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Ultraleicht Trekking

Grundsatzdiskussionen Sammelthread: Was ist schon UL? Alle Meinungen willkommen!


Wildniswanderer

Empfohlene Beiträge

solange man sich ab und zu in bewohnten gegenden bewegt, ist die "gefahr" gross, dass man was essen geht oder dazu kauft, das dann aber auf der geplanten und für die nachwelt festgehaltenen verpflegungsliste nie erscheint. ähnlich verhält es sich mit dem einen oder anderen bus- oder pw-transport, welcher einem kräfte sparen lässt.

 

auf der anderen seite, wenn man von den lokalen "köstlichkeiten" keinen gebrauch macht, wieso begibt man sich denn überhaupt dorthin und weshalb schleppt man dann soviel nahrung mit sich rum, die man eigentlich gar nicht braucht? wäre auf jeden fall nicht sehr UL, mehr mitzutragen, als man braucht.

 

schliesslich will man die tour ja geniessen. aber vielleicht ist dies auch nur meine egoistisch selbst-diktatorische meinung und es geht in tat und wahrheit um was ganz anderes.

+1, undogmatisch bleiben, nicht nur, wenns hunde und katzen regnet oder was gutes zu essen gibt. weshalb ich zwar dank dieses forums eine feinwaage besitze, aber immer noch keine ordentlich durchgewogenen packlisten und schon gar keine verpflegungslisten habe.

aber 500 gr/tag find ich andererseits auch sehr reichlich. subjektiv & jedenfalls so lange tabak da ist.

 

40+ km und 2000+ hm gibt meine konstitution maximal einmal pro tour her; ibex, ich war da eher an die ranges am denken, die ich nicht kenne, und nicht an laugavegur von skogar in 2 tagen (so kommen dann auch in island die hm zusammen, doch eher sanfte hm). nydalur war also danach, tag 3 und paket. tät mich schon detaillierter interessieren: wie gehen sone distanzen dauerhaft so zügig ohne dass man nach ner woche mit kaputten (ausgetrockneten) sehnen oder sonst lädierten kleinteilen des bewegungsapparates in der hütte liegt? grade weils leute gibt, die tatsächlich so schnell so weit unterwegs sind. nur training und jugend und UL?  

nb: carl sagan: sind wir uns so um den 08.03. am semnoz übern weg gelaufen? ich wollt noch fragen, ob du der dani vom ul-forum bist, aber du hattest grad schon das bergrentnerpäärchen vor uns im netten 70s outfit und mit dem kleinen weissen hund angequatscht (und ranntest deiner frau trotzdem weiter weit vorneweg).:-))

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@Ibex

 

Ja schade, dass Du uns keinen dirketen Links zu Tourenbeschriebungen von Dir geben möchtest.

Vielleicht, weil ich keine habe...

 

40+ km und 2000+ hm gibt meine konstitution maximal einmal pro tour her; ibex, ich war da eher an die ranges am denken, die ich nicht kenne, und nicht an laugavegur von skogar in 2 tagen (so kommen dann auch in island die hm zusammen, doch eher sanfte hm). nydalur war also danach, tag 3 und paket. tät mich schon detaillierter interessieren: wie gehen sone distanzen dauerhaft so zügig ohne dass man nach ner woche mit kaputten (ausgetrockneten) sehnen oder sonst lädierten kleinteilen des bewegungsapparates in der hütte liegt? grade weils leute gibt, die tatsächlich so schnell so weit unterwegs sind. nur training und jugend und UL?  

Die Tour in Island führte zu genau 40 km/Tag, mit zwei sehr kurzen Tagen (Tag 1 mit 7 km und Tag ... ca. 13 mit 12 km) und einem Ruhetag in Nydalur (10 m :wink:).

Ich bin in Lonsöraefi gestartet, über die Blanda, ein paar Gletscher, Snaefell, Karahnjukar, Dreki, Askja, Vonarskarð, über die Krete nach Nydalur in 9 oder 10 Tagen. Ruhetag. Dann nach Süden mit einem Abstecher zu den Veiðivötn und weiter gegen Süden durch die Hügel/Berge nach Landmannahellir, dann Landmanna und den Rest kennt Ihr ja bereits. Alles in allem in 17 Tagen. In den flachen Etappen waren meist um die 55 km drin. Von Dreki durch die Askja an den Gletscherrand (Südl. Gaesavötn) war recht happig. Das waren sehr ermüdende 42 km. Vom Gaesavötn selber in 10 h nach Nydalur über Snapadalur und Mjóháls waren auch eher deftig, wenn auch keine so lange Distanz.

Ich mache verschiedene Outdooraktivitäten von klein auf, habe eine zweistellige Zahl mit einer drei auf dem Buckel und trainiere in dem Sinne nicht. Ich bin gerne in Bewegung. Das ist einfach Teil von mir, ohne dass zusätzlich extra trainiert werden muss. Ich versuche aber schon den Körper auf die zu erwartende Belastungen vorzubereiten. Also vor langer Wandertour mehr Wandern und die andere Aktivtäten etwas in den Hintergrund stellen.

In den Greater Ranges wirds schwierig. Die Tage sind oftmals länger, aber es wird so Alpinlastig, dass dies mit Trekking eigentlich nichts mehr zu tun hat (ausser im Zustieg - da stimmen dann die Zahlen auch wieder, Tendenz aber eher gegen 30 km und um 2500+ hm - Vorakklimatisierung erwünscht :wink:)

Das wichtigste bei solchen Distanzen ist das langsame Steigern. Wer glaubt dass man dann nicht mehr geniessen kann irrt. Ich mache genau so meine Fotopausen, eine ausgedehnte Mittagsrast etc. (falls das Wetter erlaubt).

 

Edith sagt mir, dass es 10 Tage bis Nydalur waren.

Bearbeitet von ibex
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Klugscheißmodus an:

Wobei "radikal" ja vom griechischen "radix" kommt und eigentlich nichts anderes bedeutet wie "von der Wurzel her". D.h. In diesem Sinne sind wir ULer schon radikal, da wir sozusagen die Dinge von der Wurzel an bzw. von Null an betrachten und nicht althergebrachtes unreflektiert übernehmen! ;-)

Klugscheißmodus aus.

radix ist Latein und nicht griechisch;-).

Gesendet von meinem GT-N7100 mit Tapatalk

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@Ibex

 

Ja schade, dass Du uns keinen dirketen Links zu Tourenbeschriebungen von Dir geben möchtest.

