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Ultraleicht Trekking

Ohne fliegen Reisen / #ClimateCrisis Diskussion


mochilero

Empfohlene Beiträge

vor einer Stunde schrieb mochilero:

würde mich interessieren wie das bei anderen hier aussieht... (Klar zählt jede gesparte Tonne trotzdem sieht das Gesamtbild halt oft anders aus

Es ist ja alles eine Frage der Prioritäten. Für mich persönlich hat sich, innerhalb meines wahrscheinlich viel zu engen Blicks, seit einigen Jahren einiges verschoben. Und zwar dadurch, dass ich Stück für Stück Dinge geändert habe.  Klar kann ich nicht auf die 2.5 Tonnen kommen. Ich lebe ja in einem Land, in dem es im Winter kalt wird zur Miete und mein Vermieter hat ne olle Ölheizung im Keller. Aber einige Sachen gehen doch ganz gut: keine tierischen Produkte essen, kleine Wohnung, kein Auto, Arbeit in der Nähe, kein Fliegen, wenig neu kaufen. Das sind so die Eckdaten. Es geht sicher noch mehr, zB weniger Plastik. Ich hab halt versucht zu überlegen, wo in meinem kleinen Universum die größten Stellschrauben in Richtung weniger klimaschädlich sind. 

Vielleicht liest sich das sehr spaßbefreit, aber so fühlt es sich nicht an. Ganz im Gegenteil, keine Ahnung warum. Ich vermisse kaum was und es ist irgendwie erleichternd. Nur meine Schwester, die in NZ lebt, will ich irgendwann mal besuchen. 

Ich will auch hier niemandem irgendeinen Lebensstil näherlegen, jede und jeder kommt auf eigene Lösungen für sich. Ich zB hab mit dem Fleisch nach einem Polenurlaub aufgehört. Ich hatte das Gefühl danach, zur 90% aus Wurst zu bestehen und als wir dann im Bus von einem Schweinelaster überholt würden, wollte ich einfach nicht mehr. Oft spielt, bei mir zumindest, bei solchen Entscheidungen der Zufall eine große Rolle (hier: Schweinallaster plus Gefühl der Übersättigung). Dann stellt sich so eine innere Dringlichkeit ein. Das ist sicher bei allen Menschen anders.

 

 

 

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vor 10 Stunden schrieb Antonia2020:

kein Auto, Arbeit in der Nähe

Das ist ein wirklich großer Faktor. Viel größer als die große Urlaubsreise alle 5-10 Jahre. Nicht nur vom CO2 Ausstoß her sondern auch vom Geld - wenn man als Angestellter nur mit der ollen Pendlerpauschale arbeiten kann ist das jedenfalls so. Erst Recht bei den derzeitigen Energiekosten. Und Geld was man nicht direkt braucht, muß nicht verdient werden...

Bei mir war allerdings der Sprung in die Selbstständigkeit und die damit verbundenen Reisen mit fast einer Verdoppelung des Einkommens verbunden und zusätzlicher Freiheit... Zusätzliche Einnahmen bei mir bedeuten zusätzliche Steuereinnahmen und Sozialabgaben. Der Großteil wurde für später angelegt, damit ich später niemand auf der Tasche liege. Jedenfalls wurde nur wenig für Luxus und Konsum verfrühstückt. Ob Kapitalanlagen jetzt gut oder schlecht sind ist ein anderes Thema. Und einer meiner größten Widersprüche... du hast Recht, es ist eine Frage der Prioritäten... Die können sich aber auch ändern - ist bei mir jedenfalls so...

 

vor 10 Stunden schrieb Antonia2020:

Vielleicht liest sich das sehr spaßbefreit, aber so fühlt es sich nicht an.

Das kann ich gut verstehen. Mit so einem "kleinen einfachen" Leben (bitte nicht in den falschen Hals bekommen!) Lebt es sich manchmal unbeschwerter und auf das Wesentliche konzentriert - Ein UL Leben halt ;-) Ich wünsche mir tatsächlich auch immer wieder mal mein Studentenleben zurück!!!

Der entscheidende Punkt dabei ist der folgende: die Freiwilligkeit. Du (und ich in wesentlich kleinerem Umfang), wir entscheiden uns freiwillig auf bestimmte Dinge zu verzichten. Wir entscheiden selbst wie wir leben. Geschieht der Verzicht aus Not oder Zwang heraus, sieht es völlig anders aus. Nicht nur für die eigene Zufriedenheit sondern auch mit dem Frieden im Land, wenn viele Menschen betroffen sind...

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Vielleicht noch ein paar interessante Zahlen aus dem Jahr 2019:

lt. Deutschem Umweltamt belaufen sich die Umweltkosten (umweltbedingte Gesundheits- und Materialschäden, Ernteausfällen oder Schäden an Ökosystemen) für Treibhausgase in Deutschland auf 156 Millarden Euro.

Das entspricht lt. Bundesministerium für Finanzen in etwa dem Sektor "Arbeit und Soziales" mit 145 Millarden Euro und ca. 40% des Gesamthaushaltes. (Quelle https://www.bundeshaushalt.de/DE/Bundeshaushalt-digital/bundeshaushalt-digital.html)

Das Bundesumweltamt zeigt auf, daß "Umweltkosten sind ökonomisch höchst relevant, ..  die allein durch den Klimawandel⁠ entstehenden Kosten auf jährlich bis zu 20 % des globalen Bruttoinlandprodukts bezifferte ..."

Desweiteren schlussfolgert das Bundesumweltamt "Umweltkosten sollten grundsätzlich internalisiert – also den Verursachern angelastet – werden. Da dies bisher nur unzureichend geschieht, gibt es keine hinreichenden wirtschaftlichen Anreize, die Umweltbelastung zu senken. Preise ohne vollständige Internalisierung der Umweltkosten sagen nicht die ökologische Wahrheit. Dies verzerrt den Wettbewerb und hemmt die Entwicklung und Marktdiffusion umweltfreundlicher Techniken und Produkte.

