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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 03.12.2023 in allen Bereichen

  1. Capere

    Impressionen von Touren

    Winter pur am Ochsenkopf.
    5 Punkte
  2. Hinweis: Ich hatte den Beitrag heute bereits unter einer älteren Anfrage geschrieben, aber da dies die aktuelle Diskussion ist, füge ich es hier auch nochmal bei. Moin, eigentlich muss nur unterschieden werden nach Einsatzzweck und -ort. Einsatzort beschreibt den vorliegenden Untergrund und Steinanteil. Also wie viel Aufwand es ist, den Hering in den Boden zu bekommen (hart, mittel, weich) und wie das Fließverhalten (Selbstlösung) ist. Es gibt also Zeltwiesen mit weichem Untergrund, wo sich ohne Kraftaufwand der Hering wieder herausziehen lässt: Hering mit maximaler Kontaktfläche z.B. Y- oder C-Profil. Das andere Extrema ist dann die Bergwelt, wo auf Grund der dünnen Vegetationsschicht und hohem Gesteinanteil eigentlich nur Nadelheringe in Frage kommen. Im Notfall kann man aber z.B. mit Hartholzstöckern und Steinen improvisieren. Der Einsatzzweck beschreibt die weiteren Umgebungsbedingungen (Windlast,...) und Position am Tarp/Zelt. So ist die Konsequenz eines sich lösenden Hering z.B. für den First meistens größer als bei einer Abspannung zwischen Innen- und Außengewebe. Fazit: Kenne den Ort,wo du hin willst, welches Tarp du mitnehmen willst und wähle dann das passende Set an Heringen aus. So nutze ich immer 2-3 verschiedene Typen in einem Set. Die "one size first all"-Lösung kenne ich nicht.
    3 Punkte
  3. Nach 10 Stunden Schlaf fühle ich mich deutlich besser. Aus dem Fenster sehe ich gen Westen sogar ein paar Lücken in der Wolkendecke. Doch auch dieser Tag sollte wieder sehr nass werden. Ich wandere im Trockenen aus Obersteinbach heraus, doch nach wenigen Minuten hat der Regen mich eingeholt. Kein Wunder bei meinem Schneckentempo. Mein Puls sagt mir in den wirklich sachten Anstiegen des GR 53, dass ich noch nicht wieder fit bin. Ich beschließe mein Tagesziel, Winterberg mental loszulassen und nach den Windstein Burgen den GR 53 zu verlassen um direkt nach Niederbronn les Baines zu wandern. Da wollte ich eigentlich erst am nächsten Tag mittags eintreffen. Kurz nach Obersteinbach trifft man schon wieder auf die nächsten Burgruinen. Ich vertraue der Empfehlung des Rothers, dass das Chateau de Wittschlössel keine Besichtigung wert ist (sollen nur noch ein paar Steine zu sehen sein) und spare mir ein paar extra Höhenmeter. Etwas später am “Gipfel” des Lindenkopf drückt der Wind den Regen wieder waagerecht durch die Bäume. Toll hier! Ich steige ab zum Chateau Vieux-Windstein. Die Sandstein-”Treppen” sehen mir für das Wetter zu gefährlich aus, mehr Löcher als Treppe. Nach ein paar verlassenen wirkenden Häusern an einem verlassenen Parkplatz steige ich wieder hoch zu den nächsten Ruinen. Am Chateau Mittel-Windstein kann ich nur an ein paar Löchern in den Felsen erkennen, dass hier mal eine Burg gewesen sein könnte. Faszinierend, wie wenig übrig bleiben kann. Das Chateau Nouveau Windstein ist dagegen großartig zu besichtigen. Ich finde einen trockenen Unterschlupf in den Katakomben und mache eine ausgedehnte Mittagspause mit einem mehrgängigen Menü aus Suppe, Gemüsereis und Kaffee mit Keksen. Das Urlaubsfeeling ist wieder sehr zurück. Kurz nach dem Schlösser-Dreigestirn verlasse ich den GR 53 und wechsel über einen regionalen Wanderweg entlang der Maginotlinie im Schwarzbachtal auf den GR 531 (blaues Rechteck) der mich in Talnähe direkt nach Niederbronn führen wird. Die Maginotlinie war mir bisher nur aus dem Geschichtsunterricht bekannt, so ganz konkret damit konfrontiert zu werden war auch ein Highlight (der anderen Art) meiner Tour. Die Bunker und Unterkünfte sehen im Herbstregen sehr bedrückend aus. Was für ein Kraftakt, die Grenze zu Deutschland so abzusichern. Und dann kam doch alles anders … Nach dem Dauerregen der letzten Tage stand der Weg entlang des Schwarzbach über längere Strecken unter Wasser. Wo kein Wasser stand, haben Wildschweine den Weg zum Morast umgewandelt. Wildschweine sind doch wirklich sehr liebenswerte Tiere. Ich krempelte die Hose auf, damit diese trocken blieb und spulte stoisch die Kilometer bis zum GR 531 ab. Richtig wehmütig wurde mir dann, als ich aus den Wäldern der Vogesen auftauchte. Ein letzter sehnsüchtiger Blick auf den von Wolken verhüllten Vogesenkamm, dann ging es Richtung Hotel in Niederbronn. Den vierten Tag besichtigte ich vormittags Strasbourg, bei strömenden Regen, was sonst. Mittags brachte mich der TGV wieder nach Karlsruhe. Vor kurzem wurde mir ein Tweet von Kachelmann Wetter zugespielt: vom 23.Oktober an regnete es an 30 aufeinanderfolgenden Tagen an der Wetterstation Fresse-sur-Moselle in den Vogesen. Und ich war live dabei, als alles anfing. Sagenhaft! Zusammenfassung: Mittwoch 25.10.23: von Obersteinbach nach Niederbronn les Bains 17 km; Aufstieg: +458 m; Abstieg: -514 m; 6h:38min
    3 Punkte
  4. Fitness spielt schon eine Rolle wie es einem in der Höhe geht. Ich war damals relativ fit und habe dann noch einige Wochen zur Akklimatisierung auf ca. 3600-3800m verbracht und bin dort auch regelmässig in den Bergen joggen gegangen - das hat auf jeden Fall geholfen, trotzdem kam ich auf 5500-6000m ziemlich schnell aus der Puste. Trotzdem hatte ich dann auf etwa 5000m bei einer Übernachtung richtig Probleme mit der Höhe. Die übelsten Kopfschmerzen ever und Übelkeit. Ruhepuls über 100/min. Ich habe dann schon überlegt, umzudrehen aber bei einer längeren Pause ca. 150m über der Übernachtungsstelle wurde es dann besser und ging dann weg. Schön war es trotzdem nicht... Bei den anderen Touren hatte ich dann nur Probleme mich zu erholen, wenn wir in diesen Höhen übernachtet haben - Zeichen von Höhenkrankheit hatte ich dann nicht mehr. Ich war bisher nie über 6000m, technisch war das alles nicht anspruchsvoll, von daher kann ich nicht sagen, ob ich das vertrage oder nicht... Ich würde schauen, dass man ein bisschen Zeit zur Akklimatisation hat und dass man nicht sofort in die größeren Höhen muss und dass man halbwegs fit ist vor der Tour, damit das ganze auch Spaß macht. Und wenn sich Höhenkrankheit angkündigt, schauen was man für Optionen hat, damit man sich nicht in dumme Situationen bringt. Dann sollte das schon passen, das ist ja nicht die "Todeszone"...
