den Tag retten. So schaffte ich haarscharf noch meinen Zug nach Darlington von wo ich in den Zug nach Middlesbrough umstieg. Weiter ging es mit dem letzten Bus des Tages in Richtung des Startpunktes in Robin Hood's Bay, welches wegen eines Unfalls laut Busfahrer komplett von der Außenwelt abgeschnitten war. Immerhin durfte ich mitten auf der Landstraße aussteigen um querfeldein die letzten 5km bis zu meinem Ziel zu bewältigen. 1. Etappe (2,5km) Erst um 8 am Startpunkt angekommen ging es schnell mit den Füßen in die Nordsee und anschließen sofort auf den Weg, die Klippen hinauf um in der letzten Sonnenstunde noch einen Platz zum campen zu finden. Klippen um Robin Hood's Bay Der schönste Spot direkt am Ersten Tag (dem anstrengendsten) nach 18 Stunden Anreise und 2 Stunden wandern. Besser kann es natürlich nicht los gehen und motivieren für die nächsten 9 Tage.
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  15. Vergiss es, sobald gewisse Charaktere hier ein wenig Zuwendung in Form von "Likes" bekommen, kriegen sie nen amtlichen Priapismus wie seit Jahren nicht mehr. Das finden die dann gut und lassen es die Welt wissen.
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  16. Es ist mir zu blöde, tut mir leid!
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  17. @Julia mit Hund Einen Reisebericht, bitte, bitte, bitte!
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  18. Hey Leute, ich hab ja hier mal gemeldet, dass ich meine Erfahrungen hier posten werde. Und tatsächlich hab ich noch eine ganze Zeit lang weiter herum experimentiert. Hier nun also mein Ergebnis: 1. Snugpak Special Forces 1 (1.030 g). Tatsächlich hat mir der Schlafsack extrem gut gefallen. Sowohl der zentrale Zipper, dann vor allem die Haptik, und der weite Schnitt, in dem man sich seitlich recht weit bewegen konnte. Allerdings ist die Version in "regular" schon für Leute mit 1.85 ausgelegt, sodass er mir mit meiner kleinen Größe fast 20 cm zu lang war. Auch der Feuchtigkeitstransport funktioniert sehr gut, ich hab bisher noch in keinem Schlafsack so wenig geschwitzt. Das Klima ist also auch sehr angenehm - was aber auch daran liegen kann, dass er nicht besonders gut isoliert: Snugpak selbst gibt ja 5 °C an, lässt aber offen, wie das zu interpretieren sei. Ich würde das als "Limit" bezeichnen, habe mehrmals mit dem Schlafsack bei leichten Minusgraden im Biwaksack im Freien geschlafen, naja, oder eben nicht allzu viel geschlafen. Mit Tarp und wärmerer Isomatte wäre es bestimmt schon besser gegangen, aber trotzdem - lieber nur mir allen Kleidern an bis + 5 °C einsetzen. Schlussendlich hab ich den Schlafsack wieder verkauft, er war mir für den Temperaturbereich dann doch zu schwer, und es hat mich genervt, dass er mir zu lang war. 2. Marmot Ultra Elite 30 (840 g). Deutlich wärmer, schön weich anzufassen, und aber sehr eng geschnitten. von der Länge für mich mit 1.68 perfekt, aber es kam schon ein ziemliches Wurstgefühl auf. Nach den Quilt-Jahren war das echt nicht zum Aushalten, also musste der wieder gehen. 3. Cumulus Intense (810 g). Nochmal wärmer als der Marmot, würde ich sagen, aber haptisch sehr glatt und dadurch, sowie durch die geringere Dampfdurchlässigkeit (vermute ich) sehr schwitzig. Vom Schnitt her auch eher eng, aber nicht ganz so klaustrophobisch wie der Marmot. Tatsächlich ging es mir beim As Tucas Apex Quilt ja schon immer so, dass ich bei lauen Nächten ziemlich ins Schwitzen gekommen bin - den Quilt kann man aber halt leichter mal eben beiseiteräumen, als den zugezippten Schlafsack. Also sayoonara... 4. Therm-A-Rest Corus Quilt 5 °C (560 g). Nun gab es mal irgendwo stark reduziert diesen Quilt und ich habe zugeschlagen. Was für ein Glück! Bei -5 Grad muss man sich schon gut einwickeln, aber es ging immer noch ganz ok (ich rede nur von mir, eh klar), und bei 10 Grad war es auch noch nicht schwitzig warm. So ein angenehmes Schlafklima! Und das mit der hydrophoben Daune, da war ich ja auch bei der Empfehlung hier im Forum sehr skeptisch....aber das bisschen Tau das ich bisher auf dem Quilt hatte macht ihm deutlich weniger als meinen "normalen" Daunenschlafsäcken. Und das Gewicht ist ein Traum: wiegt die Hälfte vom Snugpak, ist durch den weiten Schnitt gemütlicher und extrem viel wärmer. 5. Therm-A-Rest Vesper 45 (340 g). *hüstel*... Nachdem ich im Corus bei über 10 Grad schon recht warm hatte, ansonsten aber so begeistert von dem Quilt war, habe ich mal den Markt im Auge behalten... und irgendwann fand sich der Vesper 45 auch so deutlich reduziert, dass ich ihn gekauft habe. Bei 5 Grad wird es sehr frisch, aber sonst, also für eigentlich alle Sommernächte ein perfekter Begleiter - und mit einem Drittel Gewicht vom vergleichbaren Snugpak Schlafsack. Für meinen Teil kann ich also sagen, dass die Schlafsacksuche abgeschlossen ist, und überraschenderweise Daune, insbesondere hydrophobe Daune, mir auch auf mein Anforderungsprofil besser passt als Kunstfaser. Danke Euch nochmal für die Tipps!
