Zum Inhalt springen
Ultraleicht Trekking

Rangliste

Beliebte Inhalte

Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 17.09.2018 in allen Bereichen

  1. Es scheint schon zu dämmern, ich schreibe die Seen gedanklich abermals ab, will einfach noch laufen, so weit es geht. Da reißen die Wolken auf, es wird noch mal deutlich heller, die Sonne scheint das komplette Tal entlang, am Ende ein feuerroter Gipfel, als möchte sie mir sagen - ich bin noch da, Du kannst noch, da geht noch was. Ich nehme das als Zeichen und nehme die zweite - oder dritte oder vierte Luft mit. Etwas weiter treffe ich rein russisches Paar, dass das Lichtspektakel ebenso genießt. Sie wollen bis zur Schäfer Jurte, von der ich auch schon gehört habe. Wir gehen zusammen. Lange hält meine Luft nicht, die Schritte werden schwerer, aber wir erreichen sie Jurte mit Einbruch der Dunkelheit. Begrüßt von kläffenden Kötern bin ich als einziger, der sich nicht verständigen kann irgendwie nicht überzeugt, hier für die Nacht zu bleiben. Zumal der Mond inzwischen über die Gipfel scheint und ich mir die Nacht am See bei Mondschein noch immer attraktiv vorstelle. 2km sind es wohl noch - und satte 600hm. Aber die kurze Pause hat mich schon wieder vergessen lassen, das gerade eben noch bereits jeder Schritt einer zu viel war. Also Lampe raus und los. Es folgt ein schnaufendes, endloses berggeschraube im Mondlicht, unterbrochen von fFussgehüpfe und Wegverliererei auf den Wiesen. Es weht ein strammer Wind, allzu kalt ist es jedoch nicht. Ich komme an einem Wasserfall vorbei, der Tags wirklich beeindruckend sein muss, aber so kurz vorm Ziel möchte ich nun auch nicht mehr stoppen. Irgendwann zwischen 10 und 11 erreiche ich völlig fertig den See. Der Anblick macht die Strapazen etwas vergessen und ich habe sogar noch Lust für ein paar Nachtaufnahmen. Die Lagersuche erweist sich als schwieriger als gedacht. Kleine rinsel und nasser Boden, im Dunkel durch den Bewuchs kaum zu erahnen, dazu noch immer dieser Wind. Ich hatte gehofft, die Senke am See würde Schutz bieten, ist aber wohl zu groß. Ich finde eine halbwegs brauchare Stelle, in unweiter Entfernung sind zwei weitere Zelte zu erahnen. Beim Versuch, eine Halbpyramide zu stellen wird mit schnell klar, dass das wohl nicht die Behausung der Wahl wird - die Wand wird voll zu Boden gedrückt. Was nun? Dackelgarage? @wilbo hatte mir ja kürzlich noch mitgegeben, dass meine Hängematten Abspannpunkte sich auch dafür perfekt eignen, ein am Fußende geschlossenes A-Frame zu stellen. Also niedrig und breit aufgebaut, Rückseite und lange seite in den Wind. Auch hier wird die Langseite eingedrückt, mein Kalkül ist, dass sich durch die Breite des Tarps auf der windabgewandten Seite trotzdem noch liegen lässt. Es scheint zu funktionieren, ich krieche in meine Garage. Ich rechne mit einer feuchten, kalten Nacht und ziehe an, was da ist. Essen fällt aus, hatte den ganzen Tag über kaum Hunger. Da ich beim Anstieg schon merkte, dass die Muskeln langsam dicht machen und sich beim im Tarp kauern erste Krämpfe ankündigen, gibt es Magnesium. Dann Geräte an die Powerbank und schlafen, der Blick auf die Uhr sagt 1:30 - fuck! Na mal gut, dass ich nicht direkt übertrieben habe - gratuliere! Ich stelle den wecker auf etwas später, ich spüre, dass nach dem Einstieg definitiv etwas Regeneration angesagt ist. Der Mond ist unglaublich hell, ich nickere trotzdem direkt weg, kein Wunder nach der Tor-Tour. Kurz darauf wache ich verwirrt auf, als der Mond hinter den Gipfeln verschwindet und es plötzlich duster ist, auch ansonsten weckt mich die ein- oder ander Böe, die das Tarp noch weiter eindrückt, als der konstante Wind ohnehin schon. So wirklich traue ich der Konstruktion nicht, sehe mich schon das fliegende Tarp aus dem See fischen, dämmere aber immer wieder weg.
    14 Punkte
  2. Tag 3: Erholt aber immer noch etwas hibbelig, was uns erwarten würde, und so erholt dann doch nicht - ich schlafe nie gut die erste Nacht draußen - starteten wir unsere heutige Wanderung. Es sollte erstmal auf einen Nahen "Gipfel" gehen um ein bisschen einen Überblick zu bekommen, was uns noch so erwarten sollte, also war der Ustetind (1366m) schnell erwandert. Von da an ging es stets nach Südosten, über flaches Heidekraut, unterbrochen von recht trockener Sumpflandschaft, die gelegentlich mit Stegen und kleinen Brücken, die eigentlich unnötig waren, entschärft waren. Noch waren war ganz aufgeregt über alles neue und machten sogar ein Foto beim überqueren dieser gefährlichen Brücke über den tosenden Fluss. Es wechselten sich steinige Anstiege und weite Seenlandschaften ab, soweit das Auge reicht, und wir genossen das traumhafte Wetter. Man kann schon die Eiskappe des Hardangerjøkul am Horizont erahnen, es sollte aber noch dauern, bis wir uns näherten Auch wenn wir "gelegentlich" fast zu Tode erschreckt wurden von etlichen Familien von Schneehühnern, die wir versehentlich aufscheuchten, was diese mit plötzlichem lautstarken Aufflattern überall um uns herum quittierten - da waren wir dann wenigstens quitt. Man beachte die Schneehühner rechts und links des Steins. Zum Abend hin gestaltete sich die Zeltplatzsuche aber als gar nicht so einfach: Entweder dicht mit Heidekraut überzogen, steinig, uneben oder triefend Nass im Sumpf. Gute Zeltplätze: Mangelware. Schließlich fanden wir etwas, etwas Oberhalb der Heinseter-Hytta (derzeit geschlossen) Der Abend war kalt, bot aber einen tollen Sonnenuntergang mit schier ewigem Abendrot
    8 Punkte
  3. Tag 1 "Mal besser nicht direkt übertreiben" Eckpunkte Skuri -> Toba lakes 29,3km, 3579hm up, 1352hm down, höchster Punkt 2660m ~7km, 500hm per Anhalter Ich hatte bis zuletzt geschwankt, wie ich die Tour beginnen sollte. Über Skuri zu den Toba Lakes oder Okra Lakes? Eigentlich hatte ich mich auf die Okra Seen eingeschossen - klang nach der weniger frequentierten Tour. Allerdins eben auch direkt teilweise weglos auch eine round-trip tour, die toba lakes ließen sich nahtlos in die übrige Strecke einbauen, sollen aber recht frequentiert sein. Gestern Abend auf dem Weg nach Zugdidi hatte ich mich dann doch umentschieden. Mal besser nicht direkt übertreiben, außerdem mag ich hin-& rück Touren einfach nicht. Geschlafen habe ich wie ein Baby. die richtige marshutka finde ich relativ einfach - indem ich jeden ankommenden Fahrer nach Skuri frage. Lesen kann ich die Tafeln an der Windschutzscheibe nicht. Ich genieße die Aussicht, kann erste Fernblicke erhaschen und erfreue mich an der Musik, die, wenn auch nicht verständlich, unglaublich emotional und inbrünstig klingt. Die Fahrt erschien mir bereits vorab mit angegebenen zwei Stunden unerklärlich lang. Zunächst schöpfe ich Hoffnung, dass wir schneller sind, da schon gut zwei drittel nach nicht mal einer Stunde zurückgelegt sind, dann machen wir allerdings endlos Pause in einem etwas größeren Dorf, in dem sich zahlreiche marshutkas treffen, scheinbar gibt es sowas wie einen Fahrplan, und kommen so doch auf die zwei Stunden. Mit dem wissen um die unnötig lange Pause könnte es durchaus Sinn machen, sich für das letzte Stück ein Taxi zu nehmen. Wir erreichen den Abzweig nach Skuri, ich hatte dem Fahrer vorher vermittelt, dass ich dort aussteigen möchte. Da stehe ich nun plötzlich an der Straße, ein kleiner Schotterabzweig der gen erster Hügel zeigt soll mein Startpunkt sein, es geht los - ich freue mich! Ich komme an unglaublich grünen Gärten vorbei. Trauben, Feigen, Granatäpfel - dazu Häuser, die mich ein wenig an die Karibik erinnern. Viel Holz, ausladende Treppen und Veranden - unerwartet. Dazu ein freilaufendes Schwein am Wegesrand - und direkt eine erste Schlange - hmm - ob es davon mehr gibt? Es soll die einzige bleiben. Es ist heiß, inzwischen schon nach 11. Ich knipse und schaue noch mehr als ich laufe, da kommt ein alter Golf von hinten. Ich laufe am Wegrand weiter. Als er auf meiner Höhe ist, hält er an. Zwei ältere Herren bedeuten mir, dass ich mitfahren soll. Ich überlege kurz, bin ich doch kaum wirklich los gelaufen, aber den Zubringerweg noch ein bisschen zu überbrücken erscheint mir nicht das schlechteste. Außerdem bin ich baff von derartiger Hilfsbereitschaft von sich aus zu halten. Da abzulehnen scheint wirklich nicht angebracht. Die beiden sind neugierig, die Kommunikation nicht einfach, es reicht leider nur für das Übliche wo kommt man her, wo will man hier hin. Als ich mich als Deutscher oute, ist die Begeisteung im Wagen spürbar. Einer der älteren Herren zählt stolz wie ein ABC-Schütze auf Deutsch bis zehn, der adere erklärt mir, wie toll doch der 20 Jahre alte Golf laufe. Die Windschutzscheibe ist ein einziger Sprung. Innenverkleidung ist keine mehr vorhanden, dafür hat Müll die Hohlräume in den Türen ausgefüllt. Aber es stimmt, er läuft. Auch der parallele Angela-Besuch in Tblisi ist ihnen geläufig und wird positiv goutiert. Na hoffentlich benimmt sie sich denke ich mir, sonst gibt's die nächsten Tage Probleme. Nach ein paar wenigen Kilometern sind wir am Ziel der beiden älteren Herren - die Mineralquelle in Skuri um Wasser abzufüllen. Auch ich mache den Bauch noch mal voll und laufe - jetzt aber - endlich wieder los. Aber kaum los gelaufen führt die Straße auch schon durch einen Fluss. Er wäre wohl furtbar, aber so richtig motiviert für derartige Aktionen bin ich noch nicht. Ich gehe etwas aufwärts, breche zwei Klettereien über Steine wieder ab, als ich merke, dass ich noch nicht wirklich auf dem Trail angekommen und fokussiert bin, wohl etwas zu viel wage und direkt Baden zu gehen, wohl einen ebenso mäßige Idee wäre. Noch etwas weiter oben findet sich eine Stelle für einen beherzten Satz und weiter geht es. Es folgt eine üble Schotter Strecke, lehmig, steil, volle Mittagssonne, was für ein Einstieg. Mit Blick auf die Karte scheint das so bald auch nicht besser zu werden - ob ich's wirklich bis zum See schaffe? Da bin ich wohl mit der langen Busfahrt einfach etwas spät dran. Während der Kraxelei über den zerklüfteten Weg frage ich mich noch, was das für Vehikel sein müssen, die hier Reifenspuren hinterlassen haben, da höre ich nach etwa 1,5h Motorengeächze. Noch ist nichts zu sehen, ich zweifle noch, ob sich da tatsächlich etwas den Berg hoch schraubt. Während ich noch mit mir ringe, ob ich - falls da etwas kommt - tatsächlich schon wieder einen Mitfahrversuch starten sollte, wälzt sich das Monstrum auch schon im die Ecke und kommt ächzend hinter mir zum Stehen. Ich blicke den Kühler hinauf - zum Fahrerhaus und darüber hinaus zu den darüber erscheinenden Gesichtern, die auf der Ladefläche stehend mitfahren. Einen Entschluss ob ich noch mal abkürzen sollte, hatte ich noch immer nicht gefasst, da werde ich im vielstimmigen georgischen Kanon auch schon mit auf die Ladefläche gewunken. Ich stehe zwischen lose angebunden schaukelnden Kettensägen und Schrott und es beginnt ein Surfritt der besonderen Art. Kombiniert wird das Ganze mit Videospiel artigem wegducken vor den Ästen, die das hoch aufbauende Monster streift. Gut 6km und etliche Höhenmeter nimmt mich die Truppe bis zu einer Gabelung mit. Es wird deutlich kühler und nebliger. Verständigen können wir uns abermals nicht wirklich, trotzdem haben wir uns irgendwie gut unterhalten - die freundliche, offene, unglaublich warme Art, die hier schon mit den ersten Begegnungen überdeutlich wird, sucht ihresgleichen. Ich werfe die Windjacke und den Buff über und lauf ein Weilchen. Da kommen mir aus der Gegenrichtung drei Georgier komplett nass geschwitzt mit üblen Gepäck entgegen. Auch hier ist es schwer, sich zu verständigen und ich kann kaum glauben, was ich höre - sie haben von Toba bis hier zwei Tage gebraucht? Der Weg wird etwas ansehnlicher, links und rechts mir hübschen Wiesen gesäumt, Ausblick eher wolkig. Da kommt auch schon eine zweite Truppe, auch hier nicht ganz eindeutig, aber schon wieder: zwei Tage von Toba? Noch diverse Trupps, mehr Betrieb als erwartet. Liegt wohl an der Jahreszeit - das Zeitfenster für erträgliches Wetter in der Gegend ist kurz. Alle sind sie im Morgengrauen oder den Tag zuvor gestartet. Ich schreibe die Seen gedanklich ab, kann aber das Tempo, dass die anderen an den Tag legen auch nur schwer einschätzen. Allesamt sind eher underequipped und zugleich overpacked unterwegs. Es geht auf und nieder, ein paar unspektakuläre Flussquerungen, phasenweise geht es ganz angenehm in der Steigung parallel zum Flussbett, obwohl die Höhenmeter brachial sind. Ich habe Ohrenknacken, irgendwann macht ein Ohr komplett dicht, lässt sich nicht ausgleichen. Ich höre mich selbst überlaut von innen schnaufen - eine weniger angenehme Begleitung. Die blaue Stunde bricht an, da stehe ich plötzlich einem herrenlosen Pferd gegenüber. Wir beäugen uns, umgehen uns, beäugen uns dabei weiter.
    8 Punkte
  4. Tag 6: Der heutige Tag begann wie der vorherige endete, mit leichtem Regen und peitschendem Wind. Wir hatten in der Hütte zwar zu Abend gegessen (sehr lecker übrigens, auch und insb. in der vegetarischen Variante von G.!), aber kein Frühstück gebucht, hatten wir doch kiloweise Müsli im Gepäck. Also marschierten wir nach jeweils nur einem Snickers los, in der Hoffnung, bald mal eine Frühstückspause einzulegen. Es ging heute jedoch schier endlos am riesigen Nordmannslagen vorbei, flach und nahezu ohne Windschutz. Die erste geschützte Stelle die wir erreichten war ein größerer Fels, dieser jedoch mit einem jungen Norweger belegt, der dort offenbar gezeltet hatte, wir wollten nicht beim Lagerabbau stören und zogen weiter. Schließlich ließ sich in einem aus grobem Stein gebautem Windschutz / ehemaliger Hütte ein Pausenfleck finden, die Löcher zwischen den Steinen stopften wir mit en Rucksäcken und dem Regenhut aus. Währenddessen zog der junge Norweger von eben an uns vorbei. Gestärkt passierten wir eine der bis dato längsten Hängebrücken, trotz starkem Wind und leichtem Regen stetig unerschrockener werdend. (Erwähnte ich, dass wir beide bisweilen starke Höhenangst haben?). Dort überholten wir auch den Norweger, er hatte etwas mit seinem Regenponcho zu kämpfen, den er wohl eher als Segel an diesem Tag hätte verwenden sollen. Er sagte uns aber, er sei ok, und wir passierten ihn, ohne ihn nochmal zu treffen. Wir hatten etwas sorge, wie gut er wohl zurechtkäme. Die noch am Vortag monton scheinende Landschaft im trüben Wetter hingegen hatte uns nun vollends in ihren Bann gezogen. Im Bereich zwischen dem Sørfjordingsrindane fanden wir eine tolle abwechslungsreiche Moränenlandschaft (?) mit schmalen Landzungen, umgeben von ineinander konfluierenden Seen. Der Wind kam meist von hinten für uns, und lies uns fast über die Landschaft fliegen, während sich auf den Seen Schaumkronen bildeten und das Wasser mal in die eine, mal in kurzen Windpausen in die andere Richtung in den langgestreckten Seen floss. Die grandiose Mondlandschaft am Fuße des Store Grananutane schließlich konnte ich nicht adäquat auf Fotos festhalten, lief jedoch spätestens jetzt durchgehend mit einem Dauergrinsen im Gesicht herum und musste oft innehalten um die Natur auf mich wirken zu lassen. Im Tagesverlauf lichteten sich die Wolken zusehends, der Regen hörte auf und die Welt bekam wieder zunehmend Farben. Wir konnten die ersten Blicke auf den Harteigen werfen, der für uns bedrohlich aussehend, die Landschaft der nächsten Tage dominieren sollte. Mich erinnert er an einen riesigen Grabstein. Die Welt hat wieder Farben! Im Tal angekommen, fanden wir schließlich die Hadlaskard-Hütte so gemütlich und anziehend, dass wir beschlossen erneut unter einem festen Dach zu schlafen, weichten in der Küche unser Risotto ein und brachen erstmal zu einem Spaziergang auf, noch hatten wir uns für heute nicht sattgesehen. Inzwischen freiwilliges passieren von Brücken! Wanderglück Die Freude wurde lediglich leicht geschmälert von der großen norwegischen Wandergruppe, die als wir vom Spaziergang zurückkamen wie ein Heuschreckenschwarm über die Hütte fiel, sämtliche Konserven kaufte die sie finden konnten (und später in den Sack für den brennbaren Müll entsorgte, statt diesen zu trennen... ) und fast erfolgreich versuchte, alle 6 verfügbaren Herdplatten in der Hütte zu besetzen. WIr hatten dennoch einen schönen Abend bei Kerzenschein, Steinpilzrisotto und Whisky.
    7 Punkte
  5. Hab ja jetzt auch etwas Erfahrung zur Minimus 777 Smock: Hatte sie in Portugal dabei (nicht gebraucht lol), auf Mallorca (Starkregen und Sturm, ca. 10kg Gepäck) sowie jetzt 2 Wochen in der Hardangervidda, wo ich sie min. 7 Tage ununterbrochen getragen habe, Gewicht Rucksack ca. 15-10kg (im Verlauf weniger), sie hielt einwandfrei trocken. Leidglich einmal, bei Frontalem, Horizontalem Schneeregen hatte ich ein Feuchtes Gefühl auf der Brust und es zunächst für Eindringen durch den Reisser gehalten, es hätte aber genauso gut Kondenswasser durch Ausatmen in die Kapuze (geht über den Mund) und Wasser dass am Gesicht nach unten lief sein können. Atmungsaktivität fand ich gut und ausreichend zum Dauergebrauch. Der Kapuze fehlt für mich ein Schirm. Gerade als Brillenträger. Habe es mit einem Regenhut kompensiert... Dass der untere Saum nicht verstellbar ist, ist ein Nachteil: die Jacke ist sportlich kurz geschnitten, und kann bei langer Nutzung hochrutschen und einen Unterschützten Bereich zwischen Regenhose und Jacke hinterlassen, dort ist durch den nassen Rucksack Wasser in die Kleidung gesogen worden. Habe danach aufgepasst, die Jacke ab und zu im Sitz korrigiert und es ging gut. Mein Fazit (der noch kurzen aber intensiven Nutzung): Skandinavien im Herbst bei Starkregen Geeignet!
    5 Punkte
  6. Komme gerade wieder aus den Abruzzen, die Tour war einfach fantastisch, dabei waren wir noch nicht mal im alten Nationalpark. Vielen Dank nochmal an SouthWest!!! Wir sind gegangen: Etappe 1 Amatrice - Campotosto Etappe 2 Campotosto - Aprati (wo uns ein freundlicher Rentner einen Ride zum Lago di Provvidenza gab) Etappe 3A Valle Chiarino - Campo Imperatore (stärkste Tour, absolut atemraubend) Tageswanderungen im Gran Sasso Nationalpark Etappe 5 Campo Imperatore - Castel del Monte (das kleine Tibet. Wir haben die Route um einen Ridgewalk erweitert, sehr empfehlenswert, von dieser Hochebene kann man nicht genug bekommen) Etappe 6 Castel del Monte - Forca di Penne (nicht so dolle) Etappe 7 Forca die Penne - Musellaro (ab Pescosansonesco Vecchio mit Bus und Bahn nach Caramanico Terme) Etappe 8+ Caramanico Terme Kurzvariante (für die Wanderung extra umständlich anzureisen lohnt sich leider nicht. Doch durch die Hotelempfehlungen von Herrn Hennig, hatten wir dort eine schöne Zeit) Etappe 9 Caramanico Terme - Passo San Leonardo (erst mit dem Bus nach Sant Eufemia) Etappe 10 Passo San Leonardo - Sulmona (der Abstieg nach Pacentro ist wunderschön, wildwest Idylle. Bei uns passte auch die Stimmung, es war kochend heiß. Von Pacentro mit dem Bus nach Sulmona) Etappe 11 Sulmona - Castrovalva (erst mit dem Bus nach Anversa) Etappe 12 Castrovalva - Scanno (der Aufstieg hatte es in sich, da schwül und wir starteten von Anversa aus. Das Tal zwischen Castrovalva und Fratura Vecchia ist Traumhaft) Etappe 12+ Scanno - La Terratta (heftiger Downhill) Die Routenmarkierung hat sich mittlerweile verbessert, trotzdem bleibt die Navigation hin und wieder schwierig und ich empfehle, etwas mehr Zeit für die Routen zu kalkulieren als die Angaben aus dem Buch. 60% der Tour übernachteten wir in Gasthäusern/ Hotels, was für uns Neuland war, ich jedoch jederzeit wieder so machen würde. Die Menschen sind absolut liebenswürdig und jeder Kontakt hat uns bereichert. Auf den Touren haben wir übrigens, außer am Gran Sasso und auf Tagestouren, keine weiteren Wanderer getroffen. Der Titel des Buches beschreibt die Landschaft einfach sehr treffend. Die Tour hatte einen hohen Erholungswert und bietet, mMn, eine tolle Balance zwischen Lebensstil, Natur, Sport und kulturellen Erlebnissen.
