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Ultraleicht Trekking

MYOG KUNSTFASER-OVERQUILT LURCHI


nitram

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Die Idee, einen Daunenquilt bei Kälte mit hoher Luftfeuchtigkeit durch einen Overquilt aus Kunstfaser vor Kondens zu schützen, hat mich angesprochen. Die Vorstellung, daß die warme, feuchte Luft aus dem Daunenquilt erst im außen gelegenen Overquilt in der weniger empfindlichen Kunstfaser kondensiert, klingt verlockend. Da ich nur spärliche Erfahrungsberichte finden konnte, habe ich den Entschluss gefasst, mir einfach einen selbst zu nähen, um es auszuprobieren zu können.  Heute möchte ich das Nähergebnis vorstellen, testen konnte ich es noch nicht.

Inspiriert hat mich das Modell, das leomax96 vor einiger Zeit hier im Forum vorgestellt hat.

Materialen von Extremtextil Außenstoff Ripstop-Nylon, daunendicht, m. Kisscoating, ultraleicht, 7den, 22g/qm schwarz, Innenstoff Ripstop-Nylon, PTX Quantum AIR, 45g/qm gelb, Isolation Climashield Apex Endlosfaser Isolation 67g/qm.

Die Wahl für den eher schweren Innenstoff habe ich aufgrund der hohen Atmungsaktivität getroffen, ein Mesh als Alternative schien mir weniger geeignet.

Ich habe mich für eine kurze geschlossene Fußbox entschieden, um den Loft der Daunen nicht zu gefährden und seitlich je fünf kleine Schlaufen angebracht, um den Overquilt, je nach eingesetzem Daunenquilt, am jeweiligen Matratzenbefestigungssystem lose zu fixieren.  Ob das überhaupt notwendig sein wird, muss die Praxis zeigen. Der Overquilt endet seitlich direkt auf der Isomatte, ich habe keine Reserve für ein „unterschlagen“ eingeplant.

Die Maße sind 180 cm in der Länge, 120 cm in der Breite an der breitesten Stelle, die Fußbox hat einen Durchmesser von 34 cm und wiegen tut das Ganze inkl. Packsack 266 Gramm.

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(Und ja, ich befürchte, dass ich am Ende doch bei einem VBL lande.)

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Mal platt gesagt eine Plastiktuete im Schlafsack, dass der Koerperschweiss nicht den Schlafsack anfeuchtet und falls der Taupunkt im Winter im Schlafsack liegt, zu Eis wird, sondern Du halt im eigenen Saft liegst :mrgreen:

Ist fuer normale Wintertouren in West / Suedeuropa nicht noetig, aber wenn Du z.B. laenger in Nord-Skandinavien im Winter unterwegs bist oder ne Polar-Expedition machst, ist das Teil eine Moeglichkeit

Ich kann die Dinger nicht ab, da die das gute Daunen-Schlafklima zunichte machen...

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Ich habe mal ein wenig recherchiert über die Temperaturbereiche von Apex. Hier im Forum sind einige Tabellen und Formeln zu finden. Meist hören die Informationen bei Apex100 auf. Und hierfür wird ein Temperaturrating von ca. 20 Grad Celsius genannt. Interessanterweise nennt Adventurexpert auf seiner Seite für Apex67 ein temperature rating von 11 Grad Celsius und As Tucas für seinen Sestral Quilt aus Apex100 8 Grad Celsius.

Apex67 wird bei Extremtextil mit einer Dicke von 7mm angegeben, wenn ich meine Reststücke nachmesse sind das ca. 10mm im Durchschnitt. Setze ich das in WILBOs Faustformel 17,5-(3,5 x Loft in cm) ein ergibt sich als T lim ein Wert von 14/15 Grad Celsius und nach 23,5-(3.5 x Loft in cm) für T comf 20/21 Grad Celsius. Ich würde schätzen bei Nachttemperaturen unter 20 Grad wird es schnell eng mit Apex67.

Das Gewicht würde für einen klassisch geschnittenes Quilt mit seitlich Reserven zum unterschlagen eher zunehmen, allerdings wäre die für mein vorgestelltes Overquilt verwendete Fußbox für ein "Sommerquilt" wohl nicht zwingend notwendig.

Vielleicht hift das ja ein weinig.

Bearbeitet von nitram
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  • 1 Monat später...

Ich plane (neben dem möglichen Mindshift-Clon :razz:) ein ganz ähnliches Projekt: Ein synthetisches Overquilt, um über die Daune zu legen. Bei mir wird's Apex 100 über den Cumulus X-Lite 350. Da ich dafür ebenfalls wenige konkrete MYOG-Erfahrungsberichte finden konnte, frage ich mal dich:

  • Hat das mit der Fußbox geklappt, dass sie groß genug ist, um die Daune nicht einzudrücken? Sie müsste ja auf einen Umfang von 106cm kommen, wohingegen die meisten offenen Quilts unten 110 cm breit sind, selbst ohne als Overquilt gedacht zu sein
  • Sind die 120cm ebenfalls breit genug? Oder geht es dir gar nicht um die Wärme, sondern nur um das Kondenswasser, weshalb du die Breite eingespart hast? 

Die Gewichtseinsparung deiner Lösung lockt mich, aber ich möchte auch die Wärme des Quilts mitnehmen :D 

Sowieso: Tolles Ergebnis! Durfte das Quilt mittlerweile raus an die frische Luft? :)

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vor 9 Stunden schrieb dermuthige:

Oder geht es dir gar nicht um die Wärme, sondern nur um das Kondenswasser, weshalb du die Breite eingespart hast?