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  19. Kann natürlich sein - als ich damals genäht habe, habe ich von Apex noch nichts gehört. Bei dieser Jacke war es aber ganz klar so, dass die deutlich schneller platt war als der Daunenkram. Breite des Quilts ist finde ich schon relevant, weil man sonst Zugluft hat, wenn man sich dreht. Zu knapp darf es auch nicht sein.. Was für einen Rucksack nutzt du denn? Ich habe gerade einen Myog Pack mit 28x17 Grundfläche, Höhe 50-65, und kriege da einen fetten Doppelquilt in normalem Beutel und das XMID 2p, sowie Essen für 6-7 Tage (natürlich etwas Volumen optimiert). Für längere Touren könnte ich das Zelt mittels Y-Strap oben drauf schnallen und für kürzere Touren mach ich den Pack mittels seitlichen Kompressionsschnüren und Rolltop kompakter. Finde ich besser als den Quilt zu arg zu knautschen, egal ob Daune oder Apex.. ob ein Pack mit 15 Liter weniger Volumen so viel leichter ist dass man das wirklich merkt? Und das Volumen ist ja auch nicht so relevant wenn man nicht gerade trailrunning machen möchte - abgesehen davon dass es natürlich cool ist wenn man wie ein day hiker aussieht und trotzdem alles mit dabei hat
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  20. Klar wird in der Werbung unglaublich mit Spruechen gedroschen, jeder hat das Grossartigste usw, wenn ich z.B. sehe, wie manche Firmen, die vor ein paar Jahren noch einen Schei** auf Tierwohl, ihre Mitarbeiter, Nachhaltigkeit usw gegeben haben, sich nun absatzfoerdernd das gruene Maentelchen umhaengen, erzeugt das bei mir ein gewisses Zucken im Mittelfinger Aber es gibt ja eigentlich nur 2 Moeglichkeiten, entweder eine Firma steht nicht hinter ihren Aussagen, will also letztendlich ihre Kunden taeuschen, dann koennen sie gerne ihrem Kram behalten, oder sie stehen dahinter und dann bin ich auch bei und dann koennen sie ihren Kram erst recht behalten, mag sein, dass der ein oder andere Ballerspiel-Gamer o.A solche Werbesprueche gewoehnt ist, aber ich trinke meinen Kaffee unterwegs lieber aus ner Titantasse, als aus dem "Schaedel meines Feindes" Was Milchpulver usw betrifft, ja auch mit dem besten Milchpulver o.A. schmeckt es mir nicht so gut, als wenn ich Hafer oder Hafer/Mandelmilch nehme, H-Milch schmeckt mir absolut nicht. Auf Touren mit groesserem Re-Supply-Abstand ist das fuer mich nicht realisierbar, da bleibt es (erstmal ?) bei T&E Vollmilchpulver, auf kuerzeren Touren z.B. wenn ich beim WW-Packraften in A alle paar Tage beim Auto vorbei komme, nehme ich die entsprechende Menge Mandel/Hafermilch o.A. in Schraubdosen aus dem Kuehlschrank im Auto mit OT: (der btw via Powerstation, die via Solarpanel bzw Lima geladen wird), naechste Mal werde ich, wie haeufig zuhause, mal ausprobieren, die Hafer/Mandelmilch dann fuer jeweils einen Fluss selber zurechtzumixen aus Haferflocken & Mandel.
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  21. Gestern habe ich meinen STS Ultra-Sil Event Dry Kompressionssack bei ebay Kleinanzeigen reingestellt, weil mir der ganze Stopf- und Kompressionsvorgang zu nervig war. Er war bei nur einer Tour im Einsatz um meinen Apex EE Convert (22F, -6C) zu verstauen. Bin dann auch noch auf einen anderen Rucksack umgestiegen, bei dem das "Kugelformat" nicht mehr gepasst hat, aber da gibt ja gfs verschiedene Varianten. Hab dann zwischenzeitlich einen Stuff Sack (nicht dry bag) von Zpacks genommen, das ging schneller und passte auch vom Format besser unten in meinen ArcBlast; dry bag, weil die Luft einfacher rausgeht und ich ohnehin noch einen Pack Liner verwende. Inzwischen kommt er einfach "alleine" in einen Pack Liner (TLD) ganz unten in den Rucksack und der Rest obendrauf. Anbei noch 2 Fotos, die zeigen wie es in meinem Falle komprimiert hat, wobei du wsl einen nicht so schwergewichtigen Quilt wie ich als Frostbeule hast .... Re Zerren vs Stopfen: Zerrt man nicht automatisch, wenn man irgendwann in etwas aus einen (Ruck/Stuff/Kompressions-)Sack wieder rausholt? Oder was ist hier gemeint?
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  22. lampenschirm

    Cozy Pot Kleber?

    Panzertape hält bei mir nun seit 2 Jahren einwandfrei.
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  23. RaulDuke

    Dänemark Sheltertour

    Ich nehme am 12.9. lediglich ein Icebreaker Langarmshirt, einen OMM Core Hoodie, einen Outliteside Polartec Alpha Hoodie und eine 150g schwere Windjacke von Decathlon mit nach Dänemark! Ich habe vor von Aggar nach Bulbjerg zu laufen… also schon kurz vor Skagen… Ich erwarte da keinen Frost, also müssten die zwei Hoodies übereinander, unter der Windjacke, ausreichen, abends im Camp. Falls nicht, habe ich noch meinen 167er Apex Quilt von Liteway, den man dank einer Öffnung für den Schädel, auch als Thermo Poncho tragen kann… Beim Wandern werde ich den OMM Hoodie und die Jacke tragen… Für Regen habe ich einen Rucksack-Poncho…
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  24. RaulDuke

    Dänemark Sheltertour

    @shotta51 Die Daunenjacke wird meist nicht „unterm“ Rucksack getragen, sondern nur in Pausen und im Camp. In Bewegung viel zu warm, solange du nicht mitten im tiefsten Winter los ziehen willst…
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  25. @khyal danke für die Blumen, das grenzt ja schon an Werbung
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  26. Als ich mir vor ein paar Jahren den 200er Quilt von As Tucas gekauft habe, habe ich mich sehr über das kleine Päckchen bei der Lieferung gewundert. Ein 1 L-Packmaß bei einem 167er müsste m.E. hinkommen. Um nicht in Gefahr zu laufen, dass das Apex an Loft verliert oder auch sonst durch übermäßige Stopf- und Zerrvorgänge beschädigt wird, würde ich das aber niemals wiederholen. Siehe dazu @Feurio's Erfahrungen (klick) und @derray's Bemerkung (klack).
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  27. Also ich war im Juni auf dem Schleswig-holsteinischen Teil des E1 unterwegs und habe als Rucksack den GG Murmur mitgehabt. Der ist ja relativ klein und ich verwende in der guten Jahreszeit einen Apex 167 Quilt von Liteway. Aufgrund des begrenzten Volumens, habe ich den Quilt in meinem Snoozle Bag von meiner Exped Synmat (ich hatte nur den Snoozle Bag dabei, geschlafen habe ich auf einer gekürzten Exped Flexmat Plus) komprimiert. Hat meines Erachtens keinen Unterschied im Loft des Quilts hervorgerufen… Wie das aussieht, wenn man das 4 Wochen am Stück macht, weiß ich natürlich nicht…
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  28. Geht in Richtung Plauener Spitze?
