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Ultraleicht Trekking

Zwischen Dumping und Markenwucher: Preise?


nats

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Weil ich das Thema spannend finde, aber das nun wahrlich nicht in den Schnäppchen-Strang gehört...

 

Mateusz hatte auf meinen Hinweis dort, Greenline sei für das Titan-Zeug von Toaks wohl generell die günstigste Adresse in D, wie folgt geantwortet:

 

OT:

Ja, aber auch nur, weil Dmytro sie zu Kampfpreisen anbeitet und sehr hart an den EK rangeht.

Aber das können andere auch :)

 

Dahinter steckt in der Tat ein generelles Problem: Wo ist die Grenze zwischen übermäßigem Gewinn an Markenprodukten und unlauteren/(selbst-) ausbeuterischen Kampfpreisen, von echtem Dumping gar nicht zu reden? Wie können wir als Käufer erkennen, was jeweils vorliegt? Welches Konsumverhalten ist ökonomisch sinnvoll und moralisch vertretbar? Gerade im UL-Bereich sind ja viele kleine Unternehmen tätig, kennen sich viele auch persönlich; deshalb scheint durchweg die Bereitschaft größer, angemessene Preise zu zahlen. Aber was ist angemessen?

 

Die vernünftigste Lösung schiene mir tatsächlich, die Kalkulation komplett offenzulegen. Aber wären Verkäufer dazu bereit? Und wären die Käufer willens, einen erkennbaren, angemessenen Gewinn zu akzeptieren und die resultierenden Preise zu bezahlen? Vermutlich müßte man dann auch gleich einen Grundkurs in vernünftiger Preiskalkulation dazu liefern. Ich schlage ja schon bei manchen Freiberuflern bzw. vor allem Freiberuflerinnen die Hände überm Kopf zusammen, wie die mit einem lächerlichen Bruttostundensatz dauerhaft überleben wollen. Wenn die schon nicht verstehen, daß das nicht funktionieren kann, kann ich das dann wirklich von wenig involvierten Käufern erwarten? Oder unterschätze ich hier den aufgeklärten, interessierten Konsumenten?

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Da sprichst Du ein hartes und sehr sensibles Thema an. Ich kann mich noch an meine Architektenzeit erinnern und auch heute arbeiten Architekten zum Teil für 10% des Architektenhonorars, welches laut HOAI (Stand 1992!) als Honorarvergütung festgelegt wurde. Ich sehe das ja heute noch täglich bei meiner Frau, die ein eigenes Büro führt.

Und wie Du schon sagtest, gilt das für so viele Selbstständige. Die Freiheit arm zu sein.

 

Zu Preisen im Einzelhandel. Grundsätzlich kann man (bzw. ich) mit einem Nettogewinn von ~33 Prozent bei Fremdartikeln rechnen. Mal mehr, mal weniger.

Wenn man als Einzelunternehmer noch die KK Beiträge und die ESt abzieht, kommt man auf ca. 20%. Da sind aber etwaige Betriebskosten, Rentenvorsorge … noch gar nicht inkludiert.

 

Ob 20% Gewinn ein angemessener Satz  ist, für die Arbeit die dahinter steckt, ist jetzt mal dahingestellt (Und Ja, es steckt Arbeit und Risiko dahinter, wenn man mit Ware handelt). Geht es jedoch weit drunter, lohnt es sich nicht mehr und man wird zur Geldwechselstube. Aber das ist halt immer die Krux, wenn es dann Ausreißer gibt, die die eigene Kalkulation zerpflücken und man schauen muss, wo man bleibt.

 

Und von der handwerklichen Produktion von Ausrüstung in DE fangen wir gar nicht erst an.

 

Und Nein, Du unterschätzt den Käufer nicht. Ich gehe davon aus, dass Viele nur wegen 50 Cent Unterscheid das günstigere Angebot wählen. Aber wer will ihnen das verdenken (Siehe unseren Schnäppchen Thread) Und so dreht sich die Preisspirale weiter. Aber schön ist, dass es auch Käufer gibt, die anders handeln.

 

Grüße,

LaBu

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Die Preise richten sich nach dem Markt. (Punkt). Einen (1) fairen Preis gibt es nicht.

 

So kann der Preis - auch innerhalb Westeuropas - von Land zu Land komplett unterschiedlich sein. Was z.B. in der Schweiz als Dumping-Preis angesehen werden kann, ist in Deutschland der Marktpreis oder umgekehrt könnte der Schweizer Normalpreis in Deutschland als Markenwucher angesehen werden.

