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Ultraleicht Trekking

Was haltet Ihr von diesem tarptent?


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Moin,

ich habe gerade das folgende Zeltchen fertiggenäht:

IMG_37731.jpg

IMG_37653.jpg

IMG_37751.jpg

Der simple Schnitt ist quasi ein durchgesäbeltes Tschum 2p, die Vorderseite aus dem was halt an Verschnitt übrig bleibt. Der meshfloor in Anlehnung ans Hexamid ist auch verschnittoptimiert.

Materialien: fly 1.4oz/sqyd silpoly PU4000  >>><<< mesh 0.5oz/sqyd noseeum   >>><<< zipper #5 noname

Das Gewicht ohne Innereien aber mit allen Leinen und Gummibändern mit Knebeln um innen einen Ponchoboden zu befestigen beträgt 450g. Der separate Boden aus PU4000 wiegt 140g und hat mir nun schon mehrfach als einfacher Poncho gute Dienste geleistet, vorne hat das Ding einen teilbaren zipper. Er kann im Zelt bleiben oder separat transportiert werden.

Die Länge des Zeltes ist ca. 260cm, die Tiefe ab pole bis in die hintere Ecke ca.150cm, an den Enden 75cm. Bei niedriger Gangart ist der pole 125cm lang, bei luftiger Aufstellweise 135cm. Wenn das Zelt niedrig aufgebaut ist, komme ich mit 187cm Körpergröße im Panyam600 auf Neoair mit dem Fußteil gerade so ans Zelt zum Kondens abwischen.

Einen Schnitt zum selber nachnähen werde ich bei Gelegenheit posten.

Was haltet Ihr von dem Ding?

Ich frage nicht zuletzt deswegen, weil ich überlege davon eine kleine Serie produzieren zu lassen, wenn noch ein zwei bugs ausgemerzt sind...

 

Edith: Noch mal eine präzisere Fragestellung: Eingebautes mesh bullshit oder toll? Ohne das mesh-Zeug wiegt das fly ca. 290g...

 

Bearbeitet von FlorianHomeier
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Interessante Form :) Ich sehe da nur ein Problem:  es ist ein offener Sack mit einer hohen Fliegengitter-Öffnung -> bei Wind sehe ich da große Probleme, da ja eine riesige Fläche (alle Wände + Boden) "angeblasen" wird.

Wenn ich das richtig erkenne, ist der Boden mit den Wänden hinten geschlossen und nur vorne offen. Bei normalen Tarps kann der wind auf einer Seite rein und kommt dann auch irgendwo raus. Hier kommt der Wind rein und dürte den Hering mit dem Seil ausreißen und das Zelt ein mal nach hinten kippen, wenn ich die Form anhand der Fotos richtig deute  :/

Bearbeitet von AlphaRay
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Morgen,

ich sehe da die gleichen Probleme wie Alpharay. Du müsstest noch einen Beak ranbasteln so wie beim Hexamid von Zpacks.

Ansonsten mag ich die Form. Hatte auch mal über das Hexamid Solo Plus Tarp nachgedacht, es ist dann doch nur ein schnödes Tarp von Joe geworden.:)

 

LG

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@AlphaRay
@Tipple
sonst bin ich ja immer der spielverderber der mit windanfälligkeit kommt.
willkommen im club. :mrgreen:

diese hexamids sehe ich als reine sommer-/ schönwetter zelte. in gemäßigten breiten unterhalb der baumgrenze ist das eher entspannt, würde mir aber auch eine anzippbare apsis wünschen. (hast du nicht mal irgendwas von einem break-rainskirt gemurmelt?)

wenn das tarptent hoch aufgebaut ist, spannt sich das mesh schräg nach unten zum groundsheet hin. tropft das runterlaufende kondenzwasser durchs netz oder läuft es auf dem netz unter den poncho?

zur knappen liegelänge sag ich mal nichts, da ich weiss, dass die rollenbreite vom silpoly nicht mehr hergibt. wenn du in serie gehen willst, musst du halt schnittoptimiert arbeiten, aber vielleicht findet ihr für die fertigung noch breiteres silpoly.

(es gab doch mal einen faden in dem eine simple lifterlösung für das fußende vorgestellt wurde. ich glaube mich zu erinnern, das auch norweger so ein kurzes stäbchen bei seinem mid in verwendung hat.)

ansonsten finde ich es einen gelungenen entwurf, den ich mir für eine strandmuschel gerne kopieren würde. ;-)

lg. -wilbo-

Bearbeitet von wilbo
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Danke erstmal für Eure Antworten.