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  29. dermuthige

    Impressionen von Touren

    Wir waren auf Madeira unterwegs! Zelt, Stöcke und der Rest waren mit dabei und konnten mal wieder Frischluft schnappen. Die schwere Kamera war ebenfalls im Gepäck – meine MYOG-Lösung, mit der ich sie inklusive Wechselobjektiv(en) vor der Brust trage, hat ihren Testlauf erfolgreich bestanden. So, genügend Worte, auf zu den Bildern! Der schöne Wanderweg zwischen dem Pico do Arieiro und Pico Ruivo: Ein bisschen spannende Landschaft auf dem Weg: Die teilweise ganzen Wälder toter Bäume (ist das vom Waldbrand 2016?) in der Nähe des Pico Ruivo machen ganz schön Eindruck: Das Camp unter der Spitze des Pico do Ruivo (Campen ist mit Permit erlaubt) – wir sind das weiße Lanshan 2: Selbst der Star Tracker war auf dieser Tour dabei – und erfreute sich an der klarsten Milchstraße, die ich je mit bloßem Auge gesehen habe: Weiter ging es zum nebligen Lorbeerwald Fanal, mit Permit darf man hier in der Picknick-Ecke zelten, ein reiner Genuss für inneren Fotografen Hier entstand auch mein absolutes Lieblingsbild der Reise – die Kühe sind uns selbst auf der Straße begegnet: Blicke bietet die Insel in Fülle, ich liebe die Flecken hellblauen Wassers: Die Wanderung entlang der Landzunge Ponta de Sao Lourenço offenbart eine völlig andere Natur: Ein kleiner windgeschützter Campingplatz, ich werde fotomüde, ein Handybild muss reichen: 2 Minuten vom Zelt wartet die schönste kleine Badebucht, fast für uns allein, der abendsonnenbeleuchtete rote Felsen spiegelt sich schön im klaren Wasser voller runder Steine:
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  30. Tag 2: an Heinseter vorbei bis kurz vor Rauhelleren Wir stellen fest: wenn Leute bis Mitte 30 mit >20kg Koffern auf dem Rücken durch die Vidda buckeln, handelt es sich um Deutsche, die alles dabei haben, eine Querung planen und im Zelt übernachten. Von der Sorte überholen wir ständig welche. Wenn Leute unseren Alters (Ende 50) mit normalen Rucksäcken unterwegs sind, handelt es sich um Norweger, die ein paar Tage Vollverpflegung in den Fjellhotels geniessen. Wir werden oft für solche gehalten und man wundert sich dann immer, wenn wir am Spätnachmittag an der Hütte vorbei laufen. Wo wir denn noch hin wollten? Das sei zu weit zur nächsten Hütte ... Insgesamt kühl, aber durchwegs trocken. Langsam kriegen wir wieder einen Blick für die Details. Es ist gerade Moltebeeren-Zeit. Viele Norweger gehen extra ins Fjell, um Moltebeeren zu sammeln. Wir stauben auch etliche ab. Hauptsächlich zu finden in etwas sumpfigerem Terrain. Nachts saukalt. Interessanter Lerneffekt: wir haben einen neuen Cumulus Panyam 600 und einen 14 Jahre alten. Der neue mollig warm, der alte sowas von saukalt! Ich muss unbedingt den alten Schlafsack aufbereiten lassen. Waschen, evtl. Füllung erneuern, vielleicht sogar 50g Overfill ... Falls jemand gute Erfahrungen mit Dienstleistern hat: gerne her mit den Tips.
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  31. 7. Etappe (34,8km) Endlich ging es nun in großen Schritten aufs Lake District zu. Die ersten Berge blieben lange als Silhouette im Morgennebel verhüllt, aber auch am Wegesrand war genug zu sehen. Shap Abbey Es folgte der lange Weg um das Haweswater Reservoir und ein harter 600hm Anstieg nach einem langen Tag. Die Belohnung kam jedoch sofort, mit toller Aussicht vom High Street. Nebenbei noch der höchste Punkt auf dem C2C. Gestört wurde die Ruhe nur von Kampfjets und A400Ms, die unten im Tal den Tiefflug übten. Der schönste Übernachtungsplatz (neben den Klippen von Robin Hoods Bay an Tag 1): Angle Tarn
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  32. Einige Bilder: Camp beim Finse-See noch einige Altschneefelder diesen Sommer Wolken quellen vom Fjordtal hoch über die Staumauer bei Rembedalseter sehr schnelle Wetterwechsel von T-Shirt auf volle Montur wegen Starkregen Vøringsfossen Femundsmarka mit Prachtwetter
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  33. Abendessen am Strand Blick von Süden über die Femundregion: links Isteren-See, rechts Femund-See und rechts davon die Femundsmarka mit der Grenzregion nach Schweden rüber (Grövelsjön-Gebiet usw.)
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  34. Immer wieder Sandstrände in der Femundregion dank Eiszeit. Auch hier schnelle Wetterwechsel den ganzen Tag, aber insgesamt sehr gutes Wetter für die Gegend. Etliche Rentiere (meist Mutter mit 1-2 Jungtieren) dieses Jahr. Kritische Menge an Mücken nur an zwei Abenden insgesamt. Noch zwei Kanutage.
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  35. OT: Na dann her mit sexistischer Werbung, anständigen Kerlen im Autospot, wenn Marketing so egal ist. Sorry, aber die Aussage finde ich eher traurig. Generell gesprochen, nicht auf den Kaffee bezogen.