    2 Punkte
  5. Ein paar Notizen zur Ausrüstung. Was hatte ich zu viel dabei: Nun ja, ein Zelt. Und eine Zeltunterlage aus Tyvek, die ich testen wollte. Ein T-Shirt von Liod. War als Wärmereserve gedacht, die ich wahrscheinlich bei einer Übernachtung im Zelt am Winterberg gebraucht hätte. Was bleibt das nächste Mal zuhause: Die TAR neoair Xlite in der größten Variante: Ich mag das Aufblasen von Matten nicht. Egal mit welcher Methode. Und das Luft ablassen und das Falten einer großen Matte empfinde ich auch als nervend. Aber ich dachte, bei dem kalten, nassen Wetter wäre die Matte ganz gut. War auch bequem & warm beim Schlafen. Aber der Gedanke, nächsten Sommer über Monate täglich die Matte aufblasen, ablassen und falten zu müssen, erfüllt mich mit Grauen. Mein Rucksack. Nur mein 3F UL Rucksack war groß genug für das Volumen meiner warmen Sachen und für 3,5 Tage Essen. Und der Rucksack hat leider einen zu langen Rücken. Er trug sich dafür erstaunlich gut. Den Rucksack verwende ich sonst für Wintertouren im Schnee und da habe ich oft arge Hüftschmerzen. Die gekürzte Zahnbürste war mir zu kurz. Ich fand das dann doch nicht so angenehm, meine dreckigen Pfoten so nah am Mund zu haben. 2 cm mehr dürften es schon sein. Um was war ich sehr froh: Um den UH-Poncho (vaude), den Regenschirm (doppler 99g Schirm), meinen neuen Quilt (Enlightenend Equipment Enigma 20F custom) und der evazote Matte für einen warmen Hintern bei Pausen. Nässe-Management: Am ersten Tag war der Regen eher nieselnd oder ich war im Wald in einem Tal recht geschützt. Meine myog Windjacke und der Schirm waren ausreichend und insbesondere in den zahlreichen Anstiegen angenehm luftig. An den nächsten Tage war es nässer, kälter und windiger. Der Poncho, den ich last minute eingesteckt habe, war dafür perfekt. Darunter habe ich einen langärmligen dünnen myog Hoody getragen (aus Polyester). Schuhe & Socken: Ich bin sonst mit Altra Lone Peaks unterwegs, habe aber in diesem Sommer mit ein paar Alternativen experimentiert. Kurzentschlossen sattelte ich auf die Altra Olympus um, da ich mit denen etwas weiter vom Boden (also der Nässe) entfernt bin. Die Schuhe waren ganz wunderbar, ich hatte keinen Tag Schmerzen trotz des beträchtlichen Mehrgewichts gegenüber meiner gewohnten Sommerausrüstung für Tagestouren. Als Socken hatte ich die Injini Duo Variante getragen. Das ist eine Kombi-Packung von Zehensocken-Liner mit einer “normalen” Übersocke. Mir war immer ausreichend warm, die Socken trockneten gut. Abends und in der Mittagspause hatte ich Dexshell Neoprensocken, auch die haben meine klammen Füße gemütlich warm gehalten. War ich UL unterwegs? Nach der engen Gewichtsdefinition ganz und gar nicht. 10,5 kg (skin out) ohne Wasser und Essen. Am ersten Abend mit vollem Proviantsack und dem Wasservorrat für die Übernachtung hatte ich ca. 15-16 kg auf dem Buckel. Für eine verregnete Herbsttour mit Zelt kann ich bei meiner Körpergröße (groß und breit), meinem Wärmebedürfnis (sehr groß) und meinem Schwitzverhalten (sehr viel) nicht viel einsparen. Leichtere Isoschicht an den Beinen, leichterer Poncho, Folie statt Tyvek, fallen mir ein. Ich konnte jedoch alles gut und schmerzfrei tragen und ohne Infekt hätte ich an den beiden ganzen Wandertagen auch noch deutlich mehr Kilometer gehen können, indem ich das Tageslicht optimaler ausgereizt hätte. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Packliste für meine erste Herbst-Regentour seit über 20 Jahren. Und nächstes Jahr im Herbst dann vielleicht mit 9,5kg.
    2 Punkte
  6. JoeDoe

    Jordan Trail

    So, wie versprochen der Bericht über die kurze Wanderung auf dem Jordan Trail. Das Ganze gibt es eher in der Form einer Anleitung, als in einem Etappenreport. Die Landschaft, die Menschen, die Kultur - sprich alle Eindrücke vor Ort ließen sich sowieso nur äußerst schwer und sperrig in Worte fassen. Der Bericht dient hauptsächlich dazu, euch die Region schmackhaft zu machen und ein wenig Reisefieber zu wecken Wo: Jordanien - der Trail zieht sich von Norden, nahe Um Qais an der israelischen/syrischen Grenze für 650 - 700 km (je nach genauer Route) nach Aqaba am Roten Meer. Je nach Tagespensum braucht es vielleicht 35-45 Tage. . Quelle: https://jordanjaunt.wordpress.com/2016/12/03/about-the-jordan-trail/ (Abgerufen: 3.5.2018) Anreise: Die Anreise per Flugzeug ist hier sicherlich am einfachsten, wobei euch der Landweg durchaus auch offen steht. Es geht entweder direkt von Frankfurt in die Hauptstadt Amman (Lufthansa - ca. 350 € Return) oder über/mit Zwischenstopp in Istanbul (Turkish Airlines). Es gibt auch die Möglichkeit nach Aqaba zu fliegen, falls der Trail von Süden nach Norden gegangen werden möchte. Vor Ort gibt es eine schier unendliche Auswahl an Taxiunternehmen, die es ermöglichen zum Startpunkt des Trails oder der jeweiligen Etappe zu gelangen. Visum: Gibt es vor Ort am Flughafen für 40 JD (entspricht ca. 45 Euro). Kann mit Karte gezahlt werden Reisezeit: Am besten im Frühling oder Herbst. Die Temperaturen sind dann zwar gerade im Norden noch oder schon deutlich kühler (10 - 15 °C tagsüber) und es kann gelegentlich regnen, aber spätestens in der Wüste wäre es im Sommer eine Tortur (40+ °C). Im Frühling ließ es sich dort bei 30 °C noch einigermaßen gut wandern. Etappen: Wie Ihr dem Bild entnehmen könnt, lässt sich der Trail in mehrere Etappen einteilen - die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Norden ist hügelig, aber nicht bergig, im Frühjahr überzogen mit Wildblumenmeeren, grünem Gras, Ziegen- und Schafherden und dem einen oder anderen Dorf . Je weiter der Trail im Süden verläuft, desto trockener, und bergiger wird es, bevor es 2 Tage hinter Petra in die Wüste geht. Diese wird dann auch bis Aqaba nicht mehr verlassen. Im Süden werden dementsprechend auch die durchlaufenden Dörfer innerhalb einer Etappe gegen 0 tendieren. Jeweils am Etappenanfang und -ende befidnet sich jedoch ein Dorf oder eine Stadt. Ausrüstung: Anbei seht Ihr eine Liste von den Dingen die ich mit dabei hatte. Bitte bedenkt aber, dass ich nur die Etappe von Petra nach Wadi Rum gelaufen bin, dementsprechend keinen Regen erwartet habe und die gesamte Wanderung geführt stattfand. Ich also auch kein Zelt "mitschleppen" musste. --> https://lighterpack.com/r/32mmnj (meine alte Liste wurde gelöscht, deshalb z.T. nur ca. Angaben) Würde ich den Trail komplett als Thru-Hike oder auch nur einzelne Region wandern, kämen noch hinzu: - Montane 777 Regenjacke (Regen und gleichzeitiger Windschutz im Norden) - Swingflex ( eigentlich unverzichtbar in der Wüste) - Tarp (die meiste Zeit ist es möglich unter freiem Himmel zu schlafen, müsste dementsprechend nur selten verwendet werden; ein Zelt lohnt sich imho nicht) (- Inner [ es gibt Schlangen und Skorpione - von denen ich allerdings keine gesehen habe. Eventuell auch gegen Sand, obwohl ich dies als kein großes Problem empfunden habe]) - Platypus (2x 2 Liter, mindestens) Petra nach Wadi Rum: Eine wahnsinnig spannende Etappe. Sie zieht sich von der alten Handelsmetropole Petra (Indiana Jones lässt grüßen) durch imposante Täler von einst reißenden Flüssen, vorbei an faszinierenden Felsformationen durch relativ karges Land. Dabei wechselt sich die Farbe des Bodes stündlich von braun über gelb und rot zu weiß. Die ersten drei Tage folgen verschiedenen Flussläufen, die zum Teil noch mit ein wenig oberflächigem Wasser gefüllt sin und dementsprechend noch ein paar Pflanzen am Leben erhalten können. Mit der Zeit wird des Gelände deutlich flacher und sandiger, wobei links, rechts und in der Ferne immer wieder Berge sich gen Himmel strecken, verläuft die Route meist dazwischen und führt letztendlich in den Grand Canyon Jordaniens. Von dort geht es über endlose Ebenen in die Wüste des Lawrence von Arabien in Wadi Rum. Geführte Tour: Nicht meine Idee, aber letztendlich eine sehr angenehme Erfahrung. Organisiert wurde die Tour von der Jordan Trail Association, die sich um die Markierung, GPS-Tracks und Instandhaltung des Trails kümmert. Die Guides ermöglichten es, mit der lokalen Bevölkerung, sprich den Beduinen in Kontakt zu kommen, ihre unglaubliche Gastfreundschaft und somit auch ihre traditionelle Gerichte zu genießen (insgesamt eine sehr tolle Erfahrung). Außerdem wird man durch die Organisatoren mit Wasser und anderen Lebensmitteln versorgt. Gerade Wasser spielt auf der Strecke Petra - Wadi Rum eine entscheidene Rolle, da es hier keine verlässlichen Quellen gibt. Hier muss sich im Voraus um entsprechende Wasser-Caches bemüht werden )siehe nächstes Kapitel). Tour auf eigene Faust: Für selbstständig geplante Touren empfiehlt sich die offizielle Seite der Trail Association http://www.jordantrail.org/ Dort finden sich alle benötigten Infos bezüglich GPS-Tracks, Karten mit Routenbeschreibung, Wasserquellen im Norden, Kontakte für Wasserdrops im Süden..Im Falle, dass nur eine Etappe gegangen werden soll, empfiehlt es sich meiner Meinung nach, verpacktes Trailessen aus Deutschland mitzunehmen, da die wenigen Supermärkte vor Ort nicht unbedingt auf leichte Wandernahrung spezialisiert sind - mit Ausnahme der wohlschmeckendsten Nüsse überhaupt. Bilder: Selbsterklärend
    1 Punkt
