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Ultraleicht Trekking

Welche Mittel helfen wandernden Veganern gegen Nährstoffmangel? Habt ihr Erfahrungen mit Mischungen?


wanderpfau

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Grundsätzlich finde ich es sehr vernünftig sich Gedanken darüber zu machen, wie man Mangelerscheinungen vorbeugen kann. Das machen die meisten Menschen nicht und in der Gesamtbevölkerung sind, soweit ich weiß, milde oder ausgeprägtere Mängel durchaus auch bei Menschen, die alles essen, nicht gerade sooo selten. Das heißt aber nicht, dass man sich bei einer Tour sorgen zu machen braucht.

Man muss bei Vitaminen, glaube ich, nicht jeden Tag den Tagesbedarf decken, sondern es sollte halt im Laufe einiger Tage ausgewogen sein. Bei Vitamin B12, was Veganer unbedingt supplementieren sollten, kann man mit Hilfe eines gut gefüllten Körperspeichers wohl eine gute Weile auskommen, bevor es zu Symptomen von Vitaminmangel kommt. Ich persönlich supplementiere gezielt für meinen Bedarf mit Plantoflexx. Bei Multivitaminpräparaten aus der Drogerie hätte ich auch kein so gutes Gefühl, vor allem nicht bei längerer Einnahme. Da ergänzt man zwar, aber nicht gezielt. Und es geht ja nicht nur darum, dass es nicht zu Mängeln kommt, sondern auch darum, dass man nicht zu viel von bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen zu sich nimmt. 

Bearbeitet von wookiee
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Das mit dem Schafsauge war (selbst-)ironisch gemeint...mir ist nämlich völlig klar, dass ich auch nicht wirklich zu 100% bereit bin, Land und Leute "kennenzulernen". Ich glaube auch nicht, dass dies als Veganer unmöglich ist. Allerdings ist es glaube ich in Ländern Südostoasiens deutlich einfacher, da dort die breite Bevölkerung rein aus finanziellen Gründen vegan isst und Fleisch Luxus bedeutet (was es auch sein sollte...). In Frankreich ist es viel schwieriger sich vegan zu ernähren. Versteh mich nicht falsch, ich bin eine absolute Verfechterin der vornehmlich pflanzlichen Ernährung (zumindest der vegetarischen), aber ich denke, dass jede Ernährungsform, die bestimmte Lebensmittel/Lebensmittelgruppen "verbietet" auf Reisen Probleme bereiten kann. Und wie schon gesagt, auf den französischen Alpenhütten, in denen ich zuletzt zu Gast war, hätte es keine vegane Essenalternative gegeben...die Alternativen waren Fleischgericht oder Käsefondue. Und das ist ja zunächst einmal eine reine Beschreibung des Istzustandes mit dem man sich bei der Tourenplanung auseinandersetzen muss. 

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Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen! Also wenn ich es richtig verstanden habe, kann es durchaus sein, dass das über einige Wochen problemlos klappt, aber es hängt auch vom Land ab. Und wenn ich das richtig im Kopf habe, sind vegetarische Produkte nicht immer gleichwertig, wenn es um die Nährstoffe geht. Aber das hängt, schätze ich, auch von Mensch zu Mensch ab. @wookiee dein NEM wäre mir in der Apotheke noch nicht aufgefallen. Was hat es damit auf sich?

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Moin,

ich bin würde die Frage stellen, ob es eine Hüttentour oder eine Wandertour mit Selbstversorgung ist? Wo geht es hin? Was für Temperaturen erwarte ich und wie sieht das Höhenprofil aus? 

Eine Hüttentour ist, wie schon oben gesagt wurde, ggf. schwierig, da die Berghütten nicht immer passende Gerichte auf der Karte haben. Aber je nach Hütte, wir auch für einen ein alternatives Menü erstellt. Auf dem E5 würde ich es aber nicht versuchen. Wenn du Hotels nutzt, kann es besser sein, aber in manchen Orten (besonders in Bayern) kennen die Resaturants keine fleischfreie Gerichte.