    5 Punkte
  7. Prolog: Ende des Urlaubs in Schottland, 2016. Meine Freundin G.:"Das nächste Mal möchte ich in irgend eine trockenere Gegend, aber so Skandinavien wäre auch echt cool." Ende des Urlaubs im Lakedistrict, 2017: G.: "Das nächste Mal trockene Gegend, du warst ja ohne mich auf Mallorca, und jetzt waren wir schon wieder im Nassen. Aber Skandinavien wäre auch mal spanend." Ende des Urlaubs auf Mallorca 2018: Ich: "Wo solls im Herbst hingehen?" G.: "Wir wollten doch immer mal nach Skandinavien..." Das ist eigentlich ein Bericht, der besser zu den Outdoorseiten passt (*Da werde ich ihn auch nochmal posten...). Auf der Rückfahrt aus dem Urlaub nach Deutschland habe ich die aktuellen Packlisten hier so angesehen, Schottland im Oktober mit <4kg und solche Sachen, da wird's mir fast schon peinlich. Meine Urlaubsreisen werden eher immer schwerer. Diesmal hatte ich ein Baseweight das höher war als je zu vor bei mir. Außer vllt bei meiner allerersten Tour in der Eifel... aber man ist ja zu zweit Unterwegs und hat Urlaub. Da ich dabei dennoch zumindest viel mit UL-Ausrüstung hantiere und gerne Reiseberichte schreibe (und das hier "mein Forum ist") könnt ihrs ja trotzdem lesen. Trotz einem BW von ca. 8-9kg (geschätzt nur deshalb, weil unterschiedliche Teile der Ausrüstung mal von mir, mal von G. getragen wurden). Hier gibts ne Packliste, wenn auch nix besonders spannendes: https://lighterpack.com/r/fr4dez OT: - die von G. gibts nicht digital, sie trägt neben dem in der liste "gelb" markiertem einen Berghaus Hyper 37, eine Neoair x-lite Womans; einen EE 20F Quilt sowie einen Satz Wander+Schlafkleidung. Und die ganzen Schokoriegel. Nix besonderes, dürfte am Anfang auch ca. 10kg gewesen sein, BW so im Bereich von 4-5kg oder so. Es wurde viel überlegt, und schließlich gab der Wanderführer "Traumtreks Norwegen" den Ausschlag, dass es zwei Wochen lang Ost-West durch die Hardangervidda, östlich um den Hardangerjøkulen und dann schließlich durchs Aurlandsdalen bis zum Fjörd gehen sollte, also die Touren 3+4+5 aus dem Buch. Ein Großteil der Planung basierte ebenfalls darauf + auf ut.no, ich gebe zu, die ganze Planungsarbeit macht mir keinen Spaß; ich will laufen und nicht Berichte & Karten wälzen. OT: Die Anreise war wohl meinem von der vorherigen Jobphase gestresstem und ausgelaugtem Gehirn geschuldet etwas umständlich, Flug Düsseldorf->München->Oslo, Übernachtung dort und von da an mit der Bergen-Bahn nach Geilo wo der Start sein sollte. Rückfahrt ebenfalls mit der Bahn über Oslo -> Frankfurt -> Düsseldorf... habe die Flüge gebucht ohne mir die Umstiege genau anzusehen... Beim nächsten mal würde ich es wohl xx->Bergen->Schiffsfähre machen, da wäre man potentiell am Abend der Abreise schon im Zelt. Unsere schließlich gelaufene Strecke: Tag 1, Anreise: Um 4 Uhr klingelte der Wecker und wurde erstmal weggedrückt, draußen noch dunkel, bis G. und mir klar wurde, dass wir uns ja eigentlich beeilen müssen, dürfen unseren Flieger nicht verpassen. Extra 2h+Sicherheitspuffer vor Abflug um 9:30 in Düsseldorf war mächtig früh an einem Sonntag. Dass ich am Tag davor aus einem Nachtdienst völlig gerädert nach Hause gekommen war trug ihr übriges dazu bei, dass das Packen hektisch und unsere Wohnung nach Abflug ein absolutes Chaos war. Wo waren doch gleich nochmal die STS-Klappschalen? Die Kreditkarte?? Die Heringe??? Die weitere Anreise verlief jedoch zum Glück ohne Komplikationen, auch wenn das sehnsuchtsvolle Erwarten des Aufgegebenen Rucksacks nach Flug mit Umstieg jedesmal dermaßen nervenaufreibend ist, dass wir ständig überlegen nur noch mit Handgepäck zu fliegen. Wäre nur diesmal bei dem prallgefüllten ULA OHM mit nun sicher 60l und ca. 16kg Last sowie dem Rucksack meiner Freundin nicht gegangen. Haben schließlich Essen für nahezu die ganze Reise dabei. Aber wie gesagt, keine Komplikationen, konnten uns noch ein bisschen Oslo ansehen und Burger essen, bis es schließlich am Folgetag mit der Bergenbahn nach Geilo ging. Tag 2: Die Bahnfahrt nach Geilo war angenehm, man konnte die abwechslungsreiche Landschaft aus dem Fenster genießen und sogar Steckdosen an den Sitzen bot unser Abteil. Aber richtig entspannen konnten wir nicht, zu aufgeregt waren wir davor, was uns im Fjell erwarten würde. Um ca. 16 Uhr in Geilo (sprich: "Jeilo") begrüßte uns erstmal herrlicher Sonnenschein, Sommerwetter und ein wunderbar Büllerbü-artiger Ort. Von der Tourismus-Hölle, wie ich mir den Skiort vom lesen vorgestellt hatte, keine Spur. Also erstmal den unangenehm schweren Rucksack geschultert und über schattige Wege vorbei an idyllischen Ferienhäusern dem endlos scheinenden Ustedalsfjörden bis zur Tuftebrui gefolgt, wo schließlich die Wanderwege begannen. Dann ging es zunächst durch Birken und Dickicht auf steinigem Weg immer höher hinauf auf das Plateau der Hardangervidda, immer dem roten T folgend, dass uns von nun an täglich begleiten sollte. Schließlich auf dem Hochplateau angelangt, wurden die Bäume zunehmend weniger und wir konnten einen ersten Eindruck von der Weite der Landschaft, in der wir uns in den nächsten Tagen bewegen sollten, erhaschen. Vor dem Anblick des Harlingskarvets(?*Es könnte auch ein anderer sichtbarer Gebirgszug gewesen sein, bsp. ein Ausläufer des Hardangerjøkul, so sicher waren wir da nicht) schließlich, mit den ersten zu sehenden Schneefeldern, richteten wir unser erstes Lager ein.
    3 Punkte
  8. Das halte ich für understatement Es ist einfach Klasse zu lesen und mörderspannend!...wann geht's weiter? LG schwyzi
    2 Punkte
  9. Gute Frage, wahrscheinlich etwas von Beidem. Sie wird ja nach jeder Tour gewaschen, da dürfte inzwischen jegliche Beschichtung runter sein. Wenn man das auf Tour wissenschaftlich belegen wollte, täte man sich ja schwer. Wann hat man schon zwei mal exakt die gleichen Bedingungen bei der gleichen Tour? Ansonsten stimme ich zu 100% effwee zu. Die Atmungsaktivität von Windjacken ist fast immer besser als die von Regenjacken und allein der Schutz vor Windchill und das verschwindend geringe Gewicht machen sie bei mir zu einem essentiellen Ausrüstungsgegenstand, neudeutsch No-Brainer. Etwas Schwitzwasser nehme ich da für diese Vorteile immer in Kauf.
    2 Punkte
  10. Nordkalottleden, drei Wochen fast ohne Regen. Es war einfach alles bunt
    2 Punkte
  11. Anreise - willkommen in der Zukunft, Kartoffel! Morgens geht es los. Ich fröstele etwas, schiele zum apex Pulli, der eigentlich aus der Liste geflogen ist, das UL-teufelchen zischt "Mensch, Du fliegst in die Georgischen Berge, bist Du denn bekloppt?" ich gehorche, greife den Pulli und los geht es. Selten früh bin ich am Flughafen - da ich schon ein bisschen mental darauf vorbereitet bin, meine fizans doch noch irgendwo im nicht vorhandenen umliegenden Unterholz deponieren zu müssen. Aber - die Stöcker gehen anstandslos durch, niemand interessiert sich für den Rucksack mit den vielen merkwürdigen Dingen - yay! Beim Anstehen zur Passkontrolle (der ULer freut sich über die mögliche Einreise mit Personalausweis) steht vor mir ein offensichtlicher anderer Wanderer, erkennbar an den Mondbestätigungsstiefeln. Er besucht allerdings erst jemanden, will dann noch lose wandern, noch nichts konkretes. Wir unterhalten und nett, der ist feuer und Flamme, wie zum Teufel es möglich sein soll, mit derart wenig Gewicht los zu ziehen, notiert sich diverses - ist inzwischen vielleicht sogar schon hier im Forum? Es geht los, das Handgepäck darf mit an Bord, auch bei wizzair keine Selbstverständlichkeit. Der Flug ist relativ leer, ich kann noch auf einen guten Platz tauschen, werde dann aber doch noch ein Weilchen von meinem Nachbarn besmaltalkt, bis ich meine Schlafabsicht überdeutlich kenntlich mache. Wir landen, es wird noch applaudiert - lange nicht mehr gehabt. Es erwartet uns ein überraschend moderner Mini-Flughafen, geradezu futuristisch - ich hatte eher mit sovietischem Provinzmilitärcharme gerechnet. Es sieht wolkig aus, entpuppt sich bei Ausstieg aber als wesentlich wärmer als optisch erwartet. Kein Gepäck, wie immer spät eingecheckt und guten Platz vorne bekommen, der eigentlich verkauft werden sollte = der erste an der Passkontrolle. Geld gezogen, dann Shuttle Ticket gekauft (5GEL) und ab zum Bus. Allerdings muss ich trotzdem auf Gepäck warten, denn der Bus fährt entsprechend der Ankünfte, nicht etwa alle X Minuten. Satte 1,5h warten wir, bis auch der letzte Trottel den Weg zum Bus gefunden hat. Alles für eime lächerlich kurze Strecke in die Stadt. Bei Betrachtung der Reifen bin ich allerdings nicht undankbar, mit dem Seelenverkäufer nur kurz unterwegs zu sein. Später lerne ich, dass ich mich auch direkt mit dem Daumen an die Hauptstraße hatte stellen können, auch marshutkas fahren dort nach Kutaisi, aber da hatte ich das blöde Ticket ja schon. Aber gut, angekommen bewege ich mich zu magti, dem Mobilfunk Anbieter, der das Beste Netz haben soll. Den Shop hatte ich mir bereits raus gesucht. Nach endloser warterei im Laden stellt sich raus - ich bin bei beetel gelandet, magti ist nebenan. So ist das also, wenn man nicht einmal Markennamen entziffern kann. Die georgische Schrift sieht faszinierend aus, wird aber auch bis zuletzt ein Rätsel bleiben. Die Sim bekomme ich überraschend problemlos. Nachdem ich zuletzt in Indien fast eine Woche gebraucht habe und kurz davor war, Mitarbeiter über den Tresen zu zerren, kann ich mein Glück kaum fassen. Sie ist sogar direkt aktiv, ich kann per eigener App auf Englisch und Kreditkarte nachladen und völlig ist das ganze auch noch. 22Gel für Karte, 6GB und ein paar Minuten Telefon und SMS Guthaben - Welcome to the future, Kartoffel! Ich hatte mich im Vorfeld bei couchsurfing bei einem kutaissianer? angemeldet, es schien mir eine gute Idee, vielleicht etwas lokalen Anknüpfungspunkt zu haben, um ein bisschen über Land und Leute zu lernen. Tja, nur ist der gute nicht erreichbar. Was nun? Ich erledige noch weitere todos - Spiritus, Magen füllen, Wasser kaufen - noch immer nichts. Ich überlege kurz, ob ich mir hier ein Zimmer nehme. Da fällt mir ein, dass ich eigentlich auch schon einen Ort weiter könnte, um am nächsten Morgen etwas Zeit zu sparen. Gesagt, getan - auf zum Busbahnhof, auf nach Zugdidi. Ich lerne, der 'reguläre' Bus würde nicht mehr fahren, da keine anderen Mitfahrer mehr kämen (es ist etwa 19 Uhr inzwischen). Die Fahrer sprechen kein Englisch, man bietet mir an, mich für 70GEL auch alleine zu fahren. Kommt mir schräg bis fischig vor, ich sehe mich doch in kutaisi bleiben, ein Bett kostet etwa 20GEL. Ich quatsche einen Jungen an, der bei den Fahrern abhängt und mir im englischsprachigen Alter erscheint. Er blüht förmlich stolz auf, übersetzt für mich und gibt mir dann den Tipp, es an einer Straßenecke zu versuchen, da hier ggf. noch Busse aus anderen Städten durch fahren. Keine 10 Minuten später habe ich tatsächlich Glück, Verabschiedung läuft mit 1x Wangenkuss, wieder etwas gelernt. Den Bus fährt der Teufel persönlich - wie übrigens jeden in Georgien. Sicherheitshalber behangen mit allerlei kirchengedöns in der Fahrerkabine. Im Heck sind zwei Reihen mit Altglas blockiert. So gesehen bin ich auch wieder dankbar, dass ihm die Existenz der Bremse unbekannt scheint, eine Vollbremsung im Glashaus möchte ich mir nicht ausmalen. 7GEL und etwa zwei Stunden später bin ich in Zugdidi. Ein ziemlich kleines Kaff, wie sich herausstellt. Unterwegs hatte ich mir eine Unterkunft herausgesucht - 4G auf der kompletten Strecke durchs nirgendwo - willkommen in der Zukunft, Kartoffel Ich komme noch an einem kleinen 24h Supermarkt vorbei, einige Obststände seien auch 24h offen, wie ich später lerne - willkommen in der Zukunft, Kartoffel! Kekse kauft man lose - schmecken Dank zu viel Natron aber eher nach Waschmittel denn nach Essbarem. Hostel cosy home ist alles außer Cody, aber sauber und ich einziger Gast. Der Host, ein 'Polizeiermittler', der das Haus seiner Großeltern zum guesthouse umfunktioniert hat, freut sich, sein eigentlich nicht mehr vorhandenes Schuldeutsch zu üben. Er sitzt im Dorm vor der Glotze, Fenster offen, alles hell erleuchtet, es sind noch immer 25°C um 22 Uhr, drinnen eher mehr. Draußen stehen Palmen, Feigen, Granatäpfel - wow! Ich denke noch, das wird eine mückige Nacht - scheint aber keine zu geben, wie auch in den kommenden zwei Wochen nicht. Irgendwann kommt noch ein Russe mit seiner Mutter, die bereits schon ein paar Tagestouren gemacht haben, wir plaudern etwas, ich streiche früh die Segel, bin kaputt vom langen Tag, meine marshutka fährt morgen um 7:30. Ich Stelle etwas Durchzug her, es ist noch immer unglaublich warme und mit dem Erstaunen, wie laut es doch in einem kleiden Städtchen sein kann, wenn scheinbar jeder einen kläffenden Köter sein Eigen nennt, dämmere ich irgendwann weg.
    2 Punkte
  12. OT: Zur Ethik-Diskussion: Können wir das nicht mal langsam lassen? Echt jetzt jedes mal, wenn der Name Decathlon fällt, die selbe Leier? Meine Meinung deckt sich mit der von AlphaRay: Wenn jemand ethisch korrekte Bio-Sachen kaufen will (mache ich manchmal und so oft es geht auch): Bravo! Finde ich gut, ganz ironiefrei. Aber zu glauben, weil Nordgesicht oder sonstwas draufsteht und es das 3-10 fache kostet sei es ethisch besser, ist, gelinde gesagt, naiv. Der Postillon hat, wie so oft, den passenden Artikel dazu: klick. Zurück zum Thema: Ich persönlich nutze die Kombination Fleece und Windjacke bei Bewegung fast das gesamte Jahr und habe bei den Decathlon Sachen keinerlei Verschleiß feststellen können. Ich kenne auch einige Mitforisten, denen es genauso geht. Und zur Frage, warum viele Leute 3 Lagen Hardshells für ein Schweinegeld kaufen: Weil es Werbung gibt. Und weil Leute Statussymbole mögen. Und weil ganz ganz wenige Leute (Extrembergsteiger, Arktis-Expeditions-Teilnehmer, Leute mit 30kg Rucksäcken) wirklich so eine Jacke brauchen. Just my 5 cents...
    2 Punkte
  13. Moin, Ich möchte euch hier ein paar Eindrücke meiner Wanderung auf dem Kellerwaldsteig vom 04.04 - 09.04.18 präsentieren Der Kellerwaldsteig ist ein 167 km langer Premiumfernwanderweg in Nordhessen. Der Kellerwald in Nordhessen umfasst einen 515 Quadratkilometer Naturpark mit einem Nationalpark an dessen Grenze sich der 27 km lange Ederstausee befindet. Höchste Erhebung ist der Wüstegarten mit 675 m (nicht wirklich hoch, ich weiß ) Auf dem Gipfel des Wüstegartens steht der 40 m hohe Kellerwaldturm. Wir starteten unsere Wanderung in einem kleinen Ort namens Ederbringhausen. Die erste Nacht verbrachten wir in einer geschützten Fichtenschohnung. Das DD Ultralight Tarp mit 2,9x3 m (460 g) leistete hierbei gute Dienste. Anderen reichte ein Ponchotarp als Schlafstätte. Die zweite Nacht wurde auf dem Wüstegarten in einer Schutzhütte verbracht... da es dort oben viel trockenes Birken- und Fichtenholz gab, war ein kleines Feuer drin... Im Kellerwald gibt es viele alte Eichenveteranen. Die weiteren Tage wurden leider etwas regnerisch. Nach einer Gewitternacht unterm Tarp mit Starkregen, verbrachten wir die weiteren Nächte in Schutzhütten, da der meiste Boden sehr aufgeweicht war. Im Kellerwald gibt es gerade im Frühjahr sehr viele Quellen, so dass Wasserbeschaffung kein Problem war. Aus manchen Quellen konnten wir auch ohne Wasserfiltern trinken. Ausrüstung muss auch mal getrocknet werden. Auf dem Endstück der Wanderung liefen wir am Ederstausee entlang... ... Bis wir wieder in Ederbringhausen ankamen und nach Marburg zurück fuhren. Fazit: Der Kellerwaldsteig ist ein schöner und nicht zu langer Fernwanderweg, der sich gut für Wanderer eignet, die noch wirkliche Einsamkeit suchen. Anders als auf dem Rheinsteig, Goldsteig, Westweg etc. ist der Kellerwaldsteig nicht überlaufen. Unserer Gruppe begegnete in fünf Tagen nicht ein einziger Wanderer. Der Weg besteht zum großen Teil aus naturbelassenen Trails und kleinen Pfaden und führt oft durch sehr dünn besiedelte Gebiete. Die Wälder des Nationalparks sind sehenswert und Teil des Weltnaturerbes der UNESCO. Hier stehen noch erhaltene Teile des ursprünglichen, mitteleuropäischen Buchenurwaldes, der noch vor 2000 Jahren fast ganz Europa bedeckte. Der Weg ist empfehlenswert. Lebensmittelmitnahme muss geplant werden, da es nur wenig Einkaufsmöglichkeiten gibt. Ausrüstung: - OMM Classic 32 Ltr. 550 g - 1/2 TAR Z-Lite + OMM Duomat (im Burritostil gepackt) zusammen ca. 280 g - StS Spark II Daunenschlafsack 470 g - DD Ultralight Tarp 2,9x3m 460 g - Dyneemaschnüre mit Polyestermantel 20 g - Heringe: 6x Terra Nova Titanium Skewers a 2 g (nur für die wenig belasteten Nebenabspannpunkte) 12 g 4x Hilleberg V-Pegs 36 g; 4x Alupeg für harte Böden 36 g ---- 90g - Tyvek Groundsheet 140x200 cm 90 g -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- - Cocoon Fleecepacksack als Kissen 60 g - Cocoon Microfaserhandtuch 40 g - Hygiene: 1x Minidose Hirschtalg, 1x Minidose Ureacreme, 1x Miniflasche StS Bioseife, Shittickets, Zahnbürste (ja..abgesägt!) + Minizahnpasta. ca. 100 g - Kleidung: Exped Biviponcho UL 290 g; Softshelljacke 180 g, Langarmmerino 150 g, Kurzarmmerino ca. 100 g, 2x Woolpower Socken - Am Körper: Mesh Flexfit Cap, Quechua Wanderhose, Quechua Merino Kurzarm, Icebreaker Merino Unterhose, Woolpower Socken, Salomon Trailrunner, McKinley Wanderstock Alu Cork, Canon Ixus --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- - MSR Titankettle 750 ml 120 g - MSR Pocket Rocket II 70 g - Berghaferl 15 g - StS Spork (lang) 12 g - BIC Mini - Opinel No. 6 Carbonstahl 24 g - 2x Platypus 1 Ltr. 1x Sawyer Wasserbeutel 1 Ltr. + Sawyer Mini ca. 105 g zusammen - Petzl E+Lite Stirnlampe 24 g ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Basisrucksackgewicht: 2,82 kg (Gegenstände am Körper nicht hinzugerechnet) + Lebensmittelgewicht (Anfangs ca. 2,19 kg).. wurde ja weniger im Laufe der Tour.. - 4x Trekn`eat ca. 480 g (zwar teuer.. aber manche schmecken ganz gut.. nicht so gut für Allergiker wie Lactoseintolerante (Ich!)) - 4x Instantporridge ca. 200 g - Mars, Snickers und ein Nusstrailmix in MASSEN! 1,5 kg - 8x Kaffeeinstantsticks ca. 160 g - luftgetrocknete Minisalamis 200 g - 4x Heisse Tasse Hühnchen (haben wir mit Wildkräutern wie Giersch, Brennnessel, Löwenzahn usw. verfeinert) 80 g - Teebeutel (verschiedene Sorten) 50 g - Das alles befand sich in einem MYOG Tyvekpacksack ca. 12 Ltr. a 16 g Zugegeben: Dort wo man einkehren konnte gab es auch mal ne Portion Pommes oder so! ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Optimus Sommergaskartusche 230 g - voll - Insg. 380 g ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Da es fast an jeder Ecke eine Quelle gab haben wir jeder im Schnitt nur 1,5 Ltr. Wasser getragen. 1,5 kg Gesamtgewicht ca. 6,88 kg! Beste Grüße, Jendrik
