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Ultraleicht Trekking

Fitness Level in der Gruppe | Gemeinsam unterwegs


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Hallo in die Runde,

nach einer herrlichen, lange geplanten einwöchigen Tour sitze ich auf der Rückreise in einem Hotel. Eigentlich sollten wir hier zu dritt sitzen, meine beiden Mitwanderer sind jedoch Mitte Tag 2 ausgestiegen - Stimmung gut, aber körperlich überfordert. Keine Wilde Sache, aber bei 5+ Monaten Vorbereitungszeit, Investition in Reise und Equipment etc. natürlich schade für die beiden.

Wie gleicht ihr euch bei der Tourenplanung ab, um innerhalb der Gruppe zu drastische Unterschiede in Sachen Fitness zu vermeiden? Gibt es galante Hinweise, sich vielleicht doch noch einmal der körperlichen Eignung zu widmen, ohne gleich "Gib mir 10, du Made!" zu brüllen?

Bearbeitet von Ausgebuffte_Hund
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Hi, bei mir kommt es darauf an, ob ich meine Mitwanderer und deren Konstitution gut kenne oder nicht. Neulinge nehme ich erst einmal auf eine 3-Tage-Tour mit moderaten Tagesetappen mit, um sie an das Hobby heranzuführen. Bei erfahrenen Wanderern schaue ich, ob die Etappenvorstellung, das Gehtempo etc. passen. Ist das nicht der Fall, wäre eine größere Tour für mich kaum vorstellbar. Ich gehe größere Touren generell lieber alleine.

Ich bin davon überzeugt, dass es wenig bringt, anderen meine Wünsche und Vorstellungen einer Tour aufzuzwingen. Man darf nicht vergessen, dass wir als UL'er auch eher die Sonderlinge sind und Tagesetappen von 30+ km nicht bei jedem unter "Spaß" verbucht wird.

Bearbeitet von baskerville
Grammatik
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Bleibt die Frage, warum die beiden überfordert waren.

War tatsächlich die Tour zu anspruchsvoll, für die zwei?

Wollten sie zu viel? (Geschwindigkeit, Höhenmeter oder Kilometer am Tag)

Oder war es der Antrieb, mit dir, du scheinst ja der fitteste der Gruppe gewesen zu sein, mithalten zu wollen?

Wenn es ganz einfach an der Tour selbst lag, d.h. man hat sich einfach selbst überschätzt, zu viele Höhenmeter oder Strecke, ist es ja einfach. 

Man mach das nächste Mal eine etwas einfachere Runde.

Falls es das Mithaltenwollen ist, geht das im Falle der Geschwindigkeit auch ganz einfach. 

Es ist extrem anstrengend, schneller zu gehen, als was deine Tagesform hergibt.

Gleichzeitig ist es umgekehrt, langsamer zu gehen, als du eigentlich kannst und willst. 

Hike your own Hike, will sagen, man verbringt morgens die ersten Km und nachmittags, bzw abends, die Zeit im Camp gemeinsam, geht aber auf dem eigentlichen Trek getrennte Wege… (also geschwindigkeitsmäßig, natürlich nicht unterschiedliche Wege!)

Was war es denn für eine Tour und waren deine Mitwanderer erfahrene Wanderer?

Bearbeitet von RaulDuke
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Ich glaube viele haben bei dem Wort "Wandern" etwas ganz anderes im Kopf als das, was vermutlich einige von uns hier im Forum betreiben. Ich kann da nur von mir selbst ausgehen und ich ballere jedes Wochenende 30-50km am Stück + Höhenmeter hier im Harz.

Wenn ich jedoch so zurück denke an meine Kindheit und Jugend, dann war das Wandern eigentlich ein moderates Gehen über höchstens 20km mit gelegentlicher Einkehr in irgendwelche Biergärten.

Was ich damit sagen will: Habt ihr im Vorfeld eigentlich geklärt, was genau Wandern für euch jeweils ist? Vielleicht haben die auch gar nicht damit gerechnet, dass du das durchaus sportlich angehst. Der Gedanke ist vielleicht absurd, weil ja auch deine Freunde die Streckenplanung im Vorfeld kennen sollten und sich daraus einiges ableiten lässt, aber vielleicht ist es ja dennoch ein Grund.