 

Wenn du "Selbstversorger" bist, ist es relativ gut möglich. Am Morgen gibt es Müsli mit Hafermilch. Über den Tag kannst du Trockenobst, Nüsse oder Müsliriegel essen und am Abend gibt es ein warmes Gericht. Das Rezept muss ggf. selbst zusammengemischt werden. Rezepte gibt es aber zahlreich im Netz.

Hinsichtlich Mangelerscheinungen muss jeder selbst entscheiden, ob er oder sie Ergänzungsmittel nimmt.  Bei ausgewogener Ernährung sollte es eigentlich unproblematisch sein. Da der Urlaub wahrscheinlich eh nur ein, zwei Wochen dauert, sollte der Körpervorrat reichen. 

Ja, es ist natürlich möglich, sich auch im Urlaub vegan zu ernähren, aber es ist nicht so einfach und bedarf ggf. mehr Vorbereitung.

 

Viel Spaß

 

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vor 3 Stunden schrieb Brilo:

hmmm...ich glaube in erster Linie ein sinnvolles Produkt fürs Bankkonto der Herstellerfirma...

selbst wenn ich alles so ausfülle, dass ich mich 100 % top gesund fühle, keine Erkrankungen habe, mich perfekt ernähre und super bewege kommt heraus, dass ich einen persönlichen Nährstoffmix für 49 Euro bestellen muss um gesund zu bleiben...wie unseriös...

 

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vor 4 Minuten schrieb Madame_Anne:

hmmm...ich glaube in erster Linie ein sinnvolles Produkt fürs Bankkonto der Herstellerfirma...

selbst wenn ich alles so ausfülle, dass ich mich 100 % top gesund fühle, keine Erkrankungen habe, mich perfekt ernähre und super bewege kommt heraus, dass ich einen persönlichen Nährstoffmix für 49 Euro bestellen muss um gesund zu bleiben...wie unseriös...

 

Das denke ich auch. Den eigenen Test habe ich garnicht gemacht. Gerade mit pflanzlicher Ernährung kannst du gut deinen Nährstoffbedarf decken. Und wie es unterwegs gehen kann, wurde ja schon ausführlich beschrieben. Ich glaube, man kommt nicht umhin, sich tatsächlich intsrsiver damit zu beschäftigen, was der Mensch braucht und welcher Nährstoff in welcher Menge wo drinnen ist. Das nimmt auch die Unsicherheit. 

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Als Physiker gedacht: Am besten wäre es einfach alle 47 essentiellen Mikronährstoffe im Blut zu messen und dann gezielt aufzufüllen (bei manchen Nährstoffen reicht das nicht um einen Mangel festzustellen). Leider zahlt das die KK nicht.

Während einer 2-wöchigen Tour kann man auch mal ein bisschen weniger vom Mikronährstoff X haben. Die meisten haben ja jahrzehntelang einen Mangel und leben noch. Daran stirbt man ja nicht sofort. Also cool bleiben.

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hi wanderpfau,

ich bin vegan den te araroa gelaufen. sie kann sich gerne bei mir melden, wenn sie fragen hat - oder bedenken. 

j o 

all time favourite rezept mit hoher energie und kurzer kochzeit: rote linsen mit curry und frischem knoblauch. kann man noch aufpeppen mit einem schuss olivenöl und / oder etwas kokosmehl. 

 

 

Bearbeitet von j o
rezept ergänzt
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Ich nehm bei viel Sport oder straighten Wandertouren die Frubiase Sport Brause Tabletten. Da ist so ziemlich alles drin und das in der Version die auch resorbiert wird (bspw. Calciumcitrat statt Calciumcarbonat das kaum aufgenommen wird).