 

Ich kann mich Carsten nur anschließen. Es finde es enttäuschend, wenn hier zunehmend mit reißerischen Rekordzahlen um sich geworfen und bei Nachfragen dann genervt reagiert wird. Anstatt hier nun mal endlich auf eine konkrete Tour mit konkreten Packlisten und Proviantaufstellung einzugehen, wird hier in epischer Breite eine Tour geschildert, die weder etwas mit dem Thread-Thema noch mit 600 km Autarkie zu tun hat.

 

Je länger ich die aktuellen Threads wie diesen verfolge, desto mehr zweifle ich viele der "Höher, schneller, weiter"-Aussagen an. Warum?

 

Solange wir nicht eine gemeinsame Basis und Definition finden, sind solche "Rekordzahlen" sinnlos. Man kann das BW für eine 2-Tage Gruppentour im winterlichen Wald nicht mit einer mehrwöchigen Solo-Winterwanderung in Lappland vergleichen. Hier werden aber oft Zahlen einfach in den Raum gestellt, ohne auf den Kontext zu verweisen.

 

Es gibt ja nicht mal so grundlegende Festlegungen, wie, was zum Base Weight und was zum Körper gezählt wird.

 

Ich gehe bei der Erstellung meiner BW-Packliste immer davon aus, dass ich nur das Minimum anhabe, also bei den zu erwartenden Maximaltemperaturen laufe. Der Rest geht komplett ins BW. Ich rechne prinzipiell auch alles, was nicht Kleidung ist, zum BW - auch wenn ich es in den Hosentaschen trage.

 

Andere hier sehen das anders: Da wird bei der Errechnung des BW davon ausgegangen, dass das Maximum an Kleidung getragen wird, also bei Minimaltemperaturen gelaufen wird. Batterien, GPS, Karten, Kamera etc werden am Körper getragen und daher nicht zum BW gerechnet.

 

Das kann man ja so oder so machen - nur: ohne eine einheitliche Festlegung vergleichen wir hier Äpfel mit Birnen.

 

Hier wird außerdem mit Begriffen gearbeitet, unter denen anscheinend jeder etwas anderes versteht. Für mich ist Langstrecke 1.000 km bzw. ein mindestens ein Monat plus, für andere schon eine Woche auf dem GR 20. Einige laufen "autark" den Rheinsteig, für Wildniswanderer ist "autark" eher drei Wochen solo im Dschungel von Kambodscha. Und was denn nun Winter ist, das hat hier auch noch keiner definiert.

 

Solange es hier keine grundlegenden Definitionen gibt und persönliche Rekordzahlen ohne Kontext und detaillierte Beschreibung (z.B. Packlisten, Tourenberichte etc.) einfach in den Raum gestellt werden, wird es immer solche Streitereien und den Vorwurf der Unglaubwürdigkeit geben.

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@Christine "Anstatt hier nun mal endlich auf eine konkrete Tour mit konkreten Packlisten und Proviantaufstellung einzugehen, wird hier in epischer Breite eine Tour geschildert, die weder etwas mit dem Thread-Thema noch mit 600 km Autarkie zu tun hat."

 

Ich glaube, Ibex hält sich einfach etwas zurück. Ein früheres Post von ihm deutet z.B. an, dass er eine Einladung zum Iditarod Trail Invitational bekommen hat. Falls dem so ist, erübrigen sich fast alle Vergleiche ...

 

Außerdem kann zumindest ich von Ibex keine detaillierten Reiseberichte einfordern, da ich ja selbst auch in der Bringschuld stehe (Fitz Roy Umrundung, aktueller Wilderness Classic Kurs ab Thompson Pass, Glacier National Park usw. ;)

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Es ist ein tolles Gefühl, weder Tourberichte, noch Rekordbeweise, nicht mal Packlisten verüffentlichen zu müssen.

UL bedeutet für mich ganz einfach, unnötigen Kram zu Hause zu lassen und das Notwendige auch (nicht nur) nach möglichst geringem Gewicht zu beurteilen, weiter nichts.

 

UL im Kopf, quasi. Ein schönes Gefühl, wirklich.

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was mich angeht, brauche ich keine definition was genau ultra-leicht ist.
mir hat als einstieg die geschichte mit dem at und dem 5kg rucksackgewicht gereicht.
alles andere kam danach und wurde entsprechend differenzierter.

wenn man zwingend eine definition braucht, könnte man sich sehr gut im wiki bedienen: http://de.wikipedia.org/wiki/Ultraleichtwandern

man sollte keinem einen vorwurf daraus machen, wenn man nicht über die eigenen leistungen berichten möchte. ich finde es sogar besser, mehr lebenszeit draussen, und weniger am rechner zu verbringen. :)

mir persönlich reicht es, eckdaten zu bekommen und zu staunen was im oberen zehntel leistungsmäßig möglich ist. wenn ich mir informationen und elemente von extremreisen zu eigen mache, sieht dies in meiner gemäßigten reiseform, am ende sowieso ganz anders aus.

-wilbert-

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Ok, ich geb mal meine Sicht der Dinge dazu:

Grundsätzlich muss man meiner Meinung nach den Begriff "Ultraleicht" bzw. UL in verschiedene Bedeutungen aufdröseln. Es zeigt sich nämlich oft genug, dass der Begriff UL viel zu leichsinnig herumgeschleudert wird, ohne dass man sich tatsächlich bewusst ist, in welchem Sinne es nun gemeint ist. Also:

1. Ultraleicht im reinen Wortbedeutungssinn.

Soll heißen "ultraleicht" als eine Steigerung von "leicht". In diesem Sinne kann ein Rucksack, oder ein paar Schuhe sehr wohl ultraleicht sein, wenn der Verfasser des Beitrages "Ich werd bekloppt, das ist aber mal ein UL-Rucksack!" seine Aussage im reinen Wortsinn meint.

2. Ultraleicht als eine reine Gewichtsdefinition.

Als solche ist UL keineswegs "Interpretationssache" oder eine blöde Wortklausel, sondern ein exaktes Gewicht, unter dem der Rucksack mit seinem Baseweight als "Ultralight" und als Konsequenz auch dessen Träger als "UL-Hiker" bezeichnet werden kann. Dieses Gewicht liegt per Definition bei 10 pounds bzw. 4535g.
Diese Definition hat sich nunmal über die Jahre hinweg hinreichend als erprobt erwiesen und kann im eigenen Sinne als gültig betrachtet werden.

Dieselben Definitionen gelten natürlich auf für SUL (Super-Ultralight) mit 5 pounds bzw. 2268g Baseweight und XUL (Xtreme-Ultralight) mit 5 pounds bzw. 2268g Full Skin-Out Baseweight.