Ich persönlich gehe es eigentlich an wie Baskerville. Ich teste vorher anhand einiger Tagesetappen wie wir miteinander harmonieren. Wenn die Abweichungen zu groß werden, dann kommuniziere ich das klar. 

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Meiner Erfahrung nach ist es gar nicht unbedingt immer die körperliche Belastbarkeit, die jemanden zum Aussteigen zwingt, sondern die mentale. Wenn man sich ein Ziel setzt und es unbedingt erreichen will, dann blendet man auch mal den einen oder anderen Schmerz aus. Andere haben das Ziel vielleicht nicht so vor Augen und für sie kann der gleiche Schmerz dann einen viel höheren Stellenwert einnehmen. Sie geben dann lieber auf, als sich dem weiter auszusetzen. Soll heißen: "wer will findet Wege, wer nicht will, findet Ausreden".

Bearbeitet von kai
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Dass zwei Personen, oder gar drei einen identischen „Bewegungsbedarf“ haben, würde an ein Wunder grenzen. Vom Geh-Rhythmus ganz zu schweigen.
Wenn man sich auf ein Tagespensum einigen kann, gäbe es die Möglichkeit, sich bei Tagesende oder bei einer gemeinsamen Pause an einem festgelegten Punkt zu treffen.
Für die Langsameren würde das bedeuten, früher zu starten oder länger zu laufen. Für die Schnellen wäre der deal am Treffpunkt länger zu warten. Wenn es in das gemeinsame Tourkonzept passt, könnte der/ die Schnelle dann schon mal eine Kleinigkeit kochen und sei es nur einen Tee für die Ankömmlinge.

btw. Beim Paddeln in der Gruppe flitzt bei uns der Schnellste immer mal wieder nach hinten, um ausgelastet zu sein. ;-)

VG. -wilbo-

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Eine Wortmeldung von der anderen Seite des Spektrums: ich bin wegen gesundheitlicher Probleme eher der langsame Part bzw. derjenige, der nicht über eine Woche 30km+/Tag runterreißen kann. Nachdem ich sehr schmerzhafte Erfahrungen damit gemacht habe, mit jemand schnelleren über Tage mithalten zu wollen, halte ich es inzwischen so, dass ich Mehrtagestouren alleine mache. Ausnahme: im Sommer geht es mit meinem Bruder auf den Padjelantaleden, er kennt mich und mein Wanderverhalten aber halt auch, seitdem ich laufen kann. Das Ding ist: für den langsamen Part ist es ja mindestens genauso ärgerlich, wenn man die Tour nicht (gemeinsam) beendet, dementsprechend führt meiner Meinung nach kein Weg an einem möglicherweise schonungslosen "Vorgespräch" vorbei, egal wie gut ihr die andere Person im Alltag kennt und denkt, sie einschätzen zu können (mich hat z.B.: mein bester Freund "kaputt gelaufen"). Aus eigener Erfahrung kann ich nämlich auch sagen, dass Tagesetappen zum testen kein guter Indikator sind.😬
Stattdessen sollte sich jede Person  im Vorfeld seiner Grenzen und Vorstellungen bewusst werden bzw. diese allein austesten. Ob man dann am Ende trotzdem gemeinsam geht und im Zweifel nur Camps & Pausen gemeinsam verbringt, ist eine andere, weiterführende Frage...

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Planung ist das eine - was man konkret gemeinsam macht, das andere. Das Gemeinsame richtet sich aus am Schwächsten. Erst vor Ort kann man konkret gucken, was geht und was nicht. Touren von einem stationären Ort aus sind da variabler (Wege...). Ansonsten kann man die Gehzeiten in die Länge ziehen (solange hell ist) und muss sich sicher sein, wobei man "Schwächere" allein lassen kann und wie lange (Orientierung, Technik, Notfallverhalten?). Man trifft dann früher oder später wieder aufeinander, was völlig ok ist. Es sollte halt komplett abgeklärt sein und gehört bei mehrmonatiger "Vorbereitung" dazu. Erfahrung: "Superfitte" scheitern gerne wenn ahnungslos. 