Da B12 von manchen Menschen über die Verdauung kaum aufgenommen wird, haben manche da Mangel - interessanterweise öfter Allesfresser. Vllt weil die nicht damit rechnen. Veganer achten halt meist auf Supplemente und die, die ich kenne lassen sich ein bis zweimal im Jahr B12 spritzen. Macht meine Schwiegermutter (Heilpraktikerin) auch, auch die sagt, macht sie öfter bei Fleischfressern... Ab und zu sollte man das checken lassen.

Ich bin zu einer kompetenten Ernährungsberaterin (keine Eso-Trulla die BasenQuatsch anbietet, sondern jemand der wissenschaftlich arbeitet), die hat mir gute Tipps gegeben.

edit: Alles in allem geh ich voll mit @SouthWest

Bearbeitet von Skyle
edit
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ich finde es schon sehr seltsam, wenn für eine Ernährungsideologie Vitaminspritzen und -Tabletten notwendig sind.

Auf Tour kann man natürlich aus seinen Depots zehren, danach füllt man diese intuitiv wieder auf (wenn der Kopf das zulässt) 

nur auf das Vitamin C würde ich achten und das geht ja inzwischen sehr einfach.

Bearbeitet von pielinen
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OT:

@pielinen

OT: Das hat nix mit Ideologie zu tun. Es gibt auch unter "Normalos" oft Mangelerscheinungen. An den meisten stirbt man nicht sofort, wird nur erstmal krank und irgendwann wirds dann brenzlig. Heute wird man älter, bemerkt daher viel mehr, was früher egal gewesen wäre. Es überleben viel mehr Menschen vieles - Kurzsichtigkeit, Asthma, Allergien. Alles keine Todesurteile mehr.

Veganer müssen nur B12 supplementieren, weil das von Bakterien in den Innereien & der Verdauung von Tieren produziert wird. (Daher u.a. auch Mängel bei Normalos - zu wenig Innereien). Dieselben Bakterien stellen B12 in Petrischalen her. Find ich gut.

Ich muss u.a. auch Vitamin D und Eisen supplementieren. Bin keine Veganerin. Hat mir nur der Arzt verschrieben. Haben meine Ururgroßeltern nicht gemacht. Waren in so nem Fall nur blass, kränklich und sind früher verreckt und haben schlechter gelebt. Ist also keine Ideologie sondern nur Gesundheit im 21. Jahrhundert...

Bearbeitet von Skyle
ot
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Ich hatte auf meiner Herbsttour veganes essen für 5 Tage dabei, wog 1750 g. 

Tentmeals.co.uk macht zB sehr leckere, günstige und ultraleichte Mahlzeiten, die werden auf kurzen und mittellangen Touren auf keine Fall langweilig. Auch LYO Food und Firepot machen Vegane Mahlzeiten:

Auf kurzen bis mittellangen Touren brauche ich auch keine Supplements, aber wer zB den PCT oder ähnlich wandern will braucht nicht zu Eiern, Fleisch und Milchprodukten greifen: 

Mit ein bisschen Googlen findet man zB auch einige hilfreiche Artikel: http://blog.gossamergear.com/vegan-backpacking-food 

Kurzum: Auf kurzen bis Mittellangen Touren gibt es ne Menge leckerer Vegane Optionen, Supplements muss jeder selbst sehen, und auch auf thru-hikes kann man sich vegan ernähren :)

Am 29.11.2019 um 22:06 schrieb iggyriggy:

Weshalb gibt es eigentlich nichts veganes zu essen in die Berghütten? Interessant....Vielleicht weil es nichts gibt was auf dauer genug Nährwertdichte hat.

Vegane Mahlzeiten auf Berghütten: Erbsensuppe! Gibt es auf jeder DAV Hütte auf der ich soweit war, und die sind auch lecker. 

Es gibt auch noch einen interessanten Wissenschaftlichen Artikel zu dem Thema: "Fueling the Vegetarian (Vegan) Athlete" von Joel Fuhrman and Deana M. Ferreri. 