Nicht zuletzt zeigt sich auch hier die Notwendigkeit eine gute Packliste mit genauen Gewichtsangaben zu führen, sofern man für sich allen ernstes den Anspruch erhebt gewichtsmäßig UL-Wanderer zu sein.

 

Was bedeutet das jetzt für die Diskussion wenn jemand sagt, er sei ein UL-Wanderer? Um sich als solcher (ich wiederhole mich) im Sinne der oben genannten Definition bezeichnen zu können, muss das Baseweight der Ausrüstung unter 4536g liegen, basta! Heißt im Umkehrschluss, wenn ich auf einer Wanderung mehr mitschleppe, egal ob freiwillig oder gezwungenermaßen (weil es die Tourbedingungen verlangen), und sei es auch nur ein Gramm, bin ich nicht mehr UL unterwegs, ganz einfach. Per Definition kann also auch ein einzelner Ausrüstungsgegenstand nicht UL sein, außer man nähme nur eben diesen mit auf Tour. Sicherlich, ein 380g Quilt ist sehr leicht -man könnte sogar sagen "ultraleicht" (siehe oben)-, jedoch muss für eine gewichtsmäßige Definition von UL die Ausrüstung als ganzes betrachtet werden. Erst das Zusammenspiel macht die Ausrüstung ultraleicht, nicht jedoch der einzelne Gegenstand. Aaaaaandererseits muss man aber auch dazusagen, dass es oftmals aus reinen Komfortgründen einfacher ist zu sagen, dass ist ein UL-Kochsetup. So können sich viele ersteinmal grundsätzlich etwas darunter vorstellen.

 

3. Ultraleicht als (Lebens-)Philosophie

Und nun kommen wir in einen Bereich der sich gar nicht mehr so leicht definieren lässt. Ist nun jemand ultraleicht, wenn er ein Rucksackgewicht von 7kg auf dem Buckel trägt, aber sich mit der Bewegung identifiziert und ihre Werte anerkennt? Vielleicht ist er einfach gewichtsmäßig noch nicht soweit, oder kann sich (da nicht MYOG-begabt) noch keine neue Ausrüstung leisten. Im Gegenzug: Ist jemand, der sich seine gesamte Ausrüstung nur nach dem teuersten (und leichtesten) ausgesucht hat und damit ein Gewicht von 2200g trägt, allerdings mit den Werten und Ideen überhaupt nichts am Hut hat, noch als UL-Wanderer zu bezeichnen? Ist jemand, der 10.000 Beiträge im Forum schreibt, aber niemals rauskommt ernsthaft ULer? Oder der, der ständig draußen ist, aber nichts von seiner Erfahrung abgibt? Bin ich ultraleicht, wenn ich am Freitagnachmittag mit meinem Porsche Panamera mit 250 Sachen über die Autobahn heize um noch vor Sonnenuntergang on-trail zu kommen, oder muss man immer mit der Bahn anreisen?

 

Da muss sich fürchte ich jeder seine eigene Definition suchen; jeder wird da wohl eine andere Auffassung haben, als der nächste User. Und da liegen nunmal die großen Konfliktpotentiale, die immer wieder zu Agressionen führen. Wenn nun jemand völlig die Werte und Ideen der Szene ablehnt, dann hat er nuneinmal hier nichts zu suchen bzw. muss sich darauf einstellen, dass er angegiftet wird. Schließlich würde ich ja auch nicht an einen Fussball-Stammtisch gehen um über Handball zu reden...

 

Ich persönlich finde z.B. auch. dass sich UL im Alltag widerspiegeln sollte. Ein gewisser Minimalismus liegt uns allen hoffentlich in den Adern (außer es geht um Ausrüstung :D) und auch ein kritischer und reflektierter Umgang mit Informationen. Bei vielen "alten" Mitgliedern merkt man diesen Ansatz sehr gut. Und ich kann nur hoffen, dass viele Newbies diese Ideen auch für sich entdecken können und realisieren, dass UL viel mehr ist als nur Diskussion um Gewicht und für und wider.

 

Es ist eine Lebenseinstellung.

 

Peace.

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man sollte keinem einen vorwurf daraus machen, wenn man nicht über die eigenen leistungen berichten möchte. ich finde es sogar besser, mehr lebenszeit draussen, und weniger am rechner zu verbringen. :)

mir persönlich reicht es, eckdaten zu bekommen und zu staunen was im oberen zehntel leistungsmäßig möglich ist. wenn ich mir informationen und elemente von extremreisen zu eigen mache, sieht dies in meiner gemäßigten reiseform, am ende sowieso ganz anders aus.

-wilbert-

 

 

Da hast du meiner Meinung nach recht, nur wenn jemand Andeutungen über 600 zurückgelegte autarke Kilometer in der Wildnis macht, möchte man natürlich mehr darüber erfahren, wenn man sich für das Thema interessiert. Und nebulöse Andeutungen über Touren in den "Greater Ranges" sorgen da für wenig Klarheit, ebenso wie die dann folgenden detaillierten Schilderungen einer 17- tägigen Tour auf Island, wo es aber deponierten Proviant gab.

Ich würde gern von jemand lernen, der lange Wildnistouren mit geringem Gewicht macht, dazu möchte ich dann aber schon etwas  mehr über die jeweilige Tour wissen um sie einordnen zu können. Dazu ist auch nicht unbedingt ein Reisebericht oder eine detaillierte Packliste erforderlich. Und das "wertvolle Fotomaterial" würde ich natürlich auch gerne anschauen.

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Ok, ich geb mal meine Sicht der Dinge dazu:

Grundsätzlich muss man meiner Meinung nach den Begriff "Ultraleicht" bzw. UL in verschiedene Bedeutungen aufdröseln. Es zeigt sich nämlich oft genug, dass der Begriff UL viel zu leichsinnig herumgeschleudert wird, ohne dass man sich tatsächlich bewusst ist, in welchem Sinne es nun gemeint ist. Also:

1. Ultraleicht im reinen Wortbedeutungssinn.

Soll heißen "ultraleicht" als eine Steigerung von "leicht". In diesem Sinne kann ein Rucksack, oder ein paar Schuhe sehr wohl ultraleicht sein, wenn der Verfasser des Beitrages "Ich werd bekloppt, das ist aber mal ein UL-Rucksack!" seine Aussage im reinen Wortsinn meint.

2. Ultraleicht als eine reine Gewichtsdefinition.

Als solche ist UL keineswegs "Interpretationssache" oder eine blöde Wortklausel, sondern ein exaktes Gewicht, unter dem der Rucksack mit seinem Baseweight als "Ultralight" und als Konsequenz auch dessen Träger als "UL-Hiker" bezeichnet werden kann. Dieses Gewicht liegt per Definition bei 10 pounds bzw. 4535g.