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  36. Bei diesem Berserker Kaffee mißfällt mir diese „Nordische Odin Kacke“ doch sehr…
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  37. Tag 13 (22km) & Tag 14 (22km) Diese Nacht war angenehm warm, ein richtiger Genuss nach den vielen frostigen Nächten zuvor. Diesmal sollte es erneut den ganzen Tag bergauf gehen, insgesamt rund 1600hm. Der Anstieg begann in sanften Kehren bis zum Romero Pass. Ab hier sollte der Trail laut Farout-App ruppiger werden. Das tat er auch, denn er bestand zunehmend aus großem Geröll und der Weg wurde nach dem steilen Anstieg immer schwerer zu erkennen. Es gab zwar Steinmännchen, doch die waren nicht immer überall vorhanden. Während wir bergauf liefen begegneten wir einem Paar, welches uns auf einen kommenden Sturm hinwies. Da wir seit Vail kein Internetempfang hatten, hatten wir nicht mehr an die Wettervorhersage gedacht. So ließen wir uns dazu animieren, selber einen Blick in die Vorhersage zu werfen. So weit oben hatten wir tatsächlich guten Empfang und konnten die Sturmvorhersage selber sehen. Die Markierung in der „Wilderness of Rocks“ mit unzähligen Findlingen und kleinen Bächen war immer mal wieder dürftig, so dass wir uns in dieser Wilderness, die ihrem Namen vollkommen gerecht wird, verliefen. Wir schafften es knapp noch eine Pizza in der Mt. Lemmon Cookie Cabin abzugreifen. Rechtzeitig wollten wir uns auf den Weg machen, um noch ein windgeschütztes Plätzchen für unser Zelt zu finden. Inzwischen war es kalt geworden und der Wind hatte ordentlich aufgefrischt. Doch vorher versuchte mein Mann noch ein Zimmer in Oracle zu reservieren. Dies erwies sich als schwierig: Die einzige Übernachtungsmöglichkeit war eine Ranch mit Zimmerpreisen von 135$ plus Steuern übrig. Ein wahrlich saftiger Preis, aber wir willigten ein, denn den Pausentag brauchten wir nun dringend. Um einen Zeltplatz zu finden, liefen wir nicht bloß aus Summerhaven raus, sondern verließen sogar den AZT, da dieser ausgesetzt über einen Grat weitergehen würde. An einer verbreiterten Stelle am Rand einer Forststraße fanden wir nach 22km ein windgeschütztes Plätzchen. Weiter oben war der Wind inzwischen viel zu stark geworden. Kurz nachdem wir die Isomatten aufgepustet hatten, fing es an zu schneien. Es schneite tatsächlich immer weiter, wenn auch nicht immer gleich stark. Irgendwann muss es aufgehört haben oder drauf geregnet haben, denn der Boden war am nächsten Tag zwar weiß, aber die Schneehöhe gering. Auch der Weg an dem Grat oben am Bergrücken war problemlos zu gehen und die Aussichten weitreichend. Der Abstieg in Richtung Oracle wurde richtig unangenehm für die Füße und die Knie, denn es ging auf einer steilen Forststraße bergab. Weiter unten ging der Weg wieder in einen angenehm zu gehenden Trail über. Von @berghutze bekamen wir den Tipp Trailangel Carole nach einem Fahrservice zu fragen. Dies taten wir auch, nachdem wir nach einer Wanderleistung von 22km den Treffpunkt erst mal nicht gefunden hatten. Sie bot uns nicht nur an uns für ein geringes Entgelt auch zurück zum Trail, sondern auch zu den Einkaufsmöglichkeiten zu fahren, da diese in Oracle weit voneinander entfernt sind. Die Ranch erwies sich als luxuriös ausgestattet. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Resupply-Einkäufen (v.a. im günstigen Dollar General) und dem Verzehr je eines Riesen-Burritos, den es bei einem örtlichen Mexikaner zu erwerben gab.
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  38. Tag 7-9: 2x 27km und 14km Wären wir am Tag zuvor nur ein wenig weitergelaufen, wären wir an der grandiosesten Trailmagic des ganzen Trails angekommen. Es gab nicht nur ganz viele Gallonen Trinkwasser, Essen sondern auch verschiedene 1. Hilfe-Artikel. Mein Mann hat sich in den letzten Tagen schon zwei Blasen an den Fersen zugezogen, doch die Compeed-Blasenpflaster wollten nicht halten. Ich hatte am Vortag auch eine Blase an der Ferse bekommen, doch immerhin hielt das Blasenpflaster bei mir. Er war sehr froh über die Auswahl an verschiedenen Blasenpflastern und ich half ihm zuerst, seine Füße zu verarzten. Anschließend ließen wir uns Zeit um gemütlich in den bereitgestellten Klappstühlen zu speisen. So kann man auch angenehm am km machen gehindert werden. Als wir aufbrechen wollten, kam die Kanadierin von gestern an. Auch heute wurde es wieder heiß und die Schirme kamen reichlich zum Einsatz. Es gab nur wenig Schatten, doch für die Mittagspause fanden wir eine schattige Stelle in einem kleinen fast ausgetrockneten Bachbett. Es fanden sich sogar noch zwei kleine Wasserlöcher, sodass sogar eine Katzenwäsche möglich war. Was für eine Wohltat! Zum Abend hin liefen wir bis zu den "Twin Tanks", die sich als zwei trübe Seen herausstellten, von denen einer ausgetrocknet war. Auf dem vegetationslosen Boden fanden wir eine Stelle fürs Zelt. Der nächste Tag verlief meist durch relativ eintönige leicht wellige Landschaft mit vielen Kakteen und wenig Schatten. Eine gehörnte Eidechse mit oval geformtem Körper huschte ins niedrige Stachelgebüsch. Die Mittagspause verbrachten wir unter dem einzigen Baum in Sichtweite einer Straßenunterführung. Die Pause im Schatten tat gut, es war gar nicht so leicht sich aufzuraffen um weiterzugehen. Am Nachmittag sahen wir die ersten Saguaro Kakteen. Krass, wie riesig die sind! Kurz vor Sonnenuntergang kamen wir bei der La Posta Quemada Ranch an. Da man dort nicht übernachten durfte, aber es sehr bald dunkel werden würde, liefen wir ein Stück zurück und stellten unser Zelt auf plattem Gras auf, wo scheinbar vor nicht allzu langer Zeit bereits ein anderes Zelt stand. Am nächsten Tag wollten wir nach Vail hitchen, um dort im Safeway einkaufen zu gehen. Die ersten zwei Meilen fuhr jedoch kein Auto, sodass wir ein paar extra km machen mussten. Als wir einen Abzweig zu einer mehr befahrenen Straße erreichten nahm uns dann jemand mit. Nach dem Einkauf ließen wir uns es im örtlichen Taco Bell gut gehen und bestellten fleißig, während die Elektronik auflud. Bevor wir gingen bestellten wir erneut je einen Burrito: Abendessen deluxe. Ein Paar mit zwei ATVs, die auf dem Weg zu einem Wochenendausflug waren, nahmen uns freundlicherweise mit und brachten uns zurück zur Ranch. Beide waren ganz erstaunt von unserem Plan bis Utah zu laufen. Sowas verrücktes! Am Nachmittag liefen wir noch 14km durch flache Wüstenlandschaft mit zahlreichen Saguaro Kakteen bis zur Nationalparkgrenze. Dort darf man nur in ausgewiesenen Bereichen zelten. Am Abend zuvor hatten wir uns einen Platz am Manning Camp gebucht und die verbleibenden 21km würden wir ohnehin nicht mehr schaffen.