Zur Windanfälligkeit: Ob beaks oder nicht- es empfiehlt sich eh ein Zelt, welches nur einen Eingang hat, mit dem Heck in den Wind zu stellen, und es nicht in den Eingang blasen zu lassen. Solange der Wind auf die Rückseite pustet ist das Ding ziemlich stabil, und man kann es auch recht tief abspannen. Ich persönlich fühle mich auch bei viel Wind gut geschützt.

Ich versuche später mal noch mehr Fotos zu machen...

Nochmal erklärend zum Aufbau: An das flysheet habe ich einen vollflächigen Boden aus mesh, sowie eine dreieckige Giebelwand angebracht. Letztere über die zipper vollständig zu öffnen. Der Boden ist ein separater Poncho, der lose auf dem meshboden liegt, und nur mit 5 Gummis+Knebel befestigt ist. Rings um den Poncho ist ein mesh-Spalt von etwa 20cm, dort kann Luft rein und raus.

Material: Habe von dem PU4000 halte eine Rolle hier rumliegen, und es hat ein ähnliches Gewicht wie das Serienmaterial. In der Serie würde es aus Silnylon gebaut, was aber auch nur 149cm breit liegt. Die Nässe-Dehnung ist mir bei diesem Zelt relativ wurst, weil man mit einem Griff zur Stange schon ganz gut nachspannen kann, und ohne raus zu müssen auch recht gut an die forseren linelocs kommt. Ich möchte das Ding gerne aus erprobten und günstigen Standart-Materialien bauen, und so einfach und simpel wie möglich halten, also nicht noch hier ein lifter und dort ein Gedöns etc..

Rainskirt-beak: Eine Überlegung war ein abnehmbares beak, ohne zipper, welches man auch als skirt tragen kann, damit hätte man zusammen mit dem Poncho schon eine passable Regenlösung vollständig mit multi-use, aber ich glaube das wird nix. Mal sehen.

Das tramplite-cuben Teil ist sehr ähnlich, und es gibt noch viele mehr in dieser Bauform (cricket etc.). Unten Ecken, oben spitz, und ein Trekking-pole halt. Da kann man schlecht das Rad neu erfinden. Man kann nur versuchen zu optimieren.

Mein Entwurf braucht für das fly 3,6 lfm Stoff in 1,49cm Breite. Der Stoff wird zu 99,5% ausgenutzt, da ist nichts mehr zu holen, und ich bin mir auch sehr sicher dass die Größe / Liegelänge ganz ok ist, wenn man es mit allen anderen Parametern in Relation setzt. Passt halt nicht für jeden, aber für mich reichts ;)

Meine wichtigste Frage ist, ob es sinnvoll ist in einer Serienproduktion das mesh dran zu bauen, oder nicht.

Wenn man mit 08/15 midgedichtem serienmesh rechnet, dann wird das etwa 60g schwerer, aber dafür auch etwas stabiler. Also wöge das meshzeug insgesamt etwa 230g. Dafür bekommt man auch irgendwelche billigen 1p Mossienetze die vielleicht irgendwie unter das tarp passen würden, hat aber die Bastelei und deutlich! weniger Platz. Es passt auch super ein V4 IZ drunter, das wiegt aber 630g :shock:.

 

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vor einer Stunde schrieb wilbo:

wenn das tarptent hoch aufgebaut ist, spannt sich das mesh schräg nach unten zum groundsheet hin. tropft das runterl aufende kondenzwasser durchs netz oder läuft es auf dem netz unter den poncho?

 

Ab einer gewissen Neigung, und vor allem wenn das Netz schon in der Fläche feucht ist, können es einzelne Rinnsale unter den Poncho schaffen.

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Zitat

.... also nicht noch hier ein lifter und dort ein Gedöns etc..

verstehe ich gut, für die produktion.
es wäre für mich als normalo-käufer mit 1.86, ohne lifter allerdings ein ausschlusskriterium.
und nicht jeder ist bereit selber was zu basteln.

daher würde ich auch für die variante mit dem angenähtem netz plädieren. das wäre eine schöne sorgloslösung besonders im zeckenland.

@yoggoyo
genau den meinte ich, danke!

Zitat

Zur Windanfälligkeit: Ob beaks oder nicht- es empfiehlt sich eh ein Zelt, welches nur einen Eingang hat, mit dem Heck in den Wind zu stellen, und es nicht in den Eingang blasen zu lassen.

es soll ja umlaufende winde geben. :shock:
nee, will sagen das man durchaus mal von wind und wetter überrascht werden könnte, und dann raus müsste um das zelt zu drehen. :roll:

nu aber genug mecker.