Diese Definition hat sich nunmal über die Jahre hinweg als gültige Defintion hinreichend erwiesen und kann im eigenen Sinne als gültig betrachtet werden.

Dieselben Definitionen gelten natürlich auf für SUL (Super-Ultralight) mit 5 pounds bzw. 2268g Baseweight und XUL (Xtreme-Ultralight) mit 5 pounds bzw. 2268g Full Skin-Out Baseweight.

Nicht zuletzt zeigt sich auch hier die Notwendigkeit eine gute Packliste mit genauen Gewichtsangaben zu führen, sofern man für sich allen ernstes den Anspruch erhebt gewichtsmäßig UL-Wanderer zu sein.

 

Was bedeutet das jetzt für die Diskussion wenn jemand sagt, er sei ein UL-Wanderer? Um sich als solcher (ich wiederhole mich) im Sinne der oben genannten Definition bezeichnen zu können, muss das Baseweight der Ausrüstung unter 4536g liegen, basta! Heißt im Umkehrschluss, wenn ich auf einer Wanderung mehr mitschleppe, egal ob freiwillig oder gezwungenermaßen (weil es die Tourbedingungen verlangen), und sei es auch nur ein Gramm, bin ich nicht mehr UL unterwegs, ganz einfach. Per Definition kann also auch ein einzelner Ausrüstungsgegenstand nicht UL sein, außer man nähme nur eben diesen mit auf Tour. Sicherlich, ein 380g Quilt ist sehr leicht -man könnte sogar sagen "ultraleicht" (siehe oben)-, jedoch muss für eine gewichtsmäßige Definition von UL die Ausrüstung als ganzes betrachtet werden. Erst das Zusammenspiel macht die Ausrüstung ultraleicht, nicht jedoch der einzelne Gegenstand. Aaaaaandererseits muss man aber auch dazusagen, dass es oftmals aus reinen Komfortgründen einfacher ist zu sagen, dass ist ein UL-Kochsetup. So können sich viele ersteinmal grundsätzlich etwas darunter vorstellen.

 

3. Ultraleicht als (Lebens-)Philosophie

Und nun kommen wir in einen Bereich der sich gar nicht mehr so leicht definieren lässt. Ist nun jemand ultraleicht, wenn er ein Rucksackgewicht von 7kg auf dem Buckel trägt, aber sich mit der Bewegung identifiziert und ihre Werte anerkennt? Vielleicht ist er einfach gewichtsmäßig noch nicht soweit, oder kann sich (da nicht MYOG-begabt) noch keine neue Ausrüstung leisten. Im Gegenzug: Ist jemand, der sich seine gesamte Ausrüstung nur nach dem teuersten (und leichtesten) ausgesucht hat und damit ein Gewicht von 2200g trägt, allerdings mit den Werten und Ideen überhaupt nichts am Hut hat, noch als UL-Wanderer zu bezeichnen? Ist jemand, der 10.000 Beiträge im Forum schreibt, aber niemals rauskommt ernsthaft ULer? Oder der, der ständig draußen ist, aber nichts von seiner Erfahrung abgibt? Bin ich ultraleicht, wenn ich am Freitagnachmittag mit meinem Porsche Panamera mit 250 Sachen über die Autobahn heize um noch vor Sonnenuntergang on-trail zu kommen noch UL, oder muss man immer mit der Bahn anreisen?

 

Da muss sich fürchte ich jeder seine eigene Definition suchen; jeder wird da wohl eine andere Auffassung haben, als der nächste User. Und da liegen nunmal die großen Konfliktpotentiale, die immer wieder zu Agressionen führen. Wenn nun jemand völlig die Werte und Ideen der Szene ablehnt, dann hat er nuneinmal hier nichts zu suchen bzw. muss sich darauf einstellen, dass er angegiftet wird. Schließlich würde ich ja auch nicht an einen Fussball-Stammtisch gehen um über Handball zu reden...

 

Ich persönlich finde z.B. auch. dass sich UL im Alltag widerspiegeln sollte. Ein gewisser Minimalismus liegt uns allen hoffentlich in den Adern (außer es geht um Ausrüstung :D) und auch ein kritischer und reflektierter Umgang mit Informationen. Bei vielen "alten" Mitgliedern merkt man diesen Ansatz sehr gut. Und ich kann nur hoffen, dass viele Newbies diese Ideen auch für sich entdecken können und realisieren, dass UL viel mehr ist als nur Diskussion um Gewicht und für und wider.

 

Es ist eine Lebenseinstellung.

 

Peace.

Die Wiedergabe von grammgenauen Gewichtsdefinitionen spricht aber nicht das von German Tourist benannte Problem an, dass nicht definiert ist, ob das am Körper getragene für Minimal- oder Maximaltemperaturen ausgelegt sein soll. Man kann sein Baseweight auch gut runter bringen, wenn man alle warmen Sachen zum "Angezogenen" zählt...

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irgendwie nett, von all den absolvierten "rekorden" zu lesen, als ob dies eine automatische qualifikation dafür ist, dass man UL ist.

 

wie german tourist schon geschrieben hat, wer hier ein statement macht, muss damit rechnen, dass man dies verifizieren möchte. schliesslich gehts ja darum, dass sich jeder ein bild machen kann, ob die ausrüstung oder technik auch für seine belange brauchbar ist.

 

ein losgelöster UL gegenstand sagt praktisch nichts aus. wesentlich ist es, den kontext darzulegen; das zusammenspiel verschiedener ausrüstungsgegenstände oder techniken. dabei hilft z.b. eine ausrüstungs-liste anhand der man nachvollziehen kann, was alles dabei war.

 

dabei ist es schnurz-egal ob jemand 4 wochen im dschungel unterwegs war oder 2 tage im mittelgebirge, solange er dies auch so klarstellt.

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Der zentrale Punkt ist ja gar nicht ob ibex jetzt die Wahrheit sagt oder sich die Touren aus dem Hut zaubert. Viel wichtiger sind konkrete Tourinfos, um Vergleichbarkeit zu schaffen und um die gemachten Angaben einordnen zu können.

Wenn man beispielsweise eine Bushwackingtour durch kambodschanischen Dschungel a la Wildniswanderer zugrunde legt, dürfte eine Abschätzung wie "x g Essen für y km Wegstrecke" deutlich anders ausfallen, als wenn es um Wege geht, wo das Fortkommen leichter ist.