  7. Hej, inzwischen bin ich von meiner NPL-Tour zurück und möchte euch davon berichten, wie gut oder schlecht die Ausrüstung für mich unterwegs funktioniert hat. Vielleicht hilft das dem ein oder anderen, der eine Tour unter ähnlichen Bedingungen (Mai-Oktober in Skandinavien) plant. Link zur Packliste: Klick Schlafsack: MYOG Schlafsack (ohne Daunen-Balaclava) In den Monaten Mai-August war der Schlafsack die meiste Zeit über wärmer als nötig, da es nur selten Nächte mit Frost hatte. In den wärmeren Nächten habe ich mich mit dem Schlafsack bloß zugedeckt und konnte so wunderbar schlafen. Denn wenn es etwas zu warm ist, schlafe ich gut, ist es hingegen etwas zu kalt, werde ich ständig wach. Ab September war ich froh über die starke Isolation, da sowohl die Tage und auch die Nächte deutlich kälter wurden. Im Herbst wurde es nicht bloß kälter, sondern auch deutlich windiger. Insbesondere in Nächten, in denen ich Polarlichter beobachten konnte, fror ich abends und brauchte eine extra starke Isolation, um wieder warm zu werden. Der Schlafsack leistete da gute Dienste. Statt dem Daunen-Balaclava nutzte ich eine MYOG-Daunenmütze, die ihren Zweck sehr gut erfüllt hat. Insgesamt wäre wohl auch der etwas leichtere WM Apache (-70g) in Kombination mit der Daunenmütze ausreichend gewesen. Isomatte: Therm-a-rest XTherm regular Dazu brauche ich nicht viele Worte verlieren: ich bin sehr zufrieden. Die Matte ist bequem und wärmt sehr gut. Lediglich die Größe finde ich nicht optimal. Sie könnte für mich 20cm kürzer sein, dafür in der Mitte ein klein wenig breiter. Isomatte: 3mm-Evazote, gekürzt auf 170cm. Die Matte habe ich tagsüber für Pausen genutzt oder auch als Schutz für die Therm-a-rest in Schutzhütten und auf steinigen Untergründen. Sie ist schon mehrere Tausend Kilometer im Einsatz gewesen und wurde bereits geflickt, tut aber noch ihren Job. Rucksack: Gossamer Gear Mariposa In den ersten 2,5 Wochen nutzte ich den Atompacks The Mo mit 50 Liter Volumen in Kombination mit meinem MYOG Hüftgurt. Mit dem Tragekomfort war ich bis dahin zufrieden, aber mit mehr als etwa 12kg konnte ich ihn nicht testen. Wenn ich Lebensmittel für fünf Tage dabei hatte, war er randvoll, obwohl das Zelt außen befestigt war. Wie ich in ihn Resupply für sieben Tage oder mehr reinbringen sollte, war mir unklar. Aus dem Grund tauschte ich ihn durch den Gossamer Gear Mariposa (60 Liter Volumen, ebenfalls mit MYOG-Hüftgurt). Hier hatte ich genügend Platz, da das Hauptfach deutlich größer ist als beim Atompacks The Mo. Die großzügigen Seitentaschen empfand ich als sehr praktisch, denn so konnte ich in die ganz große Außentasche das Zelt reinstecken, in eine Tasche kam Regenjacke + Regenhose und in die obere packte ich Kleinkram wie Mückenspray und Snacks. In die hintere Mesh-Tasche kam der Raincover, die Faltflasche, Klopapier und der Müll. Vom Tragekomfort her empfand ich den Mariposa (und auch den Atompacks, wobei ich diesen nur vergleichsweise kurz benutzt habe) als deutlich bequemer als den Exped Lightning, den ich früher benutzt habe. Um die Schultern zu entlasten habe, ich an beiden Rucksäcken einen Unterbrustgurt angenäht. Der Gurt ist am Rucksackrücken angenäht und wird direkt unter die Brust geschnallt. Ich würde einschätzen, dass ich mit dem Mariposa ein Gewicht von +- 12kg gut tragen konnte, darüber hinaus wurde es unangenehm. Schmerzen entstanden dann an Hüfte und am Rücken, weniger an den Schultern. Die weiche Polsterung gefällt mir. Leider ist trotz meinem MYOG Hüftgurt auch diesmal ein Problem aufgetreten, dass der Hüftgurt nicht waagerecht sitzt, sondern oberhalb vom Po deutlich tiefer sitzt als an der Vorderseite. Raincover: MYOG DCF Den Raincover hatte ich kurz vor Beginn der Tour genäht, da ich bei vorangegangenen Wanderungen die Erfahrung gemacht habe, dass Rucksäcke bei Dauerregen dazu neigen, sich vollzusaugen. Das sich dadurch das Eigengewicht erhöht, brauche ich ja nicht extra zu erwähnen Die Maße hatte ich auf den Atompacks The Mo zugestimmt, wodurch er beim Mariposa nicht mehr optimal saß und zu klein war. Seinen Job erfüllte der Raincover trotzdem: Der Rucksack wurde zwar bei Dauerregen oder Starkregen feucht, durchnässte aber viel weniger als ohne Raincover. Wenn ich auf einer Tour viel Regen erwarte, würde ich wieder das Mehrgewicht eines leichten Raincovers in Kauf nehmen. Liner: Nylofume Mit der Performance bin ich sehr zufrieden. Nach 3 Monaten bekam der Liner ein großes Loch und wurde durch einen neuen Liner ersetzt, den mir selbst in mein Paket für die Huskyfarm Innset gepackt hatte. Schuhe: Hoka Speedgoat 4 Mesh Die Schuhwahl ist für mich der größte Ausrüstungs-Fail! Mit dem Schuh an sich bin ich zufrieden und habe insgesamt drei Paare gebraucht. Grip und Passform waren super, aber ich würde NIE wieder Mesh-Schuhe in Norwegen benutzen. Angeblich würden Trailrunner aus Mesh, wenn sie einmal nass geworden sind, sehr schnell wieder trocknen. So heißt es zumindest in den Gerüchten und im Forum. Kann ich absolut nicht bestätigen - zumindest in Norwegen funktioniert das überhaupt nicht! Denn um Schuhe trocken laufen zu können, müssen sowohl Wetter und Wege trocken sein - eine seltene Kombination in Norwegen. Trocknen konnte ich die Hokas nur am Ofen, einer beheizten Unterkunft oder über mehrere Stunden im Sommer in der prallen Sonne. Ab Ende August war dafür die Sonne aber nicht mehr stark genug. Zur meiner abendlichen Routine gehörte es, meine Socken auszuwringen. Nasse Füße und ich - wir werden in diesem Leben keine Freunde mehr. Im Sommer war es während des Laufens zwar warm genug, aber das Gefühl dauerhaft nasse Füße zu haben, empfinde ich als unangenehm. Zudem neigen nasse Socken viel mehr zur Geruchsbildung als trockene Socken. Ab September hatte ich immer öfters selbst beim Wandern Probleme mit kalten Füßen, wenn Schuhe und Socken nass waren. Dabei gehöre ich eigentlich gar nicht zu den Frauen, die zu kalten Füßen neigen... In den ersten 2,5 Wochen hatte ich die das gleiche Modell in der Variante mit GTX an und bekam nur nasse Füße/Socken, wenn das Wasser den Schuh überragte. Auf längere Dauer hätte die Membran höchstwahrscheinlich an irgendwo nachgegeben. Trotzdem kommt dort nicht die gleiche Menge an Wasser durch wie bei einem Mesh-Schuh. Fazit: In Zukunft werde ich in Skandinavien oder anderen Regionen mit nasskaltem Wetter Trailrunner mit Goretex bevorzugen! Trailrunner mit Mesh kann ich nur denen empfehlen, die Bock auf dauernasse Füße haben. Selbst einen Gewichtsvorteil kann ich nicht erkennen, schließlich saugen sich die Mesh-Trailrunner beim ersten Wasserloch voll und nehmen entsprechend an Gewicht zu. Socken: Insgesamt habe ich auf dieser Tour so wenig Blasen bekommen, wie noch nie. Meine vielen Maßnahmen gegen Blasenbildung (Zehensocken, MYOG Hirschtalg-Salbe, wasserdichte Socken) haben demnach gut funktioniert. Injinji Liner Zehensocken aus Merinowolle: Ich habe unterwegs zwei Paare benutzt und beide sind noch in Ordnung. Ein Paar hatte ich zum wechseln dabei, aber da ich dieses nicht gebraucht habe, habe ich im Laufe der Tour nach Hause geschickt. Mit Passform und der Wirkung bin ich sehr zufrieden und werde sie in Zukunft wieder verwenden. Darn Tough 1/4 Socken: Die Socken habe ich selten tagsüber genutzt, da ich stattdessen die wasserdichten Socken als zweite Schicht getragen habe. In Zukunft werde ich in Skandinavien darauf verzichten. Wasserdichte Socken: Fast jeden Tag habe ich sie über die Injini Zehensocken getragen, um meine Füße und die Liner trocken zu halten. Anfangs hat das hervorragend funktioniert, doch im Juli habe ich dooferweise die Socken auf dem Ofen getrocknet und danach waren sie undicht. In meinem Paket in Umbukta war ein 2. Paar. welches länger dicht hielt. Nach etwa einem Monat Nutzungsdauer nahm die Dichtigkeit nach und nach ab, am Ende war die Ferse innen aufgescheuert. Trotzdem wurden die Merinosocken meistens nur feucht und nur manchmal richtig nass. Die wasserdichten Socken musste ich jeden Abend auswringen. Wenn ich einen Fluss furten musste, habe ich die Socken ausgezogen und bin barfuß mit den Trailrunnern durchgelaufen. Erst nach der Furt habe ich die Socken wieder angezogen. Dieses Vorgehen hat sehr gut funktioniert. Einmal habe ich mit Socken einen knietiefen Fluss gequert und die Linersocken waren danach klatschnass, weil das Wasser von oben reinlief. Das habe ich danach nie wieder getan. Schlafsocken: Decathlon Quechua SH500 Ich war mit der Wärmeleistung im Zelt sehr zufrieden. Nach drei Monaten war allerdings die Ferse sehr dünn geworden und daher trug ich sie abends in Kombination mit den Darn Tough Socken. Da ich keine Campschuhe dabei hatte, lief ich auch in den Hütten mit den Socken herum. Möglicherweise sind sie deshalb schneller durchgescheuert. Ab Ende September waren mir die Socken in der Hütte ohne Campschuhe selbst in Kombination mit den Darn Tough nicht mehr warm genug, da der Boden kalt war. Manchmal gab es zum Glück Hüttenschuhe, die ich mir ausleihen konnte. Schneeschuhe: ABS Above Gr. S Da im Winter 22/23 extreme Schneemassen gefallen sind, lag auch im Mai und Juni noch meterhoch Schnee im Fjell. Manch andere sind deshalb auf Straßen ausgewichen, ich hingegen wollte trotzdem durchs Fjell gehen und habe die ersten 2,5 Wochen daher Schneeschuhe mitgeschleppt. Im Endeffekt habe ich sie kein einziges Mal genutzt, obwohl ich viele Tage durch verschneite Landschaften gewandert bin. Meistens trug der Schnee auch so relativ gut. Aber gerade dort, wo die Schneedecke unterbrochen war, sackte ich oft ein. Hätte ich die Schneeschuhe dort nutzen wollen, hätte ich sie ständig an- und ausziehen müssen. Das Mehrgewicht von 1,1kg inkl. Luftpumpe hätte ich mir also sparen können. ____ Fortsetzung folgt!