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  39. Tage 5 und 6: 25km bis Bear Spring und 27km bis Bowman Spring In Patagonia gab es zwei Einkaufsmöglichkeiten. Einen teuren Bioladen und einen kleinen Dorfladen mit normalen Preisen. Wir kauften in beiden etwas ein, den Löwenanteil jedoch in dem günstigeren. Der fünfte Tag versprach anstrengend zu werden, denn es sollte ungefähr 1000hm bergauf gehen. Früh standen wir auf uns machten uns auf den Weg. Der Weg entpuppte sich als Forststraße, die den größten Teil der Höhenmeter bergauf verlief. So war der Weg zwar langweilig, aber wir kamen schneller voran als vorab vermutet. Bei einer von mehreren Wasserquellen machten wir eine ausgiebige Mittagsrast, denn auch heute war es wieder so warm und sonnig, dass wir seit halb zehn mit den Schirmen liefen. Die halfen enorm gegen die Hitze. Erst die letzten hm zum Pass wurde der Weg wieder zu einem Trail. Dieser war schmal und relativ stark bewachsen, sodass wir ohne Schirme liefen. Oben angekommen war es endlich kühler und wir gönnten uns den ersten Elektrolytdrink. Der half tatsächlich die Konzentrationsfähigkeit zu steigern, nachdem diese nach dem langen Anstieg ziemlich gelitten hatte. Nun waren es nur noch wenige km bis zur nächsten Quelle, wo auch tolle Zeltplätze sein sollten. Dort angekommen zeigte sich, dass unsere Wahl hervorragend war, war das Wasser klar und kühl und genügend Platz für viele Zelte. Wir blieben die Nacht über aber alleine, obwohl nachts jemand mit Stirnlampe am Zeltplatz vorbeilief. Am nächsten Tag ging es nach einer vergleichsweise warmen Nacht (kein Frost!) gemächlich eher eben über eine Art Höhenweg bis es zu einer Dirtroad runterging. Dort war auch schon der nächste Bach mit frischen, klaren Wasser. Viel mussten wir also nicht tragen. Das erste Highlight des Tages war ein interessantes Gespräch mit einer deutschend Langzeitreisenden, die den Arizonatrail kurz vor Corona angefangen hatte und ihn 2022 beenden wollte. Das zweite Highlight war eine gemeinsame Mittagsrast mit einer Kanadierin, die den AZT ebenfalls komplett laufen wollte, aber "nur" etwa 20km pro Tag gehen wollte. Wir schafften die ersten Wochen auch nur so etwa 25km, obwohl wir erst kurz vor Sonnenuntergang unser Zelt aufstellten. Ansonsten verlief der Weg auch mal durch lichten Wald und bot immer mal wieder schöne Aussichten auf die umliegenden Hügel. Zum Ende hin wurde uns dann doch das Wasser knapp. Laut App sollte die Bowman Spring offtrail sein, doch es war kein aktuelles Kommentar da. Wir verließen den Wald und stiegen in einen steil abfallenden Canyon ab um dort kein Wasser zu finden. Nervigerweise war die Vegetation dermaßen dornig, dass unsere Beine durch die erfolglose Suche nach Wasser total zerkratzt waren. Also ging es wieder zurück auf den Weg. Da die Sonne bereits am untergehen war, platzierten wir unser Zelt direkt am Weg an einer flachen Stelle. Das Wasser war knapp, reichte aber gerade so. Als Trostpflaster bekamen wir einen schönen Sonnenuntergang zu sehen.
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  40. Tag 2. Reuberghütte - Ith-Holzen. 33km Als ich aufwache, ist es schon lange hell und zu meiner größten Freude sind um mein Zelt herum überall Sonnenflecken. Ich kann also meinen Espresso im morgendlichen Wald zwischen lauter Sonnenflecken trinken. Dies ist einer der schönsten Moment auf der ganzen Wanderung. Wie immer frühstücke ich nichts und packe erst zusammen, als das Koffein meinen Kopf erreicht hat. Dieses langsame Wachwerden im Wald morgens ist das Größte für mich. Und dann schaut euch nochmal dieses schöne Hütte an, wie sie im Morgenlicht dasteht: Die ersten zwei Kilometer geht es durch den Wald, auf Forststraßen, die hier immer noch schöner sind als bei mir daheim. Erst später heute wird es welche geben, die dann so langweilig sind wie ich sie kenne. Danach treten der Hund und ich aus dem Wald raus und für viele Kilometer werden wir jetzt eher am Waldrand laufen und immer in die grünen Täler schauen können. Ungefähr so wie hier (sagte ich schon, dass das Wetter prächtig ist?): Schon bald laden Bänke ein, sich am Waldrand hinzusetzen und auf Delligsen herunterzuschauen. Aber die ersten 5km sind noch nicht geschafft und so laufe ich weiter. Immer in der Hoffnung, dass auch später noch welche kommen. Und ich hab Glück: kurz nach km 5 kommt noch eine letzte Bank und ich kann - schon wieder in der Sonne - frühstücken. Auf Delligsen selber hatte ich mich eigentlich gefreut und eine kleine Mahlzeit eingeplant. Aber mir war nicht bewusst, dass es schon so schnell kommen würde und ich quasi gerade erst gefrühstückt haben würden. Naja. So ein Highlight ist das Dorf dann auch nicht und so verschiebe ich die Mahlzeit aufs nächste Dorf. Nach Delligsen geht es erstmal 2-3km den Berg rauf. Nicht steil, aber kontinuierlich: Ich vertreibe mir die Zeit mit dem Anstiegs-View meiner Garmin-Uhr, den ich bislang komplett ignoriert habe. Aber eigentlich ist es sehr hilfreich zu sehen, wie der Anstieg ausfällt und wie weit man ihn schon gemeistert hat. Und ruck zuck bin ich dann oben und erfreue mich an weiteren wunderbaren Ausblicken vom Waldrand auf die Ebenen mit ihren Dörfern, grünen Wiesen und blauem Himmel. Kurz bevor es nach Kaierde runter geht, liegt noch eine Hütte am Wegesrand, die perfekt für einen zweiten Kaffee ist. Während ich meinen Espresso trinke, versuche ich die "Gipfel" einzuordnen und überlege, wo mich der Weg jetzt wohl lang führt. Und dann kommt doch tatsächlich ein nettes Pärchen um die Ecke der Hütte und hat eine Karte dabei. Ganz altmodisch (sie beäugen meine Karte am Handgelenk auch ziemlich skeptisch). Aber sie kennen sich hier aus wie in ihrer Westentasche und können mir sofort zeigen, wo ich langlaufen werde und dass der große Halbkreis, der mich erwartet, mich einmal durch den Hils führt. Immerhin: einen Teil des namen-gebenden