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Ultraleicht Trekking

Hardangervidda 2017 oder expect the unexpected


bastianj.

Empfohlene Beiträge

Soooo hier mal ein kleiner Reisebericht von meiner Hardangervidda Tour 2017.

Die Grundidee war eine Durchquerung der Hardangervidda auf einer modifizierten Standard Route (Finse-Haukeliseter). Zeit hatte ich diesmal reichlich (01.08-18.08), daher wurde zusätzlich noch die UL-Angelausrüstung eingepackt, sprich Route/Rolle/Köder, das Gewicht belief sich auf 650 gr., was ich als leidenschaftlicher Angler auch bei ner UL-Tour vertreten konnte. Zumal die Gefangenen Fische direkt als Essen auf dem Teller landen sollten.  Als Köder dienten Blinker und Spinner der Größe 2-3 bzw. 5-15 Gramm Blinker. (Für Interessierte: Route - Shimano vengeance mini Tele 2,4m (138gr), DAM Quick 408f (117gr, 18ner Forellen schnur, Wirbel, Spirolino (schwimmend) für Fliegen).

Zudem wurden größere Routen abschnitte abgeändert und um unmarkierte interessante Stellen ergänzt. Da die selbstnavigation nun mal mehr Zeit braucht als dem markiertem Weg zu folgen, passte mir das in meine 18 Tagesplanung sehr gut. Außerdem mag Ichs einfach auf unmarkierten selbst gefundenen bzw. zusammengestellten wegen zu gehen.

Aber alles kam anders als geplant, was mich zunächst ziemlich genervt hat wurde immer mehr zu einem super unerwartetem Erlebnis mit dem ich so niemals gerechnet hätte :-)

Das ganze soll eher eine Zusammenfassung als ein detaillierter Bericht werden. Werde zunächst mal auf die Ausrüstung eingehen, da ich selbst Berichte am interessiertesten lesen kann, wenn ich um die verwendete Ausrüstung weiß.

Hier nun die verwendete Ausrüstung:

Transport  
Montane Ultra Tour 55L Sehr guter Rucksack, aber muss mit Vorsicht benutzt werden da leichte Materialien. Packen geht aber gut, als Versteifung Eva an Rückseite. Muss jeden Tag neu gepackt werden. Eventuell Liner oder Regenhülle verwenden.
Schlafen  
WM Apache (3 Seasons) Immer wieder geiles ding, aber umstieg auf Quilt überlegen!?
neoair genial, sau leicht super geil zum schlafen, schätze bis -5 grad anwendbar
SMD skyscape trekker genial, Zeltplatz sollte möglichst Windgeschützt gesucht werden, aber das stellt meist kein Problem dar! Wichtig: nochmals mit Seamsealer behandeln
eva 3mm Zuschnitt für Neoair, als Rucksackversteifung, Sitzkissen und Neoair unterlage
Zeltheringe Sommer 6 Stück, 3 Titannägel (windabgewandte Seite), 2 V-Pegs (Seiten), 1 Y-Peg (Windseite/Front)
Polycro passend für SMD Skyscape Trekker Gut! Zuschnitt mit Befestigungen für SMD Skyscape basteln
Zeltschnur Neue Besorgen, leichter etwas länger (Zelt Abspannen, Wäscheleine, Notfallschnur zum Abbinden großer Wunden…)
   
Küche  
Alufolie Als Windschutz Funktioniert einwandfrei! Aber vor Tour neue Folie verwenden.
Gasbrenner MSR pocket Rocket Sehr gut, geht eventuell noch leichter.
Everniew 0,9 UL Titanpot ohne Deckel Geiles Ding, als Topf, Teller, Waschschüssel, Tasse…
Optimus Titan Faltlöffel Ok, knickt immer wieder ein, nächstes mal eventuell festen Titan Göffel
Platypus 1L Geil
Feuerzeug  
Deckel MYOG Alu Everniew Titan pot 0,9 Gut, aber ebenfalls vor jeder Tour neu
Topfzange Wichtig, geht aber vielleicht noch etwas leichter (notfalls absägen)
Spültuch Gut, als allgemeines dreckstuch
   
   
Körperpflege  
Zahnbürste Hydrophil Für meinen Geschmack zu weich, ansonsten Top
Handtuch Mikrofaser halbiert Wichtig, größe reicht aus!
   
