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Ultraleicht Trekking

Big Agnes Carbon


Mars

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Hallo Allerseits

BA ist aktuell der einzige "Massen"hersteller, der DCF im Angebot hat (https://www.bigagnes.com/Fly-Creek-HV-1-Carbon). Lustigerweise sollen diese Zelte auch bei BA weitgehend in Handarbeit zusammen gebaut werden, so wie z.B. bei Tarptent. Ich war im letzten Herbst auf dem PCT und habe einige Zpacks Zelte gesehen. Nach ca. 2000 Meilen sahen diese leider meist ziemlich übel aus und deren Besitzer hätten die bestimmt in die Tonne getreten, wäre nicht als nächstes Washington auf deren Programm gestanden. Ich war mit EE Material unterwegs, wechselte aber in den Sierras in ein Tigerwall - unglaublich komfortabel in der Nacht, zum Tragen bei 30 am Tag eher weniger. 
Ja, ich weiss, dass BA gemäss einem gewissen Andrew Skurka dünneres Dyneema verwendet als die üblichen Verdächtigen (Tarptent, Zpacks & HMG) und auch das die Nähte offenbar geschweisst statt genäht sind: "allows for welded construction, which eliminates seams and the need for seam tape, enhancing its durability and waterproofness". Hat jemand ein solches Zelt schon in Europa gesehen oder weiss wo es dies in Europa zu begucken gibt? 

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vor 22 Stunden schrieb Mars:

Hat jemand ein solches Zelt schon in Europa gesehen oder weiss wo es dies in Europa zu begucken gibt? 

Manchmal haben Globetrotter-Filialen Big-Agnes-Zelte, die im Webshop nicht zu finden sind.

OT: Ansonsten: Mir sind die Fly Creeks sowieso zu eng... und die kritischen Hinweise von Skurka nähme ich ernst.

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Ich war im März in USA und hatte mir für die Wanderung dort ein BA-Zelt bestellt. Das Big-Agnes Seedhouse 3 war für mich ein Kompromiss zwischen Preis und Gewicht im Rucksack.

Das Zelt habe ich zwei Wochen später zurückgegeben, ich war überhaupt nicht zufrieden. Meine Kritikpunkte -vor allem bezüglich Konstruktion- müssen auf das BA Carbon nicht zutreffen... jedenfalls bin ich von US-Leichtzelten für den Moment geheilt, speziell die dort sehr populären 3-seasons mit Mesh-Innenzelt.

1.) Konstruktion-Querstange: Das Seedhouse hat eine Querstange, die über die Hauptstange einfach drübergelegt wird und mit dem Zug der Leinen sehr stark darauf drückt. Das konzentriert die ganze Biegekraft auf einen Punkt in der Längsstange und der Querstange... langlebig erscheint das für mich nicht. Da würde ein Verbinderelement hingehören, das die Kräfte gezielt einleitet.

2.) Konstruktion Dachfläche: Mit dieser Querstange bilden sich zwei Zeltflächen oben, die nicht kontinuierlich abfallen. Selbst mit sehr gut abgespanntem Zelt bilden sich bei Regen Wassertaschen, die nicht abfließen. Könnte sein, dass das bei 100% waagrechter Zeltfläche oder bei überhöhtem Zelthinterteil abfließt. Aber wer hat schon mal 100% waagrechte Zeltplätze gefunden?

3.) Konstruktion Innenzelt aufbauen bevor das Außenzelt drauf kann. Das ist toll, wenn es trocken ist oder wenn man das Außenzelt gar nicht braucht. Wenn man von Starkregen überrascht wird und das Zelt aufbaut hat man innen durchs Mesh schon ein Feuchtbiotop bevor man das Außenzelt überhaupt drüber kriegt.

4.) Dichtigkeit: Wir hatten in der ersten Regennacht schon Wassertropfen am Fußende und feuchten Schlafsack. Im vorderen Bereicht ebenso, vermutlich im Bereich der oben beschriebenen Wassertaschen.

5.) Kondensationsnässe innen: Wenn man das Zelt nass aufgebaut hat oder wenn eben doch die vierte Season überraschend dazukommt (mal nahe 0°C Nachts) lässt sich die Kondensation innen ja nicht vermeiden. An den ebenen Flächen (s.o.) tropft das natürlich vom Außenzelt ab und zerstäubt sich prima am Mesh. Wieder nasser Schlafsack

6.) Reißverschluss: Klemmte bereits ab dem ersten Tag, schwer zu schließen ohne mit der zweiten Hand zu stabilisieren

7.) Passform: Man kann das Zelt kaum aufbauen, so dass die Apsis sauber abgespannt ist, eine Zeltseite der Apsis bleibt immer lummelig.