Man muss auch einschätzen können, wo bügelt man drüber (X möchte trotz prima Regenausrüstung lieber nicht nass werden) und wo nicht (X neigt bei Nässe erfahrungsgemäss zu sofortiger Lungenentzündung). Das ist ganz schön viel Verantwortung und nervenaufreibend, was man alles einschätzen können muss (insbesondere halt auch die Selbsteinschätzung anderer beurteilen können). Wie reagiert man auf Überraschungen? Stresserhöhend oder beruhigend? Wie barsch darf man sich als informeller Nicht-Leiter ausdrücken? Bis hin zu Rucksackkontrolle vor Abreise.

Ich war jetzt die erste Woche meiner Reise aus sozialem Anlass in einer Gruppe unterwegs und in einem Gelände, wo ich vor 15 Jahren das letzte Mal war und noch nie zu dieser Jahreszeit. Also hatte ich ausser 2 Paar Steigeisen und zwei Pickeln auch noch 5 Paar Grödel, 3 Thermosflaschen und 6 Sitzmatten im Rucksack und einmal Stöcke mussten vor Ort noch angeschafft werden. Zweieinhalb Tage hatten meine Freundin und ich frei von der Gruppe, in der eine Person ü 80 war und eine jüngere Person ü 35 Kg Übergewicht hat, Bluthochdruck, Medikamente dagegen nimmt, gleichzeitig viel Bier trinkt und sehr eigenwillig ist, also gern mal auch trotz Dunkelheit stundenlang zurückbleibt und verschwindet, weil es irgendwo was zu gucken gibt. Hiess: Stirnlampenkontrolle und ...warten... (eyesroll), bis der Kollege wieder am Forstweg war und dann egal. Ist an dem halben Päärchentag mit, wir 15 Uhr los, direktesten Weg 700 Hm hoch, weitgehend weglos, oben winterlich, glatt, gefahrenträchtig ohne Spikes (hatte er nicht bei) und als wir oben waren, war Sonnenuntergang und er noch nicht zu sehen... Dann grosse Krise, weil er im Abstieg an uns vorbeistapfte und nach oben wollte, Geh-rhythmus mit zahlreichen Hinpurzlern, weil Gelände halt schottischer Bewuchs, noch vor den Schwierigkeiten (Geröll, überfroren, Pulverschnee, starker Wind, Windchill) . Grosse Schreierei und wildes Rumgestikuliere - relativ lange ergebnislos, dann so schnell wie möglich gemeinsamer Abstieg bis zum Forstweg/Strasse und wir in die Dunkelheit verschwunden. Für den schon mehrfach gegangenen Weg zur Hütte hat er dann zwei Stunden länger gebraucht..., geht auch nicht ans Phone. Aufregend, letzten Endes alles ok, und beeindruckend, dass er es so weit geschafft hatte, hätten (auch) wir nicht erwartet.  

Ansonsten: die Wege gegangen, die alle gehen konnten. Auch schön. Und einen Tag weglos auf den nächstgelegenen Aussichtsrücken, vielleicht 400 Hm insgesamt, Sonnenschein und mit Rumguckpause, Teetrinken, Fotos machen alle 40, 50 Hm (die ich brauchte, um zu gucken, wie kommt man am einfachsten weiter, Stück vorgehen, checken usw.). Beim Abstieg diskret enge Begleitung (wegen Auffangen-Können falls Stolpern). War ein super Tag für alle. 

An den getrennten Tagen den anderen Vorschläge gemacht, Richtungen gezeigt, erwartete Gehzeiten besprochen, jeweils verschiedene Möglichkeiten, wo es konkret immer noch genug an Weg und Entscheidungen gab. Bei Bus-tag Treffpunkt und Umkehr-Uhrzeit für Rückweg besprochen. Usw. usf.. Es war total erleichternd für mich, als wir nach der Woche alleine weiterreisten! Und die Woche war schön für alle. Weil alles auch flexibel geht und viel mehr geht als man so dachte.

Rechtlich muss man aufpassen, dass man nicht in eine Führer-Rolle hineinwächst. Also unbedingt defensiv planen. Irgendwas erreichen zu müssen, ist immer falsch. Wenn der letzte Bus weg ist, muss man halt die Kneipe erreichen und auf ein teures Taxi warten. Das brachte z.B. bei älterem Teilnehmer das Problem mit sich, dass er keine verwendungsfähige Geldkarte besitzt und kein Smartphone ... (und es gab noch einen 21 Uhr Überraschungsbus, den wir gemeinsam nahmen - und dann ab Bushaltestelle die Stunde guten dunklen Weg bis zur Hütte liefen, zu Hause schon unvorstellbares Abenteuer ...).