    1 Punkt
  8. Hallo zusammen, beim Thema Heringe existieren ja wirklich unterschiedlichste Ansätze. Minimalisten wie @Capere nutzen lediglich einen dünnen Carbonstab mit 3 mm, der entsprechend leicht in den Boden dringt und auch zwischen Steinen noch einen Weg finden kann. Ähnlich verhalten sich Titannägel oder klassische Sheperd Hooks, die jedoch allesamt wenig Widerstand im Boden bieten. Andere User scheinen auf universellere Y-Heringe zu setzen, die verdrehfest und zugleich robust sind. Leider sind diese Heringe auch relativ schwer, was bei einem Setup mit 6 - 8 Heringen direkt ~ 110 g verursacht. Klassische Vertreter wären hier zum Beispiel die Hilleberg Y-Pegs, die Zpacks Super Sonic, die MSR Groundhogs oder neuerdings auch die Bach UL Twisted (alle jeweils in Kurz- und Langform mit 15 bzw. 18 cm erhältlich). Wiederum andere nutzen runde Alustäbe in Form der MSR (nicht Carbon) Core oder der Easton Nano Stakes, die bei manchen hochwertigen Zelten standardmäßig im Lieferumfang enthalten sind. Mir ist völig klar, dass für Anwendungen im Schnee bzw. Wüstensand gewisse Speziallösungen erforderlich sind. Nichtsdestotrotz kommt in unseren Breitengraden vermutlich eher ein Universalhering zum Einsatz. Ich hatte hierfür lange die Zpacks Super Sonic bzw. die Hilleberg Y-Pegs mit 18 cm genutzt, möchte mich aber etwas vom Gewicht "befreien". Mich würde nun interessieren: In welcher Baulänge nutzt ihr welchen Heringstyp - ggf. auch auf welchem Bodentyp? Nutzt tatsächlich jemand Y-Heringe mit nur 15 cm, oder ist doch eher 18 cm die Standard-Variante? Genügen Y-Heringe mit 15 cm für alpines Schrofengelände, oder sollten es dort besser die etwas schwereren Versionen mit 18 cm sein? Was haltet ihr von den runden Stabheringen (z. B. Easton Nano)? Können die runden Bauformen nach dem Einbau nicht relativ leicht im Boden wandern, da sie annähernd keilförmig gegen den Boden drücken und diesen somit leicht verdrängen? Reizen würden mich tatsächlich (nur aus Neugier) die Teragon-Gear Pioneer 1 Titan-Y-Heringe, die Suluk46 Atani Titan oder die Ruta Locura Sorex Carbon. Problem hierbei: Die Teragons sind zwar Y-förmig, aber leider nur 15 cm lang. Die Kurzversion der Atanis wird immerhin von Ryan Jordan in Kombination mit den MSR Cores erfolgreich genutzt, wobei die MSR Cores eventuell durch die leichteren Ruta Locuras ersetzt werden könnten (sofern Stabheringe denn wirklich fest genug im Boden sitzen). Was denkt ihr? Ich bin gespannt auf eure Meinungen! 😃 Viele Grüße und dankeschön! Trinolho
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  9. Als ich ne Zeitlang in La Paz / Bolivien gearbeitet habe (liegt sehr hoch) und öfter ins Tiefland gependelt bin, hab ich, wie die meisten Bolivianer, Cocablätter gekaut. Die werden dort viel gegen Probleme mit der Höhe eingesetzt (nicht verboten und meiner Erfahrung nach auch nicht berauschend). Was ich damit sagen will: vielleicht gibt es in Nepal ebenfalls einen Umgang mit der Höhe der Menschen vor Ort, an dem man sich orientieren kann.
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  10. Anreise: mit einer MFG nach Karlsruhe, dann per Zug mit einmal Umsteigen nach Wissembourg. Ankunft 13:30 Uhr. Am Gehsteig vor dem Bahnhof in Wissembourg entdecke ich gleich einen Informationstafel mit Wanderkarte der Umgebung und Tourenvorschlägen. Ich werde den nächsten Tagen dem GR 53 folgen, markiert mit einem roten Rechteck. Der Weg ist ab dem Bahnhof markiert, tolle Sache! Der Plan ist, in den Tag hinein zu leben und bis Donnerstag Mittag in Niederbronn anzukommen. Ist schließlich Urlaub. Kurz überlege ich, die schöne Altstadt (laut Rother Wanderführer) zu besuchen oder mich spaßeshalber am Startpunkt des Hexatreks als section hiker einzutragen (das wären 1,5 km außerhalb der Stadt an der Landesgrenze). Angesichts der Uhrzeit und der geringen Tageslichtdauer entscheide ich mich, gleich Richtung Vogesen aufzubrechen. Noch im Ort beginnt es zu nieseln, kurze Zeit später regnet es - und hört bis zum Ende der Tour nur 2-3 mal für ein paar Minuten auf. Ein Kollege subsumierte meinen Urlaubsbericht mit “ Es regnete also nur einmal.” Schon nach kurzer Zeit verließ der Wanderweg den Ortsbereich und ich stromerte entlang Obst- und Weinberge. Bei guter Sicht sieht man laut Erklärschild den Straßburger Münster und die Karlsruher Schornsteine. Jedem Ort seine Sehenswürdigkeiten, gelle. Ich konnte immerhin den Schwarzwald erahnen. Der Wind war garstig kalt und ich zog rasch weiter. Die Landschaft zog mich sofort in den Bann und der Alltag war vergessen. Es gab so viel Neues zu entdecken. Mit großer Freude bewunderte ich die herbstlich verfärbten Rebstöcke, die Hügelzüge mit hineingetupften Ortschaften und sah zum ersten Mal Esskastanien-Bäume und ihre Früchte, die zahlreich den Boden bedeckten. Kenn ich ja nur vom Maronistand in der Fußgängerzone. Der Anstieg zum Col du Pigeonnier war angenehm gleichmäßig gradiert. Ich lernte von einem Schild über die Lauterlinie, einem Verteidigungssystem des spanischen Erbfolgekrieges (1701-1714, wer das auch schon vergessen hat). Die Lauterlinie sollte die Lauter mit 28 Dämmen aufstauen, das Tal fluten und in ein Hindernis für feindliche Armeen verwandeln. Immer wieder bin ich erstaunt, wie wenig die Heimat von Menschen zählt, wenn es um militärische “Geniestreiche” geht. Auf dem Bild kann man noch die topologischen Überreste einer der Befestigungen entlang Lauterlinie erkennen. Eine zweckdienlichere Wendung nahm der frühere Signalturm (1708), der im März 45 von den deutschen Truppen gesprengt wurde und aus dessen Steinen die Schutzhütte Abri di Col du Pigeonnier gebaut wurde. In der Schutzhütte befindet sich ein Tisch und eine umlaufende Bank. Genau der richtige Ort für eine kurze Pause. Es ist leider zu früh zum Übernachten am/im Abri. Hier oben gibt es übrigens kein Wasser, sondern erst 5 Minuten weiter unten an der gleichnamigen Refuge. Dort gibt es auch einen Unterstand mit Sitzgelegenheit. Das Refuge selber war geschlossen. Weiter geht es durch wunderschöne Wälder und ausgestorben wirkende Dörfer. Dorfläden, Gasthäuser, alles hatte geschlossen und sah größtenteils so aus, als hätte es nicht mal im Sommer offen gehabt. An zwei Gelegenheiten konnte ich in diesen neu gestalteten Rastplätzen in Form eines roten Häusleins kurz innehalten, die sehr schön gestalteten Informationstafeln studieren und begann einen Plan für die Nacht schmieden. Nur leider hielt sich das Wetter nicht an meinen Plan. Es fing viel früher als gedacht an zu schütten. Im engen Heimbach-Tal nordwestlich von Petit-Wingen war es auf einmal stockduster, der anvisierte Zeltplatz war vollkommen durchtränkt. Ich entschied mich zum Abri am Col du Litschhof zu marschieren, dort würde ich wenigstens meinen Rucksack im Trockenen entpacken können. Zu meiner großen Freude