Ah ja, was die Zweifler hier angeht das Vegane Ernährung Quatsch ist (was für ein Blödsinn :D !) - einige der besten Athleten der Welt ernähren sich Vegan. Zum Beispiel dieser Herr (Alex ist mittlerweile Vegan, und hat gerade die Nose am El Cap in unter 2 Stunden erklettert): 

 

 

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Nun ja...  Spritzen braucht man als Veganer nicht. Eine Vitamin B12 Injektion kann dagegen für ältere Menschen mit jeglichem Ernährungsverhalten notwendig werden. Siehe oben. Veganer können normalerweise einfach Vitamin B12 Tabletten nehmen. Sonst kriegt man als Veganer glaube ich von allem genug wenn man aufpasst und nicht nur Pudding und Cola futtert.

Bin übrigens kein Veganer ;-)

Bearbeitet von SouthWest
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vor 13 Minuten schrieb pielinen:

Vegan kann man sich gerne ernähren, aber man sollte auch klar sagen, daß man Spritzen und Tabletten braucht, um Defizite zu vermeiden.

Auf Tour geht es auch ein paar Wochen ohne.

Wie es hier auch bereits geschrieben wurde: Einzig Vitamin B12 muss supplementiert werden, was den Tieren sowieso ins Futter gemischt wird und über den Umweg -Fleisch, Wurst, Käse, Quark- den Menschen erreicht.

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Vielleicht könnten wir noch viel älter werden?

In den letzten Jahrzehnten gab es ja zahlreiche "Neuerungen" im Nahrungsangebot

  1. Zucker als grosser Energielieferant. Zucker hat leider null Mikronährstoffe. "Leere Kalorien"
  2. Industriestärke. Weissmehl etc. Mehl verliert 40 bis 80% der Mikronährstoffe durch feines Mahlen. Ein Baguett hat fast keinerlei Mikronährstoffe. "Leere Kalorien"
  3. Wir brauchen weniger Energie. Im Büro sitzen => weniger Energieverbrauch als ein Bauer aufm Feld (2000 statt 3000 kcal pro Tag) => weniger Aufnahme von Mikronährstoffen.
  4. Ausgelaugte Böden. Hocheffiziente Landwirtschaft produziert "leeres Gemüse". Zwischen 1985 und 2002 hat zum Beispiel eine Kartoffel 80% weniger Kalzium und 50% weniger Magnesium. Ultraleicht!
  5. Fernobst: Eine Kiwi in Neuseeland gepflückt hat sauviel Vitamin C. Eine zu früh gepflückte Kiwi die dann auf den langen Seeweg zum deutschen Aldi geschickt wird hat weniger als ein Zehntel davon wenn wir sie essen. Weiss bloss keiner.

Die Folgen von alldem werden wir sicher erst in ein paar weiteren Jahrzehnten sehen.

Mahlzeit!

Bearbeitet von SouthWest
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Wenn man den Mikronährstoffgedanken weiterspinnt, muß man sich konsequenterweise vom Kochen verabschieden, was der Vitaminkiller Nr1 ist.

Finger weg auch von allein leeren hochverarbeiteten Nährmitteln, wie Proteinpulver und Tütennahrung, 

von künstlichen Supplementen sowieso.

Ich habe früher u.a. jahrelang Frischkornbrei gefrühstückt, so wie die römischen Legionäre, wenn sie unterwegs waren, mit Obst, konsequent müsste man auch alle weiteren Mahlzeiten in roher  unverarbeiteter Form zu sich nehmen.

So wird man wahrscheinlich locker auf seinen Mikronährstoffbedarf kommen und schnell das Hauptproblem der westlichen Menschheit loswerden, die 10-20 kg Übergewicht durch Überernährung.