   
Bekleidung  
Meru Trekkinghose ZipOff ausgezeichnet
Merinounterhose Lang schwarz gut
Merinounterhose Kurz gut
Mammut FleeceZipper geil, geht aber leichter
Trekking X-Socks zu dick, stinken nach kurzer zeit unmenschlich - kann aber auch an meinen Stinkefüßen liegen :-)
Marmot Fleece Handschuhe Windstopper gut, eventuell leichtere
T-Shirt Merino geil, kaum Gewicht, kleiner Preis und nach 2 Wochen tragen immer noch in ordnung
Arcteryx Proshell zu schwer, muss zwingend genäht werden. Aber prinzipiell gutes ding
Mütze Patagonia Geil, immer an :-)
Quechua Daunenjacke (275gr, 90gr-650 cuin) Unglaublich gut
Merinounterhemd Lang grau gut, wenn passenmde größe eingepackt :-), hatte leider größe xs meiner Freundin - Presswurst
Regenhose Wichtig, da als Windblocker bei kaltem regen, oftmals nur als Windblocker benutzt
Schuhe Trailrunner Trailrunner auch geil, aber ständig auf umknicken achten, eventuell nächstes mal leichte Wanderstiefel
Navigation + Notizen  
Kartenmaterial Gut, immer große Karte mitnehmen (natürlich Touren/Regions- abhängig)
Mini China Kompass Scheint zu funktionieren aber unsicher, nächstes mal besseren
Bleistift Nein, lohnt nicht, nächstes mal nur Kartenstift und Kugelschreiber
Notizheft/Buch din a4 seiten Ja gut und wichtig

Kugelschreiber

 

 
Technik  
L.R.I. Photon Freedom Finger Light

Geil, ausreichend stark, lässt sich mit mini Klipp am Zelt/Hut/Kappe befestigen oder mit Schnur tragen (1* 2 Ersatzbattarien reichen völligst, 18 Tage wenig gebraucht ohne Ersatz Battarien)

Handy Galaxy S7 sehr geil für Fotos, akku hält im Flugzeugmodus und Energiespaarmodus ausreichend lange
Powerbank je nach länge der Tour wichtig (mit 15000mah ca. 2,5-3 malö galaxy laden)
MP3-Player Für mich extrem wichtig
Battarien AAA Lithium 1,5 aaa je woche (ultimate lithium)
Ladegerät Ja gut und wichtig

Kopfhörer

auf gute achten!!
Sonstiges  
Sonnenbrille (Klasse 3) immer wichtig
Trekking Poles BD Travers geil, aber für Sommertouren eventuell zu schwer!?
Packsack Ortlieb für WM ausgezeichnet, eventuell leichter
Kreditkarte Ja gut und wichtig
Krankenkassenkarte Ja gut und wichtig
Ausweis Ja gut und wichtig
Angelsachen Rute Rolle Köder Schnur Tuch Geil, aber angel gebrochen! Nächstes mal mehr wirbel, etwas weniger köder und eventuell geflochtene schnur
Messer Deejon Mini 4,5cm klinge Super ding, Fische ausweiden und zubereiten funktioniert super!
MDB 2*15ml (Mückenschutz/Sonnencreme) 1* 60ml (Seife) Ja gut und wichtig
STS Mückennetz gut, aber nicht gebraucht
   
   
Verbrauch  
essen  
Wasser  
Seife Dr. Bronners Geniales Zeug (Zähneputzen, Waschen, Spülen, Haarewaschen…) 14 Tage 30ml reichen vollkommen aus
Gas  
Sonnencreme  
Mückenschutz Gut, auch als Deo wenn nach Tour Bus/Flug…
 

 

 

 

Insgesamt bin ich super zufrieden mit der gesamten Ausrüstung. Bei Fragen gerne einfach Anschreiben!!