Höhenzugs lerne ich jetzt endlich kennen. (Der zweite Teil, den Ith, werde ich morgen den ganzen Tag laufen). Als sie hören, wo ich noch hin will, erschrecken sie fast, denn es sind jetzt noch 20km mit etlichen Höhenmetern. Jetzt wird mir auch etwas mulmig und ich mache mich lieber auf den Weg, runter nach Kaierde. Solltet ihr den Ith-Hils-Weg am Wochenende laufen, würde ich euch unbedingt das Café empfehlen. Leider hatte es zu, als ich dran vorbei kam, aber das ist wohl eine Genossenschaft, die jeden Freitag Kuchen backt, den es dann am Wochenende zu kaufen gibt. Aber auch sonst ist Kaierde ein nettes Dörfchen mit kleinem Bachlauf durch die Ortsmitte: Nach 20km erreiche ich Grünenplan und schlinge hungrig Schnitzel, Pommes und Salat in einem Schnell-Imbiss runter. Es gibt zwar auch eine gehobenere Gaststätte dort, aber die hatte eine Konfirmations-Gesellschaft da und war völlig unter Wasser. Mit Entsetzen stelle ich außerdem fest, dass ich meine Tage bekommen habe und keinerlei Hygiene-Artikel dabei habe. Puh. Es wird echt Zeit, dass diese öffentlich zugänglich sind! Ich weiß, dass wir hier ein überwiegend männliches Publikum auf dem Forum haben, aber da müsst ihr jetzt durch! Jetzt muss ich auf das Angebot von @dennisdraussenzurück kommen. Und tatsächlich hilft er mir aus der Patsche und versorgt mich. Ich bin extrem dankbar für diesen Menschen, der so großzügig mit seiner Zeit und seiner Unterstützung ist. Danke, Dennis! Da ich außerdem in der Zeit, in der ich auf ihn wartete, die zweite Tafel Trailmagic-Schokolade aufgegessen habe, bin ich jetzt voller Energie für den nächsten Anstieg: Es geht das erste Mal durch Nadelbaumbestände und es riecht ganz prächtig. Oben angekommen, zeigt sich aber auch der Nachteil dieser Nadelbäume: sie sind in einem der letzten Stürme mächtig geschädigt worden. Mir öffnet sich eine Fläche völliger Zerstörung. Später werde ich auch feststellen, dass wegen dieser Schäden eine Umleitung eingerichtet wurde, aber irgendwie gab es von meiner Seite aus keine Schilder oder ich hab sie nicht gesehen. Aber es bestand jetzt auch keine Gefahr für mich. Vieles war schon geräumt und gestapelt - es war halt einfach nicht schön. Was allerdings durch diese Zerstörung möglich war: den Weg der letzten Tage UND den des kommenden Tages vor sich ausgebreitet zu sehen. Was für eine Aussicht! Ich gehe in Gedanken nochmal durch die Erlebnisse der ersten Etappe und denke: da drüben ist der Leineberglandbalkon, da ist mein Lieblingshöhenzug und da hinten hab ich geschlafen. Und ich schau mir den Ith an, den man von hier in seiner ganzen Länge sehen kann. Wahnsinn. Vor mir liegen jetzt noch 10 km und so langsam merke ich es auch. Doch jetzt kommt als nächstes erstmal der Wilhelm-Raabe-Turm. Ich hab ja schon geschrieben, dass man hier nicht so gut sehen kann wie vom Lönsturm des ersten Tages (leider ist die Datei zu groß, sonst hätte ich auch das Bild hochgeladen). Aber huuui, ist die Konstruktion gewagt! Wer Höhenangst hat, sollte nicht auf den steigen! Die letzten Kilometer ziehen sich dann für mich. Die Forststraßen sind jetzt nicht mehr so schick und die Beine werden schwerer. Ich halte Ausschau nach einem Schlafplätzchen, aber die bewaldeten Hänge sind doch alle ziemlich steil. Und die Aussicht auf eine Dusche auf meinem heutigen Campingplatz treibt mich auch voran. Spoiler: die waren schon abgestellt, als ich kam und hatten außerdem nur kaltes Wasser... Also weiter. Eine letzte Rast. Noch ein bisschen Schokolade, das Wasser austrinken. Zu meiner Erbauung geht es kurz vor Schluss nochmal ordentlich hoch. Das ist natürlich nicht gerade das, was man sich wünscht am Ende eines langen Wandertages, aaaaber das ist ein absolutes Top-Klettergebiet und ich stelle mir vor, wie ich hier klettere, und schaue den Kletterern hinterher, die gerade von einem langen sonnigen Tag zurück zu ihren Bussen schlendern. Man kann sogar eine Höhle besichtigen, die Rothensteinhöhle. Das gönne ich mir dann doch noch und genieße die Abendstimmung in diesen Kletterfelsen: Und dann ist es auch nicht mehr weit bis zum Campingplatz. Die schauen nicht schlecht, als ich so spät mit Rucksack und Hund auftauche, denn eigentlich sind sie nur Freitag bis Sonntag Mittag da. Dann, wenn die Kletterer hier pennen. Aber ich darf trotzdem ein Plätzchen buchen und finde einen trockenen Boden unter einem ausladenden Baum. Der Rest ist recht feucht durch die frisch gemähte Wiese. Ich wasche mich noch mit kaltem Wasser (yeah) und esse eine Portion Buchweizen-Bulgur und dann ist Hiker-Feierabend! Ein letztes Bild noch vom heutigen Tag, denn es gab mal wieder wunderschöne Waldwege: Wartet, noch eins, aber dann ist Schluss:
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  41. Tag 1. Lauenstein - Reuberghütte. 27km Morgens um 8h ist es vorbei mit der Nachtruhe: ein Hochzeitsgast dreht die Gassi-Runde, lässt seinen oder ihren Hund mein Zelt beschnüffeln und meine Hündin springt quer über mich, um das in den Griff zu kriegen. Danke auch. Noch nen Moment liegen bleiben und dann die geliebte erste Handlung im Zelt: nen Espresso kochen. Nachdem ich ihn die letzten Male aus dem Kochtopf getrunken habe, ist dieses Mal eine Melanin-Tasse mit dabei. Soso gut. Der Edelstahlkocher ist natürlich nicht mit dabei, stattdessen bester Instant-Espresso von Naturata. Kann ich wärmstens empfehlen. Mit dem Espresso macht sich auch das Gefühl der Freiheit breit, das ich an meinen Wanderungen so liebe. Man hat alles dabei, mehr braucht man nicht. Ich liebe es, meine Sachen in vielleicht 15 Minuten zusammen packen zu können und dann bereits auf dem Weg zu stehen: heute Richtung Salzhemmendorf, Marienhagen und Brunkensen. Ich bezahle noch meine Unterkunft und mache einen Abstecher auf die Toilette, um die Zähne zu putzen und mich zu waschen. Dann geht es los. Es nieselt, windet und ist ziemlich kühl, während