8.) Stabillität: Bei echtem Sturm möchte ich auf das Zelt nicht angewiesen sein, die Stangenkonstruktion bietet schon ein paar Stellen an denen ich mir Sollbruch vorstellen kann.

Jedenfalls werden wir uns doch wieder im europäischen 4-seasons-Bereich umsehen, auch wenn wir da ein paar Gramm mehr investieren werden müssen. Wir hatten 2016 7 Monate lang überwiegend im Zelt verbracht, da ist so eine Priorität gewachsen, was ein Zelt leisten soll: Bitteschön genau dann, wenn es richtig garstig und ungesund wird muss es den sicheren und trockenen Rückzugsort bieten.

Um nicht nur zu nörgeln: Mein Sohn hat auf der Reise im März ein Zweimannzelt gekauft (Nemo Hornet 2p), das hat die meisten der oberen Schwachpunkte schon mal nicht. Er ist zufrieden und wird's behalten :)

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vor 7 Minuten schrieb snoopy_226k:

1.) Konstruktion-Querstange: Das Seedhouse hat eine Querstange, die über die Hauptstange einfach drübergelegt wird und mit dem Zug der Leinen sehr stark darauf drückt. Das konzentriert die ganze Biegekraft auf einen Punkt in der Längsstange und der Querstange... langlebig erscheint das für mich nicht. Da würde ein Verbinderelement hingehören, das die Kräfte gezielt einleitet.

Zumindest beim Copper Spur (classic) verschiebt sich diese Stange in der Realität bei Wind hin- und her. @Stromfahrer hat hier mal erklärt, dass damit die Stangenbruchgefahr gesenkt werde.

Wer das nicht glaubt (oder zugunsten der 'gefühlten' Stabilität in Kauf nehmen will) kann 1) die Abspannpunkte an den Querstangenenden nutzen, die sich etwas versteckt innen am Außenzelt befinden, und/oder 2) das Gesamtkonstrukt an eben diesen beiden Stellen mit Trekkingstöcken stabilisieren.

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Seedhouse kenne ich nicht, ist im Bereich wohl auch nicht so üblich, es umbaut mehr Raum als die leichteren Zelte von BA und ist auch robuster gefertigt. Es gibt auch eine "Expedition" Variante davon, die ist für den Wintereinsatz gedacht. Fly Creek, Copper Spur und Tiger Wall kann man aber aufstellen und erst danach das Innenzelt einhängen . Die Innovation bei den Carbon Zelten hält sich in Grenzen, sie haben nur leichtere Zeltstangen verbaut (ob die halten, weiss niemand) und DCF fürs Aussenzelt genommen. Ich kann nicht mehr als 0.5 kg für meinen Shelter tragen. Bivi und Tarp sind auch schön, habe ich auch gemacht, nur gibt es eben Situationen, wo man anhalten muss und nicht 20 Minuten für Tarp Setup verwenden kann. DCF Tarps als Decke zu verwenden ist ein wenig dumm (gibt sofort Löcher), BA Zelt ist in unter 2 Minuten bezugsbereit. 

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vor 18 Stunden schrieb Mars:

Bivi und Tarp sind auch schön, habe ich auch gemacht, nur gibt es eben Situationen, wo man anhalten muss und nicht 20 Minuten für Tarp Setup verwenden kann. DCF Tarps als Decke zu verwenden ist ein wenig dumm (gibt sofort Löcher), BA Zelt ist in unter 2 Minuten bezugsbereit. 

Mids aber auch... ein Mid hast du schneller aufgebaut als ein Copper Spur. 

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vor 22 Stunden schrieb Mars:

BA Zelt ist in unter 2 Minuten bezugsbereit. 

OT: Wow, das kann ich mir für das Seedhouse nicht vorstellen... und ist in der Grundkonstruktion nicht so verschieden zum Tiger Wall. Auch eine Längsstange, die sich hinten gabelt und ein nötiger Footprint um die Stangen in Position zu halten. Danach das Fly drüber und 6-8 Heringe damit es einigermaßen gespannt ist.

Also meine Zeit (ich habe es aber auch nur ~6 Mal aufgebaut) war eher bei 5-10 Minuten.