 

Bearbeitet von pielinen
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Am 29.11.2019 um 16:54 schrieb wanderpfau:

Ich habe leider wenige Menschen in meinem Umfeld, die wandern gehen bzw. die Trekking-Touren unternehmen. Nun ist es so, dass sich eine ehemalige Schulkollegin dem Veganismus verschrieben hat. Daher befürchtet sie, dass es bei Touren zu Problemen mit Mangelerscheinungen kommen kann. Hat vielleicht jemand von euch Erfahrungen mit dieser Problematik? Bzw. es gibt ja glaub ich auch diese Mischungen, kennt sich jemand diesbezüglich aus? Vielen Dank vorab!

Vielleicht können wir nach zwei Seiten Allgemeinplätzen, weitgehend Halbeisen und im Dunkeln Tappen nicht vegan lebender  noch mal konkret werden?

Was ist genau die Problematik?

Dass Du weniger Menschen im Umfeld hast, die Trekking Touren Unternehmen? Habe ich Erfahrung mit, ja. Dass jemand vegan lebt? Habe ich jetzt noch nicht als Problematik wahrgenommen. Dass jemand befürchtet, auf Tour Mangelerscheinungen zu bekommen? Kam mir bisher auch noch nicht unter. Das jemand der vegan lebt diese Befürchtung hat? Ebensowenig. Wobei - doch - ich selbst! Ständig! Sobald ich auf Tour eine Einkaufsmöglichkeit habe, bin ich geradezu von Panik getrieben, zukünftig verhungern zu können und kaufe derartige Maßen, im dieser imaginierte Mangelerscheinung vorzubeugen...

Bleibt also aus dem Reigen der denkbar gemeinten, aber nicht unbedingt herauslesbaren Fragen noch, ob ein Veganer selbst auf Tour Erfahrung mit Mangelerscheinungen hatte. Antworten bisher ganz klar: nein.

Was aus der schwammigen Ausgangsfrage herausfällt ist doch eine ganz andere Frage: Wie viel weiß die gute Dame über ihre eigene Ernährung und ihren Körper, dass ein Dritter im Internet versucht, diese Problematik zu klären? Da besteht doch viel eher ein Wissensmangel und hat nichts mit der spezifischen Art der Ernährung zu tun mit Verlaub.

Die Suche nach der Lösung ohne Wissen? Klar kann man sich - vegan ist nicht von flüssigen Komplettmahlzeiten ernähren. Einfach mal nach Liquid Meals oder soylent (inzwischen konkreter Produktname) suchen. Aber hey - Kaugummi kauen nicht vergessen, damit sich die Kaumuskulatur nicht zurück bildet.

Ist halt wie überall, wenn man etwas tut und nicht ganz verstanden hat, warum. Funktioniert nur so lange, bis zwangsweise Probleme, Fragen und Entscheidungen aufpoppen, dann ist man aufgeschmissen. Also lieber bewusste Entscheidungen treffen, die auf ausreichend Wissen Füßen.

Also noch mal konkret: Vor welchem Mangel besteht denn Sorge? Und ist der auch irgendwie im Status quo begründet oder nur in der ungewissen Wanderzukunft? Ist ein Überblick über den Status quo der Versorgung des Körpers vorhanden, aktuelles Blutbild etc. Besteht ein bekannter Mangel, der supplementiert wird?

Und:

Am 29.11.2019 um 22:55 schrieb sja:

Man müsste erst mal wissen, um was für Touren es sich handelt:

  • Wie lang?
  • Wo?
  • Wie sind die Einkaufsmöglichkeiten?
  • selbst versorgend oder in Hütten/ Restaurants essen?

Ich denke, mit Nüssen, Trockenfrüchte, Flocken kann man schon ne Menge machen, zumindest, wenn man nicht zu lange unterwegs ist.

Was bringt es, wenn die eine Fraktion globalgalaktisch behauptet, unmöglich, geht nicht, und überhaupt - und die andere wiederum kein Thema, easy, mit Links?