(Quelle und weitere Informationen https://www.umweltbundesamt.de/daten/umwelt-wirtschaft/gesellschaftliche-kosten-von-umweltbelastungen#gesamtwirtschaftliche-bedeutung-der-umweltkosten)

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@mochilero

Sehr inspirierende Worte, danke! 

 

Aber glaubt hier wirklich jemand, daß wir unseren derzeitigen Luxus und die soziale Hängematte weiterhin aufrecht erhalten können und die Mensch gemachte Klima Erwärmung auf unter 2 Grad begrenzen. 

Vor allem vor dem Hintergrund, daß andere Länder unseren Wohlstand gerade versuchen an zu streben..... 

Bewerten wir unsere Wünsche, Sehnsüchte und individuelle Zufriedenheit höher als unsere Mitgeschöpfe, so wird unsere (hoch) Kultur ziemlich sicher untergehen. 

Wollen wir wirklich freiwillig und sehenden Auges  in den Untergang reiten, weil Zwangsmassnahmen in unserer Welt der Positiven Bestätigung und alle vor allem beschützen Welt, nicht gern gesehen wird? 

Wir wissen seit 197x das wir unser Klima und umgebende Natur an die Wand fahren und haben es nicht geschafft da gegen zu steuern, glaubt da wirklich wer, das es in den aufstrebenden Ländern anders laufen wird? 

In Europa leben ein paar Millionen Menschen, in Asien Milliarden und diese wollen dahin wo wir sind. Und dann folgen uns die Afrikaner auf diesem Weg und in Süd Amerika ist auch noch Potential. 

 

 

Indonesien und Brasilien sind im Übrigen Beispiele für einen Co 2 output unter 2,5

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/167877/umfrage/co-emissionen-nach-laendern-je-einwohner/

Und dessen Bewohner haben doch auch ein lebenswertes Leben? 

 

 

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Danke an das @Mod-Team, dass Ihr diese Diskussion zulasst und Euch die Mühe macht, sie zu moderieren!

Bei all den Bedenken, die @mochilero insbesondere hier aufgeführt hat, bleibt bei mir dennoch das Gefühl zurück, vor allen Dingen die negativen Auswirkungen sehen zu wollen, die zu erwarten wären, sollte sich der Status quo ändern. Bitte nicht falsch verstehen, die Bedenken sind alle berechtigt und für mich war auch viel Neues dabei. Und ich habe auch verstanden, dass es nicht nur um den eigenen Status quo geht, sondern auch um den anderer und das große Ganze. Aber ich glaube, wir sollten Vertrauen in unsere Anpassungsfähigkeit und unsere technologischen Fähigkeiten haben. Und auch, dass es keine Alternative dazu gibt, die Dinge mutig anzugehen und zu ändern - selbst wenn wir nicht bei jeder Maßnahme genau sagen können, welche Auswirkungen sie haben wird, oder auch, dass sie mit Einschränkung und Verzicht einhergeht. Oder um es mit Georg Christoph Lichtenberg zu sagen: Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll. 

Ich nehme hier viele neue Meinungen und Eindrücke mit und verstehe auch besser die Sorgen, Nöte und Ängste derer, deren Haltung ich nicht teile.

Ich lerne, dass man mit Wut und radikalen Handlungen nicht zum Ziel kommt. Z.B. empfinde ich Leute, die den Verkehr auf Straßen blockieren, eigentlich als wahre Helden. Aber es bringt uns nicht weiter - zumindest nicht so schnell, wie es müsste - und ist vermutlich sogar kontraproduktiv. Dazu gab es kürzlich in der ZEIT dieses interessante Essay: klick (leider hinter der paywall, aber manchmal sind Beiträge ja auf dem einen Gerät hinter der paywall und auf einem anderen Gerät frei).

Positives Vorleben, wie es @Antonia2020 aus meiner Sicht macht, scheint mir da die bessere Lösung zu sein. Mich jedenfalls beeindruckt so etwas und ich merke, wie sich meine Ansichten und mein Verhalten damit auch ändern. Z.B. vom Wunsch möglichst ferne Erdenwinkel kennenlernen zu wollen, hin zum Entdecken von näher gelegenen Zielen in Europa und ja, auch in Deutschland. Während mich früher vor allen Dingen Tourberichte über ferne, spektakuläre Reiseziele gefesselt haben, langweilen sie mich heute immer öfter und ich freue mich stattdessen z.B. über einen Bericht über Brandenburg. 

Passend zum Thema: Hurra die Welt geht unter - und immerhin ist das Leben im Song am Ende ja auch ein besseres :) 

Bearbeitet von Roiber
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vor 24 Minuten schrieb Roiber:

Danke an das @Mod-Team, dass Ihr diese Diskussion zulasst und Euch die Mühe macht, sie zu moderieren!

Dem schließe ich mich direkt an. Danke aber auch an alle Diskussionsteilnehmer für diesen sehr respektvollen Umgang und das Teilhabenlassen an euren Sichtweisen - ich denke wenn wir so miteinander umgehen mit Respekt und Verständnis für das Gegenüber dann sind wir auf einem guten Weg! Häufig führen solche Gespräche ja zu echten Grabenkämpfen. Nach solchen fühlt man sich meistens nicht so gut...

Von daher vielen Dank und lasst uns diese Umgangsformen weiter pflegen!!

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Auch ich denke, dass ist der Weg, den wir gehen sollten. Respektvoll unterschiedliche Sichtweisen und Standpunkte austauschen, sacken lassen und reflektieren. Wenn jeder etwas Neues mitnimmt und vielleicht sogar umsetzt, dann ist schon viel erreicht. Ich zB. habe den Einfluss des Internets auf das Klima gelernt und zum ersten Mal meinen CO2-Footprint errechnet und mir geht es da wie @Antonia2020, dass ich den Verzicht nicht als Einschränkung empfinde und kein ödes Leben führe. Und klar, das muss ein Prozess werden/bleiben, wir können da nicht nachlassen. Tragen wir diese Diskussion weiter in unsere Kreise und vergessen vor lauter düsteren Prognosen auch nicht das feiern und leichtfüßige wandern. Danke allen Beteiligten und hoffentlich vielen stillen Mitlesern.