 

Bei Touren mit geführtem Programm (z.B. Sektions-Ausbildungstouren DAV) werden Kranke ggf. sofort nach Hause geschickt (Anzeichen von Höhenkrankheit), zu Schwache auch, wenn Mit-Rumstehen bei Inhalten halt nicht geht, weil bestimmte Hochtouren-Strecken im Programm sind. Und mit dem Wetter wird defensiv umgegangen. 

Bearbeitet von t123
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vor 36 Minuten schrieb wilbo:

btw. Beim Paddeln in der Gruppe flitzt bei uns der Schnellste immer mal wieder nach hinten, um ausgelastet zu sein. ;-)

Man muss ja nicht staendig aneinanderkleben, wir haben schon haeufiger Mehrtagestouren in wilden Mix zwischen Kajaks, Canadier, Packrafts gemacht, genau wie Manche gerne spaeter aufbrechen, dann sieht man sich halt ab einer Pause oder erst nachmittags am Campplatz.

Oder kenne ich auch von frueher von gemeinsamen MRD-Alpentouren, dann faehrt man halt ein paar extra Kreise, wenn man nicht damit leben kann, einfach relaxter unterwegs zu sein, mit manchen Heizern sind wir auch einfach nicht mehr gefahren, weil wir keinen Bock drauf hatten, die irgendwann in Teilen aufzusammeln

Beim Wandern ist es entsprechend eigentlich auch kein super Problem, die Schnelleren haben es leichter, die muessen nur warten, kommen aber nicht in Stress, wichtig ist, drauf zu achten, dass auch die Langsameren genuegend Pausen bekommen.

Solange alle relaxed sind und das Draussen / Unterwegs sein und der Spass darin im Vordergrund steht, gab es da noch nie Probs, im Zweifelsfall laufen dann schon mal die Schnelleren die Aussenrunde und die Langsameren nehme die direkte Runde, heutzutage mit Mobil-Kommunikation ist das doch meist kein Proib, ausser z.B. in einem Fall "ich rufe zurueck, stecke gerade bis zum Bauch in einer Schneewehe"

Was nicht gut klappt, ist das mit Leuten zu machen, bei denen das sportliche km-Machen im Vordergrund steht, das fuehrt dann leicht zu Stress, wenn nicht alle dasselbe Tempo haben.

Joo das Thema mehr Erfahren / Garantenstellung ist in D, A ein echtes rechtliches Problem, da kommt man auch mit irgendwelchen unterschriebenen Klauseln nicht raus, ist auch mit ein Grund, weswegen ich z.B. beim Paddeln einme gewisse Mindestausruestung zur Pflicht mache...

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vor 5 Stunden schrieb khyal:

Man muss ja nicht staendig aneinanderkleben, ...

OT: Ich hätte sea-kayaking schreiben sollen. Da ist das Tempo in der Gruppe Dauerthema.
Auf Binnengewässern ist das natürlich auch entspannter.

Bearbeitet von wilbo
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vor 1 Stunde schrieb wilbo:

OT: Ich hätte sea-kayaking schreiben sollen. Da ist das Tempo in der Gruppe Dauerthema.
Auf Binnengewässern ist das natürlich auch entspannter.

War jetzt von mir nicht negativ gemeint, eher dass es auf dem Wasser entspannter ist, klar, wenn ich Newbies bei habe, bleibe ich nah dabei und ab WW2 eh, da kann es ja immer mal sein, dass man ein Boot, Paddel oder mittels Wurfsack Paddler aufsammeln muss oder selber nach einem Schwimmer aufgesammelt wird :mrgreen:

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Am 26.3.2024 um 08:26 schrieb kai:

Meiner Erfahrung nach ist es gar nicht unbedingt immer die körperliche Belastbarkeit, die jemanden zum Aussteigen zwingt, sondern die mentale. Wenn man sich ein Ziel setzt und es unbedingt erreichen will, dann blendet man auch mal den einen oder anderen Schmerz aus. Andere haben das Ziel vielleicht nicht so vor Augen und für sie kann der gleiche Schmerz dann einen viel höheren Stellenwert einnehmen. Sie geben dann lieber auf, als sich dem weiter auszusetzen. Soll heißen: "wer will findet Wege, wer nicht will, findet Ausreden".