war das Abri sehr groß und zwei Bänke ließen sich zu einer ausreichend großen Fläche zusammenschieben. Eine Ecke voller leerer Bier- und Sektflaschen ließ den tatsächlichen Hauptnutzungszweck erahnen. Ich war jedoch zuversichtlich, dass an einem Montag Abend bei dem Sauwetter niemand hier Party machen möchte. Auf der nahen Parkplatzfläche stand ein kleiner, von innen beleuchteter Campervan. Das wirkte sehr heimelig auf mich. Die Nacht war etwas unruhig, da ich den ganzen Tag schon mit Durchfall zu kämpfen hatte, der mich auch in der Nacht nicht in Ruhe lässt. In dieser Nacht verdiente sich mein last minute eingesteckter UH-Poncho seine MVP-Medaille. Man hat halt seine persönliche Kack-Kabine dabei, in der man auch nachts bei strömenden Regen austreten kann und dabei trocken bleibt. Mit meinem Schlafsetup war ich sehr zufrieden. Nichts zu viel und nichts zu wenig. In den Tagen vor der Abreise hat die Wettervorhersage immer mehr Regen und Kälte vorhergesagt. Stück für Stück wurde meine Packliste immer umfangreicher und zu irgendeinem Zeitpunkt war ich sehr verunsichert, ob ich meine “fears” einpacke oder doch nur die “bare necessities”. Zusammenfassung: Montag 23.10.23 von Wissembourg Bahnhof bis zum Abri du Col du Litschhof 16,7 km; Aufstieg: +746 m; Abstieg: -574 m; 4h:56min
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  11. Das "Zeit lassen" der wichtigste Faktor ist, ist ja schon mehrfach gesagt worden, ich hab es auf dem AC erlebt, dass oft bei Gruppen Leute die Grätsche gemacht haben, die bis Manang (3500m) mit dem Jeep gefahren sind. Solo ist man ja als ULer ja relativ schnell unterwegs, da heißt es zusammenreißen und mal ein paar Schleifen einbauen, ich bin z. B. am Cristal lake und Tilicho lake vorbei geschlendert. Medikamente hatte ich Ibu 400 dabei, ü4000m hat man doch schnell mal Kopfschmerzen und Dexamethason (nach Rücksprache mit Hausärztin (!), ich hab's nicht genommen, aber als Sologeher etwas beruhigend). Bei einem Vortrag hab ich mal gehört, dass Zusammenhänge zwischen Höhenkrankheit und Verdauungssystem vermutet (!) werden, dort wurde empfohlen bei Appetitlosigkeit zumindest Tee mit idealerweise Maltodextrin oder stark gezuckert zu sich zu nehmen. Ich musste da nicht drauf zurückgreifen, ich hab in Nepal gefuttert wie ein Scheunendrescher 😄.
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  12. Ich hatte ein dünnes Buff dabei, aber eben nur über den Hals. Das Problem ist die kalte Luft, die Du einatmest, die dann zu einem Reizhusten führt, der sich später zu einer bakteriellen Infektion weiterentwickeln kann. Ich habe die Hauser-Tour ("Gokyo Lodge-Trek") gerade mal angeschaut, die geht dann ja nicht Richtung EBC und damit auch nicht zum Kala Patthar, und auch nicht über den Cho La vom einen Tal ins andere, sondern unten herum. Das ist relativ harmlos. Am 4. Tag der Tour ist das Ama Dablam BC mit knapp 4700 m das erste in größerer Höhe, aber da seid ihr ja auch nur kurzzeitig, und dann geht es wieder unter 4000 m und langsam weiter hoch. Ramechap/Manthali (das ist das Gleiche, Tag 3 bzw. 15) als Ab- und Zielflughafen nervt ein bischen, das sind >4 h Jeeptour ab Kathmandu. Wenn ihr im Frühjahr oder zur Nebensaison unterwegs seid, wird aber wahrscheinlich ab Kathmandu geflogen; dieses Jahr war nur Oktober/November Ramechap angesagt. Wobei ich gegen ein bischen Zuzahlung auf dem Rückweg auch direkt nach Kathmandu geflogen bin, ab und zu müssen sie mal dorthin zum Tanken
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  13. Das ist kein Problem, die 600 Höhenmeter machst Du je nach Kondition in 1,5-3 h, und in der halben Zeit wieder runter. Einfach Serpentinen auf einen Erdhügel. - Und AMS braucht Zeit, das geht nicht von einer Minute zur nächsten. Physiologische Höhe: der Hauptgrund für unterschiedlichen Lufdruck bei gleicher Höhe ist die Temperatur. Die ist bei gleicher Höhe in Alaska halt niedriger als in Tanzania. Alles andere (Erdrotation, Gravitation) sind vernachlässigbare Effekte. Und ja, ein paar Hundert Meter kann das ausmachen.
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  14. Ich selbst war noch nie in der Gegend, und meine eigene Bergsteigerfahrung hört etwas über 4200 m auf. Aber was ich so in meinem bergsteigenden Freundeskreis erlebt habe (u.a. Alpenverein), ist mehr oder weniger, was oben beschrieben wurde. Es gibt individuell grosse Unterschiede, die mit Training nicht wettzumachen sind. Eine einzelne Person, die ich gut kenne und die auf den ersten Blick nicht mal besonders fit erscheint, hat sich als absolut höhentauglich erwiesen und ist am Ende zu zweit im alpinen Stil auf einen 8000er und hatte kaum Probleme in der Höhe (ohne O2), und schlief auf über 7000m gut und hatte auch noch Appetit, während andere in den Alpen ab 4000m einfach immer Kopfschmerzen haben, egal ob Anfang oder Ende der Saison (wo die Akklimatisierung gut sein sollte, wenn man viel unterwegs ist). Das Ganze ist aber trotzdem sehr formabhängig. Ein Kumpel, der sonst wirklich topfit ist und bereits auf fast allen 4000ern der Schweizer Alpen stand, entwickelte einmal nach einen relativ milden Erkältung auf 3000m in einer Hütte ein Lungenöden (stark rasselnder Atem) und musste in der Nacht notfallmässig absteigen... im Tal war dann alles wieder gut. Ich würde einfach sagen, gut akklimatisieren und beginnende Symptome ernst nehmen. Eine Höhenkrankheit kann sich sehr schnell entwicklen und dann zu Handlungsunfähigkeit führen. Als Notfallmedikament für solche Fälle haben Kollegen früher Lasix mitgeführt, aber ich bin da nicht auf der Höhe ( ), ob das noch die Empfehlung ist heute. Aber bei einer organisierten Reise wird das wohl organisiert sein. Was vielleicht noch interessant ist: Die Höhe über Meer ist in Äquatornähe physiologisch weniger "hoch" als weiter im Norden (Alpen, oder Alaska), da die Erdatmosphäre aufgrund der Erdrotation abgeplattet ist. 5000m am Kilimanjaro sind deshalb sauerstoffmässig weniger heftig als 5000m in den Alpen (naja, das gibt es ja knapp nicht mehr) oder gar in Alaska. Ich meine mich erinnern zu können, dass das schon ein paar 100m ausmacht, finde aber gerade nichts dazu.
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  15. Ich war einmal höhenkrank, und zwar als ich auf den Toubkal gegangen bin. Innerhalb von anderthalb Tagen von Meeresspiegelhöhe auf den Gipfel war einfach zu schnell. Resultat: Kopfschmerzen, Schwindel, Magen-Darm und enorme Krafteinbußen, trotz sehr guter Fitness damals. Viele gehen da in ziemlichem Eiltempo hoch. Auf dem Gipfel habe ich Leute Blut kotzen sehen. Aber das ist es einfach nicht wert. Daher mein Rat: Langsam machen und auf den Körper hören. Würde das heute nicht mehr so machen, wie damals, sondern einfach langsamer aufsteigen. Der Körper schafft das schon alles, wenn man ihm genug Zeit lässt.
