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Ultraleicht Trekking

Dosenkocher der 100ste


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Hallo Leute,

ich will demnächst mal ein bisschen mit Dosenkochern rumprobieren unter anderem auch mit Holzkochern. Jetzt liest man ja immer, dass man Aluminiumdosen nehmen soll und bloß kein Weißblech. Ich als Blechneuling habe allerdings keine Ahnung wie man die unterscheidet. Woraus ist denn zum Beispiel eine normale Konservendose oder eine Kaffedose? Ich würde mich echt freuen, wenn mir hier einer einen Tipp geben könnte, wie man Alu und WB sicher unterscheiden kann!

Viele Grüße,

Micha

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Hallo Micha,

ich kann nicht einschätzen, was Du schon zu Holzkochern recherchiert oder ausprobiert hast. Auf jeden Fall macht das Experimentieren damit Spaß. Hier einige Anregungen:

Wenn Du einen Kocher mit Holz betreiben möchtest, nimm kein Aluminium. Das lässt sich zwar leicht bearbeiten, schmilzt aber schon bei ca. 660°, wenn es keine besondere Legierung ist. Da wird eine Kerzenflamme in einigen Bereichen deutlich heißer! Weißblech ist durchaus lange haltbar, wenn es nicht gerade Salzwasser ausgesetzt oder feucht gelagert wird.

Aus 800ml-Weißblech-Dosen lassen sich - für die Größe - sehr wirksame Kocher herstellen. Die Dosen sind Standard für Ravioli, Eintöpfe und Gemüse im Discounter Deines Vertrauens. Also wirklich fast überall verfügbar.

Sehr günstig ist nach meiner Erfahrung eine großzügige Belüftung des eigentlichen Brennraums von unten. Weniger günstig ist es, nur am unteren Ende seitliche Löcher reinzuschneiden.

Mein von mir persönlich mit weitem Abstand bevorzugtes Improvisations-Design, wenn es um den schnellen Umbau einer hundsgewöhnlichen 800ml-Dose geht . Kurzfassung des Aufbaus von unten nach oben: Rechteckige, flache Belüftungsöffnung - Gitternetz-Zwischenboden - 2 Nachlegeöffnungen - Löcher für 2 dicke Topfhaltedrähte oder Zeltheringe als Topfauflage. Hier die Schritte, leider ohne Fotos, aber im Grund sehr simpel:

- Dose schonend möglichst mit einem dieser modernen Öffner öffnen, die am oberen Dosenrand einschneiden und eine Art wiederaufsetzbaren Deckel erzeugen. Dose ausleeren, Nahrungsreste und Etikett entfernen. "oben" meint im Folgenden die offene Seite, "unten" meint die geschlossene Seite.

- etwa 2 cm oberhalb der unteren, geschlossenen Seite ringsum viele kleine (3-4mm) Löcher einstechen. Anders ausgedrückt: Ringförmig und in 2 cm Abstand vom Boden parallel dazu angeordnete kleine Löcher. Lochabstand voneinander etwa 1 cm.

- darunter unmittelbar über dem unteren Dosenrand eine einzige flache, rechteckige Belüftungs-Öffnung mit den Maßen von ca. 100 mm x 15 mm einschneiden. Da soll später die durch Konvektion angesaugte Luft durch, um den Brennraum durch ein Drahtnetz von unten zu belüften.

- in die kleinen, ringförmig angeordneten Löcher Blumendraht (im billigsten Fall verzinkten, dünnen Eisendraht von 0,5-0,7mm) so einflechten, dass eine Art Drahtnetz-Zwischenboden in besagten 2cm Abstand vom unteren Kocherende entsteht. Da ist Kreativität gefragt. Wichtig ist nur, dass die Maschen des Geflechts nicht zu weit sind, damit nicht zuviele Brennholzstückchen durchfallen. Ab diesem Schritt brennt der Kocher bereits prima. Die wenige insgesamt entstehende Asche fällt aus dem Brennraum durch das Drahtgeflecht in den unteren Teil der Dose. Aber Du möchtest vielleicht etwas daraufstellen.

