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Ultraleicht Trekking

Back Country Ski


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vor 7 Stunden schrieb pielinen:

So hast du die das wohl vorgestellt...

Ja, ein bisschen... nur möglichst ohne Felle und damit ohne Moduswechsel (es geht ja nicht nur ein einziges Mal rauf und runter). Mit den Salomon und den weichen Schuhen sollte auch der Aufstieg etwas  müheloser ausfallen. Kurzum: Wenn man das leichte NNN BC-Zeug zur Kooperation überreden kann, sollte das Ganze einfach mehr Spaß machen. Besser gesagt: wenn man eine Art gleichberechtigte Symbiose mit dem Ski findet.

Mir scheint nach meinem kürzlichen Skihallenbesuch, dass es klappen kann. Man muss nur anfangs stark darauf achten, auf den Ski einzugehen. Also: Impuls geben, die Reaktion des Ski abwarten - und diese Eigenbewegung dann sanft, ohne Überwältigungsgelüste zu beeinflussen versuchen. Das kennt man mental z.B. auch vom (gelungenen) alpinen Carven... diesen Bruchteil einer Sekunde, in dem es drauf ankommt, dem Ski die Führung zu überlassen. 

Wer den Ski einfach nur mit dem eigenen Willen kontrollieren will, wird bestimmt scheitern. Bei alpiner Ausrüstung ist das etwas anders. Wer Alpinski immer nur überwältigt, fährt halt nicht besonders gut und wird nie ein Könner - merkt das aber nicht zwingend auf den Pisten, die er mit solcher Einstellung noch schafft. Er kann sich damit einfach zufrieden geben. Mit nordischer Leichtausrüstung führt derselbe Ansatz hingegen umgehend zum Sturz. Überall. So jedenfalls mein Eindruck.

Kontrolle per 'Empathie mit dem Ski' ist aber letztlich auch alpin etwas ganz anderes als Kontrolle per kraftintensiver Überwältigung. Da wird die Beherrschung zu einem wesentlichen Teil erst durch möglichst präzise Antizipation  des Skiverhaltens erreicht - Erfahrungs-, aber auch Einstellungssache. Und insofern besteht mental eben eine Parallele.

Im weiteren Verlauf des Schwungs muss man bei den nordischen Ski (meinen ersten Eindrücken zufolge) halb wie ein Wellenreiter und halb wie ein alpiner Skifahrer im ganz Steilen reagieren - einerseits wissend, dass man der gegebenen Schneeoberfläche wenig entgegen zu setzen hat, und andererseits nicht allzu lange mit der nächsten Schwungeinleitung warten. Eben weil du den Ski nur sehr begrenzt überwältigen könntest, ist das ein bisschen diffizil. Mit steigender Geschwindigkeit tritt aber ein Stabilisierungseffekt ein (kennt man ja).

Wohlgemerkt: Das sind alles nur erste Eindrücke. 

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Wenn mal genug Schnee liegen würde, kann man hier im Erzgebirge auch schöne Ski Touren machen: auch mit Fellen rauf und mit Skiern runter oder halt Backcountry klassisch auf und ab abseits der Loipe.

Da würde ich persönlich auch klassische Backcoutry Langlauf Tourenski nehmen, in meinen Fall Madhus Glittertind 205cm, z.Z. mit Salomon BC Bindung oder Madhus Glittertind 200cm Wachs Ski mit Rottefella Supertelemark 75mm Bindung.

Bergab geht da schonmal entweder kurz im Schuß oder notfalls im Schneepflug wenn es eng wird.

Diese „Zwischen Ski“ vereinen eher die Nachteile beider.

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Am 1.4.2018 um 19:22 schrieb pielinen:

Bergab geht da schonmal entweder kurz im Schuß oder notfalls im Schneepflug wenn es eng wird.

Diese „Zwischen Ski“ vereinen eher die Nachteile beider.

Auf einem Hochplateau würde auch ich ganz sicher meine E99 in 200cm nehmen - aber je nach Häufigkeit der Abfahrten könnten die Salomon im Mittelgebirge schon Sinn machen. Schließlich will man das Runter nicht immer nur widerwillig hinter sich bringen, oder?