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Am 20.10.2022 um 12:08 schrieb mochilero:

mich erschreckt es wirklich, wie leichtfertig hier manche sagen, man müsse einfach auf Wohlstand verzichten.

Ja, so einer bin ich. Ich sehe keine Alternative. In unseren Behausungen steht zu viel unnützer Kram, der halb um die Welt gekarrt wurde. Ebenso sind diese sehr groß, um diesen Kram auch unter zu bringen. 

Wir kennen zu zweit auf 60m² und das sind mindestens 20 zu viel, außer ich lade mal viele Leute ein. Aber selbst das muss nicht sein. Aber eine kleinere Wohnung mit den geforderten/nötigen Parametern war nicht zu finden. 

Unsere Autos sind meist viel zu groß und zu schwer. Einmal als Prestige und auch, um uns vor uns selbst zu beschützen. 

Das größte Spar Potential, im privaten Bereich, ist wohl Verkehr und Wohnraum. 

Zu viel Mode, welche schnell wieder entsorgt wird, kommt noch dazu. 

Wir verschwenden im Gesundheitssystem unglaublich viel Energie und Vermögen in der nachsorge, anstatt billige Vorsorge zu betreiben. 

Ich schätze die soziale Hängematte, welche nun im Bürger Geld gipfelt, obwohl ich diese noch nie gebraucht habe. Ich bin mir aber sicher, dass diese psychisch nicht nachhaltig gut ist. 

Am 20.10.2022 um 12:08 schrieb mochilero:

Ohne dass die Preise durch mehr Angebote im Markt sehr zeitnah sinken, ist unsere Wirtschaft nicht wettbewerbsfähig.

Zitat

Europa soll mit teurer Energie vom Weltmarkt verdrängt werden.

 

https://m.focus.de/politik/ausland/eu/china-beim-un-klimagipfel-200-neue-kohlekraftwerke-im-bau-china-trickst-die-eu-klimapolitisch-brutal-aus_id_24398872.html

Siehe auch :

Am 20.10.2022 um 12:08 schrieb mochilero:

China baut jedenfalls jede Menge neue Kohlekraftwerke...

 

Und dann folgt:

Am 20.10.2022 um 12:08 schrieb mochilero:

Die Arbeitsplätze verschwinden und wir können die Produkte dann teuer importieren.

 

Am 20.10.2022 um 12:08 schrieb mochilero:

Wenn Unternehmen hierzulande teilweise auch aufgrund von Klimaschutzpolitik verschwinden, findet die Produktion anderswo statt. Meistens sind in anderen Ländern die Umweltstandards deutlich schlechter. Darauf haben wir dann keinen Einfluss mehr und können diese nicht mitbestimmen

 

Am 20.10.2022 um 12:08 schrieb mochilero:

Es wird immer davon geredet, dass wieder mehr Produkte in Europa hergestellt werden sollen.

Die angeblichen lehren aus pandemie Zeiten, aber dann interessiert es sich keinen mehr und es wird noch schlimmer gemacht:

Zitat

Obwohl alle Fachministerien den Einstieg von Chinesen beim Hamburger Hafen ablehnen, will ihn das Kanzleramt nach Informationen von NDR und WDR offenbar ermöglichen.

https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr/kanzleramt-china-hamburg-hafen-101.html

 

Am 20.10.2022 um 12:08 schrieb mochilero:

Radfahren ist nicht immer eine Option

 

 

Ja leider, das pendeln gehört verboten

Am 20.10.2022 um 12:08 schrieb mochilero:

CO2 muss dort gespart werden, wo das wirtschaftlich sinnvoll ist.

Das mit dem Wirtschaftswachstum ist ja im Grunde das größte Übel für das Klima

Am 20.10.2022 um 12:08 schrieb mochilero:

Lastenfahrräder sind zwar schick und praktisch aber mich würde ernsthaft interessieren, was es kostet mittels Lastenfahrrädern eine Tonne CO2 zu sparen... Jemand ne Zahl?

Sehr weise frage! 

Am 20.10.2022 um 12:08 schrieb mochilero:

Ich kann mir damit nicht vorstellen, dass wir alle kostenlos zur Schule gehen, Studieren, relativ gute Gesundheitsversorgung haben, unsere Alten menschenwürdig versorgen

Ich denke da so an den vorindustriellen Zeitraum

https://www.volker-quaschning.de/datserv/CO2-D/index.php

Am 20.10.2022 um 12:08 schrieb mochilero:

Wir leben von der Substanz

Ja, vielleicht unser größtes Problem! Umweltschäden einpreisen hat wohl eine sehr hohe Priorität. Produkte brauchen sinnvolle Preise

Ich sehe es auch so das wir gerade unsere sozialen Privilegien an die Wand fahren. Aber haben wir diese nicht durch exportüberschuss erwirtschaftet und nun dreht sie alle, Zb China, den Spieß um. Darf man das bei anderen kritisieren, wenn man vorher das selbe miese Spiel gespielt hat? Man bleibt nie der Dauer Gewinner! 

 

Am 20.10.2022 um 12:08 schrieb mochilero:

Wir müssen tatsächlich für viele Probleme technische Lösungen finden, weil die Predigten vom Verzicht weltweit zu keinem Erfolg führen werden.

Technische Lösungen haben uns das Problem bescherrt, da soll es nun zur Lösung werden? Ich bin da äußerst skeptisch! 

Am 20.10.2022 um 12:08 schrieb mochilero:

Jeder ist irgendwie Teil eines Wirtschaftskreislaufs.

Das mit dem Kreislauf bezweifle ich. Das Geld sammelt sich halt doch zuviel an zu wenigen Orten 

Am 20.10.2022 um 12:08 schrieb mochilero:

Wir können heute nicht mehr alle als Selbstversorger leben..

Das ist doch die beste Beschreibung für das Problem:

https://www.umweltbundesamt.de/themen/erdueberlastungstag-ressourcen-fuer-2022-verbraucht

 

Am 20.10.2022 um 12:08 schrieb mochilero:

wir uns nicht allein auf den einen Aspekt "CO2" konzentrieren. Es müssen auch soziale, gesellschaftliche, wirtschaftliche, geopolitische und viele andere Aspekte mit in den Blick genommen werden.