    1 Punkt
  14. Im letzten Winter bin ich in Portugal die Via Algarviana gewandert, dieses Jahr war ich auf der suche nach einer ähnlichen Winterflucht und habe mich entschieden nach der Forum Empfehlung von German Tourist den kompletten GR249 zu laufen. Track Information: Typ: Rundwanderweg Länge: 650 Km Höhenmeter: 23068 m Etappen: 35 Markierungen: Neuwertig 2015 fertiggestellt, Route wird weiterhin verbessert. Offizieller Ratgeber: http://www.gransendademalaga.es/en/4992/topoghraphical-guide-great-malaga-path Hinweise: Essen: Täglich Möglichkeiten, in den meisten kleinen Dörfern ist der Supermarkt über die Mittagszeit geschlossen und öffnet um 17 Uhr wieder. Im Hinterland servieren die Restaurants meist erst ab 20/21 Uhr Abendessen, Tapas gibt es auch vorher. Ich habe die meiste Zeit nur Wurst, Käse, Brot und Donuts gegessen. Koordination: GPS empfohlen, da die Städte oft keinerlei Markierungen oder Hinweise auf den Streckenverlauf bieten. Im Oliven Wald kann man sich auch mal verlaufen, vor allem wenn die Farmer neue Weggablungen anlegen und bestehende Markierungen verschwinden. Von Ojen nach Mijas wurde die Route geändert, diese verläuft nun über Coin. In dem offiziellen Ratgeber und der veralteten gpx Datei die ich hatte bin ich dadurch die alte Route gelaufen was nicht wirklich zu empfehlen ist da diese über eine Motocross Strecke führt. Unterkunft: Wild Zelten ist zu 60 % ausgezeichnet möglich, es gibt aber in dieser Region sehr viel privat Land gekennzeichnet mit einem schwarz/weißen Schild. Am Strand ist es ebenfalls verboten aber man kann sich auf einer der vielen Bänke legen, wenn es nicht regnet, dort gibt es auch Toiletten und Duschen. In den Olivenfeldern war es schwer für mich was zu finden da sehr viele Farmer und Traktoren zu dieser Zeit unterwegs waren, von so einem Traktor will ich nicht versehentlich im Zelt überrollt werden. Unterkünfte sind zu dieser Jahreszeit sehr billig 25-70€, oftmals bekommt man auch ein ganzes Apartment mit Waschmaschine. Der GR7 kreuzt in einigen Dörfern den GR249 und es gab dort günstige Herbergen. Meine NeoAir Lite ohne Thermo Isolierung hat total versagt bei Bodenfrost, ich hätte meine andere Matte mit Isolierung mitnehmen sollen. Bericht: Angereist bin ich in Malaga am 3 Februar der Flug kostet um diese Jahreszeit zwischen 25-60€. Es ist möglich den Trail direkt vom Flughafen zu starten oder mit dem Bus für ca. 3 € am eigentlichen Startpunkt an der Strand Promenade zu beginnen. Leider ist zu Beginn meiner Wanderung eine Kältewelle über Europa weggerollt und es war nachts in Spanien sehr sehr sehr kalt(Bodenfrost). Tagsüber konnte ich mit Shirt und kurzer Hose bei 15-18 Grad laufen. Landschaftlich ist der Weg sehr dramatisch und eingeteilt in Küsten-, Berg- und Agrarkultur. Besonders hervorheben kann ich die Abschnitte von Nerja nach Alcaucin, Campillos nach Ronda, Mijas nach Ahaurin de la Torre, dieses sind auch für Wochen oder Tagestouren sehenswert. Der Weg ist größtenteils gut begehbar mit Trailrunning Schuhe. Es gibt genug Möglichkeiten bei Bedarf Schuhe und Socken in einem Geschäft mal auszutauschen. In manchen Abschnitten habe ich die Kopfhörer mit Musik reingemacht da die bellenden Hunde und vielen Traktoren mir den Seelenfrieden geraubt haben. Wer den Caminito del Rey(Höhenweg) laufen möchte und den GR249 nach El Chorro verkürzen will, ist für den ist dieses am Staudamm beschildert. Wenn man nach rechts geht kommt man in einen kleinen Ort, im Hotel ist es möglich für 11€ oder im Internet 10€ eine Lizenz zu kaufen damit man den Weg wandern darf. Der Caminito del Rey hat eine tägliche maximale Begrenzung an Touristen. In den letzten 2 Wochen meiner Reise hatte ich fast durchgehend Regen und aus ehemals kleinen Flüssen wurden Hindernisse. Meistens waren meine Schuhe schon so Nass das ich einfach durchgelaufen bin. Das Stück von Estepona nach Marbella war ziemlich nerven aufreibend da ich ständig vom Strand in die Innenstadt oder auf die Schnellstraße ausweichen musste da am Strand das Wasser von den Bergen in unüberwindbare Zuflüsse endete. Ich habe während meiner Zeit in Spanien keine anderen langstrecken Wanderer auf dem Gr249 getroffen. Auf zwei bis drei Etappen sieht man auch mal ein paar Tagestouristen. Bei Etappe 34-35 hatte ich nochmal einen belohnenden Blick auf so ziemlich alle Berge die ich überwunden hatte. Abgereist bin ich letztendlich am 10 März 2018. Fazit: Tolle Winterflucht mit abwechslungsreicher Landschaft, schneller Anreise, gutem Essen und bezahlbare Unterkünfte. Ich denke der GR249 wird noch einiges an Popularität über die nächsten Jahre gewinnen. Meine Empfehlung hat er. Mehr Bilder gibt es hier: Bilder Grüße HikeDev
    1 Punkt
  15. Nachdem es, was die Reiseberichte anbelangt, um den GR221 recht ruhig geworden ist, will ich nun mal nachlangen. Ich habe mich mit meiner Reisepartnerin in den letzten Maitagen auf den Weg gemacht, die Flüge hatten wir schon im Dezember gebucht. Da wir möglichst sparen wollten, haben wir eine sehr umständliche Route über Mailand gewählt - die zu dieser Zeit deutlich preiswerter war, als jeder Direktflug. Gewichtstechnisch hätte ich am liebsten ausschließlich in Refugios und Pensionen übernachtet. Meine Reisepartnerin drängte jedoch darauf, das Tarp mitzunehmen, zum Glück, denn Mallorca inklusive (und wahrscheinlich erst recht) der kleinen Küstenorte sind für spanische Verhältnisse wirklich, wirklich teuer. Und das erste Refugio und damit die erste günstige Übernachtung ist erst in Esporles (Etwa KM 50) möglich. Der Weg an sich ist sehr spannend und abwechslungsreich, ich wußte ja nicht, was mich höhenangsttechnisch erwartet und bin mit großen Erwartungen und Spannung an die Etappen herangegangen. Vor allem der Abstieg nach Deija machte mir große Sorgen, hatte ich doch schon die "schlimmsten" Dinge ("Ein echter Pain in the Ass") gelesen und entsprechende Befürchtungen. Am Ende war alles machbar und der Abstieg - naja, ich war überrascht, weshalb manche ihn als so schlimm empfanden. Ich vermute, dass unterschiedliche Routen der Grund sind, unsere jedenfalls war fast ein Spaziergang. Insgesamt ist der Weg, wie viele ja auch schon schrieben, kein Spaziergang! Wir haben viele unterwegs getroffen, die ihn unterschätzt haben und wirklich, wirklich fertig waren. Zum einen aufgrund mangelnder Fitness und zu schwerem Gepäck zum anderen aufgrund völliger Leichtsinnigkeit (Schühchen und Handtasche). Okay, nun aber Details und Bilder Tag 1 - Anreise und Übernachtung in Palma Wir sind mit zwei verschiedenen Linien über Mailand (Eurowings) nach Palma (Easyjet) geflogen und aufgrund von Verspätungen erst am späten Nachmittag gelandet. Eine Weiterfahrt nach Port ´d Andratx hätte sich nicht mehr gelohnt, da wir ja auch noch zu Decathlon mußten um Trekking-Stöcke und Heringe zu kaufen. Aufgrund des Umstiegs in Mailand (wir mußten die Sicherheitsschleuse ein zweites Mal passieren) hatte ich keine Lust, ggf. meine guten Stöcke eventuell am Flughafen zurücklassen zu müssen. Es gibt drei (!) Decathlon in Palma - den in der City kann man vergessen, der etwas außerhalb gelegene verkauft alles, auch Gaskartuschen. Die Stöcke, naja - die leichtesten dort (250g und 10 EUR / Stock) aber die Heringe, "ach Du Sch..." nur Stahl!!! Wir hatten 6 Plastikheringe von MSR dabei, dass mußte jetzt genügen, ich schleppe auf gar keinen Fall die Stahldinger durch die Serra Tramuntana. Nein! Auf dem Weg zurück in die City ein "Hotel" über Booking.com gebucht, 44 EUR für ein Doppelzimmer, passt! Abends noch fix für den nächsten Tag eingekauft, Wasser und Essen, Spanien ist ja recht günstig, was die Lebensmittel angeht, in Mallorca auf dem GR221 allerdings fast nur in Palma. Das erfahren wir aber erst in den nächsten Tagen... Tag 2 - Port Andratx bis La Trapa (ca 10 km) Die Anfahrt nach Port Andratx gestaltet sich etwas schwierig, obwohl sie eigentlich ganz einfach ist. Vom Place de Espana setzt man sich für kleines Geld in die Linie 102 und fährt. Unser Hotel liegt aber etwas außerhalb des Stadtzentrums und wir müssen in die Linie 104 und dann in die 102 umsteigen. Wir wollen um 08:00 los, damit wir um 10:00 endlich loslaufen können, haben die Rechnung aber ohne Google Maps und die Busfahrer gemacht. Am Ende fahren wir mit der 104 erst in die eine Richtung (Google Maps) dann in die andere (Erster Busfahrer) dann steigen wir wieder aus (Zweiter Busfahrer) und setzen uns zunächst etwas beläppert und frustriert an den den Straßenrand irgendwo im Nirgendwo. Wir sind ratlos und kommen irgendwann von selber drauf. Man kann in beide Richtungen fahren und in die 102 umsteigen... ok, wenn man das dann weiß. Mittlerweile ist es 11:30, wir werden irgendwann gegen 13:00 in Port Andratx ankommen. Dieser Plan war eigentlich anders, naja - wir hatten ohnehin geplant, heute eventuell in La Trapa zu übernachten, das soll ja sehr schön sein dort. Also, keine Schnute ziehen: Es ist schließlich Urlaub Im Bus treffen wir zwei deutsche (was sonst) Touristinnen, die die erste Etappe nach St. Elm laufen möchten, sie haben irgendwo von dem Weg gelesen. Sie bewundern unsere kleinen Rucksäcke - da soll alles drin sein? Tarp, Isomatte, Schlafsack, Kleidung und auch Essen? Klar! In den nächsten Tagen, ernten wir noch weitere ungläubige und neidische Blicke von unseren Mitwanderern. Insbesondere der Rucksack meiner Wanderpartnerin, der vielleicht 20 Liter fasst fällt auf. Ehrlich gesagt weiß ich selbst nicht, wie sie das Zeug da rein gequetscht hat In Andratx angekommen schlürfe ich noch fix einen Cafe con Leche, das muß und dann geht es schon an den Einstieg, der ist mit dem GPS auch schnell gefunden. Die ersten Meter des Weges gefallen mir schon richtig gut, es duftet süß nach Kiefern und die Welt um uns wird ruhiger. Doch mittlerweile ist es 14:00 und es ist heiß, verdammt heiß! 25 Grad und keine Wolke in Sicht, kaum Schatten. Ich bin seit ein paar Monaten nur sporadisch gewandert und das merke ich jetzt gerade. Insgesamt würde ich diesen Weg nicht mehr über 20 Grad gehen, ich vertrage diese Temperaturen zusammen mit den Höhenmetern nicht mehr so gut und war froh, als es ab Soller wolkiger wurde. Gegen 16:00 kommen wir in St. Elm an, dort gönnen wír uns erst einmal Eis und Bocadillos (mmmmhhhhhh) und suchen noch einen der zwei kleinen Supermärkte auf um unsere Wasservorräte zu füllen. Hier zeigt sich zum ersten Mal die Ausrichtung auf den Tourismus, die Preise sind etwa vier bis fünf mal so hoch wie in Palma. Ausgezeichnet sind sie zum Teil nicht. Ich vermute, das für die Einheimischen (sofern es noch welche gibt) andere Preise gelten, wie sollten die das bezahlen? Gegen 17:00 machen wir uns auf nach La Trapa, von der alten Klosterruine habe ich schon viel gelesen. Sie soll für eine Übernachtung sehr schön sein! Auf dem Weg nach La Trapa haben wir immer wieder herrliche Ausblicke auf die Darcheninsel "La Dragonera". Der Aufstieg nach La Trapa ist nochmal knackig aber schön! Man kommt an eine kleine Kletterstelle, die eigentlich mit einem Seil gesichert ist. Doch es ist nirgends zu sehen, wir suchen den Weg. Das GPS zeigt eine Richtung, doch da geht es nicht weiter, oder? Meine Wanderpartnerin kämpft sich irgendwie hoch und will mir von oben signalisieren wo es lang geht, doch von oben sieht alles anders aus und sie ist irgendwie nervös, fast ängstlich, mmmh, das macht mich natürlich ebenfalls nervös. Sie zeigt mir einen Weg an, eigentlich wäre ich instinktiv anders gegangen. Der angezeigte Weg ist offiziell, aber jetzt sehe ich, dass das Seit fehlt, die Felsen sind von der dauernden Benutzung völlig glatt und für mich ohne Seil nicht machbar. Ich rutsche auf dem Arsch zu der Stelle zurück, wo ich eigentlich hoch wollte. Meine Wanderpartnerin hüpft wie ein HB-Männchen herum und meint ich solle da nicht lang - ich möchte dass sie jetzt still ist, damit ich mir meinen Weg selber suchen kann, hat sie ja schließlich auch. Das rumgequatsche hat mich nervöser gemacht, als es die Stelle verdient. Man sollte sich nicht ganz links halten, denn da geht es tatsächlich steil nach unten, aber alles in allem, wie immer machbar. Der Blick auf La Trapa kurz nach der knackigen Kletterstelle. Ausblick von La Trapa Da die Nacht trotz leichter Bewölkung einen Sternenhimmel und keinen Regen verspricht beschließen wir das Tarp Tarp sein zu lassen und stellen uns auf Cowboy-Camping ein. Die Plastikheringe würden wir hier ohnehin nicht in den Boden gerammt bekommen. Gute Nacht! Das war übrigens die einzige Nacht, in der ich meine Iso-Jacke gebraucht habe, die restlichen Tage hätte ich auf die 220 Gramm verzichten können.
    1 Punkt
  16. In diesem Faden möchte ich von meiner diesjährigen Tour in Mittelitalien berichten. Italien ist ja für Trekkingfreunde eher ein schwieriges Land. Die Markierungen sind vielfach unzureichend, die Karten oft ungenau, die Wege häufig anspruchsvoll. Mangelnde Fremdsprachenkenntnisse der dortigen Ureinwohner, die Hitze im Sommer, schlechte Infrastruktur, der Mangel an Informationen, und die Entfernung von Deutschland machen es nicht leichter. Vom Aostatal und den Dolomiten jetzt vielleicht mal abgesehen wird man selten jemanden finden der in Italien wandern geht. Auch die Italiener tun das kaum. Die fahren ja alle ans Meer. Dies hat aber auch alles ungemeine Vorteile: Wenn man sich auf das Abenteuer einlässt, dann wird man dort fast alleine unterwegs sein. Das tolle an Italien sind auch die überall sichtbare uralte Kulturlandschaft und das fantastische Essen. Diese Vorteile habe ich in den letzten Jahren für mich entdecken können. Zunächst habe ich in mehreren Jahren alle Abschnitte der fantastischen GTA kennengelernt. Obwohl diese nun immer beliebter wird (was auch gut ist) kann man dort noch fast alleine durch grandiose Berglandschaft wandern und die geschichtlichen und kulinarischen Highlights geniessen. Die Abruzzen wiederum waren mir bis vor kurzem auch fremd. Kaum ein ausländischer Tourist wagt sich dort hin, obwohl es dort eine grandiose Hochgebirgslandschaft zu sehen gibt. Schroffe Felswände, bewirtschaftete Hochflächen, kahle Bergkuppen, tief eingeschnittene Täler, enge Canyons, Wasserfälle und kleine Seen. Relativ selten findet sich die unangenehme Seite der Zivilisation: Appartements, Hotels und Skilifte, die in den Alpen so viel Unheil angerichtet haben. Fast das gesamte Gebirge steht unter strengem Naturschutz. Das ist in der Landschaft auf angenehme Weise spürbar. Ich bin auf der Suche nach einem Ziel für den Frühling auf die Abruzzen aufmerksam geworden. Im April musste ich zwar einen Bogen um die Gipfel machen, die noch mit Schnee bedeckt sind, jedoch konnte ich sehr schön in mittleren Höhenlagen (<1500 m) um die Gipfel herumwandern. Um auch etwas von der Gastfreundschaft und von den kulinarischen Highlights mitzubekommen (und vielleicht auch um etwas Geld vor Ort zu lassen) hatte ich mich wie auf den letzten GTA Abschnitten dazu entschlossen, die Hälfte der Nächte in Hotels und die andere Hälfte im Tarp zu verbringen. Das hat auch super funktioniert.
    1 Punkt
  17. Auch ich habe mir über dieses Thema lange Gedanken gemacht. Der Sinn davon eine Folie unter einen, ohnehin wasserdichten, Zeltboden zu legen erschließt sich mir nicht. Unterm Tarp, wenn ich (wie meistens) kein Bivy mitnehme, nutze ich eine Fensterfolie, aka Polycro. Eine zusätzliche EVA Matte zum Schutz der NeoAir hatte ich nur 1x dabei, nur um festzustellen, dass gewissenhaftes absuchen der Liegefläche einen zusätzlichen Schutz überflüssig gemacht hat. Der Nutzen einer außen am Pack angebrachten Schaummatte hat mich dagegen überzeugt, also bleibt die NeoAir mittlerweile zu Hause. Zusätzlichen Schutz braucht es dann nicht. Kurz gefasst: Kein zusätzlicher Schutz von Zeltboden oder Bivy, Polycro unterm Tarp, EVA Matte.
    1 Punkt
  18. hallo @Tipple, du musst wirklich nicht seinen Schildknappen spielen - ich wollte keinen Angriff starten. Ich habe mich bemüht, nicht offensiv rüber zu kommen, sonder lediglich meine "Bedenken" geschildert. Damit hier keine Verteidigung notwendig ist. Manchmal scheitere ich in der Formulierung Ich hoffe ich habe außerdem klar gestellt: Ich habe die Tüte nicht und kann sie nicht direkt einschätzen, sondern lediglich Werte in Bezug zu mir bekanntem setzten. Ich habe daher auch nur Produkte genannt, mit denen ich Erfahrung habe und die ich in Schottland und auf dem Kungsleden im (UL) Einsatz hatte.
    1 Punkt
  19. Der UH Trekker denkt nicht gross nach und legt sich eine schussfeste Kevlarplatte unter das Zelt. Der UL Trekker sucht den Boden gründlich ab und legt gegen Kleinigkeiten (die er vielleicht übersehen hat) unter Umständen Tyvek unter. Tagsüber hat er Spass und macht ordentlich Strecke weil sein Rucksack nichts wiegt.
    1 Punkt
  20. Habe mich auch gefreut zu sehen dass es da nicht nur quietschbunte Modelle gibt, sondern auch ein paar im dezenten schwarz.
    1 Punkt
  21. Zum Thema Polycryo als "Zeltfootprint" (also unter etwas, dass ohnehin schon da ist und Wasserdicht): Empfinde ich als nahezu bis komplett Sinnlos. Bzw. nur für die Psyche. Welche Eigenschaften hat so ein Zelt(-Bivy/Whatever)-Boden? Er ist Wasser"dicht", sehr dünn, einigermaßen Abrieb- und fast gar nicht durchstichfest. Welche Eigenschaften sollte also etwas druntergelegtes haben bzw. Kompensieren? Insb. Abrieb- und vor allem Durchstichfestigkeit. Wasserdicht ist der Boden sowieso genug. Was kann jetzt Polyro bzw. andere Folie besonders gut? Dicht sein. Was kann die gar nicht? Abrieb- und Durchstechen verhindern. Ich nehme die selber gerne als alleiniges Groundsheet unterm Tarp. IMO Gewichtsverschwendung unter dem Zelt. Was kann das besser? Ein weiterer dicht gewebter Nylon-Zeltboden (schwer) und Tyvek! Das ist nicht besonderes wasserdicht (niedrige Wassersäule, beim draufknien kommts druch wenn es nass ist), was aber egal ist: das kann der Zeltboden eh besser. Dafür ist das zeug ansonsten nahezu unzerstörbar (übertrieben, aber robust genug allemal), recht abriebresistent und kleine pieksige dinge kommen nicht leicht durch. Dabei beziehe ich mich auf das gängige 44g soft-Tyvek. Zudem ist es billig in der Anschaffung, leicht zu verarbeiten (einfach ausschneiden, fertig) und leicht zu ersetzen. Und Multi-Use geeignet. Ich habs grade auf der Norwegen-Tour dabeigehabt als Footprint unterm Scarp 2 da 2x Neoair als Matte, und es da schon viel spitzige Dinge im Boden gab und man teilweise direkt auf Heidekraut zelten musste. Hat super funktioniert.
    1 Punkt
  22. sereje4ka