Aber das ist doch am Ende dasselbe? Wenn es kühl genug wird, verschiebt sich die Kondensationszone nach innen... Das Ziel ist ja gerade, die Oberfläche des Daunenschlafsacks so warm zu halten, dass die Kondensation erst weiter aussen stattfindet (in der KuFa).

Ich verstehe das Problem schon und glaube auch, dass es nicht nur auf Wintertouren auftritt, sondern bereits bei Nachttemperaturen nahe beim Gefrierpunkt... Falls man den Schlafsack tagsüber nicht ab und zu wieder gut durchtrocknen kann, z.B. weil es dauernd regnet oder man keine Zeit dafür hat, baut sich so die Feuchtigkeit langsam auf und die Daune beginnt irgendwann zu klumpen...

Ich würde mir die Frage stellen, was das Verhältnis (Gewicht, Wärme) von Overquilt und Dauenquilt ist. Zwei Quilts bedeutet ja auch 4 Lagen Stoff, und Packvolumen. Wie gross ist denn der verbleibende Vorteil gegenüber einem rundum-sorglos KuFa-Quilt?

 

 

 

 

 

 

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vor 1 Stunde schrieb ULgeher:

Das Ziel ist ja gerade, die Oberfläche des Daunenschlafsacks so warm zu halten, dass die Kondensation erst weiter aussen stattfindet (in der KuFa)

Recht hast du! Hab in dem Moment nicht ganz logisch gedacht :D Meine Frage bleibt aber: Sind die 120cm breit genug, um den Schlafsack ganz abzudecken? Ohne Gefahr zu gehen, dass er die Daune eindrückt, wenn er festgebunden ist. Ich hab bisher keine Erfahrung mit Quilts, aber ein EE Revelation in Regular ist z.B. 137cm breit, und als Overquilt empfiehlt EE sogar eine Nummer Größer, das sind dann 147cm. 

vor 1 Stunde schrieb ULgeher:

Wie gross ist denn der verbleibende Vorteil gegenüber einem rundum-sorglos KuFa-Quilt?

:D Ich hab's nicht durchgerechnet – ein rundum-sorglos-Paket ist sicherlich mehr UL. Aber diese Variante kann ja auch modular eingesetzt werden, also den Quilt als Sommerdecke. 

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  • 4 Wochen später...
Am 22.3.2022 um 22:38 schrieb dermuthige:
  • Hat das mit der Fußbox geklappt, dass sie groß genug ist, um die Daune nicht einzudrücken? Sie müsste ja auf einen Umfang von 106cm kommen, wohingegen die meisten offenen Quilts unten 110 cm breit sind, selbst ohne als Overquilt gedacht zu sein
  • Sind die 120cm ebenfalls breit genug? Oder geht es dir gar nicht um die Wärme, sondern nur um das Kondenswasser, weshalb du die Breite eingespart hast? 

Hallo und gleich mal entschuldigung für die späte Rückmeldung, ich hatte zwischenzeitlich Urlaub und viel Arbeitsbelastung vor- und nachher und kommen erst nun zum antworten. Die Fußbox hat einen Umfang von 106cm und sowohl mein WM Nanolite als auch mein Katabatic Gear Sawatch passen gefühlt gut rein, ohne dass ich den Eindruck habe, dass hier eine Komprimierung der Daunen stattfindet. Die geringe Breite resultiert aus folgender Überlegung:

 

overquilt.jpg.d7bda65be500d2d6fbde55c2240fe3ad.jpg

Ich habe keine Zugabe zum Unterschlagen berücksichtigt und das Quilt direkt auf "kurzer Strecke" am Strapsystem mittels Minikarabinern von 30mm befestigt. Um bei Bewegungen keinen großen Zug auf die Schlaufen, Nähte und auch Daunen auszuüben kommen hier kleine Gummiringe zur Anwendung. Einen optimalen "draftfreien" Abschluss wie beim Quilt selbst wird man so sicherlich nicht erreichen können. Meine Hoffnung und Vermutung wäre, dass das Kondensthema hierdurch nicht maßgebleich eingeschränkt wird, sofern es denn überhaupt funktioniert.

 

Am 22.3.2022 um 22:38 schrieb dermuthige:

Durfte das Quilt mittlerweile raus an die frische Luft?

Jein, ich konnte es auf Mallorca vorletzte Woche, wohlwissend das das nicht die Voraussetzungen für einen idealen Test sind, in Kombination mit meinem WM Nanolite ausprobieren. Das Handling an sich hat gut geklappt, auch die Dimensionierung scheint okay, die Abdeckung des Halsabschnitts ist so geht so. Eine trockene Nacht bei 7 Grad empfand ich als mit dieser Kombination ganz angenehm, in einer sehr feuchten, sehr windigen zweiten Nacht bei ähnlichen Temperaturen wurde mir zu warm und ich habe mitten in der Nacht das Overquilt zurückgeschlagen. Kondens war kein Thema.  Deswegen Jein, frische Luft ja, Erkenntissgewinn ?.

Das angesprochene Packmass ist schon eine Überlegung wert, ebenso die doppelte Stoffmenge. Ich habe mich auch schon bei der Recherche nach einem As Tucas Sestrals Quilt ertappt, um

Am 23.3.2022 um 08:17 schrieb ULgeher:

Wie gross ist denn der verbleibende Vorteil gegenüber einem rundum-sorglos KuFa-Quilt?

diese Frage aufzunehmen.

Ich werde mein MYOG-Overquilt weiterhin als sehr liebgewonnene Hülle beim Sofachillen und für einen Powernap zwischendurch nutzen und bei nächster Gelegenheit auch wieder mit nach draussen nehmen, vielleicht kann ich dann konkretere Aussagen treffen.

 

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