- Je nach Kochbehältnis sind viele, unterschiedliche Lösungen für eine Topfauflage denkbar. Sehr wichtig ist nur, dass ein ausreichend großer Abstand zum oberen Dosenrand besteht, so dass die Flamme am Topf vorbei abziehen kann. Ist der Abstand zu gering, dann kühlt das Kochgefäß mit seinem Inhalt die Verbrennungsgase des Holzes zu sehr runter und es raucht stärker. Ineffizient! Für ein Gefäß mit deutlich kleinerem Durchmesser als die Dose (also z. B. eine 400ml-Tomatendose als improvisiertes Kochgefäß - oder einen 600ml-Snowpeak Titanbecher;-) kann man möglichst weit oben, unmittelbar unter dem oberen Dosenrand, 4 Löcher so einstechen, dass dadurch zwei längere Nägel oder dickerer Stahldraht durchgeschoben werden können. Darauf steht dann das Kochgefäß über der Flamme.

- "Komfortabel" wird der Kocher, wenn man am oberen Ende noch eine oder zwei Öffnungen zum Holznachlegen anbringt. Dann muss der Topf nicht zum Nachlegen abgehoben werden. Sehr bewährt haben sich zwei runde, nebeneinanderliegende Öffnungen von etwa 3 cm Durchmesser genau unter dem oberen Dosenrand. Dann lässt sich trotz weiter gegebener Stabilität das Holz über Kreuz nachlegen und sozusagen im Kocher schichten. Was da nicht durchpasst, kann so ein kleiner Kocher sowieso nur schwer verdauen. Ideal sind bleistift- bis fingerdicke, nicht zu feuchte Ästchen. Das Holz im Brennraum lässt sich prima durch die Lüftungsöffnung von unten entzünden.

Die Bauzeit betrug bei mir nie länger als 30 min., als Werkzeug dienten ein Dosenöffner, ein Hartmetalldorn (Nagel und Hammer oder Stein gehen auch) für die Löcher, sowie eine Blechschere für die rechteckige Belüftungsöffnung und die beiden größeren runden Nachlege-Löcher. Die lässt sich durch ein altes, stabiles Messer ersetzen. Das o. g. Design lässt sich proportional auch vergrößern und natürlich auch aus edleren Materialien fertigen...

Viel Freude beim Ausprobieren und Optimieren - kann zur Sucht werden;-)

Edwin

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neben dem magnettest kannst du auch auf das recycling symbol achten

pfandlogo-vergleich.jpg

das war das zeichen für eisen, fe für ferum

auf den aludosen müsste ein Al sein

ich hab das ganze immer als sehr hilfreich bei Bier oder Icetee dosen gefunden, bei Mais oder eEbsendosen vermisse ich noch sowas, Bonduel meine ich gabs auch mal in Alu. In betracht der Materialpreise und der besseren Tiefziehverfahren wird aber heut zu Tage am liebsten aus Eisen bzw Weißblech Getränkedosen hergestellt.

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Hi Micha,

am besten eignen sich diverse Energydosen - am besten die Kleinsten. Der Magnet lügt nicht und gibt dir ganz sicher Auskunft über eine Aludose, wenn er nicht daran hält. Mit der Zeit entwickelt man ein Gefühl für Aludosen und kann auch ohne Magnet Nachschub für Brenner kaufen gehen. Am besten bewährt haben sich für mich die Energydosen (Eigenmarke) von Real und EDEKA. Kosten zwischen 39-59 Cent und dem Basteldrang entsprechend kann man den Süßen Saft auch mal weg kippen, sonst kann man gar nicht mehr schlafen ;- )

Anleitungen gibt es zu hauf. An diesen kann man sich sehr gut orientieren aber den perfekten Brenner für die eigenen Ansprüche entsteht erst nach einigen Fehlschlägen und/oder Ansprüchen und wenn es nur das perfekte Finish ist.

Also du mußt dich erst mal für einen Brennertyp entscheiden und dann einfach loslegen. Es ist sehr wichtig sauber und genau zu arbeiten, da schon zu groß gebohrte oder gestochene Löcher zum rußen und zu hohem Verbrauch führen kann. Die Ansprüche steigen mit der Anzahl gebauter Brenner. ABER: Irgendwann entsteht DER perfekte Brenner!

Also nicht den Mut verlieren!

Hier mal ein paar Anleitungen, an welchen man sich gut orientieren kann:

The Super Cat Alcohol Stove By Jim Wood

Penny Stove

Beverage-can stove

Basic Side Burner Alcohol Stove

Kocher

Viel Erfolg!