    Vorstellungsthread

    Hallo zusammen. Ich heiße Sergey, bin 35 Jahr alt. Ich arbeite in Deutschland als Wissenschaftler und suche nach Wanderpartnern. Ich spreche Russisch, Hebräisch, Englisch und ein bisschen Deutsch
    1 Punkt
  23. crestfallen

    Huaraches

    Hab die Claw genommen, weil mir die Cherry zu weich wegen Abnutzung erschien. Ist zum wandern sehr geeignet aus meiner Sicht. Bisher hab ich sie aber nur im Trockenen genutzt. Zum Mitnehmen auf Tour wären sie mir natürlich viel zu schwer. Hab wegen extreme Stinkemauken lieber Wildleder aufgeklebt. crestfallen
    1 Punkt
  24. Viele kennen es noch nicht, aber wenn jemand eine gute und leichte Merino-Alternative sucht, dem empfehle ich wijld-Shirts. Sie sind aus Holzfaser und haben ähnliche Eigenschaften, nur noch besser =) Dazu sind sie 100% fair gehandelt und fair produziert.
    1 Punkt
  25. naja hat es eben nicht was damit zu tun was die die jacke an feuchtigkeitstransport bewerkstelligen kann und wenn du viel schwitzt, die Feuchtigkeit nicht schnell genug abtransportiert werden kann... ich habe die montane featherlight 7 und je nach Anstrengung ist die von innen auch immer mal mit einem feuchten film überzogen. sicherlich haben die äußeren Umstände daran auch ihren betrag: je kaltschwüler das Wetter desto häufiger beobachte ich das oben geschilderte Phänomen. meine Windjacke hat ein paar waschen und etliche touren- und Joggingkilometer hinter sich - ob die dwr nun den entscheidenen unterschied macht würde ich nicht so sehen... wichtig ist für mich: das sie vor wind schützt und der feuchtigkeitstransport besser ist, als mit ner leichten regenjacke (Vorgängerin war die Marmot essence) - das sie dabei manchmal an ihre grenzen kommt liegt für mich in der Natur der Sache... (anders wäre es wenn dem immer so wäre, dann habe ich wahrscheinlich die falsche janke ) lg *f
    1 Punkt
  26. MickMH