 

lg. -wilbo-

Bearbeitet von wilbo
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Moin, 

gefällt mir sehr gut! habe vor ein paar Wochen genau das gleiche (andere Maße, aber gleiches Design) in SketchUp "Designed". Wollte es, sobald die Nähmaschine am start ist auch Umsetzen. Daher bin ich sehr interessiert an deinen Erfahrungen was Windanfälligkeit angeht. Ich habe es für Skandinavien im Sommer entworfen, da man bei dieser form auch mal längeren starkregen und Stürme (hoffe ich) überstehen kann. Bei meinem Entwurf ist das Innenzelt seperat einhängbar, je nach jahreszeit und Mückenaufkommen, kommts mit auf Tour oder nicht.

Bin gespannt wies weitergeht!

Beste Grüße

Bearbeitet von bastianj.
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  • 5 Monate später...
Am Monday, October 31, 2016 at 18:07 schrieb questor:

Moin,

der Thread ist mir ja voll entgangen, habe ihn erst jetzt entdeckt, nachdem ich Deine Baumwollvariante auf dem TULF bewundert hatte. Ist nach wie vor geplant, das Schnittmuster zur Verfügung zu stellen?

Danke

 

Noch was zum Schnitt: Das auf dem Treffen war die Baunummer 7, die sechs prototypen vorher waren nicht 100%ig, ich habe zig Kleinigkeiten geändert und durchprobiert. Vor kurzem wurde das ganze im Riesengebirge getestet, wir waren zu dritt mit 3 Prototypen dieser Bauform. Die Prototypen sind zwar aus 180g Baumwolle und wiegen zwischen 900 und 1000g, aber da die Form identisch ist, sollten auch die Erfahrungen bezüglich Wind, beak oder nicht beak etc. auf eine Plasteversion übertragbar sein. Wir hatten 8 Tage mehr oder weniger Dauerregen, Temperaturen -2 bis +5°C, kein Wind bis Sturmböen umlaufend im Wald hinterm Kamm mit dem Geräusch von umstürzenden Bäumen und umherfliegendem Totholz.

Die Kombi aus dem tarp und dem Ponchoboden hat sich für uns drei super bewährt. Unter Berücksichtigung der Gegebenheiten wie Windrichtung etc. sind wir komplett trocken geblieben, und die Zugluft im tarp hielt sich sehr in Grenzen. Letzteres in der Sturmnacht allerdings durch das Abdichten des Bodenspaltes mit Laub.

Fazit: Für mich auch ohne beaks absolut für 3 Jahreszeiten geeignet, wenn es nicht in super-Schlechtwettergebiete geht. Habe im Comforter L430 mit TAR Xlite und 5mm EVA in langer Unterwäsche genächtigt. Comforter an der Grenze aber hat gepasst.

Ich plane den Schnitt nächste Woche auf meiner HP zu veröffentlichen wenn es zeitlich für mich schaffbar ist.

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  • 3 Monate später...

Es sind in der Zwischenzeit diverse Baumwollversionen entstanden, an denen habe ich den Schnitt weiterentwickelt, und auch einige mehr oder weniger erfolgreiche Versuche mit Polyester und Nylonstoffen. Alles was silikonisiert ist, kann ich nicht prozesssicher verarbeiten, trotz Doppelnadelmaschine mit feeder und puller. Zur Zeit verwende ich für die Kunststoffversion das 70g/m² PU ripstopnylon von Esvo, das ist super zu verarbeiten. Die Tischkante hält einfach länger...

Ich habe hier im Anhang einen Schnitt für Euch, es entspricht bis auf Klitzekleinigkeiten dem grünen tarp vom Treffen auf der Ludwigstein. Aus Baumwolle sowie dem 70g Zeug steht das ganz gut. Es ist am Boden bis zu 280cm lang (gerechnet sind 260cm, aber man kann noch ein Bisschen zerren+ ein paar cm niedriger aufbauen+ hinten nicht so weit raus...), und benötigt imo wirklich nur 6 Heringe, keine dutzenden von guylines und pullouts etc. Stangenhöhe ist 140cm geblieben.

Gewicht 180er BW ~1000g / 70er PA/PU ~400g

Am einhängbaren beak bastel ich noch.

 

Schnittmuster Tschum1P.pdf

Bearbeitet von FlorianHomeier
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