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  16. Ja, ist schon "you get what you pay for". Ich habe zwei Trekker (einmal Einzelperson, einmal Zweiergruppe) getroffen, die in Kathmandu eigentlich nur einen Guide buchen wollten und sich dann eine komplett organisierte Tour zum Pauschalpreis haben aufschwatzen lassen, die aus den ihnen vorgegebenen Lodges geflohen waren, weil zu mies. Und erlebt, dass beim Lunch einer Gruppe erklärt wurde, sie dürfen nur jeweils bis 700 NR (etwa 5 EUR) Essen bestellen. - Das hoffe ich für euch nicht. Wenn Du halt von AMS betroffen bist in einer Gruppe, kannst Du genau das, was man machen sollte (zusätzlichen Pausentag), eher nicht umsetzen. Je nach Route gibt es vielleicht eine kürzere/niedrigere Alternative, aber es ist nicht weit bis zum Abbruch der Tour. Sehr genervt haben mich auch Gruppen, die etwas schneller als ich gelaufen sind, um dann jede halbe Stunde 5 min. Pause zu machen. Auf einem schmalen Weg. Ich brauche mein eigenes Tempo. Die "Erfolgsquote" auf dem EBC-Trek liegt bei etwa 80%. Denkt bitte auch an die Möglichkeit, dass der Flug nach Lukla wegen Wetter ausfällt. Man kann dann noch den Helikopter nehmen - ca. +350 EUR pro Richtung. Wann wollt ihr hin? Mit wem (wenn Du es nennen willst)? Wetter bei mir war so gut wie trocken (beim "stärksten" Regen hat mir der Hut gereicht, die Regenjacke ist im Rucksack geblieben), und fast immer so, dass es bis Mittag sonnig war und dann - mal etwas früher, mal etwas später - die Wolken aufgezogen sind. Teilweise dann auch windig. Gorakshep frühmorgens -18°C. Vormittags hat mir dann (weiter unten) mit Sonne ein nicht so dickes Fleece ausgereicht, oben eher zwei übereinander + ggf. ganz dünne Softshell. Der "Khumbu cough" hat mich erwischt, geschätzt die Hälfte der Trekker hustet. Mit dicken Balaclavas komme ich nicht gut zurecht, wäre aber empfehlenswert.
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  17. Ich war dort gerade für gut 3 Wochen zwischen Mitte Oktober bis Anfang November unterwegs. Solo, no guide, no porter, no dope. Kann ich nur empfehlen, mit einer organisierten Tour kannst Du nichts selbst entscheiden; Du musst da übernachten, wo der Guide Dich hinführt, die Etappen sind vorgegeben, etc. - Tips, wann wohin gehen, sind insofern sinnlos. Geführte Touren lassen sich immer eher weniger Zeit, man will ja die Strecke möglichst billig anbieten. Selbst organisieren ist überhaupt kein Problem, man ist komplett flexibel, und im Solukhumbu brauchst Du auch keinen Führer. Gokyo Ri ist 53xx m, Ama Dablam BC (da war viel los) 46xx m; da ich vermute, dass die Tour dann über den Cho La geht, wäre das der höchste Punkt mit etwas um die 5400 m. Die beste Sicht auf Everest hast Du auf dieser Tour übrigens vom Gokyo Ri, nicht vom Kala Patthar. Noch etwas besser wäre sie von einem Aussichtspunkt am 5. See, Richtung Cho Oyo Basecamp, aber da kommst Du ja nicht hin. Wie die Vorschreiber schon geschrieben haben, kann man gegen AMS nicht trainieren, und es gibt eine genetische Komponente. Ich bin da wohl ganz gut weggekommen. Am Kili ab etwa 5500 m mässiges Kopfweh, sonst nie etwas. Ich habe mir allerdings (außer am Kili, Lemosho-Route) immer viel Zeit gelassen. Diesmal ab Kathmandu per Jeep und zu Fuss rund 5 Tage bis Namche Bazar (3500), da Lukla zu war; ein Akklimatisationstag dort, weiter nach Thame (3800), eine Akklimatisationswanderung zum Sunder Peak (4750), weiter nach Lundgen (4350), und dann erst über den Renjo La (5350). Ab da war ich ca. 10 Tage lang nicht unter 4600. Auf dem Rückweg hatte ich auf 3800 mal SpO2 gemessen, 99%, auf dieser Höhe war ich am Ende (aber natürlich nicht zu Beginn) vollständig akklimatisiert. Viel trinken ist noch die einzige Massnahme. Der "small pot" ist eine Thermoskanne mit geschätzt 1,5 l Tee, davon hatte ich jeden Abend einen.
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  18. Höhentauglichkeit kann nicht trainiert werden. Sie ist entweder gar nicht, nur teilweise oder eben voll da. Und hat auch nichts mit dem allgemeinen Fitnessgrad zu tun. Ich bin bedingt höhentauglich und brauche dadurch mehr Zeit, mich an Höhe zu gewöhnen. Das weiss ich seit meiner Kilimandscharo-Besteigung, wo ich ganz klar mindestens einen oder besser zwei Tage länger benötigt hätte, um mich an die Höhe zu gewöhnen. Das Resultat der finalen Etappe von 4700 auf fast 6000 Meter waren dann Übelkeit, Benommenheit und Kopfschmerzen. Nicht wirklich schön. Ich war dann Jahre später auch auf dem Everest Base Camp-Trek über Goyko Ri unterwegs. Da war sehr viel mehr Zeit zur Höhenanpassung. Wichtig ist eine möglichst langsame Gewöhnung an größere Höhe. Bewährt hat sich hier, - neben langsamem Gehen,- das "Climb high-sleep low" Prinzip. Der Everest Base Camp Trek bietet hier gute Voraussetzungen. Im Everestgebiet habe ich in Gorak Shep sehr problemlos auf fast 5200m übernachtet. Tipp: Unbedingt spätnachmittags/abends auf den Kala Pattar (ca. 40 Minuten). Mit etwas Glück sieht man den Everest im Alpenglüh-Modus. Morgens ist der Everest im Gegenlicht nicht halb so schön.
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  19. Ich hatte die Hyper100 zwei Mal für ca 10 Tage in Norwegen mit ca 13 kg genutzt. Bisher kann ich weder Abrieb noch Undichtigkeiten feststellen.
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  20. Ich hab zwar auch schon mit MYOG rumexperimentiert (Titan Sheppard hooks, Leichtversion der Easton Nanos und Carbonstäbe liegen auch noch irgendwo rum), aber Standard ist einfach ein Mix aus MSR groundhogs, Zusammenstellung je nach Zelt oder Tarp, z. B. für das Trekkertent Stealth (Bauweise Dackelgarage) 2x normale (+1x Ersatz) und 6 Minis. Berichte von abgebrochenen Köpfen kann ich irgendwie nicht richtig nachvollziehen, ich hab, besonders in den Alpen oder Südfrankreich, schon wie ein Gestörter auf den Dingern rumgedroschen. Ja, die Dirt Dagger (15cm) sind für einigermaßen dichte Böden gut und sehr stabil. Die werde ich mir definitiv auch mal anschauen.
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  21. Moin, eigentlich muss nur unterschieden werden nach Einsatzzweck und -ort. Einsatzort beschreibt den vorliegenden Untergrund und Steinanteil. Also wie viel Aufwand es ist, den Hering in den Boden zu bekommen (hart, mittel, weich) und wie das Fließverhalten (Selbstlösung) ist. Es gibt also Zeltwiesen mit weichem Untergrund, wo sich ohne Kraftaufwand der Hering wieder herausziehen lässt: Hering mit maximaler Kontaktfläche z.B. Y- oder C-Profil. Das andere Extrema ist dann die Bergwelt, wo auf Grund der dünnen Vegetationsschicht und hohem Gesteinanteil eigentlich nur Nadelheringe in Frage kommen. Im Notfall kann man aber z.B. mit Hartholzstöckern und Steinen improvisieren. Der Einsatzzweck beschreibt die weiteren Umgebungsbedingungen (Windlast,...) und Position am Tarp/Zelt. So ist die Konsequenz eines sich lösenden Hering z.B. für den First meistens größer als bei einer Abspannung zwischen Innen- und Außengewebe. Fazit: Kenne den Ort,wo du hin willst, welches Tarp du mitnehmen willst und wähle dann das passende Set an Heringen aus. So nutze ich immer 2-3 verschiedene Typen in einem Set. Die "one size first all"-Lösung kenne ich nicht.
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  22. Most Valuable Player, eine Auszeichnung für den „wertvollsten“ Spieler in einer Mannschaftssportart "doppler" – Das ist der Name des Herstellers. Vermutlich dieses Modell?
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  23. 2 Fragen: 1. Was heißt die Abkürzung MVP? 2. Welcher 99g Schirm? Ich finde nirgendwo in deinem Bericht den Namen!
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  24. Danke fürs mitnehmen! Sehr schöner Bericht, zumindest für uns lesende!
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  25. OT: Ich bin großer Fan dieses Regenschirms und bei tristem Wetter ist gelb richtig gut. I'll join your team!