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Die Wiedergabe von grammgenauen Gewichtsdefinitionen spricht aber nicht das von German Tourist benannte Problem an, dass nicht definiert ist, ob das am Körper getragene für Minimal- oder Maximaltemperaturen ausgelegt sein soll. Man kann sein Baseweight auch gut runter bringen, wenn man alle warmen Sachen zum "Angezogenen" zählt...

Wenn ich jetzt anfange, wie beim Flugzeug Check-in, mir möglichst viele Sachen in die Hosen und Jackentaschen zu stopfen um mein "Rucksackgewicht" unter eine der besagten Gewichtsgrenzen zu bringen, ist das doch nur Selbstbeschiss!!!

Das wurde schon vor Urzeiten auf BPL diskutiert, als der Begriff SUL aufkam und die Leute anfingen, statt ihre Ausrüstung weiter zu erleichtern, wie Michelinmännchen nach einem Ladendiebstahl rumzulaufen (x Klamotten übereinander und die Taschen voll mit Krempel).

Dabei rumgekommen ist übrigens nicht viel. Die Leute, die so ihre Packlisten "vermarkten" wollten, waren dann oftmals genau die, die am Ende von der SUL-Idee wieder abgerückt sind, weil sie gemerkt haben, dass sowas auf Tour einfach nicht funktioniert.

In meinem Verständnis zählt zu den Sachen, die man am Körper trägt, die Grundbekleidung, die man überwiegend trägt. (Hose, T-Shirt, Longsleeve, Socken, Schuhe)

Iso-Kleidung, Regenklamotten, etc. zähle ich persönlich zum Rucksackgewicht. Das ist das Gewicht, was ich im günstigsten Fall maximal als Baseweight habe. Natürlich kann es auch mal passieren, dass ich bei besonders heißem Wetter oben-ohne und ohne Socken (evtl. ohne Schuhe) unterwegs bin. Das sehe ich aber eher als ungewöhnlichen Umstand an. Und auch, wenn ich z.B. in Schottland unterwegs bin, wo ich evtl. sehr häufig die Regenklamotten trage, würde ich die dennoch zum Baseweight dazu zählen.

Wie gesagt. Muss jeder selber wissen. Immerhin geht es ja darum zu ermitteln, wie schwer der Rucksack am Ende auf Tour sein wird. Und da ist so ein Kokolores wie mit vollgestopften Taschen und "meine Trekkingstöcke trage ich aber in der Hand und nicht im Rucksack" einfach nur Selbstbeschiss und Kindergartenquatsch!

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Bezeichnend, dass es die BW-Tricksereien überhaupt gab und gibt (und man deshalb so Begriffe wie skin out weight sowie excelgesteuerte Packpläne überhaupt braucht). Wenn das Grammzählen sowie der Materialfetischismus in den Vordergrund geraten und es weniger um Outdoor und die Touren geht, dann grenze ich mich gerne ab bzw. aus und bin eben nicht "echt" UL ;)

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Der Begriff SUL wurde ja zuerst von Ryan Jordan benutzt bzw. definiert. (Sub 5pounds)

Es ist noch gar nicht so lange her, dass er diese streng messbare Definition erweitert, bzw. genauer darauf eingegangen ist, was er damit meinte, bzw. bezweckt:

"Even when my pack weighs 40 pounds, I may still be practicing SUL.

This is the part that confuses people. But if I’m carrying an expedition pack capable of swallowing 70 liters and carrying 40 pounds, and 50 liters of the pack is occupied by 35 pounds of food, guess what? Yep, it’s SUL.

Living an SUL Mindset

In closing, it’s very hard for me today to uphold some sort of performance metric that identifies SUL, or for that matter, UL (“Ultralightâ€) or LW (“Lightweightâ€) backpacking. I recognize the value in these metrics in terms of educating newcomers, but beyond that, I see little value in them.

The real value of the “SUL concept†is its ability to identify an extreme implementation of this incredibly interesting hobby (lightweight backpacking), and then to practice and execute it on a real trail in real wilderness where previously, you carried more." (Quelle:

http://www.backpackinglight.com/cgi-bin/backpackinglight/sul-mindset-jordan.html#.U04UdScayK0 Stand:16.04.2014)

Zwei wesentliche Punkte dabei sind:

1. Auch mit 'nem Monatsvorrat an Futter, kann der Pack als SUL durchgehen, wenn das Baseweight noch stimmt.

2. Die exakte Abgrenzung des BW ist vor allem für (SUL-)Anfänger von Wert um selber ein Gefühl dafür zu entwickeln, ob sie SUL unterwegs sind oder nicht. Bzw. Um ein Gespühr zu bekommen, welche Ausrüstung wirklich notwendig und welche zu viel/ zu schwer ist und eher ein "want" als ein "need" darstellt. Erfahrene Hasen brauchen diese Abgrenzung in aller Regel nicht, obwohl es imho nicht schaden kann sich öfters darauf zurückzubesinnen.

Dies gilt natürlich zunächst aber mal nur für SUL. Da SUL jedoch eine Steigerung, bzw. gedankliche Fortsetzung von UL darstellt, sollten diese Aspekte auch auf das UL-Konzept übertragbar sein.

D.h. Consumables fallen nach wie vor nicht ins BW. Die harte Abgrenzung durch ein vordefiniertes Gewicht mag eine guteHilfestellung für die Planung bei Einsteigern sein, um die entsprechenden Denkmuster zu entwickeln. Jemand der sich Jahrelang intensiv mit der Materie auseinander gesetzt hat, wird sich aber nicht mehr darüber ärgern, wenn er eine kombinierte Packraft-Kletter-Wandertour macht, das sein BW doch tatsächlich 10 Gramm über der Definition liegt.

(Es lohnt sich imho mal den ganzen oben verlinkten Artikel durchzulesen und bei Bedarf auch den Folgeartikel!)

Also, entspannen und durch die Hose atmen! Das BW ist NUR ein Anhalt! Allerdings sollten sich diejenigen, die auffällig außerhalb diesen Rahmens unterwegs sind selber mal die Frage stellen, ob sie nicht irgendwo zu viel mitschleppen. Und hier im Forum sind wir alle gern dazu bereit über Packlisten drüber zu gucken und entsprechende Tips zu geben! ;-)

P.s. Wenn man sich weiterhin ausschließlich auf eine Definition stützt, die vor 11 Jahren von einer einzelnen Person erstellt worden ist, die aber von der selben Person in der Zwischenzeit erweitert wurde, dann kann ich auch nicht weiterhelfen. Dann hat jemand anscheinend seit 11 Jahren keinen gedanklichen Fortschritt gemacht! Denn Definitionen sind im Gegensatz zu Naturgesetzen keine immer währenden Gesetzmäßigkeiten, sondern unterliegen immer dem Wandel der Zeit und der Erkenntnisse, die gewonnen wurden. Es sind schlichtweg relativ exakte Beschreibungen aus einem zeitlich und sozial eingeschränkten Blickwinkel. ;-)

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Die Tour in Island führte zu genau 40 km/Tag, mit zwei sehr kurzen Tagen (Tag 1 mit 7 km und Tag ... ca. 13 mit 12 km) und einem Ruhetag in Nydalur (10 m :wink:).