ich die ersten Kilometer durch Lauenstein und die nachfolgenden wenig aufregenden Felder trotte. Ich probiere auf dieser Wanderung auch ein weiteres neues Teil aus und zwar einen arcteryx delta hoody. Dank meines Temperatur-Loggers - auch ein Tip aus dem Forum - weiß ich genau, wie kalt es ist. 13-14 Grad. Der Hoody ist zwar leicht, aber auch kalt für diese Temperaturen. Ich fröstele also bis ich mich daran erinnere, dass man die meiste Wärme über den Kopf verliert. Also ziehe ich mir die Kapuze über und nach 1-2 Kilometern in Bewegung ist mir dann doch warm. Wenig später erreichen wir Salzhemmendorf und ich reflektiere darüber, ob ich die dortige Therme nicht irgendwie in die Wanderung hätte einbinden können. Aber eigentlich halte ich nur an, weil es hier einen Stand mit Erdbeeren gibt Ich frage, ob ich eine Handvoll kaufen kann - und bekomme sie einfach geschenkt. Während ich sie genieße, schwätzen wir ein wenig. Doch ich habe eine "Regel", die besagt, dass ich nur alle 5km eine Pause machen darf. Die habe ich mal eingeführt, als sich meine Wanderungen ewig zogen und sich die vielen Pausen einfach nicht gut anfühlten. Also weiter. Und quasi exakt an der 5km-Kilometer-Marke kommt die Sonne heraus und es bietet sich eine Bank fürs Frühstück an. Die Frühstücksbank: Als hätte ich es geahnt, geht es danach so richtig los mit dem Ith-Hils-Weg: ein single trail führt in den Wald hinein und es geht durch jede Menge Boulder hindurch den Thüster Berg hinauf bis zum Kanstein. Wir begegnen keinen anderen Wanderern. Nur wir, der Wald und die Felsen. Zwischen den Felsen erhascht man manchmal einen Blick in die nächste Ebene und die fernen Sprenggeräusche des Steinschlags begleitet einen. Oben: single trail in das erste Waldsütck. Unten: Felsformation am Kanstein Der Höhepunkt des Aufstiegs ist der Lönsturm. Der Hund kommt mit hoch, aber irgendwann ist es ihr zu luftig und die letzten Etagen steige ich alleine rauf. Die Leute haben den Turm nach und nach immer höher gebaut, weil die Buchenwälder so gut wuchsen und gediehen. Im Gegensatz zu manch anderem Turm, geht der Lönsturm über die Wipfel hinaus und man hat einen weiten Blick in die Nord-Ost-Ebene. Panorama-Blick vom Lönsturm: Danach geht es erst auf weichen Wegen und schließlich auf einem Forstweg weiter. Selbst die sind hier schöner als anderswo, finde ich. Außerdem kann man auf ihnen mal weiter auftreten und den Blick schweifen lassen. Auch meine Gedanken schweifen hin und her, während sich das Ende dieses Höhenzuges mit Marienhagen nähert. Der nächste Höhenzug ist für mich das Highlight dieser Etappe. Zunächst geht es weiter auf breitem Forstweg bis zum Leineberglandbalkon. Das ist eine neue und unglaublich schicke Hütte mit einem Wahnsinns Ausblick. Das wäre sicherlich auch eine prima Übernachtungsmöglichkeit, vor allem, weil laut @dennisdraussen hier die Morgensonne reinscheint. Den Ith-Hils sieht man von hier zwar nicht, aber dafür die Ebene, die sich nach Nord-Osten öffnet. Da die 15-km-Marke überschritten ist, "darf" ich hier Pause machen und etwas essen. Kurze Zeit später gesellen sich 4 E-Biker dazu, immerhin mein zweiter Kontakt des Tages! Sie packen gekühltes Bier aus. Als sie meine neidischen Blicke bemerken, bekomme ich sogar einen Teil angeboten! Wir reden dann noch über den Hund, ihre Packtaschen und Labbis im Allgemeinen. Auch wenn ich introvertiert und gar kein Fan von Smalltalk bin: DAS eignet sich immer als Gesprächseinstieg. Nach der Pause verschmalert sich der Weg zu einem single trail und zieht sich über viele Kilometer (4? 6?) durch lichte Buchenbestände. Die Sonne zaubert Flecken auf den weichen Boden, der Wind weht leicht und die Vögel machen sich bemerkbar. Irgendwann lege ich die EVA 3mm auf den Boden und mich obendrauf. Die Hündin rollt sich am Rucksack ein und ich schaue in die Baumwipfel, die im Wind hin und her schwingen und den Blick auf blauen Himmel mit einigen Wolken frei geben. Die Gedanken werden langsamer, dann seltener und schließlich ist gar nichts mehr. Mein Highlight: der Duinger Berg Am Ende dieses zweiten Höhenzugs steige ich nach Brunkensen ab, das man aber nicht betritt. Hier bin ich mit @dennisdraussen verabredet. Ich gestehe, dass ich es durchaus creepy fand, dass er die ganze Zeit wusste, wo ich in etwa bin oder schlafe, aber meine Sorge ist völlig unbegründet: er entpuppt sich als ziemlich netter Typ. Wir finden sofort tausend Themen zum Reden, angefangen von Politik, über Kinder, bis natürlich hin zum Wandern und Gear. Leider hat er nicht allzu viel Zeit, aber er begleitet mich die letzten knapp 4 km zur Hütte hoch. Ich bin hoch erfreut, dass ich noch immer nicht kaputt bin, denn ich bin dieses Jahr erst 2x über 20km gelaufen und auch das ohne Rucksack. Also hatte ich berechtigte Sorge, dass 27km etwas ehrgeizig sein könnten. Oben an der Hütte packt Dennis noch 2 Tafeln Schokolade und Wassernachschub aus: meine erste Trailmagic! Ich freu mich total und die erste Tafel ist dann auch gleich weg. Ich überlege, ob ich noch weiterziehe. Immerhin ist morgen der Tag noch länger und ich könnte vor-arbeiten, jetzt, wo ich noch fit bin. Aber dann entscheide ich mich doch zum Bleiben und schlage mein Zelt in Sichtweite der Hütte auf. Dank Dennis hatte ich den Hüttenbesitzer vorher kontaktiert und die Erlaubnis dazu. Im Rückblick war das eine sehr gute Entscheidung. Es kommt nämlich kein Mensch mehr vorbei und Stück für Stück komme ich zur Ruhe. Nichts mehr leisten müssen, den Tag Revue passieren lassen. Als es dämmert, liege ich im Zelt und schaue mal wieder in die Baumwipfel. Ich muss meine Ausrichtung fürs Jahr sowieso gerade anpassen und so denke ich lange darüber nach und notiere mir die neuen Gedanken bis die typische nächtliche Ruhe des Waldes einkehrt. Das erste Mal im Wald schlafe ich auch richtig gut - das liegt glaub ich daran, dass ich vorab die Erlaubnis hatte.
