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Ultraleicht Trekking

Golite insolvent!


LAUFBURSCHE

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naja, das hat noch nix zu heißen.

 

 

Ein Unternehmen, das nach Chapter 11 Insolvenz beantragt, strebt eine Reorganisierung und Restrukturierung seiner Schulden, Leasingvereinbarungen, Kontrakte, sowie seines Kapitals und anderweitiger finanzieller Verpflichtungen an. Mit dem Insolvenzantrag nach Chapter 11 sollen bis zum Abschluss der Reorganisation rechtliche Schritte der Gläubiger gegen den Schuldner unterbunden werden. Viele große US-Unternehmen haben erfolgreich eine Umstrukturierung nach Chapter 11 durchgeführt und dabei ihr Tagesgeschäft aufrechterhalten. So führen z. B. Fluglinien unter Chapter 11 ihren Flugbetrieb weiter.

 

Chapter 11 stellt also eine Erleichterung und einen Schutz für die Unternehmensumstrukturierung dar. Die Gläubiger müssen sofort ihre Zwangsvollstreckungsmaßnahmen einstellen, was dem Unternehmen Luft für Restrukturierungsmaßnahmen verschafft.

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Schade wär’s wirklich. Immerhin ist Golite (unter Mitarbeit von Ray) die Mutter aller UL-Cottages.

 

Was wäre wohl aus der UL-Welt ohne Breeze, Trig, Lair, Dawn, Gust ...  geworden.

Wobei Golite eigentlich nie als Cottage geplant war, sondern sofort ein größeres Unternehmen werden sollte.

 

Allerdings lief in den letzten Jahren die Entwicklung von Golite gegenläufig zu einem expandierenden Unternehmen. 2008 traten die ersten Lieferschwierigkeiten auf, 2009 waren mehr Trolleys als Rucksacke auf der Outdoor zu sehen. 2010 war Golite überhaupt nicht mehr da. Dann gab Golite seine Deutschlandvertretung auf und verließ den europäischen Markt, belieferte keine Retailer mehr und stieg auf den Direktvertrieb um. Auch gab es seit Jahren keine wirklichen Neuentwicklungen im Ul Bereich, gepaart mit dem zunehmenden Fokus auf Standardprodukte.

Und nun eine staatlich unterstützte Umschichtung der Schulden … Hmm

 

Mal schauen. Zumal sie auf ihrem Heimatmarkt viel Konkurrenz haben.

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das ist eben die crux mit UL. es ist - von der philosphie her - nix für den mainstream. so ergeht es allen, welche meinen dem grossen mamon hinterherschwimmen zu müssen und sich mit den grossen des mainstream anlegen. denn wäre UL tatsächlich finanziell attraktiv, würden die grossen den UL-markt schon morgen mit ihren UL-produkten überschwemmen.

 

aber eine, wenn auch späte, genugtung für ray jardine ist es allemal. nachdem er quasi als bremsklotz und verhinderer von neuem (sprich wachstum und profit) eher unsanft aus dem unternehmen rausgekippt wurde und damit sämtliche von ihm entworfenen artikel verloren gingen.

 

das erfreuliche hingegen ist, dass nun andere UL-hersteller die lücke füllen können, vorausgesetzt sie replizieren die fehler der go-heavies dieser welt nicht. was leider sehr unwahrscheinlich ist.

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Jupp, das wurde zunehmend das Problem von Golite. Sie hatten kein Profil mehr und haben mit ihren Sachen weder im Ul Bereich, als auch im Standardsortiment ein Statement gebracht.

 

 

sie replizieren die fehler der go-heavies dieser welt nicht. was leider sehr unwahrscheinlich ist.

 

 Na, dann wird dich das nächste Jahr freuen ;)

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Weshalb ist der Ultraleicht-Ausrüstungsmarkt eigentlich so klein? Gibt es sowenig Trekker oder sind die Trekker nicht von Ultraleicht zu überzeugen?