Wo es im häufigen Wechsel praktisch nur bergab und bergauf geht, dies aber gemäßigt, da liegt für mich das Reich solcher Ski, die leidlich klettern und selbst dann spaßig abfahren, wenn das Gefälle ziemlich mild ausfällt. Für lange, schmale BC-Ski fehlten da die Gleitpassagen. Auf Alpinski wären die Abfahrtsmöglichkeiten aber wiederum ein langweiliger Witz. Hier nochmal der Link zu einem bereits gezeigten Clip:

https://youtu.be/UCK2SYLILnA

Die Abfahrt (zweite Hälfte) wäre mit Plastikschuhen allenfalls eine nette Ausruhphase, stellt aber mit NNN BC-System schon eine mittlere Herausforderung dar... wenn man sie so stilvoll fahren möchte.  Mit weniger taillierten BC-Ski entfiele wiederum die Eleganz. Diese kämen eher dann ins Spiel, wenn die Route oft flachere Passagen aufwiese, - da wären sie unbestritten die erste und flotteste Wahl.

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@martinfarrent, mir sind heute Vormittag bei meiner Skitour zwei Langläufer mit Skatingski begegnet. Die beiden sind in einem Stil ungefähr so wie im Video Backcountry XC Skiing - Alaska, das ich auf Seite 3 verlinkt habe, runtergefahren.

Ich weiß nicht wie die beiden raufgekommen sind (ich vermute mit Fellen, der Liftbetrieb ist bereits eingestellt), und wie sie weiter runtergefahren sind. An der Stelle, wo sie mir begegnet sind, war es relativ flach, aber weiter unten wird es steil, und die nicht mehr präparierte Piste war dort ziemlich zerworfen und zusätzlich in schattigen Abschnitten noch hartgefroren.

Das erste Bild zeigt die Stelle wo mir die beiden begegnet und runtergefahren sind (unten sieht man zwei Tourengeher raufkommen), das zweite den schönen freien Skiraum, der sich weiter oben auftut - ich könnte mir vorstellen, dass das derzeit auch ein geeignetes Gebiet zum Trainieren mit XCD-Ski ist:

DSC_2153.thumb.JPG.47b8b2af53dde272b00a67e322903de7.JPGDSC_2154.thumb.JPG.f0706c2d37cae1d43aad2e14b142970c.JPG

Bearbeitet von mtp
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  • 11 Monate später...

Ich möchte das Thema mal wieder reaktivieren, vielleicht gibt es ja bei euch auch schon was vom Winter mit Ski zu berichten.

Bzgl. der Langläufer, von denen ich in meinem letzten Beitrag oben schrieb -> ich habe später von jemandem erfahren, dass öfter mal Langläufer das Tote Gebirge überqueren (Länge >40km auf einer Höhe bis >2000m), und dann dort (beim Loser in Altaussee) abfahren.

Bei einer späteren Tour sind mir dann auch zwei Skitourengeher begegnet, welche ebenfalls das Tote Gebirge durchquert und dazwischen biwakiert haben.

Im Dezember habe ich mir dann zu einem sehr guten Preis die orange-weißen Dynafit PDG Boots bestellt, und mit meinen Atomic-Skiern (Ultimate 65 mit auf die neuen Schuhe angepasster Skitrab Bindung) bereits einige Male verwendet (u.a. auch bei einem lokalen Rennen...).

Die PDG Boots sind mit 821g pro Schuh viel leichter als meine alten TLT4 Race Boots (1160g pro Schuh), und sogar bequemer und bei der Abfahrt stabiler, nur das Ein- und Aussteigen geht nicht mehr so einfach (sind dabei enger als meine alten Schuhe).
Mit den neuen Schuhen bin ich einerseits schneller, und andererseits, das ist mir vor allem aufgefallen, benötige ich viel weniger Kraft in den Beinen.

Ansonsten gibt es bei mir, bis auf den neuen Montane Ultra Alpine 38 + 5 Rucksack, nicht allzuviel neues zu berichten.