In der Disziplin bin ich eigentlich Fan von Tunnelzelten. Ein Hering hinten, ein oder zwei Stangen einführen und den zweiten Hering in die vordere Abspannleine nageln... steht schon windfest. Ist aber off-topic, sorry fürs Verwässern.

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vor 52 Minuten schrieb snoopy_226k:

Also meine Zeit (ich habe es aber auch nur ~6 Mal aufgebaut) war eher bei 5-10 Minuten.

OT: Lass die Stangen alle einschnappen, und dann sparst du schon eine halbe Minute. Zusätzlich gehen sie (da aus Carbon) davon blitzschnell kaputt, so dass du dir die Aufbauzeit künftig ganz sparen kannst. :-) 

Aber ernsthaft: Mein Copper Spur kriege ich in knapp fünf Minuten ordentlich aufgebaut, wenn ich halbwegs ruhig dran gehe... ein Mid viel schneller. Die meisten Leute treiben diesbezüglich overstatement (understatement?) und merken erst bei richtig miesem Wetter, wie lange es wirklich dauert. 

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Am 7.4.2019 um 16:17 schrieb martinfarrent:

@Stromfahrer hat hier mal erklärt, dass damit die Stangenbruchgefahr gesenkt werde.

Ich bezog mich nicht auf die Konstruktion mit oben punktuell aufliegender Stange (die ist m. E. eine Sollbruchstelle), sondern auf meinen Mod mit darunter in einer Schlaufe hängenden Stange, wie in meinem Blog vor Jahren mal gezeigt.

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Am 10.4.2019 um 20:51 schrieb martinfarrent:

OT: Lass die Stangen alle einschnappen, und dann sparst du schon eine halbe Minute. Zusätzlich gehen sie (da aus Carbon) davon blitzschnell kaputt, so dass du dir die Aufbauzeit künftig ganz sparen kannst. :-) 

Aber ernsthaft: Mein Copper Spur kriege ich in knapp fünf Minuten ordentlich aufgebaut, wenn ich halbwegs ruhig dran gehe... ein Mid viel schneller. Die meisten Leute treiben diesbezüglich overstatement (understatement?) und merken erst bei richtig miesem Wetter, wie lange es wirklich dauert. 

Ist auch immer eine Trainingssache, Mein Trailstar steht meist schneller als das Unna von meinem Kumpel, ich bin meist sogar recht nah am perfekt pitch :D ist halt auch immer eine Trainingssache, das Trailstar kann ich auch mehr oder weniger betrunken in einem Schneesturm aufstellen ohne denken zu müssen nachdem ich das Ding innerhalb von 21 Tagen 23 mal aufgebaut habe, allerdings nachdem ich jetzt mal das Solomid getestet habe ... eventuell kommt für meine nächste Tour doch ein DCF XL ins Haus, das ist nochmal eine ganze Ecke Flotter.

 

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vor 41 Minuten schrieb Stromfahrer:

Ich bezog mich nicht auf die Konstruktion mit oben punktuell aufliegender Stange (die ist m. E. eine Sollbruchstelle), sondern auf meinen Mod mit darunter in einer Schlaufe hängenden Stange, wie in meinem Blog vor Jahren mal gezeigt.

Meintest du nicht neulich, dass man die Querstange nicht daran hindern sollte, sich hin- und her zu verschieben?

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vor 11 Stunden schrieb dennisdraussen:

Ist auch immer eine Trainingssache,

Ich glaube aber, dass speziell die Semi-Freisteher etwas täuschen - so mit ihren Farbcodes und narrensicher scheinenden Abläufen usw.. Sie sind einfach aufzustellen, weil man einer vorgegebenen Routine des Herstellers folgt. Dennoch sind es erstaunlich viele Schritte, bis das Zelt (zumal im Wind) richtig steht. Und all dieses Schritte macht man von außen... siehe den Einwand von @Mars, dass ein Shelter manchmal schnell stehen muss. Ich vermute mal stark, dass er sich auf Wettergründe bezieht. 

Ein kleines Mid steht hingegen in rund einer Minute. Was dann noch zu tun sein könnte, findet drinnen und geschützt statt (Bivy oder Inner einrichten). 

Selbst der fly-only Aufbau des Copper Spur beinhaltet mehr Arbeitsschritte als das Abspannen eines Solomid (und zusätzlich braucht man dafür das 'offizielle' Footprint).

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