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Wow vielen Dank für die vielen Antworten! Also es geht mir um beides, Spirituskocher UND Holzkocher, ich will mit beidem rumexperimentieren um rauszufinden, was mir am meisten liegt. Momentan bin ich noch bei Gas will aber unbedingt umsteigen! Gas ist zwar zuverlässig, wird aber leider in sehr schweren Dosen mit sich rumgetragen :evil:

Jetzt bin ich allerdings verwirrt, weil ich öfter gelesen habe Weißblech geht gar nicht...ab wann schmilzt denn Weißblech bzw. wie lange hält so ein Brenner? Ebenso werde ich auch mit dem Ikea-Hobo rumprobieren. Ich probier einfach alle Designs mal aus um das für mich beste zu finden :D

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Die Spiritusbrenner baust du aus Aludosen. Wenn du da nicht drauf trittst, halten die Dinger eigentlich ein Leben lang.

Die Holzkocher werden scheinbar aus Weißblechdosen gebaut. Hab auf einem Photo aber auch mal eine Kombination aus Weißblech und kl. Bonduell-Gemüse-Aludose gesehen.

Viel Spaß beim Basteln.

Mein Erster war ein Flop (Konstruktion, etc. kurz: alles!).

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... Weißblech geht gar nicht ...

weissblech ist schwerer als alu. das ist der einzige grund, weshalb für sprit-brenner bevorzugt alu genommen wird. alu hält hingegen die hohen temperaturen, die bei einem holzbrenner entstehen können nicht so gut aus. es schmilzt schon bei rund 600°C während weissblech (stahl) viel die höheren temperaturen unbeschadet übersteht.

somit, wie schon geschrieben:

- spritbrenner => alu

- holzbrenner => weissblech

es gäbe da natürlich noch etwas, das beides kann: titan-blech, fast so leicht wie alu und trotzdem so widerstandsfähig wie stahl. nur gibts das nicht im supermarkt!

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War da nicht auch was mit unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit von Weißblech und Alu und das (fast) alle Dosenkocher auf Sieden/Verdampfen des Spiritus basieren, aber Weißblech-Kocher oft nicht 'durchzünden'?

stoeps, der bisher nur einen nicht funktionierenden Weißblechdosenspritkocher gebaut hat ...

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Irgendwann entsteht DER perfekte Brenner!

Da würd mich jetzt schon interessieren, was das im Fall von unserem Nitro für einer ist! Wie sieht denn deiner "one to rule them all" aus?

Na welche wohl? ;- )

Nen Pressure Stove...

pressurestove9yu4y.jpg

...nen Cat Stove...

catstovegxsi8.jpg

...und den 12-10 Stove.

12-10stove6au2u.jpg

Je nach Topf/Tasse, Tour, Lust und Laune werden diese Brenner benutzt :- )

OT: Sorry für das Foto-Tetris - ist schon spät...
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War da nicht auch was mit unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit von Weißblech und Alu und das (fast) alle Dosenkocher auf Sieden/Verdampfen des Spiritus basieren, aber Weißblech-Kocher oft nicht 'durchzünden'?

stoeps, der bisher nur einen nicht funktionierenden Weißblechdosenspritkocher gebaut hat ...

weissblech cat. problemlos.

126402l.jpg

der einzige unterschied zum alu cat sind 6g.

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... Wobei es wahrscheinlich keinen vernünftigen Grund gibt, diesen exorbitanten Gewichtsnachteil in Kauf zu nehmen ...

einzig, wenn es, wie in der schweiz, praktisch keine kleinen konserven-dosen aus aluminium gibt. musste gut zwei jahre suchen, bis ich welche fand. mit einem magneten.

katzenfutter gibts hier, wenn nicht sowieso im plastik-beutel, einzig in solch dünnen alu-schalen, welche sich überhaupt nicht für den brennerbau eignen.

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War da nicht auch was mit unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit von Weißblech und Alu und das (fast) alle Dosenkocher auf Sieden/Verdampfen des Spiritus basieren, aber Weißblech-Kocher oft nicht 'durchzünden'?

stoeps, der bisher nur einen nicht funktionierenden Weißblechdosenspritkocher gebaut hat ...

Nur der Vollständigkeit halber:

Mein erster funktionierender Dosenkocher war auch aus Weißblechgetränkedosen. Wie gesagt, er lief tadellos. Bis er irgendwann anfing zu rosten, und ich ins grübeln kam... :shock:

Ist durch ein Modell aus Aludosen ersetzt worden.

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