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  26. Alle paar Jahre gibt es da tatsächlich was neues 😉 Fazit aus dem letzten Faden: die Swisspiranha sind außer für steinige Böden eine exzellente Wahl und fehlen in der Liste oben. Ich hab immer eine Sammlung dabei: zwei y, zwei Titannägel, zwei rt120, zwei rt90, zwei Easton nano und demnächst zwei von big Sky. Die sind von der Bauart wie die nanos und wenn ich mich richtig erinnere waren solche Rundheringe in einem hier im Forum verlinkten Test ( @wilbo ?) mit die besten... Mit der Sammlung kam ich in Norwegen und Schwarzwald bestens zurecht. Wichtig dabei mehr Heringe als benötigt. Gibt ja diverse Techniken: zwei Heringe in x-form, einen zweiten Hering zwanzig cm weiter etc. das halte ich für sinnvoller und flexibler als irgendwelche Überdimensionierten Heringe zu tragen.
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  27. Da würde ich dir doch glatt das UL Wintertreffen Anfang Februar bei Witzenhausen nahelegen... mehr UL Gear auf geballtem Raum gibt's vermutlich selten, und der/die ein oder andere kann sicherlich, wenn man mit dem Auto anreist, paar Zusatz Rucksäcke als Anschauobjekte mitbringen. Da du deine Ausrüstung ja schon vorgegeben hast einfach alles mitnehmen und testweise reinstopfen & mal um den Block laufen. Die meisten der Frameless UL Packs ähneln sich ja doch irgendwie aber alleine mal Ultra, DCF, Ecopak & co. angefasst zu haben kann bei der Entscheidungsfindung helfen. Dazu die Unterschiede zwischen J-Straps und S-Straps, usw...
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  29. Ich finde auf längeren Touren mit teilweise harten Böden lohnt es sich nicht, an den Heringen zu sehr zu sparen. Daher setze ich seit vielen Jahren auf die MSR Groundhogs (nicht mini). Die MSR Core (nicht Carbon) Heringe sind noch einen Tacken länger und die finde ich auch sehr interessant, fand sie aber bisher irgendwie zu teuer. Evlt. teste ich die mal. Mindestens 4 lange, stabile Heringe müssen sein für die Ecken bei einem Trekkingstock-Zelt wie unserem X-Mid. Wir haben insgesamt 10 Heringe mit. 4-6 stabile Groundhogs, der Rest kürzere Y- oder auch leichte V-Heringe und 2 Titan-Shepherd Hooks (multi use für die Hobo Funktion des Cones) Da bei einem Mid und anderen UL-Zelten die Struktur des Shelters maßgeblich durch die Abspannung über die Heringe gewährleistet wird, braucht es mindestens 4 wirklich verlässliche Ankerpunkte. Die restlichen Abspannungen sind nicht ganz so wichtig, da kann man oft etwas sparen bzw. improvisieren... Mit dem Billig-Sch*** aus Fernost habe ich persönlich keine guten Erfahrungen gemacht, wenn man die mal mit Steinen in den harten Boden reinprügeln muss. Die sind auch schon beim Einschlagen gebrochen. Die Groundhogs sind zwar verbogen und oben zerdengelt aber erfüllen weiter ihre Funktion. Es nervt einfach, wenn unterwegs Equipment unnötig kaputt geht. Edit: sorry, mal wieder nicht gesehen, dass es das XUL Forum ist...
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  30. Brilo

    Qualitätsprodukt Altra?

    Ich war gestern im Thüringer Wald mit den Olympus 5 im Schnee, mit wasserdichten Socken wandern. Das hat super geklappt. Schöne warme trockne Füße, obwohl die Schuhe am Ende durch den Schnee total nass waren.
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  31. Hallo Raul, da ich merke, dass ich aktuell nicht in der Ausführlichkeit dazu komme, mach ich nur eine kurze Vorstellung hier, ich hoffe das reicht dir trotzdem. Ich habe mir auch gerade ein Tarp komplett neu gebaut, und am WE ausprobiert, das war eine gute Gelegenheit, ein paar Fotos zu machen. Grund war, dass die Abspannpunkte jetzt nach 2 Jahren etwas ausgeleiert waren, und ich mal Hartplastik ausprobieren wollte. Folien-Tarps sind für mich keine Not-Tarp oder so, sondern das was ich bei quasi jeder Tour nutze, seit insgesamt 4 Jahren. Manche Inspiration habe ich mir auch im Hängemattenfoum bzw. auf Treffen geholt. Grundlage ist ein Quadrat aus xfoil, 1,6 x 2,8 m, als asymmetrisches Tarp kommt es damit auf eine Gesamtlänge von ca. 3,3 m. Alle 4 Ecken werden mit Gewebeband sowie einem Kern aus Hartplastik abgetapet (wie im Foto zu sehen), dann mit der Lochzange bearbeitet, und mit einem Doppelknoten gesichert. Die beiden Schnüre zur Befestigung am Baum sind aus 2 mm Dyneema (lag noch rum), 2,7 m lang, die Abspannschnüre jeweils 1,2 m, mit festen Verstellschlaufen. Die Längen haben sich für mich bewährt. Die Herstellung dauert keine 10 Minuten, da der Aufbau halt super simpel ist. Ich kann die Natur um mich herum beobachten, den Sternenhimmel etc. Das Material bleibt sehr unflexibel, es geht zwar im Wind mit, aber es gibt kein Durchhängen des Stoffes wie bei alternativen Stoffen, und es muss auch nichts genäht werden. Beim einpacken muss man immer nach außen zusammenrollen, so wird eventuelles Wasser direkt rausgedrückt, und man hat kein Mehrgewicht. Drei kleine Unterschiede gibt es aber zu meinen bisherigen Tarps: 1. Ich habe für diese Version eine weitaus dünnere Folie genommen (ca. 25 % dünner), die es inzwischen auch nicht mehr zu kaufen gibt 2. Bisher habe ich die "Hauptbelastungslinie", also die Linie / der Part der Folie, die zwischen den beiden Aufhängungspunkten liegt, mit Klebeband verstärkt. Darauf habe ich jetzt verzichtet. 3. Meine bisherigen Tarps hatten an der Seite zwei Abspannpunkte mehr, das wollte ich diesmal mit mehr "Zug" ausgleichen. Am Wochenende war ich damit unterwegs, geregnet hat es genug, und Wind war auch zugegen, aber nicht stark. Ich habe das Tarp sehr stramm abgespannt, und bin damit sehr zufrieden. In einer Woche bin ich für ein paar Tage damit im Spessart unterwegs, mal gucken. Gewicht (mit zwei Carbon-Heringen und Abspannleinen) ist 93 g, Packmaß -wenn man es darauf anlegt- 11 x 5 cm.
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  32. Am Morgen bemerkte ich, dass ich Abends einen Fehler gemacht hatte. Ich hatte den Daunenquilt während des Aufloftens mit dem Außenzelt abgedeckt, da die Luftfeuchtigkeit sehr hoch war. Leider hatte ich in der Nacht die Abdeckung in der Dunkelheit nicht vollständig entfernt. Nun war mein Quilt von den Füßen bis zu den Knien von Kondensation durchfeuchtet. Nach einem Tag im Rucksack ist die Nässe dann überall gleich verteilt im Quilt. Na, prima. Ich wollte ja was lernen auf diesem Trip um wieder in Übung zu kommen was Mehrtagestouren angeht. Ich habe am Vorabend schon gelernt, dass man einen Wasserbeutel im Halbdunkeln nicht einfach schnell mit etwas mehr Kraft als gewöhnlich "verschließt". An irgendeinem späteren Zeitpunkt ist man dann außen sehr viel nasser und innen sehr viel durstiger. Man kann die Spuren meiner ungeplanten Dusche noch auf dem Boden des Abris im Foto im ersten Beitrag erkennen. Als ich im Morgengrauen aus dem Abri heraus trat, öffnete sich zeitgleich die Tür des über Nacht geparkten Campervan und es stieg eine sich gemütlich streckende Frau aus. Anscheinend hatte sie am Abend zuvor nicht den Schein meiner Stirnlampe in der nach vorne offenen Schutzhütte wahrgenommen. Denn mein Gruß erschreckte sie ziemlich. Als ich auf der anderen Seite des Parkplatzes wieder im nebligen Wald verschwand, überlegte ich amüsiert, wie ich als roter Poncho-Wichtel aus dem nebligen Wald kommend wohl auf die Frau gewirkt habe. Um die ersten Burgen anzusehen, verließ ich den GR 53 für einen Umweg und wanderte weiter bergauf zur Burg Loewenstein und Hohenbourg. Allerdings stürmte dort oben der Regen waagrecht durch die Luft. Trotz des wärmenden Anstiegs war mir fröstelig kalt und ich verzichtete auf eine ausführliche Besichtigung und verkrümelte mich wieder in den Wald in Richtung GR 53. Am Kaiser Wilhelm Stein, direkt an der Landesgrenze, fand ich Unterschlupf in einem überdachten Unterstand und überlegte meine Optionen. Die 24h Durchfall und die mehrfach unterbrochene Nachtruhe hatten mich merklich ausgelaugt, die Halsschmerzen der gerade auskurierten Erkältung machten sich wieder bemerkbar. Wie war das Motto dieser Tour