    Vorstellungsthread

    Hallöchen! Ich freue mich sehr, in diesem tollen Forum mitlesen zu dürfen. Ich heiße Michael, bin 29 Jahr jung und als Röntgenassistent in einem Duisburger Krankenhaus. Dadurch bedingt mache ich 24h Dienste in der Woche und am Wochenende. Das raubt viel Kraft Zeit welche ich am liebsten ins Reisen/Wandern und mit meinen Freunden verbringen will. Meine letzten Trails waren in Kirgisistan sowie in Portugal. Nächstes Jahr Wander ich den PCT, weshalb ich noch am letzten Feinschliff meines Equipment bin, weshalb ich hoffe, hier auch einiges spannendes noch zu lesen und mit auf die Reise zu nehmen. Ansonsten baue ich mir gerade noch ein zweites Reisetaugliches Standbein auf, da ich in Zukunft noch viel mehr auf den Wanderwegen der Welt unterwegs sein möchte und werde. In dem Sinne, Happy Trail! Michael
    1 Punkt
  27. Die Tour am Wochenende mit @Chris2901 war wirklich super. Seit zwei Jahren oder so haben wir uns gegenseitig schon sicher ein dutzend Ausrüstungsgegenstände gegenseitig verkauft und fast genau so lange wollten wir auch mal mindestens einen Overnighter machen. Jetzt hat es endlich geklappt. Chris hat den Bergischen Weg vorgeschlagen, und da er genau an meiner Haustüre vorbeigeht war es natürlich am einfachsten direkt hier loszugehen. Das hat sogar mit der einzigen Vorgabe von Chris (O-Ton: Lass uns mal 20-25km am Tag machen.) super gepasst. Bergischer Weg von mir bis zum Drachenfels sind genau 50km. Ok, dass man beim unterhalten auch mal ne Abzweigung verpassen kann... oder auch zwei oder dreimal, und dass man vom Drachenfels noch ein *hust* paar *hust* Meter zum Bahnhof sind.. naja... dann waren es halt nachher 2 x 30km. Ist ja nah an der Vorgabe dran. Chris ist so um 10 bei mir aufgetaucht und nach ein paar Kaffee´s sind wir auch schon irgendwann nach 12 losgekommen. Wir konnten direkt ins Grüne abbiegen und auf schönen Singeltrails dem eigentlich gut markierten Weg folgen. Eigentlich gut markiert, weil wir uns munter unterhaltend halt hier und da die Wegweiser übersehen haben. Immer mal wieder sind auch Höhenmeter zu machen und so lassen die Aussichten auch nicht lange auf sich warten. Wenn man bedenkt, dass man mitten durch das dicht besiedelte Gebiet Deutschlands wandert, muss man sagen, dass de Weg echt wunderschön angelegt ist. Dann war vor dem ersten Ziel noch ein kurzer, aber steiler Abstieg. Nicht wahnsinnig technisch, aber bei Regen empfiehlt es sich vielleicht die kurze Umleitung zu nehmen. So war´s aber ja eh kein Thema. Dann kam auch schon Burg Blankenberg in Sichtweite. Hier hat man einen super Blick über das Siegtal. Und dann war da plötzlich ein Kaffee. Glaube das ist hier ein Gesetz, dass man da nicht einfach vorbeigehen darf. Sicherheitshalber haben wir uns daran gehalten und gesetzestreu erst mal ein Stück Käsekuchen verputzt. Erste Zweifel, warum wir überhaupt Verpflegung im Rucksack haben kamen auf. Dann gings dem Weg immer Richtung Uckerath folgend weiter. Dies sollte das Etappenziel am ersten Tag sein. Angekommen gab es noch eine Stärkung mit einem prima Gyrosteller und dann war Heimatkunde angesagt. Da Chris ja extra aus der verbotenen Stadt... ähm... aus dem schönen Düsseldorf natürlich angereist war, sind wir in die nächste Kölschkneipe. Erst hat er sich noch mit einem Weizen gedrückt, dann aber auf Grund seinem guten Willen zur Völkerverständigung, doch noch tapfer das ein oder andere Kölsch mit mir geleert. (Ich befürchte nächstes mal muss ich dieses komische Altbier trinken...) Nachdem die örtliche Wüfelgruppe eine Lokalrunde gegeben hatte, machten wir uns sicherheitshalber mal auf den Weg. Leicht schwankend Biggis Sportsbar verlassend stellten wir dann fest, dass es dunkel war und keiner von uns eine Kopf- oder Stirnlampe dabeihatte. Wollten ja mal schauen wie es ist mit möglichst leichtem Pack zu wandern. Und die Strinlampe hätte ja 40g gewogen. Das war nicht mehr drin, nachdem ich ja unbedingt meinen 10F Quilt testen wollte. Blick aufs Handy... Akku nur noch auf 50%... vergessen Flugmodus reinzumachen. Powerbank... wollte ja den Quilt mitnehmen und musste Gewicht sparen... also nein. Naja, würde schon irgendwie gehen. Irgendwann hatten wir dann doch tatsächlich noch einen Platz gefunden, der ganz ok aussah. Schnell das Geraffel aufgebaut und ins Bett. Nach den ganzen Kölsch hatten wir genug Bettschwere. Der Handyakku ließ aber immer mehr nach. Ich habe dann auch prima geschlafen. Nur ob ich langfristig nur mit Torsomatte schlafen will, weiß ich noch nicht. Wobei... ICH hatte da eine recht angenehme Matte. Chris´s Isomatte hat nämlich leider in der ersten Stunde den Geist aufgegeben. Und Flicken hatte er aus Gewichtsgründen natürlich auch nicht dabei. Dafür sah er aber eigentlich ganz fit aus. Das Kölsch scheint ihm Kraft gegeben zu haben.
    1 Punkt
  28. Cumbria Way - Unterwegs im Lake-District Als meinen Wanderurlaub mit Partnerin wurde dieses Jahr der Lake District auserkoren. Wegen unterschiedlichen zeitlichen Verpflichtungen konnten wir uns Terminlich nur auf eine Woche(+beide Wochenenden) im Juni einigen. Nach ein bisschen Planung im Süden (Korsika war angedacht) haben wir uns entschieden, doch in den Norden zu fahren, um der lichtempfindlichen Haut der Partnerin keinen allzu großen Schaden zuzufügen. Und wo fährt man Anfang Juni hin? Alpen und Skandinavien zu früh, Mittelmeer etc. zu warm, Zentraleuropäische Mittelgebirge zu langweilig. Also wieder nach Großbritannien, wo wir ja schon in Schottland vor 2 Jahren erfolgreich waren. Der Flug war schnell gebucht (mit Fly.BE ca. 200€ hin und zurück Düsseldorf-Manchester), ebenso ein Hotel für die letzten beiden Nächte mit Zeit für etwas Sightseeing und Erholung. Dann gings jedoch an die Feinplanung: Geplant war der Cumbria Way, der entsprechende Wanderführer von Cicerone (gut gemacht, aber überflüssig...) ging von 5 Tagen aus. Unsere Anreise im Zielgebiet war aber am frühen Nachmittag. Also wurde vorausgeplant, ein Campingplatz in geschätzter Halbtagesentfernung reserviert und los gings. Dabei hatten wir fast das selbe wie in Schottland, lediglich ich konnte etwas leichter Unterwegs sein, da jetzt meine Freundin das Innenzelt vom Shangri-La 2 nehmen konnte, nachdem sie durch Ersatz der Isomatte durch eine Neoair mehr Platz im Rucksack hatte. Also hatten wir ca. 5kg bzw. ca. 6.5kg BW dabei (wobei ich den Kochkram trug). Der Flug und die Anreise gestalteten sich nach ein paar Startschwierigkeiten (Unser Zug hatte 1h Verspätung durch "Tiere auf den Gleisen" und dann hatten wir auch noch einen Mitarbeiter am CheckIn von dieser Sorte, hätten fast den Flieger verpasst) denkbar einfach: Flug nach Manchester, von dort direkt vom Flughafen aus mit der Bahn nach Lancester, wenige Minuten Umsteigezeit und schon kam man in Ulverston an, dem offiziellen Startort des Cumbria way. Nachdem wir im Ortskern, in einem Tante-Emma-Laden direkt neben dem Co-Op auch Spiritus kaufen konnten, war es allerdings auch schon fast 5 Uhr, unser Campingplatz ca. 20km entfernt und wir hatten den Besitzern versprochen, spätestens um 21.00 vor Ort zu sein. Also riefen wir kurzentschlossen ein Taxi, um die ersten paar Meilen "Stadt" und Farmland abzukürzen. Die erste Herausforderung bestand dabei bereits darin, dem Taxifahrer am Handy zu erklären, dass wir gerne nach "Gawthwaite" fahren würden. Jeder darf jetzt einmal raten, wie man das ausspricht.... Der Fahrer jedenfalls hat mich erst nicht verstanden, und dann wollte er es nicht wahrhaben. Er fragte immer wieder, ob wir da wirklich hinwollen, da sei doch nichts. Ob wir eine Ferienwohnung dort hätten? O-Ton: Wie, wir wollten nach Torver **laufen**?! Jetzt noch? Zu Fuß?! Er war sogar noch so nett, uns zu zeigen, welche Haupt-Verkehrsstraße dort am schnellsten hinführt, damit wir auf dieser laufen können. Dem war das Konzept von Wandern irgendwie etwas fremd.... Dabei war das ein junger Typ, und hatte dann auch was vom Cumbria-Way gehört - etwas perplex war er dennoch. Egal, Fahrt hat 15GPB gekostet, und führte durch nett-pittoreske hügelige Landwirtschaft, in er Ferne sahen wir schon die Berge... In Gawthwaite angekommen, verlief auch der Wanderweg erstmal hauptsächlich über Weiden und an Farmhäusern vorbei und stieg dabei sanft immer weiter an, bis man auf einem der ersten Hochplateaus ankam, von wo man bereits einen tollen Ausblick auf die Berglandschaft der nächsten Tage hatte, und mit dem "Beacon Tarn" bekam man sogar einen der hübschen, Namensgebenden kleinen Seen des Districts zu sehen. Nach einem angenehmen Tag des "einwanderns" kamen wir schließlich in Torver an, und gingen dort zum "Scar Head Camping", einem kleinen Campingplatz mit Platz für wenige Caravans auf der einen- und noch weniger Zelte auf der anderen Seite, wobei es für die Zelte fast keine ebene Fläche gab sondern v.a. Gefälle in fast jede Richtung. Nach etwas Suchen konnten wir aber etwas finden, waren auch das einzige Zelt da. Und die erste unangenehme Überraschung der Tour ereilte uns sehr schnell: Midges!! Zwar nicht so schlimm wie in Schottland, wir hatten aber auch keine Kopfnetze oder Abwehrmittel dabei. Wurden direkt mal zerstochen. Zum Glück - so viel kann ich verraten - war das aber die einzige Midge-Begegnung der Tour. Am Nächsten morgen wurde das mitgebrachte Müsli gefrühstückt und bei tollem Wetter aufgebrochen, wir hatten vor, direkt die erste "Mountain Alternative"-Route aus dem Wanderführer zu laufen, und anstatt durch ein Tal die "Coniston Fells" zu begehen, insb. den "Old Man of Coniston". Auf dem Weg dahin sah man, wie überall in der Gegend, vor allem Schafe. Schafe, Schafe, Schafe, Schafe und Schafe. Selbst wo keine Schafe waren, war das ganze Gras voller Wollfetzen, die ganz deutlich machten, was hier für eine Landwirtschaft betrieben wird... Nach mäßigem aber konstantem Anstieg kamen wir schließlich zum Paß zwischen dem Old Man of Coniston und dem Dow Crag, mit dem düster und schwarz wirkenden "Goats Water" dazwischen. Als wir dort ankamen, brach gerade eine Gruppe Britischer Bergsteiger von Dort auf, um am Dow Crag weglos durch den Steilhang aufzusteigen, wir waren davon durchaus beeindruckt.... Um direkt wieder zu sehen, was unsere Wanderung für Locals für einen Schwierigkeitsgrad hatte: Es kamen uns direkt danach 2 Mädels mit Mini-Hund und in Hotpants oben vom Berg herab entgegen. Die müssen bei dem starken Wind aber auch ziemlich gefroren haben... Oben am Beginn des Gipfel-Anstieges zum Old Man machten wir erstmal eine Snickerspause, und befragten die offenkundig ortskundigen anderen Wanderer über den weiteren Wegverlauf, die uns auch korrekt sagten, unsere geplante Gratwanderung sei sehr einfach zu gehen. Also stiegen wir zum Old Man auf, und von da über Brimm Fell und Great Carrs. Das war eine wirklich coole Tour über einen meist ca. 5m breiten Grat, lediglich durch den sehr starken Wind war es stellenweise nicht ganz ungefährlich, teilweise wurde man fast umgeblasen und es war recht kalt. Je weiter man vom Old Man weg kam, desto weniger andere Wanderer traf man, sodass wieder ein bisschen "Wildnis Feeling" aufkommen konnte, so fern das in einer Zivilisationsnahen Gegend wie dem LD überhaupt möglich ist. Schließlich brach der Himmel auch immer wieder auf, und wir konnten uns in der Sonne wieder etwas aufwärmen. Beim Abstieg, fast wieder im Tal dann das nächste Highlight der Tour: Ein kleines Häuschen, vor dem selbstgemachter Kuchen verkauft wurde. Und was für welcher! Ich habe noch nie so weichen, saftigen Karrotenkuchen gegessen wie dort! Allein dafür war die Reise wert Das Wetter wurde immer besser, wir liefen durch malerische Täler und kleine Waldstücke, die Sonne war dann irgendwann so intensiv dass meine Begleiterin direkt Sonnenbrand bekam... schließlich gelangten wir, nach eine Taltour die sich irgendwann ziemlich in die länge Zog (Bodenbeschaffenheit: kopfgroße "Pflastersteine", rutschig und hart) ins "Great Langsdale", wo wir auf dem "National Trust" Campingplatz unterkamen, welcher wirklich sehr schön war und einen gut ausgestatteten Laden hatte. Mir hats da gefallen. Lediglich der Gedanke an den Folgetag machte etwas sorgen, hatte uns doch der junge Mann an der Rezeption des Campingplatzes auf den Wetterbericht hingewiesen: Für den Folgetag waren massive Regenfälle vorausgesagt, sodass er uns riet, ggf. auf dem CP zu bleiben und uns anderweitig die Zeit zu vertreiben. Aber am 2. Tag bereits stehen bleiben? Wir waren doch gerade erst richtig eingelaufen! Danach wurde erstmal im "Old Dungeon Ghyll Hotel", offenbar einer "Kultadresse" der Bergszene dort eingekehrt und ein Pie sowie einige lokale Ales verköstigt... ich schlief sehr gut in dieser Nacht Fortsetzung folgt...
    1 Punkt
  29. Lightlix