Das impliziert aber ganz stark, dass eine gewisse Strecke zu schaffen (womöglich noch in einer gewissen Zeit) das absolute Ziel ist. Für viele ist beim Wandern das Ziel aber eine schöne Zeit in der Natur zu verbringen. Und dann ist auf Teufel komm raus durchquälen vielleicht einfach nicht die beste Idee.

Vor einer Tour die Ziele abzuklären, kann also durchaus Sinn machen. Möglicherweise bietet die Route auch Umwege/Abkürzungen, um verschiedene Gehtempi auszugleichen.

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Am 26.3.2024 um 07:29 schrieb Ausgebuffte_Hund:

Hallo in die Runde,

...

Wie gleicht ihr euch bei der Tourenplanung ab, um innerhalb der Gruppe zu drastische Unterschiede in Sachen Fitness zu vermeiden? Gibt es galante Hinweise, sich vielleicht doch noch einmal der körperlichen Eignung zu widmen, ohne gleich "Gib mir 10, du Made!" zu brüllen?

am 2. tag schon abzubrechen... kann selbstverständlich passieren.

für mich würde ich sagen, dass ich mit niemandem ne woche oder länger losziehen würde, mit dem ich nicht regelmässig mal unterwegs bin. den ich einzuschätzen weiss, was nicht nur seine physische sondern auch seine mentale leidensfähigkeit angeht. und wie man sich gemeinsam aus sonem 'loch' wieder rausmotiviert/-manövriert.

wenn man 5 monate zeit hat sich vorzubereiten... und dann am 2. tag die grätsche macht^^ tja, falsch vorbereitet - alle drei. ich denke man sollte vor der reise die letzten 1-2 monate mindestens 1x die woche gemeinsam mit den leuten mit denen man los will tagesetappen machen. und diese wandertage sollten ein bischen mehr in der intensität und schwierigkeit sein, als man dann während der 5 tage jeden tag erwartet bzw plant.

will man nicht, dass am 2. tag schon abgebrochen wird, dann geht das nicht, wenn man nicht weiss wie die anderen drauf sind. vor allem wenn die dinge ungemütlich werden :) sprich, nicht nur bei sonnenschein, sondern vor allem auch raus gehen mit denen, wenn es draussen wirklich ungemütlich, kalt, windig und nass ist. in extremen lernt man sich noch am besten kennen. kommt aber auch drauf an, wer die anderen sind. wenn das leute mit wandererfahrung sind, dann braucht man das wahrscheinlich eher nicht so intensiv.

wandern ist nicht 3-4 stunden spazierengehen und dann ab ins hotel^^ wenn man sich aber mal die ganzen touristischen wege und empfehlungen der tagesetappen von den wandervereinen und tourismusgedöns so anschaut, dann vermutlich doch? wenn da tagesetappen im mittelgebirge mit 17km empfohlen werden... ich denke viele hier im forum machen da grad mal die erste pause^^

Bearbeitet von ptrsns
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Wenn ich mit Freunden wandern gehe, steht für mich die gemeinsame Zeit im Vordergrund und entsprechend versuchen wir uns immer am schwächsten Glied zu orientieren und in der Streckenplanung flexibel zu sein. Wenn ich alleine unterwegs bin ist das dann entsprechend anders. Klingt total schade, dass ihr das nicht in Betracht gezogen habt und deine zwei Freunde die Tour sogar abbrechen mussten. 
 

Bearbeitet von gerritoliver
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@ptrsns

OT:

Der Begriff Wandern, ist nicht festgelegt!

Ich bin schon öffters in um die 20Km Etappen gewandert und bin dann zünftig eingekehrt. 

Wieso soll das kein Wandern sein?

Du hast die Deutungshoheit?

Mit Nichten, würde ich sagen!

Für mich kann Wandern oben genanntes sein, oder halt 40Km am Tag… oder 50Km, wenn man es denn will!