Ist es denn möglich diese Aspekte zu erhalten und das "Klima zu retten" ? Ansonsten nutzen uns diese Aspekte nämlich nix mehr

Am 20.10.2022 um 12:08 schrieb mochilero:

Aber wenn wir hierzulande unseren Wohlstand verlieren (Arbeitsplätze, Wirtschaftsleistung, Sozialhilfe, Sicherheit usw.), verlieren wir langfristig die Möglichkeit, die Geschicke der Welt mitzugestalten. Auch indem wir andere Länder mit Geld und Technologie beim Klimaschutz unterstützen... 

Wie wäre es denn, wenn wir den Wohlstand gleichmäßig und gerade ausreichend verteilen und mit dem Rest "die Welt retten"? 

Dann wäre folgendes auch kein Problem mehr:

vor 18 Stunden schrieb mochilero:

Viele die heute noch geradeso klar kommen, werden morgen am finanziellen Abgrund stehen.

 

vor 18 Stunden schrieb mochilero:

Es gibt so ein Prinzip das heißt "Leistung und Gegenleistung

Nein, zumindest bei uns gibt es das nicht. Jene welche die endlichen Ressourcen am besten ausnutzen, bekommen am meisten ab. Die dies erst ermöglichen, Kitas, Schule, andere soziale Bereiche, etc aber am wenigsten. Da passt was nicht zusammen! 

vor 18 Stunden schrieb mochilero:

Von denjenigen, die nach Wohlstandsverzicht rufen, würde mich interessieren, wie das der ärmeren Hälfte der Bevölkerung vermittelt werden soll

Wenn man nix hat, so kann man auch auf nix verzichten, ist doch klar. 

vor 18 Stunden schrieb mochilero:

Irgendwie müssen wir trotz allem physikalische und chemische Grundgesetze anerkennen, ebenso die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Realitäten

Die ersten beiden sind nicht zu ändern, die letzten beiden schon, da sie willkürlich gewählt sind. 

 

vor 18 Stunden schrieb mochilero:

Wenn nicht bald etwas sehr Substanzielles bei den Energiepreisen passiert, sieht es ziemlich düster aus...

Definitiv

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Bevor ich mich hier auch noch mit einem Sachbeitrag beteilige, möchte ich ebenfalls allen danken, die sich in dieses emotionsbeladene Thema respektvoll und im Bemühen nicht zu provozieren eingebracht haben.

Zentral für das Thema "Ohne fliegen Reisen / #ClimateCrisis Diskussion" ist der Emissionsvergleich verschiedener Verkehrsmittel. Vor meinem halben Roman der gleich noch folgt, eine kurzes Statement:
Effizienz (geringe Emissionen pro km und Transportmasse) und Strecke sind die wesentlichen Faktoren - bei gleicher Strecke, d.h. Route gewinnt immer das Verkehrsmittel mit den geringeren Emissionen pro Personenkilometer.
Laut folgender Quelle
https://ourworldindata.org/travel-carbon-footprint
erzeugen konventionelle Diesel oder Benzin angetriebene PKWs mittlerer Größe, in denen nur eine Person sitzt mehr klimaschädliche Emissionen pro Personenkilometer als Mittel- oder Langstreckenflüge. Inlandsflüge wiederum erzeugen von allen verglichenen Verkehrsmitteln die meisten Emissionen.
Fliegen ist also dann emissionsärmer als andere Verkehrsmittel, wenn die tatsächliche Flugroute wesentlich kürzer ist, als der (kombinierte) Land-/Seeweg oder das alternative Verkehrsmittel ineffizienter ist.
 
Recht weit zu Beginn des Fadens hatte @skullmonkeyvon seiner Vergleichsberechnung Zug + Fähre VS Flugreise für die Strecke Finnland-Deutschland berichtet, deren Ergebnis war, dass auf dieser Reise Zug + Fähre mehr Emissionen verursachen, als der Flug.
Das hat mich mehr als erstaunt, weil es so vollkommen gegen meine Intuition ist. Zudem will ich nächstes Jahr nach Finnland reisen - mit der Fähre, um Emissionen zu reduzieren.
Ich habe deshalb auch eine PM-Unterhaltung mit ihm begonnen und freue mich darüber, dass ich einen vermutlichen Irrtum in der Berechnung gefunden habe - denn dadurch habe ich viel gelernt und meine eigenen Annahmen für die Reise kritisch hinterfragt. Fehler sind Lernchancen.
Außerdem freue ich mich darauf, mit Hendrik bei Gelegenheit mal gemeinsam ein Heißgetränk zu konsumieren.

Die Tabelle auf dieser Seite
https://ourworldindata.org/travel-carbon-footprint
ist interaktiv, man kann noch weitere Verkehrsmittel einblenden und ich habe dort für Fährtransporte zwei Werte gefunden:
- 130g pro Personenkilometer für Passagiere mit Auto
- 19g pro Personenkilometer für Passagiere ohne Auto (Fußgänger)

Die Daten der Tabelle stammen aus dem Vereinigten Königreich und sind von 2018. Mit den 130g pro Personenkilometer für Autopassagiere kommt man bei ca. 1200 km Fährfahrt von Helsinki nach Travemünde auf 156kg Emissionen, bei Hin- und Rückfahrt also 312kg. Das entspricht in etwa dem Gedächtniswert von skullmonkeys Vergleichsrechnung. Deshalb passen die Zahlen aus UK (Kanalfähren) für eine Einschätzung auch auf die Fähren in der Ostsee.
Ein Reisender mit Gepäck wiegt vielleicht im Durchschnitt 100kg, ein beliebter Kleinwagen wiegt leer 1300kg. Der Wert für Fußgänger auf der Fähre ist also im Verhältnis auf keinen Fall zu klein und trotzdem um Einiges geringer als der Wert für den Autopassagier.