    PCT 2019

    Grobe Schätzung: man fängt mit einem an, ist dann unzufrieden und macht Pläne für Nr. 2, dann wird last minute mega im Stress noch der dritte gerade so fertig gebastelt
    1 Punkt
  30. 1. Tag (8.6.2018) Nice - Nationalpark Mercantour Aufstehen: 4h15, Abflug: 6h15. Ich verlasse um ca. 9h45 den Flughafen Nice-Cotè d`Azure und fahre mit dem Bus in das Zentrum von Nizza um bei expe.fr eine Gaskartusche zu holen. Um 12h20 soll der Train des Merveilles nach St.Dalmas de Tende vom Bahnhof Nice Ville fahren. Ich beeile mich also. Umsonst. Der SNCF Streikt. Ein Ersatzbus steht um 17h30 bereit. Eine Alternative (früherer Bus) gibt es nicht. Mein Plan um ca. 14Uhr in St.Dalmas losgehen zu können zerschlägt sich. Wo zu der Stress? Ich springe also am Plage Publique de l'Opéra ins Mittelmeer und erkunde bis 17uhr noch die Stadt. Mit dem Bus geht es dann leider nicht über Sospel ins Val Roya sondern, Richtung Osten nach Italien und später bei Ventimiglia (dort ergibt sich die Roya dem Mittelmeer) in den Norden nach Breil-sur-Roya (kurze Kontrolle an der Grenze) und weiter bis nach St.Dalmas de Tende. (ca.20h30). Die Landschaft ist sehr schön. Ich kaufe in einem kleinen Laden noch ein bisschen Obst, Wurst und Baguette und mache mich gleich auf den Weg Richtung Lac des Mesches. Von dort weiter Richtung Lac Long Superieur (Nationalpark Mercantour). Auf ca. 1800m und dem Ende der Dämmerung komme ich zu einer winzigen Hütte mit Brunnen und schlage dort mein Nachtlager auf. Ich schlafe bestens!:) Achja, ich bin nicht so der begnadete Fotograf .
    1 Punkt
  31. 9. Tag (16.6.2018) Rif. Alpetto - Ostana Um 6 Uhr kommt die Sonne um den Berg. Ich habe sie seit guten 20 Sekunden voll im Gesicht. Dann keine 30 Sekunden später stehen 4 Menschen neben meine Terassentarpaufbau. bzw. dem was davon übriggeblieben ist. Ich brülle ein "BON GIORNO" aus meinem Schlafsack. Der Hüttenwirt samt Anhang ist hier. Wunderbar. Der Hubschrauber kam aus dem Nichts. Mich und mein Tarp durcheinander. Es hat gehalten. Aufgewirbelt wurden ein Packsack und der Packsack vom Schlafsack. Letzterer blieb verschollen. Es folgen 17 weitere Flüge. Sie wollen einen Winterraum anbauen. Unter anderem ein Kompressor (Baujahr '67) und Zubehör landen hier oben. Jede menge Essen. Ich bekomme ein paar Weintrauben. Ich helfe beim Ausräumen der Transportsäcke. Mittags werde ich zum Essen eingeladen. Es sind zwei ältere Hüttenwarte der Sektion anwesend und ihre jungen Nachfolger. Schön wie respektvoll und geduldig sie miteinander umgehen. Ich bleibe viel zu lange. Und mache mich dann kurz vor einem warmen Gewitterguss auf den weg ins Tal.Und lande ins Ostana. Dort übernachte ich im Refugio - ich muss trocknen. Im Nachhinein hätte ich besser nach Crissolo gehen sollen. Und von dort über den Colle dela Porte weiter nach Rorà. Oder gleich in der Rif. Alpetto eine Nacht verbringen. Trotzdem war der Tag ein spannender. Achja hier im Val Po entspringt der PO 12km, ↑250hm, ↓1200hm 
    1 Punkt
  32. 8. Tag (15.6.2018) San Martino Superiore - Rif. Alpetto Prolog: Hätte mir jemand vorher gesagt, wie viele Höhenmeter ich heute machen werde, ich hätte es nicht geglaubt Ich stehe früh auf. Das ist überhaupt das beste am Draußensein: Mit der Dämmerung aufwachen und einschlafen. Die Tage sind allerdings gerade sehr lang:) Ich verlasse San Martino und mache mich auf den Weg zum Colle de Sampeyre. In der Sonne vor dem Refugio La Sousto trinke ich einen Cafè. Mit Blick auf die Spitze des Monviso, der sich hinter dem Colle de Sampeyre befindet. Ins Tal geht es über einen wunderschönen Steig nach Gamen und weiter auf die andere Talseite nach Calchesi bzw. Roccia. Etwas oberhalb von Roccia gibt es Pasta.Von dort hoch zum Colle di Luca. Der Monviso liegt nun ziemlich genau nordwestlich von mir. Kurz vor der Meira Bulé überfliegt mich dann ein Steinadler mit seinen zwei Jungvögeln. Ein tolles Bild. Der Adler und die beiden genau unter seinen Flügeln. Das war magisch. Oder so. Eine kleine Herausforderung hatte ich dann am Meira Bulé. Es war einfach unglaublich viel Wasser unterwegs die ganze Zeit. Regen. Schneeschmelze. Jedenfalls war die ganze eben ein großer See. Und der Hauptbach den ich überqueren musste war "leicht" ausgeweitet. Nach 20min alternativen Weg suchen. Bin ich dann doch durchgewatet (unten ohne). Mit Stöcken kein großes Problem. Kurz vor der Hütte erwarten mich dann noch 4 Steinböcke und verfolgen mit Ihren Blicken meinen Weiterkommen. Es ist kurz nach 20Uhr und ein kleinen bisschen spüre ich den Tag Ich komme dann bei beim Rif. Alpetto an und sie ist entgegen meiner Erwartung geschlossen. Macht nichts. Es liegt eine angebrochene Palette Sprite rum. Mundraub. ) Die Holzterrasse ist prima für mein Nachtlager. Ich mache es mir gemütlich. Schaue nochmal auf den Felsen wo die Steinböcke waren. Es ist sehr schön hier oben. 28km, ↑2650hm, ↓1800hm 
    1 Punkt
  33. 7. Tag (14.6.2018) Rif. Gardetta - San Martino Superiore Ich stehe früh auf, mache mich fertig und finde ein kleines Frühstück vor Grazie! Ich lasse meine Seele in der Morgensonne eine ganze weile neben einem Murmeltierbau baumeln Aber dann, auf geht's: Am Rocca la Meja vorbei zum Col d'Ancoccia. Die Landschaft ist wunderschön. Das Bild vom Col d'Anoccia zeigt den Blick zurück Richtung Col de Gardetta. Unglaublich, dass in sich hier in diese grandiosen Landschaft die Menschen so feindselig gegenüberstanden. Das Becken (6. Bild) zwischen Col d'Anoccia und Colle dei Morti ist auch wunderschön. Hier mache ich eine längere Pause ehe ich zum Col del Mulo weitergehe. Und schon (ein paar Höhenmeter später) bin ich im Sagen umwobenen Val Maira. In der BAR BISTRO' NEGOZIO L'APE MAIRA mache ich eine ausgiebige Pause. Geniesse ein Panini, zwei Lurisia Chinotto und Obst Am späten Nachmittag mache ich mich auf den Weg nach San Martino Superiore. Dort konsumiere ich noch ein Glas Rotwein in tierischer Begleitung. Der Blick zurück geht bis zum schneebedeckten Col del Mulo. Ein wenig abseits von San Martino schlafe ich wieder exzellent im Tarp. 36km, ↑1700hm, ↓2500hm 
    1 Punkt
  34. 6. Tag (13.6.2018) Pietraporzio - Rif. Gardetta Schäfchen am morgen geben einem irgendwie ein kuschliges Gefühl Ich lasse mir Zeit. Das Wetter ist grau in grau. Wolkenverhangen im Tal und am Berg. Ich verwerfe meinen Plan weiter nach Westen bis nach Larache zu gehen (und dabei den Bus zu benutzen was meinen Vorsatz alles per Pedes zu machen widerspricht). Ich mache mich etwas planlos auf den Weg Richtung Sambuco umd dann nach Norden zum Colle della Guia aufzusteigen. Die Bewölkung nimmt mit der Höhe zu. Es beginnt wieder zu Regnen und es ist sehr windig. Am Pass eh noch mehr. Über den Colle di Salas Blancias geht es weiter Richtung Gardetta Hütte. Der Regen lässt nach. Es folgt ein Schneefeld nach dem Anderen. Kein Tag um es sich irgendwo mal gemütlich zu machen. Schade. Die Hochebene auf die ich zwischen Bric Servagno und Rocca la Meja (ein wirklich extrem ästhetischer Fels) hinab blicke ist wundervoll. Ich erreiche am frühen Nachmittag durchnässt die Rif. Gardetta die zu meiner freudigen Überraschung geöffnet ist. Es ist noch alles kalt. Die Hüttenwirte selbst sind auch erst seit einer Stunde da. Ich setze mich an den Ofen und mache es mir gemütlich. Es kommt noch die Hüttenreferentin mit einer Freundin. Später gibt es Pasta&Gulasch und ein . Fein. Wir unterhalten uns lange. Der Hüttenwirt erzählt mir, dass er schon lange mal von Nizza aus durch die See&Kottischen Alpen gehen wollte. Er kommt nur nicht dazu Er gibt mir Tipps wie es weiter gehen könnte und ruft für mich bei der Rif. Alpetto an um zu hören, ob Sie offen ist. Ist sie. Sic! Es kommen noch die Kinder vom Hüttenwirt mit Freunden. Es wird ein lustiger Abend. Ich sage dem Hüttenwirt, dass ich kein Frühstück brauche und gehe irgendwann ins Bett - bzw. lege mir eine Matratze auf den Boden. Und schaue noch zum Fenster hinaus in den Sternenhimmel. 20km, ↑1400hm, ↓300hm 
    1 Punkt
  35. 4. Tag (11.6.2018) Alm am Le Bor' nordwestlich vom Lac de Boréon - St.Anna di Vinadio Der Morgen ist Wolkenverhangen, die Nacht war trocken. Ich beeile mich. Noch vor dem Col de Salése beginnt es zu regnen. Ich entschliesse mich den Gr52 zu verlassen und das zu tun, was ich eigentlich vermeiden wollte. Ein Skigebiet passieren. Es geht also Richtung Col Merciére nach Isola 2000. Der weg zum Pass ist wunderbar. Schönster einsamer Waldweg. Der Regen hat zugenommen. Ich lasse Isola 2000 links liegen und gehe einen Teil des Sentirio Italia Tappa E11 bis zum Col de Lombarde. Ich bin in Italien. Es hat aufgehört zu regnen. Vom Pass geht es westlich zunächst über eine aufgelassene Militärstrasse über einen lang gezogenen Grat zum Téte Grosse du Cheval. Weiter zum Lago del Col di S.Anna zum Rifugio Tallone, in dessen Winterraum ich nächtigen wollte. Aber zum einem ist es erst 15Uhr und zum anderen ist es modrig feucht in im Winterraum. Ich entschliesse mich nach einer längeren Pause zu den Seen vor dem Passo Bravaria zu gehen um dort zu schlafen. Ich kann sie gegenüber gerade so erkennen. Dort sieht es sehr einladend aus. Als ich auf dem Weg dorthin jedoch das Sant Anna di Vinadio passieren will stehen dort zwei Italiener und eine Italienerin. Ich grüße - sie fragen mich wo ich herkomme. Wir kommen ins Gespräch.... am Ende laden Sie mich ein bei Ihnen zu nächtigen. Prima. Duschen. Trocknen. (normal) Essen. Auch irgendwie schön Sie waren sehr herzlich. Gemeinsam mit 8 weiteren Mitstreitern (alles Freiwillige) haben sie heute das Santuario aus dem Winterschlaf erweckt. Es gibt ein gemeinsames Abendessen. Ich verlasse das Santuario am nächsten morgen um 5Uhr. 30km, ↑1600hm, ↓1300hm
    1 Punkt
  36. 3. Tag (10.6.2018) Ein wenig oberhalb von St. Grat - Alm am Le Bor' nordwestlich vom Lac de Boréon Morgens wieder schöner Sonnenschein. Es gibt (schon)wieder meine 175g Müslimischung mit Himbeeren und einen Kaffee. Dann geht's zum Baisse de Prals an der Madone de Fenestre (War in der Kirche und habe eine Kerze angezündet und zwei kleine Souvenirs gekauft) vorbei einen schönen Bergrücken hinunter bis zum GR52 und ein wenig weiter hinter den Lac de Boréon. Dort im Tal am Le Bor' spanne ich an einer geschlossenen Alm mein Tarp auf. 21km, ↑1500hm, ↓1300hm
    1 Punkt
  37. Der Faktor ethik beim konsum ist wirklich schwierig. Decathlon wird unter schlechten Bedingungen Produzieren, viele andere aber auch! Da ist ein höherer Preis keine Garantie für bessere Bedingungen, genauso wie der Preis nicht zwangsläufig für eine höhere Qualität steht. Der größte Anteil am Preis von Markenklamotten ist Marketing und nicht die Produktion. Ich mache das für mich jetzt so dass ich einfach versuche wenig zu konsumieren, wie etwas hergestellt wird und was das für einen ökologischen Fingerabdruck hinterlässt ist für mich nur schwer herauszufinden. Ich weiß aber dass es besser ist eine Jacke zu kaufen und diese viele Jahre zu benutzen als jedes Jahr den "neusten Scheiß" zu kaufen. Anstatt zuviel über Herstellungsbedingungen zu spekulieren, überlege ich lieber zweimal ob ich eine Neuanschaffung wirklich benötige. Ich finde die Sachen von Decathlon OK, den Ansatz jetzt alles überstürzt und auf einen Schlag zu kaufen finde ich allerdings nicht gut, das hört sich nicht nach "nachhaltigen Anschaffungen" an ...
    1 Punkt
  38. Dir sollte vielleicht klar sein, dass die meisten Leute hier Shelter nutzen die in etwa so viel (oder gar weniger) wiegen als die 300g für die angegebene Unterlage. OT: Bevor du viel Geld für ein teures Zelt ausgibst, weil du denkst, dass es komfortabler wäre, versuch es mal mit entweder einem billigen Zelt, oder einer günstigeren, leichteren Lösung in Form von Tarps. Beste Grüße Micha
    1 Punkt
  39. Nachtrag mit Selbstkritik zu meiner Ausrüstung: Manche meiner Ausrüstungsgegenstände könnten noch deutlich leichter sein: - MSR Pocket Rocket II ist mit 70 g im Vergleich zu anderen bekannten Kochern von EOE usw. und zum sogar noch günstigeren BRS Gaskocher mit 25 g sehr schwer. Auch ein Umstieg auf Spirituskocher wäre denkbar..ein selbstgebauter Dosenkocher von mir wog unter 10 g... leider bin ich mal bei einer kürzeren Tour darauf getreten und naja.. stand dann ohne Kochmöglichkeit da.. :D Zudem ist Spritus leichter als Gaskartuschen. Da aber bei meinen Wanderungen auch immer die Tagesstrecke im Fokus steht, bevorzuge ich das schnellere Kochen mit Gas. Aber sowas muss jeder für sich selbst entscheiden. - Mein MSR Titantopf ist mit 750 ml überdimensioniert.. hier würde auch eine kleinere Tasse genügen. Da ich immer gerne optimiere werde ich in Zukunft die Toaks Titantasse mit Deckel und 375 ml Volumen als Topf nutzen (für die meiste gefriergetrocknete Trekkingnahrung braucht man nur 300 ml Wasser), zudem wiegt die Toakstasse weniger als halb so viel wie der MSR Topf. - Der Fleecepacksack von Cocoon ist ein Luxusartikel, wiegt leer 60 g und ist daher auch nicht mehr dabei. Als Kopfkissen kann auch ein Tyvekpacksack herhalten. - Auch an meiner Kleidung, meinem Tarp und an meinem Poncho kann noch optimiert werden.. ist natürlich alles eine Budgetfrage. Da ich auch sparsam bin und gerne zwischen Nutzen, Gebrauchshäufigkeit und Preis abwäge muss nicht immer alles Highend vom Material her sein. Natürlich könnte man sich ein 3x3 Tarp aus Dyneema kaufen/bauen, dass vlt weniger als 200 g wiegt oder das Nordisk Lofoten (Momentan das leichteste Einmannzelt auf dem Markt?!) Beides wäre mir zu teuer! Wenn allerdings Ausrüstungsgegenstände bei weniger Gewicht, gleicher Qualität und sogar günstigerem Preis im Raum stehen, zögere ich nicht mehr diese auszutauschen. Auch durch das Austauschen kleinerer Gegenstände lässt sich in der Summe sicher noch mal 500 g sparen.
    1 Punkt
  40. Heute ist schon der letzte Wandertag! Es geht viele Höhenmeter vom Pass hinab nach Pacentro und dann weiter durch eine aufgeheizte Ebene in die kleine Stadt Sulmona. Der nächste Höhepunkt wartet nicht lange. Pacentro ist ein sehr schön gelegenes Dorf. Hier sieht man wie sich der Wanderweg hinunterschlängelt bis zur Strasse kurz vor Pacentro: Pacentro Nun durchquert man das Dorf, welches wiederum wirklich sehr nette Strässchen bietet: Pacentro Heute (25 April) ist leider Feiertag in Italien. Man feiert die Befreiung von den Barbaren vor etwas mehr als 70 Jahren. Deshalb bekomme ich keinen Platz für ein Mittagessen in dem bekannten Restaurant Taverna de li Caldora. Schade. Aber so richtig hungrig bin ich sowieso noch nicht und so gehe ich weiter nach Sulmona. Unterwegs nach Sulmona Sulmona ist eine Super-nette Stadt. Dort lässt sich ausgezeichnet ein ganzer Nachmittag verbummeln. Es gibt hier in der Innenstadt einen römischen Aquädukt durch den früher 600 Liter Wasser pro Sekunde in die Stadt geführt wurden. Aquädukt in Sulmona Ein Nachteil von UL Ausrüstung wird hier allerdings deutlich: Mit Shorts sollte man in die katholischen Kirchen nicht reingehen, da das nicht gern gesehen wird. OT: Eine Zip-off-Hose wäre wohl ideal. Die hätte auch mehr Schutz gegen die Kratzvegetation bieten können. Meine Beine sind ziemlich verkratzt, vor allem vom zweiten Tag. Ich gehe auf die Suche nach einem Ort wo man ein Busticket für den morgigen Tag kaufen kann. Das tut man typischerweise in den kleinen Tabacchi Läden. Allerdings nicht in allen. Ein superfreundlicher Herr (der wohl gerade nicht viel zu tun hatte) nimmt mich einfach mit und führt mich zum richtigen Laden. Ein ziemlicher Kontrast zur Fahrt nach l'Aquila vor ein paar Tagen wo ich das Flixbus Ticket auf dem Smartfon gekauft und am Bus vorgezeigt hatte. Neue und alte Welt. Mir gefallen beide ... In Sulmona hatte ich wieder ein Zimmer gemietet. Am abend gibt es wieder sehr sehr lecker Essen ... Statistik: 5 Stunden 20 Minuten Gehzeit inklusive Pausen+51m, -923m
    1 Punkt
  41. Heute mache ich einenTagesausflug von Caramanico Terme aus in die Orfento Schlucht und ein wenig bergauf in Richtung oben. Da wo Schnee liegt. Diese Schlucht geht es auf- (am Hang) und dann wieder abwärts (im Grund). Eine Variante der Tour führ auf sehr kleinen und ganz wunderbaren Bergpfaden am Steilhang entlang. Erst durch schönen Wald, ... ... mit wunderbaren blühenden Blumen (ist ja Frühling hier) ... ... und dann später auf lichte Bergwiesen mit schönen Aussichten: Von oben hat man einen sehr netten Ausblick. Man könnte hier noch weiter in Regionen aufsteigen in denen jetzt leider noch zu viel Schnee liegt. Ab Ende Mai sollte das aber sehr machbar sein, denke ich mir. Muss dringend mal wieder hierher kommen. Ich steige wieder zum Fluss ab und wandere durch den Wald wieder abwärts in Richtung Caramanico Terme. Das Wandern in diesem schönen Wald, abwechselnd mit tollen Aussichten, macht Spass: Auf schönen Pfaden Blick talaufwärts Durch schönen Bergwald Das letzte Stück geht wieder am Fluss entlang. Hier kann man die Füsse ins kalte Wasser hängen und schöne Pausen machen. Am heutigen Montag ist hier keine Sau unterwegs, während ich am gestrigen Sonntag schon einige Ausflügler (in Strassennähe) angetroffen hatte. Dies ist eigentlich eine recht bekannte Wanderung in den Abruzzen. Orfento Flüsschen Nach ein paar herrlichen Stunden kehre ich ins Hotel zurück. Leider hat die Bar mit dem Craft Bier heute geschlossen . Den Nachmittag verbringe ich also mit lesen und schlafen ... Beim Abendessen gibt es heute noch andere Gäste ausser mir! Sage und schreibe zwei Tische sind besetzt. Das Essen ist fantastisch ... Statistik: 7 Stunden Gehzeit inklusive Pausen+909m, -909m
    1 Punkt
  42. In Torre de'Passeri habe ich übrigens in der einzigen Unterkunft geschlafen die es dort zu geben scheint. Mit 178 m liegt der Ort recht niedrig und die relative Hitze am Nachmittag war deshalb gestern schon fast zu viel für mich. Obwohl Temperaturen um 20 Grad ja eigentlich perfekt sind. Aber in der prallen Sonne auf schattenlosen Wegen zu wandern macht mir mehr Spass bei kühleren Temperaturen. Deshalb stehe ich früh auf um kurz nach Beginn der Morgendämmerung schon unterwegs sein zu können. Ein Frühstück gab es hier nicht, was gut ist, denn sonst wäre ich erst später losgekommen. Wein wächst hier (insbesondere Montepulciano d'Abruzzo) Der kleine Ort Bolognano ist interessant für Kenner der modernen Kunst. Joseph Beuys hat hier viel Zeit verbracht und verschiedene skurrile Kunstgegenstände und Museen im Örtchen erinnern daran. Bolognano Die Wanderung geht weiter durch schönes Kulturland. Man taucht auch öfter mal in den Wald ein und kommt in eine Landschaft wo die kleinen Flüsse Orta und Orfento relative tiefe Canyons gegraben haben. Hier ist es etwas schattiger. Kurz vor dem Tagesziel Caramanico Terme kann man zum Fluss hinabsteigen und dort sehr schön in Canyon wandern. Dort habe ich viel Zeit mit Fotografieren verbracht. Schöner Pfad in der Orfento Schlucht Zu mittag bin ich dann im Ort Caramarico Terme. Es ist eine Art Kurort mit Termalquellen. Im April hat das alles aber noch zu, es ist schön ruhig, sogar am heutigen Sonntag. Ich esse lange und lecker in einem Restaurant zu mittag (fast der einzige Gast) und gehe dann in mein Hotelzimmer. Ich bin der einzige Gast im Hotel. Hier werde ich 2 Nächte schlafen. Im Ort gibt es eine Bar in der sehr gutes Craft Bier ausgeschenkt wird. Da kann man schon ein paar Stunden zubringen Normalerweise ist Bier in Italien entweder eher langweilig oder schlecht. Das hier ist eine grosse Ausnahme. Und sowas hätte ich hier am A#$%h der Welt auch nie erwartet. Hier noch ein bisschen Abendstimmung im Ort: Caramarico Terme Caramarico Terme Statistik: 7 Stunden Gehzeit inklusive Pausen+935m, -479m
    1 Punkt
  43. martinfarrent