 

Nur wenn der freie Markt - ohne Zölle, Steuern, Einfuhrbeschränkungen etc. - spielen kann, werden sich die Preise nach und nach angleichen. Wobei selbst dann regionale Unterschiede nicht vermieden werden können, da z.b. die wirtschaftliche Kaufkraft eines Landes viel höher ist, als die eines anderen.

 

Für den Hersteller/Händler bedeutet das, dass er in jedem Markt abklären muss, welche Preise er noch durchsetzen kann und ab wann er auf seinen Produkten sitzen bleibt.

 

Die tatsächlichen Herstellungskosten spielen bei der Preisfindung nur eine indirekte Rolle und sind natürlich auch den Gesetzen des Marktes unterworfen. Wer billiger produziert, hat einfach mehr Flexibilität bei der Preisgestaltung.

 

Andererseits können Zwischenhändler das internationale Preisgefälle zu ihrem aber auch zum Nutzen des Konsumenten ausnutzen, indem sie die Ware eines Herstellers z.B. in Spanien billig einkaufen und sie danach in der Schweiz teurer aber immer noch unter dem Marktpreis verkaufen. Das Nachsehen hat der Hersteller, der dann in der Schweiz nicht mehr so viele seiner Produkte teuer verkaufen kann. (Das könnte möglicherweise die Ursache für die Hysterie um die "nicht-lizenzierten" Verkäufer von Sawyer-Filtern gewesen sein.)
 

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Ich kenne solche Diskussionen aus anderen Bereichen, und zwar aus der Physiotherapie. Selbständige arbeiten da teils gezwungenermaßen für deutlich unter 50 Euro die Stunde, den Krankenkassen sei dank, und da man da zwingend zumindest zwischendurch eine Praxishilfe braucht, die auch etwas verdienen will, und natürlich die üblichen Ausgaben für Räumlichkeiten, Krankenversicherung, Altersvorsorge und Co. hat, bleibt da nicht viel übrig. 
Trotzdem sind manche Zeitgenossen der Meinung, dass das viel Geld pro Stunde sei, weil sie selbst ja schließlich für 10 Euro arbeiten müssten... *Kopf -> Tisch*

Insofern glaube ich nicht, dass viele Käufer willens sind, einen wirklich angemessenen Preis zu bezahlen. Warum sonst kaufen so viele Menschen, die das Geld für "Ordentliches" hätten, trotzdem das billigste an Lebensmitteln, Kleidung und Co., obwohl ihnen bekannt ist, was die Folgen für die eigene Gesundheit, die Umwelt und die Arbeiter*innen sind?

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Aber wenn das durchgänge gölte, dann würde niemand beim Laufburschen u. dgl. kaufen, und das stimmt ja nicht...

 

Ja, das stimmt schon. Es gibt Gott sein Dank User, die nachvollziehen können, was es bedeutet und kostet ein Cottageprodukt herzustellen und sind dann auch bereit den Preis dafür zu berappen. Aber wie Dani schon sagte. Der Markt bestimmt in diesem Sinne den Preis. Wenn es eine zweite Cottage für z.B. Packs in DE gäbe, welche nur die Hälfte für ein vergleichbares Produkt verlangt, würde doch 99% dort kaufen.

 

Btw.

Was zur Zeit bei den großen Outdoorherstellern kommt (siehe Kataloge für die nächsten Jahre) ist, dass sie vermeintliche Cottageprodukte günstig herstellen und sie zu Cottagepreisen feilbieten. zB Tarp 3x3 EK 105,- / VK210,-

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Aber wenn das durchgänge gölte, dann würde niemand beim Laufburschen u. dgl. kaufen, und das stimmt ja nicht...

 

Wieso nicht? Der Wert einer Ware besteht ja nicht nur aus dem Preis. Da gibts noch zig andere Faktoren, die je nach Käufer mehr oder weniger wichtig sind z.B. Qualität, Mode, Statussymbol etc. und natürlich ganz wichtig das Gewicht ...

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Vergleichbares findet man bei Kaffee:
Da gibt es ja auch die großen industriellen Hersteller, die Kaffee zu Dumpingpreisen von ca. 10€/Kg (ohne Rücksicht auf irgendwas außer dem eigenen Gewinn) anbieten und kleine Röstereien (mit Cottages zu vergleichen), die höherwertige Produkte zu deutlich höheren Preisen von ca. 20-25€/Kg anbieten. Überleben können die kleinen Röstereien trotzdem, weil es eben auch den kleinen Anteil gibt, der Qualität schätzt und denen der Preis zweitrangig ist.