Für mich ists immer so ne Frage, mit der Leidensfähigkeit. 

Immer diese verbissenen Kämpfernaturen… 

Warum soll ich leiden? Warum soll irgendwer leiden? In seiner Freizeit? Im „Urlaub“? 

Mir ein Rätzel!

Wahrscheinlich ein genau so großes Rätzel, wie für dich die Frage, wie menschen 4 Stunden „Spatziergang“ als Wandern bezeichnen…

Nix für ungut, aber darauf mußte einfach reagiert werden… 

 

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Nur so nebenbei - fall ich nicht gerade mit einem schönen Mädchen unterwegs bin (OK, ich alter Knochen ›Fitnessfaktor‹ mach noch mal ein Witz) bin ich froh, alleine unterwegs zu sein. Ich sehe das so wie für mich in der Arbeitswelt. Ich möchte niemand über mir und niemand unter mir haben. So möchte ich auch draußen auf keinen warten und niemand soll auf mich warten müssen. Das ist Unabhängigkeit pur.

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Am 26.3.2024 um 07:29 schrieb Ausgebuffte_Hund:

Wie gleicht ihr euch bei der Tourenplanung ab, um innerhalb der Gruppe zu drastische Unterschiede in Sachen Fitness zu vermeiden?

Unterschiede werden sich nie vollständig vermeiden lassen. Der eine mag besser bergauf sein und der andere besser bergab oder hat mehr Ausdauer ist dafür aber nicht so schnell wie der andere auf kürzeren Strecken. Hier kann man nur als stärker/erfahrener auf die anderen Rücksicht nehmen und darauf achten, dass das Tempo angenehm ist und dass sich während des Tages vernünftig verpflegt wird. Bei 3 Leuten sollte das eigentlich noch gut machbar sein.

Was man natürlich auch machen kann, wie andere vorgeschlagen haben, ist, die gemeinsame Ausrüstung nicht gleichmäßig zu verteilen, sondern ja nach Leistung. Übertreiben sollte man aber auch hier nicht. (2-3 kg mehr können schnell unangenehm werden).

Bei der Planung benutze ich gerne das Fitness-Level-Tool von Komoot, um sinnvolle Tagesetappen zu planen. Mehr als 6h Gehzeit mit leistungsschwachen Personen will man sich an einem Tag eigentlich nicht antun. Mit großzügigen Pausen ist man dann sowieso schnell über 8h unterwegs. Und wie andere schon gesagt haben: flexibel planen und täglich anpassen. Es kann ein bisschen frustrierend sein, wenn man nicht so weit kommt, aber das Ziel ist es, es zusammen zumachen und Zeit miteinander zu verbringen und sich nicht an seine körperlichen Grenzen zu bringen. (In der Regel :P)

Die erste Etappe sollte auch entspannter sein, damit man erst mal reinkommt und dem Körper eine Chance gibt sich an die Situation anzupassen.

Am 26.3.2024 um 07:29 schrieb Ausgebuffte_Hund:

Gibt es galante Hinweise, sich vielleicht doch noch einmal der körperlichen Eignung zu widmen, ohne gleich "Gib mir 10, du Made!" zu brüllen?

Grundsätzlich sollte man immer so viele Barrieren wie möglich abbauen.

Am einfachsten ist es, wenn man mit denen den einen oder anderen Wandertag macht. Am besten so, dass die nur ihre eigenen Sachen mitnehmen und vorbereiten müssen (Kleidung und Verpflegung). Du planst die Route und die Logistik für den Tag.

Wenn du nicht in der Nähe wohnst, kannst du auch Routen von einem gut erreichbaren Punkt aus für die planen.

Ansonsten regelmäßig nachfragen, wie das Training läuft und wenn man das Gefühl hat, dass die Person nichts/nicht genug macht, darauf hinweisen, dass das, was geplant ist, nicht einfach ist. Da hilft natürlich auch, wenn die Person Strava oder Komoot benutzt um die Aktivitäten aufzuzeichnen. Und wenn deine Kollegen etwas (gut) machen, dann lob sie, denn Lob tut gut. (positive reinforcement)

 

Bearbeitet von Sastom
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Am 26.3.2024 um 07:29 schrieb Ausgebuffte_Hund:

Hallo in die Runde,

nach einer herrlichen, lange geplanten einwöchigen Tour sitze ich auf der Rückreise in einem Hotel. Eigentlich sollten wir hier zu dritt sitzen, meine beiden Mitwanderer sind jedoch Mitte Tag 2 ausgestiegen - Stimmung gut, aber körperlich überfordert. Keine Wilde Sache, aber bei 5+ Monaten Vorbereitungszeit, Investition in Reise und Equipment etc. natürlich schade für die beiden.