 

Anreise:

Von Aachen mit der Bahn zum Düsseldorfer Flughafen, Flug nach Oslo mit SAS (Hin und Rück ca. 300 € inklusive gepäck), S-Bahn nach Oslo Station, Oslo Station mit Nachtzug bis Geilo (Minipreis bei Frühbuchung 26€). Unproblematisch und rel. schnell. Rückweg mit Bus von Haukeliseter nach Oslo Station (36€), Oslo Station mit mit zum Flughafen (13€) und zurück nach Düsseldorf bzw. Aachen.

Nützliche Seiten: www.nsb.no (Bahn) www.nor-way.no (Bus) www.skyss.no (bus Eidfjord)

 

Nach der Ankunft in Oslo ging es mit der S-Bahn zum Zentralbahnhof in Oslo und anschließend mit dem Nachtzug weiter bis Geilo. In Geilo wurde im Warteraum des Bahnhofs genächtigt (Ankunft 3:20 Uhr). Am morgen wurden letzte Besorgungen im Intersport Geilo gemacht (Gas...) und dann ging es mit dem 10 Uhr zug für knappe 5 Euronen in Richtung Finse.

Das Wetter war übrigens, wie im gesamten Zeitraum wechselhaft bis schlecht. Laut diversen Norwegern war es wohl der offiziell schlechteste Sommer seid über 25 Jahren, :-) perfekt!

 

Tourenstart

Am Hardangerjokkulen vorbei und dem markierten Weg Richtung Kraekkja folgen, einfache wegfindung und sehr schöne Landschaft. Leider zuviele Wolken, daher blieb der Blick auf den Gletscher leider aus. Sehr matschig, aber machbar auch mit Trailrunnern. Ständig werden kleinere Flüsse/Bäche gequeert und Altschneefelder überqueert, alles aber sehr einfach und auch von unerfahrenen Personen locker machbar!

Nach ein Paar Stunden gehen, gegen 17 Uhr, schönen Zeltplatz am See gefunden und das Lager aufgeschlagen. Sogar die Sonne kommt nochmal hinter den Wolken hervor... Kurz in den See gesprungen und gewaschen, dann gabs lecker Essen. Mit Blick auf den See im Schlafsack noch etwas gechillt und später irgendwann eingeschlafen.

Gegen 6 Uhr wieder wach und die Sonne ist auch schon am Start! Nach kurzem Frühstück und zusammenpacken gehts direkt weiter. Landschaftlich wieder wunderschön, auch wenn sich das wetter mitlerweile arg verschlechtert hat. Kurz hinter Kraekkja mach ich halt und suche hinter nem Felsen etwas Windschutz für Lager, mittlerweile Stürmt es ordentlich. Kurzen Snack und dann ne Runde Angeln, ldeider keinen Erfolg. Sturm wird aber so stark, dass ich nicht mehr kontrolliert Angeln kann. Also eingepackt und bei Snacks im Schlafsack ne Runde Hörbuch (Blackout, gutes Buch) gehört.

Am nächsten morgen mit ziemlichen Schmerzen im Fuß aufgewacht. Son scheiß, was soll das denn? Naja hab ja genug Zeit. Daher zur Hütte gehumpelt und dem Regen bei Kaffee und Snacks am Fenster zugesehen. Morgen gehts bestimmt wieder...

Am nächsten morgen gings leider nicht viel besser. Dennoch guter Laune und ohne viel Schmerz, schmerzmittel sei Dank (Tilidin :-D), weiter bis Halne gegangen. Leider auf dem Weg zusätzlich irgendwie das Knie verletzt (obwohl mir nix spezielles aufgefallen wär). Ok, das läuft gerade nicht so wie geplant... Aber immer noch Zeit satt, gönn ich mir eben noch nen Tag Pause. Also auf der Karte ausschau nach nem netten See gehalten und anschließend bis zum Olavsbuvatnet gehumpelt. Lager aufgeschlagen und ne kleine Runde geangelt, wieder ohne Erfolg, naja fuck off...