Ohne jetzt Werbung machen zu wollen (obwohl ich wirklich Fan von denen bin): Quijote Kaffee, eine kleine Rösterei aus Hamburg, hat als eine der ersten Röstereien eine absolut Transparenz eingeführt und fährt damit sehr gut. Offengelegt werden Handelsverträge mit den Direct-Trade-Handelspartnern (also den Plantagenbetreibern), die auch in Blogeinträgen vorgestellt werden. Die Preisstruktur wird auch (zumindest an einem Beispiel) dargelegt, sodass man erkennen kann, dass der höhere Preis nicht bloß in den Taschen der "gierigen" Röster landen, sondern tatsächlich gerechtfertigt sind. Mit dieser Strategie hat die Rösterei viel Begeisterung und Zuspruch geerntet und mit Sicherheit auch zusätzliche Kunden gewonnen, die den hohen Preisen gegenüber skeptisch waren - zugegeben, diese unsicheren Kunden hatten sicherlich in Bezug auf das Thema aber auch schon keine reine "Geiz ist Geil"-Einstellung.

Lange Rede kurzer Sinn: Das System lässt sich sicher auch genauso gut auf die Herstellung von UL-Equipment übertragen. Eine transparente Preisstruktur kann - zumindest solang sie nicht Wucher, sondern wertgerechte Preise offenlegt - den Kundenkreis vergrößern und skeptische Kunden ins Boot holen.

Vor allem kann es aber auch Stimmen wie "Kaum ist der Hersteller etwas bekannter geworden werden die Preise ins unermessliche angezogen", obwohl dies bloß einem Anziehen der Rohstoffpreise geschuldet ist, die Grundlage nehmen.
Vielleicht überzeugt es aber auch so Manchen, dass die Preispolitik der großen Hersteller teilweise nicht ganz so korrekt ist und zwingt die "Großen" zum nachziehen. Obwohl das wahrscheinlich recht utopisch ist... Geiz gewinnt wohl doch.

Ob erfolgreiche Cottages wie Laufbursche, deren Kapazitäten schon bis weit ins neue Jahr ausgebucht sind, das "nötig" haben ist natürlich eine andere Frage. Interessant fände ich es auf jeden Fall, kann aber auch nachvollziehen, wenn es noch etwas "Betriebsgeheimnis" gibt.

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Da gibt es ja auch die großen industriellen Hersteller, die Kaffee zu Dumpingpreisen von ca. 10€/Kg (ohne Rücksicht auf irgendwas außer dem eigenen Gewinn)

 

 

diese aussage beisst sich leider, denn es ist ja gerade das merkmal von dumpingpreisen, dass der hersteller dabei keinen gewinn sondern einen verlust einkalkuliert, sprich die ware unter den eigenen herstellungskosten verkauft.

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diese aussage beisst sich leider, denn es ist ja gerade das merkmal von dumpingpreisen, dass der hersteller dabei keinen gewinn sondern einen verlust einkalkuliert, sprich die ware unter den eigenen herstellungskosten verkauft.

Sorry, Verwechslung in der Begrifflichkeit. Dann eben Ausbeuterpreisen. Bin kein BWLer ;) Die Kernaussage und der Vergleich ist aber trotzdem klar, oder?

Von Greenline wird es ja auch sicher kein Dumping sein, sondern eher der Versuch statt über große Einzelgewinne den Gesamtgewinn über Durchsatz zu steigern oder mit Minimal- bis Nullgewinn den Markteinstieg zu erleichtern. Wirkliches Dumping um Konkurrenz zu verdrängen wird sich ein kleiner Händler ja wahrscheinlich nicht leisten können.

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Genau. Bei einigen Produkten unter Marktpreis zu verkaufen ist ja meist eine Mischkalkulation, um die Kunden vom eigenen Shop zu überzeugen, sich bekannt zu machen oder zu hoffen dass sie noch etwas bestellen, bsp um Porto zu sparen. Siehe Diskussion um Echtheit der Ware bei greenline vor einiger Zeit. Habe damals auch einen Topf bei denen gekauft, war mit dem Ablauf zufrieden und anschließend gabs noch einen hochpreisigen Rucksack von denen. (Woher auch immer die den herhaben, sind nämlich kein 'offizieller' Händler von ULA.) Wenn ein Händler für die exakt gleiche Ware weniger verlangt als ein anderer, finde ich es auch nur vernünftig dort zu kaufen, es sei denn es spielen noch weitere Gründe hinein, bsp. dass man einen anderen Shop unterstützen möchte.