Ist's die kleine Nordpol Expedition? Ja, dann muss man sich wohl was einpacken, wenn man nicht nur mit dem Gewehr auf Bewohnerjagd gehen möchte. Oder geht's um die bequeme Hütten Schlenkertour in den Alpen um die Ecke und das eigentliche Problem ist die fleischlastige Karte und das leckere Schnitzel auf dem Teller nebenan?

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vor 18 Stunden schrieb pielinen:

ich finde es schon sehr seltsam, wenn für eine Ernährungsideologie Vitaminspritzen und -Tabletten notwendig sind.

OT: Wie Skyle schon anriss wird Vitamin B12 ausschließlich von Mikroorganismen produziert die im Darm leben. Beim Menschen allerdings nur im Dünndarm. Aufgenommen werden kann B12 aber fast ausschließlich im Magen (per IF) und Dickdarm (passive Diffusion), also vor dem Dünndarm. Um Vitamin B12 auf natürliche Weise zu sich zu nehmen muss man also verunreinigte Lebensmittel essen. (Einige Tiere, u.a. Hunde, essen daher ihren eigenen Kot. - Koprophagie)
Für diese natürliche Aufnahme leben wir heute einfach viel zu hygienisch. 
Genauso wie die Tiere, die wir zum Essen züchten. Ihr Kot fällt durch Spaltenböden und das Futter ist hochverarbeitet. Daher wird den Tieren heute B12 zugefüttert. Das gleiche, dass Veganer in Tablettenform zu sich nehmen bekommen die Tiere als Pulver ins Kraftfutter gemischt. Den Umweg übers Tier kann man sich also sparen. Und die Menschen, die Tierprodukte essen supplementieren dadurch auch, meistens ohne das zu wissen.

Das Problem ist also ein rein zivilisatorisches und keines der Ernährungs- oder Lebensweise. (Gilt auch für viele andere Nährstoffe wie Selen, Jod, Kalzium, ...)
Es gibt viele verschiedene Zahlen über die Mängel bei Omnivoren. Die meisten geben an, dass zwischen 30 und 40% aller Menschen irgendwann in ihrem Leben einmal einen B12-Mangel oder -Unterversorgung haben, egal wie die Ernährung aussieht.

Spritzen sind in der Regel nur notwendig, wenn das B12 schlecht vom Körper aufgenommen wird. Meist ist eine mangelhafte Produktion des IF-Proteins im Magen der Grund dafür. Das kann bei Carnisten und Normalos gleichermaßen vorkommen.

Aber um wieder zum Ausgangspunkt des Fadens zurück zu kehren schließe ich mich questor an:

vor 2 Stunden schrieb questor:

Was ist genau die Problematik?

mfg
der Ray

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vor 15 Stunden schrieb pielinen:

Wie wie konnte die Menschheit nur bis heute so zahlreich überleben und dann werden wir auch noch immer älter????

OT: Die Gründe sind mannigfaltig, liegen aber nicht einzig in der besseren Ernährung - allerdings auch an dieser.
Neben den deutlich verbesserten hygienischen Bedingungen, die massiv dazu beigetragen haben, Krankheiten und Seuchen sich gar nicht erst verbreiten zu lassen, hat auch die Medizin glücklicherweise Enorme Fortschritte gemacht. Neben dem Impfen trugen auch verschiedene andere medizinische Errungenschaften dazu bei, dass die Kindersterblichkeit enorm zurückging. 
Hinzu kommt noch der Rückgang von kriegerischen Handlungen und eine veränderte Kriegsführung, die nicht mehr so viele Menschenopfer fordert.
Ein weiterer Punkt ist noch der Zusammenhang zwischen Bildung, Einkommen und Lebenserwartung. Immer mehr Menschen weltweit werden aus der absoluten Armut befreit und kommen in den Genuss von einer zumindest grundlegenden Bildung. Dadurch steigt die Lebenserwartung ebenfalls.