Der Irrtum bestand also darin, dass die Emissionswerte für 4 Passagiere + 4 Fahrzeuge für den Vergleich genommen wurden.

Abschließend ein Rechenbeispiel für den Emissionvergleich Fähre+Zug VS Direktflug auf der einfachen Strecke Helsinki-Frankfurt am Main

Helsinki-Travemünde (1200km Fähre), Passagier ohne Auto (19g/km):
1200km*19g/km = 22.800g = 22,8kg
Travemünde-Frankfurt (ca. 600km Zugstrecke), Zugfahrt im Fernverkehr der DB (29g/km [Quelle UBA {bei 52% Auslastung, d.h. wenn der Zug überfüllt ist, ist die Bilanz sogar besser pro Kopf}]):
600km*29g/km = 17.400g = 17,4kg

Summe: 22,8kg + 17,4kg = 30,2kg (Fähre + Zug)

Helsinki-Frankfurt (1530km Flugroute), Economy Flugreise Mittelstrecke (156g/km):
1530km*156g/km = 234.090g = 234,1kg (Flugreise)

  • Erkenntnis 1: Emissionen werden immer verursacht, 30,2kg CO2 entsprechen 12 Burgern einer Fast-Food-Kette (https://plantbasednews.org/news/environment/big-mac-carbon-footprint/)
  • Erkenntnis 2: Fliegen verursacht auch in diesem Szenario (ca. 300km kürzere Strecke) deutlich mehr Emissionen (100 Burger einer Fast-Food-Kette)
Bearbeitet von Kardemumma
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Am 19.10.2022 um 20:09 schrieb Roiber:

Uff, das zu hören ist tatsächlich bitter und damit hätte ich niemals gerechnet! Das zu wissen, könnte mein beliebtes Reiseziel Skandinavien in weite Ferne rücken. Denn selbst wenn ich die Strecke schon per Flixbus oder Bahn gefahren bin, wurde ein Teil der Strecke stets mit der Fähre zurück gelegt. Die fahren ja alle nicht durch ganz Dänemark!

Gute Nachrichten, die Fähre ist in dem Szenario sehr wahrscheinlich umweltfreundlicher als das Flugzeug. Siehe meinen Post weiter oben.

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vor 19 Stunden schrieb mochilero:

Kann ich mir vorstellen dass unter bestimmten Bedingungen der Flug vielleicht besser ist - hatte ja schon ein Kollege hier ausgerechnet. für die Reise von Finnland nach D war ja die Fähre wohl nicht so toll wie gedacht...

Ich meine der Kollege hatte nicht die richtigen Eingangsparameter für seine Berechnung zur Verfügung. Siehe mein Post weiter oben.

Es gibt tatsächlich bestimmte Bedingungen, unter denen die Emissionen einer Flugreise geringer ausfallen als die eines anderen Verkehrsmittels.

Die sind aber selten.

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Hier wurde auch sehr genau versucht nach rechnen/prüfen :

 

Zitat

Von der University of Iceland gibt es eine Arbeit die den CO2 Fussabdruck des Tourismus in Island untersucht. Sie vergleicht die Anreise nach Island mit dem Flugzeug und dem Fährschiff. Für den Flug von Frankfurt nach Keflavík berechnen sie 213.9 kg CO2 (ICAO) und für die Fähre Norröna 374.2 kg CO2 (124t HFO, 2014).

https://eliasvetter.ch/schiff-oder-flugzeug/

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Also ich als ex Punk, der aber oft feststellt, das vieles was ich damals dachte und fühlte, gar nicht so falsch war, erinnere mich gerne an ein Motto oder den roten Faden, der sich damals durch die gesamte Szene zog und der lautete: „NO FUTURE!!!“

Leider bezogen das damals viele mit Punx auf ihr eigenes Leben und soffen sich zu tode oder kackten auf anderen Hartdrogen ab, was nicht selten zum selben Schluss führte, nämlich zum frühen Tod.

Das war und ist bescheuert!

Aber für die Zukunft unserer, doch, doch, recht freien Gesellschaft, mit ihren sozialen Errungenschaften, sehe ich tatsächlich raben schwarz!

Nehme den Menschen einige ihrer lieb gewonnenen Luxus Items und dann auch noch Dinge wie ne große Wohnung, die man gegen ne kleinere eintauschen muß, weil man sich die alte nicht mehr leisten kann, sich wohl möglich kein Auto mehr leisten kann, ohgottohgottohgott, man kann wohl möglich nur noch einmal im Jahr nach Malle fliegen, etc, etc… 

Da wird schnell nach einfachen Lösungen gesucht und wer liefert die?

Die Populisten von rechts oder die echten Faschisten von ganz rechts außen!

Davor habe ich tatsächlich Angst!

Nicht vor den hier diskutierten Veränderungen…

Auch nicht vor dem totalen Scheitern all der noch so schönen oder teilweise auch unschönen Vorschläge, Ratschläge oder Tips, wie sich die Klimakatastrophe noch abwenden ließe, denn ich bin schon 53 Jahre alt. Das heißt, ich habe den Luxus der frühen Geburt! Denn wenn hier unweigerlich jeden Sommer 3 Monate lang 40 Grad herrschen, bin ich schon nicht mehr unter den Lebenden, davon bin ich überzeugt.

Desgleichen bin ich aber auch vom totalen Scheitern überzeugt! Die Gattung Mensch wird natürlich überleben, aber in welchem Zustand und zu welchen Bedingungen, das will ich mir gar nicht im Detail vorstellen.

Wir leben in einer Kapitalistischen Welt, mit all seinen Nachteilen. Man weiß eigentlich, was zu tun wäre, aber es bringt keinen kurzfristigen Gewinn.

PUNKT. 

Damit ist alles gesagt. Daran wird es scheitern. Seit wie viel Jahren wird jedes Jahr im Fernsehen darüber berichtet, das die Bauern mehr Geld für die Milch bekommen müssten?

Ich schaue die Tageschau (früher) täglich, ca seit 1980!

Seit dem ist das Thema! Seit mindestens 42 Jahren!