Gesendet von meinem MotoG3 mit Tapatalk

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Um mal hier ein, auch wenn ich deine Haltung verstehen kann, härteres Szenario zu zeichnen.

Nehmen wir mal an, ein großer Onlinehändler (z.B. der mit dem großen "A") drückt so lange die Preise

(denn nicht jeder hat den finanziellen Spielraum um dauerhaft unterhalb des EKs zu verkaufen)

(und alle kaufen dort, weil es ja günstiger ist)

bis er alle Anderen vom Markt verdrängt hat, übernimmt somit die Monopolstellung und diktiert von

dort an völlig den Markt.

 

(Leider ist ja diese Entwicklung bereits voll im Gange)

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dumpingpreise sind eine art (russisches) roulett, denn exzessives anwenden von dumpingpreisen, nur um die mitbewerber aus dem markt zu drängen kann ganz schnell zu einem pyruss-sieg führen. man ist dann zwar marktführer aber man ist dann auch bankrott.

 

um solch eine strategie zu fahren, muss man schon ein ordentliches finanzielles polster haben, das man sich aus den gewinnen der vorjahre angespart hat, d.h. man muss schon davor gewinnbringend gewirtschaftet haben. da stellt sich die frage, lohnt es sich, dies aufs spiel zu setzen oder ist es nicht wesentlich sinnvoller, nur vorübergehend mal ein paar "sonderangebote" quasi als lockvögel im programm zu haben.

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Es werden durchaus Produkte unter dem vorrangig wirtschaftlich sinnvollen Preis verkauft, damit Kunden auf weitere Produkte des gleichen Herstellers achtsam gemacht werden können. Innerhalb von Firmen wird so einiges quersubventioniert und vermeintlich nicht rentable Produkte bleiben (u.A.) deshalb im Portfolio. Und:

 

Von Greenline wird es ja auch sicher kein Dumping sein, sondern eher der Versuch statt über große Einzelgewinne den Gesamtgewinn über Durchsatz zu steigern oder mit Minimal- bis Nullgewinn den Markteinstieg zu erleichtern. Wirkliches Dumping um Konkurrenz zu verdrängen wird sich ein kleiner Händler ja wahrscheinlich nicht leisten können.

Sehe ich genau so. Beizufügen wäre noch das Stichwort "Marktanteil".

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Um mal hier ein, auch wenn ich deine Haltung verstehen kann, härteres Szenario zu zeichnen.

Ich kenne diese Bedenken und Teile sie zu einem gewissen Grad auch. Aber wenn man mal das Gegenteil (aus Kundensicht) auf die Spitze treibt: Ein Händler, mit dem gleichen Sortiment (bzw. vllt nur einem Teil des Sprtiments) wie ein anderer, allerdings ist alles etwas teurer. Was hätte man für eine Motivation bei diesem zu Kaufen? Entweder es gibt einen Zusatznutzen (besserer Service, Beratung, oder auch nur sinnvolle Zusammenstellung von Artikeln sodass ich wenn ich etwas Suche, aber nicht genau weiß was darauf vertrauen kann einen guten Vorschlag zu finden). Nur Zwecks Diversifizierung des Marktes würde ich nicht bei einem neuen Händler einkaufen.

Zudem ist ja das obrige Szenario (Monopolist diktiert die hohen Preise) ja wenn dann nur ein Temporäres: Sobald so etwas passiert, haben ja wieder andere Unternehmer einen Grund ein eigenes Geschäft zu öffnen, und Artikel anzubieten die der Monopolist nicht hat, oder für die er als einziger Anbieter einen hohen Preis verlangen konnte.

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Leute...

 

nicht echt jetzt?!

 

Gibts denn nur noch Schwaben, die von chinesischen Kinderhänden gefertigten Huckepack-Kopien haben

wollen?

 

Immer schön auf die hohen Preise bei etablierten Marken schimpfen und dann bei Aliexpress den Kocher

zum Schnäppchenpreis ziehen, weil es ja eh viel billiger ist und das baugleiche Ding im Trekkingladen um

die Ecke nur zu "Wucherpreisen" gibt.

 

Cut the middleman, immer schon direkt und vor allem günstig kaufen.