 

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vor 16 Minuten schrieb questor:

Was aus der schwammigen Ausgangsfrage herausfällt ist doch eine ganz andere Frage: Wie viel weiß die gute Dame über ihre eigene Ernährung und ihren Körper, dass ein Dritter im Internet versucht, diese Problematik zu klären? Da besteht doch viel eher ein Wissensmangel und hat nichts mit der spezifischen Art der Ernährung zu tun mit Verlaub.

Finde ich jetzt auch ein wenig aggressiv.

Ich kann nur für die USA sprechen, dort sind vegan ernährte Touren seit Jahren kein Problem mehr. Ob (supported) FKT auf dem AT (Scott Jurek, vegan seit 10 Jahren, sein Rekord wurde mittlerweile unterboten) oder hunderte von Individuen jeden Alters auf dem PCT - alles bestens dokumentiert, die Plattform heisst Youtube und es wurden auch schon Videos hier vorgeschlagen. Gemäss IG hat Dirty Avocado alias Maria N. weiterhin keine ernährungsbedingten Probleme.

Dein Vorschlag mit Flüssignahrung bedeutet sich alles zuzuschicken. Dies ist ebenfalls überhaupt kein Problem. Herr Jupiter, ebenfalls ein Veganer, macht  seine Touren nur so. Der Herr ist eher fit, einfach mal im Google nach Eastern Continental Trail Ausschau halten. Er hielt auch den FKT auf dem Florida Trail, momentan ist er auf Platz 4 - 1300 Meilen in 28 Tagen sprechen nicht unbedingt für ausgeprägte Mangelerscheinungen. Wahrscheinlich hatte er nicht mal Krämpfe in der Nacht. 

Mitbewohner abknallen in der Arktis ist eine birnenweiche Idee, entspricht kaum LNT und ist eben auch nicht vegan. Jagdflinte und Munition wären nicht mal UL. Solche Ideen sind typischerweise im Bushcrafting-Bereich zu verorten. Mit etwas Glück müsste anschliessend immerhin während längerer Zeit keine Miete mehr bezahlt werden, Mahlzeiten wären gratis, aber von zweifelhafter Qualität. Je nach Ort hätten Anwälte zudem erhebliche Probleme, eine vegane Ernährung sicherzustellen und da wären dann Sorgen bezüglich Mängel jeglicher Art ziemlich begründet.

Ich gehe jedoch mit Dir einig, dass Ernährung ein sehr wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Faktor für das Gelingen einer Tour ist. Mit Tour bezeichne ich alles über zwei Wochen. Der Körper benötigt dann schon mal das dreifache der üblichen Kalorien. Ob man sich einen halben Lachs reinstopft oder eine dieser berüchtigten Nudelkuren auf sich nimmt, spielt quantitativ eine untergeordnete Rolle. Qualitativ eben schon. Der Zusammenhang zwischen der Grundstimmung und der Ernährung ist kaum von der Hand zu weisen. Jeder Mensch, der Sport betreibt, wird Dir den Zusammenhang zwischen Ernährung und Leistungsfähigkeit bestätigen können. Momentan erforscht die Wissenschaft das Zusammenspiel von Darm und Gehirn. 

Vegane Menschen haben es auf Tour aber tatsächlich leichter. Sie sind es sich eben zwangsweise gewohnt, jegliches essen vor dem reinschaufeln auf vielerlei Faktoren zu prüfen, herkömmlich "normal" Ernährte kaum.