    Autarke Touren

    Es hat also mit Prinzipien eher wenig zu tun? Sondern nur mit einer numerischen Definition? Dann wäre also ein Mensch, der sich anhand einer kopierten UL-Einkaufsliste ausrüstet und keinen einzigen Gedanken an die Funktionsweise seiner Käufe verschwendet, auf der koscheren Seite? Mein hypothetischer 75jähriger aber - obschon möglicherweise Veteran der Bewegung - fiele durch? Dabei hat er vielleicht sein ganzes Know-how eingesetzt, um das Zusatzgewicht durch seine gestiegenen Wärmebedürfnisse zu begrenzen und kompensieren. Ist aber kein UL-Trekker mehr?
    1 Punkt
  44. Jever

    Autarke Touren

    ...und was wohl noch nicht aufgefallen ist: ich habe mal wieder recht. Es gibt eine Gruppierung (z.B. Dani), die einen Gegenstand eindeutig und unkündbar mit dem Attribut "ultraleicht" verknüpfen, und alles, was mit der Liste an so gebrandmarkten Gegenständen nicht erreichbar ist und/oder die zufällig gewählte Grenze von 5kg sprengt, als nicht UL ablehnen. Dann ist da die Gruppe (z.B. mit mir), die als erstes ein Blick auf die Tour und die Anforderungen werfen und basierend darauf entscheiden, was die leichteste Ausrüstung ist, mit der die Tour unternommen werden kann. Das kann dann auch mal ein 2.5kg schwerer Rucksack sein oder ein dickes Zelt. Oder anders gesagt: die Tour definiert, welcher Gegenstand "ultraleicht" ist, welcher zu schwer und welcher den Anforderungen nicht gewachsen ist. Und dann haben wir noch die dritte Gruppe, die die Argumente aus Gruppe zwei nicht immer vor Augen haben und dann z.B. im Rucksackthread Teer und Federn hervorkramen, wenn jemand einen Gegenstand präsentiert, der nicht dem eigenen Fokus entspricht. Gruppe drei kann man noch was beibringen, bei Gruppe eins kann man nur den Kopf schütteln. Der Sinn der Gewichtseinsparübungen besteht darin, mit weniger mehr zu erreichen, aka "weiter höher schneller" und nicht darin, sich Mauern aufzubauen und einzuschränken. Wäre mir zu doof, auf etwas zu verzichten, nur weil ein blöder Ami irgendwann mal gesagt hat: "für meine Tour sollten 5kg reichen".
    1 Punkt
  45. ChristianS

    Nachbau Exodus Sandale

    Weiter geht´s: Auf der Suche nach geeignetem Gurtband, das robust ist und keine Nässedehnung aufweist, wurde mir im Forum von @Nature-Base das 10mm Rollladenband aus Dyneema und Kevlar empfohlen. Dieses habe ich mir dann auch bestellt und nun eingefädelt: Beim Polyamidband konnte ich mit Hilfe eines Feuerzeuges eine Art Pilzkopf anschmelzen, der das Durchrutschen verhindert. Dies geht nun nicht mehr, insbesondere die Kevlar-Faser schmilzt überhaupt nicht, sondern verkohlt nur. Hier musste ich mir also etwas anderes einfallen lassen. Schließlich habe ich mir aus Krampen einen kleinen offenen O-Ring gebogen und geschnitten, den ich dann wie eine Crimpung um das Gurtband gequetscht habe. Ich hoffe, das hält... Das überstehende Band habe ich dann etwa 2mm über dem Quetschring abgeschnitten und die Dyneemafasern angeschmolzen und an den Ring festgedrückt. Fertig sind die neuen Latschen! 155g pro Stück sind es geworden. Erster Praxistest: Heute bin ich dann mal ein paar Stunden mit den Sandalen rumgelaufen, u.a. auch ein paar Kilometer Schotterwege. Die gute Nachricht zuerst: Durch die festere Sohle werden einzelne Schottersteine, Kiesel o.ä. entschärft. Trotzdem merkt man die Untergrundbeschaffenheit noch ziemlich deutlich. Der Grip scheint auch top zu sein. Das Band fühlt sich angenehm glatt und geschmeidig an. Nun die Kehrseite der Medallie: Es läuft sich recht hart und ungedämpft, mehr wie mit Brettern unter den Füßen. Die Sohle schmiegt sich nicht so schön an den Fuß an, so dass man mehr "Schlappt" und mehr auf der Sohle rumrutscht. Das könnte langfristig Blasen provozieren. Unter dem Strich überwiegen für mich die Nachteile. Die etwas bessere Abdämpfung unangenehmer Untergründe ist mir der Verlust an Geschmeidigkeit und Dämpfung und insbesondere auch das deutlich höhere Gewicht nicht wert. Meine Wunschvorstellung wäre also eine 6mm Supernewflex-Sohle mit grobem Profil, in das die Gurte besser eingebettet werden können. *träum*
    1 Punkt
  46. ChristianS

    Nachbau Exodus Sandale

    Sandale V2.0: Aktuell bastele ich am Nachfolger, der eine festere Sohle bekommen soll. Ich möchte ohne Schmerzen auch mal auf einen Schotterstein treten können. Als Sohlenmaterial kommt diesmal das steifere Vibram Claw zum Einsatz. Da dieses nur 4,5mm dick ist (incl. Profil), habe ich noch zusätzlich eine zweite 1,8mm Sohlenplatte ohne Profil aufgeklebt (mit KÖVULFIX): Die raue Oberfläche der 1,8mm Sohlenplatte zeigt nach oben, für guten Grip des Fußes auf der Sohle. Dann habe ich wieder mit meinen Flipflops die Umrisse aufgezeichnet: Und dann mit einem scharfen Cuttermesser ausgeschnitten: Dann wurden die Durchbrüche für die Riemen angezeichnet, jeweils Anfang und Ende des Durchbruchs ein Loch gebohrt und dann mit dem Cutter ausgeschnitten: Schließlich habe ich noch die Profilnoppen neben den Durchbrüchen weggeschnitten, um das Gurtband später möglichst gut im Profil "einzubetten" und vor Abrieb zu schützen. Die Waage offenbarte dann aber den großen Nachteil meiner Materialwahl: Eine Sohle wiegt etwa 150g bei Größe 42, gut doppelt so viel wie bei der Supernewflex-Sohle. Ich bin gespannt, ob die zusätzliche Robustheit das Gewicht für mich wieder aufwiegt. Immerhin werden die Sandalen dann immernoch nur die Hälfte meiner Trailrunner wiegen... To be done...
    1 Punkt
  47. nats