 

Die Preisspirale, die hier in so vielen Bereichen des alltäglichen Lebens nach unten dreht verpasst uns

ganz sicher eines... nen gewaltigen Arschtritt.

 

Weil billige Preise nur mit Masse und niedrigen Lohnkosten zu schaffen sind.

 

Masse ist ungleich Klasse und wenn niedrige Löhne erst mal cool sind, dann kommen Sie auch zu Dir.

 

Mal schaun wie cool das dann noch ist.

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meinst du wirklich uns in der westliche welt gehe es heute deshalb so gut, weil wir alle ehrliche arbeit leisten. think again. uns gehts heute vorallem darum so gut, weil uns ein paar habenichtse in asien, afrika und südafrika die rohstoffe praktisch gratis aus der erde buddeln und diese dann von anderen habenichtsen in asien, afrika und südamerika für ein paar cents verarbeitet werden.

 

irgendwann, wenn all die von der westlichen wirtschaft und sogenannter entwicklungshilfe geschmierten regierungen in der dritten welt von ihren bürgern gestürzt werden, dann werden wir vielleicht einmal den vollen preis für das bezahlen müssen, was wir tagtäglich konsumieren.

 

uns gehts nur deshalb so gut, weils den anderen so schlecht geht.

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Zu den Anfangszeiten von ebay war es eine Masche die Ware an sich zum Einkaufspreis an zu bieten und statt der reell gezahlten z.B. 5,99€ für den Versand 10,-€ zu verlangen. Natürlich kaufen die Kunden dann viel weil die Ware schön günstig ist und der Verkäufer hat 4,01€ Reingewinn beim Versand Bei z.B. 10.000 Artikeln im Monat lohnt das durchaus...
Mir scheint es fast als kämen solche Praktiken wieder auf

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Leute...

 

nicht echt jetzt?!

 

Gibts denn nur noch Schwaben, die von chinesischen Kinderhänden gefertigten Huckepack-Kopien haben

wollen?

 

Immer schön auf die hohen Preise bei etablierten Marken schimpfen und dann bei Aliexpress den Kocher

zum Schnäppchenpreis ziehen, weil es ja eh viel billiger ist und das baugleiche Ding im Trekkingladen um

die Ecke nur zu "Wucherpreisen" gibt.

 

Cut the middleman, immer schon direkt und vor allem günstig kaufen.

 

Das ist doch übers Ziel hinaus, was hat denn "Cut the middleman" damit zu tun?

Wenn der Zwischenhändler eine Firma ist, die selbst günstig im Ausland produziert, um dann teuer hier im Lande zu verkaufen, kaufe ich extra gerne direkt.

 

Was ist denn so toll daran, z.B. ein Exped Poncho Tarp für 100€ zu kaufen, wenn dieses Ding genauso wie die 20€ Importe in China produziert wird? Ich persönlich glaube nicht, dass bei dem 100€ Produkt grundsätzlich mehr Lohn bei der Arbeitskraft ankommt.

Bei Cumulus kaufe ich auch lieber direkt, als über einen bekannten Onlineshop, was ist daran schlimm?

Und über welchen Zwischenhändler soll ich einen Huckepack kaufen?  :wink:

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meinst du wirklich uns in der westliche welt gehe es heute deshalb so gut, weil wir alle ehrliche arbeit leisten. think again. uns gehts heute vorallem darum so gut, weil uns ein paar habenichtse in asien, afrika und südafrika die rohstoffe praktisch gratis aus der erde buddeln und diese dann von anderen habenichtsen in asien, afrika und südamerika für ein paar cents verarbeitet werden.

 

irgendwann, wenn all die von der westlichen wirtschaft und sogenannter entwicklungshilfe geschmierten regierungen in der dritten welt von ihren bürgern gestürzt werden, dann werden wir vielleicht einmal den vollen preis für das bezahlen müssen, was wir tagtäglich konsumieren.

 

uns gehts nur deshalb so gut, weils den anderen so schlecht geht.