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  42. Auch hier noch mal die Info nach erfolgreichem Test in Afrika bei der Kilimanjaro Besteigung: Der Quilt hat sich fünf Nächte bei gemessenen! Temperaturen im Zelt von 0 Grad Celsius / 30 Grad Fahrenheit bestens bewährt. Temperatur im Inneren lag bei kuscheligen 23 Grad Celsius im Fußbereich. Insofern habe ich sehr entspannt mit Boxer, Liner Socken und kurzem Shirt schlafen können. (+ Buff für den Kopf) Zelte waren dabei Doppelwandig und mit zwei Personen belegt:
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  43. 3. Etappe (43,6km) Weiter ging es in der Früh, bevor die wahrscheinlich verkaterten Engländer in den Zelten neben mir erwachten. Der Pub war noch verschlossen und so musste ich meinen Wasservorrat mit dem stark eisenhaltigen Moorwasser auffüllen. Dabei platzte der Beutel vom Sawyer, was mich wirklich ärgerte. Kurzes googlen führte natürlich hier aufs Forum und mir wurde klar, dass das wohl verhersehbar war... Die erste Hälfte des Tages war wieder von aufgescheuchten Moorhühnern und Hasen geprägt. Die sind einfach fast unsichtbar und jagen einem immer wieder den größten Schreck ein. Gegen Mittag erreichte ich dann die Grenze des Hochmoores. Der Weg in ständigem auf und ab über 3 Hügel und man trifft auf sehr viele Tageswanderer. Hier schön zu sehen das prägende Flachland links, die drei Hügel der Clay bank und das Hochland der North York Moores im Hintergrund. Nach diesem wunderschönen Abschied, steigt man selbst wieder in die "zivilisierte" Ebene herab. Dort hat man dann circa 45km Flachstrecke über Straßen und Ackerland vor sich, was natürlich auch das wild campen schwierig macht. So pushte ich bis zur Lovesome hill farm, wo ich nach einem Empfang mit Vollanzug und Fieber messen im Garten unter den Apfelbäumen schlafen durfte. Ich hatte übrigens 28°C an der Stirn, was die Bäuerin unkommentiert hinnahm.
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  44. 2. Etappe (43km) Weiter ging es am nächsten Tag schon gegen vor 6, weil mein Camp direkt neben dem viel begangenen Weg lag und ich keinen Ärger wollte. So ging es die nächsten Kilometer im Sonnenaufgang entlang der Klippen, bis ich endgültig der Nordsee den Rücken zu wand und durch einen der trostlosen Trailerparks in Richtung Landesinnere abbog. (Immerhin konnte ich dort Wasser schnorren) Beseelt von dieser wahnsinnig schönen Morgenstimmung ohne auch nur eine Menschenseele zu treffen ging es weiter durch kleine Dörfer, vorbei an größeren Höfen bis man sich plötzlich im grünsten aller Täler wieder findet. Übrigens einer der sehr wenigen Abschnitte in dem es in England Wald gibt. Von hier ging es dann hinein in die North York Moors. Eine beeindruckende "Mondlandschaft" in der ich ständig von Moorhühnern und Massen an Hasen erschrocken wurde, wenn diese einen halben Meter entfernt plötzlich aus dem Gebüsch sprangen oder flatterten. Nach 35km wurde mein ursprünglicher Plan, im Moor zu übernachten, von meinem Durst auf ein lokales Bier verworfen und so kämpfte ich mich die letzten 8 Kilometer bis zum Lion Inn, einem wunderschönen Pub mitten im Nationalpark.
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  45. Tja, so schnell ist man wieder im Alltagsstress! Da bin ich doch bald schon wieder einen Monat hier und habe es noch immer nicht geschafft, die Tour revue passieren zu lassen. Wozu so eine Grippe doch gut sein kann - endlich ist es so weit! Wer Fragen hat, fragt, ansonsten kommen die einzelnen thematischen Abschnitte Stück für Stück. Vorbereitung: Gab's nicht viel, der Gedanke ist eher spontan entstanden. Hatte eh geplant, wandern zu gehen, allerdings eher in Richtung Lykischer Pfad. Als dann ein Freund recht kurzfristig für ein paar Monate beruflich nach Tokyo musste und fragte, ob ich ihn nicht in seinem für tokyoter Verhältnisse opulenten Firmenappartment (zwei! Zimmer) besuchen möchte, fing ich ~1,5 Wochen vor Urlaubsbeginn in ein paar freien Momenten an zu recherchieren, ob sich Wandern und Japan nicht irgendwie kombinieren lassen. Zunächst eher Ernüchterung - ich hatte nicht viel Zeit, im Netz zu forsten, das gros der Infos war auf Japanisch, was ich aus mir zugänglichen Seiten rausziehen konnte, war ein längerer Tempelpfad, der eher nach Jacobsweg und midlife-crisis klang und etliche Tages- und Rundwanderwege, die man nicht mal eben ohne Zeit und Sprachkenntnisse zu einer längeren Route zusammenkombiniert - damn! Ich war schon kurz davor, mir einzugestehen, dass das ganz so spontan wohl doch nichts wird, als mich @German Tourist auf Liz Snorkel brachte, bei der ich zum ersten Mal vom Tokaido las. Klang gut, vor allem auch für kurzentschlossene wie mich manageable: - Nun denn - Tokaido also - Tokyo - Osaka, 1697km - Gut markiert und präpariert - klingt nicht verkehrt in einem Land, in dem man kein einziges Schild lesen kann - Kein logistischer Kraftakt, da alle paar Tage Optionen zum aufstocken gegeben sind - auch nicht verkehrt, alles andere wäre nicht mehr planbar gewesen - Und dazu noch wenig frequentiert, abgelegene Dörfchen, tolle Natur - yay! Als ich dann noch über ein minutiös geführtes Blog und vor allem den dazugehörigen GPS Track stolperte, fühlte ich mich einigermaßen in der Lage abzuschätzen, was einen erwartet - und vor allem durch den GPS Track auch beruhigt, was die Sprach- und Schriftbarriere angeht. Der Trail hat eine Website, wie so viel Info, aber leider nur auf Japanisch, auf Mails wird aber zumindest auf Japenglisch geantwortet. Also Flug gebucht, so gut es ging noch Infos über lokale Gegebenheiten zusammengetragen, für UL-Verhältnisse eher etwas over the top gepackt (gear review folgt am Ende) und dann ging's auch schon los.
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  46. Kaffeepulver in die Tasse, heißes Wasser drauf, setzen lassen, trinken
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