Wie gleicht ihr euch bei der Tourenplanung ab, um innerhalb der Gruppe zu drastische Unterschiede in Sachen Fitness zu vermeiden? Gibt es galante Hinweise, sich vielleicht doch noch einmal der körperlichen Eignung zu widmen, ohne gleich "Gib mir 10, du Made!" zu brüllen?

Wenn ich Touren gehe mache ich keinen Wettbewerb daraus.

Wenn einer von dreien meint er müsste unbedingt voran laufen aus welchen seltsamen Gründen auch immer, dann ist das Ergebnis halt das, was Du jetzt hattest

Was machst Du, wenn Du mal 'nen schlechten Tag hast, z.B. Krankheit, Soll man Dich dann zurück lassen, denn schließlich müssen die maximalen km geschrubbt werden?

Das wär nicht meine Art, Urlaube zu verbringen.

Da bei Euch 2 von 3 nach nur 2 Tagen abbrechen mussten war die Planung offenbar völliger Mist. Wer war dafür verantwortlich?

Bearbeitet von Cephalotus
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Vielen Dank allen für die Rückmeldungen, da sind viele Denkanstöße dabei.

Natürlich mache ich mich, das kam vielleicht in meiner Frage nicht ausreichend durch, keinesfalls von Schuld frei. Wünschenswert wäre auf jeden Fall eine gemeinsame Tour gewesen, insofern meine Hoffnung auf ein paar gute Erfahrungswerte und Ratschläge, wie ich hätte Planung und Vorbereitung anders angehen können, um das Erlebnis für alle zu verbessern.

Die Rahmenbedingungen, einhergehend mit den zu erwartenden Schwierigkeiten, der Länge der Tagesetappen, Möglichkeiten zu Streckenanpassungen usw. wurden im Vorfeld gemeinsam diskutiert. Ein Teil dieser Diskussion war eindeutig die Notwendigkeit, sich körperlich auf die Tour vorzubereiten. 

Gemeinsame Übungstouren im Vorfeld waren, bedingt durch unterschiedliche Wohnorte, leider nicht möglich. Unabhängig davon waren wir bereits ein paar Mal gemeinsam unterwegs und sind uns unserer Unterschiede im Leistungsprofil bewusst - offenbar nur nicht genug.

 

Am 28.3.2024 um 21:13 schrieb RaulDuke:

@Ausgebuffte_Hund

Wo wart ihr eigentlich, das man für eine Woche, ein halbes Jahr planen muss??

 

Hardangervidda, Wintertour 

 

Am 30.3.2024 um 09:50 schrieb Cephalotus:

Wenn ich Touren gehe mache ich keinen Wettbewerb daraus.

Wenn einer von dreien meint er müsste unbedingt voran laufen aus welchen seltsamen Gründen auch immer, dann ist das Ergebnis halt das, was Du jetzt hattest

Was machst Du, wenn Du mal 'nen schlechten Tag hast, z.B. Krankheit, Soll man Dich dann zurück lassen, denn schließlich müssen die maximalen km geschrubbt werden?

Das wär nicht meine Art, Urlaube zu verbringen.

Da bei Euch 2 von 3 nach nur 2 Tagen abbrechen mussten war die Planung offenbar völliger Mist. Wer war dafür verantwortlich?

Ich weiß nicht, ob du dich hier auf meinen ursprünglichen Beitrag beziehst - falls ja, sind das ein paar steile Annahmen.

Um auf die letzte Frage einzugehen: die ganze Gruppe. Da liegt ja der Knackpunkt: es geht mir nicht darum, Schuld zuzuweisen, sondern innerhalb einer Gruppe (die in diesem Fall auch befreundet ist) konstruktive und positive Möglichkeiten zu finden, sich auf ein (hohes) Level zu ziehen. 

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