nochmal? Genau, ist schließlich Urlaub! Also flugs eine Unterkunft buchen, anstatt im klammen Quilt zu nächtigen. Leichter gesagt als getan. Am Anfang der Woche hat fast alles was am Wegesrand liegt zu, ist nicht zu erreichen, schickt Absagen… schwierig. Ich tröste mich damit, dass mein Zelt und die Schlafkleidung trocken sind und ich genügend Gas für eine Wärmflasche zum Quilt antrocknen habe. Nachdem ich meine Gedanken geordnet hatte, kann ich wieder die wunderschönen Herbstwälder und die Burgen des Parc Régional des Vosges du Nord in vollen Zügen genießen. Die Wegführung des GR 53 ist ein Traum! Top markiert und auf Asphalt eigentlich nur in den Orten. Es gibt sogar Pfade, die wurden extra parallel zur Straße angelegt, etwas getrennt durch Hecken oder Bäume, so dass man nie länger als ein paar Meter auf einer Landstraße gehen muss. Ein echtes Wanderparadies! Ich steige viele Höhenmeter bergab, auch hier wieder angenehm gradiert und erreiche das Chateau de Fleckenstein. Auf einmal Menschen, viele Menschen, das kam unerwartet. Es sind mehrere Kindergruppen unterwegs und ein frisch geöffneter Köhlerhaufen qualmt das halbe Areal voll. Mich überfordert das in diesem Moment. Ich beschleunige meinen Schritt und lasse diese Burg unbesichtigt. Das ist übrigens die einzige Burg auf meinem Weg, deren Besichtigung Geld kostet. Es gibt dafür auch ein kleines Besucherzentrum mit Andenkenladen, ein (zu dem Zeitpunkt geschlossenes) Café, überdachte Picknickstellen in einer Streuobstwiese und im Sommer sicherlich jede Menge Trubel. Ich steige ins Tal der Sauer ab. Dort könnte ich am Fluss Wasser fassen. Tue es aber nicht. Und bereue es später. Der Gegenanstieg wird brutal. Ich muss mehrmals stehen bleiben und verschnaufen, der Puls schießt in ungewohnte Höhen. Anmerkung: ich bin jedes Wochenende in den Alpen unterwegs und mein Körper kennt steile Anstiege. Das hier fühlt sich nicht mehr gesund an. Ich mache mir Sorgen und gehe die Unterkunftssuche nochmals an. Weiterhin schwierig, der Empfang ist hier sehr lückenhaft. Am Chateau de Froensbourg schüttet und weht es weiter. Ich bin inzwischen etwas genervt von meiner Situation. Alles ist sehr anstrengend, ich finde keinen geschützten Platz für eine Pause, mich fröstelt es immer wieder. Weiter geht's! Um 14:30 Uhr schaffe ich es endlich, mir eine Unterkunft zu sichern. Ich bin sehr erleichtert und zur großen Freude hört der Regen am Chateau du Wasigenstein auf. Ich unterhalte mich kurz mit einem deutschen Paar auf einem Spaziergang, mehr Menschen werde ich heute unterwegs nicht treffen. Diese Einsamkeit gefällt mir sehr gut. Ein Kontrast zu meinen üblichen Wochenendtouren. Auf der Ruine stehend, sehe ich sogar kurz die Sonne. Also wirklich kurz, nach wenigen Minuten regnet es wieder, ach was, es schüttet. Bei den Burgruinen existieren minimale Sicherungsanlagen wie Geländer oder Leitern und man kann auf eigene Faust die faszinierenden Bauten erkunden. Diese Eigenverantwortung finde ich ganz wunderbar. Schade, dass das Wetter nicht an allen Burgen mitgespielt hat, aber so “muss” ich den Weg einfach nochmal bei besserem Wetter und Gesundheitszustand wandern. Der kleine 99g Schirm ist der zweite MVP dieser Tour. Die Windböen steckt der Schirm richtig gut weg. Ich höre dem “dröppeln” auf meinem Regenschirm sehr gerne zu und meine Brille bleibt immer trocken. Ist das UL? Nein, der Poncho hat eine Kapuze und ich trage ein Cap zum wärmen. Jedoch mag ich das Rascheln der Kapuze und die Reibung am Kopf nicht. Und es wird früher und später immer am Kragen oder am RV (dort wo der RV sich durch die Brüste wölbt) durchsiffen. Vor allem bei Wind. Und im Anstieg wird es zu warm unter einer wind-und regendicht festgezurrten Kapuze. Regen finde ich einfach besser zu ertragen mit Schirm. #TeamSchirm Da ich noch etwas Zeit habe, bis ich in meine Unterkunft kann, gehe ich in Obersteinberg den Künstlerinnenweg entlang. Von 1896 bis 1918 richtete der Kunstmaler Franz Hein in Obersteinbach eine Sommer-Malschule für junge Damen aus. Den Rundweg zieren auf 10 (?) Stationen Schilder mit Bildern der Kunstschülerinnen und einer zeitgeschichtlichen Einordnung der Motive. Ein sehr kurzweiliger und informativer Wanderweg, der einmal um und durch den Ort und auch an der Petit Arnsburg entlang führt. Noch eine Burg, die auf mich wartet. Diesmal lockt die Unterkunft. Ich verzichte wegen etwaiger Bildrechts-Problematiken hier meine Fotos der Aufsteller des Künstlerinnenwegs zu posten. Wer einen Einblick möchte: https://www.komoot.de/highlight/4577914 Zusammenfassung: Dienstag 24.10.23 vom Abri du Col du Litschhof bis nach Obersteinbach 16,9 km; Aufstieg: +684 m; Abstieg: -779 m; 7h:38min Habe noch was gelernt: Trotz des vielen Regens von oben, gab es nicht ausreichend Trinkwasser auf der Strecke. Alle kleinen Bäche waren ausgetrocknet, natürliche Quellen waren entweder trocken oder nur noch eine Schlammsuhle der Wildschweine. Das erste Wasser hätte es wahrscheinlich an der Burg Fleckenstein in den Toilettenanlagen gegeben, dort flüchtete ich jedoch vor dem Trubel, ohne groß nachzudenken. Die nächste Gelegenheit war die Überquerung der Sauer. Dort war mir das Ufer zu steil, alles zu nass und zugewachsen und ich wollte nicht nach einer geeigneten Stelle suchen. Das war ein großer Fehler, denn es gab dann gar kein Wasser bis kurz vor Obersteinbach. Dort kreuzt man ein Bächlein, das so aussieht, als ob es auch schnell wieder trocken fällt. Beim Wassermanagement muss ich als “Vieltrinker” echt mehr aufpassen. Ich war so dehydriert, dass ich in meiner Unterkunft abends 3 Liter Tee trinken konnte, ohne in der Nacht einmal austreten zu müssen.
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  33. Ein paar Impressionen aus dem Eulengebirge (Polen, südlich von Breslau):
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  34. Am nächsten Tag bleibe ich zuhause und schmolle vor mich hin, aber eigentlich sind die vier freien Tage zu kostbar, um sie auf dem Sofa zu verbringen. Und so tape ich am Morgen darauf meine Blasen, ignoriere den Zehnagel (der sich tatsächlich später blau verfärbt, aber immerhin dran bleibt) und steige wieder in den Bus. Wie schön sich doch mein alter 26l Vaude mit Tragegestell und Tagesgepäck anfühlt Etappe 3: Sababurg - Bad Karlshafen 18,5km 360 hm rauf, 540 runter. Es ist wieder heiß, aber durch den Wald erträglich, nur die Mücken haben durch die feuchte Wärme ihr volles Potenzial entfaltet. 12 Stiche werden es später sein - und mein nächstes Utensil ist Autan im Minifläschchen für unterwegs, morgens die Beine einsprühen reicht einfach nicht... Der Weg ist wechselhaft, von Forststraße bis hüfthohe Wiesenpfade ist alles dabei. Ich sehe die Zecken quasi auf mich warten und klopfe mich nach jedem engeren Weg hektisch ab. Außer mir ist niemand unterwegs und teilweise sieht die Borkenkäfergeschädigte Landschaft echt bizarr aus. So macht wandern echt Spaß! Am Nachmittag komme ich gechillt am Ziel an, gönne mir erstmal ein großes Eis im Schatten des Bad Karlshafener "Hafens" und dann auf mit Bus und Bahn nach Hause. Fazit: Ich habe viel gelernt! -Ultraleicht werden ist schwerer als gedacht (und teurer auch) - Bescheissen kann man nur den Kopf, leider nicht den Körper - große Rucksäcke passen nicht zu kleinem Gepäck - blaue Zehnägel sind eine lange Reiseerinnerung - Wandern bedarf echt viiiel mehr Planung als E-Bike radeln Ich ziehe ja sooo den Hut vor euch mit den vielen tollen Touren, teils durch Wüste, Unwetter und Schnee, Respekt! Danke fürs Teilhaben lassen, seitdem ich hier angemeldet bin, ist mein Kindle quasi abgemeldet... Auch, das es hier keine Instaposingjuhu-Berichte gibt, sondern ehrliches auf und ab, finde ich klasse, Inspiration für eigene Touren eingeschlossen. Und was für Hammerfotos, Wahnsinn! Danke
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  35. JoeDoe

    Jordan Trail

    Doppelpost, weil die restlichen Bilder zu groß sind und sich leider nicht weiter verkleinern lassen..
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