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Ultraleicht Trekking

MYOG Rucksack - Ideensammlung & Fragen


MBo

Empfohlene Beiträge

Moin.

Die Idee einen Rucksack selbst zu nähen habe ich seit meine erste Nähmaschine ihre Nadel in den Stoff für mein erstes Projekt versenkt hat.

Anregungen und Vorschläge gibt es jede Menge, trotzdem bin ich noch in der Konzeptionsphase. Um bei einigen Fragen weiter zu kommen habe ich den Thread hier eröffnet.

Fangen wir mit einfachen Themen an:

Ich habe auch noch bei den alten Threads von Waldschneider @Andreas K. nachgesehen und zu den Nähten noch eine Frage.
Ich würde bei Stellen am Rucksack, an denen die Belastung hoch sein wird mit einer einfachen Kappnaht arbeiten. Mein derzeitiger Favorit bzgl. Material wäre das hier gezeigte X-Pac und das Ripstop Nylon, PU-beschichtet, 68g/qm, 2. Wahl von ExTex.

Stellen am Rucksack bei denen ich das RS-Nylon verwende würde ich mit einfacher Naht oder einer frz. Naht vernähen, nur um das Ausfranzen zu verhindern.
Beide Nähte perforieren das Material und schwächen es an der Nahtstelle. Bei der Kappnaht werden die Zugkräfte verteilt.

Habt Ihr dazu Erfahrungswerte? Andere Vorschläge?

Die maximale Last für den Rucksack wird 12 Kg nicht übersteigen, Volumen soll bei max. 40 L landen. 

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Eine Kappnaht ist vor allem in Nahtrichtung stabiler, da das Material dort mehrlagig ist. Das ist zum Beispiel bei der Firstnaht eines Tarps wichtig.

Wegen Lastverteilung: Auf der Seite, auf welcher der Stoff nur einlagig ist, wird wieder "nichts" verteilt: Der Zug ist auf einer Gewebefläche, und das Gewebe ist an der Naht "perforiert".

Wichtig ist vielmehr der "Ausfransschutz", damit bei Querbelastung und gewobenen Stoffen die querliegenden Fäden nicht einfach "abgezogen" werden. Dagegen hilft umlegen, bei einer Kappnaht ist dies natürlicherweise der Fall.

Der Vorteil einer französischen Naht ist, dass sie vor allem von innen sehr sauber aussieht, sie ist aber in Kurven schwieriger anzufertigen (die "Ecken" beim Rucksackboden).

Die Alternative ist, eine einfache Naht mit genügend Saum zu verwenden, und dann diesen Saum innen aufzurollen und nochmals drüber zu nähen, so dass die Naht auf die ursprüngliche Naht zu liegen kommt. Also ungefähr so (schwarze Naht = ursprüngliche Naht, blaue Naht = nach dem Aufrollen drüber).

naht.thumb.jpg.bb67193a6fa93f5698581160e837c909.jpg

Das geht recht gut, es ist aber wichtige, genügend Saumzugabe zu verwenden, damit noch genügend aufgerollt werden kann. Dies vor allem dort wo noch Gurtband oder Netztaschen mit eingenäht wurden.

XPac kenne ich nicht. Vielleicht ist das dort nicht notwendig, da es nicht ausfransen kann. Ich verwende gerne DxG, da dieses geschmeidig ist und sich gut aufrollen oder in Kurven legen lässt.

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Nach meinen Mustern und Infos, die ich mir zusammengesucht habe franzt das XPac nicht sehr aus. Trotzdem brauche ich gerade für die Ecken im Rucksack eine machbare Lösung.

Deinen Vorschlag probiere ich auf jeden Fall mal aus.
Wieviel cm Saumzugabe empfiehlst Du für den Vorschlag?

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Polo

Am 14.1.2022 um 11:48 schrieb MBo:

Wieviel cm Saumzugabe empfiehlst Du für den Vorschlag?

Ich würde eine grosszügige Saumzugabe wählen, und vor dem Aufrollen auf die gewünschte Breite zurückschneiden. Das hilft auch, Ungenauigkeiten auszugleichen. Die Schwierigkeit beim Aufrollen ergibt sich, wenn in der Naht noch andere Dinge mit drin sind, z.B Netztaschen oder Ripsbandschlaufen. Dann wird das Bündel dicker. Ich versuche dann, den 'Inhalt' so zurückzuschneiden, dass er nicht dreischichtig liegt. Ev noch mit Feuerzeug die Schnittkante versiegeln.

Du hast nach einer konkreten Zahl gefragt: Für DxG würde ich meinen, 1cm ist ok aber sehr knapp, 2cm sind komfortabel. Es kommt wie geschrieben darauf an, wieviele Schichten übereinander liegen. Häufig genug hätte ich an kritischen Stellen mit vielen Lagen gerne etwas mehr Saumzugabe gehabt. Umgekehrt ist eine nicht schön aufgerollte Naht aber nicht das Ende der Welt und vor allem ein ästhetisches Problem.

Hier ein paar Beispiele für Orte, an welchen mehrere Schichten in die Naht zu liegen kommen.

Hier 2 zusätzliche Lagen Mesh von der Tasche. Innen ist die Naht aufgerollt ca. 8mm breit.

IMG_20220116_192538506.thumb.jpg.c6fc74eed7d1eb3a24740f10c8d17ed7.jpg

Hier hast du 2 Lagen Ripsband, und 3 Lagen Mesh (eine für die grosse Tasche links, und 2 für die Oberkante der Tasche rechts). Das ergibt mit den 2 Schichten DxG 7 Lagen! Falls du an solchen Stellen die Taschenseiten und Bänder aber einfach in eine Falte des blauen DxG einlegen kannst, ist das sehr viel einfacher! Das dann aber das Ripsband nicht aufgerollt ist, musst du es zusätzlich gegen ausfransen sichern, z.B. sehr gut vernähen, ggf. umnähen, und die Kante anzuschmelzen empfiehlt sich sowieso.

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Bearbeitet von ULgeher
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  • 4 Wochen später...

Zu den Schultergurten

Da ich den anderen Faden nicht kapern wollte, stelle ich meine Frage mal hier ein.

Einige empfehlen für den Aufbau der Tragegurte:
obere Lage -- unbeschichtetes Ripstop, z.B. 70D
mittlere Lage -- Schaumstoff mit großen Löchern
untere Lage -- 3D Mesh

Kann anstelle des Schaumstoffs nicht auch Eva 4mm verwendet werden (notfalls gelocht) ? 

Die untere Lage wäre bei mir dann 3D Coolmax von extex.

Oben evtl. beschichtetes PU-Ripstop (weil vorhanden...)

Was wären die Nachteile von Evaz ?

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