Von Eric Packer gibt es seit vorgestern ein neues, atemberaubendes Video:

 

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Für euch wirds nichts neues sein. Aber für mich, der bisher nur gelegentlich Snowboard gefahren ist, ist es was neues!

Ich war im Winter mit meiner Freundin im Urlaub nahe Oberammergau und wir wurden von einem Bekannten zum ersten Mal mit auf Skitour genommen. Flugs im Keller irgendwelche alten Hagan Ski mit uralter Bundeswehrbindung rausgekramt, ebenso ein paar eingemottete Skischuhe und los gings abends um 9 zum Hörnle rauf.

Ist jetzt nichts besonderes, aber ich weiß definitiv was ich nächsten Winter mache. Skifahren lernen. Mit Snowboard und Schuhen im großen Rucksack war das nämlich echt ganz schön anstrengend bis rauf zur Hütte :-D. Mal schauen ob ich meine Liebste dann auch zum Winterbiwak auf dem Berg überreden kann (natürlich nur, wenn man vorher den Wirt überredet hat etc. pp. natürlich nicht "wildcampen" (!) )

@mtp Das tote Gebirge sieht echt super aus! Werde das mal mit in den Topf zur Auswahl unserer nächsten Tourziele werfen. 

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@H4nnes, Skifahren finde ich viel einfacher als Snowboarden - ich war damals, beim Snowboarden lernen, nach einer Dreiviertelstunde sowas von fertig :-D (inzwischen kann ich es halbwegs).
Aber mein Sohn fährt auch viel lieber Snowboard, und sagt, es ist viel einfacher.

Das Video oben habe ich als Motivation und zum Staunen verlinkt, es wurde lt. Beschreibung in Alaska gefilmt.
Im Toten Gebirge dürfte es im Winter vielleicht irgenwie ähnlich aussehen (ich kenne es nur vom Sommer her).
Die Überquerung im Winter habe ich selber noch nicht gemacht, möchte ich aber auf jeden Fall mal machen.
Hier findest du z.B. nähere Infos:
https://www.bergwelten.com/t/s/15731
https://www.alpenverein.at/kleinwalsertal/berichte/2012_03_31_skidurchquerung_totes_gebirge.php
https://skitourengehen.info/touren/skitour/oesterreich/oberoesterreich/salzkammergut/tauplitz-ow-ueberschreitung-totes-gebirge-l1878/

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@mtp Das kann ich (noch) nicht beurteilen. Als ich als Kind gefragt wurde, was ich lieber ausprobieren mag ist es Snowboard geworden, weil mein Nachbar das konnte und der war halt in meinen Augen super cool :mrgreen: Aber hier im Harz gibts ja genügend Anfängerhügel und meine Freundin kann Ski fahren. Da sollte das kein Problem sein.

Das Video ist auch cool, aber ich hatte das tote Gebirge einfach mal im Internet gesucht und bin dann bei Wikipedia gelandet. Diese rauen Karstlandschaften gefallen mir einfach immer sehr gut. Danke für die Links! Das klingt echt super. Aber dafür muss ich wohl noch ein bisschen üben. :)

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vor einer Stunde schrieb H4nnes:

Das Video ist auch cool...

Das Video ist erst recht cool, wenn man sein Material berücksichtigt: Langlaufski für die Loipe!

Mit (kürzeren) nordischen Backcountry-Ski (fürs Gelände) wäre der vollendete Stil ja bereits eine ziemliche Leistung. Wie viel insbesondere die weichen Schuhe ausmachen, kann man erst dann ermessen, wenn man es bergab probiert hat. Ich sah letztes Jahr beim Üben in der Skihalle wie der letzte Idiot aus, bis ich den Dreh - natürlich ohne Telemarktanz - nach Stunden halbwegs raus hatte (dabei fahre ich alpin ziemlich gut). War eine ziemliche soziale Mutprobe! :-) 

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@H4nnes, ich hab mir schon gedacht, dass du entweder Bilder aus meinen Beiträgen vom letzten Winter meinst, oder aus dem Internet.
Die beiden Bilder in meinem letzten Beitrag vom vorigen Winter oben sind (wie schon erwähnt) am Loser entstanden, einem schönen Skigebiet und ausgewiesenen, und bestimmt empfehlenswerten Tourenskigebiet im Ausseerland. Der Loser ist praktisch der südwestliche Endpunkt des Toten Gebirges.