Ich bin in Lonsöraefi gestartet, über die Blanda, ein paar Gletscher, Snaefell, Karahnjukar, Dreki, Askja, Vonarskarð, über die Krete nach Nydalur in 9 oder 10 Tagen. Ruhetag. Dann nach Süden mit einem Abstecher zu den Veiðivötn und weiter gegen Süden durch die Hügel/Berge nach Landmannahellir, dann Landmanna und den Rest kennt Ihr ja bereits. Alles in allem in 17 Tagen. In den flachen Etappen waren meist um die 55 km drin. Von Dreki durch die Askja an den Gletscherrand (Südl. Gaesavötn) war recht happig. Das waren sehr ermüdende 42 km. Vom Gaesavötn selber in 10 h nach Nydalur über Snapadalur und Mjóháls waren auch eher deftig, wenn auch keine so lange Distanz.

mir gehts nich um "leistung", defintion, verifizierung; darin bestärkt mich der thread eher.

aber: was sind die probleme jeden tag, wie kommt man durch sone wahnsinnsroute, die vielleicht alle zwei jahre mal einR in angriff nimmt, so zügig, wo ja nicht mal klar ist, ob man (ich) den weg überhaupt schaffen kann, also in nem drittel bis ner hälfte der zeit, die leute so brauchen, deren berichte ich auch schon auf meine verhältnisse runterbrechen muss...

was ich da rausziehe, ist, dass touren/routen realistischer werden, von denen ich sonst erst mal denken würde, geht nicht. also die ermutigung zum eigenen versuch, relativ neue horizonte und eigenständige anknüpfungen, ideen; oft auch nur tagträume, auch nen autonomiegewinn, basteln am eigensinn.

genauso ists mit den gewichtseinsparerörterungen....

das zusammen ist für mich "UL" und macht die attraktivität dieses forums und anderer aus, irgendwie doch gemeinsamer diskurs.

 

ibex, da du ja durchaus mitteilungsbereit bist, täts mich schon genauer interessieren. ja, is unendlich mühsam, wenn man nich tagebuch führt oder sofort danach was schreibt, da ziehen sich sachen in der erinnerung zusammen, neigt die zusammenfassung zur übertreibung, werden sachen verwechselt usw usf.. da sind dann nich "ein paar" gletscher zwischen X und Y, sondern "nur" der eyabakki und am snaefell; und nur die grossen furten, wo man eben nich weiss, ob die dann gehen, wenn man da is, bleiben im gedächtnis. wie biste da rüber gekommen? glück gehabt, dass das wetter dich nich mal festgehalten hat oder rücksichtslos durchgerockert? zwischendurch das wasser mal auf 5 liter aufgestockt? hundert sone sachen. langsam einlaufen, klar.

ich hab da noch die antibiotika-in-offene-wunden-diskussion im ohr, klar schreibt man auch mal unsinn. nur die behauptung "es geht" is aber auch mir aber zu un-diskursiv..:-)). auch der uelli staeck erklärt ja mehr (und soviel, dass mir die undocumented-anner-annapurna-diskussion egal ist).

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Living an SUL Mindset

In closing, it’s very hard for me today to uphold some sort of performance metric that identifies SUL, or for that matter, UL (“Ultralightâ€) or LW (“Lightweightâ€) backpacking. I recognize the value in these metrics in terms of educating newcomers, but beyond that, I see little value in them.

Genau so sehe ich das auch: Die Gewichtsgrenzen dienen als Ansporn, um neue Dinge zu lernen, mit leichterer Ausrüstung zu experimentieren und seine Komfortzone zu erweitern. Eben eine Art augenzwinkernde Herausforderung, die bewirkt, dass der Spieltrieb geweckt und aufrechterhalten wird.

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mir gehts nich um "leistung", defintion, verifizierung; darin bestärkt mich der thread eher.

aber: was sind die probleme jeden tag, wie kommt man durch sone wahnsinnsroute, die vielleicht alle zwei jahre mal einR in angriff nimmt, so zügig, wo ja nicht mal klar ist, ob man (ich) den weg überhaupt schaffen kann, also in nem drittel bis ner hälfte der zeit, die leute so brauchen, deren berichte ich auch schon auf meine verhältnisse runterbrechen muss...

was ich da rausziehe, ist, dass touren/routen realistischer werden, von denen ich sonst erst mal denken würde, geht nicht. also die ermutigung zum eigenen versuch, relativ neue horizonte und eigenständige anknüpfungen, ideen; oft auch nur tagträume, auch nen autonomiegewinn, basteln am eigensinn.

genauso ists mit den gewichtseinsparerörterungen....

das zusammen ist für mich "UL" und macht die attraktivität dieses forums und anderer aus, irgendwie doch gemeinsamer diskurs.

 

ibex, da du ja durchaus mitteilungsbereit bist, täts mich schon genauer interessieren. ja, is unendlich mühsam, wenn man nich tagebuch führt oder sofort danach was schreibt, da ziehen sich sachen in der erinnerung zusammen, neigt die zusammenfassung zur übertreibung, werden sachen verwechselt usw usf.. da sind dann nich "ein paar" gletscher zwischen X und Y, sondern "nur" der eyabakki und am snaefell; und nur die grossen furten, wo man eben nich weiss, ob die dann gehen, wenn man da is, bleiben im gedächtnis. wie biste da rüber gekommen? glück gehabt, dass das wetter dich nich mal festgehalten hat oder rücksichtslos durchgerockert? zwischendurch das wasser mal auf 5 liter aufgestockt? hundert sone sachen. langsam einlaufen, klar.

ich hab da noch die antibiotika-in-offene-wunden-diskussion im ohr, klar schreibt man auch mal unsinn. nur die behauptung "es geht" is aber auch mir aber zu un-diskursiv.. :smile:). auch der uelli staeck erklärt ja mehr (und soviel, dass mir die undocumented-anner-annapurna-diskussion egal ist).

 

Genau, deshalb nagt an einem auch die Sorge und Unruhe. Da reist viel Angst mit, dass etwas schiefgehen könnte und man sagt sich dauernd, dass man das nicht machen muss, sondern will und jederzeit abbrechen kann. Ich orientiere mich nicht wirklich was andere können oder machen und setze meine eigene Ziele und greife auch gerne hoch. Ich verliere nicht’s wenn ich es nicht schaffe.