Ist das ein Vergleichbares Problem, im Vergleich zum Klimawandel?

Aber selbst bei solch kleinen Problemen scheitert es am System, in dem wir leben.

Und dann soll die Welt, ein weltweites Problem, wie die Erderwärmung zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen, rechtzeitig zu lösen, fähig sein? Eine Welt, die so komplex ist, mit ihren Xi Jingpins, Trumps, Putins, aber auch ihren Johnsons, Macrons oder Scholtzs…

Das kann, so weh der Gedanke auch tut, keiner ernsthaft glauben! 

Mit dem Glauben habe ich eh meine Probleme…

Also scheiß drauf und besuch deine Schwester in Neu Seeland oder wo auch immer, oder lauf den PCT, oder mach was du willst, denn noch kannste dir das leisten… also rein wirtschaftlich gesehen…

Wer weiß wie lange du dazu überhaupt noch in der Lage sein wirst!

NO FUTURE!!

Hahahahahahaha…

 

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Danke auch von mir an die beiden Mathematiker @skullmonkey und @Kardemumma! Auch wenn mir solche Berechnungen immer irgendwie zu theoretisch sind und zu weit entfernt von meiner Lebenswirklichkeit oder bzw. auch von meiner Vorstellung vom Leben und vom Lebendigen (weiß nicht genau wie ich das beschreiben soll), so helfen solche Zahlen und Vergleiche eben doch, verschiedene Problematiken einzuordnen. Ich finde (als 99% Atheist ;-) ) ein weniger materialistischer und eher spiritueller Ansatz könnte auch ein Lösungsansatz sein, achtsamer mit der Erde umzugehen...

Bezugnehmend auf den Text von @zopiclon muss ich einiges anmerken:

vor 3 Stunden schrieb zopiclon:

... zu zweit auf 60m² und das sind mindestens 20 zu viel...

Unsere Autos sind meist viel zu groß und zu schwer. ...

Das größte Spar Potential, im privaten Bereich, ist wohl Verkehr und Wohnraum. 

Zu viel Mode, welche schnell wieder entsorgt wird, kommt noch dazu. 

Wir verschwenden im Gesundheitssystem unglaublich viel Energie und Vermögen in der nachsorge, anstatt billige Vorsorge zu betreiben. 

Ich schätze die soziale Hängematte, welche nun im Bürger Geld gipfelt, ...

Wohnung: wir leben zu zweit auf 50 qm - geht gut und reicht definitiv. Muss man weniger putzen und weniger heizen ;-)

Thema Auto, Wohnung, Verkehr, Klamotten&Konsum --> volle Zustimmung!

Gesundheit: wir haben eine sehr materialistische Vorstellung vom menschlichen Körper, von Gesundheit und Krankheit. Auch von Tod und Sterben. Gesundheit von Körper und Seele hängen zusammen und lassen sich eben nicht als Wirtschaftsfaktor behandeln - das ist ein großer Fehler. Und deshalb gibt es diese Fehlentwicklungen, die den meisten Menschen nicht dienlich sind. Weniger Medikamente und Operationen und mehr Prävention wäre wirklich wichtig!!

OT: Bürgergeld: in einer sozialen Gesellschaft bekommt der Hilfsbedürftige Hilfe - richtig so! - trotzdem halte ich die Konstruktion/Ausgestaltung des Bürgergelds für einen Fehler. 

vor 3 Stunden schrieb zopiclon:

Die angeblichen lehren aus pandemie Zeiten, aber dann interessiert es sich keinen mehr und es wird noch schlimmer gemacht:

Hierzulande produzieren oder das Zeug importieren. Das ist eine wichtige Frage. Es geht um Versorgungssicherheit, geopolitische Unabhängigkeit und gleichzeitig globalen Wettbewerb. Ein anderes Thema dabei sind Import-/Export-Bilanzen. Kein Staat kann auf Dauer wesentlich mehr importieren als exportieren. Bisher hatten wir eher einen Exportüberschuss. Wenn sich das umkehrt, kann das verheerend sein. Weiterhin gilt es zu bedenken, dass gerade die (energieintensive) chemische Industrie die Grundstoffe für viele andere Wirtschaftsbereiche herstellt. Wenn das wegfällt, ist dass wie wenn man einem Baum die Wurzeln weg nimmt. Viele andere Wirtschaftszweige werden vertrocknen. das ist etwas anderes als wenn man ein paar Kneipen und Restaurants in den Lockdown schickt. Ebenso: wenn diese Industrie weg ist, dann bleibt sie weg. Das bedeutet, dass wir sehr viel abhängiger von (teuren) Importen werden. In sehr vielen Bereichen der Wirtschaft.

vor 3 Stunden schrieb zopiclon:

Ja leider, das pendeln gehört verboten

Was sollen denn Verbote bringen? Wenn die Leute, die Miete in der Stadt nicht zahlen können? Und jetzt: bitte einen Alternativ-Vorschlag. Wie soll der Außendienstler, der Honorararzt, der IT-Techniker, der Ingenieur oder der Berater zu seinen Kunden kommen? Es geht nicht alles online. Gerade bei spezielleren Jobs und knappen Fachkräften ist ein solches gefordertes Verbot nicht zielführend. Es geht definitiv nicht ohne Auto. Auch die Arbeitswelt sieht heute anders aus.

vor 3 Stunden schrieb zopiclon:

Das mit dem Wirtschaftswachstum ist ja im Grunde das größte Übel für das Klima

Nun ja. Ist eigentlich total einfach. Solange die Weltbevölkerung wächst, solange brauchen wir auch Wirtschaftswachstum. Sagt nicht der böse Kapitalist, sondern die Wirklichkeit. Wo mehr Leute essen wollen, müssen mehr Leute Arbeit finden. Das bedeutet, dass die Wirtschaft wächst. Punkt. Ohne Wachstum werden wir sonst nur alle ärmer bzw. irgendwann verhungern wir eben einer nach dem anderen. Muss man auch wollen... Ich glaube, das ist der Aspekt, den die Wachstumskritiker immer vergessen...

vor 3 Stunden schrieb zopiclon:

Technische Lösungen haben uns das Problem bescherrt, da soll es nun zur Lösung werden?