Habe auch einen Bericht über eine Solo-Durchquerung des Toten Gebirges auf Tourenskiern an einem Tag gefunden:
https://www.bergnews.com/touren/europatouren/totesgebirge.php

Was mich von solchen alpinen Solotouren immer wieder abhält, sind z.B. Gefahren wie Dolinen, oder bei Gletscherüberquerungen Spalten.
Dazu habe ich vor, mir die entsprechenden Gebiete vorher möglichst genau anzuschauen und zu erkunden, um mit entsprechender Erfahrung dann einmal Solotouren, so sicher wie möglich, unternehmen zu können.

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vor 2 Stunden schrieb mtp:

Was mich von solchen alpinen Solotouren immer wieder abhält, sind z.B. Gefahren wie Dolinen, oder bei Gletscherüberquerungen Spalten.

An sowas brauche ich ja garnicht erst zu denken. Bin nicht lebensmüde...^^ Meine Freundin hat schon ein bisschen Erfahrung mit Gletschertouren, aber ich werde erstmal klein anfangen. Steigern geht ja immer, aber man braucht eben auch Ziele und Träume :)

Danke für die Tipps und Ideen!

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  • 11 Monate später...

Im Kleinwalsertal habe ich in den vergangenen Tagen immerhin drei mal meine Speedsucht überwunden, um nachmittags abseits der Pisten mit den nordischen Backcountry-Ski zu üben. Auf nicht-präparierten Wanderwegen  ging es am besten. Sobald der Schnee aber harsch wurde (was ich mit alpiner Ausrüstung eher schätze) fehlte mir die direkte und volle Kraftübertragung. Der Flex des Schuhs auf der NNN BC-Bindung schien meine Kontrollversuche zu verschlucken... drum fuhr ich bergab viel zu defensiv und langsam, traute mich teilweise nicht, die Ski parallel zu führen.

Ich kann meine Probleme dennoch nicht auf das Material schieben (Salomon X ADV 89 mit den BCX6-Schuhen von Rossignol). Sicherlich gibt es viel steifere Alternativen - aber beim Tempo, das ich mir zutraute, hätten die Schuhe eigentlich reichen müssen. Die Überwindung muss vielmehr im Kopf geleistet werden. Das fiel mir aber angesichts der Kontraste (morgens noch alpin unterwegs) ziemlich schwer. 

IMG_1384.jpg

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@pielinen - Du und der Videomensch kommt ja aus einer ganz anderen Richtung als ich. Ihr könnt ja beide Telemark, zumindest mit schwerem Gerät. Ihr wisst (und fühlt) also ungefähr, was Ihr anstrebt. Das Pendant bei mir wäre ja eine halbwegs durchgängige Paralleltechnik mit weichen Stiefeln und NNN-BC-Bindung. Die kriege ich aber noch nicht immer hin. Teilweise lasse ich die dafür notwendige Geschwindigkeit auch gar nicht erst zu. Der Kontrast zum alpinen Equipment (stundenlang schnelle und steile Abfahrten am Morgen) war letzte Woche wirklich frappierend. Für Nichtskifahrer könnte ich es so beschreiben: Alpines Equipment ist wie Rollschuhfahren, während nordisches dem Versuch ähnelt, dasselbe auf frei rollenden Murmeln zu erreichen. :-) 

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vor 11 Stunden schrieb pielinen:

@martinfarrentdas liegt an den Skiern, nicht an dir.