Warum auf deine Verhältnisse runterbrechen wenn Du es mit zwar grossem Aufwand aber noch grösserem Ertrag umgekehrt machen kannst? Also auf die Herausforderung ran wachsen.

OT:

Ich führe Tagebuch, ein ca. 20 g schweres.

 

Für Wanderrentner zurück zu Island:

Doch es waren ein paar. Drei Stück. Dir fehlt noch einer… :wink:

Der Eyjabakkajökull hatte an der Stelle, wo ich westlich ab dem Gletscher wollte drei riesige Einbrüche. Klar löst das Sorgen

aus, wie man da nun rüber kommt, aber am Ende sind’s ein paar kurze Momente mit höherem Risiko und schon ist der Stress vorüber. Das Gefühl hinterher hat mich schon seit Jahren zu einem Süchtigen gemacht.

Gefurtet wurde mit anfangs Vorsicht und dann zunehmendem Wagemut. Ich bin dann einfach unbesiegbar. Kaum aus dem Wasser und den gegenüberliegenden Schutthang wieder hoch, blicke ich zurück und danke der Natur leise. Dafür, dass sie mich gewähren lässt und mir genau das gibt, was ich brauche um mich glücklich zu fühlen.

 

Dieses Dankbar sein gibt mir Mut und Kraft. Ich gehe immer davon aus, dass wenn ich der Natur hingebe, ich auch belohnt werde. Das nimmt auch die Ängste ein bisschen.

 

Furten wurden Zuhause immer und immer wieder geübt, auch in der kalten Jahreszeit. Recherchen im www und Erfahrungen bei Freunden sind auch wichtige Bausteine, das wichtigste ist aber die praktische Erfahrung.

Ein Teilstück meiner Route musste ich auch ändern, weil ich das Gefühl hatte genügend Risiken eingegangen zu sein (weitere Gletscher in angeblich schlechtem Zustand und zwei potentiell gefährliche Furten).

Beim Wetter bin ich einfach durchgepowert. Ich kann’s nicht anders sagen. Es ging, weil ich wusste, dass es für mich kein Problem darstellen würde. Rücksichtslos war’s nicht. Die Navigation, die richtige Art (schnelles Essen), Menge und Zeitpunkte (nicht auf einem Pass) zum Essen und das Tempo (bei schlechtem Wetter bin ich meist am schnellsten), die Planung für den Tag etc. müssen dem schlechten Wetter entsprechend angepasst werden.

Wasser wurde einmal auf 7 L aufgestockt, wohl 2 L zusätzlich im Bauch… Es lagen ca. 75 trockene km vor mir.

Ich glaube das war schon zu viel.

 

Wenn’s Dich wirklich so brennend interessiert, verfolge doch Dein Interesse. Lass eine Idee daraus wachsen. Sag‘ Dir nicht, dass Du das nicht kannst sondern arbeite hart an Dir, damit Du zu jemand wirst, der das kann (körperlich und psychisch), dem Du das zutraust. Die auftauchenden Fragen werden sich zu gegebener Zeit schon klären, die meisten erst direkt vor Ort, das ist dort, wo bei mir am meisten Bedenken und Ängste mitreisen. Das ist die psychologische Herausforderung. Beschäftigt man sich körperlich für lange Tage, sind diese Sorgen einfacher zu handhaben. Also sollte man auch einen Notfallplan und Alternative (falls z.B. ein Übergang oder eine Furt nicht klappt) haben. Im Notfall auch davon ausgehen, dass man nicht 500 g/ 40 km braucht. Dann geht auch deutlich weniger. Ganz einfach weil es gehen muss.

 

Und das wichtigste, nicht aus kurzer Unlust und Frust einfach mal aufgeben. Das Verfolgen von hoch gesteckten Zielen sollte nicht an 7 schlecht Wetter Tagen scheitern. Auch wenn eine längere Tour einfach in kleinen Happen zu verdauen ist, nie das gesamte Ziel vor Augen verlieren.

OT:

Vom Ueli Steck könnte ich hier ebenfalls

Dinge schreiben, die man nirgends lesen kann und er auch dementieren würde,

weil’s nicht für die Öffentlichkeit ist. Das muss einfach respektiert

werden.

Respektiert meine Enthaltsamkeit einiger Touren. Dass ich nicht einfach schreiben kann, dass ich in dieser Region xy auch schon war und deshalb Empfehlungen abgeben kann, sondern gleich erklären muss "welchem tibetischen Flüchtlingskind ich in Nepal keine Schokolade gegeben habe"

finde ich befremdlich und lasse es deshalb sein.

@German Tourist:

Wer mitgelesen hat, wird gesehen haben, dass sich Island als Beispiel in die Diskussion rein schlich und ich explizit darauf angesprochen wurde. Nun habe ich zumindest diesen Teil klargestellt. Du siehst darin leider was ganz anderes, anscheinend sehr negatives (reisserisch, genervt und weitere Attribute), tut mir eigentlich leid für dich. Ausserdem bietet sich Island als tolles UL-Trekking Reiseland an.

Konkrete Packlisten und Proviantaufstellung beweisen genau so wenig, es ist einfach das was Du lesen möchtest. Wenn schon,

dass sollten Fotos für sich sprechen…

 

Die Touren im Transhimalaya und andernorts haben nun mal wenig mit UL-Trekking zu tun. Würde ich hier Eckdaten dazu reinstellen wird dann von GT und dani abgetan als reisserisches Getue um etwas, was mit UL-Trekking nicht zu tun hat. Da haben die beiden - zumindest bei Letzterem recht. Ich scheine dies immer wieder überzustrapazieren.

 

Zudem bin ich der Meinung, dass gerade bei anspruchsvollen, fordernden Touren es wichtig ist, dass jeder sich in kleinen Schritten reinsteigert. Wer bereits dort war, seinen Radius durch weniger BW-Gewicht jedoch erweitern möchte, wird kaum (ich meine hier „kaum“ und nicht „nicht“) noch Beratung und Empfehlung benötigen. Dies schliesst wiederum Ideen an Stellen wie dieser abzuholen nicht aus.

 

Das selbe mit der Ausrüstung. Es ist ein reinsteigern, oder sollte zumindest aus meiner Sicht eines sein.