Am nächsten Morgen wieder zusammengepackt, diesmal bei Regen und Sturm. Und dem See für ca. 2 km aufwärts gefolgt. Im Sturm nach nem passenden Zeltplatz gesucht und nach kurzer Zeit auch gefunden. Dann wieder Lager aufschlagen und im nächsten Bachlauf kurz waschen. Nach nem kurzen Snack gehts los zum Angeln. 1 Wurf erste norwegische Bergforelle, sehr geil, wenigstens das Angeln scheint nun zu laufen :-) In den nächsten 3h noch weitere 25 forellen gefangen, wovon 6 später im Topf gelandet sind. Das Angeln hat trotz Regen und Wind ziemlich Laune gemacht!! Danach gings zum Lager und die Forellen wurden zubereitet, köstlich :-) Knie und Fuß Fühlen sich leider immer noch nicht Fit an, und so beschließe ich noch einen Tag am Olavsbuvatnet zu bleiben, zumal die Angelei hier echt ein Traum ist!

Am nächsten Tag gehts direkt um 7 uhr zum Angeln. Auch das Wetter spielt noch mit, strahlender Sonnenschein. Man kann nun die Forellen an den Ringen auf dem Wasser erkennen, die sich bilden wenn die Fische nach Insekten schnappen die kurz über/auf der Wasseroberfläche rumschwirren. In kurzer Zeit gibts wieder ne Menge Forellen! Sehr geil. Ab mittags geht dann leider der regen und sturm los, so dass ich mich ins Zelt verkrieche und ne Runde rumsnacke und Hörbuch höre. Abends gehts wieder zum Bach für ne erfrischende Wäsche bei Sturm und Regen. Zunächst gehts mir super, ich köchel mir was gedörrtes und chill im Zelt. Später merke ich, dass ich anfange leicht zu husten und Rückenschmerzen sowie Gliederschmerzen sich breit machen. Fuck, hoffentlich werd ich nicht Krank... Die Nacht hab ich anschließend nicht wirklich schlafen können, kotzen mit Schweißausbrüchen und ordentlich Schmerzen in den Gliedern brahcten mich irgendwie um den Schlaf. Am nächsten morgen gings mir so schlecht, dass ich beschlossen habe mich nach Halne zu schleppen und von da mit dem Bus zum nächsten Campingplatz fahre. Irgendwie fühl ich mich jetzt zu unsicher um weiter alleine durch die Gegend zu ziehen. Der Weg ist unendlich anstrengend, ich schwitze wie ein Schwein und komme kaum vorwärts... Brauche fast den halben Tag um bis Halne zu kommen. Direkt kommt der Bus und ich darf, da ich kein Bares am start hab, sogar gratis mitfahren. Ich steige in Ovre Eidfjord aus und begebe mich zum örtlichen Campingplatz (12€ die nacht). Dann gibts ne Warme Dusche, ein Bier und ne Warme mahlzeit und ich leg mich total ko in den schlafsack.

 

 

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Cool.

Die meisten Anmerkungen zu deiner Ausrüstungsliste wurde ich so unterschreiben. Ortliebbeutel sicher zu schwer. Quilt in jedem Fall leichter und flexibler als Schlafsack. Leichtere Handschuhe, Regenjacke etc.

Göffel finde ich doof. Lieber nen richtigen Löffel.

Ansonsten liest sich ein Reisebericht besser mit Fotos ...

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Naja das S7 hat nen großen Akku von 3000mAh

Dann haben die in den Powerbanks verbauten Akkus häufig 20-30% weniger Kapazität als angegeben.

 

Wenn du dann die Wandlungsverluste vom Akku der Powerbank auf 5V USB Spannung und zur Ladespannung im Smartphone dazu nimmst, sind das sehr realistische Werte.

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  • 11 Monate später...

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