    Huaraches

    Hat neulich jemand auf Facebook gepostet:
    1 Punkt
  48. Schottland, auf dem "Not The West Highland Way" oder so. Für alle die es nicht kennen, "NOT The West Highland Way" ist ein Wanderführer für diejenigen, die zwar die einfache Logistik eines West Highland Way schätzen, aber für nicht (nur) dem "Lemming-Trott" eines solch bekannten Fernwanderweges folgen wollen, insb. wenn rechts und links einige der "schönsten Berge Schottlands" liegen (so der Autor). Da die Tour der erste richtige Mehrtages-Trek meiner Freundin werden sollte, wollte ich gerne etwas mit vorhandener Infrastruktur gehen, um im Fall der Fälle auch mal in einer Pension übernachten zu können. Also buchten wir vom 15.-24. September Flüge mit Ryanair nach Edinburgh bzw. von da zurück, zur Vorbereitung gabs http://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/2827-schottland-im-september-mit-der-freundin-packliste/ hier einen (konfusen) Thread mit Packliste. Ich hatte ca. 7kg Baseweight, meine Freundin 5. Die Fotos sind mit dem Handy bzw. einer Analogen Wegwerfkamera gemacht, entschuldigt die schlechte Qualität. Tag 0: Die Anreise gestaltete sich als völlig problemlos, mein in Müllsäcke eingepackter ULA OHM (1 Gepäckstück aufgegeben, ink. Spiritus und diverser Feuerzeuge im Gepäck) kam unbeschadet an, wir flogen "zu schnell" und konnten sogar trotz Platzreservierung einen Bus früher als geplant Richtung Glasgow nehmen. Dort gingen wir noch etwas in der Altstadt spazieren und konnten uns mit "Avon Skin so Soft" im TISO eindecken OT: Das vermeintlich einzig funktionierende Anti-Midge mittel. Wollte ich haben, nachdem "Midgeforecast" immernoch eine 4/5 auf der "annoyance-skala" für unsere Reisezeit vorhersagte. Ich nehme es vorweg: Funktioniert gut, die Midges landen, stechen aber nicht. Ist aber so eklig schmierig, dass man danach nix mehr anfassen will (Hände) bzw. läuft in die Augen (Gesicht) sodass wir es kaum verwendet haben. Von Glasgow aus gings nach Inveranan, ein Bushalt an einem "Ort" der aus einem Hotel und einem Campingplatz besteht, am nördlichen Ende vom Loch Lomond gelegen. Eigentlich hatten wir vor am ersten Abend direkt loszulaufen und uns unterwegs einen Schlafplatz zu suchen, waren aber müde von der Anreise und noch etwas faul, sodass wir doch an der Beinglas Campsite eincheckten, einem sehr schönen Campingplatz mit uriger Kneipe, Shop (am Morgen direkt Bugnets gekauft...) und "Hikershelter" wo man Kochen und Sachen trocknen konnte. Klare empfehlung von mir. Dort konnten wir auch erste Erfahrungen mit den Midges machen, von denen ich ja eig. gehofft hatte, mitte September weitestgehend verschont zu werden. Pustekuchen! Nach kürzester Zeit waren wir von einem Schwarm umgeben der in sämtliche Körperöffnungen kriecht und dazu noch fies juckende Stiche zurücklässt. Andere Bewohner des Campingplatzes: Hauptsächlich schwer bepackte Deutsche Unser SL2 auf dem Campingplatz Tag 1: Am nächsten Morgen ging es dann endlich bei bestem Sonnenwetter los mit dem Wandern, wir wollten statt dem WHW zu folgen direkt mit einer Bergbesteigung beginnen, dem Ben Lui, 1130m. Es ging erst sanft hinauf an Kuhweiden vorbei, dann einige Kilometer an einem Aquadukt entlang bis wir schließlich auf einen "normalen schottischen Wanderweg" stießen, einer Auto-Fahrspur durch den Matsch, immer bergauf. Die Stimmung war klasse, ebenso wie die Aussicht, sodass wir uns auch prompt nach einigen Stunden verliefen und erstmal am Hang des Ben Oss, dem "Partnerberg" des Ben Lui, herumkrebsten, immer erfolglos versuchend den Weg wiederzufinden. Als wir dann realisiert hatten, dass wir viel zu hoch am Ben Oss gestiegen waren, wurde es spannend, beide mit Höhenangst gesegnet musssten erstmal einen Geröll/große Steine-Hang herabklettern, wobei ich direkt mal leicht stürzte, zum Glück passierte aber nichts weiter. Aussicht auf den Weg zurück Resigniert suchten wir uns den Weg querfeldein zum Pass zwischen Ben Lui und Ben Oss und genossen erstmal etwas Sonne & Aussicht, leider war es aber insg. schon sehr spät geworden und wir fürchteten den Abstieg ins Tal nicht mehr bei Tageslicht zu schaffen, sodass wir schweren Herzens den Aufstieg zur Spitze des Ben Lui aufs nächste Mal verschoben und vom Pass herab einem Bach folgend den Berg verließen. Das sollte einen Trend setzen, in dem wir es in der ganzen Wanderung nur auf auf die "Spitze" eines einzigen Hügels schaffen würden, obwohl wir viele weitere vorhatten Das Tal durch das wir abstiegen / meine Begleiterin kämpft sich durchs Gras Im Tal mussten erstmal diverse Kuhweiden passiert werden, bei denen die Schottischen Rinder uns eher misstrauisch beäugten, vielleicht auch als Reaktion auf das Misstrauen, um nicht zu sagen Angst, die meine Begleiterin ihnen entgegenbrachte. Kühe sind groß und sie ist sehr klein Langsam müde Werdend näherten wir uns Tyndrum, einem Ort am WHW und begannen schon auf einigen besch*** Plätzen "probezuliegen" (Ebenen voller Heidekraut, Schuttböschungen neben Bahngleisen...) weil es einfach keine flachen Grasstücke gab, als wir John & John begegneten, zwei Wanderern auf dem WHW die wir unterwegs immer wieder treffen sollten. Mit ihnen suchten wir die angebliche free Campsite in Tyndrum, die wir aber nicht fanden und so im Camping "By the Way" einkehrten. (Ok aber nichts besonderes) Der Weg nach Tyndrum. Könnte auch in der Eifel sein. Tag 2: Am zweiten Tag hatten wir erneut große Pläne, der führer Schlug eine Besteigung des Beinn Dorian vor, wieder 1000m hoch, doch das Wetter war mäßig und der Berg ab ca. halber Höhe komplett in Wolken gehüllt, daher folgten wir lieber dem WHW durch hübsche Täler, über die Bridge of Orchy und durch malerischen Wald. Schließlich kamen wir zu einem kleinen Aussichtspunkt nur wenige Meter vom Trail, von dem aus ich einen extrem einladenden Weg einen nahen Hügel hinauf entdeckte. Von der Abenteuerlust gepackt, einen anderen Weg eingeschlagen zu haben, entdeckten wir erst auf halbem Wege hinauf, dass es sich wieder um eine der vorgeschlagenen Touren aus dem "NTWHW" Führer handelte (die wir sogar zu gehen vorhatten.) Beinn Dorian komplett hinter Wolken + Ich Auf der Bridge of Orchy. Direkt hinter der Brücke eine gute "wild campsite". Auf der Hügelkette hatte man eine tolle Aussicht auf den weiterhin vernebelten Beinn Dorian (die Wolken wurden interessant durch den Wind immer um die Bergspitze herum im Kreis bewegt...) und allgemein machte Hügelwanderung über Felsplatten und kurzes Heidekraut hinweg großen Spaß, doch das Wetter wurde allmählich schlechter und es kamen leichter Regen und starker Wind auf. Der Wind bließ zwar die zuvor verhangenen Berge frei, aber uns auch fast vom Hügel runter. An dieser Stelle hätten wir, wenn wir schlau gewesen wären, beschlossen einfach dem (nicht vorhandenen bzw schwer zu folgenden) "Weg" zu folgen bzw. diesen ausführlicher zu suchen, doch wir wollten wieder abkürzen . So kraxelten wir irgendwie über einen steilen, mit Heidekraut bewachsenen Hang zu einem Pass mit einem kleinen See hinab und wollten der Zeit und Erschöpfung wegen nicht den nächsten Berg wieder hinauf, obwohl der "Weg" genau dort entlang führte (laut Führer, spuren o.ä. waren längst nicht mehr erkennbar). Pass mit Quell(?) See, hier hätten wir bleiben sollen... Wir wollten aber wieder runter ins Tal, (wieso auch immer, dort hätte man wunderbar Zelten können) was einen sehr sehr langen, matschigen, nassen, rutschigen, sagte ich schon matschigen? Abstieg durch ein Bachtal zur folge hatte. Mal konnte man Tierspuren folgen (der hang war übersäht von Wildwechsel-"Schneisen" und wir konnten sogar von weitem eine ganze Herde Hirsche sehen! Ich meinte auch natürlich, an einer Stelle unbedingt direkt durch den Bach waten zu müssen (schien mir der leichteste Weg), doch durch die glitschigen Steine fiel meine Freundin erstmal sehr unsanft auf ihren Allerwertesten sodass dieser noch tagelang Schmerzte Habe mich über diesen Teil der Tour noch lange geärgert, denn auch wenn er (für mich) definitiv Type 2 Fun war, hätte der Sturz im Bach auch übel ausgehen können, da waren 'ne Menge aus dem Wasser ragender spitzer Steinplatten. Hier sollte man nicht in den Bach fallen. Ups. Der lange Marsch... Der "Wanderweg" Als wir dann endlich ganz unten in der Ebene ankamen, waren wir bis auf die Knochen durchnässt und müde, sodass wir uns direkt an der ersten Gelegenheit (der inoffiziellen Campsite am Inveroran Hotel) niederließen, zusammen mit einigen WHW Wanderern. Direkt an einer Brücke, ganz unten am Fluss gelegen ist das eine sehr schöne Campingstelle, wenn auch etwas feucht. Was wohl passiert wäre, wenn es in der Nacht stark angefangen hätte zu regnen? Vermutlich wäre die Campsite komplett geflutet worden. Naja... Im Camp war dann erstmal Gelegenheit die Lieblingsdisziplin aller Schlechtwetter-Trekker zu vollziehen, das "wie schaffen wir es mit klammen Händen schnell das SL2 aufzubauen, uns in trockene Sachen umzuziehen, in die Quilts zu kriechen, warm zu werden und was warmes zu essen zu machen ohne das alles nass wird und zu viele Midges ins Zelt fliegen?!" - das hatten wir zuvor *nicht* geübt Hat aber irgendwie geklappt... Unsere Campsite am nächsten Morgen Fortsetzung folgt.
    1 Punkt
  49. Hatte sogar schon was geschrieben, nur keine Zeit gehabt es reinzustellen... Aber freut mich dass der Reisebericht hier auch gelesen wird Tag 5: Meneach Bothy - Meneach Bothy Am nächsten Tag waren die beiden Bergsteiger so schnell wieder weg wie sie gekommen waren, erzählten nur kurz sie hatten am Vortag den Ben Nevis bestiegen und dann noch den ganzen Weg zum Bothy zurückgelegt, was eig. nochmal fast ne eigene Tagestour ist o_o. Deshalb wohl auch so spät gekommen... Im Bothy. Ordnung halten ist nicht unsere Stärke^^ Wir hatten auf der Karte der Umgebung geschaut, wo es noch so alles schön wäre, und uns dazu entschlossen erstmal nach Norden durch ein weiteres Bergtal zu gehen bis wir auf ein weiteres Bothy stoßen würden, dort gäbe es wohl auch eine lohnende Gipfelbesteigung (Infozettel lag im Bothy). Also Sachen gepackt, Bothy in Ordnung gebracht und an einem Flusslauf mit Steilklippen entlang nach Norden den nächsten Hügelkamm überquert. Wirklich sehr schöne Hochebene/Tal, zudem hatten wir auch gutes, trockenes Wetter dass zwar nicht sonnig war aber doch immer wieder aufklarte. Klippen auf dem Weg nach Norden Hochebene mit Blick zurück nach Süden Kurz nach Mittag waren wir dann am nächsten Bothy an, bei starkem Wind stellten wir uns erstmal darin unter und machten Pause. Schönes altes "Häuschen" mit Etagenbetten und einem elaborierten Metallofen mit ausführlicher Anleitung, CO Messgerät und Eindrücklicher Warnung, den Kamin nicht zu befeuern wenn das CO Messgerät eine Warnung ausgäbe. Was es auch prompt bei Aktivierung tat. Also wäre es, abgesehen von der Tageszeit, sowieso unklug hier zu bleiben, so ohne Feuer im kalten Bothy. Aber direkt daneben war ja der Weg hinauf zum Stob Ban, der in unserem ersten Bothy empfohlen wurde. Wir begannen auch einen zunächst angenehmen Aufstieg, der sich jedoch recht schnell zu einem dreifachen Ende kam: Ich bekam verstärkte Knieschmerzen (muckte leider schon seit 2 Tagen...), es begann zu regnen und wir standen an einer Stelle an der man einen fast Senkrechten Grashang hinaufklettern hätte müssen und über die man nicht sicher wieder zurück käme. Da wir beide mit Höhenangst gesegnet waren, drehten wir nun leicht enttäuscht um, das Wetter und mein Knie als Wink des Schicksals deutend. Wieder unten am Bothy entschlossen wir, dem Verlauf des Flusses, der durchs Tal floss Richtung unseres Startpunktes am Morgen zu folgen, ein weiteres Bothy und Loch Treig anzuschauen und entweder beim weiteren Bothy zu bleiben oder zu "unserem" zurück zu kehren. Wir drehen wieder um, der Aufstieg zum Stob Ban bietet zu ungünstige Bedingungen. Der Weg verlief zum Teil auf angenehmem Wanderweg, zum Teil auch auf einer Geländewagen-Spur die auch einfach mal mitten im Morast verschwand, ihr zu folgen war nicht ganz einfach. Nasse Füße gabs sowieso Da am Rande des Flusses aber etliche kleine Bäume standen, wurden wir mit einer ganz anderen "Bedrohung" konfrontiert: Unzählige kleine Krabbeltiere, die wir zuerst für Zecken hielten befielen uns. Schnell wussten wir jedoch, dass es keine Zecken sein konnten, denn: Diese Tiere flogen!! Kleine Sechsbeinige Krabbler, die gezielt auf uns landeten und sich als nahezu unzerstörbar erwiesen, weder Wegschnippen noch zwischen den Händen "zerklatschen" hatte einen großen Effekt. Sie wanden sich etwas, schüttelten sich und machten weiter wie bisher, lediglich die Flügel verloren sie schnell. Wir hatten in den Tagen zuvor schon einige dieser Insekten (v.a. Nachts in unseren Haaren) gefunden, doch an diesem Tag flogen sie stets dann in Scharen auf uns zu wenn wir den Bäumen näher kamen. Erst viel später, im Nachhinein fand ich heraus dass es sich um sog. Keds https://en.wikipedia.org/wiki/Lipoptena_cervi handelte. Leider halfen bei diesen auch unsere Midge-Netze nicht, denn während die Midges beim leisesten Wind weggeweht wurden, blieben die Keds stur festgekrallt und suchten sich stoisch den weiteren Weg unter das Netz. Dabei wussten wir bis dahin noch nichtmal, ob sie wirklich Beissinsekten waren, hatten wir doch keine Stiche aktiv gemerkt. Das Such und Flugverhalten war aber recht eindeutig... und unglaublich ekelig waren die Dinger auch. So stürzten wir an allen Baumbeständen teilweise fluchtartig vorbei, ohne viel Blick für die Landschaft. Ein wohl ehemaliges Flusstal, dass jetzt vom Fluss umgangen wurde und trocken war blieb uns besonders im Gedächtnis: Es schien wunderschön, aber wir rannten regelrecht hindurch, weil die vielen Bäume und Büsche eine Horde dieser Keds enthielten. Nur kurzer Fotostop, dann schnell weiter, weg von den Flug&Krabbelviehern! Erst als wir an den Ausläufern von Loch Treig ankamen wurde es etwas besser, weniger Vegetation und etwas Wind, sodass wir uns entspannen und die Landschaft genießen konnten. Ich in komischer Pose. Und (Ausläufer) von Loch Treig. Der See ist eigentlich sehr groß. Da es langsam spät wurde, spurteten wir uns dennoch zum Stoeaig Bothy zu kommen, dass auf unserer Karte als ganz in der Nähe verzeichnet war, gefühlt aber einen noch langen Marsch erforderte. Dafür kam man durch einen sehr schönen kleinen Wald hindurch auf dem Weg (voller Keds...) und auch das Bothy liegt toll an einer Flusskurve auf einer leichten Erhebung: Zwei-Geschossiges Holzhaus mit "Vollausstattung", für uns aber etwas zu groß und leer, wir fühlten uns etwas unwohl in diesem großen Haus im Obergeschoss ("Schlafzimmer"/Empore) zu übernachten, (notfalls ohne "Fluchtweg" o_o). Also beschlossen wir, schon etwas Müde, zum Meneach Bothy zurück zu kehren, in dem wir morgens gestartet waren.... ein Weg der zu großen Teilen durch ein sumpfiges Tal führte, durch den leichten Regen zusätzlich aufgeweicht sodass ich auch mal Knietief im Matsch verschwand und schon um meine Schuhe fürchtete. Aber nach einem scheinbar endlosen Weg kamen wir schließlich müde aber glücklich wieder bei "unserem" Bothy an, und konnten eine erneute erholsame Nacht dort genießen. Bis auf die beiden Bergsteiger morgens im Bothy und eine gaaanz entfernt erkennbare Person mit Hund haben wir an diesem Tag keine anderen Menschen gesehen. Tag 6: Meneach Bothy - Fort William Da wir uns überlegt hatten, am nächsten, letzten Wandertag noch zu versuchen den Ben Nevis zu besteigen mussten wir dort restmal hinkommen. Also packten wir unsere Sachen und verließen schon fast schweren Herzens das Bothy, wir hatten uns da in den zwei Nächten schon ganz gut eingelebt Bei strahlendem Sonnenschein, nur gelegentlich durch etwas Wolken und Regen unterbrochen machten wir uns auf nach Westen, immer dem Luibeilt bzw. dem "Water of Nevis" folgend. Auf der Karte war ein weg verzeichnet, doch in der Realität nicht wirklich vorhanden, es ging eher viel durch Sumpf, Bogs und über kleinere Hügel die zwar trockener waren jedoch übersät mit unebenen festen "Grasbüscheln" deren Lücken zu einander Vorsicht beim Auftreten erforderten. Weg durch das Glen Nevis Nach einigen Kilometern wurde das Tal schmäler und wir kamen nacheinander an zwei tollen Wasserfällen vorbei, vor denen man erstmal ausgiebig Fotos machte. Inzwischen traf man auch einige Tageswanderer aus Fort William. Die Berühmte Seilbrücke am Wasserfall vor Fort William wollte ich überqueren, musste aufgrund meiner Höhenangst umkehren, darüber habe ich mich anschließend den ganzen Tag noch geärgert... (Noch) mutig voran Das letzte Stück des Glen Nevis war wieder wunderschön, tief eingeschnitten vom Wasser zwischen Felsen, dicht bewachsen mit Bäumen und abwechslungsreich vom Gelände und damit interessant zu laufen: sehr zu empfehlen. Beginn Abstieg vom Glen Nevis Bizarre Felsformationen durchs Wasser des Nevis geschaffen Wir sind schon echte Draufgänger Schließlich hatten wir das Tal jedoch durchquert, folgten noch einige Kilometer der Straße und durch eine Forstwirtschaft um schließlich am frühen Abend gegen 18 Uhr am Campingplatz vor Fort William anzukommen. Da wir Hunger hatten und das Ende der Reise feiern wollten, gingen wir noch nach Fort William, machten die obligatorischen Fotos vom Abschluss des WHW und kehrten noch in einem Restaurant ein. Als wir wieder an der Campsite waren hatte die Rezeption schon geschlossen, also bauten wir einfach so unser Zelt auf und machten uns noch einen ruhigen Abend nach dem strapaziösen vorherigen Tag. Ein Teil kommt noch
    1 Punkt
  50. Tag 3: Das ist kein Dreck in den Tassen. Das sind Midges. Am nächsten Morgen wurden wir von den ersten Sonnenstrahlen geweckt, die einen herrlichen spätsommerlichen Tag versprachen. Nach dem Frühstück, bei dem es Midges als Proteinbeilage gab (alles voll davon!) bauten wir das Camp ab, trockneten etwas unsere Sachen in der Sonne und folgten weiter dem WHW. Der Weg stieg konstant sanft an, das Gehen wurde lediglich etwas durch den Charakter des Weges, der einer alten Militärstraße (mit grobem "Pflaster"?Stein) folgt. Eigentlich hatten wir vor, eine zwei-tägige, etwas anspruchsvollere Route durch den Black Mount zu gehen, Erschöpft und etwas in unserem Mut gemindert durch den Vortag entschieden wir jedoch, heute einen gemütlichen Tag in der Sonne zu machen und unsere Wegstrecke einfach zu halten. Also offizieller WHW. Etwa um die Mittagszeit passierten wir die höchste Stelle der Hügelkette zwischen dem letzten Tal und dem vor uns liegenden Ranoch Moor bzw. das Glen Etive, auf das mann bereits einen ersten Blick werfen konnte. Im strahlenden Sonnenschein und bei sommerlichen Temperaturen wirkte das Moor nicht besonders bedrohlich. Alsbald kam jedoch auch die wohl bekannteste Gebirgsformation Schottlands in den Blick, der Buachaille Etive Mòr (bei dem wir bis jetzt nicht wissen wie man das eigentlich ausspricht) und konnten uns gar nicht satt sehen, ein wirklich sehr schöner Berg. Im Kings House Hotel probierten wir lokales Bier (sehr lecker!) und beobachteten Wild, dass sich bis ganz nah an uns heran traute. Da es erst früher Nachmittag war, beschlossen wir noch weiter zu gehen und zu schauen wo wir übernachten würden, direkt hinter dem Hotel hätte es eine Camping-Möglichkeit gegeben, wir folgten dem Glen Etive jedoch weiter Richtung "Devils Staircase", bei dem sich auch früh herauskristallisierte, dass wir diese "schwierigste Passage des WHW" auch heute noch nehmen würden. Blick Zurück ins Glen Etive Plateau am "Devils Staircase", knapp links von der Mitte zu erkennen: der Ben Nevis Blick zurück nach Süden am Devil's Staircase Im Nachhinein betrachtet, war das die mit abstand schönste und (IMO) lohnendste Passage des offiziellen WHW, auch wenn ich sie natürlich nur bei Traum-Wetter zu Gesicht bekam, bei starkem Regen hätte sie sicherlich nur wenig spaß gemacht und wäre stellenweise nicht ganz ungefährlich gewesen. Wir waren dennoch sehr sehr dankbar für unser leichtes Gepäck, UH wäre diese Stelle eine Qual. Unterwegs fand ich auch eine Nalgene Everyday Flasche, die ich mitnahm. Zum Wandern wäre sie zu schwer, aber für den Alltag nett, also behielt ich sie. Wir haben zuvor lange niemanden gesehen und auch anschließend niemanden getroffen dem sie gehört haben könnte, ich hoffe der oder diejenige ist deshalb nicht verdurstet. Waldstück vor Kinlochleven Auf der anderen Seite des Gebirgszuges trafen wir zwei deutsche, die sich erst versuchten auf englisch mit uns zu unterhalten, und erklärten sie seien aus Kinlochleven gekommen, dort gäbe es aber zu viele Midges, daher suchten sie einen Schlafplatz weiter oben. Na klasse dachten wir, gingen aber trotzdem durch den Wald hinab. Der Abstieg durch einen Wald und vorbei an einem Pumpspeicherkraftwerk war zwar ganz nett, zog sich aber etwas, und unsere Aufnahmekapazität für hübsche Dinge war an diesem Tage sowieso schon erschöpft. In Kinlochleven trafen wir John & John wieder, die am ersten Campingplatz (direkt am Ortseingang) ihre Zelte aufschlugen, durch die Nähe zum Pumpspeicherkraftwerk war es dort aber recht laut und wir beschlossen, zum zweiten Camping in Kinlochleven weiter zu ziehen, ganz am Ausgang aus dem Ort. Dieser liegt schön an einer "Bucht" und hat ein hübsches Restaurant, zudem ist es dort ruhiger, wenn auch kälter (tiefer gelegen und am Wasser). Leider war der Campingplatz auch voller Midges, sodass wir in einem kleinen Schuppen mit Waschbecken und Waschmachinen unser Abendbrot vertilgten, um nicht völlig ausgesaugt zu werden. Tag 4: Am nächsten Tag hieß es, sich entscheiden, wie wir weiterreisen würden. Zum offiziellen Ende des WHW wäre es nur noch eine Tagesettappe, angeblich eine eher langweilige. Also beschlossen wir, wieder eine Alternativroute aus dem Führer zu nehmen, direkt nach Norden, die Mamores streifend Richtung Glen Nevis. Im Wald von Kinlochleven Also verließen wir Kinlochleven zunächst nach Osten, stiegen zunächst durch einen schönen Wald einen Hang hinauf und folgten anschließend einem alten, steinernen Rohr immer nach Norden. Zwischenzeitlich gab es dort einige mit rostigen Stahlplatten überdeckte Abgründe, deren Passage nicht wenig Überwindung erforderte. Blick zurück nach Kinlochleven Irgendwann kamen wir jedoch an einem kleinen Damm an, und folgten dem dort liegenden Loch Eilde Mor durch ein langes Gebirgstal, immer einer alten Schotterstraße folgend. Die einzigen Menschen, denen wir unterwegs begegneten waren eine Gruppe Jugendlicher, geschätzt ca. 16 die in einem alten Landrover an uns vorbeifuhren. In den Highlands scheint man manches nicht so genau zu nehmen Straße am Loch Elide Mor Nach einem langen Marsch vorbei an einigen Ruinen kamen wir schließlich an den Lauf des Flusses Luibeilt, an dessen anderem Ufer ein Bothy (eine Art Schutzhütte) lag, in dem wir übernachten wollten. Zunächst suchten wir das Ufer des Flusses nach einer Möglichkeit, trocken hinüber zu gelangen ab, doch der Fluss war überall zu breit oder wies eine zu schnelle Strömung auf, sodass über steine hopsen uns gefährlich vorkam. Also beschlossen wir den Fluss zu furten, was auch problemlos funktionierte. Meine Begleitung strahle daraufhin, sowas abenteuerliches hatte sie noch nie gemacht Furten des Luiebilt an einer flachen, langsam fließenden Stelle Das Bothy erwies sich als in fantastischem Zustand, zwei Räume, beide mit Kamin, einer mit Schlafempore, ein paar Möbel, sogar ein großer Haufen Äste vor der Tür und eine Schubkarre voller trockenen Zunders neben dem Kamin. Wir bedienten uns (ein wenig) am Holz, entfachten ein kleines Kaminfeuer und machten es uns gemütlich. Ich sammelte Wachsreste aus den (runtergebrannten) Kerzen in einem Zimmer und schmolz sie zu zwei Teelichtern ein, die die heimelige Atmosphäre verstärkten. Da es jedoch schon bald dunkel wurde, verkrochen wir uns früh in unsere Quilts. Schön, so in einer kleinen verlassenen Hütte mitten in den Highlands... Mitten in der Nacht wurde ich plötzlich von meiner verängstigten Freundin geweckt, sie habe draußen laute Geräusche gehört, es sei wohl jemand dort draußen. Alarmiert sprang ich auf, und suchte schon nach der großen Schaufel die ich neben die Tür gestellt hatte, als zwei Berwanderer durch die Tür kamen, und sich entschuldigten uns geweckt zu haben. Sie hätten sich völlig in der Zeit verschätzt. Am nächsten Morgen erfuhr ich, dass sie 3h lang mit Taschenlampen ihren Weg durch den Morast zum Bothy gesucht hätten. Sie belegten den anderen Raum und beruhigt konnten wir auch schnell wieder ins Bett, brauchten aber ein wenig, um uns vor dem Schreck zu erholen... Fortsetzung Folgt.
    1 Punkt
Diese Rangliste ist auf Berlin/GMT+02:00 eingestellt
×
×
  • Neu erstellen...