 

Ich vermute mal, das Wandertouren mit Zeltübernachtung nur einen kleinen Anteil an Outdoor-Aktivitäten mit Zeltübernachtung haben und dass die meisten Wanderer nur kurze Strecken machen und eher aufs Camping aus sind als aufs Wandern. Dann ist das Ausrüstungsgewicht natürlich weniger wichtig. Außerdem spielen Sicherheit, Haltbarkeit, Vielseitigkeit und Komfort bei der Ausrüstungsauswahl eine große Rolle. Und ein Großteil der gekauften Ausrüstung wird eh kaum verwendet.

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Weshalb ist der Ultraleicht-Ausrüstungsmarkt eigentlich so klein? Gibt es sowenig Trekker oder sind die Trekker nicht von Ultraleicht zu überzeugen?

 

So klein ist der Markt gar nicht mehr. Offensichtlich - und dafür ist Golite ein gutes Beispiel - verliert die Philosophie irgendwann den Boden unter den Füßen, wenn der Kommerz scheinbar greifbar ist. Eben nur die Frage, wie lange das gut geht. Gerade wenn man im Falle GoLite weder Brot noch Butter sein will, die Kunden mit einer Produkterwartung enttäuscht, welche deren Produkte früher prägten und die Positionierung auf dem Markt nicht mehr zu erkennen ist. Opium für's Volk? Schade!

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UL wird leider kaum in Fachgeschäften verkauft da es nur eine limitierte Garantie hat. Und eine limitierte Garantie ist für ein Fachgeschäft leider ein No-go, bei Laien wird es schnell mal verwechselt mit schlechter, billiger Qualität. Die meisten Mainstreamkunden haben noch nie von UL gehört und es ist leider so dass sich UL nur für Leute eignet die sich auch damit auseinandergesetzt haben.

Wie geschieht es sonst? Ein Kunde kommt ins Geschäft, sucht einen Rucksack, lässt sich von einem Ultraleichten begeistern, lässt sich vom Verkäufer erklären was UL bedeutet, kauft ihn und vergisst das ganze. Ein paar Monate später muss er etwas ganz schweres transportieren, Platz hat es im neuen UL-Rucksack welcher dann dabei kaputt geht.

Der Kunde bringt den Rucksack zurück ins Geschäft, macht Garantieansprüche geltend, wird daran erinnert dass er ein UL-Produkt gekauft hat und dass es dafür keine Garantie gibt. Er ist fühlt sich geprellt und findet von einem Fachgeschäft erwarte er eine bessere Qualität als das. Resultat: das Geschäft erhält einen schlechten Ruf. Und somit verzichten wohl fast alle Fachgeschäfte auf UL.

Schade aber so wird es wohl auch bleiben. Wir können wenigstens hoffen dass es online immer wieder gute Sachen gibt.

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Das halte ich für ein Gerücht; ganz abgesehen davon, daß diese Ohne-Garantie-Behauptung eh nicht stimmt. Selbstverständlich gibt es auf UL-Ausrüstung genau die gleiche Gewährleistung wie auf alle andere Neuware, die man kauft: Bei Sachmängeln hat man entsprechende Ansprüche, in den ersten sechs Monaten ab Kauf ohne weiteres; in den nächsten achtzehn, wenn man nachweist, daß der Mangel schon beim Kauf bestand. Daß es keinen Sachmangel darstellt, wenn der gekaufte Gegenstand einen unsachgemäßen Gebrauch nicht schadlos übersteht, versteht sich von selbst - wenn ich auf ein normales Regal eine halbe Tonne packe, darf ich mich auch nicht beklagen, wenn es darunter zusammenbricht usw.