Was dani zum Gewicht schreibt betreffend BW sehe ich genau so. Eigentlich müsste das Gewicht alles einbeziehen. Wirklich alles. Jedoch kann ich mich ab der Bezeichnung Full-Skin-Out-Base-Weight seit Jahren amüsieren. Der Typ, der dahintersteht hat sich das sicher im Witz ausgedacht und lacht sich nun kaputt, dass viele UL-Trekker dem tatsächlich folgen.

 

Dieses Geschreibe... hat einen Motivator-Tonfall... Nun, auch das ist ein wichtiger Teil des UL-Trekkings

OT:

Ich bin wieder eine Tour am planen. Kurzfristig, jetzt. Dann werde ich mir die Zeit nehmen für etwas kleines. Bis dahin habt einfach Vertrauen in die (rsp. gegenwärtig zumindest einen) Menschen. Ich kann diesem Interesse hier durchaus positives Abgewinnen, wenn auch nicht von allen Mitschreibern. Ich danke Euch dafür. 

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Even when my pack weighs 40 pounds, I may still be practicing SUL.

 

 

das ist natürlich kompletter unsinn. auch wenn es aus der feder eines ryan jordan stammt.

 

ab einem gewissen (natürlich individuell verschiedenem) gewicht, funktioniert UL nicht mehr, da man dann z.b. nicht mehr (sicher) mit trailrunnern unterwegs sein kann, ohne gefahr zu laufen, sich die knöchel ernsthaft zu verletzen (bestes beispiel dafür ist übrigens ryan jordan selber). auch die jacke muss stabiler (und schwerer) sein um die zusätzliche reibung der rucksackgurte aushalten zu können, vorallem da man ja viel länger unterwegs sein will, etc. etc. berücksichtigt man dies nicht, läuft man wirklich gefahr, dass aus SUL = stupid-light wird.

 

das ziel von SUL, wie es zu beginn entstand, war das ausloten des absolut minimalsten gewichts, mit dem eine tour noch möglich ist. dass man dabei auf das base-weight abstellte, war etwas unglücklich, dass man gleichzeitig ein rein arbiträres gewicht in stein meisselte, war in der tat stupid.

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Zu deinem so retorisch gekonnt dagebrachten Gegenargument "das ist natürlich alles Unsinn" möchte ich ein paar Gegenbeispiele geben:

-Chris Townsend ist schon seit Jahren trotz eher schwerem (also nicht UL) Rucksack meist mit Trailrunnern oder sogar mit Sandalen unterwegs. Es ist also nicht unbedingt notwendig bei mehr Gewicht mehr Schuh zu tragen. (Obwohl es sich für Untrainierte anbieten würde)

-Es gibt durchaus Rucksacktaugliche Jacken die auch jahrelangen Einsatz überstehen und dennoch unter 250 Gramm wiegen.

- seit wann ist Langlebigkeit von Ausrüstung bei UL überhaupt ein Thema? Wenn dem so währe dürften Tyvekjacken, Driducks und Cubenrucksäcke auch nicht UL sein!

- Seit wann ist UL auf Trailrunner beschränkt? Bzw. auf Halbschuhe? (Mal davon abgesehen, dass ich selbst nichts anderes nutzen möchte)

Dann dürften auch Sandalen, FiveFingers, und hohe Oxford Paladium rausfallen. (Letztere sowieso, da Baumwolle ja mal sowas von überhaupt nicht UL ist! Ok, außer bei der Bandana um sie auch als Topfgriff zu nutzen)

Mir ist natürlich klar, worauf Du hinaus willst. Aufgrund der Gewichtspirale nimmt auch das Gewicht anderer Gegenstände (notwendigerweise) zu, wenn ein anderer Gegenstand schwerer wird.

Stützt man sich auf die sonst von Dir scheinbar präferierte Definition von sub4,5kg (oder von mir aus auch sub5kg) dürften einzele Gegenstände unberücksichtigt bleiben, wenn das BW dennoch unter 4,5kg liegt.

Macht man es an einzelnen Gegenständen fest und nicht am BW währen 20kg UL Ausrüstung auch immer noch UL.

Würde man UL aber als Zusammenspiel beider Teile betrachten, musste man sich das Gesamtergebnis betrachten!

So war ich z.B. Jahrelang mit einem huckePACK unterwegs. Als Isomatte hab ich auf 'ne EVA gesetzt. Beides nachvollziehbar UL. Für mein HuckePäckchen war das Volumen (durch die EVA) einfach zu groß. Als ich die EVA gegen eine deutlich schwerere ProLite ausgetauscht habe, ist nicht nur mein Schlafkomfort deutlich gestiegen, sondern ich habe gleichzeitig das Volumen meiner Ausrüstung reduziert. Als Folge konnte ich das kleinere und leichtere huckePäckchen nutzen und hab insgesamt dadurch sogar mein BW reduziert!!!

Zusätzlich liegt der Schwerpunkt meiner Ausrüstung nun noch näher am Körper.

Ich hab also durch die Verwendung eines nicht ganz so ULen Gegenstandes imho ganz klar UL-Ziele erreicht! Weniger Gewicht und mehr Komfort. Im letzteren Fall sogar on und off trail.

Also was ist jetzt UL?

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das ist natürlich kompletter unsinn. auch wenn es aus der feder eines ryan jordan stammt.

 

ab einem gewissen (natürlich individuell verschiedenem) gewicht, funktioniert UL nicht mehr, da man dann z.b. nicht mehr (sicher) mit trailrunnern unterwegs sein kann, ohne gefahr zu laufen, sich die knöchel ernsthaft zu verletzen (bestes beispiel dafür ist übrigens ryan jordan selber). auch die jacke muss stabiler (und schwerer) sein um die zusätzliche reibung der rucksackgurte aushalten zu können, vorallem da man ja viel länger unterwegs sein will, etc. etc. berücksichtigt man dies nicht, läuft man wirklich gefahr, dass aus SUL = stupid-light wird.

Überhaupt nicht. 18 kg sind (für einen trainierten) kein Problem. Auch für gewisse < 1 kg Rucksäcke nicht. Klar, weniger ist mehr, also auf Tour iss mehr, damit's weniger wird ;-)

Das die Jacke deshalb stabiler sein muss habe ich auch noch nicht begriffen. Meine Jacken gehen fast immer von innen nach aussen kaputt. Ein Riss im Stoff kann man gut flicken, eine von aussen aufgescheuerte Stelle ebenfalls, aber wenn alles von innen bis zum Aussenstoff durchgescheuert ist, wird's schwierig. Eine robuste eVent Jacke hat demnach den gleichen Schwachpunkt wie die weniger robuste eVent Jacke. Dies kann man frei auf andere Membranen übertragen. Auch auf SilNylon.

Ich hätte da aus der Praxis wieder viele Beispiele... räusper...

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