Viele Dinge, die "normal" Ernährte zu sich nehmen sind in vielerlei Hinsicht eine Zumutung. Industrielle "Markenprodukte" sind nur in finanzieller Hinsicht für gewissenlose Multis interessant. Oberstes Ziel der Lebensmittelindustrie ist nicht, möglichst viele Menschen möglichst gesund zu ernähren. Es geht eher darum, viel zu verkaufen und entsprechend zu verdienen. Unsere Läden hier im Westen sind voll von grundsätzlich schädlichen und unnützen Produkten. Damit werden jedoch Milliarden verdient. Unsere Nahrung ist überzuckert, versalzen und verfettet - scheisse, mein RedBull ist schon wieder leer.

Die gütigste Milch und Fleischindustrie jedenfalls gerät ob dem Vegantrend in hellste Panik. Es ernähren sich die allerwenigsten vegan, aber 100'00 Vegane mehr sorgen eben schon für ärgerliche Umsatzausfälle. Ärmste Landwirte, die ihre Sauen natürlich liebevollst betreuen, verstehen die Welt nicht mehr. Grausame Haltung hat ja immer nur der Nachbar. Tierfabriken sind lediglich eine Erfindung von ewig bekifften und linksversiften Studenten, die noch nie gearbeitet haben.   

Es gibt nur einen philosophischen Einwand gegen vegane Ernährung: Wenn sich alle vegan ernährten, würden die Kulturtiere aus der Zivilisation verschwinden. Hühner, Ziegen, Schafe, Kaninchen, jegliches Vieh würde alles aussterben. Dies ist eine eher unangenehme Vorstellung.

Ich kenne jedoch niemanden, der am liebsten durch Industriequartiere wandert, je weniger Natur desto besser. Es gibt tatsächlich stolze Thru-hiker, die für die amerikanische Marine U-Boote entwickeln, logischerweise nur zum Schutz, allerdings würden die Natur beim Einsatz dieser Maschinen grossflächig zerstört. Australische Waldbrände sind ein Kindergeburtstag dagegen. Persönlich gefällt mir ein "natürlicher" Wald wesentlich besser. Damit wären wir eben wieder beim Naturschutz. Es ist weder nötig noch erlaubt, die nächste Nestle Fabrik in die Luft zu jagen. Kein vernünftiger Mensch wird jedoch deren Produkte kaufen.

Es gibt tatsächlich einigermassen erträglich produziertes Fleisch von schottischen Hochlandrindern, die Zeit ihres Lebens irgendwo im Wald gelebt hatten weil sie für ein anderes Tier im natürlichen Kreislauf einspringen mussten etc. Nur sind dies absolute Luxusprodukte, kaum erhältlich. Wer vorgibt nur solches Fleisch zu essen, lügt sich selbst in die Tasche. Der Aufwand, solches Fleisch zu suchen und zu bezahlen, um einmal in fünf Jahren Fleisch zu essen, ist nicht vernünftig.

Auf Tour kriegt nun mal jeder (vor allem jeder) bei allzu sorgloser Ernährung gröbere Mangelerscheinungen. Sich nur von Snickers zu ernähren ist eine eigentliche Garantie, das Ziel eben nicht zu erreichen. Nach tausend Meilen hat man fertig mit sich selber und der Welt. Zum katastrophalen Zusammenbruch der körperlichen Leistungsfähigkeit kommt der psychologische Effekt des Versagens. Da hilft dann auch das angeblich leckere Schnitzel nicht weiter.

Wesentlich logischer scheinen mir die Erklärungen von Ray. Wir leben nun einmal in einer technisch aufgerüsteten Gesellschaft. Spritzen und Tabletten sind oftmals notwendig. In den USA lässt mensch sich vor einem thru-hike schon mal eine Infusion setzen. Wer keine moderne Medizin will, kann gerne Silberwasser saufen statt im Fall der Fälle auf Antibiotika zu setzen. Sprich: aus Gewichtsgründen im November mit den Kleidern eines Nudisten durch die Sierras. Einfach mal schauen, wieviele Menschen in der Reproduktion medizinische Hilfe benötigen. Eine B12 Tablette ist hier wirklich das kleinere Übel. 

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