Technische Lösungen haben uns erlaubt, uns weiter zu entwickeln. Haben uns mehr Freiheit beschert vom täglichen Kampf ums überleben. Die meisten von uns können heute essen, obwohl vielleicht 1-2% der Menschen Nahrungsmittel produzieren - dank technischer Lösungen. Ich bin nicht so technikgläubig wie Elon Musk. Wirklich nicht. Aber ich denke doch, dass gerade Forschung in den Bereichen saubere Energie und Recycling von Ressourcen wichtige Teile der Lösung sind - denn außer dir, lieber @zopiclon, möchte eben nur ein kleiner Teil der Menschen zurück auf den Bergbauernhof oder in die Höhle (ist freundlich gemeint, nicht böse!!). Weil der Großteil der Menschen mit mehr Annehmlichkeiten leben möchte und sich auch dagegen wehren wird, wenn du ihnen alle diese schicken Sachen weg nimmst, ist die Forschung in diesen Bereichen so wichtig. Wir dürfen auch nicht das harte Leben der Menschen von früher zu sehr romantisieren - auch wenn ich sehr sehr gern mal einen Sommer auf einer Alm leben und arbeiten würde...

vor 3 Stunden schrieb zopiclon:

Wie wäre es denn, wenn wir den Wohlstand gleichmäßig und gerade ausreichend verteilen und mit dem Rest "die Welt retten"? 

Ich glaube, alle die hier schreiben, wünschen sich eine gerechtere Welt. Da besteht bestimmt weitgehend Einigkeit. Jetzt wärst du wieder mit einem konkreten Vorschlag gefragt was die Umsetzung anbelangt. Ich habe keine bessere Idee als ein demokratisches System. Wie demokratisch wir oder z.B. die USA (=Plutokratie??) wirklich sind, ist natürlich die Frage. Aber alle sozialistischen Systeme sind bisher gescheitert. Verelendung, Misswirtschaft, Mangel, Folter... Wichtiger ist aber dass es in zentralistischen, totalitären Systemen wenig Korrekturmöglichkeiten gibt, falls man mal falsch abgebogen ist... Das gelingt finde ich in demokratischen Systemen (trotz oder mit allen ihren Fehlern) noch am besten...

vor 3 Stunden schrieb zopiclon:

Nein, zumindest bei uns gibt es das nicht. Jene welche die endlichen Ressourcen am besten ausnutzen, bekommen am meisten ab. Die dies erst ermöglichen, Kitas, Schule, andere soziale Bereiche, etc aber am wenigsten. Da passt was nicht zusammen! 

Prinzip "Leistung und Gegenleistung": das dass nicht perfekt stimmt, da hast du Recht! Besonders die sozialen Bereiche und die Arbeiten, die eine Gesellschaft wirklich tragen, kommen zu kurz. Mir ging es darum, dass Arbeitsleistung grundsätzlich eben zu einem einigermaßen annehmbaren Lebensstandard führen muss. Wenn das für viele Menschen nicht mehr passt, gibt es Unfrieden, Hass, Gewalt. Das ist es was ich mit der Idee von dem "gebrochenen Gesellschaftsvertrag" oben meinte...

vor 3 Stunden schrieb zopiclon:

Wenn man nix hat, so kann man auch auf nix verzichten, ist doch klar.

Nun ja. Die meisten hierzulande leben ja schon etwas besser als der indische Tagelöhner, oder nicht? Und wenn die Wirtschaftsleistung sinkt, dann gibt es irgendwann auch Verteilungsprobleme, weil die Kassen dann irgendwann einfach leer sind. Von daher haben wir alle sehr viel zu verlieren. Sicherheit auf den Straßen gehört auch dazu. Deshalb warne ich so sehr vor dem Satz: "dann verzichten wir halt auf ein bisschen Wohlstand". Wir brauchen eine funktionierende Wirtschaft. Auch wenn ich persönlich auch kleiner leben kann. Aber darum geht es eben nicht...

vor 3 Stunden schrieb zopiclon:

Die ersten beiden sind nicht zu ändern, die letzten beiden schon, da sie willkürlich gewählt sind. 

Physikalische und chemische Grundgesetze, sowie gesellschaftliche und wirtschaftliche Realitäten. Die ersten gelten. Unumstößlich. Wobei da manche Politiker auch ein schwaches Verständnis haben... Gesellschaften bilden sich über viele Jahre aus. Ebenso ihre Wirtschaftssysteme. Es gibt Prinzipien, die sich bewährt haben. Andere nicht. Trotzdem gibt es eine gewachsene Ordnung. Ganz willkürlich ist die nicht. Und vor allem können wir diese Realitäten nicht von einem Tag auf den anderen ändern. Entweder es ist unrealistisch (wenn wir den Leuten den Verzicht predigen) oder es wird gewalttätig (wenn wir Zwang ausüben). Von daher sind gesellschaftliche Realitäten schon zu akzeptieren - jedenfalls wenn wir die Lebensumstände der zweiten Möglichkeit hierzulande nicht wollen. Dass das kapitalistische Wirtschaften in seiner angelsächsischen Form sehr problematisch und auch zerstörerisch ist, da sind wir uns einig. Von daher bin ich ein Anhänger der alten Idee der sozialen Marktwirtschaft, die es mal im Lande gab. An sozialistische, zentralistische Systeme glaube ich nicht. Die sind schlecht für Innovation und Fortschritt. Wo es überall Kontrolle und Überwachung braucht möchte ich nicht leben.