 

Tatsächlich sehe ich das Problem eher in der Angst der Kunden: Die glauben nämlich dank der Werbepropaganda, nur mit "bomb-proof" Ausrüstung bekämen sie keine Probleme. Das ist natürlich völliger Quark, wird aber durch die mangelhafte Berichterstattung in "Fachmagazinen" wie Outdoor & Co. und leider oft auch durch schlecht beratende Verkäufer (aus Unwissen oder weil sie so mehr verkaufen können) unterstützt.

 

Umgekehrt hilft der Hype um immer noch leichtere Ausrüstung auch nicht: Denn um den nächsten Gewichtsrekord aufzustellen, muß man zwangsläufig Kompromisse eingehen, die für den Feld-Wald-und-Wiesen-Nutzer oft nicht mehr sinnvoll sind; da geht es doch oft eher darum, mit diesem Rekord in den Medien zu glänzen, nicht tatsächlich das Leben der Nutzer zu erleichtern (im wörtlichen Sinne).

 

Und dann gibt es eben das Problem, wie es sich bei GoLite zeigte, aber eben auch bei deutschen Edelherstellern: Um breitere Kreise anzusprechen, macht man denen nicht die Vorteile der UL-Philosophie und entsprechender Ausrüstung klar, sondern verrät die Prinzipien, die einen ursprünglich ausgezeichnet haben. Wenn man dann wie GoLite auch noch mit den Auszeichnungen für alte Produkte wirbt, obwohl die in der aktuellen Version ganz anders aussehen, ist der Frust vorprogrammiert...

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Ich vermute mal, das Wandertouren mit Zeltübernachtung nur einen kleinen Anteil an Outdoor-Aktivitäten mit Zeltübernachtung haben und dass die meisten Wanderer nur kurze Strecken machen und eher aufs Camping aus sind als aufs Wandern. Dann ist das Ausrüstungsgewicht natürlich weniger wichtig.

 

Alf, nur kurz zum Verständnis mal ein kleiner Exkurs: Golite als amerikanische Firma hatte natürlich die USA als Hauptzielmarkt. In USA wird allerdings unter ganz anderen Rahmenbedingungen gewandert als hier in Europa. Aufgrund des Betretungsverbots von Privatgrund ist Wandern dort eigentlich nur in Nationalparks und auf öffentlichem Grund möglich, der sich natürlich in der Regel fern der Zivilisation befindet. Dazu kommen die viel größeren Distanzen in USA. In den Parks oder auf public land gibt es ausser Wegen in der Regel keinerlei sonstige Infrastruktur für Wanderer. Der AT mit seinen offenen Hütten ist da schon die Ausnahme. Ein Wandern von Gasthof zu Gasthof ist in USA völlig unmöglich. Es gibt dort auch (bis auf wenige Ausnahmen) kein Hüttensystem wie in den Alpen. Kurz gesagt: Wer in USA wandern geht, tut dies mit Zelt und voller Ausrüstung. Kein Wunder, dass UL daher seinen Ursprung auch in USA hatte. Dort ist für Wanderer der Druck viel höher, Gewicht zu optimieren. Leider führt das auch dazu, dass die Hemmschwelle, mit dem Wandern zu beginnen, in USA viel höher ist als in Europa, wo man sozusagen ins Wandern hineinwachsen kann.

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"The company also is a party in several lawsuits across the country, documents show. [...]

 

Earlier this year, GoLite officials and the company's financial advisors explored capital options such as a potential sale, court filings show. GoLite sent investment summaries to a total of 100 potential suitors - including institutional investors and retail apparel firms - but the deals did not come to fruition."

 

hmmm ... wäre das nicht ein schnäppchen gewesen für unsere expansionsfreudigen cottages ... ???

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  • 3 Wochen später...

Habe gerade eine mail von Golite bekommen, dass sie schliessen und ein Totalausverkauf beginnt.

(Allerdings ist im Augenblick die amerikanische website nicht erreichbar...) 

 

Es lohnt sich wohl, die europäische (schweizerische) Golite-website im Auge zu gehalten; wahrscheinlich starten die demnächst auch einen Ausverkauf!

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