 

Ich habe mir jetzt erst einmal (hoffentlich) steifere Schuhe bestellt: Rossignol BC X 10. Sie scheinen zwar selten zu sein, ernten aber gute Reviews - auch im direkten Vergleich zu meinen bisherigen (Rossi BC X 6). Breitere und etwas längere Ski als meine Salomon XADV 89 kommen dann später wohl dazu. Ich bleibe übrigens bei der NNN BC-Bindung und kapituliere, was das Telemarken anbelangt; denn dazu bräuchte ich wirklich Anleitung, zumindest einen Anstoß. Letzte Woche gelang es mir aber wieder einmal nicht, einen Lehrer zu finden (geschweige denn einen günstigen Kurs im Kleinwalsertal). @mawi : Ich glaube langsam, man müsste sich das Skigebiet explizit nach diesem Gesichtspunkt aussuchen, um mit dem Telemarken weiter zu kommen... und das kriege ich weder mit meiner Frau noch mit meiner eigenen Liebe zu Allgäu und Kleinwalsertal koordiniert. Lehrer sind echt selten. Also bleibt das Ziel für mich, meine (gute) alpine Technik besser auf die XCD-Ski zu übertragen. 

Was ich jetzt gemerkt habe: Ich fahre (natürlich mit alpiner Ausrüstung) immer noch begeistert auf steilen und schnellen Pisten - aber eigentlich nur noch früh morgens. Ab 11.00 Uhr, wenn das alpine Fahren selbst auf tiefroten und schwarzen Pisten zu einer Aneinanderreihung möglichst verantwortungsvoller Überholmanöver verkommt, nimmt meine Lust rapide ab. Ich muss zugeben: Früher machte mir wenigstens die unterschwellige Prahlerei dabei Spaß. Aber heute habe ich nichts mehr davon.

Also fasziniert mich die XCD-Idee weiterhin für den Nachmittag, selbst in den Alpen (z. B. auf Wanderwegen). Auf die ganze Logistik und auf die Sicherheitsmaßnahmen für herkömmliche alpine Touren habe ich hingegen keinen Bock. Vor allem will ich abseits und unterhalb der lawinengefährdeten Gebiete spontan und alleine touren können (oder zu zweit).

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Man lernt eben nie aus.

Überrascht musste ich nach der Lektüre dieses Threads feststellen, dass es neben den klassischen Langlauf-Ski und den Touren-Ski, noch ein "Zwischen-Ski" (O-Ton @pielinen), die BC-Ski, gibt.

Ich stelle mir gerade in Gedanken vor, wie ich mit den unterschiedlichen Ski eine Skitour mit Gepäck durch eine unberührte und hügelige Landschaft mache.

Bei Langlauf-Ski kann ich das gut beurteilen, weil ich das schon seit Jahrzehnten mache, sofern es im Harzvorland ausreichend Schnee gibt. Wenn das Gelände hügelig ist, gibt es bei Abfahrten sofort Probleme, weil die Langlauf-Ski sehr schmal sind und die Ferse nicht arretiert werden kann. Man hat kaum Gewalt über die Ski. Schwünge sind in offenem Gelände mit tiefen Schnee auch für den geübten Alpin-Abfahrer so gut wie nicht möglich. Maximal der Schneepflug eignet sich für die Abfahrt. Die Devise ist dabei "heil unten ankommen".

Ich schätze mich selbst als guten alpinen Abfahrer ein, der sich so ziemlich jede "farbige" Abfahrt heruntertraut. So möchte ich das einmal vorsichtig formulieren. Schon seit vielen Jahren leihe ich mir im Skiurlaub Touren-Ski aus und steige am Rand der präparierten Pisten zu den Bergstationen auf. Das ist anstrengend und macht unheimlich viel Spaß, weil die anschließende Abfahrt für die stundenlangen Mühen entschädigt.

Ich habe mich auch mal zu einem Touren-Ski-Kurs im Sellrain (Westfalen-Hütte) angemeldet. Dort habe ich viel über Touren-Ski-Ausrüstungen (verschiedene Bindungssysteme), Steigtechniken und Lawinenkunde erfahren. An diesem Wochenende bin ich bei Aufstiegen auf ca. 3000 Meter und bei den anschließenden Tiefschneeabfahrten (, was ich bisher auch noch nicht gemacht habe), so an meine physische Leistungsgrenze herangebracht wurden, wie ich es nie zuvor und auch nie danach wieder erlebt habe.

Für mich sind Touren-Ski ideal zum Ski-Wandern in unberührtem Gelände und durch die Arretierung an den Fersen auch hervorragend für die Abfahrt geeignet. Einziger Nachteil - Sie sind bedeutend schwerer als Langlauf-Ski und BC-Ski.