Insgesamt glaube ich, dass wir auf die Geschicke anderer Länder nur sehr bedingt Einfluss nehmen können. Abgesehen davon, dass wir sie nicht ausbeuten sollten und sie mit Technologie und auch finanziellen Hilfen unterstützen können. Wenn wir uns als Demokraten verstehen, müssen auch die Menschen in anderen Ländern für sich entscheiden dürfen. Wir sollten dagegen davon Abstand nehmen, uns in die inneren Angelegenheiten einzumischen und Konflikte in anderen Ländern zu befeuern. Jedenfalls gibt es genügend Beispiele, dass Einmischung nicht unbedingt zu einem friedlichen Miteinander führt. Es gibt auch viele Probleme die die entsprechenden Gesellschaften für sich selbst lösen müssen. Auch der Hinweis auf uns böse Kolonialherren hilft da nur bedingt. Wir können nicht die Probleme anderer Länder lösen. Ich denke das gilt auch für die Fragen der Klimapolitik - das geht nur über freiwillige internationale Vereinbarungen. Wie realistisch das Erreichen von Zielen dadurch ist, ist natürlich fraglich. Aber ich sehe einfach keine anderen Optionen. Tut mir leid. Aber weil ich relativ unwissend bin, bin ich vorsichtig anderen Menschen etwas vorzuschreiben...

So long, my friend...

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vor 20 Minuten schrieb RaulDuke:

NO FUTURE!!

Insgesamt sehe ich das ähnlich wie du. Es ist nicht so richtig realistisch, große Veränderungen zu vollziehen. Aber ich sehe es nicht ganz so wie du. Ich bin auch ein "Ungläubiger", trotzdem habe ich irgendwie eine Art Spiritualität. Merke ich zum Beispiel wenn ich länger in der Natur bin. Und deshalb habe ich auch noch ein wenig Hoffnung, dass die Menschen lernen und sich zusammenraufen und Lösungen für die Probleme finden. In der Art und Weise wie in diesem Faden miteinander umgegangen wird, kann man doch auch schon einen kleinen Funken Hoffnung erkennen! Mir hilft es tatsächlich, wenn ich versuche, mich in den Menschen gegenüber hineinzuversetzen und die Welt aus seiner Perspektive zu betrachten - das mache ich auch bei den Putins, AfD-Nasen und den anderen Spezialisten ;-) ! Das Ding ist doch auch: selbst die sagen mal was vernünftiges. Es kommt mega, giga selten vor. Das ist klar. Aber deshalb müssen wir eben selbst denen zuhören - und dabei viel Quark ertragen... Ein Pädagoge hat mal den Spruch bei einer Fortbildung gebracht: "Immer erst verstehen, dann erziehen!". finde ich irgendwie gut...

Auch wenn ich wo ganz anders herkomme: Ich trinke jetzt erstmal mit dem alten Punk hier und allen anderen einen schönen kleinen (!) Schluck Rum:

TO THE FUTURE! TO A BETTER ONE!

in diesem Sinne, einen schönen Freitag Abend euch!

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vor 19 Minuten schrieb mochilero:

Was sollen denn Verbote bringen?

Sorry, ich meinte das als beflügeltes Wort - mein Fehler

Man sollte alles erdenkliche tun, damit nicht gependelt werden muss. 

vor 21 Minuten schrieb mochilero:

Ich glaube, das ist der Aspekt, den die Wachstumskritiker immer vergessen...

Ne, der Punkt ist, dass die einfachste Lösung niemand aus sprechen mag: weniger Menschen

vor 23 Minuten schrieb mochilero:

Wenn das für viele Menschen nicht mehr passt, gibt es Unfrieden, Hass, Gewalt. Das ist es was ich mit der Idee von dem "gebrochenen Gesellschaftsvertrag" oben meinte...

Ok, das will keiner. Aber wir können überlegen unsere Werte der Gesellschaft an zu passen. Aber der Diskurs wird dazu allzuoft abgewürgt 

 

vor 27 Minuten schrieb mochilero:

Wir brauchen eine funktionierende Wirtschaft.

Ja klar, sonst müssten wir ja alle selbstversorger sein. Aber eine Wirtschaft funktioniert nur, wenn alles Vermögen immer im Umlauf ist. 

vor 32 Minuten schrieb mochilero:

Und vor allem können wir diese Realitäten nicht von einem Tag auf den anderen ändern

Aber innerhalb weniger Monate, das geht ja bei der Mode auch

vor 33 Minuten schrieb mochilero:

Wo es überall Kontrolle und Überwachung braucht möchte ich nicht leben

Volle Zustimmung 

 

vor 34 Minuten schrieb mochilero:

Insgesamt glaube ich, dass wir auf die Geschicke anderer Länder nur sehr bedingt Einfluss nehmen können. Abgesehen davon, dass wir sie nicht ausbeuten sollten und sie mit Technologie und auch finanziellen Hilfen unterstützen können. Wenn wir uns als Demokraten verstehen, müssen auch die Menschen in anderen Ländern für sich entscheiden dürfen. Wir sollten dagegen davon Abstand nehmen, uns in die inneren Angelegenheiten einzumischen und Konflikte in anderen Ländern zu befeuern. Jedenfalls gibt es genügend Beispiele, dass Einmischung nicht unbedingt zu einem friedlichen Miteinander führt. Es gibt auch viele Probleme die die entsprechenden Gesellschaften für sich selbst lösen müssen. Auch der Hinweis auf uns böse Kolonialherren hilft da nur bedingt. Wir können nicht die Probleme anderer Länder lösen. Ich denke das gilt auch für die Fragen der Klimapolitik - das geht nur über freiwillige internationale Vereinbarungen. Wie realistisch das Erreichen von Zielen dadurch ist, ist natürlich fraglich. Aber ich sehe einfach keine anderen Optionen. Tut mir leid. Aber weil ich relativ unwissend bin, bin ich vorsichtig anderen Menschen etwas vorzuschreiben...

Du weißt zu begeistern, danke

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vor 44 Minuten schrieb zopiclon:

Du weißt zu begeistern, danke

Danke für die Blumen.

vor einer Stunde schrieb RaulDuke:

Rhum Agricole, ...

Ey alter Punk, jetzt muss ich die Pulle nochmals rausholen (natürlich nur fürs Foto... Nicht dass der Kamerad oben meint er hat Recht, gell, @ChrisS

vor 33 Minuten schrieb zopiclon:

Salud

Den nächsten können wir ja dann gemeinsam auf klimaschonende Weise ohne fliegen importieren.

Salud. Santé. Whatever.

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