 

nur leider klappt das nicht mit dem stürzen der regierungen, siehe "arabischer frühling", das ist schon alles viel zu lange viel zu falsch, hier wie da.

spätestens wenn 100000e wanderer, die hier noch nicht mal angekommen sind, in irgendwelche "safe zones" in syrien, sudan, afghanistan zurückgeschoben werden sollen, wird wieder mit autokraten und kriegsverbrechern verhandelt, das ist menschenhandel, ein zerrbild des allerfrühsten kapitalismus, ohne auswanderperspektiven (die pläne, 100000e zurückzuschieben und bis 2020 die kosten einer abschiebung auf 3% des jetzigen durchschnitts zu senken, gibts ja als eu-beschlüsse schon, http://www.statewatch.org/eu-med-crisis.htm). in der sicht einer welt ist frau merkel gerade die einzige revolutionärin, sie denkt die konterrevolution gleich mit und redet mittlerweile von "verwerfungen" und kriegerischen auseinandersetzungen in europa, bei denen die bewegungen, die der klimawandel hervorrufen wird, noch gar nicht einbezogen sind.

darüber gehen uns unsere freiheitsrechte weiter verloren, nachdem das, was so für soziale gerechtigkeit gehalten wird, auch in europa seit den frühen 80er jahren völlig aus der balance gebracht wurde. wer sich dem verweigert bzw. möglichst weitgehend entzieht, auch als freiberufler, wird auch von den eigenen kunden für doof gehalten und kriegt schwierigkeiten, die balance zu halten. der spagat, sich die überzeugung einer ethischen fairness leisten zu wollen, wird individuell immer grösser (kann ich für mich jetzt für fast 20 jahre sagen) und am ende in individuelle armut führen, die gesellschaftlich als selbstverschuldet angesehen wird, meine entscheidung, ultraleicht. da das kleingeistige einmauern und einzäunen individuell noch vielleicht für eine generation zu funktionieren verspricht, wird es so sein und wir werden in dem ideellen dreieck schweiz-ungarn-syrien oszillieren, dessen grenze uns als apokalypse präsentiert wird, damit wir uns gegen das wagnis des neuen und offenen entscheiden. transparenz allein reicht nicht. jeder lügt, wo er kann, sich in die tasche, nicht nur unser vermieter.

transparenz wär deshalb schon ganz gut. menschenrechte hat man nicht gekauft gekriegt.

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Ein bisschen Kapitalismus/Globalisierungskritik ist ja immer ganz nett, aber hier geht es ja um die Frage, welches Konsumverhalten ökonomisch sinnvoll und moralisch vertretbar ist. 

Ich denke, die angesprochene Transparenz ist da sehr gut, denn am Ende muss jeder Mensch selber entscheiden wie viel ihm ein eventueller Mehrwert von regionalen, fairen, bio oder sonstigen Produkten wert ist. Oder vielleicht reicht es fuer den Anbieter schon aus, auf diesen moeglichen Mehrwert hinzuweisen? 

Ein beispiel: Ich arbeite ehrenamtlich in einem Weltladencafé, und bei uns gibt es auch immer die Diskussion, wie man mehr Umsatz machen kann, oder was man tun kann damit man nicht immer gerade so die Miete zahlen kann. Ich vertrete da immer die Haltung, dass man auch mal an das Gute im Menschen glauben sollte, und dass genug Menschen den Wert des Weltladen sehen und deshalb bei uns ihren Kaffee kaufen. Das ist zwar ein mieses Gefuehl, da es die eigene Abhaenigkeit verdeutlicht, aber klappt offensichtlich schon seit, ich glaube, 25 Jahren.

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und bei uns gibt es auch immer die Diskussion, wie man mehr Umsatz machen kann, oder was man tun kann damit man nicht immer gerade so die Miete zahlen kann. Ich vertrete da immer die Haltung, dass man auch mal an das Gute im Menschen glauben sollte, und dass genug Menschen den Wert des Weltladen sehen und deshalb bei uns ihren Kaffee kaufen. Das ist zwar ein mieses Gefuehl, da es die eigene Abhaenigkeit verdeutlicht, aber klappt offensichtlich schon seit, ich glaube, 25 Jahren.

ja, solange der vermieter nicht auf die idee kommt, mit einer galerie oder einer mikrobrauerei oder einer energetischen sanierung mehr verdienen zu können.

da ist offensichtlich eine grundbedingung irgendwie ausbalanciert, die fairen konsum ermöglicht.

 

(letzten satz wieder gestrichen).

 

gegenbeispiel, mikroökonomie der illegalisierung:

https://www.law.ox.ac.uk/research-subject-groups/centre-criminology/centreborder-criminologies/blog/2015/10/illegality

 

https://www.law.ox.ac.uk/research-subject-groups/centre-criminology/centreborder-criminologies/blog/2015/11/sharing-burden

meine diskursarbeit wird als kostenlose ehrenamtliche arbeit in einen perversen kontext eingebunden. vom balancieren zum jonglieren. ich beharre auf der bedeutung des individuums.

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