Zu BC-Ski habe ich kein eigenen Erfahrungen. Aus den Kommentaren hier im Thread entnehme ich, dass sie etwas breiter sind als Langlauf-Ski. Wenn sie bei Abfahrten nicht an den Fersen arretiert werden können, was ich aus den Bildern und Videos leider nicht erkennen konnte, scheinen sie mir auch nur bedingt für hügeliges und unberührtes Gelände geeignet zu sein. Für ausschließlich flaches Gelände (Finnland?) sind die BC-Ski sicherlich die 1.Wahl.

Was das "Telemarken" betrifft, muss ich auch noch einige Bemerkungen anführen.

Auf den Bildern und Videos hier im Thread ist zu sehen, dass das weitgehend auf präparierten Pisten erfolgt. In den letzten 25 Jahren habe ich bei meinem jährlichen Skiurlaub insgesamt vielleicht 2 oder 3 Skifahrer gesehen, die sich auf den präparierten Pisten im Telemark-Stil nach unten bewegt haben. In unberührtem Gelände bzw. im Tiefschnee neben den präparierten Pisten, wo sich oft jugendliche Heißsporne auf Ski und Snowboards austoben, habe ich nie einen "Telemarker" gesehen.

Das ist für meine Begriffe eine Technik, wie es hier im Thread auch schon angedeutet wurde, die man einfach perfekt beherrschen muss, wenn man sie für Abfahrten in schwerem Gelände verwenden will..

Für Skitouren-Wanderungen in unberührtem und hügeligem Gelände bleiben daher vorerst Touren-Ski meine bevorzugte Wahl.

Bearbeitet von einar46
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vor 13 Minuten schrieb einar46:

Man lernt eben nie aus.

Überrascht musste ich nach der Lektüre dieses Threads feststellen, dass es neben den klassischen Langlauf-Ski und den Touren-Ski, noch ein "Zwischen-Ski" (O-Ton @pielinen), die BC-Ski, gibt.

Zur vollständigen Verwirrung ;-) gibt es sogar noch eine Hybridform, die Ryan Jordan auf BPL beschrieben hat. Er versieht nordische BC.-Ski mit leichten alpinen Tourenbindungen und hat den Vorteil, im hügeligen Gelände wenigstens keine Felle zu benötigen. Gleichwohl muss auch er die Ferse vor jeder kleinen Abfahrt arretieren... und genau solche 'Umschalterei' ist es, die mich so verbissen um die Beherrschung einer nordischen Bindung kämpfen lässt. Mir scheint das Konzept auf 'rollendem' Terrain einfach flüssiger.

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vor 5 Minuten schrieb martinfarrent:

Zur vollständigen Verwirrung ;-) gibt es sogar noch eine Hybridform, die Ryan Jordan auf BPL beschrieben hat. Er versieht nordische BC.-Ski mit leichten alpinen Tourenbindungen und hat den Vorteil, im hügeligen Gelände wenigstens keine Felle zu benötigen. Gleichwohl muss auch er die Ferse vor jeder kleinen Abfahrt arretieren... und genau solche 'Umschalterei' ist es, die mich so verbissen um die Beherrschung einer nordischen Bindung kämpfen lässt. Mir scheint das Konzept auf 'rollendem' Terrain einfach flüssiger.

@martinfarrent Sehr interessant. Hast Du da einen Link, wo man sich die Hybridform mal anschauen kann?

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vor 27 Minuten schrieb einar46:

@martinfarrent Sehr interessant. Hast Du da einen Link, wo man sich die Hybridform mal anschauen kann?

https://backpackinglight.com/at-nordic-ski-jordan/

Um den vollständigen Artikel zu lesen, muss man allerdings zahlendes BPL-Mitglied sein. :-( 

P.S. Ich habe noch unbenutzte 110 BC-Ski von Rossi, bei denen ich noch keine Bindung angebracht habe... weil ich abwarten will, inwieweit ich NNN BC beherrschen lernen kann. Falls ich keine weiteren Fortschritte mache, kommen da eben AT-Bindungen drauf.

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